Hallo, ich habe 4 Netzteile (230V AC -> 36V DC) die ich auf der Netzspannungsseite über einen Schalter ein-/ausschalten kann. Der Schalter trennt einfach einen Leiter der Netzspannung ab. Im Betrieb habe ich auf der Netzspannungsseite insgesamt einen maximalen Strom von ca. 2A, also 2A * 230V = 460W, gemessen. Laut Spezifikation kann der Schalter bis zu 6A. Nun passiert es aber ziemlich schnell, dass sich nach einigen Ein-/Ausschaltzyklen der Schalter nicht mehr ausschalten lässt, da die Schaltkontakte des Schalters "zusammenkleben". Anscheinend kommt es beim einschalten (hohe Kapazität?) und/oder beim ausschalten (hohe Induktivität?) zu so hohen Strömen oder auch Funkenschlägen, dass die Kontakte am Schalter zu heiß werden und etwas zusammenschweißen. Netzteil: https://www.meanwell.com/webapp/product/search.aspx?prod=LRS-150F Schalter: https://de.rs-online.com/web/p/drucktaster-schalter/8118575/ Ich würde mich freuen, wenn Ihr vielleicht ein paar Ideen habt, wie ich die hohen Ein/Ausschaltströme verhindern kann? Wie wird sowas in professionellen Produkten verhindert?
In erster Linie verwendet man Schalter, die robuster sind. Notfalls kann man Heißleiter (NTC) verwenden, um den Einschaltstrom zu reduzieren, aber die werden halt heiß. Es sei denn, man schaltet ein verzögertes Relais dazu, das den NTC überbrückt.
Hi >Netzteil: >https://www.meanwell.com/webapp/product/search.aspx?prod=LRS-150F Da steht: Inrush Current 60A/230V Das muss dein Schalter abkönnen. MfG Spess
Max schrieb: > Im Betrieb habe ich auf der Netzspannungsseite insgesamt einen > maximalen Strom von ca. 2A, also 2A * 230V = 460W, gemessen. Dann hast du das Maximum verpasst. Das Einschalten gehört irgendwie doch zum Betrieb dazu. p.s. Was hat das Thema eigentlich mit Fragen rund um Mikrocontroller und sonstige digitale Elektronik zu tun?
Max schrieb: > Schalter Du hast dir, grob gesagt, einen Klingeltaster geholt. Nimm einen ordentlichen Schalter, z.B. wie deine Lichtschalter, und das Problem sollte nicht mehr auftreten.
"Forist" stellt sich zum tausendsten Mal als doofer Papagei dar...
spess53 schrieb: > Hi > >>Netzteil: >>https://www.meanwell.com/webapp/product/search.aspx?prod=LRS-150F > > Da steht: Inrush Current 60A/230V > > Das muss dein Schalter abkönnen. Normale Installationsschalter können das nicht. Es gibt aber spezielle Relais für "High Inrush Current".
Nichtverzweifelter schrieb: > "Forist" stellt sich zum tausendsten Mal als doofer Papagei dar... Den Steilvorlagen von mangelndem Textverständnis, die einem hier im Forum regelmäßig begegnen, kann halt nicht jeder widerstehen - sorry
Wobei: bei 60A inrush current für ein 150W-Netzteil ist schon knackig, das geht besser. Normalerweise rechnet man mit ca. 20x Nennstrom. Klar, für das Schalterchen wäre auch das zuviel. Aber Meanwell hat es sich auch wieder mal etwas einfach gemacht. Aber wenn sie es schon reinschreiben (was nicht alle Netzteihersteller machen) wird es schon einer Norm entsprechen, weiss ich nicht.
Max schrieb: > dass die Kontakte am Schalter zu heiß werden und etwas zusammenschweißen. Das passiert auch bei ungeeigneten Relais wie im Beitrag "Re: Einschaltschaltstrom Schaltnetzteile" beschrieben. Der Film im Beitrag "Re: Relais hält sich fest" zeigt dann solche klebenden Relaiskontakte. H.Joachim S. schrieb: > Wobei: bei 60A inrush current für ein 150W-Netzteil ist schon knackig Ich bin nicht überrascht. Das LS100 von TDK hat z.B. schon bei 100W diese 60A. Und viele geben den Strom dann einfach gar nicht an.
Die mechanische Lösung wäre z.B. ein 2-stufiger Schalter, der zuerst über Leistungswiderstand die Elkos vorlädt und dann durchschaltet. Hat den Nachteil, das man dran denken muss, den Schalter voll durchzuschalten. Die andere Lösung wäre die aus den PC-Netzteilen - Leistungs-PTC, der in der Netzzuleitung verbleibt. Warmstart führt dann zu Problemen, wenn der PTC sich nicht abkühlen konnte.
https://www.block.eu/de_DE/produktvariante/es-00/ "Beim Anlegen der Nennspannung hat die Einschaltstrombegrenzung einen typischen Innenwiderstand von 3,75Ω, der in Reihenschaltung zum Verbraucher liegt... Im Normalfall sind nach ca. 3 Netzperioden die Einschaltstromspitzen abgeklungen und das eingebaute Leistungsrelais überbrückt den 3,75Ω-Innenwiderstand der Einschaltstrombegrenzung." NTCs sind natürlich billiger. Sie werden aber beim Betrieb notwendigerweise warm bis heiss. Conrad hat die großen runden von TDK/Epcos im Programm. https://www.conrad.de/de/search.html?searchType=SearchSuggest&categoryId=0241510&tfo_brand=TDK Datenbuch "NTC thermistors for inrush current limiting": https://asset.conrad.com/media10/add/160267/c1/-/en/000500741DS01/datenblatt-500741-tdk-b57236s259m-heissleiter-s236-25-1-st.pdf
Hi, bei mir löste immer der LS (16A) aus, wenn mehrere PCs gleichzeitig eingeschaltet wurden. Lösung: Steckdosenleiste mit mehreren Schaltern. Alles schön nacheinander und LS fliegt nicht mehr. Der Inrush current ist bei SNTs im Wesentlichen durch die Größe des Elkos bestimmt. Schau mal wieviel µF der hat. Dann ist bekanntlich bei Cs der Ladestrom "theoretisch" am Anfang unendlich groß, wird nur begrenzt durch all die Widerstände, die in der Leitung liegen. Die Schmelzsicherungen im SNT sind so berechnet, dass sie den Inrush current verkraften. Und der Ausschalter des Geräts ist dafür berechnet. Und zwar nur für ein Gerät. Nicht für mehrere Geräte. Sogar bei Treppenlichtautomaten steht neuerdings die maximale zu schaltende Watt-Zahl bei LED- oder Energiesparbeleuchtung dran. Habe selber noch ein Schütz nachschalten müssen, weil der "Rex" immer kleben blieb. Ist also nichts Neues, befindest Dich in guter Gesellschaft. ciao gustav
Karl B. schrieb: > Schau mal wieviel µF der hat. Dann ist bekanntlich bei Cs der Ladestrom > "theoretisch" am Anfang unendlich groß, … Dann taugt die Theorie zur Beschreibung des Kondensator nichts. Ein realer Kondensator hat auch theoretischen z.B. einen ESR und eine Leitungsinduktivität/-widerstand.
Karl B. schrieb: > Dann ist bekanntlich bei Cs der Ladestrom "theoretisch" am Anfang > unendlich groß Nicht, wenn gerade beim Nulldurchgang eingeschaltet wird. Ungünstiger sieht es aus, wenn beim Einschalten grade 300V zwischen den Netzteilklemmen anliegen...
Lothar M. schrieb: > Karl B. schrieb: >> Dann ist bekanntlich bei Cs der Ladestrom "theoretisch" am Anfang >> unendlich groß > Nicht, wenn gerade beim Nulldurchgang eingeschaltet wird. Ungünstiger > sieht es aus, wenn beim Einschalten grade 300V zwischen den > Netzteilklemmen anliegen... Welches Bauteil zeichnet Deiner Meinung nach hauptsächlich verantworlich für den (meistens doch recht hohen) Inrush Current bei SNTs? ciao gustav
Karl B. schrieb: > Welches Bauteil zeichnet Deiner Meinung nach hauptsächlich verantworlich > für den (meistens doch recht hohen) Inrush Current bei SNTs? Die Strombegrenzung, meist in Form eines NTC-Widerstands. Und aus Kosten- und sonstigen Gründen nimmt man den kleinsten und billigsten, eben die Dinger mit ~3 Ohm. Ich hab bei einigen unserer Entwicklungen einen "teuren" 10 Ohm NTC für ein 1 Euro drin, damit kommt man nicht über 33A. Wenn man so sucht, sind solche "hochohmigen" Einschaltstrombegrenzer eher selten.
Ich hatte das Problem auch bei meiner Steckdosenleiste mit Schalter. An der hängt mein ganzes PC Zeug, Monitore , Sound, mehrere USB Hubs, Switche usw usw. Der Schalter hing nach ein paar Wochen. Habe deshalb seit längerem einen industriellen "Hauptschalter" verbaut, der schaltet 690V / 20A sauber ab. https://www.automation24.de/hauptschalter-eaton-207147-t0-2-1-i1-svb?previewPriceListId=1 Seit dem ist Ruhe.
Matthias S. schrieb: > Die andere Lösung wäre die aus den PC-Netzteilen - Leistungs-PTC, der in > der Netzzuleitung verbleibt. Warmstart führt dann zu Problemen, wenn der > PTC sich nicht abkühlen konnte. Wenn man den mit einem Relais überbrückt, kann der sich auch in Ruhe abkühlen und man hat insgesamt eine recht zuverlässige Lösung.
Karl B. schrieb: > Welches Bauteil zeichnet Deiner Meinung nach hauptsächlich verantworlich > für den (meistens doch recht hohen) Inrush Current bei SNTs? Die Ursache für den Strom ist der Zwischenkreiskondensator (wobei es da noch ein wenig auf die PFC ankommt). Aber wenn eben wegen des Nulldurchgangs gerade 0V an den Klemmen des SNT anliegen, dann fließt in diesem Augenblick kein Strom. Und die anschließende Ladung verläuft mit recht moderatem Strom. Spannend wird es nur, wenn du beim Spannungsmaximum einschaltest. Und weil der nächste Nulldurchgang 5ms davon entfernt ist, tauchen oft diese 5ms zusammen mit dem Inrush Current auf. Siehe z.B. dort auf Seite 7: https://www.ia.omron.com/data_pdf/guide/22/powersupply_tg_e_8_3.pdf Begrenzt werden könnte der durch NTC oder sogar Festwiderstände, die überbrückt werden. Aber das kostet Geld. Falk B. schrieb: > Wenn man so sucht, sind solche "hochohmigen" Einschaltstrombegrenzer > eher selten. Oder gleich gar nicht drin und man lässt einfach die Angabe im Datenblatt weg.
Lothar M. schrieb: > Aber wenn eben wegen des Nulldurchgangs gerade 0V an den Klemmen des SNT > anliegen, dann fließt in diesem Augenblick kein Strom. Und die > anschließende Ladung verläuft mit recht moderatem Strom. Wirklich? Mal gerechnet? Wenn da nur 100uF in der PFC drin stecken, sind das I=U*Omega*C = 325V 2 Pi 50Hz 100uF = 10A (Maximalwert) Ok, das geht noch, aber wer sagt, daß die Schaltnetzteile nur 100uF haben? Und Einschalten im Spannungsnulldurchgang ist so sicher wie ein 5er im Lotto!
Cyblord -. schrieb: > Ich hatte das Problem auch bei meiner Steckdosenleiste mit Schalter. An > der hängt mein ganzes PC Zeug, Monitore , Sound, mehrere USB Hubs, > Switche usw usw. > Der Schalter hing nach ein paar Wochen. Hatte ich auch, am Tisch wo der Fernseher und die ganze Unterhaltungselektronik steht. Ich habe dann im Baumarkt eine deutlich teurere Steckdosenleiste gekauft. Seit dem hält der Schalter.
Stefan ⛄ F. schrieb: > Ich habe dann im Baumarkt eine deutlich > teurere Steckdosenleiste gekauft. Seit dem hält der Schalter. Für meinen Eaton-Schalter ist das jetzt alles nur noch Spielzeug. Außerdem hatte ich bereits eine gute Steckdosenleiste. Wo du allerdings im Baumarkt eine solche gefunden haben willst, erschließt sich mir nicht.
Cyblord -. schrieb: > Wo du allerdings im Baumarkt eine solche gefunden haben willst, > erschließt sich mir nicht. Na in der Ecke, wo Steckdosenleisten hängen. Die neue ist so eine mit Befestigungslaschen und etwas vergrößerten Abständen zwischen den Buchsen. Sie sieht insgesamt robuster aus und ist es offenbar aus. Nach 10 Jahren kann man das wohl sagen. Soll man bei 20€ ja wohl auch erwarten dürfen.
Falk B. schrieb: > Ok, das geht noch, aber wer sagt, daß die Schaltnetzteile nur 100uF > haben? Hi, sowas in der Richtung findet man ziemlich oft in PC-Netzteilen. Wo jetzt genau die 200V-Elkos eingebaut waren, kann ich im Moment nicht mehr sagen. ciao gustav
Matthias S. schrieb: > Die mechanische Lösung wäre z.B. ein 2-stufiger Schalter, der zuerst > über Leistungswiderstand die Elkos vorlädt und dann durchschaltet. Hat > den Nachteil, das man dran denken muss, den Schalter voll > durchzuschalten. Das Problem ist hier bekannt, ich habe mehrere Einschaltstrombegrenzungen selbst gelötet. Das Relais zieht etwa 500ms zeitverzögert an, ein paar 10ms mehr oder weniger sind egal. Mit dem Umschaltkontakt am 220µF sorge ich dafür, dass auch kurze Schaltfolgen abgefangen werden, weil der Elko zügig entladen wird. Je nach Verfügbarkeit habe ich auch andere Relais verwendet, z.B. mit 48 oder 110 Volt oder zwei 24V in Reihe. Da muß man die beiden 0,12µ passend umdimensionieren und der Elko am Relais natürlich die Spannung können. Das Ding auf dem Bild steckt in einer älteren Leuchtstofflampe anstatt des Vorschaltgerätes, nachdem mir der Einschltstrom der LED-Röhre meinen Lichtschalter getötet hat. Da das ein geschlossenes Blechgehäuse mit Schutzleiter ist, habe ich keine Sicherheitsbedenken.
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