Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Konstanstromlast und Strommessung


von Johnny S. (sgt_johnny)


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Ich möchte mir eine kleine Schaltung bauen welche mit einem Arduino eine 
Batterie belastet und die Spannung misst um so den Punkt zu finden an 
welchem die Batterie eine geforderte Leistung nicht mehr erbringen kann.

Hierzu habe ich die Schaltung im Anhang gezeichnet.
Könnte jemand kurz einen Blick drüber werfen und prüfen ob das so 
funktionieren würde?

von my2ct (Gast)


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Johnny S. schrieb:
> Könnte jemand kurz einen Blick drüber werfen und prüfen ob das so
> funktionieren würde?

Manche Dinge sind etwas merkwürdig.
Was soll die komische Beschaltung der Adress-Pins beim INA219. Willst du 
mehrere dieser Module gemeinsam auf einem Bus betreiben oder wozu soll 
das gut sein?

Mit welcher Spannung wird U2 betrieben?

Der IRFP150NPbF ist für 3.3V nicht zu grbrauchen.

Warum sparst du dir nicht den OP und misst die Spannung mit dem ADC des 
µC?

von Achim S. (Gast)


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die 3,3V-Versorgung des LM358 wird kaum ausreichen. Damit kannst du den 
nFET nicht weit genug aufsteuern, um z.B. die angegebenen 2,23V am 
Shunt-Widerstand zu erreichen.

von Johnny S. (sgt_johnny)


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my2ct schrieb:
> Johnny S. schrieb:
>> Könnte jemand kurz einen Blick drüber werfen und prüfen ob das so
>> funktionieren würde?
>
> Manche Dinge sind etwas merkwürdig.
> Was soll die komische Beschaltung der Adress-Pins beim INA219. Willst du
> mehrere dieser Module gemeinsam auf einem Bus betreiben oder wozu soll
> das gut sein?

Hab ich von Adafruit abgeschaut ;) und ob nun 2 ungefertigte Widerstände 
mehr macht ja auch nichts aus?


> Mit welcher Spannung wird U2 betrieben?
>
> Der IRFP150NPbF ist für 3.3V nicht zu grbrauchen.

U2 wird mit 3.3V betrieben, die kommen von einem Arduino Nano IOT, 5V 
vom USB wären auch noch verfügbar
Wäre der IRLP3034 besser?

https://www.infineon.com/dgdl/irlp3034pbf.pdf?fileId=5546d462533600a4015356693edf2656

> Warum sparst du dir nicht den OP und misst die Spannung mit dem ADC des
> µC?
Du meinst also den Spannungsfolger digital realisieren?

Achim S. schrieb:
> die 3,3V-Versorgung des LM358 wird kaum ausreichen. Damit kannst du den
> nFET nicht weit genug aufsteuern, um z.B. die angegebenen 2,23V am
> Shunt-Widerstand zu erreichen.

Ich hätte noch 5V aus USB auf dem Board. In der Realität muss auch nur 
ca. 1V erreicht werden, um 1A Last zu erhalten. Die 2.23V sind die 
Referenz des ADC/DAC

von Ach Du grüne Neune (Gast)


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Johnny S. schrieb:
> Ich hätte noch 5V aus USB auf dem Board. In der Realität muss auch nur
> ca. 1V erreicht werden

Nimm auf jeden Fall die 5 Volt, oder noch mehr. Q1 sollte ein 
Logic-Level-Mosfet sein, der schon bei 2,5 Volt durchschalten kann.
Denn aus dem LM358 kommen bei 5 Volt Versorgungsspannung nur max. 3,5 
Volt raus und davon fällt schon bei 1 Ampere, 1 weiteres Volt am 1 Ohm 
Widerstand ab!

von Johnny S. (sgt_johnny)


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Ach Du grüne Neune schrieb:
> Johnny S. schrieb:
>> Ich hätte noch 5V aus USB auf dem Board. In der Realität muss auch nur
>> ca. 1V erreicht werden
>
> Nimm auf jeden Fall die 5 Volt, oder noch mehr. Q1 sollte ein
> Logic-Level-Mosfet sein, der schon bei 2,5 Volt durchschalten kann.
> Denn aus dem LM358 kommen bei 5 Volt Versorgungsspannung nur max. 3,5
> Volt raus und davon fällt schon bei 1 Ampere, 1 weiteres Volt am 1 Ohm
> Widerstand ab!

Der IRLP3034 z.b. wird mit maximal 2.5V, typisch 1.8V Vgsth beschrieben.

Wäre dann allenfalls ein andere OPAMP besser?
Mehr als 5V werden schwierig, dann würde man ein externes Netzteil 
benötigen.

von Kurt (Gast)


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Das ist Overkill ohne Hi-Performance!

Viel einfacher und mindestens genau so aussagekräftig:

Ein µC schaltet über einen N-MOSFET die Entladung über 1 R / 5 W
ein. Mit den ADCs des µC misst du in defierten Zeitabständen die
Spannung, bis sie bei der Entladeschlussspannung angekommen
ist.

Das numerische Integral der Spannungswerte an R = 1 Ohm über die
Zeitschritte ist die Akku-Kapazität.

Du brauchst dafür nur den µC, den MOSFET (ohne Kühlkörper!)
und den R sowie etwas Hühnerfutter.

Je nach Akku müsste vielleicht ein passender anderer R mit
passender Leistung gewählt werden. Ist bei der KSQ auch nicht
anders...

von Manfred (Gast)


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Johnny S. schrieb:
> Schaltung bauen

In meinem Akkutester habe ich einen IRF540 eingesetzt, den ich von einem 
D/A-Wandler MCP4725 direkt ansteuere.

Wie man in Beitrag "Re: Stromsenke FET vs. bipolar Transistor"
lesen kann, hat der einen gut beherrschbaren analogen Bereich. Beachte 
aber, dass die IRF eine erhebliche Toleranz haben, selbst zwei aus der 
selben Charge unterscheiden sich deutlich - aber das kann der Aurduino 
ja regeln, da er dank INA219 den Strom kennt.

Der Widerstand im Source muß natürlich klein sein, ich habe hier 0,1 Ohm 
eingesetzt. Abhängig von der Akkuspannung könnte man einen Widerstand im 
Drain setzen, um Leistung vom FET wegzunehmen.

Den Thread, wo ich es genauer beschrieben habe, finde ich leider nicht 
wieder.

von Kurt (Gast)


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Ja, wer Akku-Kapazitäten mit 12 Bit Genauigkeit misst,
muss sich nur noch um die Reproduzierbarkeit Gedanken
machen. - Oder besser nicht:

Da wird man irre - weil es nicht klappt.

Die 0,1 Ohm (oder was auch immer) vom MOSFET lassen sich
in der einfachen Konstant-R-Version auch ermitteln und
herausrechnen.

Gute Nacht,
morgen werden wir vernünftiger! ;-)

von Johnny S. (sgt_johnny)


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Kurt schrieb:
> Das ist Overkill ohne Hi-Performance!
>
> Viel einfacher und mindestens genau so aussagekräftig:
>
> Ein µC schaltet über einen N-MOSFET die Entladung über 1 R / 5 W
> ein. Mit den ADCs des µC misst du in defierten Zeitabständen die
> Spannung, bis sie bei der Entladeschlussspannung angekommen
> ist.

Das ist aber nur eine entladung, und keine Konstantstromlast. Entlädt 
man die Batterie von beginn bis zum schluss über einen 1R Widerstand, so 
sind das bei der Anfangsspannung von 3V = 3A, bei der Endspannung von 2V 
noch 2A. Was ich möchte, ist eine einstellbare Konstanstromlast von 
0-1A, unabhängig von der Batteriespannung die gerade anliegt.

von Johnny S. (sgt_johnny)


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Hier die Anpassung mit neuem Mosfet (maximal 2.5V Vgsth) und +5V 
Versorgung aus USB

von MaWin (Gast)


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Johnny S. schrieb:
> Der IRLP3034 z.b. wird mit maximal 2.5V, typisch 1.8V Vgsth beschrieben.

D.h. dadrunter ist er sicher AUS.
Danach kommt die lineare Region.
Erst bei der doppelten Gate-Spannung ist er durchgeschaltet.

> Wäre dann allenfalls ein andere OPAMP besser?

Alles von Vorne, Grundlagen der Elektronik und Bauelemente lernen

Johnny S. schrieb:
> maximal 2.5V Vgsth

LogicLevel MISFETs haben weniger.

von Johnny S. (sgt_johnny)


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Wie sähe die Sache aus mit dem IRLP3034 wenn man den LM358 mit 12V 
versorgen würde? Ich habe hier noch ein paar ST662 rumliegen, die machen 
aus 5V  12V@30mA, das müsste für den LM358 ja reichen. Das wäre die 
einzige einfache Option um 12V auf das Board zu bringen.

von M. K. (sylaina)


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Zwei Dinge:

1. Wenn du mit einem INA den Strom messen willst, nimm doch einen mit 
dem du direkt das Ausgangssignal als Feedback für den Steuer-OPV 
benutzen kannst.
2. So ein LM358 ist kein Rail-2-Rail-OPV (kommt der nicht nur bis ca. 
1.5V an seine positive Versorgung am Ausgang ran?) und sonderlich genau 
ist der auch nicht. Lieber einen AD820 einsetzen. Ist zwar teuerer würde 
mit den 3.3V aber wesentlich besser funktionieren. Oder aber die 
Spannung hoch schrauben.
3. So ein LM358 hat ja zwei OPVs, wenn du den zweiten OPV als 
Elektrometerverstärker benutzt kannst du den verwenden, um das Signal 
von deinem Feedback-Widerstand zu verstärken. Damit kann der kleiner 
werden und wird weniger von der Temperatur her driften.
4. Wenn du den zweiten OPV des LM358 nutzt kannst du damit auch eine 
Notabschaltung generieren falls mal zu viel Strom fließt.
5. Wenn du den zweiten OPV zur Strommessung benutzt kannst du dir den 
INA auch sparen. Via Software kannst du einen Messfehlerabgleich 
erzeugen.

Im Anhang mal eine Lösung, die ich für meine Last umgesetzt habe 
inclusive sogar einer Strombegrenzung und Überspannungsabschaltung. 
Vielleicht ist das ja eine interessante Anregung.

von HildeK (Gast)


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Johnny S. schrieb:
> Hier die Anpassung mit neuem Mosfet (maximal 2.5V Vgsth) und +5V
> Versorgung aus USB

Du musst die Datenblätter richtig interpretieren.
Die VGSth garantiert nur, dass bei dieser Gatespannung mindestens 250µA 
fließen. Es muss nicht mehr sein, kann es aber.
Du musst sinnvollerweise die Zeile im Datenblatt anschauen, in der der 
RDS_on angegeben ist. Da steht eine Bedingung für die UGS dabei. Wenn 
die angelegt wird, dann kann er garantiert den angegebenen Strom und hat 
den angegebenen RDS_on.
Auch wenn die Kurven für z.B. 3V UGS einen Strom von 30A versprechen: 
das sind typische Werte! Die muss der FET nicht einhalten.
Wahrscheinlich geht dein Exemplar aber wenn du Glück hattest und ein 
typisches Exemplar erwischt hast... Da er ja massiv überdimensioniert 
ist, stehen die Chancen nicht schlecht.
Für ein Einzelprojekt kann man den also durchaus wählen und dann halt 
prüfen, ob es reicht.

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