Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 2 Spannungsquellen (Batterie und 5V USB) - Priorität USB


von Alexander (Gast)


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Guten Abend,

ich habe eine kleine Schaltung entworfen, die mit Batterie oder USB 
betrieben werden soll.
Nun könnte man natürlich auf die Idee kommen, sowohl eine Batterie als 
auch ein USB Kabel anzuschliessen. In diesem Fall dürfte dann nur der 
USB als Spannungsquelle genutzt werden und die Batterie müsste 
abgetrennt werden um diese zu schonen.
Auch soll ohne angeschlossenes USB Kabel die Batterie durch die 
zugefügte Schaltung nicht zu viel "Strom verbraten" werden.

Ich hatte überlegt, ob man das mit einem Mosfet lösen könnte.

Ich habe schon diese Beiträge und auch die Links gelesen.
Beitrag "Re: Umschaltung Batteriebetrieb / USB Versorgung"
und auch diesen Link
Beitrag "Priorisierung Spannungsversorgung"

Der LTC4412 scheint interessant zu sein und macht auch genau das, was er 
soll, doch dieser ist preislich natürlich schon sehr teuer.
geht dies eventuell auch günstiger?

Nochmal verdeutlicht.

0 = nicht angeschlossen
1 = angeschlossen

Batterie 1
USB 0
Spannung von Batterie

Batterie 0
USB 1
Spannung von Batterie

Batterie 1
USB 1
Spannung von USB

Vielen Dank für eure Vorschläge und ich freue mich auf Vorschläge

von HildeK (Gast)


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Alexander schrieb:
> Batterie 0
> USB 1
> Spannung von Batterie

Du meinst: Spannung von USB ...

Das Thema wurde schon sehr oft hier diskutiert. Suche mal im Forum nach 
'Oring'.

Wenn dein USB-Strom nicht eh zu knapp ist, kannst du das auch mit einem 
Relais machen, das einfach an die USB-Seite angeschlossen ist.

Zwei Dioden wären nicht geeignet? Wenn die Schaltung auch mit 4.xV 
auskommt, ist das die einfachste Möglichkeit. An der Batterie eine 
Si-Diode, am USB eine Schottky, so ist die USB-Versorgung bevorzugt. 
Liefert halt dann nur wenig über 4.3V bzw. 4.6V.

von Alexander (Gast)


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HildeK schrieb:
> Alexander schrieb:
>> Batterie 0
>> USB 1
>> Spannung von Batterie
>
> Du meinst: Spannung von USB ...

Da hast du natürlich recht.

Strom sind im laufenden Betrieb so um die 70mA. Aber im Sleep Modus 
natürlich deutlich weniger Eher uA.

Und je nachdem wie die Spannung der Batterien ist, kann es ja sein, dass 
ich dann einmal weniger als die 5V USB Spannung habe und mal mehr.

von HildeK (Gast)


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Alexander schrieb:
> Und je nachdem wie die Spannung der Batterien ist, kann es ja sein, dass
> ich dann einmal weniger als die 5V USB Spannung habe und mal mehr.
Bei den üblichen ORing-Schaltungen gewinnt halt die Quelle mit der 
größten Spannung.
Bei einem Relais wäre das nicht so. Bei max. 70mA Stromverbrauch kann 
man sich auch ein kleines Relais zusätzlich an der USB-Versorgung noch 
leisten. Allerdings muss man die Umschaltzeit überbrücken, falls eine 
kuze Unterbrechung unterbleiben muss.

von Alexander (Gast)


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Also mit dem Relais meinst du es so?

die 5V sind quasi USB und die 3.6V die Batterie


Die Unterbrechung ist kein Problem.

Ich habe einfach einen Widerstand und eine LED als Verbraucher 
verwendet.



Kann man das auch theoretisch mit Transistoren oder Mosfets machen?

von Roland E. (roland0815)


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Für den Zweck gibt es "priorisierte Versorgungspfadcontroller". LTC4412 
oder 4417.
Letzteren habe ich auch schon eigesetzt, ein sehr schönes Teil.
Die Chips sind für <2,- (4412) bzw <4,- (4417) in Einzelstücken zu 
bekommen. Wenn dir das zu teuer ist, solltest du die Aufgabenstellung 
überdenken.

Ich würde wohl sogar das fertige Eva-Board für den 4417 kaufen. Meine 
Zeit sind mir für 100,- zu schade.

Die Aufgabe, zwischen zwei Versorgungen zu wechseln, ist bei Weitem 
nicht so trivial wie es im ersten Blick aussieht.
Stichworte:
- Break before make
- no black out during switch

: Bearbeitet durch User
von HildeK (Gast)


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Alexander schrieb:
> Also mit dem Relais meinst du es so?

Ja, ich nehme mal an, dass der rechte Kontakt der Hauptschalter ist.

von HildeK (Gast)


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Alexander schrieb:
> Kann man das auch theoretisch mit Transistoren oder Mosfets machen?

Ja, kann man sicher auch.
Da du aber vorgegeben hast, dass die Batteriespannung auch mal höher als 
die USB-Spannung sein kann, sieht das gefühlt nach einer größeren 
Ansammlung von MOSFETs aus. Deren Bodydiode erfordert in dem Fall zwei 
antiseriell geschaltete MOSFETs, wenn jegliche Rückspeisung auf die 
Seite mit der niedrigeren Spannung verhindert werden muss.

Roland E. schrieb:
> Stichworte:
> - Break before make
Das macht ein Relais.
> - no black out during switch
Das war nicht gefordert.

von Alexander (Gast)


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HildeK schrieb:
> Alexander schrieb:
>> Kann man das auch theoretisch mit Transistoren oder Mosfets machen?
>
> Ja, kann man sicher auch.
> Da du aber vorgegeben hast, dass die Batteriespannung auch mal höher als
> die USB-Spannung sein kann, sieht das gefühlt nach einer größeren
> Ansammlung von MOSFETs aus. Deren Bodydiode erfordert in dem Fall zwei
> antiseriell geschaltete MOSFETs, wenn jegliche Rückspeisung auf die
> Seite mit der niedrigeren Spannung verhindert werden muss.

Gibt es dazu eine Schaltung? Lieben Gruss

von HildeK (Gast)


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Alexander schrieb:
> Gibt es dazu eine Schaltung?

Bestimmt. Ich habe jedoch keine, die sauber ohne störende Rückströme in 
die Quellen umschaltet.
Wenn du jedoch mit einem Diodendrop (≈0.3V) bei der USB-Spannung leben 
kannst, dann siehe Anhang. Es geht halt nichts über Dioden ...

von Richard (Gast)


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HildeK schrieb:
> Alexander schrieb:
>> Gibt es dazu eine Schaltung?
>
> Bestimmt. Ich habe jedoch keine, die sauber ohne störende Rückströme in
> die Quellen umschaltet.
> Wenn du jedoch mit einem Diodendrop (≈0.3V) bei der USB-Spannung leben
> kannst, dann siehe Anhang. Es geht halt nichts über Dioden ...

Das ist eine gute Lösung.
Wofür ist denn der 50 Ohm Widerstand? Dient der Nur für die Simulation 
als "Last"?

von F. M. (foxmulder)


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So habe ich das einmal gelöst.

von HildeK (Gast)


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Richard schrieb:
> Wofür ist denn der 50 Ohm Widerstand? Dient der Nur für die Simulation
> als "Last"?
Ja.

A. K. schrieb:
> So habe ich das einmal gelöst.
In deinem Fall nimmt er immer die höhere Spannung am TPS2114?
Für die Anwendung des TO müsste man dann noch den D1 bedienen. D0 an 
GND, D1 an die USB-Spannung.
Bessere Lösung, ich kannte den IC nicht!

von F. M. (foxmulder)


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HildeK schrieb:
> In deinem Fall nimmt er immer die höhere Spannung am TPS2114?

Das ist eistellbar, Datenblatt S. 16

https://www.ti.com/lit/ds/symlink/tps2115.pdf?ts=1603111168400&ref_url=https%253A%252F%252Fwww.google.com%252F

HildeK schrieb:
> Bessere Lösung

In diesem Fall, wahrscheinlich schon, wie es beim TO aussieht muss er 
wissen.

von HildeK (Gast)


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A. K. schrieb:
> HildeK schrieb:
>> Bessere Lösung
>
> In diesem Fall, wahrscheinlich schon, wie es beim TO aussieht muss er
> wissen.

Es ist die bessere Lösung, wenn die 5.5V für die maximale Spannung 
gehalten werden kann, denn:
Alexander schrieb:
> Und je nachdem wie die Spannung der Batterien ist, kann es ja sein, dass
> ich dann einmal weniger als die 5V USB Spannung habe und mal mehr.
Der TPS2121 könnte mehr, ist aber im hobbyuntauglichen BGA oder QFN 
Gehäuse.

Man bekommt minimalen Drop für beide Quellen und immer die Bevorzugung 
der USB-Spannung.

Dass das Verhalten wählbar ist, habe ich gesehen. Das macht den IC ja 
auch interessant. Viele Oring-ICs nehmen nur die größte Spannung und 
reichen die weiter.

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