Hallo Antennenfreunde, neulich ging mir durch den Sinn, ob man einen Halbwellendipol auch mit einer Endspeisung betreiben kann, wenn einer der Schenkel aus Koaxialkabel ausgeführt wird. Dazu eine Skizze im Anhang. Oben der normale Halbwellendipol, unten die Idee mit dem Koax-Schenkel. Über diesen Schenkel wird sozusagen das Signal bis zur Mitte des Dipols geleitet, dort über einen Übertrager aufbereitet und dann über den Außenleiter/Schirm von Schenkel1 und den normalen Schenkel2 abgestrahlt. Ist so etwas möglich, gibt es das schon oder kann man sagen, dass es so devinitiv unmöglich wäre?
Du brauchst garnichts in der Mitte des Halbwellenstrahlers, du kannst ihn einfach am Ende speisen. Das ist dann je nach Ausführung eine J-Pole/Sperrtopf/Zeppelinantenne: https://en.wikipedia.org/wiki/J-pole_antenna https://sites.google.com/a/prenninger.com/elektronik/dvb-t-antennen/sperrtopfantenne https://funkamateure.jimdofree.com/2019/03/14/zeppelin-antenne/ Alle beruhen auf dem selben Prinzip, eine l/4-Transformationsleitung auf die hochohmige Speisung des Halbwellenstrahlers am Ende. Dann gibt es noch die Fuchsantenne, die muss man an der Transformation aber abstimmen .. mit dem Vorteil dass sie dann Preselektor-Wirkung hat beim Empfang: http://www.dl2lto.de/sc/HB_FK.htm Dein Vorschlag "funktioniert" auch, wenn du einfach das Koaxkabel auf l/4 von der Abschirmung befreist und nach weiteren l/4 eine Mantelwellensperre anbringst. Das ist dann aber ein (eher mieser) Viertelwellenstrahler. Gruß, Christian
Komisch, dass von den sonst so zahlreichen 'Fachleuten' in diesem Forum hier bisher keine Reaktion erfolgt ist. Der J-Pole und die Fuchsantenne sind nicht das, was der TO angefragt hat. Ich verstehe die Frage vielmehr so, dass die niedrige Impedanz der Dipolmitte nicht wie üblich über eine separate Ableitung, sondern über die linke L/4-Hälfte des Dipols transformiert und über einen weiteren Trafo abgeleitet werden soll. Ich kann auf Anhieb nicht erkennen, warum das nicht funktionieren sollte, aber ich sehe auch keine Vorteile gegenüber einem normalen endgespeisten Dipol, eher wegen der Komplexität höhere Verluste. Ob es sowas irgendwo gibt, ist mir auch nicht bekannt. Was meint Ihr?
Du brauchst dafür ein doppelt geschirmtes Kabel. Einen Übertrager brauchst du nicht, weil du ja den Dipol in der Mitte speist, dort ist die Antenne niederohmig. Siehe hier, Seite 41 Ausführung a) https://www.hb9f.ch/bastelecke/pdf/HB9ACC_Antennen/hb9acc6.pdf Den Schenkel 1 bildet dann der äußere zweite Schirm mit 1/4 Wellenlänge. Mann könnte auch ein einfach geschirmtes kabel verwenden und dieses durch ein Rohr mit 1/4 Wellenlänge schieben. Das Rohr bildet dann den Schenkel 1. Das Rohr muß isoliert montiert werden. Oder du hängst ein 1/2 Wellenlänge Draht auf und speist den am Ende. Dort ist die Antenne hochohmig und du mußt transformieren. Das geht zum Beispiel so wie man es bei der J-Antenne macht.
von GertS schrieb:
>Dazu eine Skizze im Anhang.
Das was du da gezeichnet hast ist ja kein
endgespeister Dipol.
Günter Lenz schrieb: > Das was du da gezeichnet hast ist ja kein > endgespeister Dipol. Genau, was soll der Quatsch in der Mitte? Wenn ich am Ende speise, so lautet das Topic, dann muss ich das hochohmig tun und wenn ich eine niederohmige Speiseleitung habe, muss ich hochtransformieren. Zum Hochtransformieren gibt es verschiedene Konzepte, einige wurden hier schon genannt. Endgespeiste System sind sehr beliebt und haben den Vorteil, dass man nicht ein Kabel zur Mitte führen muss, man kann z.B. vom Haus weg den Strahler spannen und kann dann inhouse die Speiseleitung verlegen. Habsch selbst so gemacht.
Die nachgefragte Antennenform hat sich Bailey 1939 patentieren lassen. In Amerika ist sie als "Sleeve Antenna" bekannt. Im Rothammel-Antennenbuch findet man sie unter der Bezeichnung "Koaxialantenne". MfG
Hab mir mal eine Windomantenne mit einer ähnlichen Speisung überlegt. Beitrag "Windom-Antenne mit Verlängerungsspule für 80m?" Beitrag "City Windom - Endfed off-center dipole" Windomantennen können mit einer Speisung bei 1/3 oder bei 1/4 betrieben werden. Die Impedanz beim Speisepunkt beträgt ~450 bzw. ~600 Ohm. Deshalb kann man das Signal mit einer Hühnerleiter der entsprechenden Impedanz bis zu diesem Punkt führen und dann einfach eine Seite offen lassen. Die Hühnerleiter bzw. das Koaxkabel entspricht dann dem kurzen Schenkel, der Einzelleiter dem langen Schenkel. Kann auch das Signal mit einem 50 Ohm Koaxkabel zum Speisepunkt führen und sieht dort einen Stromtransformator 1:9 (50:450 Ohm) vor. Ein Halbwellen-Dipol hat am äußersten Ende bei Resonanz eine recht hohe Impedanz Z ~ 5...20 kOhm (laut Simulation). Asymetrischen Antennen nehmen mehr Störungen aus der Umgebung auf, deshalb sollte das Antennenende gut von der Zuleitung isoliert werden. Eine Mantelwellensperre, welche bei 50 Ohm funktioniert, ist hier nicht geeignet. Ein Übertrager isoliert viel besser, schränk auf der anderen Seite aber die Bandbreite ein. Bei der Fuchsantenne wurde dieses Problem mit einem Resonanzübertrager gelöst. Schwere Bauteile, welche in der Mitte angeordnet werden, lassen leider den Antennendraht entsprechend durchhängen. Außerdem muss gut abgedichtet werden. Bei zu viel Zug auf dem Draht bekomme ich mit dem 6m langen Fahnenmast auf der anderen Seite Probleme (der Draht geht vom Hausdach 30m weit zum Alumast und von dort 11m zurück um Nebengebäude). Eine Windom läßt sich leider nicht auf allen Bändern anpassen und da meine EFHW zusammen mit dem L-Tuner einigermaßen funktioniert, hab ich es vorerst dabei belassen.
B e r n d W. schrieb: > Ein Halbwellen-Dipol hat am äußersten Ende bei Resonanz eine recht hohe > Impedanz Z ~ 5...20 kOhm Nö, man rechnet durchschnittlich mit einer Impedanz zwischen 3 und 4k, kommt ganz darauf an wie hoch über Grund die Antenne aufgehängt ist. Für koaxgespeiste EFHW nimmt man Unun mit Windungesverhältnis 1:8 oder 1:9, was einem Übersetzungsverhältnis von 1:64 oder 1:81 entspricht.
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