Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Vom Ing. zum Dipl. Ing (FH) in 2 Jahren


von gussma (Gast)


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Hallo!

Bekanntlich bietet die FH Mittweida in Deutschland für HTL Absolventen 
aus Österreich an innerhalb von 4 Semestern mittels Fernstudium den 
Dipl. Ing (FH) zu erlangen.

Meine Frage wäre nun, wie das ansehen am Arbeitsmarkt ist? Den 
eigentlich gibt es ja nur mehr BSC und MSC? Wird Dipl. Ing. noch 
anerkannt?

Hat jemand das Fernstudium absolviert und hat Erfahrungen dazu?

"Zahlt" sich das Fernstudium aus?

:
von Klaus (Gast)


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gussma schrieb:
> "Zahlt" sich das Fernstudium aus?

Eher nicht. Warum auch? Viel wichtiger sind Berufserfahrung und 
Beziehungen. Die formale Ausbildung zählt immer weniger.

von Ben S. (bensch123)


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Wen (außer Behörden) interessieren denn noch Titel? Viel wichtiger ist:
- Sprachen
- zertifikate
- Beziehungen
- ggf. Auslandssemester
- Berufserfahrung (Werkstudent)
- ggf. gute Noten
- vorzeigbare Projekte (z.B. github oder ne Hardware zum Anfassen)
- Als Werkstudent/Praktikant schon in der Wunschfirma anfangen

Wenn ich als 30jähiger eine Tischlerausbildung anfangen möchte, sollte 
ich denen auch schonmal ein paar selbst gemachte Sachen zeigen.

: Bearbeitet durch User
von Den O. (denon)


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Denke auch der Name Diplom ist heute nicht mehr sonderlich relevant. In 
der Übergangszeit und in den ersten wenigen Jahren der BA und MA war das 
Diplom noch besser gestellt weil man wusste was man bekommt.
Heute wäre ein Frischling mit Diplom der Exot unter den Bewerbern und 
ich vermute dass das in dem Fall eher ein Nachteil ist.
HR will sich nicht mit Exoten rum ärgern und Aufwand betreiben, ganz 
besonders wenn Masse vorhanden ist die diesen Aufwand nicht erfordern.

von jl (Gast)


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Das ist eine Besonderheit in Österreich und kann von Deutschland aus so 
nicht bewertet werden. In Österrreich ist das Verfahren bekannt bei den 
Personalern.

Für mich gesehen ist der Schritt von HTL zum DiplIng ein  Zeichen für 
Ambitionen und Zielorientierung. Denn das ganze Aufsatzstudium ist 
parallel zur normalen Arbeit und kein "lässiges" Bachelorstudium in 
Vollzeit.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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gussma schrieb:
> Bekanntlich

Echt? Schon dass man in Mittweida noch einen Dipl.-Ing. (FH) anbietet 
dürfte ziemlich unbekannt sein.

> bietet die FH Mittweida in Deutschland für HTL Absolventen
> aus Österreich an innerhalb von 4 Semestern mittels Fernstudium den
> Dipl. Ing (FH) zu erlangen.

Dass man den Grad dann noch zusammen mit einer privaten Firma in 
Österreich an HTLer verscherbelt dürfte höchstens einem kleinen Teil der 
Zielgruppe bekannt sein.

> Meine Frage wäre nun, wie das ansehen am Arbeitsmarkt ist?

Was willst du noch mit einem Dipl.-Ing.? Der Grad ist tot. Von Bologna 
erlegt. Ich bin zwar selbst ein Fan der alten Dipl.-Ing. Studiengänge in 
Deutschland, aber irgendwann muss man einsehen dass der Papagei tot ist. 
Google sagt der Grad ist auch in Österreich zu Grabe getragen worden, 
mit dem Universitätsgesetz 2002 § 54 Abs. 2.

https://www.youtube.com/watch?v=UE0Jk0KqKRc

> Den
> eigentlich gibt es ja nur mehr BSC und MSC? Wird Dipl. Ing. noch
> anerkannt?

Was denkt sich ein Personaler wenn er heute "Dipl.-Ing." oder 
"Dipl.-Ing. (FH)" auf einer Bewerbung sieht? Noch bevor er auf das 
Geburtsdatum des Bewerbers gesehen hat? Er denkt sich "alt", 
"aussterbend". Das ist OK wenn man sich auf Jobs für Berufserfahrene 
bewirbt. Ziemlich blöd wenn man sich auf Einsteigerjobs bewirbt.

Was denkt sich ein Personaler wenn er dann merkt, wenn er es merkt, dass 
der Bewerber recht jung ist? Er denkt sich was soll der Blödsinn? Warum 
hat der sich in 2022 noch einen Dipl.-Ing. (FH) Abschluss angetan? Wo 
hat er diese Leichenfledderei begangen und was stimmt mit ihm nicht?

Mach einen Bachelor oder Master.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Hannes J. schrieb:
> Was willst du noch mit einem Dipl.-Ing.? Der Grad ist tot. Von Bologna
> erlegt. Ich bin zwar selbst ein Fan der alten Dipl.-Ing. Studiengänge in
> Deutschland, aber irgendwann muss man einsehen dass der Papagei tot ist.

Damit hast du vollkommen recht.
Übrigens, ich schätze deine Anspielung auf einen Monty Python Sketch.

von Gerald K. (geku)


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Wichtiger zählt,  Alter, Erfahrung und Auftreten.

von Titelmüller (Gast)


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>> Meine Frage wäre nun, wie das ansehen am Arbeitsmarkt ist?

>Was willst du noch mit einem Dipl.-Ing.? Der Grad ist tot.

Grösstenteils ja, tot ist. Der einzige Vorteil wäre vielleicht ein 
leichterer Zugang zur Promotion. Aber das galt auch nur fürs Uni-Diplom, 
nicht für FH-Diplom.

von Titelmüller (Gast)


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Beitrag #6503063 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Ferdls Grossneffe (Gast)


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gussma schrieb:

> "Zahlt" sich das Fernstudium aus?
Bist' deppert?

Glaubst' dös intressiert jemanden ob du a boah Joa spöda no' a deitschs 
FH-Dibblom zusödzlich host? Häng di im Job eini und oarboit di doart 
aufi.
Mit dem Bladl von den Piefke wiarst sicha gonz doll bewundert wern,
speziöll in Österreich. Auslachn werns di und jetzt schleich di!

Beitrag #6503167 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6503248 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6503769 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6503771 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6503772 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6503774 wurde von einem Moderator gelöscht.
von klausi (Gast)


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Ferdls Grossneffe schrieb:
> gussma schrieb:
>
> "Zahlt" sich das Fernstudium aus?
>
> Bist' deppert?
>
> Glaubst' dös intressiert jemanden ob du a boah Joa spöda no' a deitschs
> FH-Dibblom zusödzlich host? Häng di im Job eini und oarboit di doart
> aufi.
> Mit dem Bladl von den Piefke wiarst sicha gonz doll bewundert wern,
> speziöll in Österreich. Auslachn werns di und jetzt schleich di!

Absolut! Is ein Dipl Ing FH Kurs "light".
Normal war der Dipl Ing FH Vollzeir in 8 Semester.

Um den Vorredner zu zitieren:
Ja, vergiss des Blattl von die Piefke!

von Marx W. (Gast)


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gussma schrieb:
> Hallo!
>
> Bekanntlich bietet die FH Mittweida in Deutschland für HTL Absolventen
> aus Österreich an innerhalb von 4 Semestern mittels Fernstudium den
> Dipl. Ing (FH) zu erlangen.
>
> Meine Frage wäre nun, wie das ansehen am Arbeitsmarkt ist? Den
> eigentlich gibt es ja nur mehr BSC und MSC? Wird Dipl. Ing. noch
> anerkannt?
Ja wird, obwohl man dann schon ein "Exot" ist!
> Hat jemand das Fernstudium absolviert und hat Erfahrungen dazu?
Dürften sehr wenige hier sein!
> "Zahlt" sich das Fernstudium aus?

Wenn`s ums auszahlen geht, würde ich kein Studium beginnen!

Der Vorteil dürfte sein im "up-grade" vom HTL auf Diplom mit 240 cedits!
Damit ist man
https://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A4ischer_Qualifikationsrahmen
https://www.dqr.de/content/2323.php
im Bereich der Hochschulausbildung von 240 ECTS International bei einer 
abgeschlossenen Hochschulausbildung.

Ansonsten:
FH Mittweida ist nicht die schlechteste Adresse unter den FH`s, vorallem 
die Weiterbildungsstudiengänge sind auf jedenfall Zeitgemäß!

von Joachim B. (jar)


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Marx W. schrieb:
> Der Vorteil dürfte sein im "up-grade"

zumindest zeigt man das man auch später noch mit neuen Herausforderungen 
zurecht kommt.

von HSMW-Absolvent (Gast)


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Servus !

Ich habe selbst ein Aufbaustudium im Fach Maschinenbau (Vollzeitstudium, 
Bachelor zum Dipl.-Ing (FH), Regelstudienzeit gesamt: 6 (Bachelor an der 
FH Trier) +2 (Aufbaustudium HSMW)) an der HS Mittweida absolviert und 
kann dir das Studium empfehlen.

Dass der Titel tot ist, ist absoluter Schwachsinn. Das ist kein 
Argument, das Studium nicht anzutreten.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass oft nicht differenziert wird, ob 
man einen Bachelor, einen Master (FH/Uni), ein Diplom (FH) oder ein 
Diplom (Uni) hat. Entscheidend ist, was am Ende herausspringt (>>> die 
Arbeitsleistung <<<). Das mag aber auch von Firma zu Firma 
unterschiedlich sein. In der Firma, in der ich aktuell angestellt bin (> 
3k Mitarbeiter) spielt dies weniger eine Rolle.
Im öffentlichen Dienst (für dich als Österreicher vermutlich weniger 
interessant), ist die Lage wieder anders, da solltest du aus rein 
finanziellen Gesichtspunkten den Master anstreben. Als Dipl.-Ing. (FH) 
bist du, soweit ich weiß, den Bachelorabsolventen gleichgestellt (was 
aus fachlicher Sicht natürlich Schwachsinn ist).

Aber (!):
Ich habe mich sehr bewusst für das Aufbaustudium entschieden. Nach 
meinem Bachelor an der FH Trier habe ich durch Zufall das Angebot der HS 
Mittweida gefunden und war erstaunt darüber, wie praxisnah doch die 
angebotenen Fächer sind:

Schweißtechnik, Bruchmechanik, Maschinenkonstruktion, Spezielle 
Werkstoffe, FEM, Qualitätssicherung, Praxismodul

Für mich war der Abschluss die perfekte Mischung, bei sehr guter und 
praxisnaher Qualifikation schnell in das Berufsleben einzusteigen.
Von der Qualität der Lehre, können andere FH's nur träumen. Die Profs 
sind sehr kompetent, stehen dir mit Rat und Tat zur Seite und bilden 
dich nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch aus. Der Lehrinhalt 
ist stramm und die Profs fordernd. Das sollte aber kein Problem 
darstellen, wenn man das notwendige Interesse mitbringt.
Ich würde den Weg jederzeit wieder gehen und kann dir die HSMW 
empfehlen. Erfahrungen über das Fernstudium kann ich dir jedoch keine 
geben.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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HSMW-Absolvent schrieb:
> Ich habe selbst ein Aufbaustudium im Fach Maschinenbau (Vollzeitstudium,
> Bachelor zum Dipl.-Ing (FH), Regelstudienzeit gesamt: 6 (Bachelor an der
> FH Trier) +2 (Aufbaustudium HSMW)) an der HS Mittweida absolviert und
> kann dir das Studium empfehlen.

Warum setzt man auf einen Bachelor einen Dipl.-Ing. FH drauf? Hat es 
nicht zu einem Master-Studium gereicht? Wollte man unbedingt besonders 
edgy sein?

> Dass der Titel tot ist, ist absoluter Schwachsinn. Das ist kein
> Argument, das Studium nicht anzutreten.

Doch, ich habe selbst einen Dipl.-Ing. Wir sind eine aussterbende Rasse. 
Am Dipl.-Ing. kann man unser Alter erkennen, und alt sein ist beim 
aktuellen Jugendwahn nicht das beste.

Gerade das Jungsein ist, neben billig sein, heutzutage das entscheidende 
Einstellungskriterium. Warum also soll man sich den Aufkleber 
"Dinosaurier" freiwillig auf die Stirn kleben und riskieren dass 
Personaler bei Bewerbungen nicht einmal merken dass man Jahrzehnte(!) 
jünger ist als der typische Dipl.-Ing.?

Nebenbei, der Dipl.-Ing. ist kein Titel sondern ein akademischer Grad.

> Von der Qualität der Lehre, können andere FH's nur träumen. Die Profs
> sind sehr kompetent, stehen dir mit Rat und Tat zur Seite und bilden

Das Ganze ließt sich wie eine gekaufte Amazon-Bewertung.

: Bearbeitet durch User
von Dodo (Gast)


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Hannes J. schrieb:
> Was willst du noch mit einem Dipl.-Ing.? Der Grad ist tot. Von Bologna
> erlegt.

Gerade weil er tot ist und bis zu seinem Ende keinen Schaden an seinem 
Ruf erleiden musste, gilt er noch heute weltweit als Qualitätsmerkmal.

von Gehalt ist nicht alles (Gast)


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Dodo schrieb:
> Hannes J. schrieb:
> Was willst du noch mit einem Dipl.-Ing.? Der Grad ist tot. Von Bologna
> erlegt.
>
> Gerade weil er tot ist und bis zu seinem Ende keinen Schaden an seinem
> Ruf erleiden musste, gilt er noch heute weltweit als Qualitätsmerkmal.

BEng + MEng ist dem alten FH Diplom überlegen. Früher hat ein FHler 
keine 10 Sem. Regelstudienzeit spendiert bekommen. Danke an alle 
Steuerzahler*innen.

von Thomas1 (Gast)


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Dodo schrieb:
> Hannes J. schrieb:
>> Was willst du noch mit einem Dipl.-Ing.? Der Grad ist tot. Von Bologna
>> erlegt.
>
> Gerade weil er tot ist und bis zu seinem Ende keinen Schaden an seinem
> Ruf erleiden musste, gilt er noch heute weltweit als Qualitätsmerkmal.


Im Ausland kennt niemand ein Diplom. Die meisten dort halten ein Diplom 
für einen Abschluss weit unter dem Bachelor.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Hannes J. schrieb:
> Doch, ich habe selbst einen Dipl.-Ing. Wir sind eine aussterbende Rasse.

Aber dann fällt man doch irgendwann unter das Washingtoner Artenabkommen 
und ist besonders geschützt. So darf einen niemand mehr abschießen 
respektive entlassen. :-)

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Thomas1 schrieb:
> Dodo schrieb:
>> Hannes J. schrieb:
>>> Was willst du noch mit einem Dipl.-Ing.? Der Grad ist tot. Von Bologna
>>> erlegt.
>>
>> Gerade weil er tot ist und bis zu seinem Ende keinen Schaden an seinem
>> Ruf erleiden musste, gilt er noch heute weltweit als Qualitätsmerkmal.

> Im Ausland kennt niemand ein Diplom. Die meisten dort halten ein Diplom
> für einen Abschluss weit unter dem Bachelor.

Das ist mir vor Jahren mal so in Australien gegangen. Dipl.-Ing. 
schlicht als "Diploma in engineering" zu übersetzen war keine gute Idee. 
Ein "Diploma" ohne Zusätze wie "Advanced" ist dort der einfache 
Abschluss einer Berufsakademie. Mit dem nackten "Diploma" kannst du in 
Australien nicht mal studieren.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Senf D. schrieb:
> Hannes J. schrieb:
>> Doch, ich habe selbst einen Dipl.-Ing. Wir sind eine aussterbende Rasse.
>
> Aber dann fällt man doch irgendwann unter das Washingtoner Artenabkommen
> und ist besonders geschützt. So darf einen niemand mehr abschießen
> respektive entlassen. :-)

Ja, und wir werden dadurch gekennzeichnet das wir eine beige 
Rentnerweste https://www.google.com/search?q=Rentnerweste mit dem 
Schriftzug "geschützte Art" tragen müssen :-)

von Dr Frick (Gast)


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Wer so flach denkt und übersetzt besitzt keines Falls die Kompetenz, 
diese Abschlüsse einzuordnen.

Ein Bachlor im Ausland kann auch so anspruchsvoll wie eine 
Berufsausbildung sein.
Und genau so gewertet.

Die Eu hat nur Ärger gebracht, Ziel war es ende der 60er mehr Leute mit 
Abitur und Hochschulabschluss zu produzieren.
Man war der Meinung, dass der Fachschul Ingenieur zu einfach sei, was 
völlig falsch ist.

Heute ist das Abitur wie die Mittelschule, jeder kann auf die Uni....

von Digitalanarcho (Gast)


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Dr Frick schrieb:
> jeder kann auf die Uni....

Ist ja auch viel chilliger dort als in einer Klitsche mit nervigen 
Kunden.
Warum soll ich mich für das kapitalistische System kaputtarbeiten? Wem 
nützt das? Nur dem Großkapital...

Beitrag #6505169 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6505401 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Robert K. (Firma: Zombieland) (rko)


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Hannes J. schrieb:
> Echt? Schon dass man in Mittweida noch einen Dipl.-Ing. (FH) anbietet
> dürfte ziemlich unbekannt sein.
vermutlich gilt dieser akademische Grad nur noch für Langzeitstudenten, 
die das aufgrund der Prüfungsordnung in Mittweida noch so zu Ende führen 
dürfen.
Für Neu-Anfänger bzw. Quereinsteiger jedoch ganz sicher nicht.

>> bietet die FH Mittweida in Deutschland für HTL Absolventen
>> aus Österreich an innerhalb von 4 Semestern mittels Fernstudium den
>> Dipl. Ing (FH) zu erlangen.
kaum vorstellbar, es sei denn die Studienordnung in Mittweida läßt die 
Ausnahme der Ausnahmen zu - da würde ich wirklich noch einmal vor Ort 
nachfragen.

> Was denkt sich ein Personaler wenn er heute "Dipl.-Ing." oder
> "Dipl.-Ing. (FH)" auf einer Bewerbung sieht? Noch bevor er auf das
> Geburtsdatum des Bewerbers gesehen hat?
Er denkt, daß er genau auf das Geburtsdatum schauen muß - er denkt, daß 
das Geburtsdatum nur falsch sein kein bzw. eine Verschwörungstheorie 
ist.
Er denkt überhaupt nicht, er entscheidet sofort Akte P, weil es genug 
andere Bewerber mit Bachelor und Master gibt!

> Mach einen Bachelor oder Master.
Mach lieber Geld, geh arbeiten und verdiene Geld.

von Ditigalanarcho (Gast)


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Robert K. schrieb:
> Mach lieber Geld, geh arbeiten und verdiene Geld.

Geld sind doch nur die Schulden anderer auf deren Rückzahlung wir alle 
vertrauen. Diesem Stoff soll ich hinterherlaufen? Absurd.

von Thomas1 (Gast)


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Robert K. schrieb:
> Hannes J. schrieb:
>> Echt? Schon dass man in Mittweida noch einen Dipl.-Ing. (FH) anbietet
>> dürfte ziemlich unbekannt sein.
> vermutlich gilt dieser akademische Grad nur noch für Langzeitstudenten,
> die das aufgrund der Prüfungsordnung in Mittweida noch so zu Ende führen
> dürfen.
> Für Neu-Anfänger bzw. Quereinsteiger jedoch ganz sicher nicht.


In Sachsen kann man an vielen Hochschulen noch ein Diplom bekommen. 
Einschreibung auch bei grundständigen Studiengängen. Auch an Unis geht 
das wie TU Dresden, TU Bergakademie Freiberg usw.

von Opel kauft Tesla (Gast)


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Diplom oder Master oder Bachelor.
Man sollte das nicht überbewerten.
Wenn der Kurs zum FH Diplom interessant ist und Kosten, Zeiten, Themen, 
Ort, Institution passen, dann einfach machen. Selbst Personaler können 
nicht so hirntot sein und nur Bologna Abschlüsse akzeptieren.

von Jo S. (Gast)


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Robert K. schrieb:
> Hannes J. schrieb:
>> Echt? Schon dass man in Mittweida noch einen Dipl.-Ing. (FH) anbietet
>> dürfte ziemlich unbekannt sein.
> vermutlich gilt dieser akademische Grad nur noch für Langzeitstudenten,
> die das aufgrund der Prüfungsordnung in Mittweida noch so zu Ende führen
> dürfen.
> Für Neu-Anfänger bzw. Quereinsteiger jedoch ganz sicher nicht.

In Sachsen dürfen die Hochschulen auch weiterhin Diplom-Studiengänge 
anbieten. Das finde ich sehr gut. Eine Kombination aus dem international 
bekannten Master und dem internat. hoch angesehenen Diplomingenieur wäre 
noch besser.

von Jo S. (Gast)


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Thomas1 schrieb:
> In Sachsen kann man an vielen Hochschulen noch ein Diplom bekommen.
> Einschreibung auch bei grundständigen Studiengängen. Auch an Unis geht
> das wie TU Dresden, TU Bergakademie Freiberg usw.

Ohhh, er war schneller   :)

von Berufsrevolutionär (Gast)


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Thomas1 schrieb:
> In Sachsen kann man an vielen Hochschulen noch ein Diplom bekommen.

In Thüringen auch:
*Jena: Pharmazie (postgraudual)
*TU Ilmenau: Maschinenbau, Elektrotechnik 
https://www.forschung-und-lehre.de/lehre/warum-die-tu-ilmenau-das-diplom-wieder-eingefuehrt-hat-1631/


Da mal eine Diplomsuchmaschine für alle Deutschen Hochschulen:
https://studiengaenge.zeit.de/studienangebote?abschluss%5B%5D=diplom&riasec-code=

von Thomas1 (Gast)


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Würdet ihr noch ein Diplom machen?

von Marx W. (Gast)


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Thomas1 schrieb:
> Im Ausland kennt niemand ein Diplom. Die meisten dort halten ein Diplom
> für einen Abschluss weit unter dem Bachelor.

Das Diplom ist weitaus verbreiteter als man meint. Für Zentral und 
Osteuropa war es der dominierende Grad.
Daneben gab`s dann die Staatsprüfungen für die Staatswissenschaften.
Dann wurde für die die in den Staatsprüfungen ned so "doolle" drauf 
waren der Magister eingeführt.

Also Bac./Master ist was rein Angloamerikanisches!

von klausi (Gast)


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Marx W. schrieb:
> Also Bac./Master ist was rein Angloamerikanisches!

Richtig.

Generell verstehe ich immer noch nicht: Worin liegt der Zwang alles was 
aus dem guten Amiland kommt, als Maxime anzuerkennen und alles was von 
dort kommt, in unseres System zu übernehmen?
Warum wird den Amis seit jeher immer nachgeeifert?

- Warum haben sie nicht unser gutes altes deutsches Diplomsystem 
übernommen?
- Warum gibts dort statt Burgerketten nicht Schweinsbraten-Drive-Ins?
- Wieso checken wir unsere Äpps, arbeiten an unseren Values statt 
Werten, lesen die News statt Nachrichten.. zum Schluss feiern wir noch 
Thanksgiving, haben ja eh schon Hällowiin übernommen.

von Titelmüller (Gast)


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Thomas1 schrieb:
> Würdet ihr noch ein Diplom machen?

da ich nicht Promoirren möchte würde ich nicht wieder einen Diplom (Uni) 
machen, sondern ein Diplom (FH).

Ideal erscheint aber endlich eine Praktische Ausbildung nach 13 Jahren 
Schule, also Duale Ausbildung und nach wenigen Jahren berufspraxis die 
Entscheidung ob man die höheren Weihen anstrebt und ein postgraduales 
Studium in einem 'Nachbarfach' (Informatik, MBA, medizintechnik, 
Aeronautik) draufsetzt.

Beitrag #6512271 wurde von einem Moderator gelöscht.
von klausi (Gast)


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Boomer 1930 schrieb im Beitrag #6512271:
> im zweiten weltkrieg gab es nur den titel Feldjäger!

Hier in Österreich gibt es immer noch:
- Hofräte
- Geheimräte
- den DDr. (Doppel-Doktor).
- DDipl.-Ing. (2 Diplomarbeiten geschrieben)
- und z.B.
- jemand mit folgenden Graden: Prof. Lic. phil. MMMMMag. DDDDr. Bakk. 
theol. Bacc. theol. Bakk. phil. Bacc. phil. :-)
https://www.tt.com/artikel/9144592/25-titel-familie-pichler-sammelt-akademische-auszeichnungen

von Titelmüller (Gast)


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Boomer 1930 schrieb im Beitrag #6512271:
> im zweiten weltkrieg gab es nur den titel Feldjäger!

Nö, auch da gab es die Beförderung nach Bewährung in der Praxis aka 
battledield promotion.

https://en.wikipedia.org/wiki/Battlefield_promotion#Types_of_Battlefield_Promotion

Gut nicht beim Iwan, deshalb hätte er ja beinahe den Krieg verloren, 
weil seine Helden nur zum 'Schwenken der Roten Fahne' taugten.

von Thomas1 (Gast)


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Marx W. schrieb:
> Also Bac./Master ist was rein Angloamerikanisches!


In den meisten Ländern kennt niemand ein Diplom.

Bachelor und Master gab es bereits im Mittelalter in der lateinischen 
Form. Das Diplom ist dagegen recht neu.

von F. M. (foxmulder)


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klausi schrieb:
> zum Schluss feiern wir noch
> Thanksgiving

Warum nicht?
Extra Feiertage, ein Truthahn und Kürbiskuchen.
Ich sehe da jetzt nichts schlechtes...

von Titelmüller (Gast)


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A. K. schrieb:
> klausi schrieb:
>> zum Schluss feiern wir noch
>> Thanksgiving
>
> Extra Feiertage, ein Truthahn und Kürbiskuchen.
> Ich sehe da jetzt nichts schlechtes...

Vielleicht ist ja für klausi das "Dabke sagen" in 'Thanks giving' ein 
Problem. ... das Leute erschrecken und Süssigkeiten erpressen wie zu 
Halloween findet er ja akzeptabel ;-)

von klausi (Gast)


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Thomas1 schrieb:
> Marx W. schrieb:
>> Also Bac./Master ist was rein Angloamerikanisches!
>
> In den meisten Ländern kennt niemand ein Diplom.
>
> Bachelor und Master gab es bereits im Mittelalter in der lateinischen
> Form. Das Diplom ist dagegen recht neu.

Interessantes Argument - ja Baccalaureus gibts tatsächlich schon länger.

A. K. schrieb:
> klausi schrieb:
>> zum Schluss feiern wir noch
>> Thanksgiving
>
> Warum nicht?
> Extra Feiertage, ein Truthahn und Kürbiskuchen.
> Ich sehe da jetzt nichts schlechtes...

In der Hinsicht stimmt es auch wieder ;-)
ich meinte nur wir müssen nicht jeden Schrott und Brauch von den Amis 
übernehmen - nur die guten Sachen !
Was wurde von den Amis übernommen, ausser den brillianten deutschen 
Wissenschaftlern und Ingenieure, die im und nach dem 2. WK deren Land 
wissenschaftlich und technologisch substantiell mitaufgebaut haben?

Titelmüller schrieb:
> A. K. schrieb:
>> klausi schrieb:
>>> zum Schluss feiern wir noch
>>> Thanksgiving
>>
>> Extra Feiertage, ein Truthahn und Kürbiskuchen.
>> Ich sehe da jetzt nichts schlechtes...
>
> Vielleicht ist ja für klausi das "Dabke sagen" in 'Thanks giving' ein
> Problem. ... das Leute erschrecken und Süssigkeiten erpressen wie zu
> Halloween findet er ja akzeptabel ;-)
Weiss nicht was du meinst, kannst du das auch in deutsch formulieren... 
für absichtlich Leute erschrecken bzw. Süssigkeiten erpressen... da bin 
ich aus dem Alter raus..
heute erschrecke ich automatisch Leute (und muss mich gar nicht 
verkleiden), Süssigkeiten schenke ich .. auch an Nachbarskinder oder 
auch mal an die Nachbarin, vor allem wenn es eine süsse Nachbarin ist. 
:-)

von Titelmüller (Gast)


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klausi schrieb:
> Thomas1 schrieb:
>> Marx W. schrieb:
>>> Also Bac./Master ist was rein Angloamerikanisches!
>>
>> In den meisten Ländern kennt niemand ein Diplom.
>>
>> Bachelor und Master gab es bereits im Mittelalter in der lateinischen
>> Form. Das Diplom ist dagegen recht neu.
>
> Interessantes Argument - ja Baccalaureus gibts tatsächlich schon länger.

Naja, es geht doch um Bildungsabschlüße und -ausbildung im 
Maschinenzeitalter, was sollen da Mittelaltervergleiche?! Im Mittelalter 
konnte man sich das gesammelte Wissen der Eisenverarbeitung in einer 
Schmiede ansehen, mit dem Industriezeitalter ist ein solches Ansinnen 
il­lu­so­risch. Da braucht es Handwerksschulen und entsprechendes 
Lehrpersonal.

Und um sich von dieser bestenfalls lokal/zunftsmäßig reglementierten 
Ausbildung in der Werkstatt (workshop) mit seinen Gesellenbriefen etc. 
abzusetzen, hat man das (staatlich geprüft und verliehene) Diplom 
eingeführt. Und da zuerst beim Militär, auch der Siemens hat seinen 
Ingenieurstitel von einer Offiziersschule:

"Siemens wollte gerne einen praktisch-wissenschaftlichen Beruf 
ergreifen, ... bewarb er sich beim Ingenieurkorps der preußischen Armee 
in Berlin. Der Chef des Ingenieurkorps,... riet ihm jedoch wegen der 
mehrjährigen Wartezeiten aufgrund großen Andrangs von Bewerbern, sich 
stattdessen bei der Artillerie zu bewerben, deren Avantageure dieselbe 
Schule wie die Ingenieure besuchten"

Die Wurzeln des deutschen Ingenieursdiplom liegen also nicht in einer 
Mittelalterlichen Nagelschmiede sondern im preußischen Militär.

von Kalle V. (kalle_v)


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Thomas1 schrieb:
> Würdet ihr noch ein Diplom machen?

Nein, natürlich nicht. Welchen Vorteil sollte es haben, an einer TU fünf 
Jahre aufs Diplom zu studieren statt zum Master? Das Niveau war weder 
höher, noch niedriger. Zugleich die Inhalte mangels Akkreditierung meist 
veraltet und die Strukturen unflexibler.

Dass das Diplom international bekannt sein, hört man höchstens an 
Provinz-FH, wo eh niemand je weltweit tätig sein wird. Es gibt 
hervorragende Architekten aus Italien, Mathematiker aus Russland, 
Mediziner aus Japan und Naturwissenschaftler aus Frankreich. Weiß 
jemand, wie deren Abschlüsse vor Jahrzehnten hießen? Eben.

Und wer herumsülzt, die EU sei dafür zuständig, unsere duale Ausbildung 
sei die Krone der Schöpfung und sein Hauptschulabschluss aus den 70ern 
("Generation Bildungskatastrophe") sei mindestens ein heutiges Abitur, 
zeigt nur eins: wenig Wissen und große Klappe. Das stellt niemand gerne 
ein; "Jugendwahn" hin oder her.

von Kenji (Gast)


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Wahnsinn was hier für ein halbwissen verbreitet wird....
Zunächst gibt es noch sehr viele Masterstudiengänge in technischen 
Studiengängen die mit dem Titel Dipl. Ing. abschließen, egal ob Uni oder 
FH.
Jedoch bei deiner Ausbildung solltest du bedenken, dass der 
Dipl.-Ing.(FH) seit ca. 20 Jahren in Österreich nicht mehr verliehen 
wird, daher auch Mittweida.
Früher dauerten Diplomstudiengänge an den FHs 4 Jahre und an den Unis 5 
Jahre. Daher auch der etwas abwertende Zusatz (FH). Seit Bachelor und 
Master dauert es auf den Unis und FHs überall gleich lange (3 Jahre 
Bachelor 2 Jahre Master). Daher bekommst du auch an österreichischen FHs 
den Titel Dipl. Ing. ohne (FH) Zusatz.
Grundsätzlich sehe ich solche Ausbildung eher kritisch an. Da man doch 
sehr viel Geld dafür zahlt (ca. 500€ pro Monat?). Natürlich darf diese 
Ausbildung dann nicht allzu schwierig sein, denn dann wäre ja niemand 
mehr bereit soviel Geld zu investieren, wenn es unsicher wäre ob man es 
schafft oder nicht. Aber ist nur meine persönliche Meinung :)
Viel Erfolg auf jeden Fall.

von Max J. (Gast)


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Interessantes Thread. Hast du schon das Studium angefangen? Wie ist das 
Studium? Da oben hat jemand über ein einjähriges Aufbaustudium 
geschrieben, aber ich habe Interesse für ein berufsbegleitendes 
Fernstudium in Mechatronik als Teilzeit.

Ich habe schon einen Master in Luft- und Raumfahrttechnik an einer 
deutschen TU absolviert und arbeite bei einem Automobilunternehmen nicht 
ganz weit weg von Mittweida. Leider habe ich nicht so viele Prüfungen 
von E-Technik während des Studiums belegt und ich finde es gibt derzeit 
immer mehr Projekte, die die Kenntnisse zu E-Technik brauchen.

Ich hoffe, dass ich deine Erfahrungen zum Studium hören kann!

von Max J. (Gast)


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Max J. schrieb:
> Interessantes Thread. Hast du schon das Studium angefangen? Wie
> ist das
> Studium? Da oben hat jemand über ein einjähriges Aufbaustudium
> geschrieben, aber ich habe Interesse für ein berufsbegleitendes
> Fernstudium in Mechatronik als Teilzeit.
>
> Ich habe schon einen Master in Luft- und Raumfahrttechnik an einer
> deutschen TU absolviert und arbeite bei einem Automobilunternehmen nicht
> ganz weit weg von Mittweida. Leider habe ich nicht so viele Prüfungen
> von E-Technik während des Studiums belegt und ich finde es gibt derzeit
> immer mehr Projekte, die die Kenntnisse zu E-Technik brauchen.
>
> Ich hoffe, dass ich deine Erfahrungen zum Studium hören kann!

Derzeit kontaktiere ich mit einem österreichischen Bildungszentrum(?) 
für ein Studium an einer Hochschule in Sachsen, was für mich ziemlich 
seltsam ist. Und ich kriege Antworten fast nur mit "Copy und Paste". Es 
sieht so aus, dass die Mitarbeiter des Zentrums meine 
Bewerbungsunterlagen und Email gar nicht sehen. Ich wollte an der HS 
Mittweida studieren, aber warum sollte ich Vorlesungen in Österreich 
hören?

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