Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Duale Versorgung uC / Flash


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von Juergen P. (optronik)


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Hallo,

ich habe ein Problem mit dem Versorgungskonzept eines Datenloggers (Ziel 
hier ist die Stromaufnahme so gering wie möglich zu halten).

So siehts aus:

- Microcontroller (2.7...4.1V) und externes SPI Flash (3.0 ... 3.6V)
- Versorgung über LiPo Akku (3 ... 4.1V)
- Flash wird über einen 3.6V LDO mit Enable angebunden, uC ist direkt am 
Akku.

Momentan wird bei Flashzugriffen der LDO aktiviert.

Nun zeigt sich folgendes Problem: bei vollem Akku (4.1V) ist das Flash 
zwar "eigentlich" korrekt über den LDO versorgt, jedoch scheint über die 
SPI Anbindung vom uC die Spannung nach oben gezogen (> 3.6V) zu werden. 
Konsequenz: Flash lässt sich z.B. nicht mehr löschen (vermutlich Charge 
Pump Bedingung).

Einen dauerhaft betriebenen zentralen Spannungsregler für uC und Flash 
möchte ich aufgrund der erhöhten Stromaufnahme vermeiden. Der Gedanke 
war jetzt, dass der uC vor jedem Flashzugriff einen Spannungsregler 
aktiviert, um für die Dauer der Flashoperation die Systemspannung (also 
für sich selbst und das Flash) im korrekten Bereich zu halten und danach 
wieder auf die "normale" (=höhere) Akkuspannung zurück schaltet. Die 
Frage ist nun wie man das am einfachsten realisieren kann?

Oder wäre es problemloser wenn man die Konstruktion mit Flash LDO so 
belässt und die Spannung der SPI Signale mit Zehnerdiode oder ähnlichem 
im zugelassenen Bereich hält?

Für jede Anregung bin ich dankbar!

von Jens M. (schuchkleisser)


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Pegelwandler zwischen µC und Flash, die die 2-4V auf 3,6 umsetzen.
Und: Nicht vergessen, alle Ausgänge auf Low zu setzen wenn das Flash aus 
ist.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Juergen P. schrieb:
> Einen dauerhaft betriebenen zentralen Spannungsregler für uC und Flash
> möchte ich aufgrund der erhöhten Stromaufnahme vermeiden.
Ein MCP1700 zieht 1.6uA Ruhestrom. Ist das wirklich zuviel?
Den Flash kann man dann noch mit einem MosFet abschalten, wenn das 
notwendig ist.

von Erich (Gast)


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Dein Ansatz erscheint mir wenig sinnvoll.
Der Aufwand lohnt sich nicht, zuviel Zirkus.
Besser den uC öfters auf kleine Taktrate schalten,
oder einen grösseren Akku einbauen.

von Peter D. (peda)


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Juergen P. schrieb:
> Einen dauerhaft betriebenen zentralen Spannungsregler für uC und Flash
> möchte ich aufgrund der erhöhten Stromaufnahme vermeiden.

Es gibt Spannungsregler mit nur wenigen µA Eigenbedarf und ein Flash 
zieht im Power-Down auch nur wenige µA.

Juergen P. schrieb:
> jedoch scheint über die
> SPI Anbindung vom uC die Spannung nach oben gezogen (> 3.6V) zu werden.

IO-Pins an >VCC ist ne ganz schlechte Idee. Manche MCs haben 5V 
tolerante IOs, Speicher in der Regel aber nicht.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Andreas B. schrieb:
> Den Flash kann man dann noch mit einem MosFet abschalten, wenn das
> notwendig ist

Wobei sich auch dann das Problem stellt, daß man den Flash über die 
Steuerleitungen parasitär versorgt. Außer wenn der µC sie vorher alle 
auf L schaltet, was aber möglicherweise nicht zur Steuerungslogik des 
Flash paßt. Mit den konkreten Spannungswert des H-Pegels hat das erstmal 
nichts zu tun.

Wobei ich auch meine, daß man den Flash ruhig angeschaltet lassen kann. 
Wieviel kann der denn ziehen, wenn er inaktiv ist?

: Bearbeitet durch User
von Juergen P. (optronik)


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Nunja, ein DC/DC Wandler hat jetzt nicht nur einen Eigenverbrauch, der 
wie von euch erwähnt durchaus im niedrigen uA Bereich sein kann, sondern 
einen Wandlungsverlust der über mehrere Wochen oder Monate signifikant 
zu Buche schlagen kann. Durch die Konstellation uC Direktversorgung aus 
Akku werden diese Verluste vermieden. Der Datenlogger ist ja zum größten 
Teil im Standby. Nur für die aktive Phase wird momentan der 
Spannungswandler verwendet und dementsprechend halten sich die Verluste 
in Grenzen.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Juergen P. schrieb:
> Nunja, ein DC/DC Wandler hat jetzt nicht nur einen Eigenverbrauch, der
> wie von euch erwähnt durchaus im niedrigen uA Bereich sein kann, sondern
> einen Wandlungsverlust der über mehrere Wochen oder Monate signifikant
> zu Buche schlagen kann. Durch die Konstellation uC Direktversorgung aus
> Akku werden diese Verluste vermieden.
Nö, ob Du jetzt 4.1V im uC vernichtest oder 3.3V in uC und 0.8V im LDO 
(kein DC/DC Wandler!) ist ziemlich wurscht. Der uC loggt mit 4.1V auch 
nicht schneller. ;-)

Axel S. schrieb:
> Wobei ich auch meine, daß man den Flash ruhig angeschaltet lassen kann.
Sehe ich genauso. Ein S25FL064A (64Mbit) benötigt typisch 1uA im deep 
power down.

Jetzt vergleiche diese Ströme mal mit der Eigenentladung einer Batterie.

von Juergen P. (optronik)


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> Nö, ob Du jetzt 4.1V im uC vernichtest oder 3.3V in uC und 0.8V im LDO
>(kein DC/DC Wandler!) ist ziemlich wurscht. Der uC loggt mit 4.1V auch
> nicht schneller. ;-)

Schneller loggt er natürlich nicht :-)

Du meinst also wenn ich einen zentralen LDO, z.B. 3.3V verwende ich von 
der Stromaufnahme gleich bin wie wenn ich den uC direkt mit dem Akku 
versorge?

von Juergen P. (optronik)


Angehängte Dateien:

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So, ich habe mal nachgeschaut ob ich nichts wesentliches bei der 
jetzigen Konstellation übersehen habe.

Annahme: uC ist im wesentlichen im Sleep Mode.

Ohne LDO:
uC Sleep current (LPM3), 20degC, Vcc = 3.6V: 0.65uA
uC Sleep current (LPM3), 20degC, Vcc = 4.1V: 1.2uA Worst Case Annahme, 
da nicht im Diagramm aufgeführt.
=> Max. 1.2uA

Mit LDO (hier ein relativ guter von TI; LP5907):
LDO Iq = 12 ... 25uA (Iout = 0mA aber Regler läuft)
uC Sleep current (LPM3), 20degC, Vcc = 3.6V: 0.65uA
=> nom. 12.65uA; max. 25.65uA !

Also mind. 10x mehr wenn man einen LDO einsetzt der ständig läuft. 
Deshalb wird der uC eben direkt an den Akku geklemmt und schaltet die 
Peripherieversorgung zu.

Soweit so gut, aber das Problem mit dem Flash ist damit weiterhin noch 
nicht elegant gelöst.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Juergen P. schrieb:
> Du meinst also wenn ich einen zentralen LDO, z.B. 3.3V verwende ich von
> der Stromaufnahme gleich bin wie wenn ich den uC direkt mit dem Akku
> versorge?

Ja, natürlich. Warum soll der uC bei 3.3V mehr verbrauchen als bei 4.1V? 
Das einzige was dazu kommt, ist der Stromverbrauch des Reglers selbst. 
Und der liegt (beim MCP17000) bei 1.6uA.
Warum Du jetzt den LP5907 aus der Kiste holst, der das 8-fache vom 
MCP1700 verbraucht, weiß ich jetzt allerdings nicht. Abschalten lohnt 
nicht. Wie soll der uC dann laufen?

Nochmal: Wieviel Laufzeit der Batterie entsprechen <10uA? Du bist dabei 
in der Größenordnung der Selbstentladung.
Diese beträgt bei LiIon Akkus übrigens ca. 3% im Monat. Diese 10uA 
entsprechen etwa 8mAh im Monat. Das ist etwa der Selbstentladung einer 
300mAh Batterie.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Juergen P. schrieb:
> Mit LDO (hier ein relativ guter von TI; LP5907):
> LDO Iq = 12 ... 25uA

Das ist aber sehr "relativ". Es gibt wesentlich bessere LDO. Im Bereich 
um 1µA hast du breite Auswahl (MCP1700, XC6206, TPS782xx, ...)

Und mit ~3µA im Sleep (je 1 µA für LDO, µC, Flash) bist du weit im 
grünen Bereich. Nicht nur daß das weniger als die Selbstentladung deines 
Akkus sein dürfte, so ein Datenlogger ist ja nur dann zu etwas nütze, 
wenn er hin und wieder aufwacht und etwas tut. Man müßte also noch den 
mittleren Verbrauch für den aktiven Zustand betrachten.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Andreas B. schrieb:
> Diese beträgt bei LiIon Akkus übrigens ca. 3% im Monat.

Seit wann? Oder unter welchen Umständen? Wenn der Akku kaputt ist? Bei 
85°C?
Ich hab LiIons und LiPos, die etliche Monate im Regal liegen, und die 
ändern ihre Spannung ganz knapp in der zweiten Nachkommastelle.
Da die Spannung ja angeblich ein Maß für den Ladestand ist (zumindest 
ungefähr), müssten die ja "rapide" fallen. Sind meine kaputt???

Und da hier so oft auf der Selbstentladung rumgeritten wird:
Andreas B. schrieb:
> Du bist dabei
> in der Größenordnung der Selbstentladung.

Bedeutet: die Batterielebensdauer halbiert sich gegenüber der 
Nichtnutzung.
Denn die Selbstentladung bleibt ja, die ist trotzdem da.
Viele Leute nehmen an, "10µA entsprechen der Selbstentladung" bedeutet 
"ich kann bis zu 10µA entnehmen, ohne das die Lebensdauer leidet", das 
ist aber falsch.
Wenn die SE z.B. 10µA entspricht und die Batterie damit 1 Jahr hält, 
bevor sie leer ist (und evtl. sogar ausläuft) und ich füge 10µA echte 
Last hinzu, dann hält sie nur noch 6 Monate, denn technisch entnehme ich 
jetzt den doppelten Strom.

Von daher macht das schon Sinn, die Selbstentladung deutlich zu 
unterbieten, andersrum kommt man aber auch nicht an den Wert der 
Lagerzeit ran:
Selbst mit nur 1µA Last zu den 10 der Selbstentladung komme ich nur auf 
10 und ein bissel Monate bis "leer".
Man muss das also auch nicht übertreiben.

von Juergen P. (optronik)


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Axel S. schrieb:
> Juergen P. schrieb:
>> Mit LDO (hier ein relativ guter von TI; LP5907):
>> LDO Iq = 12 ... 25uA
>
> Das ist aber sehr "relativ". Es gibt wesentlich bessere LDO. Im Bereich
> um 1µA hast du breite Auswahl (MCP1700, XC6206, TPS782xx, ...)
>

Ich habe den LP5907 bisher als Versorgung für das Flash, deshalb habe 
ich den in meiner Betrachtung als Basis genommen. Es scheint wohl dass 
die Shutdown/Enable Logik mehr Strom benötigt als bei einem LDO der 
keine hat (MCP1700).

von Juergen P. (optronik)


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Jens M. schrieb:
> Andreas B. schrieb:
>> Diese beträgt bei LiIon Akkus übrigens ca. 3% im Monat.
>
> Seit wann? Oder unter welchen Umständen? Wenn der Akku kaputt ist? Bei
> 85°C?
> Ich hab LiIons und LiPos, die etliche Monate im Regal liegen, und die
> ändern ihre Spannung ganz knapp in der zweiten Nachkommastelle.
> Da die Spannung ja angeblich ein Maß für den Ladestand ist (zumindest
> ungefähr), müssten die ja "rapide" fallen. Sind meine kaputt???

Der Punkt den man gerne mal übersieht ist die Schutzelektronik der LiPo 
Zellen. Das kann in der Tat gerne mal im Bereich von dem liegen was 
Andreas schreibt, vor allem bei kleineren Zellen und je nach Qualität 
der verbauten Komponenten.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Jens M. schrieb:
> Andreas B. schrieb:
>> Diese beträgt bei LiIon Akkus übrigens ca. 3% im Monat.
>
> Seit wann? Oder unter welchen Umständen? Wenn der Akku kaputt ist? Bei
> 85°C?
https://de.wikipedia.org/wiki/Lithium-Ionen-Akkumulator
unter Lagerung/Selbstentladung (20°C)

Jens M. schrieb:
> Bedeutet: die Batterielebensdauer halbiert sich gegenüber der
> Nichtnutzung.
Nö, das gilt nur bei dem von mir ins Spiel gebrachten Mini 300mA Akku 
und den auf 10uA hochgerechneten Verbrauch. Also wirf bitte nicht 
anderen vor, es nicht zu verstehen.
Bei einer 2000mA LiIon sieht das Verhältnis schon ganz anders aus. Das 
ist die Größe die ich normalerweise für solche Projekte verwende.
Davon abgesehen besteht auch die Möglichkeit, mit Solarzellen 
nachzuladen, wenn man ohne manuelles nachladen und kleineren Akku 
auskommen will. Das mache ich z.B. hier mit einer ESP Wetterstation und 
einer 68x41mm Solarzelle.

Jens M. schrieb:
> Man muss das also auch nicht übertreiben.
Eben. Dazu gehört auch mal drüber nachzudenken was man genau will 
anstatt nur die Bedingung aufzustellen: Möglichst wenig. Und die Option 
mit dem Abschalten des Flashs via MosFet im Extremfall wurde ja schon 
genannt.
Also ist da mehr über dieses Projekt gefragt.

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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Juergen P. schrieb:
> Ich habe den LP5907 bisher als Versorgung für das Flash

Daß das nicht funktioniert, hast Du doch schon festgestellt.
Entweder Du regelst den MC auf die gleiche Spannung oder Du brauchst 
Pegelwandler.

von Juergen P. (optronik)


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Peter D. schrieb:
> Juergen P. schrieb:
>> Ich habe den LP5907 bisher als Versorgung für das Flash
>
> Daß das nicht funktioniert, hast Du doch schon festgestellt.
> Entweder Du regelst den MC auf die gleiche Spannung oder Du brauchst
> Pegelwandler.

Ja, so sieht's aus. Danke für die Denkanstöße, auch den anderen hier!

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Jens M. schrieb:
> da hier so oft auf der Selbstentladung rumgeritten wird:
> Andreas B. schrieb:
>> Du bist dabei
>> in der Größenordnung der Selbstentladung.
>
> Bedeutet: die Batterielebensdauer halbiert sich gegenüber der
> Nichtnutzung.

Aber nur für den unrealistischen Fall, daß die Schaltung gar nichts tut, 
außer zu schlafen, bis der Akku leer ist. Für eine realistische 
Betrachtung muß man den Strom im aktiven Zustand mit ansehen. Und dann 
kann man den Energiebedarf für "aktiv" und für "schlafend" 
gegenüberstellen. Bei einer solchen ultra-low-power Anwendung würde ich 
alles bis 10% für den Schlafzustand als OK ansehen.


Juergen P. schrieb:
> Axel S. schrieb:

>> Es gibt wesentlich bessere LDO. Im Bereich
>> um 1µA hast du breite Auswahl (MCP1700, XC6206, TPS782xx, ...)
>
> Ich habe den LP5907 bisher als Versorgung für das Flash, deshalb habe
> ich den in meiner Betrachtung als Basis genommen. Es scheint wohl dass
> die Shutdown/Enable Logik mehr Strom benötigt als bei einem LDO der
> keine hat (MCP1700).

Der TPS782 widerlegt diese Ansicht. Der hat nämlich einen Shutdown Pin 
und braucht trotzdem nur 500nA aktiv bzw. 18nA im Shutdown (beides 
typische Werte aus dem Datenblatt).

von Jens M. (schuchkleisser)


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Andreas B. schrieb:
> https://de.wikipedia.org/wiki/Lithium-Ionen-Akkumulator
> unter Lagerung/Selbstentladung (20°C)

Erstaunlich. Mag sein das es so schlechte Teile gibt, ich hab keinen 
davon. Und auch noch nie gesehen.

Andreas B. schrieb:
> Nö, das gilt nur bei dem von mir ins Spiel gebrachten Mini 300mA Akku
> und den auf 10uA hochgerechneten Verbrauch. Also wirf bitte nicht
> anderen vor, es nicht zu verstehen.

Nö, das gilt unabhängig der Größe.
Wenn du Zeit x mit Strom y bei Akkukapazität z klarkommst, dann ist da 
eine Beziehung drin: x=z/y.
Machst du y größer so wird x proportional kleiner, bei einer 
Verdoppelung des Stroms halbiert sich die Zeit.
Ob von 3 Tagen auf 1,5 Tage oder 3 Jahre auf 1,5 Jahre ist technisch das 
gleiche Ergebnis.

Axel S. schrieb:
> Aber nur für den unrealistischen Fall, daß die Schaltung gar nichts tut,
> außer zu schlafen, bis der Akku leer ist. Für eine realistische
> Betrachtung muß man den Strom im aktiven Zustand mit ansehen.

Wenn man den Strom für die Aktivphase ausmittelt, kann man da auch noch 
so manche Überraschung erleben.
Da hilft es dann u.U. extremer, statt jede Minute nur alle 5 Minuten zu 
senden.
Wenn jedoch der Großteil der Energie verschlafen wird, muss man eben 
auch danach kucken.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Jens M. schrieb:
> Wenn du Zeit x mit Strom y bei Akkukapazität z klarkommst, dann ist da
> eine Beziehung drin: x=z/y.
Schön, daß Du das verstehst. Und damit sind bei einem größeren Akku die 
10uA irrelevant.

Jens M. schrieb:
> Wenn man den Strom für die Aktivphase ausmittelt, kann man da auch noch
> so manche Überraschung erleben.
> Da hilft es dann u.U. extremer, statt jede Minute nur alle 5 Minuten zu
> senden.
Stimmt, daher auch die Frage nach dem speziellen Projekt. (Obwohl hier 
von  Senden noch nicht die Rede war)

: Bearbeitet durch User
von Jens M. (schuchkleisser)


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Andreas B. schrieb:
> Und damit sind bei einem größeren Akku die
> 10uA irrelevant.

Es ging um die Größenordnung der Selbstentladung.
Wenn der Nutz-Strom eine Größe hat die der Selbstentladung ähnelt, dann 
halbiert der Verbraucher die Lebensdauer der Batterie, denn xA Nutz und 
xA Selbstentladung sind 2x, und wenn 1x 1 Jahr hält kann 2x nur 6 Monate 
schaffen.
Da ist völlig irrelevant wie groß der Akku ist.

Andreas B. schrieb:
> Stimmt, daher auch die Frage nach dem speziellen Projekt. (Obwohl hier
> von  Senden noch nicht die Rede war)

Ja, senden, loggen, whatever. Das Ding wird ja nicht immer schlafen, 
dann könnte es ohne Batterien im Schrank liegen.
Sagen wir "Aktivitätsphase".

von Bauform B. (bauformb)


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Mit dem richtigen Akku, einem genauen Ladegerät und gutem Flash braucht 
garnichts weiter. Die Akkuspannung kann immer unter 3.4 bis 3.5 Volt 
bleiben:
https://www.powerstream.com/lithium-phosphate-charge-voltage.htm

Die Frage ist noch, ob man das Flash abschalten will. Mit einem 
einzelnen IS25LP256E würde ich wohl drauf verzichten, der braucht typ. 
7.5uA im Sleep.

Ansonsten könnte man ein 4-fach OR-Gate als Pegelwandler nehmen. Dessen 
Versorgung würde man zusammen mit dem Flash über einen Transistor 
abschalten. Kurz vorher würde man alle Ausgänge auf High schalten 
(deshalb ein OR-Gate). Der Flash-Baustein ist dann inaktiv und merkt 
keinen Unterschied zum normalen Abschalten der Spannung.

Die Eingänge des 74AHC32 sind mit max. 1uA@85°C unabhängig von der 
Versorgung spezifiziert. Wenn das noch zuviel ist, kann man die auch 
noch mit 0 ansteuern - aber erst, nachdem die Flash-Versorgung weg ist. 
Vom 74LVC32A heißt es nur "der kann das auch", aber ohne Daten. Dafür 
ist er doppelt so schnell wie der AHC.

Als VCC-Schalter würde ich einen BC807 nehmen. Der begrenzt den Strom 
beim Einschalten der Entkoppel-Cs besser als ein MOSFET und hat einen 
kleineren Leckstrom.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Jens M. schrieb:
> Es ging um die Größenordnung der Selbstentladung.
> Wenn der Nutz-Strom eine Größe hat die der Selbstentladung ähnelt
OK, dann haben wir aneinander vorbei geredet. Mir ging es um den Sinn 
des unbegrenzten heruntertreibens des Stromverbrauches und um das 
Verhältnis zur gegebenen Selbstentladung.

Bauform B. schrieb:
> Die Frage ist noch, ob man das Flash abschalten will. Mit einem
> einzelnen IS25LP256E würde ich wohl drauf verzichten, der braucht typ.
> 7.5uA im Sleep.
Das wäre schon viel. Ich hatte bereits den S25FL064A mit 1uA typisch 
genannt. (OK, max. hat er auch 10uA). Abschalten lohnt sich da nur bei 
einem Mini Akku.
Und wenn das Ding möglichst klein sein soll, würde ich auch eher eine 
LiThionylchlorid Batterie einsetzen. Die gibt es auch mit max. 3.6V.

von Bauform B. (bauformb)


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Andreas B. schrieb:
> Und wenn das Ding möglichst klein sein soll, würde ich auch eher eine
> LiThionylchlorid Batterie einsetzen. Die gibt es auch mit max. 3.6V.

Die perfekte Batterie, wenn man nur wenig Strom braucht, z.B. für eine 
RTC. Wenn der Logger in den Wachphasen doch mehr braucht, würden die 
leider ziemlich groß und teuer. Aber dafür hält so eine dann länger als 
ein Akku oder Supercap. Man kann nicht alles auf einmal haben...

von Andreas B. (bitverdreher)


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Bauform B. schrieb:
> Wenn der Logger in den Wachphasen doch mehr braucht, würden die
> leider ziemlich groß und teuer.
Ganz so schlimm sind die Thionylchlorid Batterien auch wieder nicht. 
Gerade mal geschaut:
Eine Taidiran SL-550 (1/2 AA, 0.9AH) kann 50mA als Dauerentladestrom ab.

von Bauform B. (bauformb)


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Andreas B. schrieb:
> Eine Taidiran SL-550 (1/2 AA, 0.9AH)

Mich musst du nicht überzeugen. Bei jeder neuen Platine schaue ich mir 
Supercaps und Akkus an und baue dann doch wieder genau diese Batterie 
ein. Oder die SL-350 :)

von Hans (Gast)


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Juergen P. schrieb:
> Ja, so sieht's aus. Danke für die Denkanstöße, auch den anderen hier!

Und den Flash über eine Diode(0.6V Spannungsabfall) oder Schottky(0.3V 
Spannungsabfall) mit einem Pin des MC nach dessen Aufwachen speisen?

von No Y. (noy)


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2* 74LVC2T45 oder so?

Oder AUP..

: Bearbeitet durch User
von Bauform B. (bauformb)


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Hans schrieb:
> Und den Flash über eine Diode(0.6V Spannungsabfall) oder Schottky(0.3V
> Spannungsabfall) mit einem Pin des MC nach dessen Aufwachen speisen?

Beim Schreiben oder Löschen braucht so ein Flash mindestens 30mA, manche 
brauchen 100mA. Aber man könnte deiner Diode ein wenig Stromverstärkung 
spendieren ;) Also statt Diode einen BC817 als Emitterfolger an die 
Hochspannung und die Basis an den Pin.

von Purzel H. (hacky)


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Allenfalls mal Spannungsregler wie
https://www.ti.com/power-management/non-isolated-dc-dc-switching-regulators/overview.html
anschauen.. hier zwei Beispiele
TPS62840  60-nA IQ, 1.8-V to 6.5-VIN, high-efficiency 750-mA step-down 
converter

TPS61099  0.7-VIN synchronous boost converter with 800-nA ultra-low 
quiescent current

Das erste Beispiel ist nicht grad der Hammer, man muss die Zahlen genau 
vergleichen. Es gibt bessere. Und die wollen diese Teile auch 
tatsaechlich verkaufen

: Bearbeitet durch User
von Juergen P. (optronik)


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Nachdem ich folgendes Video gesehen habe denke ich jetzt auch - wie 
andere hier bereits vorgeschlagen haben - dass eine Spannungsregelung 
für das Gesamtsystem mehr Sinn macht. Einerseits wäre das Flash Problem 
gelöst, andererseits die Stromaufnahme des Controllers noch weiter 
reduziert (ist ein MSP430).

https://training.ti.com/driving-msp430-low-power-even-lower

Nachdem es DC/DC Buck Regler gibt die mit LDOs mithalten können wirds 
wohl so einer werden.

Danke allen für die Vorschläge!

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