Hallo, ich habe zwei Handsender, von denen der eine nach einer Reparatur (Beitrag "Reparatur Handsender") zuverlässig funktioniert. Der zweite sendet auf einer falschen Frequenz. Da irgendwann auch der zweite Sender funktioniert hat, möchte ich ihn nun reparieren, d.h. die korrekte Sendefrequenz einstellen. Die Frequenz prüfe ich mit einem Funkscanner. Der funktionierende Sender ist bei 433,925 MHz gut zu hören. Der zweite nicht funktionierende wurde bei 433,85 MHz gefunden. Damit man sich ein Bild der Schaltung machen kann, habe ich den Schaltplan gezeichnet. In der Hoffnung, dass der SAW-Resonator des zweiten Senders ein Problem hat, wurde der des ersten ausgelötet und im zweiten eingebaut. Die Frequenz ändert sich dadurch nicht. Es muss also etwas anderes sein. Mir ist leider nicht klar, welche Bauteile sonst für die Sendefrequenz verantwortlich sind und wie ich die korrekten Bauteilwerte bestimmen kann, um die gewünschte Frequenz zu erhalten. Vielleicht kennt hier jemand diese Art von Sender und kann mit den einen oder andern Tip geben. Vielen Dank und Grüße Hansi
SAW-Filter verhalten sich ähnlich wie Quarze. In diesen Fall wird die Serienresonanzfrequenz die Frequenz bestimmen. Vielleicht ist der Kondensator C1 defekt. Ralph Berres
Danke. Hmm, wie kann ich das prüfen? Die Kondensatoren haben ja keine Werte aufgedruckt, so dass ich sie ersetzen könnte...
Der Kondensator mit dem roten Fragezeichen als "Nummer" rechts an der Drossel (1R0) ist abgleichbar und bringt den gesamten 1-Transistor-Oszillator auf die gewünschte Frequenz. Der herausgezeichnete Plan stimmt so wohl nicht ganz. Ich bin mir eigentlich sicher, dass die Drossel direkt an den Kollektor des Transistors geht, sonst hätte der gar keine Betriebsspannung.
Löten kannst Du wohl, hast ja schon die SAWs getauscht. Löte mal parallel zum abgleichbaren C zwei vielleicht 5cm lange Drahtstücke (isoliert) und verdrille die miteinander. Sie bilden dann einen "Drahtkondensator", dann prüfst Du mit dem Scanner, ob die Sendefrequenz damit einstellbar wird, durch mehr oder weniger Verdrillen oder Kürzen der Drähte.
Danke, werde ich machen und berichten. Das Bauteil mit dem "?" ist ein ??? Mit dem Durchgangsprüfer messe ich da ca. 0,5 Ohm und das bei beiden Sendern, dem funktionierenden und dem mit falscher Frequenz. Den Schaltplan prüfe ich und berichtige geg.falls.
Der Schaltplan stimmt an dieser Stelle, habe es nochmal mit der Lupe und dem Durchgrangsprüfer angeschaut: Von der Batterie geht es über die Drossel (1R0) und das ominöse Bauteil mit dem Strich weiter über einen 10 Ohm Widerstand zum Kollektor. Wie geschrieben, hat das Bauteil mit dem Strich keinen nennenswerten Widerstand.
Die Antenne bildet hier die Schwingkreisspule und der liegt das ominöse Bauteil womöglich direkt parallel. Das würde die 0,5 Ohm im eingelöteten Zustand erklären und die Abstimmung auf die "richtige" Resonanz=Sendefrequenz ermöglichen. Trenne doch mal die Antenne auf (reparabel) und miss erneut.
Danke für die Erklärung. Das werde ich machen, aber erst morgen. Jetzt ist Familienzeit dran. Ist übrigens ein schöner Teilnehmername: Bin nämlich schon fast am verzweifeln mit diesem Ding...
Musste das jetzt doch noch wissen: Habe beide ?-Bauteile ausgelötet und messe daran in beide Richtungen einen ohmschen Widerstand von ca. 0,4 Ohm. Wenn das Bauteil fehlt, besteht keine Verbindung mehr zwischen der Versorgungsspannung und dem Kollektor. Hilft diese Info weiter?
Ja, bitte mal vorsichtig den Transistor auslöten, ich hätte gerne das Layout unter dem gesehen.
Nichtverzweifelter schrieb: > Die Antenne bildet hier die Schwingkreisspule und der liegt das ominöse > Bauteil womöglich direkt parallel. Das würde die 0,5 Ohm im eingelöteten > Zustand erklären und die Abstimmung auf die "richtige" > Resonanz=Sendefrequenz ermöglichen. Trenne doch mal die Antenne auf > (reparabel) und miss erneut. Ich glaube kaum das die Antenne die Frequenz des Senders bestimmen soll. Dazu ist sie als Schwingkreis 1. zu breitbandig und 2. nicht frequenzstabil genug. Das frequenzbestimmende Element für den Sender ist das SAW. Woher dieses doch sehr merkwürdiges Verhalten kommt kann ich allerdings nicht sagen. Betreibe den Sender doch mal ohne SAW, und messe ob und auf welcher Frequenz er schwingt. Ralph Berres
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Das Bauteil mit dem "?" ist also eine Induktivität (Beitrag "Welches Bauteil ist das?"). Das habe ich im Schaltplan so eingetragen. Das Bauteil mit dem Aufdruck 1R0 ist wahrscheinlich auch eine Induktivität. Die Versorgung ist auf dem Foto eingezeichnet. Der Transistor wurde dazu aber nicht ausgelötet. Stattdessen wurde mit Lupe und Durchgangsprüfer die Verbindung verfolgt. Insbesondere geht die Leiterbahn unter dem Transistor nicht an dessen Anschlüsse. Ich hatte ja gehofft, dass ich irgendwo einen kleinen Trimmkondensator einlöten kann, um damit die Frequenz abzugleichen.
Hahaaa, ich auch... ein Trimmer und hinziehen, das "darfst " Du natürlich trotzdem probieren. Ja, "natürlich" sollte nur der SAW frequenzbestimmend sein, ist er aber nicht. So wie gezeichnet gäbe es keinerlei hochfrequente Anregung für den Filter, überhaupt zu schwingen. Irgendwas an dem Plan stimmt einfach noch nicht (ehrlich: Bauchgefühl!). Es müsste wenigstens aus dem Emitterkreis eine Rückkopplung auf den SAW geben.
Gut, dann muss ich den Schaltplan nochmal komplett prüfen. Melde mich dann wieder.
Nichtverzweifelter schrieb: > Es müsste wenigstens aus dem Emitterkreis eine Rückkopplung auf den SAW > geben. Die Rückkopplung erfolgt zwischen Collektor und Emitter. Schwingen wird die Schaltung auf der Serienresonanz des SAWs. Dieser liegt vom Basis nach Masse. Das heist nur bei der Serienresonanz ist die Basis HF-mäßig auf Masse, sonst liegt sie hoch und die Rückkopplungsbedingung ist mangels Verstärkung nicht erfüllt. Der Schwingkreis am Kollektor kann wenn überhaupt die Frequenz nur ganz geringfügig verstimmen, auf Grund der Phasenverschiebung die er bewirkt. Aber keineswegs um 125KHz wie beim TO. Der durch die Antenne gebildete Schwingkreis hat übrigens eine sehr geringe Güte und ist entsprechend breitbandig. Bei einer hohen Güte der Antenne , würde der Sender nur schwingen, wenn die Antenne exakt in Resonanz wäre. Vielleicht ist der Kondensator in Reihe zum SAW defekt. ( Haarriss? ) Wenn er zu klein ist, könnte der den SAW eventuell etwas verstimmen. Dem spricht allerdings die zu niedrige Frequenz des defekten Senders entgegen. Ralph Berres
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Vielen Dank für die Erklärung. Aber ehrlich gesagt, verstehe ich davon nicht viel. HF ist für mich immer Magie... Den Kondensator muss ich mal prüfen, evtl. tauschen. Eines ist mir eben noch aufgefallen: Wenn ich die Antenne bei C5 berühre (auf dem Foto oben), sinkt die Frequenz etwas, so um 400 kHz. Das ganze ist aber nicht sehr gut reproduzierbar.
Hansi schrieb: > enn ich die Antenne bei C5 berühre (auf dem Foto oben), sinkt die > Frequenz etwas, so um 400 kHz. Das ganze ist aber nicht sehr gut > reproduzierbar. Das würde für mich bedeuten das der SAW einen Kurzschluss hat. Ralph Berres
Die SAWs hat er aber mal gegengetauscht, Fehler wandert nicht mit!
Hansi, Du hast doch den zweiten Handsender komplett nachgelötet, einfach Lötstelle für Lötstelle abgearbeitet, mit sofortigem vollen Erfolg. Er tut wieder, wie er soll. Hast Du das bei diesem hier auch schon gemacht? Nur mal so um "Dreckeffekte" auszuschliessen? Wär ja schnell gemacht...
Nichtverzweifelter schrieb: > Die SAWs hat er aber mal gegengetauscht, Fehler wandert nicht mit! Der Kurzschluss kann ja auf der Platine sein. Ralph Berres
Eigentlich kommt nur noch C1 in Frage, den SAW derart zu verstimmen...
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