Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Spannungsteiler auslegen für ADS1115


von Herr U. (hrrr)


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Hallo :)

ich habe ein Signal von 0-10V und möchte das auf 0-3.3v mit einem 
Spannungsteiler runter regeln um das mit dem ADS1115 auszulesen.

Nun weiß ich nicht genau, wie ich den spannungsteiler auslegen soll, im 
Forum habe ich gelesen, dass ein widerstand von 5k-10k Ohm die beste 
wahl wäre, weiß aber nicht genau warum. Der Eingangswiderstand des 
ADS1115 beträgt 6M Ohm bedeutet dies, dass das das quasi der widerstand 
ist mit dem der spannungsteiler belastet wird? im datenblatt es ADS1115 
habe ich keinerlei hinweise dafür gefunden wie ein möglicher 
spannungsteiler ausgelegt werden sollte.

Ich wäre sehr dankbar viel Hilfe da ich in dem Thema nicht sehr 
bewandert bin.

Vielen dank und einen schönen abend :)

von Klaus R. (klara)


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Herr U. schrieb:
> Nun weiß ich nicht genau, wie ich den spannungsteiler auslegen soll, im
> Forum habe ich gelesen, dass ein widerstand von 5k-10k Ohm die beste
> wahl wäre, weiß aber nicht genau warum.

Wenn Deine Spannungsquelle durch 5k-10 KOhm nicht zu stark belastet 
wird, dann nimm diese Werte.

Der WEMOS D1Mini hat einen ADC der nur 1,0 V als Input verträgt. Dort 
hat man folgenden Spannungsteiler vorgeschaltet.
1
  -----A0, 3,2V 
2
  |
3
 220K
4
  |--- ADC, 1,0V
5
 100K
6
  |
7
 GND

so,the input voltage(A0) can be 3.2V, and the A0=3.2*ADC
Convert the analog reading (which goes from 0 - 1023) to a voltage (0 - 
3.2V)

>> Der Eingangswiderstand des
ADS1115 beträgt 6M Ohm bedeutet dies, dass das das quasi der widerstand
ist mit dem der spannungsteiler belastet wird?

Ja. Dann rechne mal den Messfehler aus.

Generell muß man darauf achten das die Spannungsquelle nicht so belastet 
wird, so daß die zu messende Spannung sich verringert. Deshalb setzt man 
gerne einen OPV als Buffer ein. Aber solch ein OPV sollte Drift- und 
Offset- Werte passend zum ADC haben, das heißt, diese Werte sollten das 
Messen nicht unnötig verschlechtern.

Aber es kommt ja auf Dich an wie genau die Messungen sein sollen.
mfg Klaus

: Bearbeitet durch User
von Manfred (Gast)


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Herr U. schrieb:
> Der Eingangswiderstand des
> ADS1115 beträgt 6M Ohm bedeutet dies, dass das das quasi der widerstand
> ist mit dem der spannungsteiler belastet wird?

Eine ähnliche Frage habe ich hier vor Monaten gestellt und keine 
eindeutige Antwort bekommen.

Ich habe einen hochohmigen Teiler 470k - 510k an einem Eingang, Quelle 
ist ein Akku mit max. 4,2 Volt. Passt nicht, der Meßfehler ist 
erheblich!

An anderer Stelle habe ich ein höheres Signal, da bin ich mit 82k - 9k1 
dran, ohne erkennbaren Meßfehler.

Setze unten 10k hin und fertig: 39k - 10k passt für 10V, wenn der ADS 
auf 2,048 eingestellt ist, 200µA wirst Du übrig haben.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Herr U. schrieb:
> Der Eingangswiderstand des ADS1115 beträgt 6M Ohm bedeutet dies, dass
> das das quasi der widerstand ist mit dem der spannungsteiler belastet
> wird?
Im Grunde schon.

> im datenblatt es ADS1115 habe ich keinerlei hinweise dafür gefunden wie
> ein möglicher spannungsteiler ausgelegt werden sollte.
Weil das natürlich von deiner Quelle, der gewünschten Störfestigkeit und 
wasweißichnochalles abhängt.

> im Forum habe ich gelesen, dass ein widerstand von 5k-10k Ohm die beste
> wahl wäre, weiß aber nicht genau warum.
Mit einem Wert um 5..10k für den "unteren" Spannungsteilerwiderstand 
bist du mit einem Fehler im Promillebereich unterwegs. Für noch bessere 
Werte bräuchtest du dann ein gutes Layout (Layout Recommendations in 
Datenblatt bzw. AppNote), eine gute Versorgung und gute Bauteile.

Manfred schrieb:
> Ich habe einen hochohmigen Teiler 470k - 510k an einem Eingang, Quelle
> ist ein Akku mit max. 4,2 Volt. Passt nicht, der Meßfehler ist
> erheblich!
Ja, klar bei einem Spannungsteiler mit etwa 250k Ersatzwiderstand und 
6MOhm Eingangswiderstand würde ich da etwa 6M / 250k = 4% Fehler 
erwarten.
Oder andersrum betrachtet: diese 6MOhm liegen ja parallel zum "unteren" 
Spannungsteilerwiderstand, womit dern nur noch 510k||6M = 470k. Und 
aufeinmal ist das ein Spannungsteiler mit 470k - 470k.

> An anderer Stelle habe ich ein höheres Signal, da bin ich mit 82k - 9k1
> dran, ohne erkennbaren Meßfehler.
82k||9k1 ergeben 8k2 Ersatzwiderstand. Und 6M / 8k2 ergibt ungefähr 700 
und damit nur knapp 0,14% Fehler. Das ist im Bereich des Fehlers guter 
Widerstände.

: Bearbeitet durch Moderator
von Jacob H. (haemse)


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Lothar M. schrieb:
> 82k||9k1 ergeben 8k2 Ersatzwiderstand.

Was ist in dem Falle ein Ersatzwiderstand?

Danke

von Andreas M. (elektronenbremser)


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Herr U. schrieb:
> mit einem Spannungsteiler runter regeln

Mit einem Spannungsteiler kannst du nichts regeln!

von Rainer W. (rawi)


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Andreas M. schrieb:
> Mit einem Spannungsteiler kannst du nichts regeln!

Der Regelkreis wird über die Wirkung des Widerstandes als 
Strom-Spannungswandler geschlossen. Sobald der Strom durch den unteren 
Widerstand zu sehr ansteigt, nimmt automatisch der Spannungsabfall am 
oberen Widerstand zu, so dass der Strom durch den unteren Widerstand 
sinkt. Umgekehrt entsprechend. Eine perfekte Regelung auf einen stabilen 
Arbeitspunkt. Mit dem reglerinduzierten Rauschen muss man leben oder man 
schließt es mit einem Kondensator kurz.
Der Kondensator liefert auch gleich die Ladung für den Mux und den S&H, 
so dass Dinge wie bei Manfred nicht passieren.

Manfred schrieb:
> Ich habe einen hochohmigen Teiler 470k - 510k an einem Eingang, Quelle
> ist ein Akku mit max. 4,2 Volt. Passt nicht, der Meßfehler ist
> erheblich!

: Bearbeitet durch User
von Bruno V. (bruno_v)


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Jacob H. schrieb:
> Was ist in dem Falle ein Ersatzwiderstand?

Der Innenwiderstand des Spannungsteilers. Berechnet aus 
Parallelwiderstand der beiden Widerstände.

Der Innenwiderstand ist für die wichtige Größe für den AD und im 
Datenblatt meist angegeben: Z.B. <=10k weil beim Umschalten Kapazitäten 
in kurzer Zeit umgeladen werden müssen.

Der Gesamtwiderstand (Summe der beiden Widerstände) ist hingegen wichtig 
für den Stromverbrauch der Quelle. (Der Batterie, des Sensors, ...)

Will man nur geringe Belastung der Quelle und geringen Widerstand zum 
AD, nimmt man einen hochohmigen Spannungsteiler und einen 
Spannungsfolger (in Summe <=1µA möglich)

von Manfred P. (pruckelfred)


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Rainer W. schrieb:
> Der Kondensator liefert auch gleich die Ladung für den Mux und den S&H,
> so dass Dinge wie bei Manfred nicht passieren.
>
> Manfred schrieb:
>> Ich habe einen hochohmigen Teiler 470k - 510k an einem Eingang, Quelle
>> ist ein Akku mit max. 4,2 Volt. Passt nicht, der Meßfehler ist
>> erheblich!

Ist doch schön, wenn alte Threads wieder ausgegraben werden.

Tatsächlich habe ich im fertigen Gerät 470k - 510k mit parallel 0,1µF 
und damit stabile Werte.

Täusche ich mich, oder gibt es einen aktuelleren Thread vom selben TO, 
wo ich genau das geschrieben habe?

von Jacob H. (haemse)


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Rainer W. schrieb:
> Mit dem reglerinduzierten Rauschen muss man leben oder man
> schließt es mit einem Kondensator kurz.

Heißt das, dass bei einem simplen Spannungsteiler mit 2 Widerständen die 
abfallenden Spannungen oszillieren (hier als Rauschen bezeichnet)?

von Jacob H. (haemse)


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@Rainer: oder bezieht sich das nur beim umschalten des MUX und du 
beschreibst hier den "Einpendelungsvorgang" des Systems?

Sorry, für die Noobfragen - wenns hell ist, bin ich Mediziner, bei 
Elektronik bin ich ein Hobby-Noob, der manche Grundlage verstanden hat. 
;)

von Jacob H. (haemse)


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Manfred P. schrieb:
> Täusche ich mich, oder gibt es einen aktuelleren Thread vom selben TO,
> wo ich genau das geschrieben habe?

Haha, ja, tatsächlich - den hier, bei dem du auch kommentiert hast:
Beitrag "ADS1115 ADC Module - eigene Stromversorgung (LiIon 3S) überwachen, möglich? Was zu beachten?"

Dieser Thread hier ist jedoch nicht von mir.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Heißt das, dass bei einem simplen Spannungsteiler mit 2 Widerständen die
> abfallenden Spannungen oszillieren (hier als Rauschen bezeichnet)?

Oszillation und Rauschen sind komplett unterschiedliche Dinge.
Allerdings stehen hier in dem Thread auch ein paar wirre Sachen.
Wobei es auch nicht hilfreich ist das ich gerade eine fiese Erkaeltung 
habe und mein Kopf gleich explodiert. :-D

Jedes elektronische Bauteil rauscht. Selbst ein Stueck Draht. Wobei man 
das aber fuer viele, aber keineswegs alle, Schaltungen erstmal 
vernachlaessigen kann.

Bei der Auslegung eins Spannungsteilers gibt es unterschiedliche 
Forderungen die sich gegenseitig ausschliessen. Man muss sich also fuer 
einen Kompromiss entscheiden.

Ein Spannungsteiler belastet selber die Spannung die er messen will. Das 
fuehrt zu einem Messfehler. Deshalb will man eigentlich einen moeglichst 
hochohmigen Spannungsteiler. Aber damit steigt zum einen das Rauschen, 
oft schlimmer, das Risiko das aus benachbarten Schaltungsteilen 
Stoerungen einkoppeln steigt ebenfalls an. Dazu kommt das der AD-Wandler 
selber einen Eingangswiderstand hat mit dem er seinerseits den 
Spannungsteiler belastet und ebenfalls einen Messfehler macht. Dieser 
Eingangswiderstand haengt sogar oft davon ab wie schnell gemessen wird. 
Aber nicht immer, man muss halt das Datenblatt seines AD-Wandlers genau 
lesen.

Diese Stoerungen kann man rausfiltern wenn man dem untereren Widerstand 
im Spannungsteiler einen Kondensator parallel schaltet. Allerdings macht 
das die Schaltung langsam. Wenn man aber nur selten messen muss, 
Batteriespannung, Temperatur, dann ist das ein gangbarer und brauchbarer 
Weg.

Wenn man aber "schnell" messen muss dann braucht man einen OP als 
Impedanzwandler. Wobei der natuerlich wiederum Rauschen kann oder einen 
Offsetfehler haben kann. Er muss also geschickt ausgewaehlt werden.

Solange man nur Wandler mit 8 oder 12Bit hat muss man da nicht weiter 
drueber nachdenken, abschreiben aus dem Internet hilft oft. So ab 16Bit 
und drueber sieht das anders aus. Da muss man seine Schaltung komplett 
fuer sein Anwendungsprofil durchrechnen und anpassen.

> @Rainer: oder bezieht sich das nur beim umschalten des MUX und du
> beschreibst hier den "Einpendelungsvorgang" des Systems?

Sowas ist eine weitere zusaetzliche Fehlerquelle. Beim umschalten eines 
Messeingangs muessen Kapazitaeten im AD-Wandler umgeladen werden. Die 
moegen zwar klein sein, aber wenn man am Ende Microvolt misst/sieht dann 
sind sie gar nicht mehr so klein. Aber auch das haengt wiederum von der 
Anwendung ab. Es kann ja sein das du nach dem Umschalten ein paar 
Millisekunden warten kannst, oder die erste Messungen verwerfen kannst. 
Es kann aber auch sein das deine Anwendung das nicht zulaesst.

> Sorry, für die Noobfragen - wenns hell ist, bin ich Mediziner,

Das was ich hier grob beschreibe ist im Prinzip das erste Semester 
Nachrichtentechnik fuer die Grundlagen von Spannungsquellen und dann 
vielleicht noch eine halbe Vorlesung Messtechnik die darauf aufbauen.
Aus der Sicht eines ET-Ings also einfach, aus der Sicht eines Bastler
eventuell komplex. .-)
Zum Beispiel ist es hilfreich zu wissen das eine Spannungsquelle fuer
Wechselspannungen einen Kurzschluss darstellt. Deshalb wird aus der
Serienschaltung eines Spannungsteilers ploetzlich eine 
Parallelschaltung.

Vanye

von Klaus K. (Gast)


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Herr U. schrieb:
> im
> Forum habe ich gelesen, dass ein widerstand von 5k-10k Ohm die beste
> wahl wäre, weiß aber nicht genau warum.

Da wird ein link zu einem Online-tool (Falstad.com, Java) zur 
Spannungsteilerauslegung genannt:
Beitrag "Re: +-5V Analogsignal auf 0-3.3V für ADC?"

Vielleicht erhellt ja das Simulieren den Verstand über die 
Gesetzmäßigkeiten an einem belasteten Spannunsteiler.
Aber möglicherweise liegt das Problem der Messbereichsanpassung wo 
anders, da ist ja allerhand drüber geschrieben wurden:
https://www.google.com/search?q=Messbereichsanpassung&oq=Messbereichsanpassung

von Jens G. (jensig)


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Jacob H. schrieb:
> Rainer W. schrieb:
>> Mit dem reglerinduzierten Rauschen muss man leben oder man
>> schließt es mit einem Kondensator kurz.
>
> Heißt das, dass bei einem simplen Spannungsteiler mit 2 Widerständen die
> abfallenden Spannungen oszillieren (hier als Rauschen bezeichnet)?

Das war ein Trollbeitrag - nicht weiter drauf eingehen.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Jacob H. schrieb:
> Dieser Thread hier ist jedoch nicht von mir.

Und deshalb musstest Du ihn nach über zweieinhalb Jahren kapern, 
anstatt in Deinem zu bleiben?

von Rainer W. (rawi)


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Jacob H. schrieb:
> Rainer W. schrieb:
>> Mit dem reglerinduzierten Rauschen muss man leben oder man
>> schließt es mit einem Kondensator kurz.
>
> Heißt das, dass bei einem simplen Spannungsteiler mit 2 Widerständen die
> abfallenden Spannungen oszillieren (hier als Rauschen bezeichnet)?

Der kann nicht oszillieren, weil die Verstärkung nicht ausreicht.
Ein Kondensator glättet u.a. das Widerstandsrauschen indem er die 
Bandbreite begrenzt.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Rainer W. schrieb:
> Ein Kondensator glättet u.a. das Widerstandsrauschen indem er die
> Bandbreite begrenzt.

Vergiss es, mit wieviel kV rauschen die denn? Wenn ich mal extrem 
großzügig bin, rauschen die 10-hoch-Minus-fünf unterhalb des 
Nutzsignals, bedeutungslose Theorie.

Der reale AD-Wandler hat eine Eingangskapazität, deren Aufladung im 
Meßmoment einen Spannungseinbrauch am Eingagsteiler verursachen kann. 
Wir reden da von µs und pF. Diese Rückwirkung 'tricksen' wir aus, indem 
wir den Teiler mit einer deutlich größeren Kapazität stützen.

von Rainer W. (rawi)


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Manfred P. schrieb:
> Diese Rückwirkung 'tricksen' wir aus, indem wir den Teiler mit einer
> deutlich größeren Kapazität stützen.

Gut, dass wir uns da einig sind ;-)

Rainer W. schrieb:
> Der Kondensator liefert auch gleich die Ladung für den Mux und den S&H,
> so dass Dinge wie bei Manfred nicht passieren.

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