Hallo zusammen, ich bin Kfz-Meister und benötige zu Testzwecken eine elektronische Sicherung, welche hauptsächlich regelbar zwischen 5 und 40A (Grenze nach oben wäre egal, umso mehr desto besser) ist und sich selbst zurückstellt, wenn die eingestellte Stromstärke wieder erreicht ist. Ich bin auf folgenden Schaltplan gestoßen: http://dl5bte.darc.de/Sicherung2.html Taugt dieser auch für Dauerbelastung im Kfz (eventuell Spannungsspitzen, unsaubere Versorgungsspannung, etc.)? Oder gibt der MOSFET dabei schnell auf? Ich frage, weil ich diesen Beitrag zu dem Schaltplan gefunden habe: Beitrag "Ersatztyp für Mosfet IRF1104" Dort wird der Schaltplan kräftig zerissen. Nun habe ich mir das Datenblatt zum erwähnten AUIR3315 angesehen. Wäre der denn nun besser geeigent für mein Vorhaben und wenn ja, wie stelle ich dort meine gewünschte Stromstärke ein? Bitte entschuldigt meine laienhaften Fragen. Ich bin kein gelernter Elektroniker und habe nur ein wenig Grundwissen was das anbelangt. Der Umgang mit dem Lötkolben ist mir bekannt, die technischen Feinheiten müsst ihr mir allerdings erklären. Vielen Dank schon mal!
Ganz so einfach wirds wohl nicht. F.23 gelesen? https://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm Für einfache Sachen würde ich mal überlegen, ob nicht eine passende Glühlampe in Reihe die simpelste Lösung gegen Kurzschluss wäre.
oszi40 schrieb: > F.23 gelesen? https://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm Ich habs mal grob überflogen, werde mir das morgen mal in aller Ruhe durchlesen. Aber ich sag mal, die Essenz daraus, was ich überflogen habe ist, dass die Kfz-Bordspannung in jeglicher Hinsicht beschissen ist. Es soll kein Kurzschlussstrom fließen, es soll lediglich der Strom begrenzt werden. Und das eben universell einstellbar. Ähnlich wie bei VAG-Fahrzeugen aus den 90ern die elektrischen Fensterheber mit einer Thermosicherung als Einklemmschutz (steigende Stromaufnahme bei blockierendem Motor). Nur hätte ich das gerne elektronisch und eben variabel.
Bernhard schrieb: > Es soll kein Kurzschlussstrom fließen, es soll lediglich der Strom > begrenzt werden. Und das eben universell einstellbar. Abschaltung lässt sich noch einigermassen einfach realisieren; Begrenzung wird deutlich schwieriger, weil dabei hohe Verlust- leistungen auftrten.
Bernhard schrieb: > dass die Kfz-Bordspannung in jeglicher Hinsicht beschissen ist Ziel erkannt. Deswegen nicht ganz einfach. Die Abschaltspannung induktiver Verbraucher kann "lustige Folgen" haben.
Mit einer Abschaltung wäre ich schon zufrieden. Direkt begrenzt werden muss das nicht. Nehmen wir einmal das Beispiel der elektrischen Fensterheber eines Audi 80 B4. Klemme ich meine Hand zwischen Fenster und Rahmen steigt die Stromaufnahme des Motors. In Folge dessen wird die Thermosicherung ausgelöst und unterbricht den Stromkreis. Ich kann nun meine Griffel rausziehen. Die Thermosicherung kühlt ab und der Motor lässt sich wieder einschalten. Diese Regelung hätte ich als elektronische Schaltung. Einstellbar, damit ich sie universell zum Prüfen verwenden kann. Und das eben auch währrend der Fahrt.
oszi40 schrieb: > induktiver Verbraucher kann "lustige Folgen" haben. Ja, das ist mir durchaus bewusst. Und davon gibts im Kfz genügend (Einspritzventile, Zündspule, Relais ohne Löschdiode oder -Widerstand), etc.). Ein einfacher Spannungskonstanter erfüllt keinen ausreichenden Schutz? So sorgt beispielsweise im Audi 80 Kombiinstrument ein LM2940T-10 für konstante 10 Volt, damit die Instrumente nicht schwanken.
Bernhard schrieb: > So sorgt beispielsweise im Audi 80 Kombiinstrument ein > LM2940T-10 für konstante 10 Volt, damit die Instrumente nicht schwanken. Solche "10V-Regler" gabs auch schon vor 50 Jahren in elektromagnetischer Ausführung.
Im Grunde suche ein Bauteil "mit Eiern", das mit mieserablen Bedingungen im Kfz (Spannungsspitzen, Vibration, Hitze, Kälte) umgehen kann. https://www.all-electronics.de/wp-content/uploads/migrated/article-pdf/124157/ejl09-05-i-038.pdf
Bernhard schrieb: > In Folge dessen wird die Thermosicherung > ausgelöst und unterbricht den Stromkreis. Ich kann nun meine Griffel > rausziehen. Wenn der Motor einfach nur stehenbleibt, bekommst Du die Finger eben nicht raus. Dazu muss der schon wieder einige cm oeffnen. Das kann eine Thermosicherung nicht leisten. Der Strom wird elektronisch ueberwacht und aktiv geoeffnet, wenn die Scheibe blockiert wird, aber nur dann wenn noch nicht die Endposition erreicht ist. Ich bin auch fuer die Gluehbirne (nur echte, keine "moderne"), das funktioniert prima, ist nicht teuer und gibt sogar noch optische Rueckmeldung. wendelsberg
Bernhard schrieb: > Nun habe ich mir das Datenblatt zum erwähnten AUIR3315 angesehen. Wäre > der denn nun besser geeigent für mein Vorhaben und wenn ja, wie stelle > ich dort meine gewünschte Stromstärke ein? Das machst Du wie im Datenblatt skizziert über eine einstellbaren Widerstand (= Poti) am Anschluß Rifb. ziemlich einfach lösbar. Der AUIR3315 ist schon der richtige Weg, da die Sensierung direkt am FET Chip im Bauteil sitzt, und somit Temperatur, etc. sehr exakt zum sicheren Abachalten führt. Nutzt Du dagegen externen FET, mußt Du sowas recht bauteilaufwendig extern aufbauen. Und da die Ankopplung schlechter ist, auch weit überdimensionieren. Diese Infineon Teile sind ziemlich pfiffig, und für Einzelstücke: Nimm sowas, der Preis ist deutlich geringer als eine komplette Eigenentwicklung Dimensionieren mußt Du auch sowas wie Überspannungsschutz und Verpolschutz. Rechne grob mit 1uH je m Leitungslänge, schalte 20A in 10 us ab -- voila, schon hast Du die Spannungsspitze. etc. > Bitte entschuldigt meine > laienhaften Fragen. Ich bin kein gelernter Elektroniker und habe nur ein > wenig Grundwissen was das anbelangt. Der Umgang mit dem Lötkolben ist > mir bekannt, die technischen Feinheiten müsst ihr mir allerdings > erklären. Hmm, einfach mal ein Kfz Relais an 12V legen, und die Finger an beide Spulenenden. Mit der anderen Hand die Spannung abschalten. Dann ist die Lektion "Spannungsspitze && Induktion" gelernt. :-) Der Rest folgt dann durch Aufbauen und Nachfragen.
wendelsberg schrieb: > Wenn der Motor einfach nur stehenbleibt, bekommst Du die Finger eben > nicht raus. Dazu muss der schon wieder einige cm oeffnen. Das kann eine > Thermosicherung nicht leisten. Der Strom wird elektronisch ueberwacht > und aktiv geoeffnet, wenn die Scheibe blockiert wird, aber nur dann wenn > noch nicht die Endposition erreicht ist. Gibts beim Audi 80 nicht. Der drückt solange zu bis die Thermosicherung fliegt. Mit etwas Gewalt gehen die Finger schon wieder raus. Zur Not warten bis die Sicherung sich heilt und dann Fenster nach unten betätigen. Aber das ist hier nicht Thema. wendelsberg schrieb: > Ich bin auch fuer die Gluehbirne (nur echte, keine "moderne"), das > funktioniert prima, ist nicht teuer und gibt sogar noch optische > Rueckmeldung. Es geht hier nicht um Kurzschluss. Ich möchte das System (welches auch immer dahinter hängt) bei einem eingestellten Strom abschalten, so wie es die Schaltung von DL5BTE macht. Allerdings will ich nicht, dass mir der MOSFET ständig um die Ohren fliegt. Darum benötige ich ein Bauteil, dass ich genauso regeln kann, aber mit o.g. Bedingungen auskommt. Viele Grüße
Andrew T. schrieb: > Hmm, einfach mal ein Kfz Relais an 12V legen, und die Finger an beide > Spulenenden. > Mit der anderen Hand die Spannung abschalten. > Dann ist die Lektion "Spannungsspitze && Induktion" gelernt. :-) > Der Rest folgt dann durch Aufbauen und Nachfragen. Kfz-Relais sind mit Löschdioden bzw -widerständen versehen. Da passiert in der Regel gar nichts, wenn ich dieses Ausschalte und die Finger an den Kontakten habe. Aber ich weiß, was du meinst. Wie Spannungsspitzen entstehen ist mir seit dem 1. Lehrjahr auch bekannt, wird bei der Zündspule ja schließlich sinnvoll genutzt ;-) wie gesagt, Grundwissen ist da. Nur mit MOSFET und sonstigen Halbleitern habe ich wenig bis gar keine Berührungspunkte. Wie könnte eine Schaltung mit einem AUIR3315 oder ähnlichem Typ aussehen, wenn sie zwischen 5 und 40A betrieben werden soll? Kannst du mir die Schaltung von DL5BTE darauf umstricken?
Der LM5060 sollte dafür doch passen. Gibt sogar ein Evalboard, wo dann der Mosfet angepasst werden muss. 5.5-60 V sollten im KFZ ausreichen. Höhere Spitzen werden dann einfach mit einer dicken Schutzdiode flachgekopft. https://www.ti.com/product/LM5060
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