Hallo zusammen, bei einem kapazitivem Näherungssensor(PCF8883 and PCA8886 - capacitive proximity switch) möchte ich die Lade/Entladespannung an einem externen (CPC) Kondensator über einen Zwischenverstärker am vorhandenen Oszi sichtbar machen. In der AN10832 steht, es muss dafür eine spezielle Probe, zb ein Impedanzwandler angeschlossen werden: This measurement must be done with a high impedance probe (Rin > 5 GOhm) since this point has a high resistance. Measuring the voltage on the CPC capacitor is not usually possible since the impedance on pin CPC is too high for most oscilloscope probes. The problem can be solved by using a high impedance probe (a voltage follower for example). Alternatively, it is possible to use the following characteristic: On power-up, the internal capacitors are charged using 50 times the normal charging current in order to stabilize the control loop as quickly as possible. During this time, it is possible to measure the voltage at CPC correctly using a standard oscilloscope probe. Alles klar, das verstehe ich soweit. Ich würde das im Betrieb überwachen und nicht nur beim startup. Ich hätte hier einen LPV511 oder einen LMV321 rumliegen. Nur wie lese ich da den Eingangswiderstand aus dem Datenblatt raus? Oder benötige ich gleich einen Instrumentierungsverstärker wie den AD620? Das Ganze läuft mit single supply, also ich hab 0 bis 5V DC Messbereich, Signalfrequenz beträgt höchstens 3,3 kHz wenn ich das richtig verstehe (300µs).
Re: Entwurf einer "high impedance probe" (Rin > 5 GOhm), Wie zum Eingangswiderstand aus OPV Datenbla
Martin schrieb: > Alles klar, das verstehe ich soweit. Ich würde das im Betrieb überwachen > und nicht nur beim startup. Ich hätte hier einen LPV511 oder einen > LMV321 rumliegen. Nur wie lese ich da den Eingangswiderstand aus dem > Datenblatt raus? Gar nicht. Denn meistens sind bei OPVs Eingangsströme definiert. 5 GOhm = 5V/1nA Also wenn du unter 1nA Eingangsstrom hast, hast du auch um die 5GOhm bei 5V. Bei 0V klappt die Rechnung nicht ganz, ist aber egal.
Re: Entwurf einer "high impedance probe" (Rin > 5 GOhm), Wie zum Eingangswiderstand aus OPV Datenbla
Ein übliches pH-Meter hat etwa 100 Gigaohm Eingangswiderstand, Meßbereich um 1 V. Müßte auf 5 V anpaßbar sein, wenn man die Schaltung hat.
Re: Entwurf einer "high impedance probe" (Rin > 5 GOhm), Wie zum Eingangswiderstand aus OPV Datenbla
Martin schrieb: > Ich hätte hier einen LPV511 oder einen LMV321 rumliegen. Nur wie lese > ich da den Eingangswiderstand aus dem Datenblatt raus? Oder benötige > ich gleich einen Instrumentierungsverstärker wie den AD620? Kurze Antwort: Wenn du keinen FET-Opamp vorrätig hast, dann nimm den LPV511 an 5V. Der passt etwas besser als der AD620 und viel besser als der LMV321. Lange Antwort: Der Gleichtakteingangswiderstand ist bei den meisten Opamps so hoch, dass sich kaum jemand dafür interessiert, deswegen ist er auch nur selten in Datenblättern angegeben. Beim LPV511 ist er zwar nicht in den Tabellen enthalten, aus den Diagrammen kann man ihn aber auf etwa 100GΩ schätzen. Auch beim LMV321 dürfte er oberhalb der 5GΩ liegen, so dass du dir darüber keine Gedanken machen musst. Wichtiger ist daher der Eingangsruhestrom (Bias Current), die Frage ist nur, wie große dieser sein darf. Die Spannung an Ccpc des PCF8883 sollte laut Appnote bei optimaler Dimensionierung der externen Bauteile bei etwa der halben internen Versorgungsspannung, also bei etwa 2V liegen. Bei 2V und einem Tastkopf mit 5GΩ fließen 400pA. Diesen Wert würde ich als Maximalwert für den Eingangsstrom des Opamps nehmen. Leider ist im Datenblatt des PCF8883 der Strom mit dem Ccpc ge- und entladen wird, nicht angegeben, sonst könnte man den Einfluss des Opamp-Eingangsstroms genauer abschätzen. Beim LMV321 liegt der Eingangsstrom je nach Versorgungsspannung bei 10nA bis 16nA, damit scheidet er aus. Beim AD620 sind es 500pA, was schon ganz gut ist. Beim LPV511 springt der Eingangsstrom je nach Eingangsspannung zwischen -320pA und +110pA¹, ist aber in beiden Fällen kleiner als die 400pA. Bei 5V Versorgungsspannung und 2V Eingangsspannung musst du von den -320 pA ausgehen. Bei der minimal spezifizierten Versorgungsspannung von 2,7V lägen die 2V Eingangsspannung in dem Bereich, wo der Eingangsstrom nur +110pA beträgt. Allerdings liegt dann die Schwelle, an der der Strom auf die -320pA springt, nicht weit unterhalb der 2V, so dass du bei der Messung mit ständigen Sprüngen rechnen musst, was evtl. zu komischen Messergebnissen führt. Ich würde deswegen den zwar höheren, dafür aber weitgehend konstanten Eingangsstrom präferieren und deswegen den LMV321 mit 5V versorgen. Da liegt die Sprungschwelle bei 4V, wird also nie erreicht. ────────────── ¹) Das hängt damit zusammen, dass der LPV511 ein Rail-to-Rail-Typ ist.
Re: Entwurf einer "high impedance probe" (Rin > 5 GOhm), Wie zum Eingangswiderstand aus OPV Datenbla
Von HP gibt es nV Meter (Bezeichnung habe gerade nicht, da Offsite) das hat 250 GOhm Eingangswiderstand. Mal den Schaltplan anschauen und gucken wie die das machen. Gibt es auch ein YT Video dazu.
Re: Entwurf einer "high impedance probe" (Rin > 5 GOhm), Wie zum Eingangswiderstand aus OPV Datenbla
HP 3442A
Re: Entwurf einer "high impedance probe" (Rin > 5 GOhm), Wie zum Eingangswiderstand aus OPV Datenbla
OldMan schrieb: > Von HP gibt es nV Meter (Bezeichnung habe gerade nicht, da Offsite) das > hat 250 GOhm Eingangswiderstand. OldMan schrieb: > HP 3442A Das hat 10,2MΩ und 1mV Auflösung. Du meinst sicher ein anderes. Edit: Ah, du hast wohl eine Null vergessen und meintest das 34420A. Edit 2: Das hat zwar keine 250 GΩ, aber immerhin 10 GΩ, was für den vorliegenden Zweck immer noch ausreichend wäre. Ich glaube aber, der TE möchte mit einem Oszi messen und braucht dafür einen Impedanzwandler, der auch AC kann: Martin schrieb: > Signalfrequenz beträgt höchstens 3,3 kHz wenn ich das richtig verstehe
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Bearbeitet durch Moderator
Re: Entwurf einer "high impedance probe" (Rin > 5 GOhm), Wie zum Eingangswiderstand aus OPV Datenbla
Re: Entwurf einer "high impedance probe" (Rin > 5 GOhm), Wie zum Eingangswiderstand aus OPV Datenbla
Oder ADA4530-1. Einfach nach "Amplifier Elektrometer" suchen. Ich habe einmal einen Multipacting-Sensor bauen lassen, der hatte so einen Eingangswiderstand. Allerdings muss man mit den Kabeln aufpassen, weil normale Kabel beim Bewegen eine Ladungstrennung machen und man dann das Bewegen des Kabels misst (-> Teflon-Kabel gehen).
Re: Entwurf einer "high impedance probe" (Rin > 5 GOhm), Wie zum Eingangswiderstand aus OPV Datenbla
Hallo zusammen, ihr habt mir wirklich sehr weitergeholfen, ich probiere mal mit dem LPV511 und werde das mit den springenden Eingangsströmen beachten. Danke! :)
Re: Entwurf einer "high impedance probe" (Rin > 5 GOhm), Wie zum Eingangswiderstand aus OPV Datenbla
Martin schrieb: > ich probiere mal mit dem LPV511 und werde das mit den springenden > Eingangsströmen beachten. So viel wirst du davon wahrscheinlich nicht bemerken, weil die Ströme ja relativ klein sind und sie wegen des Kondensators keine Sprünge in der gemessenen Spannung verursachen. Ich habe es nur der Vollständigkeit halber erewähnt.
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