Hallo, ich versuche aktuell die Temperatur von einem Bügeleisen zu regeln. "Ein wenig" ist das Projekt von diesem Video inspiriert: https://youtu.be/6NPTslF68Q0?t=299 – Ich möchte mir auch einen Bügeleisen PCB Ofen bauen. Ich benutzte zum Anschalten des Bügeleisens auch ein Halbleiterrelais und einen PT100 um die Temperatur zu messen. Meine Ziel Temperatur ist ~180°C nur kann ich leider nicht einfach eine Sprungantwort aufnehmen – denke ich zumindest. Wenn ich das Relais schalten lasse und warte bis die Temperatur bei 180°C ist und das Heizelement ausschalte ist das Heizelement noch so heiß, dass es das Bügeleisen auf über 230°C erhitzt und an diesem Punkt schmilzt eine Sicherung durch. Ich möchte ungern die Sicherung überbrücken da ich davon ausgehe, dass über den 230°C das Bügeleisen Schaden nimmt (es ist schon die ein oder andere Sicherung durchgebrannt). wie kann ich mit dieser Regelstrecke umgehen - Wie kann ich die Sprungantwort aufnehmen? Ich hatte bisher nur ein Modul Reglungstechnik und dort war es bisher so, dass nach einer Gewissen Zeit die Strecke einen festen Wert angenommen hat, nachdem man die Strecke „eingeschaltet“ hat. Wie ein Motor, den man anschaltet und dieser hat nach einer gewissen Zeit seine maximale Drehzahl erreicht. Mit der Kennlinie konnte man dann die Parameter der Strecke bestimmen. Bei dem Bügeleisen bin ich mir sicher, dass ich dieses in den Defekt gehen lasse, wenn ich warte, bis die maximale Temperatur erreicht ist. Wie nimmt man typischer weise eine solche Regelstrecke auf? Schonmal vielen Dank für eure Hilfe!
Beitrag #6637980 wurde von einem Moderator gelöscht.
Taste dich ran. Fang bei 100 °C abzuschalten und schaue was passiert dann in 10er oder 20er Schritten weiter.
Metpooli schrieb im Beitrag #6637980: > Ich denke mal so wie man eine Röhrenkennlinie aufnimmt vielleicht? Wie nimmt man die Röhrenkennlinie auf? Irgendwie scheine ich falsch gesucht zu haben und kam nur auf Artikel/Blog Einträge zu Kennlinienschreiber usw. Dirk B. schrieb: > Fang bei 100 °C abzuschalten und schaue was passiert Okay, wenn ich es geschafft habe die Zieltemperatur zu erreichen bei z.B. abschalten nach 120°C wie würde ich dann weiter machen? Würde ich dann bei dem Wendepunkt, indem das Heizelement abkühlt, einfach davon ausgehen, dass es anschließend konstant wäre? Oder gibt es da noch was zu beachten?
Ich hatte die Wärmekapazität des Heizelements unterschätzt. Es reicht aus auf 80°C zu erhitzen und die Oberfläche wird sich auf 190°C erhitzen. Ich habe für den Fall die Kennleine aufgenommen und der Datei angehängt. Die späte Antwort kommt daher, dass ich die manuell von einem Video übertragen habe (Gab bestimmt clevere Wege). Kann ich aus der Antwort einfach die Streckenparameter ablesen? Hat jemand Erfahrungen inwieweit das mathematische Modell von einem Regelkreis im Bildbereich modifiziert werden muss, wenn man die Sprungfunktion nicht ganz durchgängig anliegen hat? Oder sollte man die Strecke noch weiter abstrahieren? Also z.B. mit einem PWM Signal (f = 1Hz) einen Wert finden, der es schafft, das Bügeleisen auf 180°C hochzuheizen und diesen Wert würde man als Sprungfunktion nehmen so wäre das Eingangssignal "kontinuierlich". Was wäre hier gängige Praxis?
Schön, ein tolles Experiment. Wenn du magst, werte ich mit dir zusammen aus und beschrebe, was ich gemacht habe. Magst du die Messdaten nochmal hochladen? Und genau, um die Sprungantwort zu modellieren, wird oft das Kleinsignalverhalten um einen Arbeitspunkt genommen, also zum Beispiel von 50% auf 60% springend. PWM mit einer Frequenz viel höher als die kleinste Zeitkonstante ist gängige Praxis, um das Ganze quasistetig anzusteuern.
Sehr gerne! Ich könnte etwas Erfahrung an meiner Seite gebrauchen. Und um deine Beschreibungen wäre ich dir sehr Dankbar :) Der Dateianhang beinhaltet meine Messreihe und die Diagramme. Die Zeiten sind jetzt anders als bei den Diagrammen die ich gepostet habe. Ich hatte einen Umrechnungsfehler von Frame auf Sekunde. Die Messreihe hört auf wenn die Temperatur wieder um 10 Grad gefallen ist. Das liegt nicht daran, dass das Video nicht länger ging sondern daran, dass ich für mich entschieden habe, dass es reichen sollte, also wenn die Abkühlphase wichtig sein sollte, ich konnte diese auch mit Aufnehmen. In kurz: sag wenn dir was fehlt :D Sehr gut, das war mir gar nicht so klar. Ich hatte bisher nur Szenarien von 0 auf Wert N. Kann man aus der gegeben Kennlinie eigentlich auf den PWM zurück schließen? Nach 30s habe ich das Relais ausgeschaltet und nach 80s war die Temperatur bei 190°C also könnte man auch 3/8 einer Sekunde anschalten um auf die Temperatur zu kommen oder ist die Annahme des konstanten Stroms an der Stelle zu Naiv? Dann müsste ich die Kennlinie nochmal aufnehmen und zusätzlich den Strom messen.
Vergiss das ganze Regelungstechnik Gedoens. Das war nett in der Schule. Die Strecke ist nicht bidirektional, kann zB nicht kuehlen, hat eine nichtlineare Kennlinie, und mehrere Zeitkonstanten. Als wichtigste Addition zum PID waere eine Vorwaerts Groesse als Spannung von Temperatur zu Umgebung zu nennen. Das ist am Besten eine Tabelle. Naemlich welchen Steuerwert benoetigst du fuer eine statische Steuerung, um die Temperatur zu erreichen. 40deg = 3%, 70 deg = 10%, 100deg= 20%, 150deg = 30%, 200deg =50%, dabei ist zu betrachen, dass die Leistung quadratisch zur Spannung geht. Und jetzt musst du noch etwas drueben nachdenken wie das Ganze etwas schneller wird. Allenfalls auch eine (zeitabhaengige) Tabelle. Den PID kann st du am Schluss noch oben drauf werfen, wenn's denn sein muss.
Purzel H. schrieb: > Vergiss das ganze Regelungstechnik Gedoens. Das war nett in der Schule. Jaein also tatsächlich würde ich es wenn möglich ungern vergessen. Bisher hatte ich einzelne Module wie Regelungstechnik, Diskrete/Analoge Systeme & Signale, Leitungstechnik, Messtechnik. Ich hatte gehofft, mit Hilfe dieser Temperaturregelung alle Module mal anzuschneiden. Also über die Sprungantwort an die PID Schätzwerte kommen die Übertragungsfunktion bilden diese dann Z-Transformieren und anschließend die Rekursiv-Form bestimmen und diese dann implementieren. Sollte es mit den Methoden die ich kenne nicht gehen - klar dann geht es nicht und muss eine andere Verwenden würde es aber gerne doch erstmal so versuchen. @Mirko W. war zumindest zuversichtlich, dass es klappt. Purzel H. schrieb: > Als wichtigste Addition zum PID waere eine Vorwaerts Groesse als > Spannung von Temperatur zu Umgebung zu nennen. Das ist am Besten eine > Tabelle. Naemlich welchen Steuerwert benoetigst du fuer eine statische > Steuerung, um die Temperatur zu erreichen. > 40deg = 3%, 70 deg = 10%, 100deg= 20%, 150deg = 30%, 200deg =50%, dabei > ist zu betrachen, dass die Leistung quadratisch zur Spannung geht. Das klingt für mich wie die Stellgröße also das PWM Signal oder meinst du etwas anderes? Purzel H. schrieb: > Die Strecke ist nicht bidirektional, kann zB nicht kuehlen, hat eine > nichtlineare Kennlinie, und mehrere Zeitkonstanten. Nach meinem Wissen muss eine Strecke weder (aktiv) bidirektional oder linear sein um Sie regeln zu können oder hab ich da was falsch verstanden? Also warum ist für eine Regelung einer Temperatur eine aktive Kühlung notwendig, wenn ich einfach passiv kühlen kann indem ich das Heizelement ausschalte.
Beitrag #6638998 wurde von einem Moderator gelöscht.
Metpooli schrieb im Beitrag #6638998:
> Du musst viele Kurvenscharen fahren.
Kannst du mir das bitte etwas präziser erklären?
Die Kurvenschar abhängig von welchem zusätzlichen Parameter?
Wenn ich die Kurvenschar ermittelt habe abhängig von dem neuen Parameter
was bringt es für einen Vorteil den ich aktuell nicht habe und wie würde
ich diese Kurvenschar auswerten?
> Meine Ziel Temperatur ist ~180°C nur kann ich leider nicht einfach eine > Sprungantwort aufnehmen – denke ich zumindest. Doch das kannst du. Wenn du Angst hast dann faehrst du halt nur bis 150Grad und schaltest vorher hab. Dann ist das Ergebnis vielleicht nicht ganz so genau, aber es reicht fuers erste. Dein Probleme sind anderer Natur. 1. Der Abstand zwischen Heizelement und deinem Fuehler sollte klein sein. Jede zusaetzliche Zeitkonstante die da du einbaust macht dir das Regeln schwerer. 2. Idealerweise sollte die maximale LEistung die du in dein Buegeleisen steckst nicht zuviel ueber deine maximale Wunschtemperatur liegen. Wenn du also z.B 180Grad willst dann solltest du bei maximaler Einschaltzeit vielleicht 250Grad erreichen, aber nicht 500. Das macht deine Regelung erheblich einfacher. Das bedeutet das du deine PWM mit der du die Heizung regelst so auslegst das 100% ungefaehr so liegen. Steuer das Buegeleisten also mal auf 180Grad, schau welche Einschaltzeit du dafuer brauchst, leg da noch etwas drauf, aber nicht zuviel! 3. Deine Regelstrecke sollte linear sein! Notfalls arbeite am Ausgang mit einer Tabelle oder eine Funktion um die Leistung zu linearisieren. 4. Wenn du nicht nur 180Grad sondern auch sehr kleine Temperaturen regeln willst, sagen wir mal 50 oder 80Grad, dann wirst du dafuer andere Regelparameter brauchen weil sich deine Strecke dort anders verhaelt. In dem Falle die Regelung mehrfach parametrisieren und je nach Sollwert die Parameter umschalten. Olaf
Ich kann dir nur den Tipp geben dir erstmal ein Modell deiner Regelstrecke aufzubauen. Du hast 3 Vorgänge, die wichtig sind: 1. Zufuhr von elektrischer Energie (Stellgröße) und Umwandlung in Wärme des Heizelementes 2. Wärmediffusion (Konduktion) durch den Werkstoff auf die Oberfläche des Bügeleisens 3. Wärmeverlust durch Konvektion mit der Umgebung (auszuregelnde Störung) Punkt 2. macht es schwieriger, weil du "vorausschauend" regeln musst, wie du schon richtig erkannt hast. Eventuell findet du im Internet ein thermisches Modell für ein Bügeleisen und brauchst nur noch die Parameter zu schätzen.
>Eventuell findet du im Internet ein >thermisches Modell für ein Bügeleisen und brauchst nur noch die >Parameter zu schätzen. Vergiss das ursprüngliche Bügeleisen! Ein Bügeleisen tanzt zwischen den folgenden Extremen: 1. Bleib Ruhig, wenn Du in der Halterung stehst. Also heize, mangels Wärmeabfuhr nicht auf 500°. Auch wenn die Teile nicht mehr die Masse von Uromas Teil haben, würde die Wäsche echt Sauer werden, wenn das Teil durchdreht. 2. Heize möglichst schnell nach, wenn z.B. feuchte Wäsche ordentlich die Wärme schluckt. Dein "neues" Bügeleisen wird wohl, um beherrschbare Verhältnisse zu bekommen, in einem Gehäuse werkeln. Dort ist aber die Umgebung eine völlig andere. Je nach Isolierung wirst Du auch mit wesentlich weniger Leistung (im Gegensatz zu feuchter Wäsche) auskommen. Ich würde einen leichten (zügig reagierenden) Sensor empfehlen und einen "von Hand" eingestellten/optimierten PDI-Regler verwenden. Da es sich um einen recht langsamen (für einen µP) Prozess handelt, sollte eine Paketsteuerung für das Heizelement ausreichen. Deine Nachbarn werden es Dir auch Danken. Die stellst Du so ein, dass die "Endtemperatur" nicht übermäßig überschritten wird. Dadurch dauert das Einheizen zwar etwas länger, das System lässt sich aber besser regeln. Muss aber nicht sein.
Wie schon vorgeschlagen ermittelt man die Sprungantwort mit einer kleinen Stellgröße (PWM), die stationär deine Zieltemperatur gerade erreicht. Also ausprobieren: z.B. 10% PWM für 180°C. Dann einen Sprung mit diesen 10% und lange heizen, bis sich die Endtemperatur nicht mehr ändert. Aus dem Kurvenverlauf ermittelst du per Regression die PT1- oder PT2-Parameter der Strecke. Die Werte stimmen dann auch für andere Stellgrößensprünge. Sie müssen vielleicht für viel größere oder kleinere Temperaturen angepasst werden. Der fertige PID-Regler wird dann zu Sprungbeginn kräftig heizen. Man muss dafür sorgen, dass er nicht an den Anschlag der Stellgröße geht, sonst dauert es ewig, bis der I-Anteil eingeschwungen ist.
Ich nehme an, du willst etwas lernen und die Regeltechnik anwenden. Aber wenn du es einfach haben willst, bist du mit einem fertigen Regler schnell am Ziel. Meine Pizza-Ofen-Lösung ginge genauso für ein Bügeleisen: Beitrag "Re: Backofen umbau zu Reflow-Ofen"
Hermann. Die Regelstrecke ist weder PT1 noch PT2. Zum einen ist eine Totzeit beim start des Aufheizens drin, zum anderen strebt die Regelstrecke bei eingeschalteter Spannung keinem Gleichgewicht zu sondern erwärmt sich kontinuierlich weiter. Und zu guter letzt kommt es zu einem "Nacherwärmen". Die Spannung ist bereits abgeschaltet und trotzdem steigt der Ausgang zunächst weiter an.
Newbie schrieb: > Ich benutzte zum Anschalten des Bügeleisens auch ein Halbleiterrelais > und einen PT100 um die Temperatur zu messen. wo ist dein Problem? Ging schon vor 35 Jahren Ich nahm aber einen Typ J Eisen Konstantan oder auch Fe-CuNi genannt https://de.wikipedia.org/wiki/Konstantan Mit einem Halbleiterschalter bist du so schnell das eine 2-Punktregelung locker ausreicht, deine thermischen Konstanten sind viel zu groß als das du einen PID brauchst! Beitrag "Re: Temperaturmessung bis 1000°C" habe es damals nur um die Geradenkennlinie pendeln lassen +-5K mehr ging bei der 8-Bit Auflösung nicht bei 1200°C max. Die Steigung war trotzdem schön linear mit 800°C/h max Speed
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... als Ofenversion :-) https://hackaday.com/2019/03/10/diy-reflow-oven-is-heavily-documented/ https://hackaday.com/2017/07/13/a-bright-idea-for-reflow-soldering/
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Bearbeitet durch User
Sprungsantwort Messen und Laplace is etwas fuer lineare Systeme. Denn die Fouriertransformation ist fuer lineare Systeme. Bei nichtlinearen Systemen geht das zunehmend nicht mehr. Die Frage is nun, wieviel Nichtlinearitaet ist zuviel. Dazu fehlt dir aber die Mathematik. Das Abkuehlen hat eine andere Zeitkonstante, welche aber nichtlinear abhaengig von der Temperatur ist.
> Bei nichtlinearen Systemen geht das zunehmend nicht mehr. Deshalb hab ich auch vorgeschlagen zu lineariesieren. > Die Frage is nun, wieviel Nichtlinearitaet ist zuviel. > Dazu fehlt dir aber die Mathematik. Braucht man nicht. Das ist die der Unterschied zwischen der Regelungstechnikvorlesung und der Praxis. Man kann das System sowieso nicht so genau bestimmen das man das Mathematisch exakt vorhersagen kann, aber grob und hinter noch etwas gefuehl beim Parametriesieren und es geht. > Das Abkuehlen hat eine andere Zeitkonstante, welche > aber nichtlinear abhaengig von der Temperatur ist. Ich hab so schon Laboroefen geregelt die eine extrem gute Waermeisolierung haben. Es geht also. Olaf
Moin, Newbie schrieb: > Ich hatte bisher nur ein Modul Reglungstechnik und dort war es bisher > so, dass nach einer Gewissen Zeit die Strecke einen festen Wert > angenommen hat, nachdem man die Strecke „eingeschaltet“ hat. Das ist bei deiner Regelstrecke auch so. Die hat keinen Integralanteil drinnen. > Wie ein > Motor, den man anschaltet und dieser hat nach einer gewissen Zeit seine > maximale Drehzahl erreicht. Wenn das ein Linearmotor waere, und du wuerdest die Entfernung regeln wollen, dann waere da ein Integralanteil in deiner Strecke. Da waere es tatsaechlich etwas doof, sowas mit einer Sprungfunktion erfassen zu wollen, weil das dann nicht auf einen konstanten Wert strebt, sondern der Linearmotor immer weiter wegfaehrt. Die klassische Regelungstechnik geht von linearen (und natuerlich auch zeitinvarianten) Systemen aus. Also kannst du deinen Sprung natuerlich auch deutlich kleiner waehlen und danach das Ergebnis entsprechend skalieren. Wuerdest du z.b. das Buegeleisen an eine Monozelle haengen (1.5V) dann waere doch nach aller Erfahrung damit zu rechnen, dass da kaum was passiert. Also auch nicht nach einer Woche Bestromung (und immer rechtzeitigem Batteriewechsel). Bei 230V hast du (begruendete) Angst, dass was kaputt geht. Also: Such dir halt eine Spannung dazwischen aus, bei der das Ding messbar warm wird, aber eben noch nicht zu heiss und die du gut aus deinem vorhandenen Equipment (z.b. Labornetzteil, irgendwelche alten Netztrafos, ...) erzeugen kannst. Damit kannst du dann deine Kurve aufnehmen. Gruss WK
> Die klassische Regelungstechnik geht von linearen (und natuerlich auch > zeitinvarianten) Systemen aus. Ja, aber in der Praxis wird das vermutlich kein perfektes LTI System sein. Deshalb ist es schon sinnvoll die Sprungfunktion da zu machen wo man spaeter regeln wird, und wenn man den Sollwert ueber weite Bereich verschieben will dann ist mein Trick, mehrere Spruenge zu machen und mit unterschiedlichen Parametern zu arbeiten auch sinnvoll. Man linearisiert dann praktisch um einen Arbeitpunkt. Das hat natuerlich Grenzen. Man sollte nicht erwarten ein Buegeleisen mit der Technik bei 30Grad auf +/-0.1Grad regeln zu koennen. Aber nach meiner Erfahrungen sollten +/-1Grad unter 50Grad und +/- 0.5Grad ueber 50Grad moeglich sein. (relativ) Aber selbstverstaendlich geht das alles auch viel besser, nur macht man dann schnell eine Doktorarbeit ueber sein Buegeleisen. Ich fand das immer faszinierend das wir in den entsprechenden Vorlesungen bergeweise mit Mathematik ueberschuettet wurden, man aber in der Praxis ein reales System niemals so genau bestimmen kann. Olaf
Danke für die ganzen Ideen. Ich bin leider gestern nicht mehr zum Basteln gekommen habe aber spätestens Zeit am Wochenende (damit Ihr den Zeitlichen Rahmen kennt). Ich lag eindeutig falsch! Da habt ihr Recht es sollte linear sein. Da hatte ich anscheinend was verpasst. @Karatona Ansatz finde ich an sich sehr ansprechend aber da ich leider bisher keine Ahnung habe wie ich ein thermisches Modell aufbaue geschweige denn wie ich Parameter schätzen kann. Denke ich, dass ich es als Option B erstmal vernachlässigen werde da es eigentlich nur ein kleines Projekt sein sollte. Jedes Mal als ich PWM gesagt habe, meinte ich eine Paketsteuerung also ich hatte einen PWM zwar im Kopf aber vergessen, dass es eigentlich Wechselstrom ist. Nachdem ich eure Ideen gelesen habe denke ich werde @Olaf Vorschlag folgen. Wenn die Strecke nicht so will wie ich möchte, dann passe ich diese erstmal an und "ignoriere" die Eigenschaften der Strecke die bei einer Temperatur von 200°C sind. Da ich bisher manuell gearbeitet habe werde ich zusehen, dass ich möglichst schnell auf einen uC umsteige mit dem ich die Daten besser aufnehmen kann als ich es bisher gemacht habe. Wenn ich es Rückblickend betrachte, hätte es mein erster Schritt sein sollen hätte mir bestimmt Zeit gespart. Auf jeden Fall kann ich so viel einfacher an die von @Metpooli angesprochen Funktionschar kommen. Purzel H. schrieb: > Die Frage is nun, wieviel > Nichtlinearitaet ist zuviel. Dazu fehlt dir aber die Mathematik. Ich denke, Olaf's und dein Ansatz lassen sich sehr gut vereinen. Da die Strecke linearisiert wird um den Arbeitspunkt könnte man hingehen und messen (im besten Fall berechnen) inwieweit ich andere Parameter verwenden müsste zum Regeln, wenn mein Soll-Wert von dem Arbeitspunkt um wie viel Grad abweicht. Also letztendlich die Minimale Anzahl aller aufzunehmenden Kurven berechnen, wenn ich mein Soll-Wert zwischen 100°C-200°C liegen könnte oder sowas ähnliches. Das nehme ich auf jeden Fall in meine Liste zu den Verfeinerungen auf. Könntest du mir vielleicht ein paar Ansätze zur Berechnung der Nichtlinearität geben? Ziel könnte es sein eine Funktion zu erstellen die Regelbarkeit im Verhältnis zum Abstand des linearisierten Arbeitspunktes zu sein. Aber ich muss dir leider recht geben aktuell fehlt mir das Verständnis dazu - wäre also nett, wenn du mir ein wenig Literatur zur Seite stellen könntest. So oder so ich werde mich spätestens hier wieder melden, wenn ich die funktionschar aufgenommen habe. Danke für eure Ideen und Hilfestellungen bis jetzt!
> aufnehmen kann als ich es bisher gemacht habe. Wenn ich es Rückblickend > betrachte, hätte es mein erster Schritt sein sollen hätte mir bestimmt > Zeit gespart. Es ist sehr hilfreich wenn du im Controller eine Serielle Schnittstelle implementierst die dir immer alle wichtigen Regelparameter raushaut. Dann kannst du bei Problemen viel besser erkennen woran es gerade liegt. Aus offensichtlichen Gruenden kommt kurzen Anhalten im Debugger ja nicht in Frage. :) Olaf
Olaf hat natürlich nicht unrecht. Wenn es nach Gefühl funktioniert, dann passt es ja. Nur manchmal geht das halt eben nicht. Und manchmal muss man auch Garantien aussprechen können, was das Regelverhalten angeht. Da kann man bei sicherheitskritischen Funktionen nicht mehr nach Gefühl gehen, sondern muss mathematisch sauber einen Beweis erbringen.
> kann man bei sicherheitskritischen Funktionen nicht mehr nach Gefühl > gehen, sondern muss mathematisch sauber einen Beweis erbringen. Er hat ja noch eine Uebertemperatursicherung. :-D Olaf
Ja, ein Controller ohne serielle Schnittstelle zum Auslesen ist wertlos.
Karatona schrieb: > Die Regelstrecke ist weder PT1 noch PT2. Zum einen ist eine > Totzeit beim start des Aufheizens drin, zum anderen strebt die > Regelstrecke bei eingeschalteter Spannung keinem Gleichgewicht zu > sondern erwärmt sich kontinuierlich weiter Eine Totzeit kann es schon aus pysikalischen Gründen nicht geben: die Heizleistung beginnt sofort nach dem Sprung der Stellgröße. Diese Heizleistung verschwindet nicht einfach für eine Totzeit. Also führt sie sofort zu einer Erwärmung. Das man sie evtl. nicht sofort messen kann, liegt an der Position des Sensors, der zu weit von der Wärmequelle entfernt ist. Natürlich hat die Regelstrecke einen Endwert. Das Gleichgewicht ist dann erreicht, wenn die Heizleistung genauso hoch ist wie die thermische Abstrahlung an die Umgebung. Eine normale Heizung hat immer mindestens ein PT1-Verhalten. Das liegt beim Bügeleisen an der Wärmekapazität des Eisenblocks, der erstmal aufgeheizt werden muss, bevor es zu dem Gleichgewicht kommen kann. Oft gibt es noch einen 2. Wärmespeicher, z.B. der gesamte Innenraum eines Ofens. Dann hat die Strecke ein PT2-Verhalten. Das PT2-Verhalten beginnt mit einem anfangs langsamen Anstieg, was oft mit einer Totzeit verwechselt wird.
Hermann W. schrieb: > Eine normale Heizung hat immer mindestens ein PT1-Verhalten. zum testen oder anpassen :-) http://zwopi.blogspot.com/2012/08/ltspice-zur-heizungssimulation.html
Mach Dich mal über thermische Rückführung schlau. Die wird bei Bügeleisen verwendet, da dort durch den Abstand zwischen Heizdraht und Temperaturfühler (Bimetall) eine relativ große Totzeit vorhanden ist. Sie ist auch bei Raumheizungen üblich. Also: erste Maßname: einen Temperaturfühler möglichst nah an die heizende Stelle. Zweite Maßnahme: solange Heizstrom fließt, die Solltemperatur um einige (oder -zig?) Grade zurücknehmen. Bei ausgeschalteter Heizung dann wieder auf echte Solltemperatur zurückstellen. In Raumtemperaturreglern schaltet man dazu parallel zur Heizleitung einen 220kOhm-Widerstand, der einen höheren Istwert vortäuscht. Dann "robbt" sich die Temperaturkurve des Regelkreises schrittweise an den echten Sollwert heran.
Beitrag "Kommunikation Mikroprozessor System <–> PC über RS232." https://www.google.de/search?source=hp&ei=0oqqWrqBK4qUkwW3-ZHYBg&q=jumo+fas+525&oq=jumo+fas&gs_l=psy-ab.1.0.0j0i22i30k1l7.2113.9015.0.11863.9.8.0.0.0.0.196.996.1j7.8.0....0...1c.1.64.psy-ab..1.8.992.0..35i39k1j0i131k1j0i3k1j0i10k1j0i10i203k1.0.f1r-eHNPJSI
Mini Update Ich habe Probleme mit meiner Messperipherie. Eine Wheatstonebrücke mit einem LM358n um Ub der Brücke von 0 - 5V zu verstärken. (https://www.ti.com/lit/ds/snosc16d/snosc16d.pdf Figure 40/Seite 21 mit Vref = 5V R = 10kOhm; Rf = 1MOhm; Sigma_max = 200Ohm, Vcc_op = 12V, alles Metallwiderstände 1% Toleranz) Den Abgleich habe ich gemacht indem ich den PT100 kurzgeschlossen habe und Ub dann mit Poties auf 0.0mV (Gerät mit kleinerer Auflösen besitze ich nicht) eingestellt habe. Mein Aufbau hat aber eine Fehlerquelle die ich nicht finden konnte und mein eingestellter Punkt verschiebt sich nach kurzer Zeit. Ich verstehe nicht ganz wie sich die Schaltung einfach Vvrstellen kann. Aber um nicht auch noch diesem Problem auf den Grund zu gehen habe ich mich entschlossen einfach den ic max31865 zu kaufen, dieser wird nicht vor Dienstag bei mir ankommen, weshalb ich leider nicht die Kennlinien bis Morgen aufnehmen kann. B. P. schrieb: > Beitrag "Kommunikation Mikroprozessor System <–> PC über RS232." Meine Wahl als uC fällt auf einen atmega328p, primär weil ich aktuell noch ein Arduino nano dev Board habe, da kann ich zum Glück bei TTL bleiben und muss mir darüber keine Gedanken machen.
Newbie schrieb: > Meine Wahl als uC fällt auf einen atmega328p Prozessortyp ist für diese Problematik ohne Bedeutung (egal)...
Ich bin leider erst heute morgen dazu gekommen, mich wieder diesem Projekt zu widmen. Wie ist denn der aktuelle Stand? hast du noch Daten aufnehmen können? Ich habe verschiedene gängige Methoden der Systemidentifikation ausprobiert, allerdings waren die Daten zur Parameterbestimmung aus der Sprungantwort zu kurz vor dem Rücksprung und andererseits auch zu signalarm zur Parameterbestimmung per Regression der Parameter (hier sollte die Stellgröße möglichst zufällige Sprünge ausführen). In meiner Ausgabe vom Lutz/Wendt ist das Kapitel 9.
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