Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik nochmal zum IRLZ34N an GPIO


von jan (Gast)


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Moin,
ich habe vor eine kleine Schaltung für ein paar Pumpen zu basteln und 
ehrlich gesagt nicht besonders viel Ahnung, wenn's um das Verhalten von 
Mosfets, Transistoren u.ä. geht.
Die Suchfunktion hier hat mir schon recht aufschlussreiche Informationen 
geliefert (jedenfalls mehr als diverse Google-Ergebnisse), aber ich 
wollte sicherheitshalber nochmal kurz Bestätigung suchen.

1) Sollte der Aufbau so funktionieren oder hab' ich was übersehen?

2) Das ganze soll 10x an verschiedenen GPIOs laufen. Hält ein 
generisches 12V-Netzteil die A-Sprünge aus, oder sollte da noch 
irgendwas zum Abfedern dazu? (geplante Schaltfreq. sollte unter 4Hz 
bleiben, aber da bin ich flexibel wenn nötig)

Gruß,
Jan

von pessi mist (Gast)


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jan schrieb:
> Sollte der Aufbau so funktionieren oder hab' ich was übersehen?

Das was du noch nicht hast oder nicht zeigen willst, das
macht evtl. Probleme. Ich meine damit die Leitungen die die
hohen Ströme führen, die darf dein Controller nicht sehen
sonst wird er gestört werden. Ein oder mehrere Elkos
gezielt platzieren wird sicherlich auch die Betriebs-
sicherheit verbessern wenn nicht sogar erst ermöglichen.

von Jörg R. (solar77)


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Ich würde einen Mosfet wählen bei dem es einen spezifizierten Wert für 
den Rds(on) gibt, und zwar für 3,3V. Der IRLZ34N ist erst ab 4V 
spezifiziert.

von jan (Gast)


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Jörg R. schrieb:
> Ich würde einen Mosfet wählen bei dem es einen spezifizierten Wert
> für
> den Rds(on) gibt, und zwar für 3,3V. Der IRLZ34N ist erst ab 4V
> spezifiziert.

Ah.. Rds(on) ist der wichtige Teil.. Ich hatte mich am Vgs(th) 
orientiert.
Hast du zufällig eine Empfehlung?

pessi mist schrieb:
> jan schrieb:
>> Sollte der Aufbau so funktionieren oder hab' ich was übersehen?
>
> Das was du noch nicht hast oder nicht zeigen willst, das
> macht evtl. Probleme. Ich meine damit die Leitungen die die
> hohen Ströme führen, die darf dein Controller nicht sehen
> sonst wird er gestört werden. Ein oder mehrere Elkos
> gezielt platzieren wird sicherlich auch die Betriebs-
> sicherheit verbessern wenn nicht sogar erst ermöglichen.

Öhm.. Controller? der Raspberry?

von pessi mist (Gast)


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jan schrieb:
> Öhm.. Controller? der Raspberry?

Öhm ...  Salamitaktik?

Auf welche Scheiben Salami dürfen wir noch gespannt sein?

Wie lang wird es dauern bis du alle Details/Fakten geliefert
hast? Wenn nichts ausser "GPIO" zu lesen ist dann darf man
erst mal einen Controller á la AVR oder STM32 oder Ähnliches
annehmen.

von Manfred (Gast)


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jan schrieb:
> Jörg R. schrieb:
>> Ich würde einen Mosfet wählen bei dem es einen spezifizierten Wert
>> für
>> den Rds(on) gibt, und zwar für 3,3V. Der IRLZ34N ist erst ab 4V
>> spezifiziert.
>
> Ah.. Rds(on) ist der wichtige Teil.. Ich hatte mich am Vgs(th)
> orientiert.

Nicht schon wieder, Vgs(th) wurde hier in dutzenden Threads durchgekaut 
und ist für den Schaltbetrieb unwichtig. Aber Du hast es schon erkannt, 
"Rds(on) ist der wichtige Teil" :-)

> Hast du zufällig eine Empfehlung?

Ich würde einen IRF3708 verwenden.

von jan (Gast)


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Manfred schrieb:

> Ich würde einen IRF3708 verwenden.

Okay, wie sieht das hier aus?


pessi mist schrieb:
> Öhm ...  Salamitaktik?

Mir war nicht bewusst, das abgesehen von dem Raspberry noch ein 
getrennter Controller erwartet wird.. Aber hier mal das Bild wie 
gedacht..

von simon (Gast)


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jan schrieb:
> pessi mist schrieb:
>
>> Öhm ...  Salamitaktik?
>
> Mir war nicht bewusst, das abgesehen von dem Raspberry noch ein
> getrennter Controller erwartet wird..

Mach dir keine Gedanken, der hat sich deinen Schaltplan nicht angesehen 
und wollte nur pöbeln.

von Axel R. (axlr)


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Noch nen 470uF parallel zu den 12V und  den Motor mit Drosseln und 
kondensatoren entstören.
Sowas zB
https://www.conrad.de/de/p/entstoerfilter-passend-fuer-modellbau-motor-500-600er-234559.html
Hier kurz erklärt: (erster Google-Link)
https://www.roboternetz.de/community/threads/332-Wie-entst%C3%B6rt-Ihr-Motoren

von Maxim B. (max182)


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jan schrieb:
> 1) Sollte der Aufbau so funktionieren oder hab' ich was übersehen?

Das wird funktionieren, ist aber nicht optimal.
IRLZ34N ist vor allem nicht optimal. Verältert. Frühere Generation von 
MOSFET. Dazu noch für 55 Volt... Bei MOSFETs ist das so, daß bessere 
Werte bei MOSFETS bis 30, selten 40 Volt sind. MOSFET für höhere 
Spannungen haben alle andere Werte deutlich schlechter.

Es gibt Wert, um MOSFET-Qualität zu vergleichen: Qg(t)*Rds.
Ich habe für meine Zwecke eine Excel-Tabelle gemacht, wo wichtigste 
Werte tabellarisch zu sehen sind. Zwar habe ich Qg(t) und Rds für 
Vg=4,5V verglichen (für TO wäre 3,3V praktischer), aber eine Vorstellung 
über Qualität kann man trotzdem haben... Dabei habe ich keine 
Maximalwerte sondern typische Werte verglichen... Also:
IRLZ34N: V_DS=55V, Rds(4,5),mΩ=46, Qg(4,5),nC=25, Rds*Qg=1150
IRLZ44Z: V_DS=55V, Rds(4,5),mΩ=20, Qg(4,5),nC=24, Rds*Qg=480
AP83T02GH: V_DS=25V, Rds(4,5),mΩ=11, Qg(4,5),nC=24, Rds*Qg=264
Si4114DY: V_DS=20V, Rds(4,5),mΩ=5,6, Qg(4,5),nC=27,5, Rds*Qg=154
AOD4184A: V_DS=40V, Rds(4,5),mΩ=7,6, Qg(4,5),nC=14, Rds*Qg=106,4
Si4134DY: V_DS=30V, Rds(4,5),mΩ=14,5, Qg(4,5),nC=7,3, Rds*Qg=105,9
AOD66406: V_DS=40V, Rds(4,5),mΩ=7,4, Qg(4,5),nC=8,5, Rds*Qg=62,9

Das sind keine Pantasie-MOSFET, AP83T02GH, AOD4184A und AOD66406 habe 
ich vor kurzem gekauft. Ich möchte nicht sagen, daß man unbedingt die 
nehmen sollte. Aber deutlich: IRLZ34N ist für 12 Volt-Motor einfach 
nicht optimal.

: Bearbeitet durch User
von jan (Gast)


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Ah, supi.. Die Teile passender zum Projekt dimensionieren macht Sinn, 
und in das Entstören der Motoren werd' ich mich noch ein wenig einlesen.
Danke schonmal für die Tipps. :)

von Jörg R. (solar77)


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Maxim B. schrieb:
> Das wird funktionieren, ist aber nicht optimal.

Was hast Du hieran nicht verstanden?

Jörg R. schrieb:
> Ich würde einen Mosfet wählen bei dem es einen spezifizierten Wert für
> den Rds(on) gibt, und zwar für 3,3V. Der IRLZ34N ist erst ab 4V
> spezifiziert.


ALLE deine Aufgeführten Mosfets sind für die Anwendung des TO nicht 
geeignet, jedenfalls nicht wenn deine tabellarische Auflistung stimmt. 
Und besser wie der IRLZ34N sind die dann auch nicht. Das er veraltet ist 
zudem auch ein schwaches Argument.


Dem TO wurde ein geeigneter Mosfet genannt, der ist für 2,8V Ugs 
spezifiziert.

Manfred schrieb:
> Ich würde einen IRF3708 verwenden.


„Typische“ Werte zur Auswahl eines geeigneten Mosfet heranzuziehen ist 
der falsche Ansatz, jedenfalls für den Schaltbetrieb den der TO vorhat.


Maxim B. schrieb:
> Aber deutlich: IRLZ34N ist für 12 Volt-Motor einfach
> nicht optimal.

Aber nicht weil er veraltet ist. Begründung s.o..


jan schrieb:
> Die Teile passender zum Projekt dimensionieren macht Sinn,

Natürlich macht das Sinn;-)

Oder würdest Du einen Anhänger voll mit Zuckerrüben mit einem PKW 
ziehen? Nein, natürlich nicht. Dafür gibt es Traktoren.

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang (Gast)


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jan schrieb:
> Ah.. Rds(on) ist der wichtige Teil.. Ich hatte mich am Vgs(th)
> orientiert.

Rds(on) interessiert nur für die Erwärmung im eingeschalteten Zustand.

Vgs(th) ist die Schwelle, bei der der FET anfängt zu leiten. Das 
interessiert für die Motorsteuerung nicht.
Du willst wissen, welche Spannung er benötigt, damit er für einen Strom 
ausreichend voll leitet. Rds(on) hängt dabei u.a. von Vgs ab.

Und beim Strom solltest du auch auf den Anlassstrom gucken. Der liegt 
höchstwahrscheinlich erheblich über den von dir angegebenen 0.7A

von HildeK (Gast)


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Jörg R. schrieb:
> „Typische“ Werte zur Auswahl eines geeigneten Mosfet heranzuziehen ist
> der falsche Ansatz, jedenfalls für den Schaltbetrieb den der TO vorhat.

Das ist zwar richtig, aber:
- für ein Einzelstück kann man hier auch den IRLZ34N nehmen, wenn man 
anschließend mal nachmisst, ob man ein einigermaßen typisches Exemplar 
erwischt hat. Natürlich nochmals bei einem evtl. Austausch des nMOS.
- der Genannte kann bei 4V UGS 14A, der TO braucht 0.7A, es ist also 
Reserve da, auch wenn man den Anlaufstrom berücksichtigt. Auch noch bei 
3.3V, aber eben: Messen!
- bei einer Entwicklung für die Serie darf man es so natürlich nicht 
machen und muss mindestens die 4V am Gate liefern.

Hast du schon mal beobachtet, wie viele BE mit ihren Parametern sehr 
nach bei den typischen Angaben liegen? Da lohnt sich eine Messung schon, 
wenn man das BE gerade zur Verfügung hat. Wenn der TO erst einkaufen 
muss, dann ist die Empfehlung zum IRF3708 klar die bessere.

Wie gesagt: der Hinweis an den TO, dass man evtl. ein Problem bekommt, 
ist selbstverständlich richtig. Dass es damit aber gar nicht gehen kann, 
ist aber falsch.

von Maxim B. (max182)


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Jörg R. schrieb:
> Was hast Du hieran nicht verstanden?

Nein. DU hast nichts verstanden.
Ich habe TO gezeigt, wie man MOSFET wählen kann.
TO ist kein Kleinkind, um Brei von Löffel zu bekommen. Datasheets kann 
er wohl selber lesen.

Jörg R. schrieb:
> Aber nicht weil er veraltet ist. Begründung s.o..

Auch deshalb. Wozu sollte man heute uneffiziente MOSFETs nehmen, wenn es 
viele besseren zu haben sind und sogar billiger?

Passende MOSFETs gibt es viele. TO muß selber sehen, was er haben kann, 
und vergleichen, um passende zu wählen. Aus Fig. in Datasheets Rds und 
Qg für V_Gate, die in der Schaltung ist, nehmen, multiplizieren und 
vergleichen. Manche MOSFETs zeigen sehr hohen Wert, man sieht sofort: 
ungeeignet.

: Bearbeitet durch User
von michael_ (Gast)


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Ich hätte es einfach probiert.
Und nicht rumdiskutiert oder Datenbücher gewältzt.
Der Motor mit seinen 0,7A ist doch ein Spielzeugmotor.
Selbst wenn 1V am FET abfallen, wird es funktionieren.

Seit wann hat ein gängiges Laptop-NT 12V ?

von Teo D. (teoderix)


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michael_ schrieb:
> Seit wann hat ein gängiges Laptop-NT 12V ?

"Aber da ist doch so ein '12V-Stecker' dran!?"
(Beitrag "Re: Externe Festplatte durch falsches Netzteil zerstört")

jan schrieb:
> Das ganze soll 10x an verschiedenen GPIOs laufen.

10x 0,7A(2A) und dafür 10x TO220 Gehäuse, gut für 10x 20-40A.....

@TO, kannst du mit SOT23 oä. was anfangen?!

von michael_ (Gast)


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Teo D. schrieb:
> jan schrieb:
>> Das ganze soll 10x an verschiedenen GPIOs laufen.

Hatte ich sogar überlesen.
Ein 12V/10A NT wird da knapp.

Und wie ist das mit den 4Hz Schaltfrequenz an einem Motor gemeint?

von jan (Gast)


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michael_ schrieb:

> Hatte ich sogar überlesen.
> Ein 12V/10A NT wird da knapp.
>
> Und wie ist das mit den 4Hz Schaltfrequenz an einem Motor gemeint?

der Raspberry erzeugt ein Software-PWM, also High für ca. 0,5s dann Low 
für ca. 0,5s. Während ein anderer Pin 0,75s High und 0,25s Low gibt (für 
1hz.. schneller wär nett, weniger wär aber auch möglich).
Der Motor betreibt eine Membranpumpe, hat also wenig Gelegenheit frei 
weiterzurollen und wird nahezu umgehend zum Stillstand kommen.
Sorge war nur ob Elkos, oder Schaltzeiten der Mosfets, da zu große 
Spannungsspitzen o.ä. erzeugen. Die Schaltzeiten und Anzahl der 
gleichzeitig anspringenden Motoren könnte ich in der Software 
dahingehend anpassen.

Teo D. schrieb:
> @TO, kannst du mit SOT23 oä. was anfangen?!

Ich nehme an das bezieht sich nur auf die Baumform des Mosfets? Noch nie 
in der Hand gehabt.. Ich nehme an TO220 werd ich besser verarbeiten 
können.

Und im Endeffekt ist das ganze nur ein kleines Bastelprojekt.. Es ist 
kein Problem alle Mosfets vorher durchzutesten ob sie reagieren wie 
erwartet, und auch kein Problem wenn ich ein paar falsche gekauft hab, 
und nochmal nachlesen muss. Holprige Lernprozesse, und Teile die übrig 
bleiben für zukünftige Hirngespinste, sind doch willkommener Teil des 
ganzen..
Das wird keine Serienproduktion, und ist auch nicht für den Dauerbetrieb 
gedacht, habe also ne gewisse Fehler/Effizienztolleranz..

von Jörg R. (solar77)


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Maxim B. schrieb:
> Nein. DU hast nichts verstanden.
> Ich habe TO gezeigt, wie man MOSFET wählen kann.
> TO ist kein Kleinkind, um Brei von Löffel zu bekommen. Datasheets kann
> er wohl selber lesen.

Der TO ist kein Kleinkind? Weshalb schreibst Du dann wie eines?


Maxim B. schrieb:
> Passende MOSFETs gibt es viele. TO muß selber sehen, was er haben kann,
> und vergleichen, um passende zu wählen. Aus Fig. in Datasheets Rds und
> Qg für V_Gate, die in der Schaltung ist, nehmen, multiplizieren und
> vergleichen. Manche MOSFETs zeigen sehr hohen Wert, man sieht sofort:
> ungeeignet.

Du schreibst wie jemand der gerade damit anfängt sich mit Mosfets zu 
beschäftigen, und nun das gewonnene Wissen in die Welt trägt. Sorry, 
aber Du schreibst Quatsch.


HildeK schrieb:
> Jörg R. schrieb:
>> „Typische“ Werte zur Auswahl eines geeigneten Mosfet heranzuziehen ist
>> der falsche Ansatz, jedenfalls für den Schaltbetrieb den der TO vorhat.
>
> Das ist zwar richtig, aber:
> - für ein Einzelstück kann man hier auch den IRLZ34N nehmen, wenn man
> anschließend mal nachmisst, ob man ein einigermaßen typisches Exemplar
> erwischt hat. Natürlich nochmals bei einem evtl.

Ja, aber der TO ist auf der sicheren Seite wenn er den Wert für den 
Rds(on) aus der Tabelle nimmt. Der Wert der im übrigen nahezu immer 
empfohlen wird wenn es um den Schaltbetrieb geht. I.d.R. geht es dabei 
allerdings um LEDs bzw. LED-Stripes die per PWM angesteuert werden.
Zudem wurde dem TO ein Mosfets empfohlen der gut erhältlich ist. Weshalb 
also Experimente machen? Trotzdem hast Du natürlich Recht mit deinen 
Erläuterungen.

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, michael_,

> Ich hätte es einfach probiert.
Ja. Das ist sowieso zu tun.

Viel Wärme entsteht, wenn der Transistor ausschalten soll, der Anstieg 
der Drain-Spannung über die Drain-Gate-Kapazität (auch 
"Miller-Kapazität" genannt) in den Treiber durchschlägt mit den 
Effekten:
1. Verzögerung des Abfalls der Gate-Spannung,
2. Hitze im Transistor,
3. Überschreibung der Spitzenspannung im Treiber,
4. Überschreitung seines Spitzenstroms.

Deshalb verwende ich Treiber, die mehrere Ampere aufnehmen.

Ciao
Wolfgang Horn

von Teo D. (teoderix)


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jan schrieb:
> Ich nehme an das bezieht sich nur auf die Baumform des Mosfets? Noch nie
> in der Hand gehabt.. Ich nehme an TO220 werd ich besser verarbeiten
> können.

Ja. Na dann bleib ruhig dabei.

jan schrieb:
> der Raspberry erzeugt ein Software-PWM, also High für ca. 0,5s dann Low
> für ca. 0,5s. Während ein anderer Pin 0,75s High und 0,25s Low gibt (für
> 1hz.. schneller wär nett, weniger wär aber auch möglich).

Bahnhof?!

4Hz PWM, um nen Motor zu steuern, ist gelinde gesagt Humbug!
4kHz bis 40kHz wären da besser geeignet. Dann nich übersehen, das evtl. 
ja nicht alle Pumpen, synchron angesteuert werden müssen.

von jan (Gast)


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Teo D. schrieb:
> 4Hz PWM, um nen Motor zu steuern, ist gelinde gesagt Humbug!
> 4kHz bis 40kHz wären da besser geeignet. Dann nich übersehen, das evtl.
> ja nicht alle Pumpen, synchron angesteuert werden müssen.

Betrachte es wie einen virtuellen Schalter. Für meine Zwecke möchte ich 
ihn nicht 40 Tausend mal pro Sekunde drücken. Sondern 4 mal. Ich möchte 
nämlich nicht, dass sich der Motor verhält als würde er 6V bekommen, 
sondern als würde er 12V bekommen.. nur halt nicht die ganze Zeit. 
Vielleicht geh ich auch noch auf 0,1hz runter.. Stellt sich in der 
Testphase raus, wenn die Schaltung steht.

von Jörg R. (solar77)


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jan schrieb:
> Teo D. schrieb:
>> 4Hz PWM, um nen Motor zu steuern, ist gelinde gesagt Humbug!
>> 4kHz bis 40kHz wären da besser geeignet. Dann nich übersehen, das evtl.
>> ja nicht alle Pumpen, synchron angesteuert werden müssen.
>
> Betrachte es wie einen virtuellen Schalter. Für meine Zwecke möchte ich
> ihn nicht 40 Tausend mal pro Sekunde drücken. Sondern 4 mal. Ich möchte
> nämlich nicht, dass sich der Motor verhält als würde er 6V bekommen,
> sondern als würde er 12V bekommen.. nur halt nicht die ganze Zeit.
> Vielleicht geh ich auch noch auf 0,1hz runter.. Stellt sich in der
> Testphase raus, wenn die Schaltung steht.

Der Motor wird ruckeln und nicht rundlaufen.

von jan (Gast)


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Jörg R. schrieb:
> Der Motor wird ruckeln und nicht rundlaufen.

Ja, ich weiß was du meinst. Bei den bisherigen Tests verhält sich das 
aber ehrlich gesagt ganz gut. So ein Ruck von ~0,5s pumpt ungefähr das 
was ich erwarte und wenn ich mit den hz noch weiter runter gehe wäre es 
halt sowas wie 1s an, 1s aus. Scheint bei dem Modell völlig auszureichen 
um zu tun was ich erhoffte.

von Teo D. (teoderix)


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Geh' ich recht in der Annahme, dass dies auch mit einer Pumpe, 
Druckspeicher und 10 Magnetventilen, funktionieren könnte ?(!)


...

PS: Bei einem "Nein", gibts aber kein Heiermann fürs Schweinchen! ;D

von jan (Gast)


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Teo D. schrieb:
> Geh' ich recht in der Annahme, dass dies auch mit einer Pumpe,
> Druckspeicher und 10 Magnetventilen, funktionieren könnte ?(!)
>
> ...
>
> PS: Bei einem "Nein", gibts aber kein Heiermann fürs Schweinchen! ;D

Wow.. "Heiermann" weckt nostalgische Gedanken. Haben hier noch ne 
Pommesbude die sich so nennt.. Pommes+Bratwurst für n 5er ^^
Und jaa, prinzipiell hast du recht, das wäre ne ideale Lösung wenn 
Druckspeicher eine Option wären..

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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@jan:

Auch wenn die langsame 1N4007 bei 4Hz Schaltfrequenz kein Problem
darstellt, würde ich dennoch eine schnellere (entweder eine "fast" PN
oder eine Schottky) nehmen. Denn wenn deine Software aufgrund eines
Fehlers mal höhere Frequenzen ausgibt, können hohe Stromspitzen
entstehen, die nicht gut für die Diode, den Mosfet und das Netzteil
sind. Eine 1N5817 kostet höchstens 3 Cent mehr als die 1N4007.


Das, was jetzt kommt, ist offtopic, da es in dem Beitrag, auf den ich
mich beziehe, um Mosfets geht, die für den TE nicht besonders relevant
sind bzw. die Anforderungen des TE (abgesehen von dem niedrigen Ugs von
3,3V) so gering sind, dass die Auswahl des Mosfettyps ohnehin nicht sehr
kritisch ist.

Wer sich also mehr für das Ursprungsthema interessiert, sollte hier
nicht weiterzulesen :)

Maxim B. schrieb:
> Dabei habe ich keine Maximalwerte sondern typische Werte verglichen...

Nein, du hast (insbesondere beim Rds, teilweise aber auch beim Qg) für
deine Favoriten die typischen, für die von dir geschmähten Typen aber
die Maximalwerte angegeben, um das Ergebnis möglichst spektakulär
aussehen zu lassen ;-)

Beim Qg hast du zudem nicht beachtet, dass es nur dann vergleichbar ist,
wenn es für die gleichen Randbedingungen (insbesondere Uds und Ugs)
spezifiziert ist. Wegen des Miller-Effekts ist es schon ein Unterschied,
ob Ugs=10V oder Ugs=44V ist. Ebenso ist Qg für Ugs=5,0V nicht gut mit
Ugs=4,5V vergleichbar, da die 10% Unterschied in Ugs deutlich mehr als
10% in Qg ausmachen.

Beim IRLZ34N kommt noch hinzu, dass der Maximalwert von Qg unplausibel
hoch ist (verglichen mit dem typischen Wert aus dem Diagramm), so dass
ich fast an einen Druckfehler (entweder beim Qg oder beim Bezugs-Ugs)
glaube.

Ich habe mal versucht, für alle der aufgelisteten Mosfets vergleichbare
Werte für Rds und Qg aus den Datenblättern herauszulesen. Falls diese
Werte nicht in den Tabellen enthalten sind, habe ich sie aus den
Diagrammen abgeschätzt (in Klammer stehen jeweils deine ursprünglichen
Werte).

1
──────────────────────────────────────────────────────────────────
2
Typ       Vds/V max   Rds/mΩ max       Qg/nC typ         Rds·Qg
3
                         Ugs=4,5V   Ugs=4,5V Uds=20V
4
──────────────────────────────────────────────────────────────────
5
IRLZ34N       55      50   (46  )     13   (25  )     650 (1150  )
6
IRLZ44Z       55      22,5 (20  )     16   (24  )     360 ( 480  )
7
AP83T02GH     25      11   (11  )     24   (24  )     264 ( 264  )
8
Si4114DY      20       7   ( 5,6)     30   (27,5)     210 ( 154  )
9
AOD4184A      40       9,5 ( 7,6)     14   (14  )     133 ( 106,4)
10
Si4134DY      30      17,5 (14,5)      8   ( 7,3)     140 ( 105,9)
11
AOD66406      40       9,4 ( 7,4)      8,5 ( 8,5)      80 (  62,9)
12
──────────────────────────────────────────────────────────────────


Deine Grundaussage, dass die verschiedenen Mosfet-Typen stark in Rds·Qg
variieren, ist zwar richtig, aber die Unterschiede sind lange nicht so
groß wie du es dargestellt hast.

Ich bin mir auch nicht sicher, ob Qg von allen Herstellern nach dem
exakt gleichen Verfahren gemessen wird. In den Datenblättern wird zwar
teilweise dieselbe Testschaltung gezeigt, wie diese aber im Detail
genutzt wird, bleibt unklar.

Ich bin mir des Weiteren nicht sicher, ob alle Hersteller die gleiche
Auffassung davon haben, was "typische" Werte sind ;-) Ich könnte mir
durchaus vorstellen, dass bei den jüngeren Herstellern "typisch" eher
"Minimum" bedeutet, um überhaupt einigermaßen mit den Platzhirschen
konkurrieren zu können. Denn wer wird schon Bauteile von einer Firma
namens "Alpha & Omega" (von der ich heute zum ersten Mal lese) kaufen,
wenn es vergleichbare Teile auch bei IRF/Infineon gibt?

So ist bei näherer Betrachtung ein Mosfet aus neuester Entwicklung von
Firma A vielleicht gar nicht so arg viel besser als einer von Firma B,
der schon 20 paar Jahre auf dem Markt ist?

von Maxim B. (max182)


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Jörg R. schrieb:
> Du schreibst wie jemand der gerade damit anfängt sich mit Mosfets zu
> beschäftigen, und nun das gewonnene Wissen in die Welt trägt.

Wenn TO MOSFETs kannte, würde er IRLZ34N für 12V 0,7A Motor nie wählen.

Yalu X. schrieb:
> aber die Unterschiede sind lange nicht so
> groß wie du es dargestellt hast.

Ja, Unterschied ist nicht so groß, nur so etwa 10x oder 15x. D.h. ältere 
MOSFET braucht für gleiche Rds 15x mehr Eingangskapazität aufzuladen als 
gegenwärtige. Wenn das egal ist, und auch egal, daß älteren oft teurer 
sind - natürlich kann man die auch verwenden. Wer kann das verbieten? Es 
gibt in Deutschland noch keine MOSFET-Polizei.

Yalu X. schrieb:
> Ich bin mir auch nicht sicher, ob Qg von allen Herstellern nach dem
> exakt gleichen Verfahren gemessen wird. In den Datenblättern wird zwar
> teilweise dieselbe Testschaltung gezeigt, wie diese aber im Detail
> genutzt wird, bleibt unklar.
>
> Ich bin mir des Weiteren nicht sicher, ob alle Hersteller die gleiche
> Auffassung davon haben, was "typische" Werte sind ;-)

Das alles gilt, wenn Unterschied so etwa 20% oder auch 30% nicht 
überschreitet. Wenn Unterschied mehrere Hundert %, dann ist das alles 
egal. Dann wird bessere MOSFET in jedem Fall besser.

Wenn ich zwei MOSFETs sehe, und ein hat bei etwa gleichen Rds nur Hälfte 
von Qg, natürlich nehme ich den: das wird für Treiber leichter (Treiber 
hat auch Verluste), MOSFET schaltet schneller und dadurch werden 
Verluste insgesamt kleiner. Wo anders Kühlkörper notwendig wäre, braucht 
man den nicht mehr... Wenn AP83T02GH bei etwa gleicher Qg nur 1/4 Rds 
von IRLZ34N hat, würde ich natürlich AP83T02GH nehmen.

Yalu X. schrieb:
> So ist bei näherer Betrachtung ein Mosfet aus neuester Entwicklung von
> Firma A vielleicht gar nicht so arg viel besser als einer von Firma B,
> der schon 20 paar Jahre auf dem Markt ist?

Dinosaurier sterben langsam aus. Aber nicht alle sofort.

Yalu X. schrieb:
> Denn wer wird schon Bauteile von einer Firma
> namens "Alpha & Omega" (von der ich heute zum ersten Mal lese)

Hm... Wenn du am ersten Mal diesen Name gesehen hast, dann ist Firma 
natürlich neu, klar :)
Ich verwende gerne nicht nur MOSFETs von A&O, die hat auch gute Wandler 
in Programm. Ich habe gerade 50 St. AOZ3015AL bekommen. Die gilt zwar 
als "nicht für neue Entwicklungen", aber für mich ist IC sehr, sehr gut. 
Mit Iout bis 3A immer noch SOP-8 ohne Pad unten. D.h. auch ohne Ofen gut 
zu löten.

: Bearbeitet durch User
von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Maxim B. schrieb:
> Yalu X. schrieb:
>> aber die Unterschiede sind lange nicht so
>> groß wie du es dargestellt hast.
>
> Ja, Unterschied ist nicht so groß, nur so etwa 10x oder 15x.

Nein, er ist 8x (650/80). Das ist immer noch viel, keine Frage, aber
weniger als 10x, noch weniger als 15x und erst recht weniger als die von
dir ursprünglich propagierten 18x (1150/62,9).


Maxim B. schrieb:
> Yalu X. schrieb:
>> Denn wer wird schon Bauteile von einer Firma
>> namens "Alpha & Omega" (von der ich heute zum ersten Mal lese)
>
> Hm... Wenn du am ersten Mal diesen Name gesehen hast, dann ist Firma
> natürlich neu, klar :)

Nicht deswegen, das ist nur ein Indiz dafür. Schau doch einfach mal
nach, wann A&O und wann IRF gegründet worden ist. Erkennst du den
Unterschied?

von Maxim B. (max182)


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Yalu X. schrieb:
> Schau doch einfach mal
> nach, wann A&O und wann IRF gegründet worden ist.

Meine Erfahrung: die Orgeln von Silbermann sind weniger bequem zu 
spielen als Orgeln aus 70-er und später. Obwohl alle Silbermanns 
mindestens 273 Jahre alt sind...

Yalu X. schrieb:
> als die von
> dir ursprünglich propagierten

Ich zwinge niemand, MOSFETs von A&O zu verwenden. Vielleicht auch 
besser, wenn alle etwas anderes nehmen. Dann bleiben von mir 
hochgeschätzten AOD4184A und AOD4185 auch weiter bei Reichelt nicht 
ausverkauft :)

Wenn man sucht, kann man auch bei A&O MOSFETS mit sehr großen Rds*Qg 
finden... Man muß lesen, rechnen und vergleichen. Und nehmen, was für 
die Schaltung besser ist. Welche Firma, ist kaum so wichig.

Ich habe hier meine MOSFET-Tabelle gelegt. Natürlich nicht alle MOSFET 
der Welt, nur die, die ich möglicherweise kaufen würde (oder nie 
kaufen). Die habe ich für mich selber gemacht, ohne Absicht, jemand 
dafür überzeugen zu müssen.

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