Hallo zusammen, ich mach mir gerade etwas das Leben schwer mit was, was ihr vielleicht wisst. Ich möchte gerne einen Antialiasfilter für niedrige Frequenzen, konkret quasi 0-20kHz bauen und messen (sallen-Key) Um zu überprüfen, dass der erste Alias auch wirklich auf die notwendigen -100 dB geht, würde ich gerne das Filter vermessen. Zur Verfügung stehen ein kleines Oszi mit eher rückständiger FFT-Funktion (UTD 2025 CL) und ca. 1.000 Euro Budget für zB. einen Spektrum-Analyser. Jetzt habe ich aber 1. gesehen, dass Speckis erst bei 9kHz beginnen (klar, funktionieren ja anders), ist aber nicht schlimm, drunter kann ich dann schon irgendwie mit dem Oszi messen; und 2., dass die N-Stecker haben statt BNC und entsprechend 50 Ohm impedanz statt 1 MOhm. Meine Frage, nachdem ich aus vielem (wirklich vielen) Googlen nicht schlau werde: wie kann ich den Frequenzgang meines Audiofilters mit einem Specki messen? Die Filter sollen ja später mal nicht in einer RF-Umgebung bei 50 Ohm laufen. Ich würde mich sehr über Hilfe freuen. Danke!
Es gibt passende Audio Analysatoren und "Dynamic Signal Analyzer" (auf Vibrationsanalyse etc. spezialisiert aber auch gut verwendbar) Rohde & Schwarz UPV, UPL, UPD Hewlett Packard 35665A, 3561A Ein HF Analyzer wäre mir dafür zu schade, die halten meist kein DC aus, das wäre schon peinlich für eine Audio Messung einen GHz Analyzer zu zerstören. (Es gibt welche mit DC Festigkeit, da hast du aber erst recht wieder eine Kapazität drinnen-->wieder höhere Mindestfrequenz) Der 3561A hat eine eingebaute Rauschquelle, damit kann man Filter direkt messen. https://oe2bcl.info/website/3561a/hp3561a.html (Ganz unten) mfG
Für das Budget paßt der HP 3585 A oder B. Der geht bei 20 Hz los, hat einen TG und an die 100 dB Dynamikbereich. Mit Glück ist man mit 400 Euronen dabei. Ich nehme den gerne als Klirranalysator für Audiosignale.
Advantest R9211 gehen manchmal in deinem Budgetrahmen über die Ladentheke und gehen bis 10mHz runter, AC/DC differentiell und single-ended, 2-Kanal, um nur ein paar Eigenschaften zu nennen. -branadic-
Ich weiß nicht ich wäre nicht auch PC + Soundkarte plus Programm Arta eine Idee? Vielleicht hast du ja alles da was du brauchst.
Danke für die vielen Vorschläge schon mal! Ich würde halt jetzt gerne kein Uralt-Gerät für so viel Geld kaufen, auch wenn die im Grunde das sind was ich suche. Da weiß ich nicht, wie lange die noch halten und reparieren kann ich sie nicht. Bei einer normalen Soundkarte befürchte ich eben, dass die schon einen Tiefpass eingebaut haben, aufgrund dem man dann keine Aliase mehr sieht … 😅
Jannik K. schrieb: > ... und 2., dass die N-Stecker > haben statt BNC und entsprechend 50 Ohm impedanz statt 1 MOhm. Die BNC-Stecker sind (meist) genauso auf eine Impedanz von 50 Ohm ausgelegt (selten 75 Ohm). Das sollte also kein Thema sein und bei deinen großen Wellenlängen würde eine Fehlanpassung im Stecker sowieso nicht stören.
Jannik K. schrieb: > Ich würde halt jetzt gerne kein Uralt-Gerät für so viel Geld kaufen, > auch wenn die im Grunde das sind was ich suche. Ach Du kannst ja auch ein neues kaufen, manchen Leuten kann man echt nicht helfen. Jannik K. schrieb: > und reparieren kann ich sie nicht. Doch, kann man, wird in dem von mir verlinkten Artikel beschrieben. Jannik K. schrieb: > Da weiß ich nicht, wie > lange die noch halten Wenn etwas seit 40 Jahren läuft, wird es morgen kaum explodieren. Ich habe einige ältere Sachen hier von 1975-2010, sicher 25 Geräte, problemlos. Soundkarte ginge vlt. auch, deren Nachteile werden auch in dem verlinkten Artikel erwähnt.
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Eigentlich brauchst Du nur deinen Oszi und einen Tongenerator. Und weil der Unterschied zwischen 1 mV und 1 V nur 60 dB ist, wären noch ein paar paar Verstärkerchen * 10 auf Opampbasis ganz praktisch, die bringen pro Stück 20 dB. Mit einem Rauschgenerator als Signalquelle wirst Du Probleme mit dem Dynamikbereich haben; weil alle Frequenzen gleichzeitig angeregt werden ist viel mehr Signalleistung nötig als wenn man sich immer nur eine Sinusfrequenz ansieht. Ein exzellenter Signalgenerator ist der HP3325A oder B. Der B ist neuer. Damit kann man auch wobbeln, wenn das scope XY-Betrieb kann. Gerhard
Jannik K. schrieb: > Bei einer normalen Soundkarte befürchte ich eben, dass die schon einen > Tiefpass eingebaut haben, aufgrund dem man dann keine Aliase mehr sieht > … 😅 dann probier es doch einfach aus. Nimm einen Signalgenerator und schau dir an, wie das Sinussignal in der "PC-Toolchain" verfälscht wird. Daneben kannst du ein Oszi als Referenz laufen lassen. Somit bekommst du einwandfrei ein Resultat was machbar ist und was nicht. Zudem könntest du dir auch überlegen auf eine hochwertige Soundkarte zu gehen. Sollte dich deutlich günstiger wie ein extra Messgerät kommen und du hast mit der Software beste Analysemöglichkeiten. Zudem kannst du auch eine sehr tieffrequente FFT machen, da du nahezu unbegrenzt Speicher hast!
Gerhard H. schrieb: > Eigentlich brauchst Du nur deinen Oszi und einen Tongenerator. War auch mein Gedanke, wenn es sich eher um eine einmalige Messung handelt. Oszi und Frequenzgenerator gehören sowieso zur Grundausstattung. 100 dB ist allerdings nicht wenig, aber: Gerhard H. schrieb: > noch ein paar paar Verstärkerchen * 10 auf Opampbasis ganz praktisch, Rauscharme OPs natürlich.
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Gerhard H. schrieb: > Eigentlich brauchst Du nur deinen Oszi und einen > Tongenerator. Und weil der Unterschied zwischen 1 mV > und 1 V nur 60 dB ist, wären noch ein paar paar > Verstärkerchen * 10 auf Opampbasis ganz praktisch, > die bringen pro Stück 20 dB. Genau. Manche Oszis bieten auch eine Mittelungsfunktion an; damit kann man nochmal ungefähr 20dB herausholen. Und schließlich: Um nachzuweisen, dass die Dämpfung besser ist als x dB, muss man das Restsignal nicht auf 1% genau ablesen können; es genügt eine Abschätzung nach oben ("... ist garantiert kleiner als...").
Mohandes H. schrieb: > Rauscharme OPs natürlich. So was in der Art? Hat aber im Eingang 16 JFETs. Kommt so auf 300 pV/rtHz, etwas schlechter als die Simulation, weiss noch nicht warum. Aber dass ein 60-Ohm-Widerstand 1000pV/rtHz thermisches Rauschen bei Raumtemperatur hat, das kann man klar damit sehen. Alles kalt geschaltet über Relais. 40..70 +3 +6 dB in 50R, 10Hz .. 1MHz. 10 Platinen bei JLCPCB so +-€20. Ich werde das Ding veröffentlichen. Ich hab' auch noch einen mit 2 * 10 ADA4898 parallel, der kommt auf 220 pV/rtHz. :-)
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EMU0202 geht bis 90kHz, die volle Dynamik von knapp 20bits bis ca. 50kHz und dann linear abnehmend.
Gerhard H. schrieb: > So was in der Art? Hat aber im Eingang 16 > JFETs. Kommt so auf 300 pV/rtHz. Tolles Ding - würde mich mal interessieren was Du damit machst! (Ist off-topic) habe mir gerade Deine Abhandlung "Low Noise VHF Crystal Oscillators" angesehen ... sehr gut geschrieben, lese ich mir noch mal in Ruhe durch.
Abdul K. schrieb: > EMU0202 geht bis 90kHz, die volle Dynamik von knapp 20bits bis ca. 50kHz > und dann linear abnehmend. Das wäre auch so meine Richtung! Ein großer Vorteil solch einer PC-basierten Lösung ist die bequeme Dokumentation sämtlicher Messplots, notfalls durch screenshots.
Wenn die Karte einen Schuss Pulver wert ist als Audio-Device, dann hat sie ein eigenes Anti-Alias-Filter. Das macht sie wertlos, um das Anti-Alias-Filter des TEs zu beurteilen. Er wird wohl auch überabtasten. Ein Passband bis 20 KHz und ein Stopband < -100 dB ab 22 KHz tut sich heute keiner mehr an. @Mohandes: Wie hast Du das ausgegraben?
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Gerhard H. schrieb: > Hat aber im Eingang 16 JFETs. Kommt so auf > 300 pV/rtHz, etwas schlechter als die Simulation, weiss noch > nicht warum Hast du sie auf gleiche Werte selektiert?
Ich habe jetzt nicht gesehen, ob das hier schon erwähnt wurde: DL4YHF's Amateur Radio Software: Audio Spectrum Analyzer ("Spectrum Lab") https://www.qsl.net/dl4yhf/spectra1.html Das dürfte zumindestens den Software-Teil abdecken. Im Artikel gibt es viele weitere Hinweise, auch zur unterstützten Hardware, z.B. im Abschnitt 'Some Applications'
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Ich mag das FFT von diesem Japaner: Beitrag "Re: welches NF Messtool (Spektrum Analyzer, Klirrfaktor.)" Kann man auch auf Englisch umstellen. Im Falle der EMU-Karten noch den ASIO-Treiber installieren.
Abdul K. schrieb: > Gerhard H. schrieb: >> Hat aber im Eingang 16 JFETs. Kommt so auf >> 300 pV/rtHz, etwas schlechter als die Simulation, weiss noch >> nicht warum > > Hast du sie auf gleiche Werte selektiert? Nein, draufgelötet wie sie vom Streifen kamen. Die Frage ist berechtigt. Mit BF862 konnte man das tun. Mit IF3602 ganz sicher nicht. Da gibt es Exemplare, die bei gegebener Vgs noch völlig zu sind und andere sind schon völlig offen. Interfet bietet einen Selektions-Service an. Da stellt sich die Frage, ob die, die man bei Mauser kaufen kann möglicherweise der verschmähte Rest sind. Mit dem neuen Datenblatt ist er sowieso nicht mehr interessant. Da hat wohl die Realität zugeschlagen. Optimistisch finde ich's immer noch. Ich nehme den Verstärker zur Messung von Versorgungs- und Regel- spannungen in Frequenzsynthesizern. Es hat sich auch verselb- ständigt und es ist ganz praktisch, einen Messverstärker zu haben der einfach besser ist als die potentiellen DUTs. :-) Gerhard
Ich würde mir einmal den RedPitaya ansehen: https://redpitaya.com/product-category/stemlab-125-14/ - gute Spektralanalyse auch im Audiobereich
Gerhard H. schrieb: > Wenn die Karte einen Schuss Pulver wert ist als Audio-Device, > dann hat sie ein eigenes Anti-Alias-Filter. Das macht sie > wertlos, um das Anti-Alias-Filter des TEs zu beurteilen. > Er wird wohl auch überabtasten. Ein Passband bis 20 KHz und > ein Stopband < -100 dB ab 22 KHz tut sich heute keiner mehr an. > Bei 192KS vermutlich >96KS und somit sind die vom TO gewünschten 20KHz locker messbar. Das die EMU 24/192 (mit Linux) schafft hat sie bei meine LP-Digitalisierung Jahrelang bewiesen. Anbei ein paar Meßwerte aus dem Netz: https://www.amb.org/rmaa/e-mu/E-MU_0404_USB_loopback_bal_24b_96k.htm Noch ein paar Meßwerte: https://www.amb.org/rmaa/
Eine E-MU 0404 mit der SW audioTester V3.0 haben wir jahrelang zur Aufnahme der Übertragungsfunktion von Schaltreglern benutzt. Die misst sauber bis ca 90 kHz. Ersetzt wurde sie dann durch einen Omicron Bode 100, da steckt die Auswertung gleich mit drin.
Abdul K. schrieb: > EMU0202 geht bis 90kHz, die volle Dynamik von knapp 20bits bis ca. 50kHz > und dann linear abnehmend. Was ist denn ein aktueller Nachfolger? M.f.G.
Kenne keine aktuelle, gebraucht kaufen. Der Hype ist auch etwas vorbei. Aber die verwendeten Chips gibt's ja. Nur wer schreibt die Software? Für den nächsthöheren Frequenzbereich benutze ich das analog discovery. Danach nanoVNA und danach habe ich kein Interesse mehr.
Für meine M-Audio Fast Track Pro gibt es keine Windows 10 Treiber weil zu alt, falls das für dich wichtig ist, auf jeden fall vorher informieren beim gebraucht kauf.
Ich habe das mal GANZ FRÜHER(R) mit einer DMX6fire(+-) versucht. Das war der völlige Schuss in den Ofen, schon angefangen bei den Treibern. Die RedPitaya, die oben jemand vorgeschlagen hat, erscheint mir recht sinnvoll, vor allem wenn man überlegt, dass man damit Frequenzgänge, Spektrum, Scope, Generator und sogar S-parameter erschlagen kann. Und die Bilder hat hat man auch gleich im PC / Netzwerk. Ich habe auch eine, wenn auch die alte mit 14 bit für SDR. Gerhard
NichtWichtig schrieb: > Gerhard H. schrieb: >> Wenn die Karte einen Schuss Pulver wert ist als Audio-Device, >> dann hat sie ein eigenes Anti-Alias-Filter. Das macht sie >> wertlos, um das Anti-Alias-Filter des TEs zu beurteilen. >> Er wird wohl auch überabtasten. Ein Passband bis 20 KHz und >> ein Stopband < -100 dB ab 22 KHz tut sich heute keiner mehr an. >> > > Bei 192KS vermutlich >96KS und somit sind die vom TO gewünschten 20KHz > locker messbar. > > Das die EMU 24/192 (mit Linux) schafft hat sie bei meine > LP-Digitalisierung Jahrelang bewiesen. > > Anbei ein paar Meßwerte aus dem Netz: > > https://www.amb.org/rmaa/e-mu/E-MU_0404_USB_loopback_bal_24b_96k.htm > > Noch ein paar Meßwerte: > > https://www.amb.org/rmaa/ Beim ersten Plot den ich sehe, macht sie ab selber 20 KHz Knickebein. Und das ist gut so für ein Audio-Device. Die 96 KHz Abtastrate werden gebraucht, damit man das mit einem billigem, wenig-poligem Filter hinbekommt ohne das Passband zu beschädigen.
Das mit dem Bearbeiten-Timeout hier sollte sich mal jemand ansehen. Das waren gerade 60 Sekunden und kein weiterer Post. Und dass der geänderte Text weg ist muss auch nicht sein.
Das ist ja auch kein Plot von einer 192KS Messung. Knickebein? Bei 40KHz -0,5dB in einer 96KS
Die EMU0202 basiert auf einem delta-sigma ADC, dem kein nennenswertes Antialiasungfilter vorgeschaltet ist. Dieser Wandlertyp beeinhaltet bereits durch sein Dezimierungsfilter diese LP-Eigenschaft. Der eigentlich Digitalisierer arbeit mit mehreren MHz. Einfach mal das ADC DB lesen. Die EMU0404 ist glaub die Vierkanal-Version mit einem Tick besseren Werten. Bei den Leuten die sich mit VLF-Empfang beschäftigen, gibt's noch andere gelistete gute Karten. Schaut mal in die yahoo-Gruppe. Oder im Zusammenhang mit SpectrumLab.
Wenn du 19kHz auf einer Windoof-Maschine siehst, ist das der integrierte Win-Soundmixer. Der ASIO-Treiber umgeht das und man kann dadurch die volle Bandbreite der Karte benutzen. Die EMU läuft aber nur mit USB2.0, nicht mit USB1.1, wenn man die volle Bandbreite will! Eine EMU0202 habe ich noch über, wenn die einer will.
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Für den ersten Eindruck könnte man ja mittels Tongenerator (z.B. PC-Soundkarte) und Oszilloskop "zu Fuss" messen, ob man überhaupt in die Nähe der gewüschten 100 dB kommt.
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