Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Nachteile Hochspannungstransistor?


von dodolife (Gast)


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Hallo,

meine Transistorgrabbelkiste ist leer, und ich will Nachschub für alle 
gelegentlichen Basteleien bestellen.
Spricht etwas dagegen, einen wie den hier zu nehmen?

https://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/A100/MPSA94_CDIL.pdf

Der ist nicht teuer und mit 400V CE Spannung / 300 mA Kollektorstrom ist 
jeder Anwendungsfall für mich abgedeckt. Übersehe ich etwas?

LG

von H. H. (Gast)


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dodolife schrieb:
> Übersehe ich etwas?

Geringe Verstärkung, hohe CE-Restspannung.

von dodolife (Gast)


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H. H. schrieb:
> Geringe Verstärkung,

Minimum 40 reicht mir, denke ich

> hohe CE-Restspannung.

Ist das Vce(sat)?

von Uwe S. (bullshit-bingo)


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H. H. schrieb:
> Geringe Verstärkung

Diese vor allem. Wobei es aber durchaus auch Anwendungen gibt, bei denen 
eine kleine Verstärkung besser ist. Man muss es halt nur wissen, wenn 
man solche Transistoren als Standard verwendet.

von HildeK (Gast)


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dodolife schrieb:
> Ist das Vce(sat)?

Ja.

von dodolife (Gast)


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Danke, ihr habt mir sehr geholfen.

von dolf (Gast)


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dodolife schrieb:
> Hallo,
>
> meine Transistorgrabbelkiste ist leer, und ich will Nachschub für alle
> gelegentlichen Basteleien bestellen.
> Spricht etwas dagegen, einen wie den hier zu nehmen?
>
> https://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/A100/MPSA94_CDIL.pdf
>
> Der ist nicht teuer und mit 400V CE Spannung / 300 mA Kollektorstrom ist
> jeder Anwendungsfall für mich abgedeckt. Übersehe ich etwas?
>
> LG

schau dir mal den 2sc1815 und den 2sa1015 an.
die gibt´s in verschiedenen hfe klassen sortiert.
mpsa42 und mpsa94 wirklich nur wenn hohe spannungen im spiel sind.
viel spaß beim basteln!
mg

von Serge W. (Gast)


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dolf schrieb:
> mpsa42 und mpsa94 wirklich nur wenn hohe spannungen im spiel sind.
> viel spaß beim basteln!

Ja, wenn Du keine großartigen Sammlungen anlegen möchtest, dann würde 
ich auch so vorgehen.

Also für kleine Spannungen BC548/BC558

und für unbekannte oder höhere Spannungen die o.g. Typen.

Allerdings sind das keine Leistungstransistoren. Wenn Du da ähnlich 
vorgehen möchtest, dann nimm den 2N3055 für alles bis 60V und den BU208 
für alles bis 700V.

Optimal ist das nicht, aber wenn Du es einfach haben möchtest ohne 
tausend verschiedene Magazinfächer vorzuhalten, dann ok.

Ich bin aber eher in der Röhrentechnik zuhause, also alles ohne Gewähr.

Grüße, Serge

von Skimpy (Gast)


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Für mittlere Ströme mit ordentlich hfe würde ich auch immer gern den 
BC337 vorschlagen. VCEsat ist allerdings nicht super klein.

von dablalesa (Gast)


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Skimpy schrieb:
> mit ordentlich hfe

Na das ist doch mal eine prazise Angabe.

von Jens G. (jensig)


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dablalesa schrieb:
> Na das ist doch mal eine prazise Angabe.

Bei Transistoren gibt's nicht viel Präzision ...

von roehrenvorheizer (Gast)


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Oder lege Dir 2 mal hundert 2N3904 und 2N3906 in die Vorratskiste.


Mfg

von Thomas B. (thombde)


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Na ja, diese MJl oder MJE Typen sollt man sich auch noch zulegen.
Wer weiß wie lange es die noch gibt (Reichelt)

von Manfred (Gast)


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dodolife schrieb:
> Spricht etwas dagegen, einen wie den hier zu nehmen?

Beachte, dass bei dem MPSAxx, ebenso wie bei 2N3xxx, die Anschlußfolge 
gegenüber BCxxx 180° verdreht ist.

Skimpy schrieb:
> Für mittlere Ströme mit ordentlich hfe würde ich auch immer gern den
> BC337 vorschlagen. VCEsat ist allerdings nicht super klein.

Der typische Bastlereinsatz ist schalten von Relais oder LEDs. Da ist 
hfe uninteressant, nicht ohne Grund geben die Datenblätter VCEsat bei IB 
= 1/10 IC an.

Beim BC337 ist VCEsat für 500mA angegeben, ich vermute, dass diese bei 
20..50mA (Relais) deutlich kleiner sein wird.

Man muß halt wissen, was man tut bzw. wie kritisch die Anwendung ist. 
Für ein Relais oder eine LED nehme ich, was mir gerade in den Sinn 
kommt, wenn genug Speisespannung vorhanden ist.

Wenn es mit der Spannung eng wird, hatte ich neulich an einem 
LiIon-Akku, muss ich zum FET greifen. Tue ich aber selten, da ich jede 
Menge bipolare Transistoren im Bestand habe, zurück bis BC107.

Thomas B. schrieb:
> Na ja, diese MJl oder MJE Typen sollt man sich auch noch zulegen.

Man sollte unbedingt ein paar MJE340 vorrätig haben, falls man die 
Klasse-A-Audioendstufe eines Fernsehers der 70er-Jahre reparieren muß, 
die gingen gerne mal durch.

von kao (Gast)


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Für mittlere Leistungen:
------------------------

BD135  (NPN)
BD136  (PNP)



HF Kleinleistung:
BF199 (NPN)



Schaltungen aus dem amerikanischen Raum verwenden oft
2N2222


Vielleicht wären auch noch Darlingtontransistoren wie BCV27,
jFETs wie BF245, J310
oder MOSFETs wie IRLML2402, IRLML2502, IRLML2246 interessant. BS170 
sieht man relativ oft in Pegelwandlern und ähnlichen 
Kleinsignal-Schaltanwendungen.



Serge W. schrieb:
> Also für kleine Spannungen BC548/BC558

So was Komplementäres würde ich auch empfehlen.

von Serge W. (Gast)


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roehrenvorheizer schrieb:
> Oder lege Dir 2 mal hundert 2N3904 und 2N3906 in die Vorratskiste.

Ja, aber das entspricht doch weitgehend den BC548/BC558. Egal, kosten eh 
gleich viel.

Manfred schrieb:
> Man sollte unbedingt ein paar MJE340 vorrätig haben, falls man die
> Klasse-A-Audioendstufe eines Fernsehers der 70er-Jahre reparieren muß,
> die gingen gerne mal durch.

Kann man glauben oder nicht, aber Manfred hat Recht, sowas gab es 
wirklich mal, siehe Foto ;)

Grüße, Serge

von michael_ (Gast)


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dodolife schrieb:
> Übersehe ich etwas?

PNP, wird selten für allgemeine Sachen benötigt.

dodolife schrieb:
> meine Transistorgrabbelkiste ist leer,

Geh auf Jagt nach Opfern, wo du abernten kannst.
Oder Pollin, ein Transistorsortiment.

von Manfred (Gast)


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kao schrieb:
> BD135  (NPN)
Finde ich aufgrund des notwendigen Basisstroms nicht mehr zeitgemäß.

> Schaltungen aus dem amerikanischen Raum verwenden oft
> 2N2222

Der ist als schneller Schalttransistor spezifiziert, leider bei höheren 
Kollektorströmen nicht sonderlich toll. Ich habe 2N2222A da, bestens 
geeignet, aus einem µC heraus einen P-FET anzusteuern.

> BS170
> sieht man relativ oft in Pegelwandlern und ähnlichen
> Kleinsignal-Schaltanwendungen.

Dessen Glanzzeit ist auch vorbei, Pegelwandler verwenden BSS138. Sind 
leider unhandlich, wenn man auf Lochraster bauen will.

> Serge W. schrieb:
>> Also für kleine Spannungen BC548/BC558
> So was Komplementäres würde ich auch empfehlen.

Wie oft braucht man einen PNP? Da verbaue ich gerne uralte BC256, weil 
mir deren Farbe gefällt :-)

Serge W. schrieb:
>> Man sollte unbedingt ein paar MJE340 vorrätig haben, falls man die
>> Klasse-A-Audioendstufe eines Fernsehers der 70er-Jahre reparieren muß,
>> die gingen gerne mal durch.
>
> Kann man glauben oder nicht, aber Manfred hat Recht, sowas gab es
> wirklich mal, siehe Foto ;)

Danke für den Schaltplan, ich hatte da SABA in Erinnerung. Ist lange 
her, dass ich Fernsehpfusch gelernt habe und mich direkt danach aus dem 
Handwerk verabschieden konnte.

michael_ schrieb:
> PNP, wird selten für allgemeine Sachen benötigt.

Richtig, sollte man haben, aber braucht man fast nie.

> dodolife schrieb:
>> meine Transistorgrabbelkiste ist leer,
> Geh auf Jagt nach Opfern, wo du abernten kannst.
> Oder Pollin, ein Transistorsortiment.

Bei Preisen um 2ct lohnt eine Ernte nicht mehr.
Sortimente von Pollin - nee, andere zahlen Geld dafür, das Zeug 
verschrotten zu dürfen.

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