Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug [3D-Druck] 3D Drucker, Wozu?


von Christian M. (likeme)


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Hy! Scheinbar hat jeder so ein Teil daheim rumstehen. Ich bin ein 
Vollblutbastler und finde seit Jahren keinen Grund mir sowas zu kaufen. 
Bin ich nicht normal? ;-) Was gibt es denn so für Verwendungszwecke die 
mir noch nicht in den Kopf gekommen sind.

PS: Ich habe eine Fräse, Ständerbohrmaschine und Drehbank.

: Bearbeitet durch Moderator
von Gundalf (Gast)


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Für alles, was fürs Fräsen zu komplex ist. Ich Drucke Clipse, Halter, 
Gehäuse, Knöpfe... Ich brauche häufig einfache Teile um z.B. irgendwo 
etwas auf Abstand zu halten oder eine Pumpe schwingungsarm in einem 
Gehäuse zu montieren. Wer mit Gasen und Flüssen arbeitet (Düsen, 
Mischer, Ejektoren...) weiß auch die Lithographie Drucker zu schätzen. 
Schnell im CAD konstruiert und gedruckt - dafür habe ich 3D Drucker.

von Walter T. (nicolas)


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Christian M. schrieb:
> PS: Ich habe eine Fräse, Ständerbohrmaschine und Drehbank.

Dann ab in die Werkstatt! Oder versuchst Du gerade Zeit totzuschlagen, 
weil Du auf der Arbeit beschäftigt aussehen musst?

von Thomas W. (goaty)


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Alles was man schnell mal braucht, wie Haken, klammern, Clipse und vor 
allem mit OpenScad ist das alles super schnell designt. Möchte ich nicht 
mehr missen. Selbst grobe Zahnräder hab ich schon erfolgreich ersetzt.
Alles natürlich mit der Einschränkung der Belastbarkeit und (nicht) 
Temperaturstabilität.

Das ersetzte Gelenk an einem Wasserkocher in PETG ist immer lustig: Erst 
fest und nach dem Kochen schwabbel.

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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3D-Drucker sind ein Kapitel für sich.
Aber sie haben zu 100% ihre "Daseinsberechtigung".
Ich arbeite auch ab und ann mal mit einer CNC, aber den Aufwand welchen 
ich damit betreiben müsste um Prototypengehäuse zu fertigen, oder gar 
Kleinserien mit Integrierten Dichtungen und oder Displayscheiben, 
Leuchtpunkte, oder gar Beschriftungen (Firmenlogos in Gehäusen) machen 
die CNC dafür regelrecht unhandlich, oder sogar Teilweise unmöglich.

Beispiele sind da Gehäuse mit integrierten Halterungen und 
Kabelführungen. (Man kann mit einer CNC nur dort Fräsen/Bearbeiten wo 
man mit dem Fräskopf auch hinkommt)
Ganz anders ist da der 3D-Drucker, da kann ich in Gehäuse Kabelführungen 
/Kanäle realisieren die Sauber kabel durch die Gehäuse führen.
Oder auch grad ein Gehäuse mit angefügter Dichtung designen und Drucken.
Ja selbst kleine Getriebe, können komplett an einem Stück gedruckt 
werden,
sogar in einem Verschlossenen Gehäuse.
Dies ist mit einer CNC Unmöglich, da sie nichts durch eine Wand durch 
bearbeiten kann. Der 3D Drucker schon.

Selbst in Sprizguss. ist es nicht oder nur Bedinngt möglich solche 
Komplexe Teile zu fertigen, aber auch da muss immer irgend wo eine 
Öffnung sein, um es zu Fertigen, und aus der Form zu hohlen.

Als Beispiel stelle ich Kleine Elektroniken her die IP68 sein müssen,
da Drucke ich zuerst den Ersten Teil, der Drucker erhält dan aus dem GX 
File ein "Break", die Elektronik wird eingesetzt und der 3D-Drucker, 
druckt dann den Rest des Gehäuses.
So entstehen IP68 taugliche Teile, die sehr gut verschlossen sind und 
keine Undichtheitsprobleme an Verschraubungen oder Nähten bekommen.

Häufig sind das Kleine Steuerungen oder Sensoren, deren Reparatur mehr 
Aufwand und Kosten bedeuten als sie einfach zu Wechseln.

Als Beispiel Näherungsschalter, Blinkgeber, Magnetsensoren usw.
Gibt aber auch Teile für ihn Fahr-und Flug-zeuge.
die so Hergestellt werden, die dann absolut Betriebssicher sein müssen 
und eh nicht mehr ausgewechselt werden können, (alles was in den Space 
oder in den Tiefsee bereich geht)

73 55

von NichtWichtig (Gast)


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Einige Bastelarbeiten sind erst mit dem 3D Drucker realisierbar 
geworden.

Etwas Übung mit CAD ist recht nützlich wenn man nicht nur vorgefertigte 
Objekte aus dem Netz erzeugen möchte. Doch auch dort findet man 
reichlich Auswahl und muß nicht alles selbst erzeugen.

von Ich (Gast)


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Ich hab mein Leben lang noch keine Angelrute gebraucht. Aber scheinbar 
haben die sehr viele Leute.
Ich frage mich wozu?

P.S. Ich habe ein Messer, eine Knoblauchpresse und ein Sieb.

von Olaf (Gast)


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> Vollblutbastler und finde seit Jahren keinen Grund mir sowas zu kaufen.
> Bin ich nicht normal? ;-)

Ja. :)

Schau mal hier:

Beitrag "Ersatz von Aiwa Schokoriegel durch Lithium /HS-PX101 Reparatur"

Da hab ich ein zum Gerät passendes Teil gedruckt das es vorher noch 
nicht gab.

Mein letztes Projekt war ein ueberarbeiter Doug P1 (siehe Bild)


Das Problem der meisten Leute ist das sie nicht mit einem CAD System 
umgehen koennen und glauben 3D-Drucker sei nur Thingiverse. Was aehnlich 
aufregend ist als wenn man nur Arduinokram zusammenstecken kann. .-)

Aktuell drucke ich gerade TPU/Gummi. Mal schauen was ich draus mache. 
Ist jedenfalls ein erstaunliches Material.

Olaf

von Rainer D. (rainer4x4)


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Patrick L. schrieb:
> sogar in einem Verschlossenen Gehäuse.
> Dies ist mit einer CNC Unmöglich, da sie nichts durch eine Wand durch
> bearbeiten kann.
Es geht mehr als Du denkst:
https://www.youtube.com/watch?v=vjTS9cVGwxY

von Olaf (Gast)


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> Objekte aus dem Netz erzeugen möchte. Doch auch dort findet man
> reichlich Auswahl und muß nicht alles selbst erzeugen.

Das ist leider meist unbrauchbar weil man in der Regel irgendeine 
Kleinigkeit aendern will um es an seine eigenen Beduerfnisse anzupassen 
und die meisten Leute veroeffentlichen leider keine Stepfiles.

Olaf

von Rubimix (Gast)


Angehängte Dateien:

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Es macht einen schlanken Fuß, wenn ich mir die 3D-Layouts von Platinen 
ins CAD ziehen und die Mechanik drum rum konstruieren kann. Dann muss 
man die Teile nicht zwangsläufig mit dem 3D-Drucker bauen, aber es ist 
für mich der einfachste Weg: Macht keinen Dreck, benötigt kaum Platz und 
man kann während des Druckes weiter an anderen Dingen arbeiten.

Allerdings würde ich eine Fräse oder Drehbank auch nicht für einen 
3D-Drucker  wegschmeißen.

von Deckenleuchte (Gast)


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Ich drucke alle möglichen Halter und Befestigungsmöglichkeiten für 
Küche, Bad und eigentlich die ganze Wohnung. Alles genau für den 
Gebrauch abgestimmt, das gibt es so nirgends zu kaufen. Schirmständer, 
Burgerpresse, Entsafter, Türkeile, um noch ein paar andere Beispiele zu 
nennen.

Alleine das ist für mich schon ein Grund sich einen anzuschaffen.

Weiterhin sind die Drucker auch für Gehäuse für Elektronikkram ideal.

Adapter für Kameraobjektive um diese an der PiCam HQ zu nutzen oder eben 
auf anderen Kameras.

Geschenke, Modelle für Kinder, Spielzeug, Gadgets und alles was einem im 
Internet so gefällt.

Werkzeuge, Distanzsachen, Rändelschrauben-, Schrank- Griffe, 
Schlauchadapter und Düsen...

Formen für Silikondichtungen, -füße, usw.

Ansonsten wurde fast alles schon genannt.

Die wichtigste Frage wenn man sich einen Drucker anschaffen will ist:

"Ist der Drucker mein Hobby oder das Drucken?"
Ersteres führtoft dazu, dass man schnell genervt ist und der Vorgang zur 
Qual wird, anstatt zum Mausklick. Dann nutzt man die Kiste ehr selten 
und macht anderen Das 3D Drucken im internet madig. Mit einem 
vernünftigen Drucker hat man einfach Spass und keine Probleme

:) Kauf dir einen, die Denke verändert sich damit schlagartig. Ich habe 
es immer bereut mir erst so spät einen gekauft zu haben. :)

von Olaf (Gast)


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> Geschenke, Modelle für Kinder, Spielzeug, Gadgets und alles was einem im
> Internet so gefällt.

Ich bin der Meinung das Kinder die heute in einem Haushalt ohne 
3D-Drucker aufwachsen zumindest technisch/ingenieurmaessig behindert 
sind. Ein 3-Drucker hilft ein Gefuehl fuer 3D zu entwickeln, fuer 
Stabilitaet/Belastbarkeit/Design, erfordert Austausch mit anderen im 
Internet, Frustrationstoleranz (nichts geht sofort) usw...

> Formen für Silikondichtungen, -füße, usw.

Interessant. Erzaehl mal mehr, oder besser zeig mal ein Bild einer 
Dichtung.

> :) Kauf dir einen, die Denke verändert sich damit schlagartig. Ich habe
> es immer bereut mir erst so spät einen gekauft zu haben. :)

Yep! So ein Teil veraendert den Blick auf die Welt!

Olaf

von Deckenleuchte (Gast)


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Olaf schrieb:
> Ich bin der Meinung das Kinder die heute in einem Haushalt ohne
> 3D-Drucker aufwachsen zumindest technisch/ingenieurmaessig behindert
> sind. Ein 3-Drucker hilft ein Gefuehl fuer 3D zu entwickeln, fuer
> Stabilitaet/Belastbarkeit/Design, erfordert Austausch mit anderen im
> Internet, Frustrationstoleranz (nichts geht sofort) usw...

+1 Auch wenn es etwas drastisch formuliert ist finde ich dass du recht 
hast.

Olaf schrieb:
> Interessant. Erzaehl mal mehr, oder besser zeig mal ein Bild einer
> Dichtung.

Ein Bild habe ich leider nicht parat, aber ich habe mir größere 
Gummifüße u.a. für den Drucker selbst aus Silikon gegossen. Fuß 
entwerfen und von einem Quader subtrahieren, den Quader in zwei Hälften 
Teilen und zusammenschraubbar designen. evtl "Einspritzkanäle" vorsehen. 
Nach dem drucken mit Spüli ausreiben, Silikon rein und zuschrauben. 
Überflüssiges Silikon tritt dann durch löcher aus. Oder eben erst 
zuschrauben und dann einspritzen, je nach Komplexität.

So habe ich Endkappen, Schutzhüllen und Dichtungen hergestellt.



Dann fallen mir noch Sichtgläser ein: Beim Drucken unterbrechen, 
(Plastik-)Scheiben einsetzen und man kann innen ein Display etc. 
anbringen

von Deckenleuchte (Gast)


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Eine geregelte Heizplatte für allerlei Experimente bekommt man zu jedem 
Drucker übrigens auch kostenlos dazu ;)

von jhfgjfjgfj (Gast)


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Deckenleuchte schrieb:
> Burgerpresse, Entsafter,

Ist Filament überhaupt für Lebensmittel geeignet oder ist das ein 
Spezialfilament gewesen?

von Walter T. (nicolas)


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jhfgjfjgfj schrieb:
> Ist Filament überhaupt für Lebensmittel geeignet oder ist das ein
> Spezialfilament gewesen?

Ist es nicht. Dazu kommt noch, dass ein 3d-Druckteil mitnichten 
wasserdicht ist, also quasi unmöglich hygienisch zu halten ist.

Oder wie ich irgendwann mal irgendwoanders im Netz gelesen habe:
Q: "I have a 3d printer now, but I don't know what to print."
A: "Don't print sex toys. You don't want to enter that dark hole."

Was gut geht, sind alle Arten von Nicht-Sicht-Teilen, die nicht viel 
Last aushalten müssen. Platinen- und Displayhalter, Abstandshalter, 
Bohr- und Schneidschablonen, Kabelhalterungen. Also alles, was man 
braucht, wenn man keine Schrauben in der Frontplatte mag.

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Gundalf schrieb:
> Für alles, was fürs Fräsen zu komplex ist.

?!?

Du meinst falsch konstruiert.

Jahrhunderte ist man ohne 3d Drucker ausgekommen.

Deckenleuchte schrieb:
> Halter und Befestigungsmöglichkeiten für Küche, Bad und eigentlich die
> ganze Wohnung.

Na wenn die Plastikclipse halten.
Irgendwie erwarte ich von einem Halter Haltbarkeit und nutze meistens 
Blech dafür.

>  Schirmständer, Burgerpresse, Entsafter, Türkeile,

Ich muss mir einen 3d-Drucker zulegen, denn so was habe ich alles nicht. 
Bloss was mach ich dan mit den Sachen, die ich auch bisher nicht 
gebraucht habe ?

Olaf schrieb:
> Ich bin der Meinung das Kinder die heute in einem Haushalt ohne
> 3D-Drucker aufwachsen zumindest technisch/ingenieurmaessig behindert
> sind. Ein 3-Drucker hilft ein Gefuehl fuer 3D zu entwickeln, fuer
> Stabilitaet/Belastbarkeit/Design

Das finde ich ein valides Argument, aber wenn die Kinder in Christians 
Haushalt Zugang zu

Christian M. schrieb:
> PS: Ich habe eine Fräse, Ständerbohrmaschine und Drehbank.

haben, merken sie schnell, warum 3d-Druck nicht immer die sinnvollste 
Lösung ist.

Stereolithographie krankt daran, dass das Epoxy in der Flasche härtet 
bevor man es verbraucht hat, und wer dann auf die Idee kommt seine Teile 
bei einem 3d-Druck Dienstleister anfertigen zu lassen, entdeckt schnell 
dass die Teile unökonomisch teuer werden.

Und Filamentdruck, na, meine Meinung ist bekannt, auch mein Hund kann 
Würste formschön übereinander legen. Scheiss-Oberfläche, schlechte 
Materialqualität, geringe Haltbarkeit, starker Verzug und das Problem 
der Stützkonstruktionen.

von Deckenleuchte (Gast)


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Walter T. schrieb:
> mitnichten
> wasserdicht ist

Ups, der Meinung war isch sonst auch.

Walter T. schrieb:
> quasi unmöglich hygienisch zu halten ist

Mit ABS oder ASA bekommt man nach einer Acetonbehanlung Oberflächen wie 
aus der Sprizgussmaschine.

Walter T. schrieb:
> dark hole

Da gibt es Schutzüberzieher, die bei allen möglichen Toys zu empfehlen 
sind, aber das nur am Rande für dich.

Walter T. schrieb:
> Nicht-Sicht-Teilen

Käse. Mit guten Druckern und Erfahrung bekommt man das sehr schön hin, 
Filamente mit Struktur unterstützen dabei, genauso 
Oberflächenbehandlungsmethoden, die aber nur in Extremfällen notwendig 
sind.

jhfgjfjgfj schrieb:
> Ist Filament überhaupt für Lebensmittel geeignet oder ist das ein
> Spezialfilament gewesen?

Es gibt lebensmittelechte  Filamente zu kaufen, aber bei PETG ohne 
Farbstoff mache ich mir kaum Gedanken. Trotzdem wird die Burgerpresse 
mit Frischhaltefolie ausgekleidet, da die Patties bei mir immer 
eingefrohren werden. Die Saftpresse ist bedenklich, das gebe ich zu, 
aber das war mehr ein Praxis-Gag und mit kurzen Kontaktzeiten und direkt 
anschließender Reinigung kann man damit umgehen.

von Deckenleuchte (Gast)


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MaWin schrieb:
> Und Filamentdruck, na, meine Meinung ist bekannt, auch mein Hund kann
> Würste formschön übereinander legen. Scheiss-Oberfläche, schlechte
> Materialqualität, geringe Haltbarkeit, starker Verzug und das Problem
> der Stützkonstruktionen.

Prinzipiell gebe ich dir recht, aber durch geschicktes Design kann man 
allen Punkten von dir in gewissem Rahmen Abhilfe schaffen.

Das Zeug hält besser als man vermutet, wenn man die Druckrichtung 
betrachtet.
Oberflächen sind kaum noch ein Thema, da die bei mittelmäßigen Druckern 
schon sehr gut werden.

Verzug hat man quasi garnit mit PLA und PETG. Letzteres ist sowieso für 
quasi alles zu empfehlen.

Die Stützen werden auch immer besser, aber sollten durch das Design 
vermieden werden, wenn man schöne Oberflächen braucht.

von Walter T. (nicolas)


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Deckenleuchte schrieb:
> Käse. Mit guten Druckern und Erfahrung bekommt man das sehr schön hin,
> Filamente mit Struktur unterstützen dabei, genauso
> Oberflächenbehandlungsmethoden, die aber nur in Extremfällen notwendig
> sind.

"Sehr schön" hängt vom Maßstab ab. Wer poliertes Alu, Messing und schöne 
Holzarten gewohnt ist, lässt sich von Strukturfilament nur sehr schwer 
überzeugen.

Deckenleuchte schrieb:
> Da gibt es Schutzüberzieher, die bei allen möglichen Toys zu empfehlen
> sind, aber das nur am Rande für dich.

Nicht mein Gebiet.

Deckenleuchte schrieb:
> Mit ABS oder ASA bekommt man nach einer Acetonbehanlung Oberflächen wie
> aus der Sprizgussmaschine.

Das aber dann wiederum nicht maßhaltig. Irgendwas ist immer.

von Bratmaxxe (Gast)


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Olaf schrieb:
> Das ist leider meist unbrauchbar weil man in der Regel irgendeine
> Kleinigkeit aendern will um es an seine eigenen Beduerfnisse anzupassen
> und die meisten Leute veroeffentlichen leider keine Stepfiles.

Die Antwort auf dieses Problem lautet Meshmixer.

von Deckenleuchte (Gast)


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Walter T. schrieb:
> poliertes

Dann polier es doch, den Rest lasse ich nicht gelten, Holz hat auch eine 
Struktur ;)

Walter T. schrieb:
> maßhaltig. Irgendwas ist immer.

Das ist das schöne am Basteln, man bekommt es immer irgendwie hin. 
Maßhaltigkeit erreicht man mit Erfahrung und man hat ja nicht nur einen 
Versuch. Außerdem kann man Sicht- und Nicht-Sicht-Teile trennen um der 
Sache Herr zu werden.

Eine Holz-, Messing-, Alu-, oder Glasabdeckung kann man außerdem immer 
dazu kombinieren.

von Bratmaxxe (Gast)


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MaWin schrieb:
> Stereolithographie krankt daran, dass das Epoxy in der Flasche härtet
> bevor man es verbraucht hat, und wer dann auf die Idee kommt seine Teile
> bei einem 3d-Druck Dienstleister anfertigen zu lassen, entdeckt schnell
> dass die Teile unökonomisch teuer werden.

Also das ist mir noch nie passiert. Und sollte eigentlich auch 
physikalisch garnicht gehen, da:

1. Kein Licht in die Flasche kommt
2. Grundsätzlich sowieso so gut wie kein UV- Anteiliges Licht durch das 
typische Fenster kommt.

Wie kommst du auf so eine Behauptung? Hast du überhaupt nen Drucker oder 
auch nur einmal was damit gemacht?

Ich habe hier drei Jahre alte Flaschen Resin rum liegen, alle flüssig 
wie am ersten Tag (angebrochene Flaschen!).

von Walter T. (nicolas)


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Deckenleuchte schrieb:
> Dann polier es doch, den Rest lasse ich nicht gelten, Holz hat auch eine
> Struktur ;)

Hast Du mal ein Beispiel, wo jemand PLA wirklich glänzend poliert 
bekommen hat? Bei mir sieht das immer nach Weißbruch aus.

Deckenleuchte schrieb:
> Das ist das schöne am Basteln, man bekommt es immer irgendwie hin.

Das ist das nervige an den 3d-Drucker-Nerds. Die kennen nur das Eine und 
merken nicht, wann "konventionelle" Verfahren noch besser gehen.

von Deckenleuchte (Gast)


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Deckenleuchte schrieb:
> Filamente mit Struktur

Textur, ich meinte Textur!

von MaWin (Gast)


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Bratmaxxe schrieb:
> Also das ist mir noch nie passiert.

> Und sollte eigentlich auch physikalisch garnicht gehen

Natürlich doch, Oxidation.

> Kein Licht in die Flasche kommt

Aufdruck auf meinem lichthärtenden Kleber: Haltbarkeit 2 Jahre.
In der lichtdichten Tube.
Bei Stereolithographieepoxy wird so weit ich weiss nur 1 Jahr angegeben.

> Wie kommst du auf so eine Behauptung

Weil mir ständig Epoxy verhärtet bevor es aufgebraucht ist.

von Deckenleuchte (Gast)


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Walter T. schrieb:
> Bei mir sieht das immer nach Weißbruch aus.

Mit Heißluft nachbearbeiten, dass das alles ein bisschen "verschmilzt".

Walter T. schrieb:
> Das ist das nervige an den 3d-Drucker-Nerds. Die kennen nur das Eine und
> merken nicht, wann "konventionelle" Verfahren noch besser gehen.

Das sehe ich nicht so. Ich sehe mich als Macher/Bastler und nutze immer 
die mir zur Verfügung stehenden Werkzeuge und Maschinen. Mit der 
Anschaffung meines Druckers hat sich hier vieles geändert und auf eben 
diesen verlagert. Wenn ich natürlich ein Blech brauche nehme ich ein 
Blech, wenn Kunststoff reicht, nehme ich den Drucker. Es ist einfach 
eine Ergänzung zum Maschinenpark. Pauschalisieren, wie du es machst, 
kann man das nicht.

Ich war wie du und immer dagegen, wurde aber in allen Punkten äußerst 
positiv überrascht.

von Walter T. (nicolas)


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Deckenleuchte schrieb:
> Mit Heißluft nachbearbeiten, dass das alles ein bisschen "verschmilzt".

Welche Temperatur? Bei meinen Versuchen schmolz es immer, bevor ein 
Effekt zu sehen war.

Deckenleuchte schrieb:
> Ich war wie du und immer dagegen,

Ich bin nicht dagegen. Ich benutze es nur nicht oder höchst ungern für 
Sichtteile. Als Lückenfüller ist es ein wertvolles Hilfsmittel.

: Bearbeitet durch User
von Bratmaxxe (Gast)


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MaWin schrieb:
> Weil mir ständig Epoxy verhärtet bevor es aufgebraucht ist.

Was für Harze verwendest du denn? Also auch Hersteller etc.

von Olaf (Gast)


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> Was gut geht, sind alle Arten von Nicht-Sicht-Teilen, die nicht viel
> Last aushalten müssen. Platinen- und Displayhalter, Abstandshalter,

Es haengt sehr vom Material ab und wie man es bearbeitet. Ich hab ja 
oben schon zwei Beispiele aus PLA gezeigt die ich hinterher gespachtelt 
und lackiert habe. Sieht doch ganz annehmbar aus.

PLA ist allerdings unbrauchbar fuer Sachen die dauerhaft Sonnenlicht 
abbekommen. (Auto, Motorrad) Da muss man halt aus was anderem drucken.

BTW: Ich spiele gerade mit TPU rum, erstmal um ein Gefuehl dafuer zu 
bekommen. Ich hab hier einen Ring mit 80mm Innendurchmesser 8x8 
gedruckt. Das Zeug kann man biegen, quetschen, verdrehen und mit aller 
Kraft dran ziehen. Bekommt man nicht kaputt. Erstaunlich!
Ausserdem hab ich mal eine Kugel 30mm Durchmesser, 2mm Wandstaerke, also 
hohl gedruckt. Das ist sogar luftdicht. Kann man gerade ein paar mm 
eindruecken.

Olaf

von Deckenleuchte schrieb: (Gast)


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Walter T. schrieb:
> Welche Temperatur? Bei meinen Versuchen schmolz es immer, bevor ein
> Effekt zu sehen war.

Meine Heißluftpistole hat leider keine Temperaturanzeige, sondern nur 2 
Stufen, also kann ich das nicht sagen. Ich mach das über den Abstand mit 
Gefühl. Aber halt, das war bei mir PETG und nicht PLA, da ich letzteres 
nicht mehr verwende seit die erste Spule leer war.

Darf ich dich mal fragen, was für einen Drucker du hast? Ich hab den 
Prusa MK3 mittlerweile s und habe im ersten Layer eine wirklich 
perfekte, an den den Seiten eine äußerst zufriedenstellende und oben 
eine sehr gute Oberflächenqualität. Mit Ironing/Bügeln wird auch die 
obere noch einen Tick besser.

von Marcel B. (mabu1)


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Deckenleuchte schrieb:
>
> :) Kauf dir einen, die Denke verändert sich damit schlagartig. Ich habe
> es immer bereut mir erst so spät einen gekauft zu haben. :)

Stimme voll zu. Ich habe mir als ich in Quarantäne musste in der 
Pandemie mir einen liefern lassen, weil ich meine Wohnung nicht 
verlassen durfte und so auch nicht in die Bastelzone durfte und hoffte 
viel basteln zu müssen bis der tut.... Geärgert hat mich in der 
Situation ein wenig, dass kaum / kein Tuning erforderlich war und das 
Teil out of the box lief ;)

VG
Marcel

von Walter T. (nicolas)


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Deckenleuchte schrieb: schrieb:
> Darf ich dich mal fragen, was für einen Drucker du hast?

Ich habe einen Ender 5, bislang nur mit PLA gedruckt. Im ersten Layer 
habe ich eine erbärmliche Qualität (insbesondere Verfärbungen durch 
fremdfarbiges Material, dass sich nicht mehr aus dem Druckbett 
auswaschen lässt, ab dem zweiten gleichen Teil an der gleichen Position 
gedruckt geht es), an den Seiten gut und oben ausreichend.

Aber es ist eben alles stufig. Beim Schleifen kommt immer Weißbruch 
durch. Selbst mit 4000er Körnung Nassschliff und anschließend Politur 
mit Wachs oder abrasiver Paste kommt die ursprüngliche Farbe nicht mehr 
zurück.

Für Sichtteile ist das ein No-Go.

Marcel B. schrieb:
> Ich habe mir als ich in Quarantäne musste in der
> Pandemie mir einen liefern lassen,

Das war auch bei mir der Anlass. Bereut habe ich es auch nicht. 
Begeistert bin ich aber auch nicht.

: Bearbeitet durch User
von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Christian M. schrieb:
> Scheinbar hat jeder so ein Teil daheim rumstehen.

Jeder? Du auch? Warum stellst du dann die Frage? ;-)

> Ich bin ein Vollblutbastler und finde seit Jahren keinen Grund mir
> sowas zu kaufen.

Dann lass es sein. Es muss ja nicht jeder alles haben. Meine Mutter und
meine Schwester sind der beste Beweis, dass man auch ohne 3D-Drucker
überleben kann.

> PS: Ich habe eine Fräse, Ständerbohrmaschine und Drehbank.

Schön, damit kannst du schon eine ganze Menge anstellen.

Bei mir persönlich ist es halt so, dass ich oft kompliziert geformte
Teile brauche, für die keine hohen Anforderungen an die Festigkeit
gestellt werden. Natürlich könnte man sie auch mit einer Fräsmaschine
fertigen, was aber ohne CNC ziemlich mühsam wäre. Außerdem könnte ich
sie nicht in einem Stück fräsen, sondern müsste sie aus mehreren Teilen
zusammensetzen. Bei Teilen, die von Flüssigkeiten durchflossen werden,
würde das zusätzliche Dichtungen erfordern.

Wenn man dann noch den Preis einer ordentlichen CNC-Fräsmaschine mit dem
eines ordentlichen 3D-Druckers vergleicht, ist klar, dass für mich des
Nutzen/Kostenverhältnis des 3D-Druckers um zwei Größenordnungen höher
liegt.

Das kann bei dir (und anderen) natürlich ganz anders aussehen, weswegen
ich niemals auf die Idee käme, jemandem eine Fräsmaschine oder Drehbank
auszureden.

Dass die 3D-Drucker nicht einfach nur einen Hype darstellen, erkennt man
daran, dass sie auch in der Industrie vermehrt eingesetzt werden, vor
allem in der Funktionsmuster- und Prototypenfertigung, teilweise sogar
für Kleinserien.


MaWin schrieb:
> Gundalf schrieb:
>> Für alles, was fürs Fräsen zu komplex ist.
>
> ?!?
>
> Du meinst falsch konstruiert.

Wer richtig konstruiert, eine ruhige Hand und viel Zeit hat, braucht
weder 3D-Drucker noch Fräsmaschine, eine Dremel mit Schleifeinsatz ist
völlig ausreichend ;-)

> Stereolithographie krankt daran, dass das Epoxy in der Flasche härtet
> bevor man es verbraucht hat,

Das ist richtig, wenn man nur alle paar Jahre ein Teil druckt oder das
Harz in einer Glasflasche auf dem Südbalkon lagert.

MaWin schrieb:
> Bratmaxxe schrieb:
>> Also das ist mir noch nie passiert.
>
>> Und sollte eigentlich auch physikalisch garnicht gehen
>
> Natürlich doch, Oxidation.

Das "oxi" in Epoxidharz deutet an, dass dieses bereits im Rohzustand
oxidiert ist und das auch so gewollt ist.

> Aufdruck auf meinem lichthärtenden Kleber: Haltbarkeit 2 Jahre.

Das ist kein Verfalls- sondern ein Mindesthaltbarkeitsdatum. Auch bei
Honig ist meist eine Mindesthaltbarkeit von 2 Jahren angegeben. Hast du
schon einmal irgendwoher vergammelten Honig gesehen oder auch nur davon
gehört?

Ich kann jedenfalls beim 3D-Druckerharz auch deutlich nach Ablauf des
MHD keinerlei Änderungen seiner Eigenschaften – weder in flüssigem noch
in ausgehärteten Zustand – feststellen.

Evlt. ist das bei lichthärtendem Kleber anders (es gibt schließlich sehr
viele verschiedene Sorten von Epoxidharzen), aber das ist hier ja nicht
das Thema.

von Jack V. (jackv)


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Walter T. schrieb:
> Dazu kommt noch, dass ein 3d-Druckteil mitnichten
> wasserdicht ist

Glücklicherweise weiß mein Drucker das nicht, so dass die damit 
gedruckten Sachen trotzdem wasserdicht sind, sofern sie entsprechend 
konstruiert und gesliced wurden ;)

Das Problem mit Lebensmitteln ist eher die rauhe Oberfläche, sowie die 
Tatsache, dass viele Filamentmaterialien keine entsprechenden 
Temperaturen abkönnen. Es gibt aber durchaus auch Materialien, die 
kochfest sind, und damit zumindest vom hygienischen Standpunkt aus kein 
Problem darstellen.

von Walter T. (nicolas)


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Jack V. schrieb:
> Glücklicherweise weiß mein Drucker das nicht, so dass die damit
> gedruckten Sachen trotzdem wasserdicht sind, sofern sie entsprechend
> konstruiert und gesliced wurden ;)

Zeigma!

Wie hast Du Dichtigkeit festgestellt? Ich habe einfach naiv ein massives 
Teil über Nacht in einem Eimer Wasser untergetaucht und vorher und 
nachher gewogen.

von Jack V. (jackv)


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Walter T. schrieb:
> Zeigma!

Das etwa: https://www.thingiverse.com/thing:4918874

Walter T. schrieb:
> Wie hast Du Dichtigkeit festgestellt?

Wasser eingefüllt, gewogen und einige Wochen stehen gelassen. 
Anschließend wieder gewogen.

Wichtig ist, dass die Druckparameter stimmen: Extrusionsmenge darf auf 
keinen Fall zu gering, und Temperatur nicht zu niedrig sein. Lieber 
etwas Stringing in Kauf nehmen.

: Bearbeitet durch User
von Schlaumaier (Gast)


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Christian M. schrieb:
> PS: Ich habe eine Fräse, Ständerbohrmaschine und Drehbank.

Bis auf die Drehbank habe ich sogar noch mehr.  Bloß alles was ich habe 
ist für die Kunststoffbearbeitung nicht wirklich geeignet. Selbst der 
Thermoschneider (Großes Teil von Proxxon) nicht wirklich.

Das Zauberwort ist also KUNSTSTOFF. Wenn ich den brauche, wird es 
immer eng. Und Holz ist entweder teuer oder muss zu dick sein, das es 
nicht wabbelt.

Ich habe mir neulich aus Polystyrol ein Gitter-Rahmen für die Küche 
gebaut.
Da lege ich meine Küchenschwämme rein, damit die sich austrocknen 
können.
Hat mich 4 Std. gekostet.

Dafür hätte ein 3D-Drucker sicher länger gebraucht, aber wenigstens 
hätte ich da nicht dabei sein müssen.

Mir fallen 100erte von kleinen Dingen ein die mir das Leben leichter 
machen könnten. Aber leider habe ich aktuell weder das Geld für so ein 
Teil noch die Zeit mich in die Software einzuarbeiten. 3D-Zeichnen war 
schon in der Schule in Mathematik meine Achillesferse ;)

von Olaf (Gast)


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> Dafür hätte ein 3D-Drucker sicher länger gebraucht, aber wenigstens
> hätte ich da nicht dabei sein müssen.

Man sollte sich klar machen das ein Design fuer einen Drucker oder einen 
Fraeser etwas total anderes ist. Einer der offensichtlichen Vorteile ist 
z.B das man mit einem 3D Drucker auch hohle Sachen drucken kann. Ich 
mache auch gerne mal Loecher in meine Modelle weil das Zeit und Material 
spart.

Olaf

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Also ich lese da sehr viel Dafür und Wider.

Ein 3D Drucker ist genau so ein Werkzeug wie meine CNC.
Grobe robuste Teile mache ich mit dieser wenn es das braucht.

Aber wenn es Teile sind die man so nicht vernünftig fertigen kann. dann 
wird es Gedruckt.
Sehr viele Gummiteile beispielsweise wie Dichtungen und spezielle 
O-Ringe werden aus FilaFlex hergestellt. die so einfach nicht mit einer 
CNC vernünftig machbar sind.
Oder Gehäuse inklusive Dichtung aus einem Guss.
Es gibt viele dinge, die waren früher nicht so machbar, oder eben nicht 
ohne Aufwand.

Das die Oberflächen von 3D-Druck Hundehaufenmäßig aussehen ist ein 
Märchen, oder aber einfach keine Ahnung.
Die bei mir auf Besuch waren haben schon gesehen das man sehr-wohl Teile 
herstellen kann, die Direkt aus dem 3D-Drucker ohne Nachbearbeitung 
poliert aussehen, das ist nur gewusst welches Material und wie 
Verarbeiten.

Wir Drucken sogar Linsen, aus Kunststoffe und/oder Glas, die perfekte 
optische Eigenschaften haben, auch dass ist nur gewusst wie und womit.
Klar darf man nicht erwarten dass man einen 100€ 3D-Drucker kauft, das 
nächst beste Material einspannt und es kommt ein Teil wie aus der 
Spritzgussform raus. Das geht natürlich nicht.

Aber bereits mit dem "Adventure 3", kann man Perfekte TPU und PET-G oder 
sogar HDGlasss teile herstellen die Spritzgussform Charakteristik haben.

Auch das mit der Stabilität, ist nicht so dass es nachher Brüchig ist.
Klar mit 0815 Einstellung und XY Material, hat man Wurstmässige 
Sollbruchstellen, die man eigentlich nicht will. Aber auch das ist 
gewusst Wie und womit.
Man kann mit dem 3D-Drucker absolut belastbare Teile herstellen, denn 
auch in der Spritzgussform, wird das Material flüssig eingebracht, genau 
wie beim 3D-Drucker auch.

Wir fertigen mit dem 3D-Drucker Teile für Verbrennungsmotoren die so 
360° abkönnen müssen, und dabei auch noch nicht wenig belastet sind. Wo 
liegt das Problem?

Ich habe sogar schon mit dem Metalldrucker spezielle Lötkolbenspitzen 
gedruckt. Alles Machbar.

3D-Drucker ist nicht gleich 3D-Drucker. Man mus halt wissen welcher sich 
für was eignet.

Genau so wie man wohl mit einem Kreuzschlitz-Schraubendreher wohl kaum 
Schlitzschrauben aufdrehen kann, aber ist deswegen die Erfindung dessen 
Mist?
Oder ja vor 50 Jahren gab es auch keinen Akkuschrauber und sind die 
deswegen alle für die Tonne?

Nur weil der 3D-Drucker nun nicht jedermanns Sache ist, ist es doch 
deswegen nicht Müll und Unnötig?

Der 3D-Drucker ist ein Werkzeug dessen viel Revolutioniert hat, und 
Dinge möglich macht die früher kaum denkbar gewesen sind.

Bei richtiger Anwendung/Entscheidung kann er neben einer CNC viel Zeit 
und vor allem Material sparen, man dreht oder Fräst nicht 90% des 
Materials weg, sondern man verarbeitet bis 99% Des Materials Abfall 
frei.

Grund genug, einen 3D-Drucker für Sachen zu Nutzen die man auch mit 
einer CNC aus dem vollen fräsen könnte. denn grad bei Kleingehäuse hat 
man da bis 95% Abfall, und wenn mann dann noch 2-3 Löcher drin braucht, 
geht es erst richtig los, Das habe ich früher oft gehabt, mann musste 
dann zuerst eine Holzform machen, diese nach dem ausfräsen, ins 
Werkstück einfügen.
Erst danach konnte man vernünftig Löcher und Konturen rein fräsen.

Eine CNC ist für diese Dinge gut, eine Drehbank für andere, ein 
3D-Drucker für jene und für den Rest gibt es Bohrmaschine, Hammer, 
Sägen, Feilen und nicht zuletzt auch die Schraubendreher, (Mit oder Ohne 
Kreuzschlitz).

 Und wegen der Dichtigkeit, selten so gelacht....
Hab meiner Tochter ein Strohalm gedruckt, der sogar 
Geschirrspülmaschinen fest ist, und drucke sogar spezielle 
Chemikalienbehälter und Druck und Unterdruck Gefäße. Mittlerweile sogar 
test weise für einen Freund ein Geiger-Zählrohr!

73 55

: Bearbeitet durch User
von Klaus W. (mfgkw)


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Patrick L. schrieb:
> Wir fertigen mit dem 3D-Drucker Teile für Verbrennungsmotoren die so
> 360° abkönnen müssen

Drehwinkel?

von someone else (Gast)


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Als Hobbyist und Heimwerker:

Der größte Vorteil eines FDM 3D-Druckers für mich ist, dass er als 
additives Verfahren kaum Dreck macht.

Der zweitgrößte Vorteil für mich ist, dass ein 3D-Drucker kaum Platz 
wegnimmt.

Der drittgrößte Vorteil für mich ist, dass eine Lagerhaltung von z.B. 
fertigen Gehäusen oder irgendwelchen Teilen, nicht mehr notwendig ist 
und das eigenes gefertigte Teile auch viel besser für den Einsatzzweck 
angepasst sind.

Bonus: Die Auswahl an verschiedenen Filamenten ist sehr umfassend und 
zudem nimmt das Filament als Rohmaterial kaum Platz weg und ist recht 
einfach zu lagern.

von Einer (Gast)


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Deckenleuchte schrieb:
> :) Kauf dir einen, die Denke verändert sich damit schlagartig. Ich habe
> es immer bereut mir erst so spät einen gekauft zu haben. :)

Kann ich 100% bestätigen. Hätte schon viel früher einen kaufen sollen.

MaWin schrieb:
> Scheiss-Oberfläche, schlechte
> Materialqualität, geringe Haltbarkeit, starker Verzug und das Problem
> der Stützkonstruktionen.

Ja, so dachte ich auch, weil ich vor 8 Jahren gedruckte Teile in der 
Hand hatte von so einem Hobby-Drucker. Das Zeug sah grauslig aus und 
konnte man in der Hand zerdrücken. Der Druckvorgang war aschelahm, ging 
oft schief, und alles war nur ein gebastel.

Hab vor ein paar Monaten etwas Geld in die Hand genommen, und siehe da, 
nichts davon stimmt (mehr). Da Zeug fliegt verwendungsfertig aus dem 
Drucker, sieht tip-top aus und ist mehr als ausreichend stabil.


Ein paar Dinge sind glaub schon wichtig:

Man sollte schon konstruieren können bzw. es lernen wollen und bereit 
sein, sich auf die Eigenschaften des 3D-Drucks einzulassen und 
experimentierfreudig sein. Wenn man damit ein Problem hat, bleibt einem 
nur das Ausdrucken fertiger STL-Dateien aus dem Netz. Gibt schöne und 
praktische Dinge dabei, und wenn's schnell gehen muss und passt, super. 
Aber auf Dauer stell ich mir das ziemlich langweilig vor.

Und dass man mit einem 200,-€ Druckerbausatz nicht so weit kommt wie mit 
einem 1000,-€ Fertiggerät, ist irgendwie auch logisch, oder?

von Jack V. (jackv)


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Einer schrieb:
> Und dass man mit einem 200,-€ Druckerbausatz nicht so weit kommt wie mit
> einem 1000,-€ Fertiggerät, ist irgendwie auch logisch, oder?

Man sollte allerdings schon dazuschreiben, dass man mit einem solchen 
Bausatz, wenn man denn einen ordentlichen wählt, durchaus beachtliche 
Ergebnisse erzielen kann – die Zeit, in der man tatsächlich 
vierstellige Summen investieren musste, um überhaupt sinnvoll nutzbare 
Ergebnisse erzielen zu können, ist glücklicherweise auch vorbei.

: Bearbeitet durch User
von someone else (Gast)


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Einer schrieb:
> sich auf die Eigenschaften des 3D-Drucks einzulassen und
> experimentierfreudig sein. Wenn man damit ein Problem hat, bleibt einem
> nur das Ausdrucken fertiger STL-Dateien aus dem Netz.

Wobei die meisten dieser "druckfertigen" Designs gar nicht, oder 
schlecht auf 3D-Druck optimiert sind. Da macht man es lieber gleich 
selbst.

von Heinz R. (heijz)


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Ich hatte einen 3D-Drucker - benutze das Teil nicht mehr

Es ist ein interessantes Hobbyprojekt - wenn man sich damit befasst und 
Zeit dafür hat

Aber: Ich habe diverses Werkzeug - Tauchsäge, Kappsäge, Oberfräse, 
Lötkolben, Ständerbohrmaschine usw
Diese werden teilweise ein ganzes Jahr nicht benutzt
Irgendwann brauche ich sie dann - sie funktionieren wie gewohnt

Ganz anders bei einem 3d-Drucker - erst mal wieder alles einstellen, 
Probedrucke machen, ok, das Fillament ist feucht geworden, neues 
besorgen
Dann den Probeausdruck nachmessen, Schrumpffaktor justieren,...
Irgendwie alles abhängig von Umgebungstemeperatur, Luftfeuchtigkeit, 
Mondphase

Als Hobby zum Zeitvertreib gut geeignet - zu mehr in meinen Augen leider 
nicht

Das mag bei professionellen Auftragsfertigern anders aussehen - die 
kennen Ihre Kinder und beschäftigen sich jeden Tag damit...

Die vielen bei Thingiverse usw vorgsellten, ach so tollen Gehäuse und 
Halterungen - ganz ehrlich - mir kommt so was nicht in die Wohnung
Ist halt typisches form folows function

Finde btw - neben einer CNC-Fräse - einen kleinen Lasercutter viel 
spannender

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Heinz R. schrieb:
> Finde btw - neben einer CNC-Fräse - einen kleinen Lasercutter viel
> spannender

Ja das ist auch ein Sinnvolles Werkzeug.
Ich hatte bis vor kurzem mit dem Cutter Schablonen für die Lötpaste 
gemacht.
nun aber habe ich festgestellt, dass wenn ich die Schablonen mit dem 
3D-Drucker fertige, ich die Vorteile habe, dass wenn ich die Schablone 
nicht mehr brauche, landet sie im Schredder (Aus PET-G),.
Und? Na es wird wieder eine Schablone daraus :-) dass konnte ich nicht 
mit vernünftigen Mitteln mit den Stahl-Schablonen die ich früher mit dem 
Lasercutter gemacht habe.
Für Großserien, nehme ich nach wie vor Stahl-Schablonen.
Aber für Prototypen? wo mann weis dass es nur ein paar werden?
Da druck ich die mir mal eben aus PET-G, das lässt sich wunderbar wieder 
zu neuem Filament verarbeiten.

von Olaf (Gast)


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> Ganz anders bei einem 3d-Drucker - erst mal wieder alles einstellen,

Die Probleme die du da beschreibst kenne ich so nicht. Sie sind IMHO
ein Zeichen fuer einen nicht korrekt eingestellten Drucker. Ich schalte
meinen auch manchmal 1-2Monate nicht ein und trotzdem geht er.
Allerdings jedesmal wenn man ein anderes Material verwendet, also auch
beim allerersten mal nach dem Kauf ist halt einiges einzustellen bis es
problemlos laeuft. Lesen im Internet hilft da, aber man kann nicht 
erwarten
Parameter von anderen Leuten 1:1 kopieren zu koennen. Selbst PLA von 
Hersteller A kann ganz anders sein als dasselbe von B.

Aber wenn es einmal laeuft dann laeuft es auch und dabei ist mein 
Drucker komplett selbst zusammengezimmert weil man damals noch keinen 
fertig kaufen konnte als ich das gemacht habe.

Man muss bereit sein sich mit dem Prozess zu befassen und zu lernen.

Und ja, Profidrucker sind natuerlich noch eine Nummer besser. Aber 
selbst da lohnt es sich einen eigenen Drucker zu haben damit man Drucker 
gerechtes Design lernt. Dann kann man naemlich wenn man es wirklich 
braucht einfach eine Datei erzeugen und an einen Dienstleister schicken 
und bekommt das zurueck was man erwartet hat und erlebt es nicht das 
sich ein Traum in ein Alptraum verwandelt.

Im uebrigen gilt fuer meine Fraese dasselbe. Auch da ist das was ich 
damit machen kann ein Witz im vergleich zum 5-Achsen Bearbeitungszentrum 
in der Fertigung meiner Firma. Aber es ist gut zu wissen worauf es 
ankommt. Dann kann man auch einfach mal ein Modell machen und 
weitergeben ohne das der Bearbeiter die Haende ueber den Kopf 
zusammenschlaegt.

Olaf

von DoS (Gast)


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Eine Fräse macht definitiv weniger Fehldrucke.

von 3D-Druck-Nutzer (Gast)


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Hallo

Heinz R. schrieb:
> Ganz anders bei einem 3d-Drucker - erst mal wieder alles einstellen,
> Probedrucke machen, ok, das Fillament ist feucht geworden, neues
> besorgen
> Dann den Probeausdruck nachmessen, Schrumpffaktor justieren,...
> Irgendwie alles abhängig von Umgebungstemeperatur, Luftfeuchtigkeit,
> Mondphase


So war es auch bei meinen ersten Drucker:
Abgesehen von einigen eher flächigen Modellen - was ja nicht wirklich 
der Hauptnutzen eines 3D Drucker ist - habe ich immer irgendwelche 
Probleme gehabt selbst mit verschiedenen PLA Filamenten.
Letztendlich nach einigen "Gimmikausdrucken" aufgegeben es aber gegen 
besseren Wissen alle 3 Monate immer wieder mal versucht da es auf 
Thingiverse und Co. ja wirklich sehr viel feines gibt was mich immer 
wieder gereizt hat - alles was interessant war hat aber nie 
zufriedenstellende Ergebnisse gebracht - soweit es überhaupt zu einen 
fertigen Ergebnis kam...

Der Beginn ist jetzt etwa 3-4 Jahre her und irgendwann hatte ich dann 
ganz aufgegeben und der 3Drucker wurde in irgendeiner Ecke abgeschoben.

Aber das "Will ich haben" und die potentiellen Möglichkeiten  (andere 
Schaffen es doch auch, und halt die Produkte die man damit erzeugen kann 
haben für mich durchaus einen Nutzen) haben mich nicht los gelassen.
So habe ich vor etwa 18 Monaten trotz "komischen Gefühl" eventuell einen 
Fehler zum machen und der "Werbung" diverser YT Kanäle aufgesessen zu 
sein einen Mingda D2 FDM Drucker gekauft - der vom Preis eigentlich auf 
ähnlichen Niveau liegt wie mein alter Drucker und auf den ersten Blick 
außer einen schöneren Display und weniger (!) Einstellmöglichkeiten 
direkt am Drucker (Firmware) auch nicht auf höheren Niveau spielt:

Aber mit dem klappt es deutlich besser - warum ist mir bis heute nicht 
klar - und ja Probleme gibt es auch dort immer wieder mal - aber genau 
dort wo "jeder" andere auch Probleme hat (zumindest bei FDM und dieser 
Druckerpreisklasse)und vor allem:
Selbst die Probleme sind dann zu 95% rein optischer Natur welche durch 
etwas Nachbearbeitung oder halt einfach hinnehmen (anders ausrichten - 
etwas probieren bei der Druckpostion und Ausrichtung) soweit minimiert, 
aber auch nicht vollständig verhindert werden können, das der Zweck und 
die Funktion erfüllt werden.

In den letzten Jahren hat sich trotz des verblassenden Hype in den 
Medien (die "Versprechen" die dort vor nun schon 5 Jahren oder sogar 
mehr gegeben worden erreichen bezahlbare Hobbydrucker in FDM Technik bis 
heute nicht...)
doch so einiges bei den 3D Druckern für zu Hause und sehr deutlich unter 
1000 Euro (ja sogar unter 300 Euro) getan wie ich selbst feststellen 
durfte - wobei man das von "Außen" gar nicht mal sieht denn das Prinzip 
ist das selbe und die Mechanik oder Qualität der Schrittmotoren usw. 
wirkt auch nicht besser - und trotzdem :
Bei mir fluppt es (soweit halt bei FDM im Bereich unter 5000 Euro 
möglich) jetzt.
Wieso weshalb das das weis ich nicht...

3D-Druck-Nutzer

von 3D-Druck-Nutzer (Gast)


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Hallo

3D-Druck-Nutzer schrieb:
> Bei mir fluppt es (soweit halt bei FDM im Bereich unter 5000 Euro
> möglich) jetzt.

Da liest man den Text nochmals bevor er abgeschickt wird und dann so 
was... ;-)

Es soll natürlich heißen:

Bei mir fluppt es (soweit halt bei FDM im Bereich unter 300 Euro
> möglich) jetzt.

5000 Euro oder gar mehr kostet hoffentlich überhaupt kein FDM 
(Kunststoff) Drucker... :-)

von ddd (Gast)


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Christian M. schrieb:
> Was gibt es denn so für Verwendungszwecke die
> mir noch nicht in den Kopf gekommen sind.

Ich druck damit alles, was ich vor dem 3D-Druckerkauf nie gebraucht 
habe...

von 3D-Druck-Nutzer (Gast)


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Hallo

:-)

Nicht ganz unwahr...
Aber nein es gibt auch so manch anderes was mit 3D Drucker dann 
einfacher oder auch nur schneller geht.
Schneller als halt:
Fahrt zum Baumarkt, IKEA (nein keine Möbel aber der hat ja auch viel 
Schnick Schnack der oft nette Nebenzwecke erfüllt), den 1 Euro Shop, 
Modelbauladen,...
Oder gar die Onlinebestellung

Billiger ist es ehrlicher Weise gesagt allerdings eher selten (außer 
beim Modellbauladen vor Ort wo die Betreiber  alle immer noch nicht 
verstanden haben das sich die Zeiten geändert haben und man mal Online 
schauen sollte welche Preise dort aufgerufen werden - ja ja Ladenmiete 
Personalkosten... interessiert mich als Kunde aber so was von gar 
nicht!)
Man muss einfach den 3D Druck auch als ein weiteres (Neben-) hobby 
sehen.

von Olaf (Gast)


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> 5000 Euro oder gar mehr kostet hoffentlich überhaupt kein FDM
> (Kunststoff) Drucker... :-)

Doch. Ich hab in der Firma einen der liegt so um die 10000Euro.
Die Besonderheit besteht neben einem soliderem Aufbau in der Hauptsache
darin das er zwei Extruder hat die beide bis 500Grad funktionieren.

Olaf

von Reparateur o.3DD (Gast)


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Hallo, interessante Frage!

Ich selbst hab kein 3DDrucker und auch keinen in Reichweite. Erste 
Schritte mit OpenScad habe ich erfolgreich hinter mir (ein Teil f. einen 
Freund konstruiert der einen 3DD hat, der wohnt aber weiter weg)

Vor 2Wo brach an meiner Lupenleuchte das Fussteil welches in der 
Tischklammer gesteckt wird. Die Schwenkarmkonstrukion ist so eine mit 
parallelen 4Kantstahlrohre und Zugfedern. An diesem Fussteil lastet also 
das gesamte Lampengewicht mit maximalem Hebelarm.

Nun, ich habe mit meinen Mittel (Schraubstock, Puksäge, Feilen, 
Akkubohrschrauber) das Teil in Stahl repliziert. Kleiner Mangel: es gibt 
keine M13 Schrauben so dass dem Zapfen jetzt 1mm im Durchmesser fehlt...

Ich habe mich beim machen die Frage gestellt, ob das Ersatzteil  aus 
einem FDM 3DD genug haltbar sein würde resp. wie die Konstruktion sein 
müsste um die Robustheit zu maximieren.
(Schichtrichtung, Füllung, Kehlenverlauf, usw.)
Klar: da fehlt mir die Einschlägige Erfahrung.

Anderseits: hat man mal die Druckdaten & 3DD kann man sich einfach bei 
erneutem Bruch das nächste Exemplar rauslassen. Das sollte aber nicht 
öfters als 1/Jahr nötig werden, sonst ist Babies machen ja noch 
schneller ;-)

von Olaf (Gast)


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> Ich habe mich beim machen die Frage gestellt, ob das Ersatzteil  aus
> einem FDM 3DD genug haltbar sein würde resp.

Wuerde ich nicht erwarten. Das Problem ist ja das selbst dein vorher 
verwendetes Spritzgussteil bereits unterdimensioniert war. Das ist 
letztlich das Problem, man muss ein Druckteil anders designen als eines 
fuer Spritzguss und beide wieder anders als etwas das man Fraesen will.
Aber du koenntest natuerlich dein Modell an einen Dienstleister schicken 
der es dir aus Metall druckt.

Olaf

von Thomas H. (thomash2)


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Drucke gerade nen Motor-Adapter für ein Kinderauto. Ich denke original 
fährt es 3km/h, hab gerade einen 100W BLDC Motor rumliegen den ich dort 
jetzt reinbaue.
Das 3km/h Auto ist auch nicht mehr sonderlich interessant für die 
Kleine, die maximale Geschwindigkeit reguliere ich dann via 
Wifi/Bluetooth-Controller.

In der Nähe gibt's nen Park mit asphaltiertem Weg, der erinnert 
irgendwie stark wie eine Rennstrecke in Super Mario Cart, dort liegen 
noch 5 andere Kinder-Autos rum.

Hab damals selbst meine erste CNC Fräse mittels 3D Drucker umgebaut und 
danach die Teile aus Aluminium gefräst. Ohne Drucker hätte ich's wohl 
aus Holz machen müssen (deutlich umständlicher und hätte auch länger 
gedauert...).

: Bearbeitet durch User
von Johannes S. (Gast)


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Heinz R. schrieb:
> Ganz anders bei einem 3d-Drucker - erst mal wieder alles einstellen,

nur wenn die Mechanik schlecht ist.
Habe einen alten Vellemann K8200, an dem musste man alles umbauen damit 
der wirklich brauchbar wurde. Den habe ich jetzt für PETG eingerichtet, 
einachalten, Druckauftrag rüberschieben (per Octoprint), starten, 
Druckteil abholen. Das geht so zuverlässig das ich nicht mal zur 
Kontrolle in den Keller muss.
Das Gleiche bei meinem Sidewinder X1: die Z-Achse ist da Mist weil auf 
den Schrittmotoren gelagert. Die Lager sind aber gar nicht für eine 
Belastung in axialer Richtung gemacht. Dann war die originale Position 
des Home Sensors so schlecht das da Spiel war, so gab es schon einen 
Unterschied zwischen Leveln und Druckstart. Jetzt kann ich zigmal 
drucken ohne zu leveln.

Also mit guter Mechanik macht das schon Spaß. Der Reiz ist eben das so 
zu konstruieren und zu drucken das wenig nachgearbeitet werden muss.
Gehäuse, Halterungen, Adapter, ich möchte den Kumpel auch nicht mehr 
missen.

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Was lese ich da von (Muss mann immer wieder einstellen)?
Was lese ich da von (unter 300 € taugt nix)?

Leute das war vielleicht vor 10~20 Jahren so.

Kauf dir einen Monoprice IIIP Cadet.
[ELV hat den grad für 139,95 € im Sortiment siehe Bild]
1.) Den packst du aus und schaltest ihn ein.
2.) Transportversicherung entlernen.
3.) Nimmst die beigelegte SD Karte und steckst sie in den PC(Braucht es 
bei Handy nicht).
4.) Installierst die Software auf dem PC (Oder App auf dem Handy 
runterladen einfach den auf dem 3D-Drucker aufgeklebte QR Scannen).
5.)Konfigurierst deine IP (und Lan-Passwort)auf der Karte.(Handy macht 
dies Automatisch)
6.) Steckst die SD Karte in den 3D-Drucker.
7.) Startest das Config-File
8.) PC/Handy Verbindest dich per WLAN mit dem Drucker
9.) Modell auswählen oder erstellen.
10.) Filament einspannen.
11.) Splicen/Drucken, Fertig.

Das ganze hat meine Kleine Tochter in rund 15 Min geschafft und ihre 
ersten L.O.L. Accessorius ausgedruckt.
Es gibt mittlerweile 3D-Drucker weit unter 300€ sogar einen Sensor 
haben. mit welchem sie sich selbst Justieren (Cadet macht dies wenn man 
nichts Umkonfiguriert automatisch vor jedem Ausdruck).

Ja das Ding sieht wie ein Spielzeug aus richtig, aber ich selbst habe 
mir (Zu der 3D-Drucker-Farm) einen solchen geholt, der steht jetzt auf 
meinem Labortisch, und druckt Sonderstecker, die entweder nicht mehr 
lieferbar sind (Kuriose Rastermaße) oder einfach wenn man nur 1Stk. zur 
Rep braucht zu teuer zum bestellen sind.

Und das Teil hat eine Maßhaltigkeit von 1/10 mm Ganz ohne Justieren.
Einfach so "Out of the Box".

Selbst der Preis des Teils mutet nach Spielzeug an, aber mein Cadet hat 
sicher schon über 20kg Filament verdruckt und ist noch so wie am 1st. 
Tag.

Das hat sogar mich als Profi erstaunt.

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Patrick L. schrieb:
> Kauf dir einen Monoprice IIIP Cadet.

Supi, und dann druckst du dir deinen Rasenmähermotor und einen Amboss 
aus Plastik, sowie irgendwelche Staubfängerfiguren.

Besser hätte man die Sinnlosigkeit nicht im Bild darstellen können als 
in dieser Werbung.

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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MaWin schrieb:
> Supi, und dann druckst du dir deinen Rasenmähermotor und einen Amboss
> aus Plastik, sowie irgendwelche Staubfängerfiguren.

Nein Hauptsächlich Stecker. Beispiel eines RM3.96 Steckers den man nicht 
mehr bekommt. da habe ich für eine Kleinserie eines Kunden 100 Stk davon 
gedruckt. Dan Kontakt-Stifte reingedrückt, Bestückt und Fertig.
0 Ausschuß! mit dem IIIP Cadet!
Habe aber auch schon andere Kleinteile Gedruckt.
Das Bild ist ja das Originalbild aus dem ELV Katalog ;-)

von Bratmaxxe (Gast)


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MaWin schrieb:
> Supi, und dann druckst du dir deinen Rasenmähermotor und einen Amboss
> aus Plastik, sowie irgendwelche Staubfängerfiguren.

Ich würde so weit gehen zu behaupten, die meisten Käufer von FDM 3D 
Druckern machen genau das damit.
Sinnlosen Tand von thingiverse und co drucken (weil man nicht selber 
konstruieren / gestalten kann) und das Ding in spätestens nem viertel 
Jahr wieder in quasi neuwertigem Zustand auf ebay und co verticken ;)

von Bratmaxxe (Gast)


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Patrick L. schrieb:
> Habe aber auch schon andere Kleinteile Gedruckt.

Hier würden mich mal Fotos der gedruckten Teile interessieren. Kann mir 
nicht vorstellen, das sowas wirklich gut raus kommt bei FDM.

von 3D-Druck-Nutzer (Gast)


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Hallo

MaWin schrieb:
> Supi, und dann druckst du dir deinen Rasenmähermotor und einen Amboss
> aus Plastik, sowie irgendwelche Staubfängerfiguren.
>
> Besser hätte man die Sinnlosigkeit nicht im Bild darstellen können als
> in dieser Werbung.

Wie die meisten wohl indirekt aus meinen Beiträgen herauslesen können 
bin ich auch nicht der Nutzer von reinen Dekorationsgegenstände oder 
irgendwelchen Figuren.
Aber das gibt mir, wie auch einen anderen, ach nennen wir ihn zum Spaß 
mal einfach mal "Irgendeinen MaWin" nicht das recht Leute und die durch 
sie genutzten Werkzeuge zu diffamieren und meinen bzw. seinen Geschmack 
als den einzig zutreffenden hinzustellen.

Auch dumme Vergleiche und Ansprüche die einfach nicht funktionieren 
können wie es jeder weis (Amboss, Motor) aus den FDM 3D Drucker und 
Kunstofffilament deuten auf einen "interessante" Zeitgenossen hin mit 
den zu recht niemand was zu tun haben möchte.

Na ja "unser" MaWin - egal ob der echte oder einer der Nachahmer (die 
vom "besten" gelernt haben) - was wäre das Forum nur ohne sie?

Besser !

von DANIEL D. (Gast)


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Also ich selbst habe mal angefangen einen 3D Drucker zu bauen, so mit 
Holzrahmen und so ein Kram. Aber der steht halt fertig schon seit über 
zwei Jahren herum. Es ist halt das Material Plastik, die meisten Dinge 
sind mir lieber, wenn sie aus Metall oder Holz oder so sind. Und dann 
baue ich es meist halt aus den Materialien. Wobei ich mir schon denke 
wenn er funktionieren würde, dass ich ihn benutzen würde. Aber das 
Einrichten war mir zu mühselig.

von Johannes S. (Gast)


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3D-Druck-Nutzer schrieb:
> seinen Geschmack
> als den einzig zutreffenden hinzustellen.

weil er Recht hat gibt es ja auch kaum 3D Drucker und Anwender...

von Reparateur o.3DD (Gast)


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Olaf schrieb:
>> Ich habe mich beim machen die Frage gestellt, ob das Ersatzteil  aus
>> einem FDM 3DD genug haltbar sein würde resp.
>
> Wuerde ich nicht erwarten. Das Problem ist ja das selbst dein vorher
> verwendetes Spritzgussteil bereits unterdimensioniert war. Das ist
> letztlich das Problem, man muss ein Druckteil anders designen als «schnipp»

Ja Olaf, genau mit dieser meiner Frage welche du nach "resp." 
abgeschnitten/unzitiert hast, hätte ich gehofft hier Konstruktive 
Hinweise zu bekommen wie ebendiese FDM-taugliche Dimensionierung sein 
müsste/könnte.

Das nun zerbrochene Orig.Teil ist nun mal soundso alt (ich kann es nicht 
bestimmen, dürfte jedoch >10J sein) hat also für ein 
Consumer-Spritzgussteil zumindest seine Garantie/Gewährleistungszeit um 
mind. Faktor 5 Übertroffen.
Aber halt ärgerlich wen der Rest d. Lupenleuchte noch tut und kaum 
Gebrauchsspuren aufweist.
Ich tippe darauf dass noch die orig. FL-Ringröhre drin ist. Die fix 
verbaute Schnellstartelekrtronik (kein KVG) weist ebenfalls keine 
(Wärme-)Alterungsspuren auf.

Von meinem Tastsinn her, Schätze ich das dem orig. Spritzkunstoff auch 
etwas Fasern zwecks Verstärkung beigemischt sein dürften. Meines mageren 
Wissenstandes zu FDM nach, geht das beimischen von Verstärkungsfasern im 
Heimbereich-3DD ja nicht - korrekt?

von Wangoch (Gast)


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Bratmaxxe schrieb:
> Ich würde so weit gehen zu behaupten, die meisten Käufer von FDM 3D
> Druckern machen genau das damit.
> Sinnlosen Tand von thingiverse und co drucken (weil man nicht selber
> konstruieren / gestalten kann) und das Ding in spätestens nem viertel
> Jahr wieder in quasi neuwertigem Zustand auf ebay und co verticken ;)

Gefühlt sind das 95 % !

Wenn man den 3D Drucker  professionell anwenden will (auch als Bastler) 
sollte man sich vorher ein vernünftiges CAD zulegen (z.B. FreeCad) !! 
Das ist die Kombination die einem weiter bringt. Wenn man so einsteigen 
will ist es wichtig nicht gleich in die Vollen zu gehen sondern mit 
Kleinteilen anzufangen. Zum FreeCad gibt es im Netz sehr gute Tutorials, 
sodass man in 2 / 3 Tagen schon was vernünftiges zustande bring. Gute 
Einstiegsprojekte sind Abstandsbolzen , Platinen Halter, 
Unterlegscheiben mit exotischer Dicke usw.
Als nächsten Schritt kann man sich dann an Gehäuse wagen. Auch sehr 
wichtig: wenn ein Projekt zum Erfolg führen soll ist eine gute 
Druckeinstellung unverzichtbar. (eine Wissenschaft für sich) . Kurz zu 
erwähnen ist die Automatische Plattform Nivellierung (ein Muss).

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Reparateur o.3DD schrieb:
> Von meinem Tastsinn her, Schätze ich das dem orig. Spritzkunstoff auch
> etwas Fasern zwecks Verstärkung beigemischt sein dürften. Meines mageren
> Wissenstandes zu FDM nach, geht das beimischen von Verstärkungsfasern im
> Heimbereich-3DD ja nicht - korrekt?

Doch das geht,
Es gibt spezielle Hochleistungsfilamente wie Apollo oder ULTEM.

Wobei ULTEM natürlich HighEnd Filament ist und nicht mit 0815 3D-Drucker 
verdruckt werden kann. Diese Sonderfilamente erreichen teilweise die 
Härte und Bruchfestigkeit von Metallen.

Auch gibt es spezielle Nylon Filamente die eine sehr Hohe Festigkeit 
haben.

Dein Teil würde ich mit ULTEM oder PEEK drucken, das wäre dam 
wahrscheinlich stabiler wie das Original,

Wenn ich mal Zeit habe und mit den "IIIP Cadet" wieder Teile Drucke, 
werde ich die mal Fotografieren und hier einstellen.

Von den Stecker sind leider alle Verbaut, deshalb kann ich davon kein 
Bild mehr Posten. Kann ja nicht von jedem Teil was ich herstelle Fotos 
machen, habe anderes zu tun. ;-)

Habe auch schon Kabel-Schlepp-ketten ausgedruckt, das geht auch.
Mache ich gerne in 3D-Drucker für 3D-Drucker, das die Kabel schön 
geführt werden. (Besucher haben diese schon Live gesehen)

von Johannes S. (Gast)


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Wangoch schrieb:
> Kurz zu
> erwähnen ist die Automatische Plattform Nivellierung (ein Muss).

finde ich nicht, bei ordentlicher Mechanik reicht einmal einstellen für 
lange Zeit. Auch die Einstellungen, bei denen die Z-Achse ständige hin- 
und herfährt mag ich nicht. Dafür lieber einmal ordentlich ausrichten, 
das ist nur ein herumdoktorn an Symptomen.

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Johannes S. schrieb:
> Dafür lieber einmal ordentlich ausrichten,
> das ist nur ein herumdoktorn an Symptomen.

Da ist der "Adventure 3" das beste Beispiel für!
Nein der hat Keine Sensoren aber funktioniert "Out of the Box" absolut 
ganz ohne Justieren, und dies auch biss man mal Teile Wechselt über sehr 
lange Zeit.

Der Cadet, ist etwas günstiger gebaut, da die Plattform eine Magnetbase 
ist (Kann ja beim Rausnehmen und Drukling abnehmen und wieder einsetzen, 
da keine Führungen etwas anders Liegen) Hat der einen Sensor der vor 
jedem Druck, automatisch eine 5-Punkt Kalibrierung macht.
Aber die Meisten Profi-Mittelklasse Drucker, verzichten auf solche 
Sensoren, und haben dafür eine stabile Mechanik.
Selbst mein Steinzeit Wanhao muss ich so 1x die Woche justieren, wenn er 
täglich druckt. Dies aber weil der damals noch ein Plexiglas Gehäuse 
hat.

Das ist leider nicht so Stabil wie die um rund 15J jüngeren gesellen.

Meinem Geetech A10T mit Mischextruder, habe ich einen 
Nivellierungssensor Verbaut, dies aber auch wegen der umgeführten 
Magnetbase.
Der AIO-Robotics-A10 hat ebenfalls eine Automatische Nivellierung,
Dort aber wegen der Glasplatte als Base. Da ist es schon fast Zwingend 
notwendig. Obwohl der AIO-Robotics vollständig aus Metall ist, ist 
bedingt durch die Herausnehmbare Glasplatte, natürlich möglich, das 
durch ev. Staub bei Wiedereinsetzung, sich das Verschiebt. da macht er 
auch vor jedem Ausdruck eine auto-Nivellierung.

Man kann es nicht Globalisieren, je nach gerät brauchrt es einen Sensor 
oder halt eben nicht.

Beim "Adventure 3" ist das Druck-bett zwar auch Herausnehmbar um den 
Druckling zu entlernen, aber es ist so sauber geführt dass ein Sensor 
Überflüssig ist. Einzig wenn man das Hotend wechselt muss man schnell 
eine 1Punkt Kalibrierung machen. Dies ist auch zu Empfehlen wenn man mit 
sehr Heißem Druck-bett druckt. Da das Bett dann auf die Temperatur 
aufheizen und im Heißen Zustand nivellieren! Thermik kann schon 
Dehnungen hervorrufen die es nötig machen, aber unter 75° ist dies 
vernachlässigbar.


Aber die Anderen brauchen die meisten keinen.

Beitrag #6864043 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Walter T. (nicolas)


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Patrick L. schrieb:
> Kann ja nicht von jedem Teil was ich herstelle Fotos
> machen, habe anderes zu tun. ;-)

Das gehört zu den wenigen Dingen, die überhaupt nicht schwer sind. Das 
lässt sich sogar automatisieren.

von Markus B. (Gast)


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Christian M. schrieb:
> PS: Ich habe eine Fräse, Ständerbohrmaschine und Drehbank.

Ich habe genau die gleichen Maschinen (die Fräse als CNC) und wüsste 
ebenfalls nicht, was ich mit einem 3D-Drucker anfangen sollte.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Patrick L. schrieb:
> Johannes S. schrieb:
>> Dafür lieber einmal ordentlich ausrichten,
>> das ist nur ein herumdoktorn an Symptomen.
>
> Da ist der "Adventure 3" das beste Beispiel für!
> Nein der hat Keine Sensoren aber funktioniert "Out of the Box" absolut
> ganz ohne Justieren, und dies auch biss man mal Teile Wechselt über sehr
> lange Zeit.

Das kann ich bestätigen. Ich habe mir auf Patricks Empfehlung hin einen 
zugelegt und bin damit wirklich sehr zufrieden. Da heisst es wirklich: 
auspacken, einschalten, einlegen, drucken - fertig. Selbst mit meinem 
Uraltfilament. Weiteres dazu findet sich hier:

Beitrag "[3D-Druck] Wohnzimmertauglicher 3D Drucker gesucht"

> Beim "Adventure 3" ist das Druck-bett zwar auch Herausnehmbar um den
> Druckling zu entlernen, aber es ist so sauber geführt dass ein Sensor
> Überflüssig ist.

Ja, die Lösung ist faszinierend einfach, aber gut durchdacht und 
erstaunlich genau.

Walter T. schrieb:
>> Kann ja nicht von jedem Teil was ich herstelle Fotos
>> machen, habe anderes zu tun. ;-)
>
> Das gehört zu den wenigen Dingen, die überhaupt nicht schwer sind. Das
> lässt sich sogar automatisieren.

Ja. Aber ehrlich: warum sollte man? Man kennt seine Teile, weiß, wie sie 
aussehen und hat die im CAD.

Markus B. schrieb:
> Ich habe genau die gleichen Maschinen (die Fräse als CNC) und wüsste
> ebenfalls nicht, was ich mit einem 3D-Drucker anfangen sollte.

Ich habe auch all diese (und noch mehr), kenne die Grenzen dieser 
Maschinen und habe den 3D-Drucker genau deswegen ;-)

: Bearbeitet durch Moderator
von Johannes S. (Gast)


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ich bin da misstrauisch geworden nach dem Kauf des Artillery Sidewinder 
X1. Der wurde auch als das neue Druckwunder angepriesen, und ein paar 
Monate später kamen die Schwachstellen- und Verbesserungs Videos.
Eine Datei mit Muster GCode war dabei, druckt einen Würfel, sehr schnell 
und gut. Der Würfel hatte aber z.B. abgerundete Kanten, aus gutem 
Grund... Das war dann auch eine Baustelle.
Der ist jetzt aber auch wieder ein paar Jahre alt, da kommen ja jedes 
Jahr bessere Modelle raus. Und generell sind die kleineren Drucker mit 
200 mm³ Bauraum Einsteigerfreundlicher als 400 mm³, die Probleme 
potenzieren sich auch cubisch mit der Größe.
Trotzdem finde ich die genial, und wer da keinen Nutzen drin sieht hat 
Glück: es gibt keine Kaufpflicht :)

Eines der letzten praktischen Teile: Adapterhülse für Schleifscheibe. 
Die eierte fürchterlich weil es eine falsche für die Maschine war. 5 min 
gezeichnet, 15 min gedruckt, Problem gelöst.

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Ich kann da nur sagen:
Johannes S. schrieb: hat da recht !
> Trotzdem finde ich die genial, und wer da keinen Nutzen drin sieht hat
> Glück: es gibt keine Kaufpflicht :)
Ich habe etwas über 50 Modelle und Hersteller Probiert, viele habe ich 
dann im eBay wieder verscherbelt und 2 dem Hersteller zurückgegeben.

Wie ich schon erwähnt habe,
3D-Drucker sind Werkzeuge, und mann muss natürlich wissen welches 
Werkzeug zu welcher Arbeit passt. Genau so wie schon erwähnt:
Patrick L. schrieb:
> Genau so wie man wohl mit einem Kreuzschlitz-Schraubendreher wohl kaum
> Schlitzschrauben aufdrehen kann, aber ist deswegen die Erfindung dessen
> Mist?
Das Richtige Werkzeug für die Richtige Sache dann passt das.
Es muss sich niemand einen 3D-Drucker zulegen nur damit er da ist.

Aber wer des öfteren teile aus Kunststoff braucht, kann sich eine menge 
Zeit und ärger sparen, wenn er sich einen zulegt. Wichtig ist welcher 
Drucker.

Ich möchte hier keinen 3D-Drucker schlecht machen, weshalb ich auch 
keinen Speziell erwähne.
Aber wenn man einen 3D-Drucker ohne Beratung kauft, (Wie hier im Thread 
schon erwähnte Modelle) die ich geprüft und abgestoßen habe, muss man 
sich nicht wundern wenn es dann schief raus kommt.

Ich habe so ziemlich für jedes und alles mit viel Zeit und Engagement, 
3D-Drucker geprüft und auf Herz und Nieren getestet.
Ich habe 3D-Drucker für sehr viele Materiale, von PLA über Peek und 
Glas, bis hin zu Metall. Man muss einfach wirklich den Richtigen 
"Schraubendreher" in die Hand nehmen und hat dann auch 
zufriedenstellende bis sehr gute Resultate.

Wer Versucht mit einem "Creatbot F160 Peek" PLA zu drucken,
ist genau so eintäuscht wie der, der versucht mit einem AIO-Robotics 
A10B ABS zu drucken, oder eben der, der Versucht mit einem 
Kreuzschlitz-Schraubendreher Iambus- oder Schlitz-Schrauben zu Öffnen.
Und wer keine Ahnung von Werkzeugen hat, und auch noch Unbelehrbar ist, 
soll die Finger von 3D-Drucker lassen.
Wie schon erwähnt:
es gibt keine Kaufpflicht

Drum nochmals auf die Eingangsfrage:
3D Drucker, Wozu?
Um das Richtige Werkzeug zu haben wenn man es braucht.

: Bearbeitet durch User
von someone else (Gast)


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Johannes S. schrieb:
> ich bin da misstrauisch geworden nach dem Kauf des Artillery Sidewinder
> X1. Der wurde auch als das neue Druckwunder angepriesen, und ein paar
> Monate später kamen die Schwachstellen- und Verbesserungs Videos.
> Eine Datei mit Muster GCode war dabei, druckt einen Würfel, sehr schnell
> und gut. Der Würfel hatte aber z.B. abgerundete Kanten, aus gutem
> Grund... Das war dann auch eine Baustelle.

Die günstigen chinesischen 3D-Drucker muss man eher als schon 
benutzbare, zu verbessernde Basis sehen. Ja, steckt dann viel Arbeit 
drin, wenn das Ergebnis tip top ist, aber wenns ein Hobby ist, warum 
nicht? Zudem es dann immer noch preiswerter ist als viele fertige 
spitzen 3D-Drucker.

Irgendwelchen Influencern darf man nicht trauen, nur die wenigsten 
besitzen die Integrität und Fähigkeiten ehrliche und technisch 
angemessene Infos zu liefern. Gerade beim Sidewinder X1 gibts und gabs 
so viele blödsinnige und dumme Tipps, die man gleich vergessen kann. 
Ohne Werbung machen zu wollen, ich bin auch nur ein Zuschauer des YT 
Kanals. Wer einen Sidewinder X1 hat, sollte mal den YT Kanal Just 
Printed 3D anschauen, ist auch auf Deutsch. Und der liefert wirklich 
sinnvolle Hinweise, wie der Druck besser wird.

von Johannes S. (Gast)


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someone else schrieb:
> sollte mal den YT Kanal Just
> Printed 3D anschauen, ist auch auf Deutsch.

Danke, werde ich mir ansehen.
Durch den Vellemann K8200 habe ich schon viel gelernt, wollte eigentlich 
einen moderneren haben der OOB zu gebrauchen sein sollte. Naja, nach 
einigen Umbauten wie Linearachse für X, Z-Achse umgebaut und weiteren 
Kleinigkeiten druckt er schon ordentlich.

Einem Moderator möchte ich natürlich auch nicht widersprechen und glaube 
ihm das seine und Patricks Empfehlung stimmt :)

Beitrag #6864219 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Ralf X. (ralf0815)


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Christian M. schrieb:
> Hy! Scheinbar hat jeder so ein Teil daheim rumstehen. Ich bin ein
> Vollblutbastler und finde seit Jahren keinen Grund mir sowas zu kaufen.
> Bin ich nicht normal? ;-) Was gibt es denn so für Verwendungszwecke die
> mir noch nicht in den Kopf gekommen sind.
>
> PS: Ich habe eine Fräse, Ständerbohrmaschine und Drehbank.

Es gibt eine gute Sache an Deiner Frage:
Du hast sie Freitagsmittag eingestellt! :-)
In allen anderen Bezügen empfinde ich sie für <selbstzensiert>.
Du willst ein selbsternannter "Vollblutbastler" sein und bist noch auf 
keine Idee gekommen, warum man sich so einen Drucker zulegen sollte?
Das hört sich für mich so an wie ein selbsternannter 
"Vollblutfreizeitfahrer" mit Motorrad, Sportwagen und Kombi, der sich 
fragt, wozu es Busse und LKW gibt.
Oder der "Vollbluthobbykoch", der nichts mit einem Dampfgarer anzufangen 
weiss.

Darf man fragen, was Du mit Deiner Fräse (was für eine?), 
Standbohrmaschine und Drehbank (was für eine) so machst und mit welcher 
Häufigkeit?
Oder sind Dir auch dort die Ideen ausgegangen? :-)

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Mutter der Porzellankiste schrieb im Beitrag #6864219:
> Das sind Präzisionsgeräte

Und wie sagte Scotty so schön als er die Excelsior sah ?
"Und wenn meine Großmutter Flügel hätte könnte sie Fliegen" :-D

von Johannes S. (Gast)


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someone else schrieb:
> Wer einen Sidewinder X1 hat, sollte mal den YT Kanal Just
> Printed 3D anschauen

Puh, da braucht man aber viel Kaffee, der erzählt sehr gemütlich der 
Erklärbär :)

von Heinz R. (heijz)


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Nach  meiner Erfahrung ist gar nicht die Präzision das Problem

Vielleicht hat sich ja heutzutage was geändert, aber "früher" war es so:

Man kauft sich Filament, muss dann erst aufwendige Tests machen, was
- die richtige Drucktemperatur
- die richtige Betttemperatur
- bei ABS die richtige Umgebungstemperatur

ist

Danach druckt man ein Muster ,misst dann nach, um den Schrumpfungsfaktor 
zu bestimmen
Dann diesen Faktor eingeben, alles noch mal von vorne..

3 Monate später kauft man neues Filament - dann der ganze Spass von 
vorne

Oder dasPLA stand 3 Monate ungenutzt rum, ist hygroskopisch, --> 
wegwerfen

Ist das heutzutage anders?

von Jack V. (jackv)


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Heinz R. schrieb:
> Ist das heutzutage anders?

Bei mir: Ich verwende überwiegend PLA(+) – aufgrund seines Preises, 
seiner unkomplizierten Handhabung und nicht zuletzt aufgrund der 
Tatsache, dass es nicht aus Erdöl gewonnen wurde (ein bisschen Öko bin 
ich dann ja doch auch … ;). Da kaufe ich relativ wahllos die nicht am 
schlechtesten bewerteten Sachen. Anpassungen bewegen sich im Bereich von 
±15K Hotend-, und ±5K Bett-Temperatur, aber mit 200°/50°C als Startpunkt 
lassen sich eigentlich immer brauchbare Ergebnisse erzielen – angepasst 
wird dann in der Regel zum nächsten Druck, die ganzen Testprogramme 
(Heat-Tower, etc.) spare ich mir, solange ich nicht ein Stück mit 
besonderen Anforderungen drucken möchte.

Manchmal drucke ich wochenlang nichts (man hat ja auch noch andere 
Hobbies, außerdem drucke ich nicht um des Druckens willen, sondern weil 
ich ein Teil brauche (oder möchte)), aber wenn dann wieder was ansteht, 
wird allenfalls das Druckbett einmal mit IPA abgewischt, damit der 
mittlerweile darauf liegende Staub die Haftung nicht ruiniert – der 
Druck ist dann auch nicht anders, als bei frisch eingelegtem Filament.

Das Bett habe ich vor Monaten das letzte Mal gelevelt, als ich nämlich 
die festeren Federn verbaut habe. Seitdem war diesbezüglich auch nichts 
mehr einzustellen.

Ich bin relativ spät in den 3D-Druck eingestiegen, und irgendwie war das 
alles sehr viel unkomplizierter, als ich mir angesichts der Berichte der 
alten Hasen vorgestellt hatte. Ich hab daher keinen direkten Vergleich 
zu „früher“.

Allerdings hat sich ein Bekannter, der das schon einige Jahre betreibt, 
vor kurzer Zeit das Nachfolgemodell von meinem Drucker (Ender 3) geholt, 
und seine Aussage war: „Da hab ich nun so viel Zeit und Geld in den 
alten Drucker gesteckt, und dieser 300€-Drucker bringt OOTB bessere 
Ergebnisse, als der alte Drucker, nachdem sehr viel Zeit und Geld 
reingesteckt wurde“ – ich denke also schon, dass es heutzutage anders 
ist, als noch vor wenigen Jahren :)

: Bearbeitet durch User
von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Jack V. schrieb:
> ich denke also schon, dass es heutzutage anders
> ist, als noch vor wenigen Jahren :)

Ja das ist so, die Extruder wurden weiter entwickelt, Die Software wurde 
verbessert und die Splicer-Software ebenfalls.

Im High-Tech Bereich garantiert der Hersteller mittlerweile die 
Konstanthaltung der Parameter.

So kann man Filemente Kaufen und mit den Parameter drucken die, die 
letzte Lieferung hatte.
Klar ist es von Vorteil die Filamente in Polyboxen zu Halten, wen man 
bis in 0.005mm Bereich arbeiten will.
Je mehr Feuchtigkeit das Filament aufnimmt, des do grösser ist der 
Schrumpffaktor beim auskühlen.
Ist es zu Feucht beginnt es im Extruder blasen zu Bilden, bis hin zum 
Schäumen. Man darf nicht vergessen was mit Wasser passiert wenn es in 
den 200° oder heißeren Extruder in Berührung kommt.
Das kann dann mitunter, sogar hinten aus dem Extruder Raus drücken.
Dann ist Extruder reinigen angesagt.
Bei 800° Extruder, kann es sogar teile zereisen wenn es dumm läuft.

Aber Moderne 3D-Printer, berücksichtigen das und man kann sehr maßhaltig 
Drucken. Auch da ist halt wieder die Erfahrung was man wo mit welcher 
Qualität kauft.
Gut Trocken gelagertes Filament hat ein vom Hersteller garantierter 
Schrumpffaktor, Der wird sogar angegeben und kann direkt im 
Splicer-Programm eingegeben werden. Wichtig ist dann halt dass man mit 
den vorgegebenen Parameter des Herstellers Druckt. Dan passt das alles 
in der regel auf 0,01mm locker. Mit etwas Erfahrung ist auch einiges 
mehr möglich.

Da aber natürlich nicht mit Billig 3D-Drucker die haben schon mehr 
Verfahrens Differenz.

Aber auch dass kann mann bei Splicer berücksichtigen, und Druckt bei 
ganz genauen Teilen nur in eine Richtung! so kann man ein großen Teil 
des Verfahrens-spiel wieder Kompensieren.

von Jack V. (jackv)


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OT: es heiß „Slicer“, nicht Splicer (weil das Objekt in Scheiben 
geschnitten, statt zusammengefügt wird) – jemand, der vorgeblich 
professionell mit solchen Geräten und der dazugehörigen Software 
arbeitet, sollte das eigentlich hinbekommen ;)

Und ich habe ohne weitere Maßnahmen mit meinem Billigdrucker eine 
Maßhaltigkeit von 0,1mm auf allen Achsen – für den Hobbybereich ist das 
schon recht okay, finde ich. Zumindest hatte ich noch keinen Fall, in 
dem mir ein kleinerer Wert tatsächlich einen Vorteil gebracht hätte. 
Wenn das je vorkommen sollte, hätte ich endlich einen Grund, mir einen 
dieser MSLA-Drucker (die mit UV-Belichtung von Harz) zuzulegen ;)

: Bearbeitet durch User
von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Jack V. schrieb:
> OT: es heiß „Slicer“, nicht Splicer

Jep Danke habe es nicht geachtet, das die Autokorrektur da mal wieder 
zugeschlagen hat ;-)
Wenn ich am PC schreibe steht es richtig aber beim Handy vergesse ich 
immer da zu schauen und Nachzukorrigieren (Siehe Beiträge in anderen 
Threads)
Aber bin halt heute unterwegs und schreibe mit dem Handy.
Manchmal passiert halt solche Ver-Korrekturen.
Mit dem Handy ist das Schreien hier im Forum eine mühselige Sache.

Aber Landesprachen und Rechtschreibe-Probleme kann man ja Ignorieren 
wenn man:
A.) am Inhalt Interessiert ist und
B.) weis dass ich nicht in meiner Landessprache schreibe,

OT Genug ;-)

Jack V. schrieb:
> Und ich habe ohne weitere Maßnahmen eine Maßhaltigkeit von 0,1mm auf
> allen Achsen, mit meinem Billigdrucker – für den Hobbybereich ist das
> schon recht okay,

Ja dem ist so, aber Heutige Geräte sollten eigentlich alle in dem 
Bereich sein, Selbst mein kleiner IIIP-Cadet, bringt das und sogar 
einiges mehr hin.

von Thomas H. (thomash2)


Angehängte Dateien:

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Ist noch nicht ganz fertig, aber dazu kann man nen 3D Drucker verwenden.
Kugellager sind natürlich auch verbaut.

von Olaf (Gast)


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> Oder dasPLA stand 3 Monate ungenutzt rum, ist hygroskopisch, -->
> wegwerfen

Ich hab das schon ein paar mal im Internet gelesen. Aber es entspricht 
absolut nicht meiner Erfahrung! Ich hab viele Rollen PLA weil ich 
unterschiedliche Farben habe. Teilweise >5Jahre alt. Funktionieren bei 
mir vollkommen problemlos.

Olaf

von W.S. (Gast)


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Christian M. schrieb:
> Scheinbar hat jeder so ein Teil daheim rumstehen.

Aber eben auch nur 'scheinbar'. In Wirklichkeit sieht das alles ein 
bissel anders aus. Man kann mit so einem 3D-Drucker durchaus Teil aus 
Plastik machen, die auf Fräse und Drehbank nur schwer oder gar nicht 
sinnvoll machbar wären.

Allerdings setzt das voraus, daß man eben diese Teile zuvor mit einem 
passenden 3D-CAD-Programm konstruieren muß und dann als Steuerdateien in 
ein zum 3D-Drucker passendes Bearbeitungsprogramm löffeln muß.

Das Ganze ist daher ziemlich softwarelastig und es ist weitaus weniger 
auf technische Zeichnungen ausgerichtet. Das braucht einiges an Umdenken 
und man muß sich auch Gedanken über Dinge machen, die ganz anders sind 
als bei üblicher spanender Bearbeitung.

Dazu eine Anekdote meinerseits: vor einigem Jahren war auch Conrad mal 
mit einigen 3D-Druckern auf der Embedded. Ich hatte den Standbetreuer 
mal nach den mechanischen Eigenschaften wie Festigkeit und 
Oberflächengüte im Vergleich zur spanenden Kunststoff-Verarbeitung 
gefragt. Seine Antwort war: "Schauen Sie mal hier, wir haben 6 neue 
Farben an Filament im Angebot".

Die Frage letztlich ist, ob man das Ganze für seine Basteleien braucht 
oder eher nicht. Das muß ein jeder für sich selbst entscheiden. Für 
berufliche Zwecke sehe ich die Hauptanwendung bei ausstellungsfähigen 
Modellen. Die kann man mit 3D-Druck sehr gut herstellen und sowas sieht 
bei einem guten Druckverfahren auch sehr ansehnlich aus. Für echte 
Werkstücke kommt aber weiterhin eher Spritzguß in Frage.

W.S.

von STK500-Besitzer (Gast)


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W.S. schrieb:
> Die Frage letztlich ist, ob man das Ganze für seine Basteleien braucht
> oder eher nicht. Das muß ein jeder für sich selbst entscheiden. Für
> berufliche Zwecke sehe ich die Hauptanwendung bei ausstellungsfähigen
> Modellen. Die kann man mit 3D-Druck sehr gut herstellen und sowas sieht
> bei einem guten Druckverfahren auch sehr ansehnlich aus. Für echte
> Werkstücke kommt aber weiterhin eher Spritzguß in Frage.

Oder man stellt Kleinserien damit her, für die Spritzguss zu aufwendig 
wäre.
Wir drucken uns damit in der Firma u.a. Kabelschellen und Gehäuse nach 
unseren Vorstellungen.

von DANIEL D. (Gast)


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Also ich habe bisher ein Produkt gesehen welche regulär verkauft wurde, 
und aus einem 3D Drucker stammte. Das war ein QR Code Leser ich glaube 
von I keys.

Ansonsten ist es halt ja das Material Plastik was nicht so toll ist in 
vielen Fällen. Es kann nicht gut der Sonne widerstehen, und wird 
eventuell brüchig über die Zeit.

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


Angehängte Dateien:

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DANIEL D. schrieb:
> Ansonsten ist es halt ja das Material Plastik was nicht so toll ist in
> vielen Fällen. Es kann nicht gut der Sonne widerstehen, und wird
> eventuell brüchig über die Zeit.

Ja wenn man UV-Unbeständiges Material wie ABS usw Verwendet.
Aber Bereits PLA Teilweise, PET-G oder Apollo, oder ASA, ist UV 
Beständig. und lässt sich mit Normalen Drucker verarbeiten.

Es gibt zig verschiedene Filamente, die absolut UV und 
Witterungsbeständig sind. Beispiel Bild  kleine Vergleichsliste von 
https://elkos-prints.de

Wir Drucken sogar Gehäuse in Grösseren Stückzahlen die nachehr in 
Straßenverkehr kommen. 3D-Drucker können sehr wohl auch Serien Fertigen, 
die der Spritzgussform in nichts nachstehen. Ja wir haben da sogar den 
Vorteil das der Kunde von Los zu Los mitteilen kann ob Option A,B,C oder 
D gewünscht ist, ohne dass wir 4 Spritzgussformen brauchen.
Und hat er eine Änderung in der Produktlinie, wird einfach ohne große 
Mehrkosten eine Option F gemacht.

Ohne 3D-Drucker, wäre das nur mit Klimmzügen und erheblichen Mehrkosten 
Machbar.

: Bearbeitet durch User
von ESC-Drucker (Gast)


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Moinsen Leute,

Frage: verarscht ihr euch gerne gegenseitig ohne es zu merken?

Es ist wirklich witzig zu lesen, dass diejenigen, die einen 3D-Drucker 
haben, denjenigen, die keinen haben, erklären das sie einen brauchen. 
Dabei aber diejenigen, die keinen haben, denjenigen, die einen haben, 
erklären das man so etwas nicht braucht!

von Philipp K. (philipp_k59)


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Ich habe das Thema jahrelang auch nur belächelt, habe Gehäuse für 
Basteleien improvisiert und teuer Acrylglasplatten mit Ausschnitten 
Lasern lassen.. irgendwann wurde das so teuer und die Drucker so günstig 
das ein Drucker für 150€ die bessere Alternative war. Mittlerweile habe 
ich 2 und eine Billigfräse... Heute drucke ich auch kleine praktische 
Ideen und Geschenke.

Muss halt jeder selbst wissen aber für Bastler ist der 3 Stunden Aufbau 
keine Hürde.

: Bearbeitet durch User
von Pandur S. (jetztnicht)


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> Ich bin ein Vollblutbastler und finde seit Jahren keinen Grund mir sowas zu 
kaufen. Bin ich nicht normal? ;-)

Ja. genau. Ab in die Klapse. Wenn man so weit denk wie immer, braucht 
das vielleicht nicht. Allenfalls mal bei Thingiverse reinschauen.
https://www.thingiverse.com/

von MaWin (Gast)


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Patrick L. schrieb:
> Es gibt zig verschiedene Filamente, die absolut UV und
> Witterungsbeständig sind.

Toll.

Somit sollte man nur noch 3d-Filamentdrucken.

Viel besser als jegliches Plastik, denn wirklich witterungsbeständiges 
Plastik ist mir noch nicht begegnet, nur unterschiedlich lange 
haltbares.

Ob Plastikstühle, Alwitra-Dachfolie, WPC, Nylon, Autostossstangen, alles 
zerfällt im UV Licht.

von Jan F. (fenki)


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Christian M. schrieb:
> PS: Ich habe eine Fräse, Ständerbohrmaschine und Drehbank.

Ja, das hätte ich auch gerne - schliesslich hatte ich mal eine Lehre als 
Mechaniker gemacht. Mittlerweile arbeite ich aber in einem komplett 
anderen Feld, habe also keinen zugang zu solchen Maschinen.
Wenn ich Platz hätte, wären die in meinem Hobbyraum. Aber in einer 3.5 
Zimmer Mietwohnung mit 2*2 Meter Kellerabteil, welches wie die 
Doppelgarage (geteilt mit einem anderen Mieter) genau 1 stück 
E27-Fassung als "Stromversorgung" hat, da ist es halt nicht möglich.

Den 3D-Drucker habe ich sogar von meiner Frau zum Geburtstag bekommen. 
Anfangs war er ein Hobby - mittlerweile ein Werkzeug. CAD ist noch immer 
eine baustelle bei mir, aber einfache Dinge krieg ich schon hin.
Klar: Metall und Kunststoff ist nicht das Selbe - aber man macht halt 
das Beste aus dem was man hat.
Es ist halt immer die Frage was man machen will - und welches Werkzeug 
zur Verfügung steht. Kompromisse gibt es auf allen Seiten. Für nich sind 
-kunststoffteile oft genug, da ich keine Motoren baue. Manchmal wäre 
mehr schön - aber halt nicht möglich.

Der Start von diesem Thread kommt mir ein Bisschen vor wie "Ich hab nen 
BMW - warum hat jeder einen Koreaner oder Japaner in der Garage?". 
Beides ist gut und erfüllt seinen Zweck.

von Markus B. (Gast)


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MaWin schrieb:
>> Für alles, was fürs Fräsen zu komplex ist.
Du meinst falsch konstruiert.

So ist es. Man muss bei der Konstruktion von Teilen immer die Fertigung 
im Blick haben. Und da ist immer die zentrale Frage, wie spannt man das 
Werkstück.

> Und Filamentdruck, na, meine Meinung ist bekannt, auch mein Hund kann
> Würste formschön übereinander legen. Scheiss-Oberfläche, schlechte
> Materialqualität, geringe Haltbarkeit, starker Verzug und das Problem
> der Stützkonstruktionen.

So ist es. Ein Bekannter hat so einen 3D-Drucker (sogar einen besseren) 
und er hat mir paar mal parallel ein Teil aus Plastikwürsten legen 
lassen, welches ich aus POM gedreht und/oder gefräst habe. Ich sage nur 
eines: Trauerspiel. Das fängt bei der Genauigkeit an und endet bei der 
Festigkeit. M3 oder M4 Gewinde reinschneiden kann man knicken.

Für unnütze Dinge, die die Welt nicht braucht, sicher nützlich. Und für 
Jugendliche und labile Menschen besser als im Wirtshaus sitzen oder 
Drogen nehmen.

von Johannes S. (Gast)


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Markus B. schrieb:
> Das fängt bei der Genauigkeit an und endet bei der
> Festigkeit. M3 oder M4 Gewinde reinschneiden kann man knicken.

dafür muss man das vorher reinkonstruieren, nachträglich bearbeiten ist 
gerade bei PLA Mist. Es wird i.d.R. ja auch nicht als Vollmaterial 
gedruckt, sondern mit einem Infill Muster. Dadurch ist eine 
nachträgliche Bohrung ganz was anderes als eine konstruierte, die hat 
dann Perimeter anstatt einen Hohlraum im Infill zu schaffen. Für Gewinde 
sollte man Gewindebuchsen vorsehen, bei geringer Belastung kann man noch 
Kunststoffschrauben nehmen.
Ja, muss schon an das Material angepasst werden und ist ein Umdenken für 
den Zerspaner :)
Genauigkeit ist Einstellungssache des Druckers und Erfahrung mit 
Material und Slicereinstellungen. Ein teurer Drucker ist nicht 
automatisch die Garantie für bessere Drucke. Wie mit Kameras, 'die 
teurere macht bessere Bilder'...

von Markus B. (Gast)


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Jan F. schrieb:
> Der Start von diesem Thread kommt mir ein Bisschen vor wie "Ich hab nen
> BMW - warum hat jeder einen Koreaner oder Japaner in der Garage?".

Das kann man nicht vergleichen. Alle von dir genannten Autos bringen 
einen von A nach B und die Qualität ist vergleichbar. Die Koreaner 
bieten sogar 7 Jahre Vollgarantie, was sich die etablierten Hersteller 
bei ihrem Neumüll verkneifen.

Ich fertige seit knapp 20 Jahren Teile u.a. auch aus POM, es gab noch 
kein einziges Teil, für das der 3D-Druck und die dort verwendeten 
Materialien eine ernsthafte Alternative gewesen wären.

von Michi (Gast)


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Nur als kleine Anmerkung am Rande:
Ich habe vor ca. 6 Monaten bei einem Rolladen ein 2mm Stahlseil durch 
ein gedrucktes TPU (Ninjaflex Semiflex) Teil mit 6mm x 2mm Profil 
ersetzt.
Das ganze hält bis heute ohne Probleme...

3D-Druckteile können schon sehr stabil sein. Es kommt halt immer auf den 
Anwendungsfall an.

von Markus B. (Gast)


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Johannes S. schrieb:
> Für Gewinde sollte man Gewindebuchsen vorsehen, bei geringer Belastung
> kann man noch Kunststoffschrauben nehmen.

Es geht eben nicht um geringe Belastung, sondern um die max. Belastung, 
die in Kunststoff möglich ist. Kunststoffschrauben gehen da schon mal 
gar nicht.

Und wie kommen die Gewindebuchsen in das Werkstück?

von Johannes S. (Gast)


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Markus B. schrieb:
> Und wie kommen die Gewindebuchsen in das Werkstück?

je nachdem:
- ein enges Loch konstruieren, Gewindebuchse heiß machen und reindrücken
- Druck anhalten, Teil mit Gewindeloch einlegen, weiterdrucken
- Mutter auf gegenüberliegendener Seite einsetzen

von Pete K. (pete77)


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Ich habe nur ab und zu mal Bedarf an etwas 3D-Gedrucktem. Da lasse ich 
mir dann bei https://de.treatstock.com/ ein Angebot geben und wähle 
einen Anbieter aus, der das für mich druckt. Bisher nur gute Erfahrungen 
gemacht.

(P.S.: Nein, ich habe keine Verbindung zur Firma)

von Ich A. (alopecosa)


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Ich finds ja witzig das hier jeder scheinbar 3D Drucker gleich mit FDM 
gleichsetzt.

SLS Drucker verarbeiten auch Metalle und das was am Ende rauskommt kommt 
ist qualitativ durchaus hochwertig und wenn die konstruktion und das 
Material passen durchaus haltbar.

Das mittlerweile selbst Serienteile aus dem 3D Drucker kommen lassen wir 
mal aussen vor. Das sind dann aber eben auch keine 150 EUR FDM Hobby 
Drucker.

von Ich A. (alopecosa)


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Johannes S. schrieb:
> ein enges Loch konstruieren, Gewindebuchse heiß machen und reindrücken

Oder die Gewindebuchsen einfach eindrehen.

Für eine Kleinserie (250 Stück) so gemacht und die halten heute noch.

von Olaf (Gast)


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> > Das fängt bei der Genauigkeit an und endet bei der
> > Festigkeit. M3 oder M4 Gewinde reinschneiden kann man knicken.

> dafür muss man das vorher reinkonstruieren, nachträglich bearbeiten ist
> gerade bei PLA Mist. Es wird i.d.R. ja auch nicht als Vollmaterial

Das kommt mir aber sehr merkwuerdig vor. Ich drucke jedenfalls 
problemlos Kernloecher und mache da M3 oder M4 Gewinde rein. Gerade bei 
PLA geht das sehr gut weil das Material relativ hart ist.
Allerdings muss ich meist Teile nur einmal zusammenbauen. Deshalb hab 
ich mir extra ein Karton 3.0x12xTX10 gekauft. Ein Muster davon 
substrahiere ich einfach von meinen Modellen und kann sie damit auch 
problemlos zusammenschrauben.

Und bei groesseren Sachen, so ab M16 kann man auch problemlos Gewinde 
selber drucken. Vorausgesetzt man weiss wie man sie zeichnet. .-)

Olaf

von Hobbyist und Praktiker (Gast)


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Hallo

Ich A. schrieb:
> SLS Drucker verarbeiten auch Metalle und das was am Ende rauskommt kommt
> ist qualitativ durchaus hochwertig und wenn die konstruktion und das
> Material passen durchaus haltbar.

Absolut wahr, aber was dürfte dir sowohl das gewählte Forum als auch die 
Formulierung der Frage indirekt sagen?

Na also...

Es mag "Hardcore" Hobbyisten geben die auch mal 1000Euro oder gar 
3500Euro für einen 3D Drucker ausgeben - aber hohe 4 Stellige Summen die 
auch sehr schnell fünfstellig werden?
Die dürften an zwei Händen (nochmal: Hobby - nicht Kleingewerbe nicht 
"Tauschgeschäfte" oder erweiterte 2Nachbarschaftshilfe" nicht mal 
größerer Youtuber) aufzuzählen sein und das ist das 3d Druckhobby wohl 
noch eines der preiswertesten.

Zur Frage des TOs:
Letztendlich: Weil es in irgendeiner Form Spaß macht - und das ist der 
beste von allen Gründen - Wer nur rein wirtschaftlich und Zweckgebunden 
im engstirnigen Zweck denkt ist entweder "Profi" (mit all den andern 
Kram der hinter so einen Denken steckt) oder ein sehr armer (und das ist 
nicht finanziell gemeint) Mensch.
Warum steigen Menschen auf Berge, besuchen Achterbahnen in aller Welt, 
gehen Angeln, schauen Serien...?(!)

Schreiben in Foren ;-)

Hobbyist und Praktiker

von MaWin (Gast)


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Hobbyist und Praktiker schrieb:
> aber hohe 4 Stellige Summen die auch sehr schnell fünfstellig werden

Reicht nicht.

Metall SLS beginnt bei 100000

https://m.all3dp.com/de/1/3d-drucker-metall-3d-druck-leitfaden/

Für unseren Spinner alpecoda natürlich licht zu empfehlen  ist ja nicht 
sein Geld.

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