Forum: PC-Programmierung Matlab und LaTex lernen?


von Christian (Gast)


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Hallo zusammen,

ich studiere E-Technik und hab dort bereits die Sprache C kennen 
gelernt.
(Später gibt es noch die Möglichkeit an Java und Python Vorlesungen 
teilzunehmen - die ich auch sehr gerne mitnehmen möchte).

Nun gibt es zusätzliche Wahlmodule, in denen wir im Rahmen der 
Vorlesungen und Übungen Matlab/Simulink gelehrt bekommen. Inwiefern ist 
das noch sinnvoll? Ist Matlab überhaupt gefragt, vor allem wenn man als 
Ingenieur/Elektrotechniker tätig ist?
Wie sieht das aus, wenn man bereits C, Java, Python, etc... gelernt hat? 
Bringt das große Vorteile, um Matlab zu verstehen? Wird bei vielen 
Projekten/Anwendungen nicht eher C oder Python eingesetzt?

Anderes Thema: LaTEx ist ja auch weit verbreitet und scheint recht 
beliebt zu sein. Wie relevant ist das für Ingenieure und sollte man das 
beherrschen und sich beibringen?


Und:
Vertiefe mich in die Energietechnik, wie sieht es in diesem
speziellen Bereich nochmal mit Matlab aus?

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Christian schrieb:
> Nun gibt es zusätzliche Wahlmodule, in denen wir im Rahmen der
> Vorlesungen und Übungen Matlab/Simulink gelehrt bekommen. Inwiefern ist
> das noch sinnvoll?

Wieso noch? Gibt genug Firmen die das einsetzen. Ob das dein zukünftiger 
Arbeitgeber auch machen wird wissen wir mangels Glaskugel nicht.

> Anderes Thema: LaTEx ist ja auch weit verbreitet

Nein, akademisches Rumgewichse.

> und scheint recht
> beliebt zu sein. Wie relevant ist das für Ingenieure und sollte man das
> beherrschen und sich beibringen?

Null relevant. Brauchst du vielleicht für deine Abschlussarbeit wenn 
deine Hochschule altmodisch oder du auf so richtig edgy Akademiker 
machen möchtest.

Praktisch keine Firma setzt das ein. Ja, jetzt werden die Fanboyz wieder 
schreien. Vielleicht hat auch einer ein Beispiel dass er damals 1990 
beim Ingenieurdienstleister Meier und Co. in Pusemuckel mal ein paar 
Dokumente in LaTex geschrieben hat. Mag sein. Aber das ist so ziemlich 
das Letzte was Firmen von einem E-Technik Ingenieur erwarten.

Geh auf die großen Jobbörsen im Internet. Such nach den Stichworten. 
Beispiel:

LaTex: https://www.monster.de/jobs/suche?q=latex

Aktuell lächerliche acht Treffer. Darunter eine Stelle für einen Drucker 
der mit Latex-Farbe umgehen können muss. Drei Sekretärinnen-Jobs die an 
einer Unis damit gequält werden sollen. Zwei Werkstudenten-Jobs. Ein 
Projektingenieur an einer gemeinnützigen Forschungseinrichtung. Ein 
Softwareentwickler an einem Forschungszentrum.

Auf gut Deutsch: Kannste knicken, akademisches Rumgewichse an 
Hochschulen.

Dagegen Matlab https://www.monster.de/jobs/suche?q=matlab

"Wir haben hunderte von Stellen gefunden"

> Vertiefe mich in die Energietechnik, wie sieht es in diesem
> speziellen Bereich nochmal mit Matlab aus?

Geh auf eine Stellenbörse im Internet. Suche nach Matlab und 
Energietechnik.

von Nop (Gast)


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Christian schrieb:

> Vorlesungen und Übungen Matlab/Simulink gelehrt bekommen. Inwiefern ist
> das noch sinnvoll? Ist Matlab überhaupt gefragt, vor allem wenn man als
> Ingenieur/Elektrotechniker tätig ist?

Kommt drauf an, was Du machen willst. Ich habe das in der Praxis etwa 
bei komplexen Modellen gesehen, die zur Regelung gebraucht werden. Man 
kann das Modell nämlich als C-Code exportieren und dann überall laufen 
lassen, wo es einen C-Compiler gibt.

Der exportierte C-Code ist natürlich völlig unwartbar und nur zur 
Compilierung gedacht. Die Entwicklung findet weiterhin in 
Matlab/Simulink statt.

(LaTeX)
> Wie relevant ist das für Ingenieure und sollte man das
> beherrschen und sich beibringen?

Ausschließlich an der Uni und für die Uni. Praktisch gesehen also nur 
für die Abschlußarbeit relevant, sofern Du keine akademische Karriere 
anstrebst.

Früher(tm) war LaTeX vor allem deswegen relevant, weil 
Textverarbeitungen wie Word bei mehr als 100, 200 Seiten die Füße 
hochgezogen haben. Wenn Du komplexere Formeln hast, könnte das auch ein 
Problem werden - je nachdem, wie gut die Formel-Editoren in z.B. Word 
und LibreOffice inzwischen sind. In LaTeX ist sowas kein Problem.

von Kolja L. (kolja82)


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Ach, LaTeX kann Spaß machen und dur den letzten Nerv kosten.
Würde das nur in Betracht ziehen, wenn es erforderlich ist.
Seit die Abschluss Arbeit fertig ist, schreibe ich alles in Markdown 😉

von A. S. (Gast)


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Christian schrieb:
> Nun gibt es zusätzliche Wahlmodule, in denen wir im Rahmen der
> Vorlesungen und Übungen Matlab/Simulink gelehrt bekommen. Inwiefern ist
> das noch sinnvoll? Ist Matlab überhaupt gefragt, vor allem wenn man als
> Ingenieur/Elektrotechniker tätig ist?

Matlab und C sind zwei völlig verschiedene Welten. Selbst firmen, die 
nur µC in C programmieren, werden einen Absolventen ohne Matlab eher als 
Programmierer denn als Entwickler oder Ingenieur einstellen.

von Johannes U. (kampfradler)


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Christian schrieb:

> Anderes Thema: LaTEx ist ja auch weit verbreitet und scheint recht
> beliebt zu sein. Wie relevant ist das für Ingenieure und sollte man das
> beherrschen und sich beibringen?

1. Aus guten Gruenden
2. Keine Ahnung, bin Naturwissenschaftler.

Zu 1:
Der Quelltext ist plain, da kannste ne Versionskontrolle draufsetzen.
Darueberhinaus wirste mit LaTeX auch nie erleben, dass das rottige 
Programm, - welches Office auch immer das sein mag - mal eben alle Viere 
von sich streckt und das binaere Dokumentenformat (am besten die zu 99% 
fertige Diplomarbeit) in den Orkus schiesst.
Dokumentenweite Formataenderungen sind mit LaTeX ein Klacks.
Einen Index erstellen, Liste von verwendeten Tabellen, 
Graphiken...jedesmal bei Aenderung automatisch auf den neuesten Stand 
gebracht..kein Problem.
Last not least:
Das aus dem Quelltext resultierende pdf/ps kommt sauberst daher, wo 
sonst gibt es mittlerweise z.B. sauberen Blocksatz?

Braucht sicherlich Zeit zur Eingewoehnung aber dann nimmt es einem jede 
Menge (unsinnige) Arbeit ab.

von Nop (Gast)


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Johannes U. schrieb:

> Braucht sicherlich Zeit zur Eingewoehnung aber dann nimmt es einem jede
> Menge (unsinnige) Arbeit ab.

Wenn man ein Backup-Konzept hat, das gegen Dateiverlust schützt (sollte 
man haben), dann ist man auch gegen zerschossene Office-Dateien 
geschützt.

Und ja, der Blocksatz sieht mit LaTeX besser aus, aber das ist eher 
nicht die Einarbeitungszeit wert, wenn man es eh nur für die 
Abschlußarbeit nutzt und danach nie wieder. Außerhalb der Uni ist LaTeX 
absolut ungebräuchlich.

Seine (begrenzte) Zeit kann man daher als Student anderweitig besser 
investieren, und sei es ein BWL-Kurs.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Christian schrieb:

> Vertiefe mich in die Energietechnik, wie sieht es in diesem
> speziellen Bereich nochmal mit Matlab aus?

Was würdest du auf die Frage antworten:

"Ich möchte später  selbst in einem Haus wohnen und selbst instand 
halten.
muss ich deshalb wissen wie man Löcher bohrt ohne die Elektrik und mich 
selbst zu beschädigen? Wo findet ich eine Idiotensichere Anleitung um 
jede Bohrmaschine vom Typ 'Bosch' selbst reparieren zu können"?

Kurz geantwortet:
Frag nicht lang herum und mach einfach!
Ist kein großes Ding, an einen Tag lässte dir die 'Basics' vom Fachman 
zeigen (Maß nehmen, passendes Werkzeug wählen, Arbeitssicherheit), der 
Rest ergibt sich für einen wachen Verstand von selbst - das gilt fürs 
Bohren, Texte tippern und mathlab gleichermaßen.

PS:
Latex ist im real life komplett unbedeutend, wenn du in der Einarbeitung 
mehr als einen 1 d dafür verwendest, ist das Zeitverschwendung. Benutze 
besser 'Markdown' o.ä. .
Wichtig ist, was man zu sagen sagt und nicht, das man das in Gedichtform 
vorträgt und sich dabei selbst auf einer klassischen Harfe begleitet.

https://de.wikipedia.org/wiki/Markdown

von Wühlhase (Gast)


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Mach das, was dich im Studium interessiert. Du kannst das alles 
irgendwann mal brauchen...oder niemals mehr.

Das LaTex in der Arbeitswelt unbedeutend ist, ist schon richtig. Es mal 
gesehen zu haben ist trotzdem nicht verkehrt und ein paar nette 
Einsatzfälle würden mir da durchaus auch einfallen, z.B. automatisierte 
Erstellung von Dokumenten (wobei da aber auch z.B. über VBA 
Erstaunliches geht, und z.B. für Java gibts da auch Bibliotheken). Wenn 
du später ausschließlich akademisches Rumgewichse betreiben willst, ist 
es allerdings unverzichtbar.

Abschlußarbeiten kann man auch in Word schreiben (wahrscheinlich wirst 
du Word da erst so richtig kennenlernen), aber bei mehr als 50 Seiten 
mit Formatvorlagen, Formeln, Fußnoten, Quellen- und Querverweisen und 
mehrern Formatabschnitten macht das auch keinen Spaß mehr. Bei meiner 
Bachelorarbeit hat Word am Ende 20min zum Speichern benötigt.

Auch wenn ich mir LaTex bisher nur angesehen habe, so schätze ich zwei 
Dinge:
1. Es ist hervorragend geeignet, wenn du zwei verschiedene Dokumente 
erstellen willst, und beide aber z.B ein gemeinsames Kapitel haben.
2. Ich finde es sehr angenehm, während des Textschreibens nicht oder 
fast nicht mit Formatierungskram beschäftigt zu sein. Das fällt bei Word 
schwerer.

von Nur_ein_Typ (Gast)


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Kolja L. schrieb:
> Ach, LaTeX kann Spaß machen und dur den letzten Nerv kosten.
> Würde das nur in Betracht ziehen, wenn es erforderlich ist.
> Seit die Abschluss Arbeit fertig ist, schreibe ich alles in Markdown 😉

Beides kann sehr nett sein, um automatisiert hübsche Dokumentationen und 
Reports zu erstellen.

von quotendepp (Gast)


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LaTeX anschauen lohnt sich definitiv.

was ich besonders mag:

* gscheide versionskontrolle mit allem was dazu gehört
* vernünftige vektorgrafiken erstellen im dokument
* arbeitsblätter (für meine bessere hälfte) mit lösungen erstellen, ohne 
zwei dokumente zu brauchen

von Pandocler (Gast)


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Kolja L. schrieb:
> Seit die Abschluss Arbeit fertig ist, schreibe ich alles in Markdown 😉

Mit Pandoc schreibe ich Markdown, übersetze nach LaTeX und bekomme 
schöne PDFs :-)
https://pandoc.org/

Vorteil von LaTeX (und/oder Markdown) gegenüber so Mist wie Word ist, 
dass es 1. Platform unabhängig ist und 2. man es prima mit git 
versionsverwalten kann!

@OP
Aber ja, wie die anderen schreiben: eher ein Skill den du dir nur 
aneignen solltest wenn du Spaß an sowas hast und Zeit...

von Εrnst B. (ernst)


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Auch wenn der Rest von LaTeX nicht mehr allzuoft eingesetzt wird, dessen 
Formel-Syntax begegnet einem immer wieder mal.
1
 \sin(x) = \sum_{i = 0}^{\infty} (-1)^i \cdot \frac{x^{2i+1}}{(2i+1)!}

Damit kann man sich mal eine halbe Stunde oder so spielen, das ist 
sicher keine verschwendete Zeit.

von Basti (Gast)


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Matlab ist mega wichtig für Ingenieure und ein mächtiges Tool. Latex ist 
ein nice to have aber kein Muss. Ich konnte Latex in einem Wahlfach im 
Studium lernen und bin mega dankbar dafür. Momentan Masterarbeit und 2 
Kollegen schreiben mit Word die ärgern sich deutlich mehr (mit Latex hat 
man auch Ärger) aber immerhin schaut meine Arbeit optisch nahezu perfekt 
aus und die meiner Kollegen ist zum kotzen. Das ist Fakt Word ist kake 
auch wenn man mittlerweile auch gut formeln hinkriegt

von Noch ein Kommentar (Gast)


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Bevor du für jede Sprache einen eigenen Thread aufmachst, hier die 
allgemeine Antwort auf alle deine Fragen.

Die einen sind der Ansicht, mehr Wissen sei von Nachteil. Selig sind die 
geistig armen.

Andere vertreten die Ansicht, lernen sei grundsätzlich immer von 
Vorteil. Unsere Spezies beherrscht die Welt, weil wir die einzige 
Spezies sind, die unbegrenzt lernen will.

Sokrates war der Ansicht, mehr Wissen führt nur zu der Erkenntnis, dass 
du nichts weißt.

Musst dich selbst entscheiden, welcher Fraktion du die anschließen 
willst.

von Hotzenplotz (Gast)


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Matlab/GNU Octave für einfache Sachen ist sehr gut. Für kompliziertere 
Sachen (generierte eine Vielzahl verschiedener Diagramme für Berichte) 
würde ich eher Python mit matplotlib und ggf. Jupyter Notebook 
verwenden.

LaTeX ist super. Unsere SW Gruppe (~50 Leute) hat durchgesetzt, dass 
auch LaTeX Dokumente akzeptiert werden anstatt Word. Word ist einfach 
Mist für technische Dokumente (>>50 S.; z.B. Latenzmessungen, 
Performance Analysen, Requirementsdokumente, usw.), die auch mal von 
mehreren Leuten editiert werden sollen.

Pandoc mit Markdown oder reStructuredText geht auch sehr gut, wenn man 
z.B. die Positionierung von Abbildungen nicht großartig anpassen muss.

Ich habe parallel zur Oberstufe im Gymnasium mit dem Informatikstudium 
angefangen und dabei in einem Seminar LaTeX kennen gelernt. Das hat mir 
dann auch schon in der Schulzeit gute Dienste geleistet.

von Vancouver (Gast)


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Bei uns werden Datenblätter und sonstige technischen Dokumente seit 
einigen Jahren vermehrt mit LaTex geschrieben. Ein komplexes 
800-Seiten-Dokument mit Formeln, Grafiken, hierarchischen Tabellen und 
sonstigen Gimmicks auf  einem "Officepaket" zu schreiben, das tut sich 
hier kaum noch jemand an. Besonders, weil Teile der Doku maschinell 
erzeugt werden, z.B. Registertabellen. Dazu haben wir Python-Skripte, 
die ein CSV-Dokument einlesen und daraus einen C-Header, ein 
SystemVerilog-Package und einen LaTex-Sourcecode mit einer perfekt 
durchgestylten Tabelle generieren.  Latex-Codegenerierung ist an vielen 
Stellen in unsere Workflows integriert und läuft im Hintergund mit. Die 
Leute schütteln nur den Kopf wenn sie sehen, dass wir zum Erzeugen der 
Doku ein Makefile aufrufen. Wenn sie das Ergebnis sehen, fangen sie an 
zu weinen.

Es ist immer wieder vorgekommen, dass große Word-Dokumente fehlerhaft 
waren und sich nicht mehr öffnen ließen. Manchmal mussten wir das 
Dokument mit Libreoffice öffnen und unter einem neuen Namen speichern, 
damit wir in Word weiterarbeiten konnten. Die Formatierung war dann 
meistens futsch.
Das ging so lange, bis einigen Kollegen der Kragen geplatzt ist und sie 
unseren Chef davon in Kenntnis gesetzt haben, dass ab jetzt LaTex 
angesagt ist. Da kann so ein Bullshit schon prinzipbedingt nicht 
passieren.

Da die meisten bei uns von der Uni kommen und sich mit dem "akademischen 
Gewichse" bestens auskennen, war das naheliegend. Und wer LaTex mal 
gelernt hat und mit einem side-by-side-Editor wie TexStudio gearbeitet 
hat, der hat für alles andere nur noch ein gelangweiltes Gähnen übrig. 
Sicher kann man das alles auch mit anderen Tools machen, aber warum 
tausende Euros ausgeben, wenn die Mutter aller Textsatzsysteme das schon 
bis zur Perfektion beherrscht und die Leute sich manchmal schon recht 
gut damit auskennen, wenn sie zu uns kommen.

Einstellungsvoraussetzung sind Latex-Kenntnisse aber nicht. Da haben 
unsere Personaler viel zuviel Angst, dass die kaum jemanden finden, der 
das kann, und haben damit wohl auch leider recht. Allerdings habe ich in 
einer der letzten Ausschreibungen gesehen, dass zumindest 
"LaTex-Grundkenntnisse wünschenswert" sind.

Also wenn du die Möglicheit hast, LaTex zu lernen, dann nimm es mit. 
Vielleicht bis du derjenige, der es in deiner Firma einführt.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Christian.

Christian schrieb:

> Nun gibt es zusätzliche Wahlmodule, in denen wir im Rahmen der
> Vorlesungen und Übungen Matlab/Simulink gelehrt bekommen. Inwiefern ist
> das noch sinnvoll? Ist Matlab überhaupt gefragt, vor allem wenn man als
> Ingenieur/Elektrotechniker tätig ist?

Kommt auf den Einzelfall an. Zu meiner Zeit im Studium vor ca. 25 Jahren 
war Matlab/Octave eher unbekannt. Darum habe ich nie etwas damit 
gemacht.

Als ich später als Ingenieur in einem Startup gearbeitet habe, war 
anderes wichtiger, und jetzt arbeite ich wieder als Facharbeiter, da 
brauche ich es auch nicht.

Zum Basteln und Spielen wäre es aber bestimmt nett, und wenn ich die 
Zeit gefunden habe, werde ich mich wohl auch mal mit Oktave 
auseinandersetzten, oder wahrscheinlicher, Python und Matplotlib.

> Wie sieht das aus, wenn man bereits C, Java, Python, etc... gelernt hat?
> Bringt das große Vorteile, um Matlab zu verstehen? Wird bei vielen
> Projekten/Anwendungen nicht eher C oder Python eingesetzt?

Python und Matplotlib ist eine Sache, richtig.
Da Du aber nicht vorher weisst, was Du später brauchst, wäre es 
sinnvoll, sich zumindest Matlab/Octave und Python mit Matplotlib beides 
anzusehen, wenn Du Dich auch vermutlich dann für eins entscheiden 
müsstest, aus Zeitgründen.

In irgendeinen Kram einarbeiten musst Du Dich später aber immer, und 
dann ist es gut, wenn Du so etwas ähnliches schon gesehen hast.

>
> Anderes Thema: LaTEx ist ja auch weit verbreitet und scheint recht
> beliebt zu sein. Wie relevant ist das für Ingenieure und sollte man das
> beherrschen und sich beibringen?

LaTex gab es vor 25 Jahren, als ich meine Diplomarbeit geschrieben habe, 
schon, aber ich meinte ja, die paar Seiten schon noch mit Word 
hinzubekommen.
Es war ein furchtbares Gehampel und Gestrampel.
Später habe ich dann LaTex kennengelernt und mich nachträglich geärgert, 
das ich meine Diplomarbeit nicht mit LaTex geschrieben habe. Den Ärger 
und den Stress hätte ich mir sparen können, und die knappe Zeit besser 
in die Ausarbeitung gesteckt.

Jedenfalls benutze ich mittlerweile Latex grundsätzlich, wenn mein Text 
anfängt, über wenige Seiten hinauszugehen. Privat und dienstlich, wenn 
ich hinterher sowieso eine PDF Datei abgebe.

Also LaTex war für mich grundsätzlich die Einarbeitung Wert, wobei das 
bei mir nicht viel ist....von den ganzen Möglichkeiten benutze ich 
vermutlich was im Promillebereich. ;O)

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de




>
>
> Und:
> Vertiefe mich in die Energietechnik, wie sieht es in diesem
> speziellen Bereich nochmal mit Matlab aus?

von Kolja L. (kolja82)


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Wer LaTeX mal ohne Installation probieren möchte: overleaf.com
War bei meiner MA auch ganz nett, dem Betreuer einfach einen Zugang 
einzurichten, damit er seine Anmerkungen direkt in mein ArbeitsDokument 
schreiben kann.

Ich glaube das, was LaTeX zum Erfolg ehrlich fehlt ist eine gescheite 
wysiwyg oder klickibunti Oberfläche. Viele meiner Kommilitonen machten 
schon zu, als sie feststellen mussten, dass es kein dropdown Menü für 
die Schriftgröße gibt.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Kolja.

Kolja L. schrieb:

> Ich glaube das, was LaTeX zum Erfolg ehrlich fehlt ist eine gescheite
> wysiwyg oder klickibunti Oberfläche.

Keiner benutzt mehr rohe Texteditoren für LaTex. Ich benutze z.B. 
"Texmaker".
wysiwyg oder klickibunti hat auch für mich schon eine 
Daseinsberechtigung, weil ich auch nur alle paar Wochen zum Schreiben 
komme. wysiwyg oder klickibunti bietet eben aucheine leichte 
Unterstützung, wenn man etwas vergessen hat, und Texmaker bietet auch 
eine Gliederungsübersicht. Das ist schon recht nett.
Aber sie hört eben auch da auf, wo man besser selber weitermacht.


> Viele meiner Kommilitonen machten
> schon zu, als sie feststellen mussten, dass es kein dropdown Menü für
> die Schriftgröße gibt.

Das ist vermutlich die gleiche Sorte Denkweise, die dazu führt, dass die 
Leute in CAD Systemen endlos mit der Maus rumfummeln, statt 
parametrische Angaben zu machen, wo es sinnvoll ist. ;O)


Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von andi6510 (Gast)


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Meine persoenliche Erfahrung: Matlab kommt ueberall zum Einsatz und wird 
quasi vorrausgesetzt. Da wuerde ich es sehr sinnvoll halten, das als 
E-Techniker zu koennen. Noch wichtiger als Python.

Leute, die hier bei mir in der Firma mit Latex ankommen gelten als 
akademische Spinner und werden ausgerenzt. Allein die Tatsache, dass 
angeblich niemand, ausser ihnen selbst, die Dokumente bearbeiten kann, 
sorgt schon fuer heftige Diskussionen. Standard ist leider MS Word fuer 
alle.

von Walter K. (walter_k488)


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Bernd W. schrieb:
> Hallo Kolja.
> Kolja L. schrieb:
>
>> Ich glaube das, was LaTeX zum Erfolg ehrlich fehlt ist eine gescheite
>> wysiwyg oder klickibunti Oberfläche.
>
> Keiner benutzt mehr rohe Texteditoren für LaTex.

In vim liegt die Kraft!

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo andi5610.

andi6510 schrieb:

> Leute, die hier bei mir in der Firma mit Latex ankommen gelten als
> akademische Spinner und werden ausgerenzt.

Das wäre Blödsinn. Dann müsstest Du ja noch stärker die Ausgrenzen, die 
noch mit der Hand schreiben können.

> Allein die Tatsache, dass
> angeblich niemand, ausser ihnen selbst, die Dokumente bearbeiten kann,
> sorgt schon fuer heftige Diskussionen.

Wer so etwas behauptet, behauptet ja auch Mist. ;O)

Im Kopf einer Tex-Datei stehen die verwendeten Bibliotheken, und bis auf 
ein paar Bugs sollte das dann anderswo, wo die gleichen Bibliotheken 
installiert sind, auch funktionieren.

Wie sollte es denn sonst funktionieren, wenn ich hier zwischen 
verschiedenen Rechnern meine Tex-Dokumente verschiebe, um sie anderswo 
weiter zu bearbeiten?

Manchmal gibt es Versions/aktualitätsprobleme mit den Bibliotheken, aber 
auch da konnte ich mich immer rauswinden. Besser jedenfalls als bei 
Word.....

Im Zweifel kann man auch den Text als Text aus der Tex-Datei 
herausziehen, und in Word importieren. Die Formatierung kommt dann nicht 
mit, aber auch damit kann man leben.

> Standard ist leider MS Word fuer
> alle.

Nein, es glauben nur alle, das es Standard ist. ;O) Wenn Du nicht 
explizit an Dokumenten mit anderen Zusammenarbeitest, bekommst Du ja 
eigentlich als Ergebnis nur ein PDF, und dem siehst Du es so ohne 
weiteres nicht an, ob es aus Microsoft Office oder LibreOffice oder 
sonstwoher kommt. ;O)

Und auch sonst kann libreOffice ganz passable Doc-Dokumente erstellen, 
wo die unbedarfte Gegenseite nicht merkt, dass sie von libreOffice 
erstellt wurde.
Excel ist da z.B. zickiger.

Gerade kleinere Firmen haben nicht das Geld über, um sich teuere 
Microsoft Office Lizenzen zu kaufen. LibreOffice ist auch sehr 
brauchbar, und gerade das letzte Quentchen Showeffekt brauchen kleinere 
Firmen auch nicht. ;O)

Wenn Du das konsequent in der ganzen Firma durchhältst, nur LibreOffice 
zu verwenden, bist Du nicht nur die Lizenzkosten los, sondern auch viel 
Rumgezicke zwischen Versionen. ;O)


Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von Peyer (Gast)


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Christian schrieb:
> Nun gibt es zusätzliche Wahlmodule, in denen wir im Rahmen der
> Vorlesungen und Übungen Matlab/Simulink gelehrt bekommen.

Hört sich irgendwie nach Bretterhochschule an. Matlab/Simulink lernt man 
nebenher beim Benutzen, genauso Latex. Also im Rahmen von Praktika oder 
einer Abschlussarbeit.
Wenns bei euch sowieso nicht wissenschaftlich zugeht, brauchst du beides 
nicht. Dann mach lieber den "Powerpoint für Ingenieure" und "SAP 
Poweruser"-Kurs.

von Nur_ein_Typ (Gast)


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Walter K. schrieb:
> Bernd W. schrieb:
>> Keiner benutzt mehr rohe Texteditoren für LaTex.
>
> In vim liegt die Kraft!

Aber die Superkraft liegt natürlich im Emacs. Der ist aber auch kein 
roher, sondern ein ausgesprochen fener Texteditor.

von Nur_ein_Typ (Gast)


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Bernd W. schrieb:
> andi6510 schrieb:
>> Standard ist leider MS Word fuer alle.
>
> Nein, es glauben nur alle, das es Standard ist. ;O)

Das war wahrscheinlich Microsofts genialster Marketing-Trick überhaupt: 
die Leute glauben zu machen, daß ihre Produkte der Standard seien.

von Bärnt Wiebutz (Gast)


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Nur_ein_Typ schrieb:
>>> Keiner benutzt mehr rohe Texteditoren für LaTex.
>>
>> In vim liegt die Kraft!
>
> Aber die Superkraft liegt natürlich im Emacs. Der ist aber auch kein
> roher, sondern ein ausgesprochen fener Texteditor.

Emacs ist ein tolles Betriebssystem, nur leider fehlt ein gescheiter 
Editor. ;O)

Ich weiss, der hat soooooon Bart....;O)

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Matlab ist der Rechenschieber des Ingenieurs. Ein äußerst hilfreiches 
Tool, es geht auch ohne aber mit Matlab macht es mehr Spaß.

von rbx (Gast)


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Vancouver schrieb:
> Also wenn du die Möglicheit hast, LaTex zu lernen, dann nimm es mit.
> Vielleicht bis du derjenige, der es in deiner Firma einführt.

Eine der Schwächen ist, dass man irgendwie seinen Werkzeug-Zoo 
zusammenfinden muss.
Hast du diesbezüglich ein paar Tipps, bzw, gute Hinweise im 
pragmatischen Sinne?

von rbx (Gast)


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Bärnt Wiebutz schrieb:
> Ich weiss, der hat soooooon Bart....;O)

In Cygwin wurde deutlich gemacht, dass der Emacs ein super 
Desktop-Ersatz ist.
Tetris oder Space Invaders waren glaube ich auch integriert.

von Johannes U. (kampfradler)


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rbx schrieb:

> Eine der Schwächen ist, dass man irgendwie seinen Werkzeug-Zoo
> zusammenfinden muss.

Welcher Werkzeugzoo?

Installier Dir TeXLive - entweder jenes, was mit Deiner Distri 
daherkommt oder das aktuellste als vanilla - und dann irgendeines der 
zahlreichen Tutorials durchgehen.
Falls versioniert werden soll eben noch git installieren.

: Bearbeitet durch User
von Wühlhase (Gast)


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Kolja L. schrieb:
> Ich glaube das, was LaTeX zum Erfolg ehrlich fehlt ist eine gescheite
> wysiwyg oder klickibunti Oberfläche. Viele meiner Kommilitonen machten
> schon zu, als sie feststellen mussten, dass es kein dropdown Menü für
> die Schriftgröße gibt.

Du suchst Lyx.
https://www.lyx.org/

von Karl (Gast)


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Bernd W. schrieb:
> Du später brauchst, wäre es sinnvoll, sich zumindest Matlab/Octave und
> Python mit Matplotlib beides anzusehen

Was Matlab kann, kann Python mit numpy und mathplotlib auch. Und bei 
Matlab braucht man nicht wirklich was zu lernen.

von Roland E. (roland0815)


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Kolja L. schrieb:
> Wer LaTeX mal ohne Installation probieren möchte: overleaf.com
> War bei meiner MA auch ganz nett, dem Betreuer einfach einen Zugang
> einzurichten, damit er seine Anmerkungen direkt in mein ArbeitsDokument
> schreiben kann.
>
> Ich glaube das, was LaTeX zum Erfolg ehrlich fehlt ist eine gescheite
> wysiwyg oder klickibunti Oberfläche. ...

man LYX

Als Einstiegsdroge in die LaTeX-Welt ganz nett.

von Rudi S. (Gast)


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Basti schrieb:
> Latex ist
> ein nice to have aber kein Muss. Ich konnte Latex in einem Wahlfach im
> Studium lernen und bin mega dankbar dafür. Momentan Masterarbeit und 2
> Kollegen schreiben mit Word die ärgern sich deutlich mehr (mit Latex hat
> man auch Ärger) aber immerhin schaut meine Arbeit optisch nahezu perfekt
> aus und die meiner Kollegen ist zum kotzen.


LaTeX kappieren sogar Juristen. Immer wenn ein Text (Hausarbeit, 
Seminararbeit) strikten Anforderungen folgen muss, ist man mit LaTex im 
Vorteil. Und Jura-Professoren sind da seeehr pingelig.

- https://www.jurawiki.de/LaTeX
- http://www.sodtalbers.de/tex/
- https://homepages.fhv.at/hs/LaTeX/latex_einfuehrung_Jura.pdf
- 
https://mirror.las.iastate.edu/tex-archive/macros/latex/contrib/hausarbeit-jura/hausarbeit-jura.pdf

Zitat aus Letzterem:
"Hausarbeiten zeichnen sich durch sehr strenge Formalia verbunden mit 
relativ wenig Flexibilität aus. Daher eignet sich LATEX hervorragend, um 
solche Dokumente zu erstellen. Die Klasse hausarbeit-jura richtet sich 
insbesondere an Erstsemester, die eine erste Hausarbeit erstellen müssen 
und dabei nicht automatisch zu den üblichen Textverarbeitungen greifen 
wollen."


Bei naturwissenschaftlichen Arbeiten bist mit LaTeX sowieso im Vorteil, 
weil Dir bei dem ganzen Format-Gehampel, Formelsatz, Zitate, Fußnoten 
usw. richtig was abgenommen wird. Im Normalfall hält die Fakultät die 
notwendigen Klassen und Pakete vor.

Mit Word & Co. bist da am Rotieren, steckst viel zu viel Zeit in 
"Formatierung". Das ist Zeit, die Dir am Ende fehlt.

Frag mal deine beiden Kollegen, mit was die hauptsächlich zu kämpfen 
haben ...

von Markus (Gast)


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>Kommt auf den Einzelfall an. Zu meiner Zeit im Studium vor ca. 25 Jahren
>war Matlab/Octave eher unbekannt. Darum habe ich nie etwas damit
>gemacht.

>Als ich später als Ingenieur in einem Startup gearbeitet habe, war
>anderes wichtiger, und jetzt arbeite ich wieder als Facharbeiter, da
>brauche ich es auch nicht.

Ich glaube, das trifft es ganz gut: Matlab ist der Taschenrechner des 
Ingenieurs. Insofern ist mal ohne Matlab als Facharbeiter besser 
aufgehoben.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Εrnst B. schrieb:

>

>
> Damit kann man sich mal eine halbe Stunde oder so spielen, das ist
> sicher keine verschwendete Zeit.

Doch, mit Schönschreiben und Notation verschwendet man jede Menge Zeit 
die man statt dessen im praktischen Umgang mit der Mathematik gesteckt 
hätte. Und da ist aus meiner Erfahrung ein selbstprogrammiertool wie 
Python/ Gnuplot Verständnissfördender als ein Riesenklotz Matheprogramm. 
Aber auch da macht der Umgang damit den Unterschied.

https://www.rheinwerk-verlag.de/der-python-kurs-fuer-ingenieure-und-naturwissenschaftler/?gclid=EAIaIQobChMI7Oj5qqWh9AIVUud3Ch2OEw8rEAAYAiAAEgL-ZfD_BwE


Zu den Matheprogrammen könnte man auch das Spice zählen, wenn man sich 
mal die Mühe macht die Mathematik dahinter zu verstehen. Dann kann man 
damit auch Gleichungssysteme aus der Verkehrspraxis lösen ;-) : 
Beitrag "Re: Gleichung für unsere Physiker/Maschinenbauer"

von W.S. (Gast)


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Christian schrieb:
> ich studiere E-Technik und hab dort bereits die Sprache C kennen
> gelernt.

Christian schrieb:
> Nun gibt es zusätzliche Wahlmodule, in denen wir im Rahmen der
> Vorlesungen und Übungen Matlab/Simulink gelehrt bekommen.

Also irgendwie habe ich den Eindruck, daß du mal außerhalb deines 
Studiums bislang noch nix praktisches im Fach gemacht hast. Mir will 
scheinen, daß du weder selbst gebastelt hast (was elektronisches) noch 
in Sachen Schaltungstechnik als solche und deren Simulation ein tieferes 
Interesse gehabt hast.

Dir da etwas an- oder abzuraten ist ne Schwierigkeit.

Ja, es gibt auch heutzutage noch Leute, die Latex benutzen, aber es sind 
wenige. Die meisten (mich eingeschlossen) benutzen eine gängige 
Textverarbeitung, weil sie das Resultat beim Schreiben sehen wollen.
Randbemerkung: Einer meiner Kommilitonen hat mich mal baßerstaunt 
gefragt "Wie kann man KEIN Word haben?" - ist aber schon ne Weile her, 
war so etwa vor 25 Jahren.

Und zu Matlab: Naja, auch solche Mathe-Programme wie Matlab oder 
Wolfram's sind in Gebrauch, allerdings sind die eigentlich eher ein 
riesiger Haufen an fertigen Moduln, die man da verwenden kann, ohne den 
jeweiligen dahinter steckenden Algorithmus zu verstehen. Das ist ein 
bissel wie Bauen mit Bauklötzchen, hat also ne Ähnlichkeit mit Arduino. 
Mein Rat wäre, dir das Zeugs mal anzuhören, damit du ein bissel mitreden 
kannst, aber ansonsten dich lieber in praktischere Mathematik, 
praktischere Elektronik und praktische digitale Signalverarbeitung zu 
vertiefen. Die Betonung liegt dabei auf 'praktisch', denn was nützt es 
dir im Job, wenn du z.B. Schrödingers Wellengleichung in Heisenbergs 
Quantenmechanik überführen kannst, aber z.B. ne Hilbert-Transformation 
nicht mit einer begrenzten Anzahl von Samples hinkriegst?

W.S.

von Kolja L. (kolja82)


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Wühlhase schrieb:
> Du suchst Lyx.
> https://www.lyx.org/

Ne, ich nicht, aber danke für den Link.
Das sieht ja fast aus wie ein altes Word 🤭

von achs (Gast)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> Python/ Gnuplot Verständnissfördender als ein Riesenklotz Matheprogramm

Es ging Ernst da um LaTeX vs. Word für Dokumente

Nicht Matlab oder Alternativen.

von Kolja L. (kolja82)


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Bernd W. schrieb:
> Das ist vermutlich die gleiche Sorte Denkweise, die dazu führt, dass die
> Leute in CAD Systemen endlos mit der Maus rumfummeln, statt
> parametrische Angaben zu machen, wo es sinnvoll ist. ;O)

Ja und ich bin AutoCAD sehr dankbar dafür, dass sie die Textbefehle seit 
mindestens der Version 14 beibehalten haben und nur die GUI ständig 
"verbessern".

von Vancouver (Gast)


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rbx schrieb:
> dass man irgendwie seinen Werkzeug-Zoo
> zusammenfinden muss.
> Hast du diesbezüglich ein paar Tipps, bzw, gute Hinweise im
> pragmatischen Sinne?

Als erstes mal das LaTex-Standardpaket (z.B. pdflatex) und einen 
vernüftigen LaTex-Editor. Wie jemand schon gesagt hat, schreibt keiner 
mehr LaTex-Code mit einem einfachen Texteditor. TexStudio kann ich 
empfehlen, aber es gibt noch andere. Alles weitere ergibt sich aus den 
Anforderungen. Wenn du Musik komponieren willst, wirst du vermutlich das 
Notensatzpaket installieren, usw. LaTex ist so umfangreich wie Python. 
Wenn du etwas Bestimmtes damit machen willst, wirst du vermutlich 
mindestens ein Paket finden, das genau das kann, und installierst es. 
Das ist der pragmatische Ansatz, den die meisten LaTex-User verfolgen.

von Johannes U. (kampfradler)


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Vancouver schrieb:
> rbx schrieb:
>> dass man irgendwie seinen Werkzeug-Zoo
>> zusammenfinden muss.
>> Hast du diesbezüglich ein paar Tipps, bzw, gute Hinweise im
>> pragmatischen Sinne?
>
> Als erstes mal das LaTex-Standardpaket (z.B. pdflatex) und einen
> vernüftigen LaTex-Editor. Wie jemand schon gesagt hat, schreibt keiner
> mehr LaTex-Code mit einem einfachen Texteditor. TexStudio kann ich
> empfehlen, aber es gibt noch andere. Alles weitere ergibt sich aus den
> Anforderungen. Wenn du Musik komponieren willst, wirst du vermutlich das
> Notensatzpaket installieren, usw. LaTex ist so umfangreich wie Python.
> Wenn du etwas Bestimmtes damit machen willst, wirst du vermutlich
> mindestens ein Paket finden, das genau das kann, und installierst es.
> Das ist der pragmatische Ansatz, den die meisten LaTex-User verfolgen.

Und wieso nicht eine TeX-Distri, die das alles mitbringt?
niemand muss hier mit einzelnen Paketen herumfiddeln.
Ok, eine vollstaendige Installation von TeXLive braucht zur Zeit 5-6GB, 
doch dazu ist man ja nicht gezwungen, es laesst sich ja konfigurieren.
Also das netinstallskript herunterladen, ausfuehren, Installation 
konfigurieren, Kaffee trinken, fertig.
>https://mirror.ctan.org/systems/texlive/tlnet/install-tl-unx.tar.gz
oder
>https://mirror.ctan.org/systems/texlive/tlnet/install-tl-windows.exe

von Georg A. (georga)


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W.S. schrieb:
> Die meisten (mich eingeschlossen) benutzen eine gängige
> Textverarbeitung, weil sie das Resultat beim Schreiben sehen wollen.

Nachdem das Resultat bei Word auch immer absolut indeterministisch ist, 
ist das auch dringend nötig. Bei mir (Mac-Version) hat der aktuell im 
Ribbon angezeigte Font-Zustand (Typ, Grösse, Attribute) nicht immer was 
mit dem zu tun, was rauskommt, wenn man einen neuen Buchstaben tippt. Es 
gab mal eine Version, die alle neuen Texte in Tabellen unsichtbar 
gemacht hat. Aber erst, nachdem man die Zelle verlassen hat.

Ich muss leider häufiger für diverse Förderprojekte mit grösseren Firmen 
an einem gemeinsamen Word-Dokument arbeiten. Das geht mehr Zeit mit dem 
(Re)Formatieren und Mergen der anderen Versionen drauf, als für das 
eigentliche Schreiben. Ich will gar nicht wissen, was Word für einen 
versteckten volkswirtschaftlichen Schaden durch vergeudete Arbeitszeit 
verursacht. Und dann siehts nichtmal gut aus (und ich bin kein 
typographischer Monk...).

von rbx (Gast)


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Vancouver schrieb:
> Als erstes mal das LaTex-Standardpaket (z.B. pdflatex) und einen
> vernüftigen LaTex-Editor. Wie jemand schon gesagt hat, schreibt keiner
> mehr LaTex-Code mit einem einfachen Texteditor. TexStudio kann ich
> empfehlen, aber es gibt noch andere. Alles weitere ergibt sich aus den
> Anforderungen. Wenn du Musik komponieren willst, wirst du vermutlich das
> Notensatzpaket installieren, usw. LaTex ist so umfangreich wie Python.
> Wenn du etwas Bestimmtes damit machen willst, wirst du vermutlich
> mindestens ein Paket finden, das genau das kann, und installierst es.
> Das ist der pragmatische Ansatz, den die meisten LaTex-User verfolgen.

Danke.

Mir geht es eigentlich auch nur darum, Berührungsängste abzubauen. Ich 
wollte damals SPSS-Grafiken einbinden, hatte aber auch schon Probleme, 
einfache Grafiken einzustricken. Ich hatte dann der Einfachheit halber 
lieber auf Tabellen gesetzt. Im wissenschaftlichen Sinne ist das erstmal 
egal, obwohl Wissenschaft sich auch verkaufen muss.
Zu meiner Unizeit kam parallel HTML auf, und das fand bzw. finde ich 
deutlich problemloser.

Zwei andere Probleme sind Zeit und Leute. Dass man sich gelegentlich 
tagelang festbeißen muss, weiß ich von verschiedenen Mitbewohnern aus 
verschiedenen WGs. Wenn man niemanden findet zum Fragen, dann kann man 
sich noch mit Büchern aushelfen  - aber auch da meine ich, wegen dem 
konkreten Bezug, sind doch Leute etwas besser.

von Vancouver (Gast)


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Johannes U. schrieb:
> Und wieso nicht eine TeX-Distri, die das alles mitbringt?

Oder so. Da ist halt eine Menge Zeug drin, was man nicht oder erstmal 
micht braucht, aber die Installation ist einfacher.

rbx schrieb:
> Mir geht es eigentlich auch nur darum, Berührungsängste abzubauen.

Das Beste, was du da machen kannst, ist hinsetzen und anfangen. Du musst 
ja nicht gleich eine Doktorarbeit damit schreiben. Zum Einbinden von 
Grafiken konvertierst du am besten die Grafik in ein Standardformat. 
Meine Kollegen benutzen SVG wo es geht, weil das perfekt skaliert.
Du wirst bei jedem großen Softwarepaket mal den Punkt erreichen, wo du 
etwas nicht sofort hinbekommst und dann Zeit investieren musst. Aber die 
LaTex-Community ist riesig. Ein gutes Buch dazu ist auch kein Fehler. 
Ich hatte nach dem Studium das gelbe Buch von Kopka, das haben mir alle 
empfohlen, ich bin aber leider überhaupt nicht damit klar gekommen und 
habe es wieder verkauft, stattdessen habe ich ein umfangreiches Tutorial 
verwendet, das jemand an der Uni geschrieben hatte.  Mittlerweilse gibt 
es freie LaTex-Bücher wie Sand am Meer in ebensovielen 
Qualitätsabstufungen.

von xxx (Gast)


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Vancouver schrieb:
> rbx schrieb:
>> Mir geht es eigentlich auch nur darum, Berührungsängste abzubauen.
>
> Das Beste, was du da machen kannst, ist hinsetzen und anfangen. Du musst
> ja nicht gleich eine Doktorarbeit damit schreiben. Zum Einbinden von
> Grafiken konvertierst du am besten die Grafik in ein Standardformat.

Oder einfach Word nehmen!
Das ist in jeder Firma vorinstalliert, und tut einfach was es soll.
Die Dokumente lassen sich mit jedem austauschen, ohne 
Konvertierungsorgien.
Latex verwenden eigentlich nur Mathematiker.
Dazu kommt, das die Latex Dokumente schon etwas angestaubt wirken.

von Karl-Peter Pinsel-Kleckus (Gast)


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Also Albert Einstein hat vor hunder Tahren auch ohne Latex 
Nobelpreisverdächtig Formeln gesetzt:

https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Einstein_Dissertation_eth-30378-01.pdf&page=7

Wenn der sich erst Tage/wochen mit Computern hätt rumärgern müßen, wär 
das wohl nichts mit der Relativitätstheorie geworden.

Also bleibt bei Zettel und Stift als Alltags-Arbeitsmittel dann gehts 
flotter mit der Karriere.

von quotendepp (Gast)


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Karl-Peter Pinsel-Kleckus schrieb:
> Also Albert Einstein hat vor hunder Tahren auch ohne Latex
> Nobelpreisverdächtig Formeln gesetzt:

ich glaube kaum, dass einstein die arbeit/formeln selber gesetzt hat...

von Karl-Peter Pinsel-Kleckus (Gast)


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quotendepp schrieb:
> Karl-Peter Pinsel-Kleckus schrieb:
>> Also Albert Einstein hat vor hunder Tahren auch ohne Latex
>> Nobelpreisverdächtig Formeln gesetzt:
>
> ich glaube kaum, dass einstein die arbeit/formeln selber gesetzt hat...

Nee die sind seinem Drucker spontan eingefallen nachdem er sich an dem 
Kasten der Klospülung den Kopf gestossen hat ...

Klar hat SAlbert die Vorlage mit der Hand gepinselt (oder seine damalige 
Frau Mileva) und der Setzer hat dann ne Matrize gemacht, ob nun aus 
Bleilettern im setzkasten oder in Kupfer gestochen oder Lithographisch 
sei dahingestellt.

Albert hat sich jedenfalls nicht vor der eigentlichen Arbeit (Formel 
auf- und umstellen) gedrückt, indem er sich tagelang mit irrelevanten 
Formelsatzproblem herumschlug.

Dort noch ein hübsches Beispiel: 
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/f/fc/Einstein_Dissertation_eth-30378-01.pdf/page12-864px-Einstein_Dissertation_eth-30378-01.pdf.jpg

In wer noch Ausreden sucht, warum er die Abschlussarbeit noch nicht 
abgegebe konnte, er musste noch alles nach den neuesten Ausgaben von DIN 
1338, DIN 1302 und DIN5473 abgleichen.

von quotendepp (Gast)


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Karl-Peter Pinsel-Kleckus schrieb:
> Klar hat SAlbert die Vorlage mit der Hand gepinselt (oder seine damalige
> Frau Mileva) und der Setzer hat dann ne Matrize gemacht,

und genau das ist der springende punkt. wenn jemand mekne sauklaue lesen 
kann, dann kann er sie auch (probieren zu) setzen.
aber ich muss das deshalb nicht können. und schon gar keine lettern 
schneiden.

aber trotzdem nehme ich latex für fast alles zum schreiben. weil ich 
word (und writer und co) weder mag noch gscheid bedienen kann noch die 
ausganbe "schön" finde

von HighPerformer (Gast)


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xxx schrieb:
> Oder einfach Word nehmen!
> Das ist in jeder Firma vorinstalliert, und tut einfach was es soll.
> Die Dokumente lassen sich mit jedem austauschen, ohne
> Konvertierungsorgien.
> Latex verwenden eigentlich nur Mathematiker.
> Dazu kommt, das die Latex Dokumente schon etwas angestaubt wirken.

Ups, das sehe ich genau anders herum. Word tut bei Dokumenten mit mehr 
als 50 Seiten, vor allem wenn Grafiken eingebunden werden etc., 
zumindest bei mir eigentlich nie genau das, was es soll. Aber vielleicht 
sitzt da das Problem ja vor dem Computer ;-)

Die Dokumente lassen sich extrem schlecht austauschen. Da gehen 
Formatierungen verloren, Schriften stimmen nicht mehr, Grafiken sind 
verschoben...

Und die LaTeX-Dokumente sind für mich subjektiv noch immer der 
Goldstandard. Da brauche ich nur die Punkte im Inhaltsverzeichnis 
anschauen.
Vermutlich findest du die Dokumente "angestaubt", weil sie immer gleich 
(gut!) aussehen.
Ich kenne kaum Leute, die Word-Dokumente abliefern, die auch nur 
ansatzweise ästhetischen Ansprüchen genügen. Meist sind die 
abgelieferten Dokumente optisch eine Qual. Um sowas grausliges in LaTeX 
zu produzieren, muss man sich schon sehr gut mit den Interna auskennen 
;-)

LG

Marcus

von quotendepp (Gast)


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HighPerformer schrieb:
> Und die LaTeX-Dokumente sind für mich subjektiv noch immer der
> Goldstandard. Da brauche ich nur die Punkte im Inhaltsverzeichnis
> anschauen.
> Vermutlich findest du die Dokumente "angestaubt", weil sie immer gleich
> (gut!) aussehen.

can't agree more :-)

von W.S. (Gast)


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Georg A. schrieb:
> Ich will gar nicht wissen, was Word für einen
> versteckten volkswirtschaftlichen Schaden durch vergeudete Arbeitszeit
> verursacht.

OK, das ist etwas abgekommen vom Thema, dennoch...
Ich denke, Word und Excel haben keinerlei Schaden verursacht. Eher haben 
Abertausende von Leuten, die keinerlei Beziehung haben zur 
Textgestaltung sowas in der einfachsten Art benutzt. Man könnte auch 
sagen 'mißbraucht'.

Für Platz zwischen Absätzen einfach noch mal auf die Entertaste 
draufhauen, anstelle Absatzlayouts eben den betreffenden Bereich 
markieren und dann Fett oder Kursiv oder gar einen anderen Font 
drüberbügeln. Oder Excel dazu benützen, Stundenpläne oder Text-Tabellen 
zu machen - keine Ahnung davon, daß dieses Programm eigentlich auch 
rechnen kann - und so weiter.

Ich weiß, daß Excel auch zum Drucken von Strickmustern gebraucht wird. 
Reicht's?

W.S.

von W.S. (Gast)


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HighPerformer schrieb:
> Vermutlich findest du die Dokumente "angestaubt", weil sie immer gleich
> (gut!) aussehen.
> Ich kenne kaum Leute, die Word-Dokumente abliefern, die auch nur
> ansatzweise ästhetischen Ansprüchen genügen.

Also, zum ersten: Das Zeug, was Tex produziert, ist häufig angestaubt. 
Und so sieht es auch aus.

Und zum zweiten: Mich wundert es immer wieder, wie scheuklappenartig 
viele Leute denken. Da sehen die nur zwei Pole: Tex auf der einen Seite 
und Microsoft's Word auf der anderen. Bei dem einen muß man seinen Text 
quasi konstruieren und bei dem anderen kann jeder Ahnungslose auf den 
Tasten beliebig herumdrücken, das Ergebnis sieht dann am Ende auch 
danach aus. Und wer nicht genügend geübt ist im Konstruieren seines 
Textes, der produziert dann auch mit Tex ein entsprechend mieses 
Ergebnis - bloß auf andere Weise mies als der andere, der ahnungslos die 
Tastatur traktiert hat.

Sollte man deshalb Tex studieren?
Als E-Techniker wohl eher nicht.
Vielleicht als Grafiker.

W.S.

von xxx (Gast)


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HighPerformer schrieb:
> Ups, das sehe ich genau anders herum. Word tut bei Dokumenten mit mehr
> als 50 Seiten, vor allem wenn Grafiken eingebunden werden etc.,
> zumindest bei mir eigentlich nie genau das, was es soll. Aber vielleicht
> sitzt da das Problem ja vor dem Computer ;-)

Das war zu Windows 98 Zeiten so, als grosse Grafiken erstmals in
den Dokumenten auftaucheten, und der RAM zu klein war (< 4 MB!)
Das ist seit Win XP Geschichte, bring dich mal auf einen neueren 
Stand...

Und das das Problem vor dem Computer sitzt, ist einfach ein
blödsinniger Spruch von Programmierern für Programmierer,
die keine Ahnung von Usability und Design haben, und die das auch
nicht interessiert.

von Wühlhase (Gast)


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xxx schrieb:
> Und das das Problem vor dem Computer sitzt, ist einfach ein
> blödsinniger Spruch von Programmierern für Programmierer,
> die keine Ahnung von Usability und Design haben, und die das auch
> nicht interessiert.

Das ist Unsinn, jedenfalls weitgehend. Word ist mindestens seit 2010 
recht benutzerfreundlich und klar, und trotzdem wird die Formatierung so 
unpassend hingerotzt wie nur irgendwie möglich:

W.S. schrieb:
> Für Platz zwischen Absätzen einfach noch mal auf die Entertaste
> draufhauen, anstelle Absatzlayouts eben den betreffenden Bereich
> markieren und dann Fett oder Kursiv oder gar einen anderen Font
> drüberbügeln.

Und das ist nur ein Beispiel von vielen. Natürlich ist das keine 
Entschuldigung für schlechte Benutzeroberflächen (sowas kann man nicht 
oft genug anmeckern), aber daß der allergrößte Teil der Benutzer zum 
Softwarebenutzen schlicht zu dooft ist, ist Alltagserfahrung.
Wer kennt nicht zig Leute, die irgendwo draufklicken oder 
Fehlermeldungen/Hinweise wegklicken bevor sie auch nur anfangen konnten 
diese zu lesen?

Ansonsten haben Word und LaTex beide ihre Daseinsberrchtigung...finde 
ich. Angestaubt ist LaTex nun wahrlich nicht und es bietet schon ein 
paar richtig tolle Möglichkeiten.

von AnfängerMeister (Gast)


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Wenn man kein Textsatzsystem braucht dann braucht man auch kein Latex. 
Und wenn man bei wichtigen Arbeiten oder Buchdruck nicht ausgelacht 
werden will, dann nutzt man Latex oder irgendeine Abstraktion die Latex 
nutzt.

Matlab ist für mich inzwischen eigentlich unnötig. Weil es mächtigere 
Tools und Programmiersprachen gibt. Ich würde Python vorziehen. Aber 
Unternehmen und Institutionen haben sich historisch an kommerzielle 
Anbieter gebunden. Und es wird häufig einfach nicht hinterfragt, ob man 
wirklich noch Matlab benötigt. Es ist da, viele kennen sich damit aus, 
also bleibt es. Ist auch nicht wirklich schlimm. Außer dass es 
eigentlich vermeidbare Lizenzkosten verursacht.

Wer neu anfängt, ohne historische Vorbelastung, kann direkt mit Python 
beginnen. Oder man wird durch die alte Umgebung sowieso gezwungen sich 
in Matlab einzuarbeiten.

von Markus (Gast)


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AnfängerMeister (Gast)
20.11.2021 05:47

>Wer neu anfängt, ohne historische Vorbelastung, kann direkt mit Python
>beginnen. Oder man wird durch die alte Umgebung sowieso gezwungen sich
>in Matlab einzuarbeiten.

Naja, ob du das als noch nicht ganz Meister beurteilen kannst ..
Ich nutze Matlab seit 20 Jahren und Python seit 5 Jahren. Python hat 
seine Vorteile und Matlab hat seine Vorteile.

Matlab:
1
x=rand(1000,1);
2
plot(x);

Python:
1
import matplotlib.pyplot as plt
2
import numpy as np
3
4
x=np.random.rand(1000,1)
5
plt.plot(x)
6
plt.show()

Summary: Advantage Matlab !

von rbx (Gast)


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Wühlhase schrieb:
> Ansonsten haben Word und LaTex beide ihre Daseinsberrchtigung...finde
> ich. Angestaubt ist LaTex nun wahrlich nicht und es bietet schon ein
> paar richtig tolle Möglichkeiten.

So siehts aus. Man kann z.B. mal ein Pdf-Tutorial zum Einstieg in LaTeX 
oder von mir aus in MCs ausprobieren oder einen kleinen 
wissenschaftlichen Artikel nach Formatgusto.

Der pragmatische Teil ist aber eigentlich schon durchgekommen:

Nimm etwas anderes..

auch bei Fedora wird kräftig Werbung für Lyx gemacht, sicher auch nicht 
ganz ohne passenden Hintergrund.

Wenn Zeit und Leute stimmen, und bzw. auch die Wahrscheinlichkeit, die 
hat sich eigentlich mit pdf und Internet und coole Foren auch noch mal 
deutlich verbessert - muss man sich nicht fürchten.

von AnfängerMeister (Gast)


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Markus schrieb:
> import matplotlib.pyplot as plt
> import numpy as np
> x=np.random.rand(1000,1)
> plt.plot(x)
> plt.show()

In einem Jupyter Notebook musst du nur einmal importieren und siehst den 
Plot schon nach plt.plot(x).

Also einmal 2 Zeilen import (findest du das anstrengend?) und danach 
beliebig oft mit 2 Zeilen das selbe erreichen wie in Matlab.

von Markus (Gast)


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>Also einmal 2 Zeilen import (findest du das anstrengend?) und danach
>beliebig oft mit 2 Zeilen das selbe erreichen wie in Matlab.
1
x=np.random.rand(1000,1)

ist umständlicher als
1
x=rand(1000,1)

und
1
plt.plot(x)

ist umständlicher als
1
plot(x)

ausserdem ist Jupiter Notebook weniger interaktive als das Arbeiten in 
der Kommandozeile (Bei Matlab gibt's übrigens das Äquivalent 
"LiveScript").

Lauter kleine Umständlichkeiten summieren sich und machen das Arbeiten 
etwas schwieriger. Bei einfachem Syntax muss man nicht ständig im 
Internet nachschauen und kann die Sachen einfach aus dem Kopf tippen.

von AnfängerMeister (Gast)


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Naaaajaa :D Das ist für mich meckern auf sehr hohem Niveau. Python ist 
eine Programmiersprache und die Befehle machen so als objektorientierte 
Sprache Sinn. Das zu beherrschen und anzuwenden öffnet einem die ganze 
Welt von Python.

Aber ist ja ok. Ich will Matlab nicht schlecht reden. Es funktioniert 
und kann für den einen oder anderen gewisse Vorteile haben. Für mich 
sind mögliche Vorteile von Matlab zu gering. Wenn mich niemand zwingt 
würde ich Matlab freiwillig nicht lernen. Dann lieber die Python Skills 
ausbauen.

von Wühlhase (Gast)


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Markus schrieb:
> x=np.random.rand(1000,1)
>
> ist umständlicher als
> x=rand(1000,1)
>
> und
> plt.plot(x)
>
> ist umständlicher als
> plot(x)

Tippst du mit dem Zeigefinger nach dem Adlersystem?

Wenn das echt ein Argument sein soll, dann wäre ein Zehn-Finger-Kurs 
eher angebracht als Softwarewerkzeuge - ganz egal welche.

von W.S. (Gast)


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Wühlhase schrieb:
> aber daß der allergrößte Teil der Benutzer zum
> Softwarebenutzen schlicht zu dooft ist, ist Alltagserfahrung.

Sag nicht "zu doof", denn das trifft es nicht wirklich. Andere Leute 
benötigen einen PC nebst den zugehörigen Programmen bloß als möglichst 
leichtgängiges Werkzeug, um mal irgendwas zu Papier zu kriegen - oder 
sowas ähnliches. Viele dieser Leute haben ihr Können auf ganz anderen 
Gebieten - oder würdest du deinen Hausarzt doof nennen, bloß weil seine 
Kompetenzen auf der Medizin liegen und nicht auf buchdruckerischem 
Gebiet?

W.S.

von alesi (Gast)


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Hallo,

zur Not kommt man evtl. auch ohne LaTeX durch das Leben, aber an die 
Qualität des Layouts und der Fonts kommt andere Software selten heran.

Zum Beispiel hier mal reinzoomen:
https://tug.org/texshowcase/diminuendo.pdf

Hier einige Beispiele
https://tug.org/texshowcase/lee-wilczynski.pdf
https://tug.org/texshowcase/winawer.pdf
https://tug.org/texshowcase/EulerGibbsDuhem.pdf
von
https://tug.org/texshowcase/

von Kolja (Gast)


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von Walter T. (nicolas)


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Matlab lernen ist nie verkehrt. Es ist der beste Taschenrechner der 
Welt. Und es taugt prima als Lückenfüller für alles Mögliche.

LaTeX würde ich nicht mehr lernen. Wenn man dann im Beruf zwangsweise 
auf Word umstellen muss, hasst man jede Minute, die man damit arbeiten 
muss. Besser ist es, die Alternative nicht zu kennen.

von Vancouver (Gast)


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Walter T. schrieb:
> Besser ist es, die Alternative nicht zu kennen.

Selig sind die Ahnungslosen, oder wie?

von Walter T. (nicolas)


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Vancouver schrieb:
> Walter T. schrieb:
>> Besser ist es, die Alternative nicht zu kennen.
>
> Selig sind die Ahnungslosen, oder wie?

Ja. Das ist wie zuhause ein 5-Achsen-CNC-Bearbeitungszentrum in der 
Werkstatt stehen zu haben, aber auf der Arbeit gezwungen zu sein, alles 
mit einer stumpfen Feile zu machen, weil es der Chef nicht anders kennt.

von Karl-Peter Pinsel-Kleckus (Gast)


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alesi schrieb:
> ber an die
> Qualität des Layouts und der Fonts kommt andere Software selten heran.

Ist halt die Frage ob als Dokumenten-designer oder Technik-Entwickler 
tätig ist.

Einem Techniker sind die Qualitätsunterschiede zw. den verschieden 
Idee_zu_papier_konvertierungstools wurscht, was zählt ist die Idee.


>Das ist wie zuhause ein 5-Achsen-CNC-Bearbeitungszentrum in der
>Werkstatt stehen zu haben, aber auf der Arbeit gezwungen zu sein, alles
>mit einer stumpfen Feile zu machen,

Nicht alles was hinkt, ist auch ein Vergleich.

Und wofür ein 5-Achsen-CNC-Bearbeitungszentrum auswählen, aufbauen, 
konfigurieren und pflegen, wenn es lediglich um das Anspitzen von 
Bleistiften geh. Da sind die altgedienten Mitarbeiter produktiver, die 
nicht lange fackeln und mit Taschenmesser den Job in fünf Sekunden 
erledigen.

von Alexander S. (alesi)


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Kolja schrieb:
> alesi schrieb:
>> https://tug.org/texshowcase/winawer.pdf
>
> Gibt es dazu die Quelldatei?

Hallo, ja gibt es. Alle Beispiele sind auf der Seite im letzten Link 
https://tug.org/texshowcase/ mit Quelldatei (wenn vorhanden) 
aufgelistet. winawer.pdf unter "General Typesetting". Der Link auf den 
Quelltext ist:
https://tug.org/texshowcase/Blatny-Klinger.tex
https://tug.org/texshowcase/Blatny-Klinger-readme1st.txt

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Karl-Peter Pinsel-Kleckus.

Karl-Peter Pinsel-Kleckus schrieb:
> alesi schrieb:
>> ber an die
>> Qualität des Layouts und der Fonts kommt andere Software selten heran.
>
> Ist halt die Frage ob als Dokumenten-designer oder Technik-Entwickler
> tätig ist.
>
> Einem Techniker sind die Qualitätsunterschiede zw. den verschieden
> Idee_zu_papier_konvertierungstools wurscht, was zählt ist die Idee.
>

Mir ist das Aussehen auch egal. Darum nehme ich ja gerade LaTex. Das 
kann ich schreiben wie man Beton giesst, und anschliessend den Text in 
meine LaTex Vorlage kopieren, wenn ich ihn nicht schon dort geschrieben 
habe, und gut ist. Um die Ästhetik kümmert sich das Programm.

Ist für mich Nerd doch ideal. ;O)


>
>>Das ist wie zuhause ein 5-Achsen-CNC-Bearbeitungszentrum in der
>>Werkstatt stehen zu haben, aber auf der Arbeit gezwungen zu sein, alles
>>mit einer stumpfen Feile zu machen,
>
> Nicht alles was hinkt, ist auch ein Vergleich.

In dem Falle passt es aber. ;O)

>
> Und wofür ein 5-Achsen-CNC-Bearbeitungszentrum auswählen, aufbauen,
> konfigurieren und pflegen, wenn es lediglich um das Anspitzen von
> Bleistiften geh.

Weil in dem Fall kein großer Unterschied besteht. TeX/LaTeX lässt sich 
mit dem extrem primitivsten Taschenmesser (der Texteditor) Schnitzen, 
wenn es den sein soll.

> Da sind die altgedienten Mitarbeiter produktiver, die
> nicht lange fackeln und mit Taschenmesser den Job in fünf Sekunden
> erledigen.

Meine Notizen schreibe ich auch immer in einem Texteditor nieder.
Wenn ich sie dann weitergebe, werden sie direkt so weitergegeben oder 
via LaTeX in PDF gewandelt.

Werden es viele Notizen, kann ich sie in LaTeX gut bündeln, weil LaTeX 
kann einzelne Text-Dateien einlesen.

Keine komplizierten Einstellungen mit Formaten, und kein irgendwie 
verqueres Format, das versehentlich von irgendwoher eingeschleppt wurde, 
den Text verdreht, und kaum zu finden ist.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Walter T. (nicolas)


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LaTeX das 5-Achsen-Bearbeitungszentrum, Word als stumpfe Feile.

Karl-Peter Pinsel-Kleckus schrieb:
> Nicht alles was hinkt, ist auch ein Vergleich.

Dieser Vergleich ist sogar hervorragend. Bis auf die Kleinigkeit, dass 
das 5-Achsen-Bearbeitungszentrum kostenlos ist, während die stumpfe 
Feile Richtung Cloud will. :-)

Auf dem Bearbeitungszentrum brauche ich eine gewisse Einarbeitungszeit, 
kann damit am Ende aber auch größere Projekte gut bearbeiten.

Als die Feile noch scharf war, war sie für für Kleinst-Aufgaben gut zu 
gebrauchen - aber dummerweise hat mal irgendwer Ribbons drübergewichst, 
so dass man sie nur noch mit Zähneknirschen nur garantiert nicht mehr 
freiwillig nutzt. Glück hat derjenige, der nichts Besseres kennt.

von udok (Gast)


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Bernd W. schrieb:
> Keine komplizierten Einstellungen mit Formaten, und kein irgendwie
> verqueres Format, das versehentlich von irgendwoher eingeschleppt wurde,
> den Text verdreht, und kaum zu finden ist.

Da muss ich jetzt schmunzeln, mir geht es mit Latex so.
Ich bin echt froh, das nicht verwenden zu müssen.

Latex Installationen verbinde ich mit Gigabytes an
kryptischen write-only Files und Hunderten von Packages, wo ich
für jedes Package Romane lesen (und mir merken) muss,
um die effektiv zu verwenden.

Grössere Tabellen oder Doku mit viel Bildern und Formeln sind
in Latex Quelltext schnell völlig undurchschaubar.
Zumindest für Leute die ihre Formeln nicht schon auswendig wissen,
die also keine hauptberuflichen Mathematiker sind.
Da hat man keinen Überblick, und die vielen Latexkommandos stören
den Lesefluss enorm.

In Word klicke ich einfach auf den Menüpunkt,
oder ändere die Formatvorlage, und fertig.

Ist im Prinzip ja nicht anders als bei Latex, nur das Copy und Paste 
funktioniert, auch mit Bildern und Tabellen.
Der Mensch ist ein optisch denkendes Wesen!

Aber ja, auch Word braucht Einarbeitungszeit, wenn man es effektiv 
verwenden will!

Es sind halt die grössten DAUs bei Windows/Word daheim,
und dazu zähle ich vorallem Linux Freaks.

Die wissen nicht was eine Formatvorlage ist.
Die machen sich nicht die Mühe, das Handbuch durchzulesen,
weil sie finden dass ein Tag Einarbeitung zu viel dafür sind.
Die beschweren sich dann am lautesten, wo der Normalo lieber still
ist, weil er weiss, dass er nichts weiss.

World bietet auch abseits von der reinen Textverabeitung eine Reihe
wichtiger Team-Features, etwa Kommentare, und das farbliche Verfolgen 
von Änderungen, ohne die es im Arbeitsalltag nicht mehr geht.

von udok (Gast)


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Walter T. schrieb:
> Karl-Peter Pinsel-Kleckus schrieb:
>> Nicht alles was hinkt, ist auch ein Vergleich.
>
> Dieser Vergleich ist sogar hervorragend. Bis auf die Kleinigkeit, dass
> das 5-Achsen-Bearbeitungszentrum kostenlos ist, während die stumpfe
> Feile Richtung Cloud will. :-)

Dieser Vergleich ist völlig idiotisch.

Und das kommerzielle SW in die Cloud geht, hat die Masse der
Benutzer selbst zu verantworten.

Die will nichts zahlen, und ist der Meinung, dass die Mannjahre
die in guter SW drinnen steckt nichts Wert sind.

Schliesslich gibt es ja Opensource, die machen ja auch alles gratis.
Dazu kommt die Raubkopiererei, die ohne Online Lizenzen nicht mehr
in den Griff zu bekommen ist.

Cloud und SW-Dienste sind inzwischen eine Überlebensnotwendigkeit
für ganz SW Sparten mit tausenden von Jobs.

von Wühlhase (Gast)


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Karl-Peter Pinsel-Kleckus schrieb:
> Einem Techniker sind die Qualitätsunterschiede zw. den verschieden
> Idee_zu_papier_konvertierungstools wurscht, was zählt ist die Idee.

Es sagt so Einiges über einen Techniker (auch Handwerker und Ingenieure) 
aus, wenn ihnen das Werkzeug, das sie zur Verfügung haben, so völlig 
schnuppe ist.

Ich jedenfalls lege Wert auf gutes Werkzeug.


Karl-Peter Pinsel-Kleckus schrieb:
> Und wofür ein 5-Achsen-CNC-Bearbeitungszentrum auswählen, aufbauen,
> konfigurieren und pflegen, wenn es lediglich um das Anspitzen von
> Bleistiften geh. Da sind die altgedienten Mitarbeiter produktiver, die
> nicht lange fackeln und mit Taschenmesser den Job in fünf Sekunden
> erledigen.

Also wenn ich den ganzen Tag Bleistifte spitzen würde, wäre mir das 
CNC-System auch lieber. Und der Messerfirma würde ich gar nicht erst 
anfangen.


udok schrieb:
> Und das kommerzielle SW in die Cloud geht, hat die Masse der
> Benutzer selbst zu verantworten.

Nein, das haben die Produktmanager in den Firmen zu verantworten.

udok schrieb:
> Die will nichts zahlen, und ist der Meinung, dass die Mannjahre
> die in guter SW drinnen steckt nichts Wert sind.

Sie sind im Falle von Cloud- und anderem Onlinekram ja für viele 
Benutzer auch nur wenig oder wirklich nichts wert.

udok schrieb:
> Schliesslich gibt es ja Opensource, die machen ja auch alles gratis.

Das macht es nur umso schlimmer.

udok schrieb:
> Cloud und SW-Dienste sind inzwischen eine Überlebensnotwendigkeit
> für ganz SW Sparten mit tausenden von Jobs.

Manche Firmen werden aus gutem Grund vom Markt geräumt. Cloudzwang ist 
ein guter Grund. Aber wir schweifen ab...

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo udok.

udok schrieb:

> Latex Installationen verbinde ich mit Gigabytes an
> kryptischen write-only Files und Hunderten von Packages, wo ich
> für jedes Package Romane lesen (und mir merken) muss,
> um die effektiv zu verwenden.

Du brauchst nur ein oder zwei Packages, mehr nicht, und Du brauchst 
davon höchstens eine Handvoll Befehle. Die stehen im Text, und per Copy 
und Paste oder mit einem Shortcut benutzt Du die wieder und wieder.
Und wenn Du mal ein halbes Jahr am Text nicht gearbeitet hast, weisst Du 
im allgemeinen aber aus dem Kontext heraus sofort, was das soll. 
Kommentare kannst Du ja auch noch dazuschreiben.

>
> Grössere Tabellen oder Doku mit viel Bildern und Formeln sind
> in Latex Quelltext schnell völlig undurchschaubar.
> Zumindest für Leute die ihre Formeln nicht schon auswendig wissen,
> die also keine hauptberuflichen Mathematiker sind.

Das gilt aber für so jedes Textverarbeitungsprogramm, wenn Du Formeln 
verwendest oder komplizierte Strukturen aufbaust. ;O)

> Da hat man keinen Überblick, und die vielen Latexkommandos stören
> den Lesefluss enorm.

Wenn man sich davon stören lässt. Mann kann sie aber auch als 
strukturierende Elemente sehen und verwenden. ;O)

>
> In Word klicke ich einfach auf den Menüpunkt,
> oder ändere die Formatvorlage, und fertig.

Das kannst Du mit den passenden Programmen bei LaTeX auch machen. Oben 
habe ich es schon gesagt, keiner verwendet mehr rohe Texteditoren, um 
mit LaTeX zu arbeiten.



>
> Ist im Prinzip ja nicht anders als bei Latex, nur das Copy und Paste
> funktioniert, auch mit Bildern und Tabellen.

Funktioniert genauso, wenn Du den Dateinamen bzw. den Pfad des Bildes 
oder der Tabelle nimmst. Ist sehr effizient, wenn Du Bilder austauschst, 
weil Du z.B. ein besseres hast. Nur den Namen ändern. ;O)


> Der Mensch ist ein optisch denkendes Wesen!

Mag sein, aber sie unterscheiden sich noch in optisch-bildorientierte 
und optisch-textorientierte Typen. ;O)

Und die ganzen Musiker und Haptiker lässt Du auch unter den Tisch 
fallen. ;O)

>
> Aber ja, auch Word braucht Einarbeitungszeit, wenn man es effektiv
> verwenden will!

Ja. Aber auch die Doku von Word ist deutlich schlechter als die von 
LibreOffice.

>
> Es sind halt die grössten DAUs bei Windows/Word daheim,
> und dazu zähle ich vorallem Linux Freaks.

Das stimmt, ich fasse Windows nur mit grausen an, weil es meiner 
Denkweise und Intuition wiederspricht. Auch nach Jahren des Lernens und 
der Gewöhnung kann ich damit nur stolpern. Ich gebe es zu.

>
> Die wissen nicht was eine Formatvorlage ist.

Du hast in Latex mit einem Satz von Befehlen das adaequate. ;O)

> Die machen sich nicht die Mühe, das Handbuch durchzulesen,
> weil sie finden dass ein Tag Einarbeitung zu viel dafür sind.

Nein, in jedes komplexere Programm muss sich jeder einarbeiten. Das 
erwartet niemand anders.
Aber in einen LaTeX Quelltext kann ich wie in einen anderen Quelltext 
Kommentare schreiben. Das macht, dass ich auch später noch weiss, wass 
ich da gemacht habe.

Möglicherweise geht das in Word auch, aber gesehen habe ich es noch 
nirgends.

> Die beschweren sich dann am lautesten, wo der Normalo lieber still
> ist, weil er weiss, dass er nichts weiss.

Der Normalo sollte auch sehen, dass sein nicht Wissen nicht der 
Idealzustand ist, und um tieferen Einblick in die Strukturen hinter Word 
bitten. Und das auch noch kostenfrei.

>
> World bietet auch abseits von der reinen Textverabeitung eine Reihe
> wichtiger Team-Features, etwa Kommentare, und das farbliche Verfolgen
> von Änderungen, ohne die es im Arbeitsalltag nicht mehr geht.

Persönlich hasse ich Teamarbeit, und kann mich auch darum über die 
Ergebnisse von Teamarbeit nicht wirklich freuen. Aber ich arbeite mit 
Kollegen zusammen, denen ich aber vorzugsweise PDF Dokumente übergebe, 
und nur im Notfall die Word Dokumente, und privat kenne ich große 
weltweit verteilte Teams, die gemeinsam an LaTeX Texten schreiben.
Einige übergeben nur Text-Dateien, die dann von anderen in ein LaTeX 
Dokument verlinkt werden.

Team ist also kein Argument für oder gegen LaTeX.

Als reine Text Dateien lassen sich LaTeX Dokumente hervorragend mit 
Versionsverwaltungssoftware verwalten. Wurde hier aber auch schon 
genannt. ;O)


Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von 1234567890 (Gast)


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Wenn ein Dokument einigermaßen vernünftig aussehen soll, braucht man mit 
Word genausolange wie mit LaTeX, wenn man von LaTeX keine Ahnung hat.

Und gerade für längere Texte gilt: Wenn Word für ein Buch geeignet wäre, 
hieße es Book.

Wir nutzen LaTex in der Firma für fast alles. Gerade wenn auch Daten aus 
Simulationen, Bilder usw. immer mal aktualisiert werden und einige Texte 
automatisch erzeugt und aktualisiert werden können, lohnt es sich LaTeX 
zu nehmen. Dazu kommt, dass wir mit mehreren Personen oft an einem 
Dokument arbeiten. Wir haben MS Sharepoint ausprobiert: katastrophal!!! 
Wir sind wieder bei LaTeX und git gelandet.

von Karl-Peter Pinsel-Kleckus (Gast)


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Wühlhase schrieb:
> Karl-Peter Pinsel-Kleckus schrieb:
>> Einem Techniker sind die Qualitätsunterschiede zw. den verschieden
>> Idee_zu_papier_konvertierungstools wurscht, was zählt ist die Idee.
>
> Es sagt so Einiges über einen Techniker (auch Handwerker und Ingenieure)
> aus, wenn ihnen das Werkzeug, das sie zur Verfügung haben, so völlig
> schnuppe ist.
>
> Ich jedenfalls lege Wert auf gutes Werkzeug.

Ich bezeichne jetzt zettel und Stift nicht als Werkzeug sondern als 
Alltagsgegenstand wie Toilettenpapier und Kloreiniger.

Wer jetzt Zettel und Stift in die gleiche kategorie 'Werkzeug' zählt wie 
Scope, Lötkolben und andere HiTechwerkzeuge  eines Technikers hängt 
offensichtlich noch im mentalen Kindergarten fest, weitere Diskussionen 
reine Zeitverschwendung.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Karl-Peter Pinsel-Kleckus.

Karl-Peter Pinsel-Kleckus schrieb:
> Wühlhase schrieb:
>> Karl-Peter Pinsel-Kleckus schrieb:
>>> Einem Techniker sind die Qualitätsunterschiede zw. den verschieden
>>> Idee_zu_papier_konvertierungstools wurscht, was zählt ist die Idee.
>>
>> Es sagt so Einiges über einen Techniker (auch Handwerker und Ingenieure)
>> aus, wenn ihnen das Werkzeug, das sie zur Verfügung haben, so völlig
>> schnuppe ist.
>>
>> Ich jedenfalls lege Wert auf gutes Werkzeug.
>
> Ich bezeichne jetzt zettel und Stift nicht als Werkzeug sondern als
> Alltagsgegenstand wie Toilettenpapier und Kloreiniger.

Du wechselst die Definitionsebenen wie es Dir gerade passt. ;O)

Siehe Idee_zu_papier_konvertierungstools vs. nicht als Werkzeug

Du drehst Dich weg. So kannst Du immer gerade so argumentieren, wie es 
Dir gerade passt. Allerdings, mit einer sinnvollen Diskussion hat das 
nichts mehr zu tun.

> Wer jetzt Zettel und Stift in die gleiche kategorie 'Werkzeug' zählt wie
> Scope, Lötkolben und andere HiTechwerkzeuge  eines Technikers hängt
> offensichtlich noch im mentalen Kindergarten fest, weitere Diskussionen
> reine Zeitverschwendung.

Mit Deiner Argumentationsstrategie erzeugst Du gerade den "Kindergarten" 
den Du anderen vorwirfst. Ein ähnlicher Argumentationsstil wie die 
Querdenker-Zombies.

Reichlich angesäuert: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von Walter T. (nicolas)


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Karl-Peter Pinsel-Kleckus schrieb:
> Ich bezeichne jetzt zettel und Stift nicht als Werkzeug sondern als
> Alltagsgegenstand wie Toilettenpapier und Kloreiniger.

Zettel und Papier sind für den Ingenieur das wichtigste Werkzeug, genau 
wie der erhobene Zeigefinger für den Besserwisser.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo udok.

udok schrieb:

> Die will nichts zahlen, und ist der Meinung, dass die Mannjahre
> die in guter SW drinnen steckt nichts Wert sind.
>
> Schliesslich gibt es ja Opensource, die machen ja auch alles gratis.

Wenn Opensource so mies wäre, wie immer behauptet, dann dürfte das ja 
kein Problem sein. ;O)

Scheint aber wohl doch nicht so zu sein.....

> Dazu kommt die Raubkopiererei, die ohne Online Lizenzen nicht mehr
> in den Griff zu bekommen ist.

Es ist ja auch nicht einzusehen, warum jemand, der vor zig Jahren mal 
etwas geschrieben hat, da immer noch Geld für bekommen soll.
Und in punkto Kompatibilität mit anderen Programmen ist proprietärer 
Kram oft genug ein absolutes Negativbeispiel.

Eigentlich wäre es hier Aufgabe des Gesetzgebers, der Softwareindustrie 
verbindlich gut dokumentierte Schnittstellen in ihren Programmen 
vorzuschreiben. Dann würde auch mehr Leuten dämmern, dass dort oft genug 
nur "alter Wein in neuen Schläuchen" verkauft wird, und viele 
"Innovationen" eher dünn sind. ;O)

>
> Cloud und SW-Dienste sind inzwischen eine Überlebensnotwendigkeit
> für ganz SW Sparten mit tausenden von Jobs.

Watt dem innen sing Uhl, is dem annern sing Nachtigal.

Die teuren Softwarelizenzen kosten in anderen Branchen Leuten den Job. 
Mal abgesehen von der Inflexibilität, die durch mangelnde Kompatibilität 
entsteht.


Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Steineschichter (Gast)


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Walter T. schrieb:

> Zettel und Papier sind für den Ingenieur das wichtigste Werkzeug, genau
> wie der erhobene Zeigefinger für den Besserwisser.

Naja in deiner Parallelwelt der Zettelingenieure und Besserfinger lebe 
ich nicht, da will ich auch nicht hin - in der Zirkus der 
Latex-Eitelkeiten.

Und die 'Ingenieure', die tatsächlich noch Zettel und Bleistift als das 
Werkzeug benutzen dürften sich in den Industralisierten Bereichen der 
Welt stark in der Minderheit befinden.
Bei uns gibt es dergleichen nur noch in der Pausenküche für die 
Kaffee-Strichliste.

> Du drehst Dich weg. So kannst Du immer gerade so argumentieren, wie es
> Dir gerade passt. Allerdings, mit einer sinnvollen Diskussion hat das
> nichts mehr zu tun.
> Mit Deiner Argumentationsstrategie erzeugst Du gerade den "Kindergarten"
> den Du anderen vorwirfst. Ein ähnlicher Argumentationsstil wie die
> Querdenker-Zombies.

Naja, es ist eher das Gnadenlose 'zutexten' eines 'B. W.', das man zu 
den Stilmittel und 'Argumentationsrepertoiere' der selbstgefälligen 
'Querdenker' zählt.

Egal, ob ihr es akzeptieren könnt oder nicht, den Grossteil der 
Ingenieurswelt interessiert Latex einen Scheissdreck. Tut euch 
vielleicht weh, ist aber so.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Steineschichter.

Steineschichter schrieb:

> Naja, es ist eher das Gnadenlose 'zutexten' eines 'B. W.', das man zu
> den Stilmittel und 'Argumentationsrepertoiere' der selbstgefälligen
> 'Querdenker' zählt.

Nein, die arbeiten mit falschen Ausgangsvoraussetzungen und schrägen 
Schlüssen.
Die vertretenen Meinungen sind dort aber eher einfach und schnell und 
einfach darzulegen. Sonst würde ja keiner zuhören.


> Egal, ob ihr es akzeptieren könnt oder nicht, den Grossteil der
> Ingenieurswelt interessiert Latex einen Scheissdreck. Tut euch
> vielleicht weh, ist aber so.

Ich bin Facharbeiter und Bastler aber kein Ingenieur.


Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von Walter T. (nicolas)


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Steineschichter schrieb:
> Egal, ob ihr es akzeptieren könnt oder nicht, den Grossteil der
> Ingenieurswelt interessiert Latex einen Scheissdreck. Tut euch
> vielleicht weh, ist aber so.

Was weh tut, ist selbst schlechtes Werkzeug benutzen zu müssen, wenn man 
besseres kennt. Andere dürfen das gerne machen. Das stört mich nicht.

Steineschichter schrieb:
> Und die 'Ingenieure', die tatsächlich noch Zettel und Bleistift als das
> Werkzeug benutzen dürften sich in den Industralisierten Bereichen der
> Welt stark in der Minderheit befinden.

Kann schon sein. Ich halte es durchaus für möglich, dass mehr als 50% 
der Ingenieure so stumpfsinnige einfache Arbeit machen, dass man nicht 
ernsthaft etwas im Vornhinein skizzieren muss.

von udok (Gast)


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Bernd W. schrieb:
> Es ist ja auch nicht einzusehen, warum jemand, der vor zig Jahren mal
> etwas geschrieben hat, da immer noch Geld für bekommen soll.
> Und in punkto Kompatibilität mit anderen Programmen ist proprietärer
> Kram oft genug ein absolutes Negativbeispiel.
>
> Eigentlich wäre es hier Aufgabe des Gesetzgebers, der Softwareindustrie
> verbindlich gut dokumentierte Schnittstellen in ihren Programmen
> vorzuschreiben. Dann würde auch mehr Leuten dämmern, dass dort oft genug
> nur "alter Wein in neuen Schläuchen" verkauft wird, und viele
> "Innovationen" eher dünn sind. ;O)

Da hast du sicher recht.  Nur muss man das für alle Industriezweige 
machen.
Dann hätte man aber recht schnell einen echten Aufstand,
wenn etwa die deutsche Autoindustrie ihre Autos zum Herstellungspreis
abgeben müsste.

Mal ehrlich:  Welche Industriezweige sind wirklich innovativ,
und bieten nicht "alten Wein in neuen Schläuchen"?
Durchaus mit evolutionärer Weiterentwicklung,
aber selten mit wirklich Neuem (sehr oft zum Glück).
Die SW Industrie ist da in der Regel noch innovativer als andere.

Ich sehe das eher als ein Service:  Da gibt es jemanden, der sorgt
dafür, dass die Betriebsmittel (SW), die ich benötige gut läuft,
der geht auf meine Wünsche ein, ist erreichbar,
und löst auftretende Problem halbwegs unbürokratisch.
Ich zahle dafür einen Obulus, und kann mich meiner
eigentlichen Arbeit widmen.
Das ist Arbeitsteilung, die sich die letzten 2000 Jahre bewährt hat.

OSS unterwandert dieses Erfolgsmodel, und auch wenn OSS gut 
funktioniert,
und billiger ist, so bin ich vom OSS Model nicht überzeugt.

Ganz einfach: Was würdest du davon halten,
wenn deine Arbeit morgen Chinesen umsonst machen würden,
weil ihnen fad in der Birne ist, und sie nicht ausgelastet sind?
Ich wäre da ziemlich angepisst...

OSS auf breiter Basis braucht erst mal eine gesellschaftliche 
Veränderung,
Erste Vorraussetzung ist ein Mindestlohn ohne wenn und aber, oder
besser gleich das Ende der Geldwirtschaft.
Alles andere läuft im Endeffekt auf einen Konflikt hinaus, den unsere
Gesellschaft irgendwie bezahlen muss.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo udok.

udok schrieb:

> Da hast du sicher recht.  Nur muss man das für alle Industriezweige
> machen.
> Dann hätte man aber recht schnell einen echten Aufstand,
> wenn etwa die deutsche Autoindustrie ihre Autos zum Herstellungspreis
> abgeben müsste.

Nicht zum Herstellungspreis, aber zu einem deutlich günstigeren Preis...
Du übertreibst rhetorisch......aber das Verzeichnet halt die Realität.


> Ich sehe das eher als ein Service:  Da gibt es jemanden, der sorgt
> dafür, dass die Betriebsmittel (SW), die ich benötige gut läuft,
> der geht auf meine Wünsche ein, ist erreichbar,
> und löst auftretende Problem halbwegs unbürokratisch.

So kenne ich GNU schon lange.

> Ich zahle dafür einen Obulus, und kann mich meiner
> eigentlichen Arbeit widmen.

Du zahlst halt für die OpenSource Software nichts, aber einer Deiner 
Mitarbeiter kümmert sich gelegentlich um die Pflege. So fliesst auch 
Geld im Kreislauf. Rechne mal nach, wie viele Mannstunden Du in 
OpenSource oder auch OpehHardware Projekte stecken könntest, wenn keine 
Software Lizenzen mehr bezahlen müsstest. Das ist doch für einige 
Unternehmen wie eine zweite Steuer......im Zweifel könntest Du das 
gesparte Geld ja auch spenden. ;O)

Wenn Du alleine arbeitest, und keinen Mitarbeiter hast: Ich kenne zig 
Nebenerwerbs Ingenieurbüros, die zu 80-90% OpenSource einsetzen. Die 
werfen meist so wenig ab, dass sie auch kaum Software kaufen können.

> Das ist Arbeitsteilung, die sich die letzten 2000 Jahre bewährt hat.

Das hat sich (bedingt) bewährt, solange mit dem Austausch der Waren auch 
Material den Besitzer gewechselt hat. Bei Software ist das was 
anderes.....
Ausserdem ist es mit Software Rechten so ähnlich wie mit dem Besitz von 
Produktionsmitteln.....letztlich führt es nur dazu, dass 
Machtkonzentrationen entstehen. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese 
Machtkonzentration mir als Konkurrent und Gegner entgegensteht, ist SEHR 
groß.

Dazu kommen die Sicherungsmaßnahmen gegen Softwarepiraterie. Alleine 
diese Sicherungsmaßnahmen sind teuer und lästig.....wie entspannt ist 
es, wenn darauf verzichtet werden kann. OpenSource kennt diese 
Sicherungmaßnahmen nicht.

>
> OSS unterwandert dieses Erfolgsmodel,

Da das Model langfristig auch nur funktionierte, nachdem diese einfache 
Struktur mit komplizierten Erweiterungen versehen wurde, ist 
"Erfolgsmodel" auch etwas unpräziese formuliert.

> und auch wenn OSS gut
> funktioniert,
> und billiger ist, so bin ich vom OSS Model nicht überzeugt.
>
> Ganz einfach: Was würdest du davon halten,
> wenn deine Arbeit morgen Chinesen umsonst machen würden,
> weil ihnen fad in der Birne ist, und sie nicht ausgelastet sind?
> Ich wäre da ziemlich angepisst...

Das ist in meinem Falle Realität. Ich kann als Ingenieur in meiner 
Leistungsklasse nicht gegen Inder oder Chinesen bestehen, die das 
gleiche billiger machen. Darum arbeite ich ja auch nicht als Ingenieur 
sondern als Facharbeiter. Und ich hatte nicht mit Software, sondern mit 
Hardware zu tun.

Das wird sich erst wieder ändern, wenn sich die Standards auf der Welt
angeglichen haben. Da es nicht opportun ist, alles auf unseren zu
bringen, werden wir mit unserem herunter müssen.
An der Stelle, weil es immer noch passt, einen Hinweis auf die
Todespirale der Leistungsgesellschaft:
Beitrag "Re: Schmalspur Dr. rer. soc."

Ich schreibe das also aus der Position von jemandem, der im Wettbewerb 
der Leistungsgesellschaft verloren hat.


> OSS auf breiter Basis braucht erst mal eine gesellschaftliche
> Veränderung,
> Erste Vorraussetzung ist ein Mindestlohn ohne wenn und aber, oder
> besser gleich das Ende der Geldwirtschaft.
> Alles andere läuft im Endeffekt auf einen Konflikt hinaus, den unsere
> Gesellschaft irgendwie bezahlen muss.

Irgendwer bezahlt halt immer, und wenn er überteuerte Software bezahlen 
muss. ;O)



Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von W.S. (Gast)


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Wühlhase schrieb:
> Karl-Peter Pinsel-Kleckus schrieb:
>> Einem Techniker sind die Qualitätsunterschiede zw. den verschieden
>> Idee_zu_papier_konvertierungstools wurscht, was zählt ist die Idee.
>
> Es sagt so Einiges über einen Techniker (auch Handwerker und Ingenieure)
> aus, wenn ihnen das Werkzeug, das sie zur Verfügung haben, so völlig
> schnuppe ist.
>
> Ich jedenfalls lege Wert auf gutes Werkzeug.

Und du hältst eine Textverareitung dafür?
Nee, sowas ist mir eher nebensächlich.
Da sind mir Programme wie Mechanik-CAD und Leiterplatten-Erzeigung 
weitaus wichtiger, ebenso gute Programmiertools.

Allerdings benutze ich eine Textvearbeitung auch öfters, vor allem zum 
Formulieren meiner Gedanken zu Entwicklungen. Da soll kein Buch draus 
werden, aber die Mischung aus Text und Skizzen soll leserlich sein, ohne 
daß ich mich mit dem Zeilenumbruch etc. befassen muß wie beim Editor für 
die Quelltexte der eigenen Programme. Sowas wie Tex wäre mir da extrem 
hinderlich.

Um mal bei deinem Level der Argumentation zu bleiben: Von einem Hammer 
erwarte ich, daß er benutzbar ist und weder zu schwer noch zu leicht und 
daß er keinen scharfkantigen Bart hat - eine etwaige Ziselierung des 
Griffes ist mir egal, solange ich davon keine Blasen an den Fingern 
kriege.

W.S.

von Wühlhase (Gast)


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Walter T. schrieb:
> Steineschichter schrieb:
>> Und die 'Ingenieure', die tatsächlich noch Zettel und Bleistift als das
>> Werkzeug benutzen dürften sich in den Industralisierten Bereichen der
>> Welt stark in der Minderheit befinden.
>
> Kann schon sein. Ich halte es durchaus für möglich, dass mehr als 50%
> der Ingenieure so stumpfsinnige einfache Arbeit machen, dass man nicht
> ernsthaft etwas im Vornhinein skizzieren muss.

Sehr schön gesagt. Das halte ich auch für möglich.


udok schrieb:
> Ich sehe das eher als ein Service:  Da gibt es jemanden, der sorgt
> dafür, dass die Betriebsmittel (SW), die ich benötige gut läuft,
> der geht auf meine Wünsche ein, ist erreichbar,
> und löst auftretende Problem halbwegs unbürokratisch.
> Ich zahle dafür einen Obulus, und kann mich meiner
> eigentlichen Arbeit widmen.
> Das ist Arbeitsteilung, die sich die letzten 2000 Jahre bewährt hat.

Die Sicht teile ich sogar, und dafür sind Wartungsverträge, Subscription 
usw. gang und gäbe.
Wobei...bei welchem Softwarehersteller geht jemand auf deine Wünsche 
ein? Microsoft? Dassault Systemes? Altium? Da ist das, was du an 
Serviceleistung z.B. von KiCAD-Nutzern bekommst, mindestens 
vergleichbar.

Ich finde kommerzielle Programma ja nicht per se schlecht, im Gegenteil. 
Und Geld gebe ich auch aus bzw. würde Geld für manche Software würde ich 
ausgeben. Word z.B. würde ich auch beruflich nutzen, auch wenn mir LaTeX 
ebenso zusagt. Word kenne ich deutlich besser, aber warum nicht beides 
nutzen wenn jedes seine Daseinsberechtigung hat.


udok schrieb:
> OSS unterwandert dieses Erfolgsmodel, und auch wenn OSS gut
> funktioniert,
> und billiger ist, so bin ich vom OSS Model nicht überzeugt.
>
> Ganz einfach: Was würdest du davon halten,
> wenn deine Arbeit morgen Chinesen umsonst machen würden,
> weil ihnen fad in der Birne ist, und sie nicht ausgelastet sind?
> Ich wäre da ziemlich angepisst...

Und warum sollte dein Chef dir soviel bezahlen wie er dir bezahlt, wenn 
dein einheimischer Nachbar die Arbeit für das halbe Geld macht?

Mit welcher Berechtigung bezahlt man Ingenieuren (noch) deutlich mehr 
Geld als z.B. Hausmeistern und Straßenkehrern? Weil die eine Arbeit 
jeder kann, die andere eben nicht.

Wenn jemand einfach so in seiner Freizeit was treibt und auch für wenig 
Geld macht oder es einfach viele können, ist diese Arbeit halt nicht 
mehr viel wert. Auch das, Verdrängung durch Billigere, hat es übrigens 
schon immer gegeben. Ganz normal in der Entwicklung. Und wir dürfen 
heilfroh sein daß Softwarefirmen da recht starke Konkurrenz haben. Was 
passiert, wenn Konkurrenz fehlt, hat man jahrelang bei Intel beobachten 
können, als AMD sich mit Bulldozer vom Markt beurlaubt hat.


udok schrieb:
> OSS auf breiter Basis braucht erst mal eine gesellschaftliche
> Veränderung,
> Erste Vorraussetzung ist ein Mindestlohn ohne wenn und aber, oder
> besser gleich das Ende der Geldwirtschaft.
> Alles andere läuft im Endeffekt auf einen Konflikt hinaus, den unsere
> Gesellschaft irgendwie bezahlen muss.

Und jetzt wird es wirklich schlimm. Mit einem Mindestlohn erreichst du 
genau das, was wir aktuell erreichen: Nicht mehr jeder bekommt einen 
Kloputzjob, sondern nur noch der, der in einer Stunde genug schafft daß 
damit noch Geld verdient werden kann. Wer zu lahm ist und zu wenig 
schafft, bekommt keinen mehr.

Und das Ende der Geldwirtschaft...ich bin gespannt, laß mich raten: Als 
erstes wird irgendeine Art von Punktesystem erfunden, um Warenwerte, 
Schulden und Guthaben gegeneinander zu verrechnen, oder?
Oder wie willst du eine Ingenieurstunde gegen ein Glas Milch verrechnen? 
Wenn ich kein Interesse an einer ganzen Kanne Milch habe, jedenfalls 
nicht sofort auf einmal?

Ich gehöre sicherlich nicht zu den ganz großen Gewinnern des 
Kapitalismus, halte diesen aber doch für die natürlichste 
Wirtschaftsordnung. Und nachweislich hat er bisher am Besten 
funktioniert.

von Wühlhase (Gast)


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W.S. schrieb:
> Wühlhase schrieb:
>> Ich jedenfalls lege Wert auf gutes Werkzeug.
>
> Und du hältst eine Textverareitung dafür?

Dokumentierst du nichts? Prüfprotokolle? Geschäftsschriebs?

Ich würde jetzt nicht behaupten daß Textverarbeitung mein Hauptwerkzeug 
ist, ganz sicher nicht...aber es ist EIN Werkzeug.

von Name: (Gast)


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Ich würde mir nicht zuviele Gedanken machen.

Ich habe eine Menge Regelungstechnik und Automatisierungstechnik 
gebüffelt, nur um dan in der Arbiet mit VHDL anzufangen und mit viel 
Schaltnetzteilen und Applkationsprozessoren weiterzumachen.
VHDL bei 0,0 Grundwissen, was das angeht.

Aus dem Studium brauchen tue ich die Schaltungstechnik, Grundlagen der 
Elektrotechnik, und C (etwas Firmware).

Demnach schadet es nicht, etwas nach Interesse zu wählen, Fachbezogenes 
natürlich schon.
Nach konkreten Inhalten im Studium fragt sowieso niemand, und im Job 
muss man so oder so eine Menge neuer Dinge lernen.

Ein Prof bei uns meinte mal, mit dem abgeschlossenem E-Technik-Studium 
beweist man eigentlich nur, dass man das Durchhaltevermögen hat, sich 
mit komplexen und komplett Themen erfolgreich auseinanderzusetzen. Nur 
die Grundlagen bis zum Vordiplom wären wirklich wichtig.
Trifft nicht immer zu, aber was Wahres ist schon dran.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Wühlhase schrieb:
> W.S. schrieb:
>> Wühlhase schrieb:
>>> Ich jedenfalls lege Wert auf gutes Werkzeug.
>>
>> Und du hältst eine Textverareitung dafür?
>
> Dokumentierst du nichts? Prüfprotokolle? Geschäftsschriebs?
>
> Ich würde jetzt nicht behaupten daß Textverarbeitung mein Hauptwerkzeug
> ist, ganz sicher nicht...aber es ist EIN Werkzeug.

Nö, nicht im technischen Sinne und nicht als Werkzeug des Ingenieurs.
Texte schreiben ist Alltagskram den man an der Grundschule lernt, 
Textverarbeitung/Computer kommt dann in der 6. Klasse.

 Und es ist eher eine schlechte Dokumentation, die nur mit einer 
Textverarbeitung erstellt wurde. Für eine gute Dokumentation verwendet 
man Zeichnungen, Skizzen, Tabellen, macht mit Bildbearbetung 
hochqualitativ aufgenommene Fotos noch aussagekräftiger ... Siehe 
IKEA-Dokumentation:
https://manuall.de/ikea-reso-gartentisch/

Und schon für Fotos muss man beweisen, das man mit richtigen Werkzeug 
(Leuchten, Messmittel, Kabel, schraubendreher, Unterlage) umgehen kann, 
um alles richtig erklärt ins Bild zu setzen:

https://heise.cloudimg.io/v7/_www-heise-de_/imgs/18/3/1/8/0/2/1/9/Zwischenablage02-514da26c7182d510.jpeg?q=70&width=665


https://www.darc.de/fileadmin/filemounts/distrikte/h/ortsverbaende/39/H39-Workshop/Projekte_2020/SDR-Shield/Experimente_mit_dem_Elektor_SDR.pdf

von Walter T. (nicolas)


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Ihr habt komische Definitionen von "Werkzeug". Ich konne mit Hammer und 
Stecheisen umgehen, bevor ich lesen und schreiben konnte - und deutlich 
vor LaTeX. Trotzdem würde bei diesen niemand bestreiten, dass es 
Werkzeuge sind.

Und ein Textverarbeitungssystem ist natürlich auch ein Werkzeug. Zumal 
das Produzieren von Texten auch genau das ist.

: Bearbeitet durch User
von Fpgakuechle K. (Gast)


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Walter T. schrieb:
> Ihr habt komische Definitionen von "Werkzeug". Ich konne mit Hammer und
> Stecheisen umgehen, bevor ich lesen und schreiben konnte - und deutlich
> vor LaTeX. Trotzdem würde bei diesen niemand bestreiten, dass es
> Werkzeuge sind.
>
> Und ein Textverarbeitungssystem ist natürlich auch ein Werkzeug. Zumal
> das Produzieren von Texten auch genau das ist.

Naja "komisch", um nicht zu sagen 'bösartig, ist, das hier der Begriff 
Werkzeug von Latex-Fetischisten einzig allein in diese Diskussion 
eingeführt wurde, um LateX-Kritiker als Technik-Banausen, die kein 
Werkzeug schätzen würden, zu diffamieren.
Zitat:
<code>
>> Einem Techniker sind die Qualitätsunterschiede zw. den verschieden
>> Idee_zu_papier_konvertierungstools wurscht, was zählt ist die Idee.

>Es sagt so Einiges über einen Techniker (auch Handwerker und Ingenieure)
>aus, wenn ihnen das Werkzeug, das sie zur Verfügung haben, so völlig
>schnuppe ist.

>Ich jedenfalls lege Wert auf gutes Werkzeug.
<code>

IMHO Niveau: Kindergarten!
--
Wühlhase schrieb:
> Walter T. schrieb:

>> Kann schon sein. Ich halte es durchaus für möglich, dass mehr als 50%
>> der Ingenieure so stumpfsinnige einfache Arbeit machen, dass man nicht
>> ernsthaft etwas im Vornhinein skizzieren muss.
>
> Sehr schön gesagt. Das halte ich auch für möglich.

Sehr schön an der Realität vorbei impliziert.
 Natürlich wird heute noch skizziert, aber eben nicht auf Zettel mit 
Stift sondern am Computer mit Visio, Inkscape, Pspice, Draw, Gimp, xfig, 
... weil man das eben problemlos vervielfältigen und pwer Email 
verschicken kann. Und das elektronische Verschicken/Archivieren von 
Arbeitsergebnisse heutzutage so essential, das man jeden, der nur mit 
Zettel und Stift skizzieren kann, dazu bringen muß, diese am Computer zu 
lernen.

Auch die Ausrede "aber ich kann per Hand schneller" kann man in Zeiten 
von Teamarbeit und Home-office nicht ohne Widerrede stehen lassen. Wenn 
es nur für Dich oder für den 'Hausgebrauch' ist, meinetwegen. Wenn es 
aber zu einer professionelle, nachvollziebbare Entwicklung im 
industriellen Massstab führen soll dann mach das mit Computer.
Jedes Kind, aehm Computer-Kid, kann sowas am Tablet.

von Walter T. (nicolas)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> Naja "komisch", um nicht zu sagen 'bösartig, ist, das hier der Begriff
> Werkzeug von Latex-Fetischisten einzig allein in diese Diskussion
> eingeführt wurde, um LateX-Kritiker als Technik-Banausen, die kein
> Werkzeug schätzen würden, zu diffamieren.

Nö. Word ist auch ein Werkzeug. Nur für einen anderen Zweck.

von Wühlhase (Gast)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> Sehr schön an der Realität vorbei impliziert.
>  Natürlich wird heute noch skizziert, aber eben nicht auf Zettel mit
> Stift sondern am Computer mit Visio, Inkscape, Pspice, Draw, Gimp, xfig,
> ... weil man das eben problemlos vervielfältigen und pwer Email
> verschicken kann. Und das elektronische Verschicken/Archivieren von
> Arbeitsergebnisse heutzutage so essential, das man jeden, der nur mit
> Zettel und Stift skizzieren kann, dazu bringen muß, diese am Computer zu
> lernen.
>
> Auch die Ausrede "aber ich kann per Hand schneller" kann man in Zeiten
> von Teamarbeit und Home-office nicht ohne Widerrede stehen lassen. Wenn
> es nur für Dich oder für den 'Hausgebrauch' ist, meinetwegen. Wenn es
> aber zu einer professionelle, nachvollziebbare Entwicklung im
> industriellen Massstab führen soll dann mach das mit Computer.
> Jedes Kind, aehm Computer-Kid, kann sowas am Tablet.

Inkscape, Draw, Gimp...wenn jemand Textprogramme nicht als Werkzeug 
akzeptieren magst würde ich vermuten, daß du Graphikdesigner bist.

Das würde ich zwar auch alles als Werkzeug ansehen, aber derlei benutze 
ich nicht...brauche ich nicht oder viel zu selten, alsdaß sich die 
Einarbeitung für mich lohnen würde, aber das mag bei anderen gerne 
anders sein.

Ansonsten werde ich ganz sicher kein Programm aufmachen um mal schnell 
irgendeine kurze Berechnung durchzuführen oder eine Formel umzustellen 
oder dergleichen. Und solche Schmierzettel werden bei mir auch nicht 
weitergegeben und deshalb auch nicht digitalisiert, sondern die landen 
im Papierkorb oder Aktenvernichter. Teamarbeit und Homeoffice hin oder 
her. Und ja, das führt am Ende zu einer professionellen, 
nachvollziehbaren Entwicklung im industriellen Maßstab.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Ahhh, ein LaTeX-Word-Battle. Hatten wir hier ja noch nie ;-)

Ich habe beides über Jahre gemacht und bin letztendlich bei LibreOffice 
geblieben.

Da wir nicht tagtäglich größere Dokumente schreiben (zumindest keine, 
die als PDF/Papierform veröffentlicht werden), bin ich einfach immer zu 
schnell aus der Übung und vergesse die LaTeX-Befehle. Nach ein bis zwei 
Monaten fängt man fast wieder bei Null an (zumindest geht es mir so: 
"Wie hatte ich das denn noch gemacht?")

Und man muss ehrlich sein: LaTeX ist teilweise schon sehr kryptisch und 
keinesfalls intuitiv. Das beginnt mit der Frage "Welche Tabellenumgebung 
für welche Tabelle?" und endet nicht damit, dass manche Befehle sich in 
verschiedenen Umgebungen unterschiedlich verhalten oder mal erlaubt sind 
und dann wieder nicht.

Das Ergebnis ist zwar sehr gut, aber der Aufwand lohnt für uns nicht, 
wenn man nicht wöchentlich damit arbeitet.

ABER: Auch in LibreOffice sollte man sich einmal richtig einarbeiten. 
Mit einer sorgfältig gestalteten Formatvorlage bleiben praktisch keine 
Wünsche offen und man kann wie bei LaTeX sich um den Inhalt kümmern, 
während LibreOffice das Aussehen erledigt. Formeln kann man dank 
LaTeX-Abkupferung auch einfach und schön setzen und die schönen 
LaTeX-Schriften verwenden wir auch ;-)

Abstürze hatte ich bei LibreOffice unter Linux noch nicht. Auch ganze 
Handbücher mit über 300 Seiten und vielen Grafiken/Bildern waren kein 
Problem: sowohl Inhaltsverzeichnis als auch Stichworte und 
Literaturlisten sind korrekt und sehr einfach angelegt. Dazu kann man 
Diagramme etc. in Echtzeit aus Calc übernehmen usw.

Ich empfinde für mich als Gelegenheitsschreiber LibreOffice als deutlich 
intuitiver - ich bin da auch nach ein paar Monaten Pause wieder direkt 
"drin".

Wichtig ist eben, dass man sich in LibreOffice einarbeitet und das 
Vorlagensystem einmal verstanden hat. Danach macht es wirklich Freude 
und auch dokumentweite Formatierungsänderungen sind einfach möglich.

von W.S. (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Ich empfinde für mich als Gelegenheitsschreiber...

Das alles mag ja schön, recht und gut sein - aber hier wurde 
ursprünglich nachgefragt, ob es für einen Studenten der Elektrotechnik 
sinnvoll ist 2 Zusatzkurse zu belegen:
1. Latex
2. Matcad

Und da wäre es mMn angebracht, sich hier nicht in einen 
Dokumenten-Gestaltungs-Krieg zu verlieren. Wer denn unter welchen 
Umständen mit welchem Programm das schönste Buch schreiben kann oder so.

Ich sag hier nochmal: Latex=knicken und Matcad=mal reinhören, aber nicht 
viel mehr. Auch als Student hat man nicht einen Kopf wie ein Elefant. Da 
ist es wieder mal besser, sich mehr mit fachlichen Dingen zu befassen, 
als sich in o.g. Zeug zu vertiefen.

W.S.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Bernd W. schrieb:
> Oben
> habe ich es schon gesagt, keiner verwendet mehr rohe Texteditoren, um
> mit LaTeX zu arbeiten.

Äh... doch. Auch wenn manche behaupten, der Emacs sei ein tolles 
Betriebssystem, nur ein anständiger Texteditor würde fehlen. ;-)

von Sheeva P. (sheevaplug)


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udok schrieb:
> Bernd W. schrieb:
>> Eigentlich wäre es hier Aufgabe des Gesetzgebers, der Softwareindustrie
>> verbindlich gut dokumentierte Schnittstellen in ihren Programmen
>> vorzuschreiben.
>
> Da hast du sicher recht.  Nur muss man das für alle Industriezweige
> machen.

Nein. Die Hauptaufgaben von Computern sind die Speicherung, die 
Bearbeitung und der Austausch von Daten. Das ist bei anderen 
Industrieprodukten nicht so. Dabei ist das wesentliche Problem das was 
der Jurist eine Einsperrung nennt: wenn Du Deine Daten einem 
proprietären Format anvertraust gehören sie hinterher nicht mehr Dir 
sondern demjenigen der das Format lesen kann. Aber der gibt sie dann 
womöglich nur gegen ein (mitunter stattliches) Lösegeld heraus. Daß 
Hersteller dieses Lösegeld als "Lizenzkosten" bezeichnen ist lediglich 
ein Euphemismus und ändert an den bedauerlichen Tatsachen leider nicht 
das Geringste.

Aus meiner persönlichen Perspektive verstößt es gegen die Grundsätze 
ordentlicher Unternehmensführung (GoU) wenn ein Unternehmen sich ohne 
Not von dem ökonomischen Wohlergehen und von der Willkür eines 
Lieferanten abhängig. Was tut Du wenn die Hersteller in deren 
proprietären Formaten Deine Daten gespeichert sind morgen auf die Idee 
kommen bestimmte Produkte nicht mehr anzubieten oder die hundertfachen 
Lizenzgebühren zu verlangen oder den Geschäftsbetrieb einstellt?

> Dann hätte man aber recht schnell einen echten Aufstand,
> wenn etwa die deutsche Autoindustrie ihre Autos zum Herstellungspreis
> abgeben müsste.

Du redest von etwas anderem. Bernd redet von dokumentierten 
Schnittstellen, Du hingegen vom Herstellungspreis. Nebenbei bemerkt gibt 
es im Automobilsektor mit OBD-2 entsprechende Vorschriften für die 
Diagnoseschnittstelle schon seit sehr vielen Jahren, ohne daß die 
KFZ-Hersteller ihre Produkte zum Herstellungspreis verkaufen würden oder 
gar müßten.

Insofern wäre es überhaupt kein Problem wenn der Gesetzgeber vorschriebe 
daß die Hersteller von Software ihre Datenformate und Protokolle 
offenlegen müßten zumal in den meisten nicht gerade besonders viel 
Gehirnschmalz steckt. Die Hersteller von Elektronikprodukten zum 
Beispiel könnten bald dazu gezwungen werden unter den Stichworten 
"Reparierbarkeit" und "Reparaturfreundlichkeit" wieder Schaltpläne, 
Zugangsmöglichkeiten und Ersatzteile anzubieten. Auch so etwas gibt es 
übrigens ausgerechnet in der von Dir erwähnten Automobilindustrie. Siehe 
dazu das Urteil des Bundesgerichtshofs VIII ZR 206/12 vom 25. September 
2013.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Wühlhase schrieb:
> udok schrieb:
>> Ich sehe das eher als ein Service:  Da gibt es jemanden, der sorgt
>> dafür, dass die Betriebsmittel (SW), die ich benötige gut läuft,
>> der geht auf meine Wünsche ein, ist erreichbar,
>> und löst auftretende Problem halbwegs unbürokratisch.
>> Ich zahle dafür einen Obulus, und kann mich meiner
>> eigentlichen Arbeit widmen.
>> Das ist Arbeitsteilung, die sich die letzten 2000 Jahre bewährt hat.
>
> Die Sicht teile ich sogar, und dafür sind Wartungsverträge, Subscription
> usw. gang und gäbe.
> Wobei...bei welchem Softwarehersteller geht jemand auf deine Wünsche
> ein? Microsoft? Dassault Systemes? Altium? Da ist das, was du an
> Serviceleistung z.B. von KiCAD-Nutzern bekommst, mindestens
> vergleichbar.

Verzeihung aber KiCAD ist da ein eher mittelprächtiges Beispiel. Denn 
dafür gibt es neben der Community auch kommerziellen Support:

https://www.kipro-pcb.com/

Ähnliches gilt auch für etliche andere OpenSource-Programme. Wer 
kommerziellen Support haben will kann ihn bekommen. Das kostet natürlich 
Geld. Aber meistens bei Weitem nicht soviel wie bei Herstellern die Dich 
als Kunden beziehungsweise Deine Daten ohnehin schon an den Testikeln 
haben.

> Ich finde kommerzielle Programma ja nicht per se schlecht, im Gegenteil.
> Und Geld gebe ich auch aus bzw. würde Geld für manche Software würde ich
> ausgeben. Word z.B. würde ich auch beruflich nutzen, auch wenn mir LaTeX
> ebenso zusagt. Word kenne ich deutlich besser, aber warum nicht beides
> nutzen wenn jedes seine Daseinsberechtigung hat.

Word und LaTeX sind völlig unterschiedliche Ansätze. Das sieht man schon 
an den einfachsten Dingen. Obwohl ich die üblichen Allgemeinplätzchen 
nicht mag: LaTeX ist prima um Dokumente sauber und platzsparend zu 
versionieren. Man kann LaTeX mit beliebigen Template-Engines aus 
beliebigen Skriptsprachen und beliebigen Daten erzeugen und 
LaTex-Dokumente sauber mit weitverbreiteten Werkzeugen wie CVS, 
Subversion oder Git versionieren.

Word hingegen richtet sich eher an Menschen die nicht viel Zeit in das 
Erlernen von mitunter kryptischen Befehlen erlernen wollen. Die 
Einstiegshürde ist daher wesentlich niedriger. Aber für vieles das bei 
LaTeX wegen seiner Eigenschaften aus der Tüte fällt muß sich der 
Word-Benutzer noch tiefer in eine Abhängigkeit vom Hersteller und seinen 
Produkten begeben.

Aus meiner ganz persönlichen Perspektive hat LaTeX übrigens noch einen 
weiteren Vorteil. Ich benutze es seit deutlich über zwanzig Jahren und 
mußte mich niemals komplett umgewöhnen. Klar: hin und wieder gibt es mal 
Bugfixes in Packages, neue Dateiformate wie zum Beispiel SVG und 
manchmal neue Packages die ich interessant genug finde um mich 
hineinzuarbeiten. Aber wirklich umlernen mußte ich noch nie während ich 
im Laufe der Jahre immer wieder böse Dinge über Veränderungen in der 
Benutzerschnittstelle von Word gelesen habe. Ribbons? Aufklappmenüs? 
Befehle die in neuen Versionen plötzlich woanders hin gerutscht sind? So 
etwas habe ich in LaTeX (naturgemäß) noch nie erlebt.

von AnfängerMeister (Gast)


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Mathematiker die sich Emails schreiben nutzen wohl meistens Latex um 
mathematische Formeln auszudrücken. Dabei wird der Latex Text gar nicht 
übersetzt. Die Bedeutung der Syntax ist bei den Mathematikern in Fleisch 
und Blut übergegangen.

von W.S. (Gast)


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AnfängerMeister schrieb:
> Mathematiker die sich Emails schreiben

Nana, du Meister in der Kunst, ein Anfänger zu sein.
Was mich bei Leuten ärgert, die solche Programme wie Matcad oder 
Wolframs Mathematica benutzen, ist daß sie glauben, ein Problem gelöst 
zu haben, wenn sie eine entsprechende Funktion in ihrem Programm 
gefunden haben, die ein passendes Ergebnis liefert und um die herum sie 
nur noch etwas Anpaßcode verfassen müssen.

Das ist so etwa so, als wenn jemand hobeln lernen will und ein solcher 
Kerl weiß für ihn folgenden Rat: "drei Straßen weiter wohnt ein 
Tischler, der hobeln kann".

W.S.

von Wühlhase (Gast)


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Wem die LaTeX-Ausdrücke für Tabellen, Formeln usw. zu 
unübersichtlich/komplex sind (da stimme ich zu, das sind sie wirklich) 
findet für fast jeden Kram nette Klickibunti-Werkzeuge.

Zum Zeichnen (sogar zum Zeichnen von Schaltplänen), Tabellen...alles 
schonmal irgendwo gesehen.

von Karl-Peter Pinsel-Kleckus (Gast)


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Wühlhase schrieb:
> Wem die LaTeX-Ausdrücke für Tabellen, Formeln usw. zu
> unübersichtlich/komplex sind (da stimme ich zu, das sind sie wirklich)

Echt?! Wenn es man es nicht schaftt die handvoll tags zu lernen, dann 
frag ich mich wie man sich die ganzen Verkehrszeichen für die 
Fahrprüfung merken kann. Oder die eigene Telefonnummer?!

Und es ist doch kein Kraftakt sich eine Latex-reference-card 
downzuloaden und auszudrucken:

https://www.google.com/search?q=latex+reference+card

Wenn man schon zu d*mlich ist, selbst ein Blatt Papier mit Notizen zu 
führen. Oder , ganz ohne Drucker; im Pdf-Viewer einen 'Spickzettel' auf 
dem Desktop bereithalten.

von Wühlhase (Gast)


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Karl-Peter Pinsel-Kleckus schrieb:
> Echt?! Wenn es man es nicht schaftt die handvoll tags zu lernen, dann
> frag ich mich wie man sich die ganzen Verkehrszeichen für die
> Fahrprüfung merken kann. Oder die eigene Telefonnummer?!

Du hast noch nie den Code für eine ernsthafte Tabelle in LaTeX gesehen, 
oder? Vor allem, wenn jemand anders die Tabelle geschrieben hat.
Oder hast du schonmal mit PSTricks gearbeitet und was zustande gebracht 
hat, das mehr waren als ein Diagramm mit drei Linien?

von Walter T. (nicolas)


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Tabellen sind die eine große Achillesverse von LaTeX. Sollte jemand ein 
Tabellenbuch herausbringen wollen, würde ich ihm dazu raten, das in 
Pagemaker zu machen.

Oder wie wahrscheinlich fast alle LaTeX-Nutzer mal eben ein 
Konvertierungstool in der Skriptsprache der Wahl zu schreiben. Aufgrund 
des Thread-Titels bietet sich Matlab an.

Für HTML gilt das Gleiche.

: Bearbeitet durch User
von Bey Tel Shny T'r (Gast)


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Wühlhase schrieb:

> Du hast noch nie den Code für eine ernsthafte Tabelle in LaTeX gesehen,
> oder? Vor allem, wenn jemand anders die Tabelle geschrieben hat.
> Oder hast du schonmal mit PSTricks gearbeitet und was zustande gebracht
> hat, das mehr waren als ein Diagramm mit drei Linien?

Ja, ist doch keine Kunst.

Ganz im Gegensatz zu der Fähigkeit bspw. 'schnoddrig' geschriebenen 
C-code zu lesen und zu verstehen.

Also echt, wer eine Auszeichnungsprache als komplex und kompliziert 
empfindet, wird im Bereich echter Codiersprachen (C, Assembler) nicht 
weit kommen.

Aber manche glauben eben, wenn sie Maxwells Gleichungen in LaTex setzen 
können hätten, sie das selben Ansehen wie Maxwell selbst. Sieht schon 
magisch aus, diese Vektoralebra:



Der Formalsatz ist dennoch keine besondere Geistesleistung.

von Walter T. (nicolas)


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Bey Tel Shny T'r schrieb:
> Der Formalsatz ist dennoch keine besondere Geistesleistung.

Eigentlich schon. Maxwell hat seinen Kram noch recht umständlich 
zusammenschreiben müssen, weil die modernen Operatoren und die 
Vektoralgebra noch nicht entwickelt waren. Der Formalismus mit 
Nabla-Operator ist definitiv eine besondere Geistesleistung gewesen.

: Bearbeitet durch User
von Karl (Gast)


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xxx schrieb:
> Das war zu Windows 98 Zeiten so, als grosse Grafiken erstmals in
> den Dokumenten auftaucheten, und der RAM zu klein war (< 4 MB!)
> Das ist seit Win XP Geschichte, bring dich mal auf einen neueren
> Stand...

Mit Grafiken, deren Qualität eines professionellen Drucks würdig sind, 
kommt wird auch heute noch schnell an Grenzen. Das ist Fakt.

von W.S. (Gast)


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Wühlhase schrieb:
> Wem die LaTeX-Ausdrücke für Tabellen, Formeln usw. zu
> unübersichtlich/komplex sind...

... der (eigentlich die) nimmt dafür bekanntlich Excel. Man kann damit 
auch Strick- und Häkelmuster machen.

(hier hatte doch wohl niemand das Wort 'rechnen' gesagt..)

W.S.

von Wühlhase (Gast)


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Walter T. schrieb:
> Bey Tel Shny T'r schrieb:
>> Der Formalsatz ist dennoch keine besondere Geistesleistung.
>
> Eigentlich schon. Maxwell hat seinen Kram noch recht umständlich
> zusammenschreiben müssen, weil die modernen Operatoren und die
> Vektoralgebra noch nicht entwickelt waren. Der Formalismus mit
> Nabla-Operator ist definitiv eine besondere Geistesleistung gewesen.

Jetzt füttere doch den Troll nicht noch unnötig...

von Kolja L. (kolja82)


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Chris D. schrieb:
> Mit einer sorgfältig gestalteten Formatvorlage bleiben praktisch keine
> Wünsche offen

Hast du schöne Beispiele, für sowas alltägliches , wie Anschreiben mit 
Briefkopf?

von gerd (Gast)


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Leider wahr, TeX und LaTeX hat in der Industrie genau Null Bedeutung. Da 
zählt nur Microsoft. Selbst mit Libreoffice kommt man da nicht weit und 
wird höchstens belächelt.

von Bey Tel Shny T'r (Gast)


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Wühlhase schrieb:

> Jetzt füttere doch den Troll nicht noch unnötig...

Naja weder unnötig, noch Troll, noch Futter ...

Mit seinen Verweis auf das Nabla-Symbol als vektoriellen 
Differentialoperator und seinen nachträgliche eingeführten Verwendung in 
das von Maxwell aufgestellte DGL-System beweist $Walter T.$, das er 
versteht, welche Mathematik hinter dem Formelsatz steht.

Etwas, das man über andere hier nicht sagen kann. Bei denen scheint der 
Gebrauch von Latex tatsächlich auf oberflächlichen Fetischismus zu 
gründen. Oder eine Form von 'cargo cult' im DTP.

https://de.wikipedia.org/wiki/Cargo-Kult

von Johannes U. (kampfradler)


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Probier das mal:
>https://news.kynosarges.org/2012/07/11/letters-with-koma-script/

Hab mir mit nem Perlscript daraus was zurecht gestrickt, wo ich nur noch 
den eigentlichen Textinhalt einfuettern muss und der fertige saubere 
Brief faellt dann hintenraus.

von Alexander S. (alesi)


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Kolja L. schrieb:
> Hast du schöne Beispiele, für sowas alltägliches , wie Anschreiben mit
> Briefkopf?

Dafür gibt es die documentclass scrlttr2
https://www.ctan.org/pkg/scrlttr2?lang=de
Ein einfaches Beispiel findet sich in dieser Anleitung ab S. 162
https://mirror.informatik.hs-fulda.de/tex-archive/macros/latex/contrib/koma-script/doc/scrguide.pdf

Als Alternative gibt es u.a. auch das Paket g-brief2
https://be-jo.net/2012/07/formellen-brief-mit-latex-und-g-brief2-setzen/

Das alles findet man mit den richtigen Suchbegriffen leicht im Internet.

von F. M. (foxmulder)


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Hannes J. schrieb:
> Nein, akademisches Rumgewichse.

Gut dass das Firmen wie Boeing, General Electric, ISO und NIST nicht 
wissen, oder die IEEE.
Außerdem, Forschung als "akademisches Rumgewichse" zu bezeichnen ist 
schon mehr als frech.

von Bey Tel Shny T'r (Gast)


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F. M. schrieb:
> Außerdem, Forschung als "akademisches Rumgewichse" zu bezeichnen ist
> schon mehr als frech.

'Latex benutzen' ist nicht unbedingt Forschung, bestenfalls 
Dokumentation als Nebentätigkeit während der eigentlichen Forschung 
(=Erkenntnissgewinn). Und 'Rumgewichse' ist wohl hier eine sehr derbe 
Formulierung für 'fruchtlose Tätigkeit' (vgl. 'Onanie').

Und ja, man hat schon den Eindruck, das die meisten Latex-Schriebse von 
Studenten und Doktoranden während ihrer Zeit an der Hochschule 
ausgestoßen werden allein um der dort herrschenden Publikationspflicht 
('Wer schreibt, der bleibt') zu genügen.

Aber  sobald man den akademischen Wunsch-Grad erreicht hat, wechselt man 
schleunigst in die Industrie und verteilt seine Ergüße dann eher als 
Email, WinWor-Demo oder direkte Ansprache. Es soll aber auch Personen 
geben die Latex weiter benutzen, weil es sie an ihre 'dolle' 
Studentenzeit erinnert.

Und für diesen bietet die IEEE templates neben 'Word' auch in LaTex an. 
https://template-selector.ieee.org/secure/templateSelector/format?publicationTypeId=1&titleId=29&articleId=3

von Walter T. (nicolas)


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Bey Tel Shny T'r schrieb:
> Mit seinen Verweis auf das Nabla-Symbol als vektoriellen
> Differentialoperator und seinen nachträgliche eingeführten Verwendung in
> das von Maxwell aufgestellte DGL-System beweist $Walter T.$, das er
> versteht, welche Mathematik hinter dem Formelsatz steht.

Also Spaß an der Besserwisserei hat. Ja. Genau verstanden.

Dieser Thread ist als Nonsense-Zeitvertreib gestartet und wird genau zu 
dem Zweck genutzt.

von Bey Tel Shny T'r (Gast)


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Walter T. schrieb:
> Dieser Thread ist als Nonsense-Zeitvertreib gestartet und wird genau zu
> dem Zweck genutzt.

Auch im Nonsense steckt ein Sense ;-)

von Lotta  . (mercedes)


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Auf jeden Fall muß man oder frau Matlab
lernen, egal nun ob mit Bio oder Signalverarbeitungs
Toolbox.

mfg

von Dieter (Gast)


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Bey Tel Shny T'r schrieb:
> Auch im Nonsense steckt ein Sense ;-)

Das ist immer noch tausendmal besser als sich mit schlechtem 
Fernsehprogramm bedudeln zu lassen, weil wegen der Lockdowns weniger 
möglich ist zu machen.

von rbx (Gast)


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Lotta  . schrieb:
> Auf jeden Fall muß man oder frau Matlab
> lernen, egal nun ob mit Bio oder Signalverarbeitungs
> Toolbox.

Aber hat man da nicht auch schon wieder die Qual der Wahl?

Ich bin ehrlich gesagt auch mit Haskell ganz zu frieden. Mit Haskell 
Algos ausbrobieren + mit Octave plotten geht z.B. ganz gut.

von alesi (Gast)


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rbx schrieb:
> Aber hat man da nicht auch schon wieder die Qual der Wahl?

Ja, hat man: 
https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_numerical-analysis_software

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