Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wie lange würde es dauern, bis die Glühbirne leuchtet?


von Thomas R. (r3tr0)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Angenommen man hätte eine Schaltung, wie im obigen Bild.

Minuspol der Batterie ist über eine 1 Lichtjahr lange Leitung (0 Ohm) an 
einer Glühbirne angeschlossen.
Pluspol ist an einem Taster angeschlossen, welcher ebenfalls über eine 1 
Lichtjahr lange Leitung (0 Ohm) an einer Glühbirne angeschlossen ist.

Wie lange würde es dauern ab dem Moment, indem der Taster gedrückt 
wurde, bis die Glühbirne leuchten würde?

1 Jahr?
2 Jahre?
1/C Sekunden?
Etwas anderes?

//Sorry falls dies im falschen Forum gepostet wurde. Mich würde es mal 
blendend Interessieren, was die Physik hier spielt.

: Verschoben durch Moderator
von Stefan P. (form)


Lesenswert?

Du hast in der Zeichnung das wichtigste Maß vergessen. Den Abstand 
zwischen Taster und Lampe.

von Thomas R. (r3tr0)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Stefan P. schrieb:
> Du hast in der Zeichnung das wichtigste Maß vergessen. Den Abstand
> zwischen Taster und Lampe.

Tatsächlich!

Abstand sollte 1 Meter betragen.

von Achim K. (achim67)


Lesenswert?

Ich behaupte, sie leuchtet ohne Verzögerung auf, da die Elektronen ja 
nicht erst ab Batterie anfangen zu "fließen", sondern bereits über den 
gesamten Leiter vorhanden sind.

Gruß
Achim

von Dergute W. (derguteweka)


Lesenswert?

Moin,

Ich wuerd' mal 1 Jahr tippen.
Komm' ich getz' in Feansehn?

Hier bisschen Mathematik ueber real existierende "lange" Leitungen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Leitungsgleichung

Gruss
WK

von Phasenschieber S. (Gast)


Lesenswert?

Warum heißt der Stromkreis Stromkreis?

Natürlich weil er einen Kreis bildet.

Wie lang ist der Kreis?

Na, einfacher geht doch garnicht!

Beitrag #6890730 wurde vom Autor gelöscht.
von Oliver S. (oliverso)


Lesenswert?

Thomas R. schrieb:
> //Sorry falls dies im falschen Forum gepostet wurde. Mich würde es mal
> blendend Interessieren, was die Physik hier spielt.

Dann schau dir doch einfach den youtube-Beitrag zu Ende an, von dem du 
das abgeschrieben hast.

Die dort gegebene Antrwort lautet 1/c Sekunden.

Oliver

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Du hättest wenigstens die Quelle angeben können von der du die Frage 
geklaut hast.
Denn dort wird sie beantwortet:

https://www.youtube.com/watch?v=bHIhgxav9LY

von Andreas B. (bitverdreher)


Lesenswert?

Der Strom "bewegt" sich mit knapp Lichtgeschwindigkeit. Ich würde es so 
auf 90% schätzen. Die Elektronen selbst sind wesentlich langsamer.

von Ste N. (steno)


Lesenswert?

Oliver S. schrieb:
> Die dort gegebene Antrwort lautet 1/c Sekunden.

Hmmm, kann ich gar nicht so richtig glauben. Ich hatte in der Schule mal 
gelernt, das man Information nicht schneller als das Licht übertragen 
kann?

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Wenn die Drähte, wie gezeichnet, nach rechts und links jeweils 0,5 
Lichtjahre lang sind und 1m auseinander verlegt sind, dann dauert es 
wegen der Induktivität 2 Jahre bis die Lampe leuchtet.

Sind es allerdings Zwillingskabel (nur 1mm auseinander), dann leuchtet 
die Lampe wegen der kapazitiven Kopplung sofort und erreicht ihre 
maximale Helligkeit nach 2 Jahren.

von Thomas R. (r3tr0)


Lesenswert?

MaWin schrieb:
> Du hättest wenigstens die Quelle angeben können von der du die Frage
> geklaut hast.
> Denn dort wird sie beantwortet:
>
> https://www.youtube.com/watch?v=bHIhgxav9LY

Hätte ich angeben können, ja.
Wollte jedoch nicht gleich die Lösung mitposten und hier einmal ein paar 
Gedanken dazu hören wollen.

Electroboom wird bald selber ein Video darüber machen, da er Veritasium 
nicht ganz zustimmt: https://youtu.be/6hU5YDEOrXI?t=332

von Oliver S. (oliverso)


Lesenswert?

Ste N. schrieb:
> Hmmm, kann ich gar nicht so richtig glauben. Ich hatte in der Schule mal
> gelernt, das man Information nicht schneller als das Licht übertragen
> kann?

Wird sie auch in dem Fall nicht. Die Information wird nur nicht so 
übertragen, wie du denkst.

Oliver

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Dave erklärt es noch einmal etwas anschaulicher.

https://www.youtube.com/watch?v=lBycH31K-E8

Thomas R. schrieb:
> Electroboom wird bald selber ein Video darüber machen

Hoffentlich wird es nicht so eine Peinlichkeit wie mit der Kette.

von Irgend W. (Firma: egal) (irgendwer)


Lesenswert?

Oliver S. schrieb:
> ie dort gegebene Antrwort lautet 1/c Sekunden.

Das stimmt so nur in der idealisierten Theorie.

Interessanter wird es, wenn man noch betrachtet wie die konkrete Länge 
das "Lichtjahr lange Kabel" überhaupt ermittelt wurde. Ist da der 
Einfluss des Materials und des Isolators schon mitberücksichtigt?

- 
https://www.robkalmeijer.nl/techniek/electronica/radiotechniek/hambladen/ukw-berichte/1985/page152/index.html

"Aus dem Reziprokwert der Lichtgeschwindigkeit 3.108 m/s erhält man die 
Laufzeit eines Impulses pro Meter, wenn das Dielektrikum Luft wäre. 
Wegen des Isoliermaterials im Kabel wird die Laufzeit unter 
Berücksichtigung eines Verkürzungsfaktors von 0,66 um den Faktor 1,5 
größer, beträgt somit bei 1 m Kabel immerhin 5 ns"

- https://de.wikipedia.org/wiki/Verk%C3%BCrzungsfaktor
- https://de.wikipedia.org/wiki/Verz%C3%B6gerungsleitung

von Jobst M. (jobstens-de)


Lesenswert?

Wenn ich mich schon auf eine mögliche Dauer von bis zu 2 Jahren 
einstelle, würde ich keinen Taster nehmen ... :-)

Gruß
Jobst

von Helge (Gast)


Lesenswert?

Ich denke, die Antwort hängt ab vom Verhältnis der Impedanz der Leitung 
zur Impedanz der Lampe. Haben z.B. die Leitungen zu beiden Seiten eine 
Impedanz von je 1000Ω und die Lampe eine von 10Ω, fließt die ersten 2 
Jahre kaum Strom. Ist es andersrum, leuchtet die Lampe recht schnell 
auf.

Auch noch sehr interessant: Das Ding ausschalten. :-)

von Marek N. (Gast)


Lesenswert?

Hehe,

Veritasium vs. EEVBlog. Und bald werden sich auch noch ElectroBOOM und 
Steve Mould wieder prüglen.

Nein, ich habe noch keines der Videos gesehen, aber

Thomas R. schrieb:
> 1/C Sekunden?

Passt schon von den Einheiten nicht.

Mein Ansatz:

Bei der Leitungsgleichung ist die Last am Ende der Leitung.
In dieser Aufgabe haben wir aber eher zwei sehr lange Dipol-Antennen mit 
lambda = 1 Lichtjahr, sich 1 m gegenüberstehen also nur über das 
reaktive Nahfeld koppeln.

Wenn man also annimmt, dass Batterie und Schalter ideale, konzentrierte 
Bauelemente sind, dann bildet sich im Einschaltaugenblick 
(Stetigkeitsbedingung) sofort ein E-Feld über den Anschlussklemmen aus, 
was sich mit Lichtgeschwindigeit in den Raum hinausbreitet und nach t = 
1 m / c_0 = 3,3 ns an den Klemmen der Lampe angekommen ist.
Gleichzeitig beginnt, von Null aus ein immer stärkerer Strom in die 
Dipol-Arme zu fließen, um die sich ein konzentrisiches Magnetfeld 
aufbaut. Das Magnetfeld ist ebenfalls nach 3,3 ns beim Fußpunkt des 
Empfänger-Dipols angekommen und induziert dort einen Strom, der in die 
Lampe fließt.

Vielleicht packt das mal einer in einen Simulator?

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Marek N. schrieb:
>> 1/C Sekunden?
>
> Passt schon von den Einheiten nicht.

Die 1 kommt von dem einen Meter Abstand.
Diese entscheidende Information hat der Threadersteller ja 
unterschlagen.

von Thomas (Gast)


Lesenswert?

Also die Begründung lt. Veritasium ist ja, dass die Lampe nicht leuchtet 
weil Elektronen aus der 2LJ entfernten Quelle, sondern weil es den 
Poynting-Vektor gibt, der nur 1/c s braucht um die Entfernung von 1m zu 
überbrücken ...

Ich denke es gibt da mehrere Ansätze die man verfolgen könnte:
1, Wellen auf Leitungen können nicht schneller als c_0 sein
2, es gibt kapazitive Kopplung von der Quelle zur Lampe
3, es gibt magnetische Kopplung von der Quelle zur Lampe
4, die Leitung ist nicht mit dem Wellenwiderstand abgeschlossen

Wenn man das ganze klassisch als Welle auf einer Leitung ansieht ergibt 
sich Folgendes:
Leider hat er keinen Induktivitäts- oder Kapazitätsbelag angegeben, aber 
wie wäre es wenn man einmal von normaler Installationsleitung ausgeht. 
Sagen wir mit ~1.5mm Durchmesser, dann hat die 
L'=(mü/pi)*ln(2D/d)=2.6µH/m und C'=(2pi*eps_0)/ln(D/d)=7.7pF/m.
Das ergibt eine Ausbreitungsgeschwindigkeit von 
c=1/sqrt(L'*C')=223.5E6m/s=0.774*c_0
Daraus könnte man sich die Laufzeit entlang des Kabels ausrechnen: 
t=1/0.774=1.29s

Der Wellenwiderstand ist Z=sqrt(L'/C')=581 Ohm, die Welle wird also nach 
ihrer Laufzeit von 1.29s an der Lampe ankommen und dann teilweise 
reflektiert werden, die gesamte Leistung steht erst nach ein paar 
Laufzeiten zur Verfügung.

von Thomas (Gast)


Lesenswert?

Ahh, und gleich den ersten Fehler gefunden - die Laufzeit stimmt ja 
nicht, die Leitung ist ja 1 LichtJAHR und nicht eine LichtSEKUNDE lang 
:-P

von A-Freak (Gast)


Lesenswert?


von Marek N. (Gast)


Lesenswert?

Ich hab mir eben das Video von Veritasium angeschaut.
Auch dort ist die Antwort D) mit 1/c Sekunden angegeben, was natürlich 
falsch ist weil eben s²/m rauskommt. Gemeint ist 1 m / c = 3,3 ns oder 
meinet wegen "Distance divided by c". Aber "Kehrwert der 
Lichtgeschwindigkeit multipliziert mit einer Sekunde" ist einfach genau 
so bescheuert wie dieses "Kilowatt pro Stunde"-Geschwurbel :-(
Eine promovierten Physiker darf das nicht passieren!

Der Ansatz mit dem Poynting-Vektor ist OK, da sich die Ausbreitung von 
(TEM)-Wellen eben nicht an das Vorhandensein von Ladungen oder Leitungen 
bindet.

Der Erklärungsversuch mit dem E-Feld in der Leitung und parallel zur 
Leitung verkompliziert das Ganze, weil dann eine verlustbehaftete 
Leitung mit einem zusätzlichen TM-Mode (E-Feld hat dann auch 
Tangentialkomponente) vorliegt.

Man kann sich das auch so vorstellen, dass sowohl ein Langwellen-Signal, 
als auch ein Laser-Signal exakt zum gleichen Zeitpunkt beim Mond 
ankommen würden (bei synchronem Start), obwohl die "Antennen" dafür 
viele Größenordnungen unterschiedlich sind und egal wie sie geformt 
sind.

von Oliver S. (oliverso)


Lesenswert?

A-Freak schrieb:
> Siehe auch

das ganze Netz. Das Thema ist allgegenwärtig.

Oliver

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Oliver S. schrieb:

>> Siehe auch
>
> das ganze Netz. Das Thema ist allgegenwärtig.
>
> Oliver

Komisch, das es immer mehr Leute gibt, die die Lichtgeschwindigkeit
irgendwie austrixen wollen.

von Umpf (Gast)


Lesenswert?

Hat schon mal jemand die Induktivität der Leiterschleife berechnet?

Der redet von AC. Da kommt ein erklecklicher Blindwiderstand zusammen.

Ich traue mir ohne Fieldsolver kein Aussage zu, was das tut. Ich glabe: 
Wenn wir von einer Glühbirne reden passiert genau gar nichts.

Beitrag #6891135 wurde vom Autor gelöscht.
von npn (Gast)


Lesenswert?

Umpf schrieb:
> Der redet von AC

Aha? Wo ist bei deiner Wechselstrombatterie der Minuspol?

Thomas R. schrieb:
> Minuspol der Batterie

von Oliver S. (oliverso)


Lesenswert?

Umpf schrieb:
> Wenn wir von einer Glühbirne reden passiert genau gar nichts.

Man sollte das Originalvideo schon gesehen und verstanden haben. Da wird 
ausdrücklich darauf hingewiesen daß unter "leuchten" die allererste 
Reaktion der Glühbirne verstanden wird.

Das ganze Setup is sehr hypothetisch, und idealisiert.

Oliver

von Zeitreisender (Gast)


Lesenswert?

>Ich behaupte, sie leuchtet ohne Verzögerung auf, da die Elektronen ja
>nicht erst ab Batterie anfangen zu "fließen", sondern bereits über den
>gesamten Leiter vorhanden sind.
Hahaha ....

von Georg M. (g_m)


Lesenswert?

Oliver S. schrieb:
> ... daß unter "leuchten" die allererste
> Reaktion der Glühbirne verstanden wird.


Ich habe die Frage so verstanden:

Thomas R. schrieb:
> Wie lange würde es dauern ab dem Moment, indem der Taster gedrückt
> wurde, bis die Glühbirne leuchten würde?

von Dergute W. (derguteweka)


Lesenswert?

Moin,

In mir reift die Erkenntnis, das es hier entscheidend drauf ankommt, ob 
es sich um eine europaeische oder eine afrikanische Gluehbirne handelt. 
Bei wichtigen Fragen zu Schwalben ist es ja genauso.

Gruss
WK

von Rainer V. (a_zip)


Lesenswert?

Im Gegensatz zu der im Video versuchten Erklärung, macht das Modell, bei 
dem sich die Elektronen eins nach dem Anderen im Leiter anschubsen, die 
Antwort leicht. Die Lampe leuchtet natürlich sofort, weil sobald das 
erste Elektron nach dem Schalter angestubst ist, kommt am Draht zur 
Lampe auch schon das erste Elektron raus und gibt seine Leistung ab! 
Wohlgemerkt, Leiter haben 0 Ohm!!
Rainer

von currentladder (Gast)


Lesenswert?

Immer diese unvollständigen Angaben.

Wie dick ist die Leitung?

von Samonat (Gast)


Lesenswert?

currentladder schrieb:
> Immer diese unvollständigen Angaben.
>
> Wie dick ist die Leitung?

Klingeldraht.

von currentladder (Gast)


Lesenswert?

Rainer V. schrieb:
> Im Gegensatz zu der im Video versuchten Erklärung, macht das Modell, bei
> dem sich die Elektronen eins nach dem Anderen im Leiter anschubsen, die
> Antwort leicht. Die Lampe leuchtet natürlich sofort, weil sobald das
> erste Elektron nach dem Schalter angestubst ist, kommt am Draht zur
> Lampe auch schon das erste Elektron raus und gibt seine Leistung ab!
> Wohlgemerkt, Leiter haben 0 Ohm!!
> Rainer

Rainer du bist fast ein Genie. Du hast die Informationsübermittlung mit 
über Lichtgeschwinigkeit erfunden. Leider erfolgt aber das "Anschubsen" 
in der Realtät nicht schnller als Licht, sondern mit der 
Ausbreitungsgeschwinigkeit der em Welle am Leiter.

von Guido K. (Firma: Code Mercenaries GmbH) (thebug)


Lesenswert?

Bei dem Video hat der Physiker offensichtlich die Realität der 
Elektrotechnik ignoriert.

Natürlich kommt bei diesem Aufbau innerhalb von Nanosekunden ein Signal 
an der Lampe an, das ist aber komplett irrelevant von der Magnitude und 
mit einer Abschirmung zwischen Schalter/Batterie und Lampe wäre es noch 
weniger.

Da keine Abschirmung 100% Dämpfung erreichen kann, ist nach der reinen 
physikalischen Lehre auch immer ein Signal da, bzw. wird Energie 
übertragen, nur was bringt mir das, wenn 10^-50 W übertragen werden?

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

currentladder schrieb:
> Immer diese unvollständigen Angaben.
>
> Wie dick ist die Leitung?

wie dick ist der Tastendrücker?

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

Rainer V. schrieb:
> Im Gegensatz zu der im Video versuchten Erklärung, macht das Modell, bei
> dem sich die Elektronen eins nach dem Anderen im Leiter anschubsen, die
> Antwort leicht. Die Lampe leuchtet natürlich sofort, weil sobald das
> erste Elektron nach dem Schalter angestubst ist, kommt am Draht zur
> Lampe auch schon das erste Elektron raus und gibt seine Leistung ab!
> Wohlgemerkt, Leiter haben 0 Ohm!!
> Rainer

D.h. du kannst Informationen mit Überlichtgeschwindigkeit übertragen. 
Glückwunsch. Wann holst du deinen Nobelpreis ab?

Also, schneller als das Licht, KANN die Information vom Schalter zur 
Lampe nicht kommen. Das ist in jedem Fall die untere Schranke.

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

Guido K. schrieb:
> Bei dem Video hat der Physiker offensichtlich die Realität der
> Elektrotechnik ignoriert.
Guido K. schrieb:
> Natürlich kommt bei diesem Aufbau innerhalb von Nanosekunden ein Signal
> an der Lampe an

aber leuchten täte sie eh nie in Nanosekunden, auch da hat die Physik 
was dagegen.

Wenn die Physik praktisch versagt wars halt nur theoretische Physik.
Wer aber kein Bock auf theoretische Physik hat der legt halt 1k 1/4W R 
an 10kV/10mA Netzteile und beweist das 1/4W R kaputt gehen können.

: Bearbeitet durch User
von Εrnst B. (ernst)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Fügen wir noch einen Zwischenschritt zur Beantwortung ein:

Und wenn ich an den Punkten 1 und 2 jeweils den Strom messe, wie lange 
dauert es nach dem Tastendruck bis die Messgeräte ausschlagen?

a) Wenn der Beobachter am Messgerät sitzt, und den Tastendruck per 
Teleskop beobachtet?
b) Wenn der Beobachter beim Taster sitzt, und das Messgerät per Teleskop 
beobachtet?

von batman (Gast)


Lesenswert?

Cyblord -. schrieb:
> Also, schneller als das Licht, KANN die Information vom Schalter zur
> Lampe nicht kommen. Das ist in jedem Fall die untere Schranke.

Es sei denn, man krümmt den Raum entsprechend. :)

von Haumia-tiketike (Gast)


Lesenswert?

Ste N. schrieb:
> Oliver S. schrieb:
>> Die dort gegebene Antrwort lautet 1/c Sekunden.

seit wann bewegt sich der elektrische Strom in Cu mit 
Vakuum-Lichtgeschwindigkeit?
Beitrag "Ausbreitungsgeschwindigkeit Strom in Kupfer"

von Oliver S. (oliverso)


Lesenswert?

Haumia-tiketike schrieb:
> Ste N. schrieb:
>> Oliver S. schrieb:
>>> Die dort gegebene Antrwort lautet 1/c Sekunden.
>
> seit wann bewegt sich der elektrische Strom in Cu mit
> Vakuum-Lichtgeschwindigkeit?
> Beitrag "Ausbreitungsgeschwindigkeit Strom in Kupfer"

Das alles ist, auch wenn du es nicht glaubst, tatsächlich sehr anders, 
als du denkst.

Oliver

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Dergute W. schrieb:

> Bei wichtigen Fragen zu Schwalben ist es ja genauso.

Davon gibts ja noch eine spezielle Unterart, die nur auf
Fußballplätzen vorkommt.

von LostInMusic (Gast)


Lesenswert?

>[...] das Modell, bei dem sich die Elektronen eins nach dem Anderen im
>Leiter anschubsen, die Antwort leicht.

Leicht und falsch, weil dieses Problem außerhalb den Gültigkeitsbereichs 
dieses Modells liegt (ungefähr ein Lichtjahr weit).

von Josef L. (Gast)


Lesenswert?

Haumia-tiketike schrieb:
> seit wann bewegt sich der elektrische Strom in Cu mit
> Vakuum-Lichtgeschwindigkeit?
> Beitrag "Ausbreitungsgeschwindigkeit Strom in Kupfer"

Es kann kein Cu sein, denn der Widerstand der Leitung wird zu Null 
angenommen. Allenfalls also ein auf der kompletten Länge so weit runter 
gekühltes Material, dass Supraleitung vorliegt. Wie hoch ist da die 
Ausbreitungsgeschwindigkeit?

von Rainer V. (a_zip)


Lesenswert?

Cyblord -. schrieb:
> Also, schneller als das Licht, KANN die Information vom Schalter zur
> Lampe nicht kommen. Das ist in jedem Fall die untere Schranke.

Ist mir schon klar, dass sich niemand auf das simple Modell des 
"Anschubsens" einlassen will. Ist ja auch viel zu einfach...nehmen wir 
also noch ein einsichtigeres Modell, was auch oft die Stromverstärkung 
vom Transistor erklärt. Du stellst dir also einen Bach vor mit einer 
Schleuse vor der Birne, die hier der besseren Anschaulichkeit als 
einfaches Schaufelrad eingebaut ist. Der Bach ist natürlich 2 Lichtjahre 
lang und hat ein minimales Gefälle, was einen Höhenunterschied vor und 
hinter dem Schaufelrad (Birne) von etwa 12 Aposteln ergibt (ist aber 
egal, solange nur überhaupt ein Gefälle da ist. Wenn du nun die Schleuse 
öffnest, dann wird auf der Stelle Wasser raussprudeln und das Rad drehen 
(also brennt die Birne im übertragenden Sinn!) So what?!
Gruß Rainer

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

Rainer V. schrieb:

> Ist mir schon klar, dass sich niemand auf das simple Modell des
> "Anschubsens" einlassen will.

Weil es Humbug ist? Allein die überlichtschnelle Informationsübertragung 
müsste dir sagen dass es so nicht sein kann.

> also noch ein einsichtigeres Modell, was auch oft die Stromverstärkung
> vom Transistor erklärt. Du stellst dir also einen Bach vor mit einer
> Schleuse vor der Birne, die hier der besseren Anschaulichkeit als
> einfaches Schaufelrad eingebaut ist. Der Bach ist natürlich 2 Lichtjahre
> lang und hat ein minimales Gefälle, was einen Höhenunterschied vor und
> hinter dem Schaufelrad (Birne) von etwa 12 Aposteln ergibt (ist aber
> egal, solange nur überhaupt ein Gefälle da ist. Wenn du nun die Schleuse
> öffnest, dann wird auf der Stelle Wasser raussprudeln und das Rad drehen
> (also brennt die Birne im übertragenden Sinn!) So what?!
> Gruß Rainer

Das ist ebenfalls total falsch.

von Peyer (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Marek N. schrieb:
> Gemeint ist 1 m / c = 3,3 ns
> [...]
> Der Ansatz mit dem Poynting-Vektor ist OK, da sich die Ausbreitung von
> (TEM)-Wellen eben nicht an das Vorhandensein von Ladungen oder Leitungen
> bindet.

In den 3,3ns kann das Feld ja maximal 1m weit kommen. Hieße das nicht, 
dass in dieser Zeit die lichtjahre langen Leiter überhaupt noch nicht 
"befeldet" werden, d.h. das System genau das gleiche Ergebnis zeigen 
müsste, wie das von mir angehängte mit je 1m langen offenen Enden? Würde 
man fragen, wie lange es dauert, bis die Birne nach schließen des 
Tasters leuchtet, wäre die Antwort einfach: Nie.

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Cyblord -. schrieb:

>> Ist mir schon klar, dass sich niemand auf das simple Modell des
>> "Anschubsens" einlassen will.
>
> Weil es Humbug ist? Allein die überlichtschnelle Informationsübertragung
> müsste dir sagen dass es so nicht sein kann.

Wenn man sich die Elektronen als Gummibälle vorstellt, ist das Modell
gar nicht so schlecht.

von Elektrofan (Gast)


Lesenswert?

> Allenfalls also ein auf der kompletten Länge so weit runter
> gekühltes Material, dass Supraleitung vorliegt. Wie hoch ist da die
> Ausbreitungsgeschwindigkeit?

  v=c/√(µ(r)*ε(r))

Im Vakuum also c.

https://de.wikipedia.org/wiki/Magnetische_Permeabilit%C3%A4t#Komplexe_Permeabilit%C3%A4t,_Permeabilit%C3%A4tszahl

https://de.wikipedia.org/wiki/Permittivit%C3%A4t

von Rainer V. (a_zip)


Lesenswert?

Harald W. schrieb:
> Wenn man sich die Elektronen als Gummibälle vorstellt, ist das Modell
> gar nicht so schlecht.

Danke...Ich hab ja schon gesagt, dass er das Modell nicht versteht :-) 
Wer anfängt mit Feldern zu palavern muß sich schon sehr gut auskennen. 
Vor allem reicht es bei Gott nicht, die Maxwellgleichungen 
abzuschreiben! Man muß mit denen auch rechnen können! Und viele sind 
schon an der einfachen Aufgabe aus dem Vordiplom gescheitert, die 
Verhältnisse zwischen 2 stromdurchflossenen Leitern darzustellen...wobei 
der Strom zur gedachten senkrechten Ebene einmal in den Leiter hinein 
und einmal aus dem Leiter herausfließt. Ich gebe aber zu, dass hierbei 
die Lichtgeschwindigkeit noch keine größere Rolle spielt.
Gruß Rainer

von Bey Tel Shny T'r (Gast)


Lesenswert?

Und was hindert jetzt den aufgeprägten Strom daran, sich als 
Elektromagnetische Welle von dem Superleiter zu lösen und in die ewigen 
Weiten des Alls zu entschwinden? baut sich da kein H-Feld wie bei Ørsted 
auf?

https://schulblog.net/fus/der-orsted-versuch/

von Diplom-Amateur (Gast)


Lesenswert?

Frage an Radio Eriwan: Darf jeder Laie die Erkenntnisse der Wissenschaft 
in Frage stellen?

Radio Eriwan antwortet: Im Prinzip ja, aber wer Schuhe mit 
Klettverschluss trägt, weil er keine Schleife binden kann, sollte sich 
besser zurück halten.

von g457 (Gast)


Lesenswert?

>> ie dort gegebene Antrwort lautet 1/c Sekunden.
>
> Das stimmt so nur in der idealisierten Theorie.

Nichtmal dort. Denn "1/c Sekunden" hat als Einheit "1/(m/s) sekunden", 
aka "s²/m". Das ist nichtmal ansatzweise eine Einheit der Zeit. Die 
korrekte Anwort lautet "1m/c".

Damit ist die korrekte Antwort in der ursprünglichen Version von 
Veritasium "E None of the above" (wenngleich er es selbst nicht ganz 
überreissen wird warum, und Dave L. hats in der Hast auch mehrfach 
falsch übernommen), und in der (fehlerhaften) Übersetzung des TOs "Etwas 
anderes?"

Nix für ungut.

von Test (Gast)


Lesenswert?

Also 1 m/c ist ja klar, wenn man die Ankunft des Signals meint. Im 
Prinzip ist das ganze ja eine Art Streifenleiter.
Wenn die Lampe mit DC betrieben wird, der zum Zeitpunkt t0 angeschaltet 
und nie wieder ausgeschaltet wird, ist die Helligkeit dann konstant?

von Rainer V. (a_zip)


Lesenswert?

g457 schrieb:
> Nix für ungut.

Doch, ganz klar...ist natürlich ungut, weil an so einer Stelle der 
Meinungsunterschied nicht mehr zu beheben ist! Stell dir vor, du sitzt 
mit so einem Hampelmann in einer Prüfung!! Da wird es aber hart. Und 
wenn die Profs schon selbst nicht mehr klar kriegen, wovon sie 
reden...Prost Mahlzeit. Hab sowas schon selbst erlebt und natürlich 
gewinnt immer der, der das Amt inne hat. Das ist aber keine 
verschwörerische Resignation, sondern das Leben!!!
Rainer

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

Rainer V. schrieb:

> Doch, ganz klar...ist natürlich ungut, weil an so einer Stelle der
> Meinungsunterschied nicht mehr zu beheben ist! Stell dir vor, du sitzt
> mit so einem Hampelmann in einer Prüfung!! Da wird es aber hart. Und
> wenn die Profs schon selbst nicht mehr klar kriegen, wovon sie
> reden...Prost Mahlzeit. Hab sowas schon selbst erlebt und natürlich
> gewinnt immer der, der das Amt inne hat. Das ist aber keine
> verschwörerische Resignation, sondern das Leben!!!
> Rainer

Du scheinst ein unverstandenes Genie zu sein.

von Oliver S. (oliverso)


Lesenswert?

Josef L. schrieb:
> Allenfalls also ein auf der kompletten Länge so weit runter
> gekühltes Material, dass Supraleitung vorliegt.

Das mit dem Runterkühlen sollte auf dem Großteil der Strecke ja kein 
großes Problem sein.

Oliver

von Rainer V. (a_zip)


Lesenswert?

Diplom-Amateur schrieb:
> Frage an Radio Eriwan

Kann man von Hoffmannstropfen Kinder kriegen? "Wie alt ist Hoffmann"

von Josef L. (Gast)


Lesenswert?

Oliver S. schrieb:
> Das mit dem Runterkühlen sollte auf dem Großteil der Strecke ja kein
> großes Problem sein.

Der Draht muss halt im Schatten liegen! Und die zu beschattende Fläche 
muss weit vom Draht weg sein, weil sie sich ja durch die auftreffenden 
Sonnenstrahlen erwärmt. Also vorne verspiegelt, hinten schwarz? Mehrere 
Lagen in Abstand voneinander? Ist ja bekannt wie das bei Raumsonden 
gelöst wird. Oder das Ganze irgendwo weitab von der Sonne, da wo jetzt 
die Voyager-Sonden unterwegs sind, aufbauen. Nur wer betätigt dann den 
Schalter, wer guckt auf die Glühbirne?

von Josef L. (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Simulation versagt völlig, weil in den Programmen die 
Lichtgeschwindigkeit fehlt. Es wird offenbar lediglich mit 
Verzögerungszeiten gerechnet. Simuliert habe ich eine 10V-DC-Quelle, 
einen 100R-Widerstand, und auf beiden Seiten je eine verlustbehaftete 
Leitung mit Daten wie ein normales 50R-Kabel, aber mit R=0 und Länge 
150000000m (also nur 1 Lichtsekunde hin und zurück), an den Enden 
abgeschlossen. Da PSpice, musste von da noch je ein 100G-Widerstand zur 
Quelle.

Raus kommt Folgendens: Beim Start I=100mA, fällt in 100ns auf 1.5mA, 
dann weiter wie im Bild. Bei 2s passiert nix Außergewöhnliches, 
I=99.66542mA. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das so ablaufen würde. 
Naja, Simulationen sind ja normalerweise nicht für Lichtsekunden oder 
Lichtjahre große Schaltungen ausgelegt.

von Mark S. (voltwide)


Lesenswert?

Rainer V. schrieb:
> Diplom-Amateur schrieb:
>> Frage an Radio Eriwan
>
> Kann man von Hoffmannstropfen Kinder kriegen? "Wie alt ist Hoffmann"
ja, richtig, der getretene Hund bellt. Das Posting war offensichtlich 
auf Dich gemünzt. Aber wie Du an anderer Stelle gepostet hast, bist Du 
in dieser Hinsicht schmerzbefreit.

von Mark S. (voltwide)


Lesenswert?

Rainer V. schrieb:
> Kann man von Hoffmannstropfen Kinder kriegen? "Wie alt ist Hoffmann"

Und im Keller surrt die Bartwickelmaschine....

von Michael W. (michael_w459)


Lesenswert?

Ich würde mal davon ausgehen, dass der Strom maximal mit 
Lichtgeschwindigkeit "wirkt". Ansonsten müsste man "nur" noch den 
Potenzialunterschied eines oder weniger Elektronen messen können und 
könnte mit Überlichtgeschwindigkeit kommunizieren.

Ich frage mich allerdings, wann man einen Potenzialunterschied an der 
Lampe hat. Also nach 1 Jahr (der halben Strecke), weil sich der 
Potenzialunterschied in beiden Richtungen ausbreitet? Oder nach 2 
Jahren, weil der Strom 1x rum muss? Ich denke eher ersteres. Aber was 
wäre, wenn die Strecken unterschiedlich lang sind?


Bonusfrage: wenn ich kräftig an L4 ziehe, wie lange dauert es, bis der 
Draht von der Glühbirne abreißt? ^^

von Rainer V. (a_zip)


Lesenswert?

Mark S. schrieb:
> Und im Keller surrt die Bartwickelmaschine....

Ja klar...aber das ist hier das Niveau...selbst Quarks und Co. ist 
dagegen noch modern!

von Test (Gast)


Lesenswert?

Schön, wenn Ihr Euch so fetzt, aber wie wäre es mal mit einer sachlichen 
Diskussion? Kann mir jemand meine obige Frage beantworten?

>Also 1 m/c ist ja klar, wenn man die Ankunft des Signals meint. Im
>Prinzip ist das ganze ja eine Art Streifenleiter.
>Wenn die Lampe mit DC betrieben wird, der zum Zeitpunkt t0 angeschaltet
>und nie wieder ausgeschaltet wird, ist die Helligkeit dann konstant?

von Test (Gast)


Lesenswert?

Michael W. schrieb:
> Ich würde mal davon ausgehen, dass der Strom maximal mit
> Lichtgeschwindigkeit "wirkt".

Ist richtig. Aber er wirkt durch sein Feld. Bis zur Lampe ist es nur 1 
m.
Stell Dir das ganze mal als Plattenkondensator vor, wo die Drähte die 
Platten sind. Das Signal braucht nur die Lichtverzögerung für die 1 m 
Dielektrikum / Luft. Ob die Platten jetzt ins unendliche gehen oder 
irgendwo sogar weit weg verbunden sind, ist völlig egal für den ersten 
Moment.

von Michael W. (michael_w459)


Lesenswert?

Test schrieb:
> Ist richtig. Aber er wirkt durch sein Feld. Bis zur Lampe ist es nur 1
> m.
> Stell Dir das ganze mal als Plattenkondensator vor, wo die Drähte die
> Platten sind.

Lustig, da bin ich eben in der Badewanne auch drauf gekommen und nochmal 
zum Rechner gegangen, um meinen Post zu editieren.

D.h. die Lampe leuchtet "ein wenig", bis der Kondensator aufgeladen ist. 
Dann geht sie aus, bis der Strom "rum" ist und leuchtet dann voll? Oder 
"lädt" der Kondensator, bis der Strom halb rum ist und "entlädt" dann 
wieder auf der anderen Hälfte der Stecke?

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


Lesenswert?

Test schrieb:
> Stell Dir das ganze mal als Plattenkondensator vor,

Du hast noch die induktive Kopplung (Vorzeichen) zu berücksichtigen.

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


Lesenswert?

Thomas R. schrieb:
> Wie lange würde es dauern ab dem Moment, indem der Taster gedrückt
> wurde, bis die Glühbirne leuchten würde?

Mindestens genau so interessant ist der Fall, was passiert, wenn der 
Schalter gedrückt würde und nach einigen Wochen die Birne erst 
angeschlossen wird.
(L: Die Birne brennt durch, aber wann?)

von Josef L. (Gast)


Lesenswert?

Dieter D. schrieb:
> Die Birne brennt durch

Wo setht denn, welche Spannung oder Stromstärke die Birne aushält? Wenn 
die Lichtjahre langen Leitungen Null Ohm haben, dann verträgt die Birne 
im Zweifelsfall alles und kann überhaupt nicht durchbrennen!

von Frank D. (Firma: Spezialeinheit) (feuerstein7)


Lesenswert?

Also früher war alles besser, da hätten wir das nachgebaut und probiert.

So ich suche jetzt mal bei ebay nach 0Ohm Strippen.

von Josef L. (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Frank D. schrieb:
> 0Ohm Strippen

gefunden!

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

Josef L. schrieb:
> Frank D. schrieb:
>> 0Ohm Strippen
>
> gefunden!

Jetzt noch in Länge von 1LJ oder willst du das zusammenstückeln?

: Bearbeitet durch User
von Jobst M. (jobstens-de)


Lesenswert?

Dieter D. schrieb:
> Die Birne brennt durch, aber wann?

Wenn sich eine der Strippen am Merkur verheddert und um die Sonne 
gewickelt wird.
Die von der Sonne aufgefangene induktive Energie dürfte ausreichend 
sein.

Frank D. schrieb:
> So ich suche jetzt mal bei ebay* nach 0Ohm Strippen.

Wo willst Du das denn aufbauen? Dafür braucht man mit Sicherheit eine 
Genehmigung ...


Gruß
Jobst

von npn (Gast)


Lesenswert?

Josef L. schrieb:
> Frank D. schrieb:
>> 0Ohm Strippen
>
> gefunden!

Da steht aber nicht, ob die auch eine Länge von 1 Lichtjahr haben...

von Josef L. (Gast)


Lesenswert?

Cyblord -. schrieb:
> Josef L. schrieb:
> Jetzt noch in Länge von 1LJ oder willst du das zusammenstückeln?

Ja, Mist, ich hatte übersehen dass sie nur 21 Stück auf Lager haben! 
Ansonsten: natürlich anstückeln, Sonderanfertigung ist sicher zu teuer!

Wird schon wieder albern...

Die Sache mit Kondensator funktioniert auch nicht richtig. Bei dem oben 
irgendwo genannten 1.5mm-Draht bekommt man 13fF pro Meter, damit auf 
150000 km nur 2µF. Die Lampe würde damit nur ca. 0.1ms aufleuchten, das 
schafft der Draht nicht, allenfalls eine LED. Das Feld längs des 
Kondensators wäre aber erst in 1/2 s aufgebaut, das kann also nicht 
stimmen. Erst mit einer Kapazitätsbelegung wie übliche Koaxkabel kommt 
man auf Kapazitätswerte, bei denen Feldaufbau und Stromabnahme dieselbe 
Zeitskala haben. Dazu müsste bei 1m Abstand die Fläche um Tausend mal 
größer sein, also im Meterbereich. Oder der Abstand entsprechend 
geringer.

von Rainer V. (a_zip)


Lesenswert?

Josef L. schrieb:
> von
>
>         Josef L.
>           (Firma: Volkssternwarte Würzburg e.V.)
>         (joe88349)
>
>
>
>
>
>
>
>
>       25.11.2021 22:23

Wie immer auch...und ich war mir auch fast sicher, dass es solche Kabel 
zu kaufen gibt. Der Rest ist Schneewittchen...
Rainer

von Frank D. (Firma: Spezialeinheit) (feuerstein7)


Lesenswert?

Aber mal im ernst, eine etwas ander Betrachtung ergibt sich wenn statt 
Leitungen seeeeehr stabile Stangen genommen werden.
Also eine Stange hätte jetzt eine Länge von 300.000km, die Stange kann 
nicht gestaucht oder gestreckt werden (entspricht etwa der 0Ohm Angabe). 
Diese Stange wird am Anfang ein cm vorwärts geschoben, wann ist sie am 
Ende 1cm weiter?

von Jobst M. (jobstens-de)


Lesenswert?

Okay, woran erkennen Außerirdische unser Sonnensystem?

Es ist komplett verknotet. Das Kneul der Milchstraße.
An einem Draht zieht es unmotiviert ein leuchtendes 
Taschenlampenlämpchen hinter sich her.

Gruß
Jobst

von Rainer V. (a_zip)


Lesenswert?

Frank D. schrieb:
> Diese Stange wird am Anfang ein cm vorwärts geschoben, wann ist sie am
> Ende 1cm weiter?

Ja, echt geil! Ohne das Transistor-Modell mit dem Wasser ist das genau d 
a s Modell. Das blöde ist und bleibt, das die Feldwichtel das nicht 
wirklich rechnen können! Die brauchen entweder ganz homogene E-Felder 
und/oder gleich homogene M-Felder. Wenn sie das nicht haben, mutieren 
sie zu so etwas wie "U=R*I", aber geben es natürlich nie zu...
Rainer

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Naja. Sowohl das Orignal als auch der gute Dave haben sich da nicht so 
wirklich mit Ruhm bekleckert. Da wird viel geschwaffelt, u.a. von 
Vereinfachungen, die dann das Ganze mehr als nur theoretisch machen. Man 
braucht gar keine 1/2 Lichtsekunde lange Leitung, 100m sind ausreichend 
lang, um sowas mit modernen Oszis selbst als Bastler nachmessen zu 
können. Feldtheoretisch kann ich's auch nicht herleiten, bin nur ein 
kleiner FH-Ing, der Theoretische E-Technik mit 4 knapp überlebt hat ;-)
Aber selbst wenn man eine handvoll Vereinfachungen und Idealisierungen, 
vor allem des Leitungswiderstands vornimmt, ist die Antwort NICHT 1m / 
c. Das geht schon mit der diffusen Aussage "turns on" los, die der gute 
Dave dann in "just a tiny bit" abschwächt. 1% ist kein Turn on, nicht 
mal ansatzweise! Das ist Betrug! Auch das Geschwafel, "simple 
transmission line theory" ist substanzlos, denn es sind eben KEINE, 
EINFACHEN Leitungen, denn dazu ist die Speisung nicht "normal". Sein arg 
vereinfachtes Simulationsmodell ist auch schöner Selbstbetrug, wo er mal 
"zufällig" einen fetten 1uF Kondensator beidseitig der Speisequelle zur 
Lampe platziert hat, damit der Einschaltpuls was wacklen läßt. Das ist 
BETRUG!! Wie bei Siegfried und Roy! Wenn gleich die nicht behaupten, es 
sei Physik! Man kann dieses Beispiel auch nutzen, um den kritischen 
Geist wach zu halten und nicht jedes Simulationsmodell sofort zu 
schlucken, nur weil es ganz schnell gewünschte Ergebnisse liefert! Der 
Klimawandel (und dessen Modelle) läßt grüßen!

Und auch hier muss man leider feststellen, daß der gute Dave nur 
allzuoft verdammt spontan und unüberlegt daherredet. Da kommt viel 
Geplapper raus, das wenig Substanz hat oder gar falsch ist! Die 
Leiteranordnung erinnert in erster Linie an eine Dipol Schleifenantenne! 
Die Antennenspezis können das am ehesten berechnen und bewerten.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


Lesenswert?

Josef L. schrieb:
> Wo setht denn, welche Spannung oder Stromstärke die Birne aushält?

Die Spannungsüberhöhung am Leitungsende durch die Wanderwellen macht 
dann der Birne zu schaffen.

https://www.yumpu.com/de/document/read/21801536/u-fachgebiet-hochspannungstechnik
https://www.schutztechnik.com/posts/was-sind-eigentlich-wanderwellen

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Allein schon das Modell mit offenen Punkten läuft in keinen Simulator. 
Was nur wieder zeigt, daß dieser komische Circuit Lab Simulator eine 
Spielversion ist, die jeden Scheiß frißt und intern irgendwie hinmogelt.

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Außerdem hat man hier keine volle Lichtgeschwindigkeit, denn im Kabel 
ist die geringer. Ob man hier die tyischen 50-66%c erreicht, welche die 
üblichen Koax- oder Doppeladern haben, muss man mal überlegen, denn die 
Anordnung ist schon arg außergewöhnlich.

https://www.youtube.com/watch?v=lBycH31K-E8

In dem Zusatzvideo rudert er ein wenig zurück. Naja. Das hätte man auch 
im 1. Video sagen können, wenn man nicht einfach planlos ohne Script 
drauf los plappert. Oder solange plappert, bis gescheites Zeig rauskommt 
und das passend zusammenschneiden.

Denn letztendlich drückt er sich um die echte Arbeit, das mal 
substantiell zu durchdenken, durchzurechnen und zu präsentieren. Viel 
oberflächliches, qualitatives Gerede. Naja.

: Bearbeitet durch User
von Joachim (Gast)


Lesenswert?

Natürlich gibt es auf dem einen Meter auch eine minimale kapazitive 
Kopplung, trotzdem findet die effektive Energieübertragung entlang des 
Drahtes statt. Diese Influenz gibt es auch, wenn der Draht in der Mitte 
unterbrochen ist oder nur jeweils wenige Meter lang ist. Niemand 
erwartet bei den paar fF, dass die Lampe dann wirklich leuchtet. (Wobei 
man das bei den riesigen Dimensionen noch mal alles genauer durchrechnen 
müsste...)

Das elektrische Feld wird durch den Draht geführt und breitet sich 
entlang diesem aus. Wegen der Null Ohm (dU=0) ist der elektrische 
Feldvektor unmittelbar am Außenrand des Drahtes rechtwinklig zum Draht, 
radial nach Außen gerichtet. Das sich aufbauende H-Feld ist auch 
(ringförmig) rechtwinklig zum Draht. Bleibt für den Poynting-Vektor 
(S=ExH) nur noch die dritte Dimension = entlang des Drahtes.

Da das H-Feld mit 1/r abnimmt, ist das auch der wesentliche 
Energietransfer, unmittelbar am Rand des Drahtes. Weiter weg vom Draht 
biegt das E-Feld dann zum gegenüberliegenden ab. Der Poynting-Vektor ist 
dann nicht mehr ganz paralell zum Draht, sondern ringförmig (!) etwas 
nach Außen gerichtet und trifft so auch den gegenüberliegenden Draht. 
Siehe oben. Je weiter weg von der Quelle nimmt dieser Effekt aber immer 
mehr ab, so dass auch dieser kleine Energietransfer dann immer mehr 
verschwindet.


Gruß

von Peyer (Gast)


Lesenswert?

Falk B. schrieb:
> https://www.youtube.com/watch?v=lBycH31K-E8
> In dem Zusatzvideo rudert er ein wenig zurück.

"I'm - did deliberately left that out of the video, [...]"

;-)

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


Lesenswert?

Falk B. schrieb:
> Simulator eine Spielversion ist

In dem Falle müßtest Du QUCS verwenden. Dort den Leiter mit langen 
Stripes geringen Abstand aufbauen und das transiente Verhalten 
simulieren.

Die Lösung 1/c ist genau die Zeitspanne, ab der die Spannung und der 
Strom an der Birne gerade nicht mehr Null sind durch induktive und 
kapazitive Kopplung. Der Kopplungsfaktor ist für das kurze Stück 
natürlich miserabel. Wenn es sich dabei um eine ideale 6V Batterie 
handeln sollte, leuchtet ein 6V Lämpchen da natürlich noch nicht, aber 
ein paar mV Spannung kann gemessen werden.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


Lesenswert?

Frank D. schrieb:
> Diese Stange wird am Anfang ein cm vorwärts geschoben, wann ist sie am
> Ende 1cm weiter?

Bis das Ende der Stange um 1cm nachgerückt ist, wird wohl ein halbes 
Jahr ins Land ziehen müssen. Bis man das mit dem Fernrohr sehen kann, 
dauert es nochmal ein halbes Jahr.

von Josef L. (Gast)


Lesenswert?

Joachim schrieb:
> bei den paar fF

Sind 13fF pro Meter, 2µF nach 150000 km (1/2 Lichtsekunde), 63F nach 1/2 
Lichtjahr. Aber es dauert 1/2s bzw. 1/2 Jahr bis sich das Feld aufgebaut 
hat (oder doch doppelt oder viermal so lang???) - auf jeden Fall viel 
länger, als das Birnchen aufblitzen könnte. Die wirksame Kapazität ist 
zu klein. Man bräuchte einen Kapazitätsbelag mindestens wie bei einem 
normalen Koaxkabel, und eine LED, um vielleicht was zu sehen.

Es ist halt vieles schwammig definiert in der ursprünglichen Aufgabe. 
Leitungswiderstand Null, aber ist dann auch die Ansprechzeit der Birne 
Null? Ein von Null verschiedener Strom durch die Birne schon ein 
"Aufleuchten", auch wenn es nur Nanosekunden dauert? Fragen über Fragen.

von Peyer (Gast)


Lesenswert?

Dieter D. schrieb:
> Die Lösung 1/c ist genau die Zeitspanne, ab der die Spannung und der
> Strom an der Birne gerade nicht mehr Null sind durch induktive und
> kapazitive Kopplung. Der Kopplungsfaktor ist für das kurze Stück
> natürlich miserabel. Wenn es sich dabei um eine ideale 6V Batterie
> handeln sollte, leuchtet ein 6V Lämpchen da natürlich noch nicht, aber
> ein paar mV Spannung kann gemessen werden.

Nach ner Zeit von 1m/c ist gerade die Feldänderung des Schalters an der 
Birne angekommen, sonst überhaupt nichts. Die Feldänderung hat zwar 
schon die Batterie erreicht und in der anderen Richtung hat sich die 
Spannung im Kabel unter einem Meter aufgebaut, aber die Feldänderung im 
Kabel hat hat zu dem Zeitpunkt weder die Glühbirne noch das letzte 
Kabelstück an der Glühbirne erreicht. Das geschieht erst kurz danach. Im 
Moment 1m/c hat also noch kein Millimeter Kabel irgendeine eine 
Relevanz. Wenn man also einen Taster an eine Batterie anschließt mit 
zwei offenen enden und in einem Meter Entfernung eine Glühbirne liegen 
hat, nein nichtmal Millivolt sind da zu messen. Kein Radio würde auch 
nur leise Knacken. Sag ich mal so.

von Josef L. (Gast)


Lesenswert?

Peyer schrieb:
> Sag ich mal so.

Äääh - wenn der Strom nach rechts drückt, zieht er dann nicht auch an 
der anderen Seite?? Dann würden sich Schieben und Ziehen in der Mitte 
bei der Birne treffen.

"Der Geschmack entfaltet sich am Besten durch abwechselndes Lutschen und 
Kauen" (Ich wollte nicht das Beispiel mit dem Saugblaser bringen)

Übrigens: 1.5mm Kupferdraht von 1 Lichtjahr Länge hat nur 95 Teraohm! 
Wenn die Batterie 100 MV hat, fließen immerhin ca. 1µA, das ist ja 
lässig messbar! Wenn die Birne dann 1 Teraohm hat, leuchtet sie mit 1 
Watt! Um keinen soooo dünnen Draht benutzen zu müssen, könnte man ja 
dort einen DC:DC-andler einsetzen, der die 1MV auf 220V runtersetzt.

von Joachim (Gast)


Lesenswert?

Josef L. schrieb:
> Joachim schrieb:
>> bei den paar fF
>
> Sind 13fF pro Meter, 2µF nach 150000 km (1/2 Lichtsekunde), 63F nach 1/2
> Lichtjahr.

Dass der Einfluss der Influenz immer mehr abnimmt habe ich ja oben 
versucht mit Hilfe des Poynting-Vektors zu zeigen, womit die 2µF bzw. 
die 63F irrelevant werden. Durch das Abbiegen des E-Feldes zum 
gegenüberliegenden Pol dreht auch der Poynting-Vektor ein wenig weg von 
parallel zum Draht hin zur Lampe. Und zwar nicht nur ein paar ns sondern 
so lange bis das E-Feld gegenüber angekommen ist, also 1 Jahr lang, wenn 
der Versuch im Vakuum stattfindet. Dieses Abdrehen wird aber immer 
schwächer, je weiter weg, weil die Feldlinien einen immer größeren Bogen 
machen müssen und die Krümmung folglich kleiner wird.

Gruß

von Helge (Gast)


Lesenswert?

Ich denke so.
Der Doppelte Leiter enthält unheimlich viele Elektronen. Die Batterie 
tut vorne ein elektron dazu. Das bringt nacheinander alle Elektronen im 
Leiter dazu, einen Platz weiter zu rücken.Gleichzeitig wollen die 
elektronen an der Stelle, wo einer "zuviel" ist, gern einen Platz haben 
in der nähe zum zurückführenden Draht, weil der hat ja ein anderes 
Potential. Noch dazu gibt es eine Wechselbeziehung zwischen der 
elektronenbewegung und dem magnetischen Feld.

Einsteinsche Formel gibt das Verhältnis der reingepumpten Energie zur 
Bewegung der Elektronen. Die haben ja Masse, wenn auch wenig, aber das 
sind halt verdammt viele. Man wird also recht lange Energie reinpumpen 
müssen, bis ein 1 Lichtjahr langer Draht durch Elektronenleitung hinten 
was rausspuckt.

Dzu kommt hier, daß der 1LJ lange Draht ziemlich nah zusammengefaltet 
ist. Dadurch kommen Induktion und Kapazität ins Spiel. Die Kapazität 
zwischen den Leitern erzeugt einen kleinen Strom durch die Lampe, aber 
da ein langer Leiter auf ganzer Strecke auch Induktion hervorruft, wird 
der Effekt durch den langen Leiter nicht viel größer.

Jetzt zur relativität:
Sitzt jemand am Schalter und schaut auf den 1/2LJ entfernten 
Stromindikator, braucht es 1/2Jahr, bis er den sieht 
(Lichtgeschwindigkeit). Dazu kommt die Zeit des elektronenschubsens 
durch den Draht, also nochmal 1/2Jahr + Trägheit. Der sieht also 
allerfrühestens nach 1 Jahr was, wahrscheinlich eher nach ungefähr 15 
monaten.
Sitzt jemand am Indikator und schaut auf den Schalter, sieht der das 
einschalten und dann sieht er die Elektronen auf ihn zuwandern. Ungefähr 
3 Monate später zeigt sein Stronimdikator bissel was an.

Die interessante Frage aber ist: Wie kriegt man die anordnung wieder 
ausgeschaltet?

von Peyer (Gast)


Lesenswert?

Josef L. schrieb:
> Peyer schrieb:
>> Sag ich mal so.
>
> Äääh - wenn der Strom nach rechts drückt, zieht er dann nicht auch an
> der anderen Seite??
Für den Zeitpunkt 1m/c wäre das noch nicht relevant :)


Josef L. schrieb:
> Joachim schrieb:
>> bei den paar fF
>
> Sind 13fF pro Meter, 2µF nach 150000 km (1/2 Lichtsekunde),

Wenn man das mal weiterrechnet, ein Farad sind 1C/V, bei einer 
6V-Versorgung also 6*2µC Ladungen, die verschoben werden und das in 
einer halben Sekunde, also I= C/t = 12µC/0,5s = 24µA. Der Strom muss 
aber auch zurückfließen, bei gleicher Kapazität (also insgesamt halbe 
Kapazität), d.h. man hätte 12µA Strom ohne Berücksichtigung der Birne 
(gebrückt) und bei 0 Ohm Kabeln. Richtig?

von Joachim (Gast)


Lesenswert?

Helge schrieb:

> ... Dazu kommt die Zeit des elektronenschubsens
> durch den Draht, also nochmal 1/2Jahr + Trägheit. Der sieht also
> allerfrühestens nach 1 Jahr was, wahrscheinlich eher nach ungefähr 15
> monaten.
> Sitzt jemand am Indikator und schaut auf den Schalter, sieht der das
> einschalten und dann sieht er die Elektronen auf ihn zuwandern. Ungefähr
> 3 Monate später zeigt sein Stronimdikator bissel was an.

Nein. Die Elektronen werden nicht geschubst. Das Feld breitet sich 
entlang des Drahtes aus. Und zwar außerhalb des Drahtes, der 0 Ohm hat, 
folglich gibt es im Draht auch keinen Potentialgefälle! Die Elektronen 
werden eher gezogen vom äußeren sich ausbreitenden Feld. Dass sie sich 
dabei bewegen ist also eher ein Nebeneffekt.

Gruß

von Josef L. (Gast)


Lesenswert?

Wir sind letztlich wieder beim Begriff der Spannungsquelle. Da ist also 
die Batterie, ein Ding mit 2 Anschlüssen, zwischen denen eine 
Potentialdifferenz besteht. Jetzt soll an der einen Seite eine 
Drahtkonstruktion angeschlossen sein (seit wann???) die über eine Birne 
bis an die andere Seite heranreicht, und zum Zeitpunkt t=0 mit dem 
anderen Pol verbunden wird.

Was ist mit dem elektrischen Feld? Baut sich das erst bei t=0 auf, oder 
ist das schon seit dem Zeitpunkt in der Vergangenheit da, als die 
Draht-Birnen-Konstruktion mit dem einen Batteriepol verbunden wurde, 
oder baut sie sich seitdem noch auf?

von Marek N. (Gast)


Lesenswert?

Frank D. schrieb:
> Stange wird am Anfang ein cm vorwärts geschoben, wann ist sie am Ende
> 1cm weiter?

Die Druckwelle breitet sich mit Schallgeschwindigkeit aus.

von Joachim (Gast)


Lesenswert?

Josef L. schrieb:

> Was ist mit dem elektrischen Feld? Baut sich das erst bei t=0 auf, oder
> ist das schon seit dem Zeitpunkt in der Vergangenheit da, als die
> Draht-Birnen-Konstruktion mit dem einen Batteriepol verbunden wurde,
> oder baut sie sich seitdem noch auf?

Gute Frage. Das dürfte sicherlich von der Spannungsquelle abhängen. Ein 
Plattenkondensator dürfte sich da anders verhalten als eine galvanische 
Zelle oder ein Netzteil. Beim Netzteil kann ich mir vorstellen, dass die 
Konstruktion Draht + Lampe + Draht sich 2 Jahre lang auflädt...

Gruß

von Michael W. (michael_w459)


Lesenswert?

Frank D. schrieb:
> Aber mal im ernst, eine etwas ander Betrachtung ergibt sich wenn statt
> Leitungen seeeeehr stabile Stangen genommen werden.
> Also eine Stange hätte jetzt eine Länge von 300.000km, die Stange kann
> nicht gestaucht oder gestreckt werden (entspricht etwa der 0Ohm Angabe).
> Diese Stange wird am Anfang ein cm vorwärts geschoben, wann ist sie am
> Ende 1cm weiter?

Das ist aber nicht valide. Es gibt kein Material, welches sich nicht 
stauchen oder strecken lässt, nicht mal theoretisch. Denn in einem 
solchen Material müsste die Schallgeschwindigkeit unendlich hoch sein 
(d.h. absolute Steifigkeit, unendliche Dichte). In einem theoretischen, 
in dieser Hinsicht idealen Material wäre die Schallgeschwindigkeit 
maximal gleich Lichtgeschwindigkeit, dass heißt, der Stoß würde sich 
auch mit maximal Lichtgeschwindigkeit ausbreiten.

Ein 0-Ohm-Material lässt sich hingegen theoretisch beschreiben und 
existiert auch praktisch. Hier ist auch "nur" der Widerstand null, die 
Ausbreitungsgeschwindigkeit im Medium kann trotzdem nur maximal 
Lichtgeschwindigkeit sein.

von Rainer V. (a_zip)


Lesenswert?

Josef L. schrieb:
> Wir sind letztlich wieder beim Begriff der Spannungsquelle. Da ist also
> die Batterie, ein Ding mit 2 Anschlüssen, zwischen denen eine
> Potentialdifferenz besteht. Jetzt soll an der einen Seite eine
> Drahtkonstruktion angeschlossen sein (seit wann???) die über eine Birne
> bis an die andere Seite heranreicht, und zum Zeitpunkt t=0 mit dem
> anderen Pol verbunden wird.

Ja, das geht schlimmer nicht mehr! Und zeigt auch durch die Formulerung 
:
(seit wann???) , wo der Josef lebt. Er lebt in diesem Universum, wo der 
liebe Gott ein Wunder vollbringt. Das ist für Bibelkenner und 
Bibelgläubige überhaupt kein Problem. Für "Leugner" allerdings 
schon...sie werden nämlich einfach auf dem Scheiterhaufen verbrannt! Ja 
heute kein lustiges Event meht, dafür in der Google-Welt um so mehr!!!
Rainer

von A-Freak (Gast)


Lesenswert?

> Also eine Stange hätte jetzt eine Länge von 300.000km, die Stange kann
> nicht gestaucht oder gestreckt werden (entspricht etwa der 0Ohm Angabe).
> Diese Stange wird am Anfang ein cm vorwärts geschoben, wann ist sie am
> Ende 1cm weiter?

300 000km / Schallgeschwindigkeit im Material

von Benutzer 2349057 (Gast)


Lesenswert?

Mich stört, dass die Frequenzabhängigkeit der Phenomene nicht erwähnt 
wird:
Die Effekte und die Sichtweise spielen eben bei kleinen Stromkreisen 
(=Leitungslänge << Wellenlänge) *1) selten eine praktische Rolle, und 
dort kann mit dem Bild "Strom fließt in Drähten" fast immer gut 
arbeiten.

Dass das nicht zu 100% stimmt, wissen alle Digitaltechniker (zumindest 
heutige) und HF-Leute.

Aber so ist das nun mal:
Ingenieurskunst besteht eben darin, alles wegzulassen, was für den 
konkreten Fall irrelevant ist, um ökonomisch zu einem brauchbaren 
Ergebnis zu kommen. Dinge die sich 4 Stellen hinter dem Komma oder in 
den ersten 3ns abspielen sind für viele Fälle uninteressant, und werden 
weggelassen. Die hohe Kunst besteht darin zu wissen, wo die Grenzen des 
verwendeten Modells liegen.

Der "Kampf" ist uralt, und sowieso nur ein Missverständnis. Physik ist 
exakte Wissenschaft. Da können "Dreckeffekte" den nächsten Nobelpreis 
bedeuten, zumindest sind sie relevant. Ingenieure müssen ökonomische 
Ergebnisse liefern, und wenn Widerstände mit 1% Toleranz verwendet 
werden, spielen 20ppm Abweichung durch einen Dreckeffekt genau keine 
Rolle.

Beide Sichtweisen haben ihre Berechtigung.

Dave Jones hat das gut zusammengefasst:
https://www.youtube.com/watch?v=VQsoG45Y_00

*1) Die Fouriertransformierte der Sprungantwort ist einem Ingenieur 
bekannt. Er weiß, ob er sich das ansehen muss.

von ??? (Gast)


Lesenswert?

Frank D. schrieb:
> Aber mal im ernst, eine etwas ander Betrachtung ergibt sich wenn
> statt
> Leitungen seeeeehr stabile Stangen genommen werden.
> Also eine Stange hätte jetzt eine Länge von 300.000km, die Stange kann
> nicht gestaucht oder gestreckt werden (entspricht etwa der 0Ohm Angabe).
> Diese Stange wird am Anfang ein cm vorwärts geschoben, wann ist sie am
> Ende 1cm weiter?

Sehr gute Idee! Rechne mal die Masse aus und dann die Kraft die benötigt 
wird um sie zu bewegen…

von Martin S. (sirnails)


Lesenswert?

Die ganze Anordnung ist scheiße.

Klar: Sobald ich ein E-Feld habe, und einen Stromfluss erlaube 
(schließen des Schalters) bildet sich ein B-Feld aus und sobald ich eine 
B-Feld-Änderung habe, habe ich eine Induktion, die dann nach ein paar ns 
an der Lampe messbar sind.

Die Aufgabenstellung war aber nicht: "Wann messe ich ein 
elektromagnetisches Feld an der Lampe, das mit absolut idealisierten 
Lichtquellen, die schon bei infinitesimal geringem Stromfluss leuchten, 
ein Leuchten verursachen kann" sondern "Wann leuchtet die Glühbirne". 
Und für ebendieses wird ein satter Stromfluss benötigt. Und der stellt 
sich eben nicht nach ein paar ns ein, sondern mit der mit 0,x*c über die 
Leitung ausbreitendem E- und B-Feld.

So gesehen ist das ganze Video von Veritasium eigentlich komplett unnütz 
und rein provokativer Clickbait.

Dagegen war sein Video mit dem Fahzeug, dass schneller als der Wind 
fährt, wirklich sehenswert. Aber das hier...

von Martin S. (sirnails)


Lesenswert?

Frank D. schrieb:
> Diese Stange wird am Anfang ein cm vorwärts geschoben, wann ist sie am
> Ende 1cm weiter?

Nach einer Sekunde fängt das Ende an, sich zu bewegen. Was sonst? Du 
überträgst die Bewegung nicht durch ein Medium unendlicher Dichte, sonst 
durch ein Medium, dessen Atome über elektromagnetische Wechselwirkung 
aneinander gebunden sind. Und Änderungen im E- und B-Feld breiten sich 
auch nur mit Lichtgeschwindigkeit aus.

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


Lesenswert?

Martin S. schrieb:
> So gesehen ist das ganze Video von Veritasium eigentlich komplett unnütz
> und rein provokativer Clickbait.

Und liefert keine Antwort. Am Ende sieht man ja einige Experten, die 
ebenfalls rätseln. Und praktisch aufbauen, Leitungen zum Mond und zurück 
geht auch nicht.

Provokativ würde ich nicht sagen, zumindest die Frage ist interessant 
und berechtigt. Allerdings letztlich langes Video ohne substanziellen 
Inhalt.

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


Lesenswert?

> Wann leuchtet die Glühbirne?

Sofort (paar ns). Wenn es eine (gedachte) Glühbirne ist, die bei 
minimalem Strom leuchtet.

Nach 2 Jahren. Wenn es eine reale Glühbirne ist.

von ??? (Gast)


Lesenswert?

Sind es nicht 4?

von M. K. (sylaina)


Lesenswert?

??? schrieb:
> Sind es nicht 4?

Nein, es reicht ja, dass der Draht der Glühbirne heiß wird, d.h. es 
genügt dass ein Strom im Glühfaden fließt, wann die Elektronen in die 
Batterie zurück fließen ist dann unerheblich ;)

von Helge (Gast)


Lesenswert?

Fließt negativer Strom (also elektronen rein) wirklich ganz genau gleich 
schnell wie positiver Strom (Elektronen wegnehmen)? :-)

von Georg M. (g_m)


Lesenswert?

Derek Muller hat versucht, Elektrik mit der theoretischen Physik zu 
kombinieren.
Ob das gelungen ist...

von ??? (Gast)


Lesenswert?

Helge schrieb:
> Fließt negativer Strom (also elektronen rein) wirklich ganz genau
> gleich
> schnell wie positiver Strom (Elektronen wegnehmen)? :-)

Nimm einen Gartenschlauch und halte ihn senkrecht. Spritze das Wasser 
nach oben. So hoch wie es geht. Da braucht man schon sehr viel Kraft und 
Energie. Lass das Wasser herunter fallen, das geht viel leichter.

Auf den elektrischen Strom bezogen müssten die Verhältnisse ähnlich 
sein.

von Dieter D. (dieter_dosenkohl)


Lesenswert?

Achim K. schrieb:
> Ich behaupte, sie leuchtet ohne Verzögerung auf, da die Elektronen
> ja nicht erst ab Batterie anfangen zu "fließen", sondern bereits über
> den gesamten Leiter vorhanden sind.
> Gruß
> Achim

Dann wäre die Relativitätstheorie widerlegt.

von Stefan P. (form)


Lesenswert?

Kurze Gegenüberlegung zur Tatsache das die Lampe in dem Beispiel 
tatsächlich "sofort" angeht:

Was passiert, wenn man in der Leitung in 1 Lichtjahr Entfernung einen 
weiteren Taster einbaut der die Leitung unterbrechen kann? Wenn der 
Stromkreis unterbrochen ist kann der Taster ja seine Magie nicht mehr 
entfalten und man wäre in der Lage Digitale Informationen mit 
Überlichtgeschwindigkeit zu übertragen - Oder etwa nicht?

von ??? (Gast)


Lesenswert?

Michael M. schrieb:
> Wenn die Drähte, wie gezeichnet, nach rechts und links jeweils 0,5
> Lichtjahre lang sind und 1m auseinander verlegt sind, dann dauert es
> wegen der Induktivität 2 Jahre bis die Lampe leuchtet.
>
> Sind es allerdings Zwillingskabel (nur 1mm auseinander), dann leuchtet
> die Lampe wegen der kapazitiven Kopplung sofort und erreicht ihre
> maximale Helligkeit nach 2 Jahren.

Und wann erkennt die Person die den Taster gedrückt hat dass das Licht 
brennt?

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

Dieter D. schrieb:
> Achim K. schrieb:
>> Ich behaupte, sie leuchtet ohne Verzögerung auf, da die Elektronen
>> ja nicht erst ab Batterie anfangen zu "fließen", sondern bereits über
>> den gesamten Leiter vorhanden sind.
>> Gruß
>> Achim
>
> Dann wäre die Relativitätstheorie widerlegt.

Sehe ich auch so.

Allerdings ist hier die Tatsache interessant, dass Schalter und 
Glühbirne nur 1m voneinander entfernt sind. Verstößt das dann also 
wirklich gegen die RT? Denn die Informationsübertragung findet am Ende 
nur über 1m statt. Wäre der Schalter und die Glühbirne 1c entfernt, wäre 
die Sache eindeutig.

von Bernhard S. (gmb)


Lesenswert?

Wenn ich ein Signal auf eine übliche Koaxleitung gebe dann messe ich im 
ersten Moment 50 Ohm als Verhältnis zwischen Strom und Spannung. Das ist 
unabhängig davon ob die Leitung am anderen Ende offen, kurzgeschlossen 
oder sonstwas ist. Das spielt erst eine Rolle wenn Reflexionen 
zurückkommen.

In diesem Gedankenexperiment haben wir eine Leitung die auch nichts 
anderes als die Koaxleitung ist: Eine Übertragungsleitung mit bestimmtem 
Wellenwiderstand. Der dürfte bei 1m Abstand zwischen den Leitungen viele 
100 Ohm betragen, auch abhängig davon wie dick die Leiter sind.

Damit haben wir im ersten Moment eine Reihenschaltung aus 
Spannungsquelle, Schalter, Lampe und zweimal Wellenwiderstand.

Also ist 1m/c schon korrekt. Die Angabe 1/c aus dem Video ist von den 
Einheiten her falsch wie hier schon geschrieben wurde. Natürlich 
leuchtet sie dunkler aufgrund der Reihenschaltung und mann müsste die 
Trägheit des Glühfadens ignorieren.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


Lesenswert?

??? schrieb:
> Und wann erkennt die Person die den Taster gedrückt hat dass das Licht
> brennt?

Die Lampe steht ja direkt 1m neben dem Taster.

Man könnte noch die Induktivität der vier gestreckten Drahtstücke von je 
4,8 Billionen km Länge ausrechnen und daraus eine aufgerollte 
Ersatzinduktivität mit weniger Kupfer und Eisenkern basteln. Diese lässt 
sich sowohl in eine riesige Lagerhalle unterbringen, als auch auf 
supraleitfähigkeit runterkühlen, wenn auch mit viel Aufwand. Aber 
zumindest ist das machbarerer, als den Draht im Universum zu verteilen.

Die interessanten Ausbreitungsphänomene im Raum würden dann leider auch 
wegfallen.

von Martin S. (sirnails)


Lesenswert?

Stefan P. schrieb:
> Kurze Gegenüberlegung zur Tatsache das die Lampe in dem Beispiel
> tatsächlich "sofort" angeht:
>
> Was passiert, wenn man in der Leitung in 1 Lichtjahr Entfernung einen
> weiteren Taster einbaut der die Leitung unterbrechen kann? Wenn der
> Stromkreis unterbrochen ist kann der Taster ja seine Magie nicht mehr
> entfalten und man wäre in der Lage Digitale Informationen mit
> Überlichtgeschwindigkeit zu übertragen - Oder etwa nicht?

Stelle dir das wie Flüsterpost vor. Die Person in 1m Entfernung kann das 
säuseln hören aber nicht genau, was. Jetzt muss die ein Jahr warten, bis 
ihr die Info ins Ohr geflüstert wird. Wenn jemand die Kette 
zwischenzeitlich unterbricht (zweiter Schalter), dann hört sie trotzdem 
das Gesäusel, bekommt aber nie die Information vollständig. Wenn dann 
die Person am Ende laut sagt, was das Wort war, hört der Beginner das 
über 1m sofort.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


Lesenswert?

??? schrieb:
> Rechne mal die Masse aus und dann die Kraft die benötigt wird um sie zu
> bewegen…

Man bräuchte für ein halbes Lichtjahr langen Kupferdraht mit einem 
Durchmesser von 1,5mm, ein Volumen von 8,5 Kubikkilometer Kupfer. Das 
entspricht einem Kupferwürfel von gut 2km Kantenlänge. Der wiegt dann 
75.000 Megatonnen [m].

F = m * a

Für eine Beschleunigung [a] von 1m/s^2 braucht man also eine Kraft [F] 
von 75 Tera Newton.

von Dieter D. (dieter_dosenkohl)


Lesenswert?

Ich denke der Ansatz über den Poynting Vektor ist grundsätzlich richtig, 
aber die Schlussfolgerung 1/c ist falsch, da die Energie die er 
beschreibt sich nicht eigenständig ausbreitet. Er ist eben doch an den 
elektrischen Leiter gekoppelt, besser gesagt an das Feld das sich darin 
ausbreitet. So wie ich es sehe bewegt er sich zwar zwischen den Leitern 
direkt auf die Lampe zu, aber erreicht sie trotzdem erst wenn auch E 
durch den Hin-Leiter dort angekommen ist. Er ist kein eigenständiges 
Feld. Daher ist die Lösung meiner Ansicht nach 1 Stunde.

von M. K. (sylaina)


Lesenswert?

Was hier so alles ausgerechnet wird, alter Schwede, habt ihr 
langeweile...und ich erst, wo ich den Kram auch noch lese :D

von Josef L. (Gast)


Lesenswert?

Michael M. schrieb:
> daraus eine aufgerollte Ersatzinduktivität

Das unterscheidet sich! Beim langgestreckten Draht wandert die Welle von 
vorn nach hinten, und hinten spürt erst was, wenn die Welle ankommt. 
Beim aufgerollten Draht wandert die Welle zwar auch den Draht lang, aber 
das Ende bekommt schon die Induktion durch den Anfang nach einigen 
Picosekunden mit, aufgrund der räumlichen Nähe. Naja, wohl etwas länger, 
denn bei 1.5mm Drahtdurchmesser wäre sie etwa 2.5 km groß (16 
Kubikkilometer). Wie dünn man supraleitende Drähte machen kann weiß ich 
nicht, und ob der Lack die Temperaturen aushält auch nicht, und ob 
überhaupt genügend Helium zum Kühlen da ist auch nicht, und überhaupt 
braucht man ja 2 solcher Spulen.

Hey, lässt sich das nicht mit der kleineren Version mit 1 Lichtsekunde 
nicht auch aufbauen? Ob es nun 1, 2 oder 4 Sekunden Verzögerung sind, 
kann man ja wohl unterscheiden, und mit 0.15mm Draht hat jede der beiden 
Spulen nur 5m³, das sind zusammen keine 90 t Kupfer, Widerstand etwa 
300MΩ. Vielleicht liegt bei CERN noch sowas rum? Beim aktuellen 
Kupferpreis ca. 700000€ - OK, geht nur mit fundraising.

von Klaus (Gast)


Lesenswert?

Chapeau, chapeau - ich bin tief beeindruckt von so viel geballter 
Intelligenz!

Lauter kleine, überkandidelte 'Einsteins' hier - Zwerge auf den 
Schultern von Zwergen...

von Otto Matic (Gast)


Lesenswert?

Klaus schrieb:
> Lauter kleine, überkandidelte 'Einsteins' hier - Zwerge auf den
> Schultern von Zwergen...

Na aber du sprühst hier von Intelligenz? Was hast du substanzielles 
beigetragen? Oder stehst du auf den Schultern von Rainer V? Das reicht 
dann noch nicht mal für den Tellerrand!

von Georg M. (g_m)


Lesenswert?

Michael M. schrieb:
> Man könnte noch die Induktivität der vier gestreckten Drahtstücke von je
> 4,8 Billionen km Länge ausrechnen und daraus eine aufgerollte
> Ersatzinduktivität mit weniger Kupfer und Eisenkern basteln. Diese lässt
> sich sowohl in eine riesige Lagerhalle unterbringen, als auch auf
> supraleitfähigkeit runterkühlen, wenn auch mit viel Aufwand. Aber
> zumindest ist das machbarerer, als den Draht im Universum zu verteilen.

Wozu das alles?

Wenn die Lampe schon nach 3,3 ns beginnt zu leuchten, dann braucht sie 
die entfernten Endschleifen überhaupt nicht, denn die erfahren erst 
später, dass der Schalter betätigt wurde.

von Peyer (Gast)


Lesenswert?

Cyblord -. schrieb:
> Dieter D. schrieb:
>> Dann wäre die Relativitätstheorie widerlegt.
>
> Sehe ich auch so.
>
> Allerdings ist hier die Tatsache interessant, dass Schalter und
> Glühbirne nur 1m voneinander entfernt sind. Verstößt das dann also
> wirklich gegen die RT? Denn die Informationsübertragung findet am Ende
> nur über 1m statt.

Nur 1m? Ist es nicht so, dass "die Informationübertragung" in jedes 
beteiligte Leiterstück erfolgt? Also dass an beliebiger Stelle in der 
langen Leitung ein Strommesser die Information (dass dort Strom fließt) 
zeigen können müsste, wenn dort tatsächlich Strom fließt. Fließt dort 
aber kein Strom und ist auch kein Potentialgefälle (Welle) zu 
beobachten, dann bräuchte es das Leiterstück für den Versuch 
offensichtlich gar nicht.

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

Peyer schrieb:

> Also dass an beliebiger Stelle in der
> langen Leitung ein Strommesser die Information (dass dort Strom fließt)
> zeigen können müsste, wenn dort tatsächlich Strom fließt.

Nein, denn hier wäre die benötigte Zeitverzögerung eindeutig und das 
Rätsel wäre keines mehr.

> Fließt dort
> aber kein Strom und ist auch kein Potentialgefälle (Welle) zu
> beobachten, dann bräuchte es das Leiterstück für den Versuch
> offensichtlich gar nicht.

Korrekt.

Ich sage auch nicht, dass die Lampe schneller aufleuchtet, aber die 
Begründung kann/muss evt. nicht relativistisch sein.
Oder anders gesagt, WÜRDE die Lampe quasi sofort Leuchten, würde das 
überhaupt gegen die RT verstoßen?

von Dieter D. (dieter_dosenkohl)


Lesenswert?

>
> Nur 1m? Ist es nicht so, dass "die Informationübertragung" in jedes
> beteiligte Leiterstück erfolgt? Also dass an beliebiger Stelle in der
> langen Leitung ein Strommesser die Information (dass dort Strom fließt)
> zeigen können müsste, wenn dort tatsächlich Strom fließt. Fließt dort
> aber kein Strom und ist auch kein Potentialgefälle (Welle) zu
> beobachten, dann bräuchte es das Leiterstück für den Versuch
> offensichtlich gar nicht.

Genau das denke ich auch. Am Ende übertragen die Leiter die Information. 
Nicht irgendein Hilfsvektor S. Den gibt es erst wenn E und H angekommen 
sind. Man kann dann noch über Induktivitäten streiten, aber da steht 
R=0, deswegen würde ich mal von einem idealen Leiter ausgehen.

von Dieter D. (dieter_dosenkohl)


Lesenswert?

> Korrekt.
> Ich sage auch nicht, dass die Lampe schneller aufleuchtet, aber die
> Begründung kann/muss evt. nicht relativistisch sein.
> Oder anders gesagt, WÜRDE die Lampe quasi sofort Leuchten, würde das
> überhaupt gegen die RT verstoßen?

Den Gedanken verstehe ich nicht. Eine sofort aufleuchtende Lampe 
widerspricht ganz klar der SRT, denn v wäre dann unendlich und das ist 
größer c.

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

Dieter D. schrieb:
>> Korrekt.
>> Ich sage auch nicht, dass die Lampe schneller aufleuchtet, aber die
>> Begründung kann/muss evt. nicht relativistisch sein.
>> Oder anders gesagt, WÜRDE die Lampe quasi sofort Leuchten, würde das
>> überhaupt gegen die RT verstoßen?
>
> Den Gedanken verstehe ich nicht. Eine sofort aufleuchtende Lampe
> widerspricht ganz klar der SRT, denn v wäre dann unendlich und das ist
> größer c.

Darum sagte ich: Quasi-Sofort. Also eine Verzögerung passend zu dem 1 m 
Abstand zwischen Taster und Lampe.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


Lesenswert?

Dieter D. schrieb:
> Man kann dann noch über Induktivitäten streiten, aber da steht R=0,
> deswegen würde ich mal von einem idealen Leiter ausgehen.

Der ohmsche Widerstand fällt zwar bei Supraleitfähigkeit komplett weg, 
aber die Induktivität bleibt erhalten.

von Elektrofan (Gast)


Lesenswert?

> Für eine Beschleunigung [a] von 1m/s^2 braucht man also eine Kraft [F]
> von 75 Tera Newton.

Die Elektronen im Cu werden nicht gleichzeitig beschleunigt, sondern
mit der Welle nacheinander.

von Dieter D. (dieter_dosenkohl)


Lesenswert?

> Darum sagte ich: Quasi-Sofort. Also eine Verzögerung passend zu dem 1 m
> Abstand zwischen Taster und Lampe.

Achso das quasi hab ich übersehen. Das würde passen wenn denn die 
Information  diesen Weg nimmt.

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Michael M. schrieb:
>> Man kann dann noch über Induktivitäten streiten, aber da steht R=0,
>> deswegen würde ich mal von einem idealen Leiter ausgehen.
>
> Der ohmsche Widerstand fällt zwar bei Supraleitfähigkeit komplett weg,
> aber die Induktivität bleibt erhalten.

Vielleicht erfindet jemand noch einen Supraleiter ohne Induktivität?! 
Für irgendwas muss es ja auch in Zukunft Nobelpreise geben ;-)

P S Ja, das war ein Witz. Induktionsfreie Leiter gibt es nicht, denn 
jeder Stromfluß erzeugt ein Magnetfeld, welches eine Induktivität 
darstellt. Selbst ein Elektronenstrahl im Vakuum hat Induktivität!

von Dieter D. (dieter_dosenkohl)


Lesenswert?

Michael M. schrieb:
> Dieter D. schrieb:
>
>> Man kann dann noch über Induktivitäten streiten, aber da steht R=0,
>> deswegen würde ich mal von einem idealen Leiter ausgehen.
>
> Der ohmsche Widerstand fällt zwar bei Supraleitfähigkeit komplett weg,
> aber die Induktivität bleibt erhalten.

Stimmt aber ich bin nicht von Supraleiter sondern idealem Leiter 
ausgegangen. Ich sag ja darüber lässt sich dann streiten. Was das angeht 
ist die Aufgabenstellung unvollständig also kann man beides begründen.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


Lesenswert?

M. K. schrieb:
> Was hier so alles ausgerechnet wird

Würde jemand mit einem Vorschlaghammer kräftig gegen das Drahtende 
schlagen, dann würde die Erde durch den Rückstoß nur um einen 80 
Millionstel mm aus der Umlaufbahn geworfen. Das ist vernachlässigbar 
wenig.

Würde die Erde (gewichtsmäßig) aus reinem Kupfer bestehen (6.000 
Trillionen Tonnen), dann könnte man daraus einen 1,5mm dicken 
Kupferdraht mit einer Länge von 40 Milliarden Lichtjahren herstellen. 
Damit würde man den jetzigen Durchmesser des Universums von 30 
Milliarden Lichtjahren sogar noch überschreiten.

8 Milliarden Menschen müssten dann auf dem Draht wie die Hühner auf der 
Stange sitzen und hätten kein Dach mehr über dem Kopf. Aber dafür könnte 
jeder Mensch über eine Drahtlänge von 5 Lichtjahren frei verfügen.

von Carsten S. (dg3ycs)


Lesenswert?

Hi,

Thomas R. schrieb:
> Wie lange würde es dauern ab dem Moment, indem der Taster gedrückt
> wurde, bis die Glühbirne leuchten würde?
>
> 1 Jahr?
> 2 Jahre?
> 1/C Sekunden?
Definitiv:
>  X Etwas anderes?

Wie lange es genau dauert ist mit den gemachten Angaben aber nicht zu 
errechnen. Da fehlt eine WESENTLICHE Angabe.

Was man noch bräuchte um den korrekten Wert (+/- ein paar ms) zu nennen 
wären die Angaben zum Typ der Leitung bzw. deren Verkürzungsfaktor.
(Wollte man die paar ms auch noch weg haben bräcuchte man auch noch die 
Informationen zur Lampe selbst. Also wie lange es braucht bis der 
Glühdraht auf Temperatur ist)

Denn der Impuls (Beginn der Elektronenbewegung) breitet sich auf einer 
REALEN Leitung mitnichten mit der Lichtgeschwindigkeit aus sondern mit 
einer Geschwindigkeit die unterhalb der Lichtgeschwindigkeit liegt.

Wie groß der Unterschied zwischen realer Ausbreitungsgeschwindigkeit und 
der Lichtgeschwindigkeit ist wird durch den Kapazitätsbelag der Leitung 
bestimmt und in den Daten durch den Verkürzungsfaktor ausgedrückt.

Um mal ein Beispiel zu nennen: Ein handelsübliches Koaxkabel vom Typ 
RG58 wie es für billige Funkinstallationen bzw. damals auch für 
Ethernet-Netzwerke auf Koaxkabelbasis verwendet wird/wurde hat den 
Verkürzungsfaktor 0,66

Will man einen Impuls um genau 1 Jahr verzögern, so muss eine Leitung 
aus diesem Kabel eine Länge von 0,66* 1 Lichtjahr haben.
Würde man es aber ein Lichtjahr lang machen, so bräuchte der Impuls 
ganze 1,51 Jahre!

Sobald der Impuls an der Lampe angekommen ist wird der Glühdraht von 
Elektronen durchflossen und beginnt zu leuchten. Hinter der Lampe bzw. 
vor dem Impuls ist das Potential ja geringer...

Und das ganze Gedankenmodell ist nun wirklich nichts aussergewöhnliches 
sondern einfach nur die vereinfachung eines technisch seit Jahrzehnten 
ganz real verwendeten Schaltungsprinzip.
Wenn wir und statt dem Leuchtbeginn einer LAmpe das durchschalten eines 
Transistors vorstellen haben wir hier nichts anderes als eine 
Verzögerungsleitung!
So wie diese in vielen Fälllen zur Anwendung kommt. Am bekanntesten 
dürfte hierbei die Verwendung bei alten PAL TV-Geräten sein. Oder auch 
für den Ausgleich von Laufzeiten bis hin zur Realisierung eines 
verzögerten Triggers bzw. der PRe Trigger-Darstellung bei einem 
Analogoszilloskop (Einige Oszilloskope wie z.B. das Tektronix 465-M 
enthalten TATSÄCHLICH für diesen ZWeck eine Spule mit aufgewickeltem 
Koaxialkabel!)

Damit ist dann auch die Frage abschließend beantwortet ob die räumliche 
Distanz zwischen Schalter und Lampe eine Rolle spielt: NEIN, spielt sie 
Nicht!
Denn sonst würden die zig Millionen (vielleicht sogar im Laufe der ZEit 
Milliarden) produzierten Verzögerungsschaltungen nach dem Prinzip der 
Signallaufzeit aus aufgewickelten Leitern von ettlichen Metern in einem 
wenige cm großen Gehäuse ja nicht funktionieren...

Gruß
Carsten

: Bearbeitet durch User
von Bernhard S. (gmb)


Lesenswert?

Carsten S. schrieb:
> Was man noch bräuchte um den korrekten Wert (+/- ein paar ms) zu nennen
> wären die Angaben zum Typ der Leitung bzw. deren Verkürzungsfaktor.

Der Verkürzungsfaktor ist irrelevant: Im ersten Moment fließt ein Strom 
der vom Wellenwiderstand und der am Kabel anliegenden Spannung abhängt. 
Wie schnell die Welle auf der Leitung ist, das spielt keine Rolle.

von Josef L. (Gast)


Lesenswert?

Carsten S. schrieb:
> Denn der Impuls (Beginn der Elektronenbewegung) breitet sich auf einer
> REALEN Leitung mitnichten mit der Lichtgeschwindigkeit aus sondern mit
> einer Geschwindigkeit die unterhalb der Lichtgeschwindigkeit liegt.

Was sich bewegt ist das Feld! Wie schon in
https://de.wikipedia.org/wiki/Driftgeschwindigkeit
auf noch lesbarem Niveau mitgeteilt, ist bei DC die Driftgeschwindigkeit 
der Elektronen im Leiter nur im Bereich von 0.1mm/s, damit 10 
Zehnerpotenzen unter der typischen ungeordneten Wärmebewegung und 12-13 
Zehnerpotenzen unter der Lichtgeschwindigkeit!

von Dieter D. (dieter_dosenkohl)


Lesenswert?

Bernhard S. schrieb:
>
>
> Der Verkürzungsfaktor ist irrelevant: Im ersten Moment fließt ein Strom
> der vom Wellenwiderstand und der am Kabel anliegenden Spannung abhängt.
> Wie schnell die Welle auf der Leitung ist, das spielt keine Rolle.

Das sind nur zwei Perspektiven für ein und die selbe Sache. Der 
Wellenwiderstand bestimmt ja ebenso die Geschwindigkeit der Welle. 
Deswegen heißt das Ding so.

von Dieter D. (dieter_dosenkohl)


Lesenswert?

Josef L. schrieb:
>
>
> Was sich bewegt ist das Feld! Wie schon in
> https://de.wikipedia.org/wiki/Driftgeschwindigkeit
> auf noch lesbarem Niveau mitgeteilt, ist bei DC die Driftgeschwindigkeit
> der Elektronen im Leiter nur im Bereich von 0.1mm/s, damit 10
> Zehnerpotenzen unter der typischen ungeordneten Wärmebewegung und 12-13
> Zehnerpotenzen unter der Lichtgeschwindigkeit!

Er schrieb ja nicht Elektron sondern Impuls. Das Feld kann qualitativ 
auch als Impuls betrachtet werden. Das passt schon.

von Dieter D. (dieter_dosenkohl)


Lesenswert?

@Carsten S. Du setzt aber fälschlicher Weise „Lichtgeschwindigkeit“ mit 
„Lichtgeschwindigkeit im Vakuum“ gleich. Die Aussage dass eine Welle 
sich auch auf einer realen Leitung mit Lichtgeschwindigkeit ausbreitet 
ist nicht falsch. Es ist aber nicht c0 im Vakuum, sondern c im Medium. 
Da spielen dann die von dir genannten Faktoren rein. Es bleibt aber die 
Lichtgeschwindigkeit mit c < c0

von Εrnst B. (ernst)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?


von Alois (Gast)


Lesenswert?

Ich verstehe aber immer noch nicht, was ein dümmliches youtube-Filmchen, 
nach oben zeigenden Gartenschläuche und Vorschlaghämmer, die kräftig 
gegen ein Drahtende schlagen mit "Analoger Elektronik: Transistoren, 
OP-Amps, Stromversorgung, Leistungselektronik, ..." zu tun haben soll.

Kann mir DAS mal bitte wer erklären?

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

Alois schrieb:
> Ich verstehe aber immer noch nicht, was ein dümmliches youtube-Filmchen,
> nach oben zeigenden Gartenschläuche und Vorschlaghämmer, die kräftig
> gegen ein Drahtende schlagen mit "Analoger Elektronik: Transistoren,
> OP-Amps, Stromversorgung, Leistungselektronik, ..." zu tun haben soll.
>
> Kann mir DAS mal bitte wer erklären?

Bisher gings hier um eine elektrische Schaltung.

Und bei "dümmlich" fällt mir als erstes dein Kommentar ein.

von Josef L. (Gast)


Lesenswert?

Alois schrieb:
> Ich verstehe aber immer noch nicht, was ein dümmliches
> youtube-Filmchen,
> nach oben zeigenden Gartenschläuche und Vorschlaghämmer, die kräftig
> gegen ein Drahtende schlagen mit "Analoger Elektronik: Transistoren,
> OP-Amps, Stromversorgung, Leistungselektronik, ..." zu tun haben soll.
>
> Kann mir DAS mal bitte wer erklären?

Schalter, Leitung, Verbraucher - "DAS" ist Analoge Elektronik, hat z.B. 
näher mit "Stromversorgung" zu tun.

Und wenn dich ansonsten das Thema nicht interessiert, übergehe es 
einfach. Oder kostet es deinen Strom, Speicherplatz, etc.? Es reicht, 
wenn es andere interessiert.

von ??? (Gast)


Lesenswert?

Michael M. schrieb:
> ??? schrieb:
>> Rechne mal die Masse aus und dann die Kraft die benötigt wird um sie zu
>> bewegen…
>
> Man bräuchte für ein halbes Lichtjahr langen Kupferdraht mit einem
> Durchmesser von 1,5mm, ein Volumen von 8,5 Kubikkilometer Kupfer. Das
> entspricht einem Kupferwürfel von gut 2km Kantenlänge. Der wiegt dann
> 75.000 Megatonnen [m].
>
> F = m * a
>
> Für eine Beschleunigung [a] von 1m/s^2 braucht man also eine Kraft [F]
> von 75 Tera Newton.

Und der Druck auf dem Draht mit dem Durchmesser von 1,5 mm macht das 
mit?

von Alois (Gast)


Lesenswert?

Was mich noch interessieren würde: Wann geht die Glühbirne wieder aus?

von ??? (Gast)


Lesenswert?

Alois schrieb:
> Was mich noch interessieren würde: Wann geht die Glühbirne wieder
> aus?

Spätestens wenn kein Strom mehr fließt.

von Dieter D. (dieter_dosenkohl)


Lesenswert?

Alois schrieb:
> Was mich noch interessieren würde: Wann geht die Glühbirne wieder
> aus?

Das Ausschalten dauert genauso lange wie das Einschalten.

von Physiker (Gast)


Lesenswert?

1.Der +Pol verursacht im angeschlossenen Draht eine 
Elektronenverschiebung mit *Lichtgeschwindigkeit, wenn der Schalter 
geschlossen wird.
Diese Wirkung kommt nach einem Jahr an der Lampe an.

2. Der -Pol war bereits angeschlossen, somit ist die Wirkungslaufzeit 
unbedeutend, da sie bereits vorher bis zum Schalter durchgedrungen ist.

Fazit: Es bleibt ein Jahr, bis die Lampe reagiert!

3. Würde die Batterie mit zwei Schaltern gleichzeitig an + und - 
angeschlossen werden, so tritt die Wirkung bei der Lampe ebenfalls nach 
einem Jahr ein, weil die Wirkungslaufzeit  auf beiden Seiten der Lampe 
gleichzeitig stattfindet und die Lampe nach einem Jahr erreicht wird.

Fazit: Es bleibt ein Jahr, bis die Lampe reagiert!

* Die hier angenommenen idealisierte Lichtgeschwindigkeit ist ggf. durch 
die Ausbreitungsgeschwindigkeit im Leiter abhängig von L und C des 
Leiters zu korrigieren.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


Lesenswert?

??? schrieb:
> Spätestens wenn kein Strom mehr fließt.

Das dauert dann aber ein weiteres Jahr bis die Glühbirne das merkt. Plus 
noch ein paar Tage obendrauf, wegen der gespeicherten Energie im Draht 
(Drossel).

von Alois (Gast)


Lesenswert?

Dieter D. schrieb:
> Alois schrieb:
>> Was mich noch interessieren würde: Wann geht die Glühbirne wieder
>> aus?
>
> Das Ausschalten dauert genauso lange wie das Einschalten.

Hatte ich mir fast gedacht...

Wenn dann man nicht vorher die Glübirne ausgebrannt oder die Batterie 
leer ist. Also ich habe immer Ersatzbatterien für die Taschenlampe da. 
Man weiss ja nie, ob nicht mal wieder Stromaufall ist.

Ich hab ja auch keine Ahnung wie lange der Strom für das lange Kabel 
braucht, aber ich denke, der dürfte schon 'ne ganze Weile unterwegs 
sein.
Und überleg dir mal, bis das ganze Kabel erst mal gespannt ist. Schon 
das dauert! Weil z.Z. kommt dir eh kein Elektrischer ins Haus.

von Joachim (Gast)


Lesenswert?

Physiker schrieb:

> * Die hier angenommenen idealisierte Lichtgeschwindigkeit ist ggf. durch
> die Ausbreitungsgeschwindigkeit im Leiter abhängig von L und C des
> Leiters zu korrigieren.

Nein. Es geht nicht um die Ausbreitungsgeschwindigkeit im Leiter, 
sondern um die im Medium um den Leiter, da sich dort die Felder 
ausbreiten. Als praktisches Beispiel siehe die Aircell-Kabel: 
https://de.wikipedia.org/wiki/Koaxialkabel#Technische_Daten


Gruß

von ralf (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Der Wellenwiderstand einer Zweidrahtleitung mit 1m Abstand im Vakuum und 
1,5mm Drahtdurchmesser ist etwa 860 Ohm. Für ein Jahr verhält sich die 
Leitung, an den Anschlussklemmen, wie ein 860 Ohm Widerstand. Erst dann 
ist, wegen der Reflektion, sichtbar ob das Ende kurzgeschlossen oder 
offen ist. Wenn die Lampe sich wie ein Widerstand von 100 Ohm verhält, 
"leuchtet" sie zwar nach 3,3 ns, aber nur mit 0,3% ihrer Leistung. Jedes 
Jahr wird sie dann etwas heller und hat nach 10 Jahren 50% ihrer 
Leistung. Bei einem Wellenwiderstand der Zweidrahtleitung von 50 Ohm 
gibt es keine Reflektion an der Lampe, aber auch da leuchtet sie im 
ersten Jahr nur mit 25%.

von Joachim (Gast)


Lesenswert?

Die 860 Ohm beim hier diskutierten Gebilde zweifle ich an und auch, dass 
sich das Ganze mit einer Zweidrahtleitung so lösen lässt. Die 
Leitungstheorie geht davon aus, dass die Einspeisung an dem einen Ende 
der Leitung erfolgt und die Abnahme am anderen. Du müsstest 
Induktivitätsbelag und Kapazitätsbelag für die voneinander weggehenden 
Leiter berechnen.


Gruß

von Josef L. (Gast)


Lesenswert?

Joachim schrieb:
> Die 860 Ohm beim hier diskutierten Gebilde zweifle ich an

Ich rechne das jetzt nicht nach - aber wenn, dann gilt das nur für 
Wechselspannung. Kann also hier erstmal nur beim Einschaltimpuls 
relevant sein, wobei in der ursprünglichen Fragestellung offengelassen 
wurde, auf welchem Potential sich der Anfang der Leitung gegenüber dem 
anzuschließenden Batteriepol befindet. Können 0V, 6V, 100 Giva-V oder -1 
Phantastrillion Volt sein. Unbekannt, schlichtweg nicht dran gedacht...

von Joachim (Gast)


Lesenswert?

Ich zweifle nicht an, dass die Zweidrahtleitung 860 Ohm hat, sondern 
insbesondere, dass das hier diskutierten Gebilde so zu berechnen ist.

Gruß

von ??? (Gast)


Lesenswert?

Joachim schrieb:
> Ich zweifle nicht an, dass die Zweidrahtleitung 860 Ohm hat,
> sondern
> insbesondere, dass das hier diskutierten Gebilde so zu berechnen ist.
>
> Gruß

Das kann man doch simulieren…

von Rainer V. (a_zip)


Lesenswert?

Carsten S. schrieb:
> Einige Oszilloskope wie z.B. das Tektronix 465-M
> enthalten TATSÄCHLICH für diesen ZWeck eine Spule mit aufgewickeltem
> Koaxialkabel!

Ja, richtig und das Ding war tasächlich "offizielles" Ersatzteil! Mit 
Nummer und Skizzenbildchen...
Rainer

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


Lesenswert?

Michael M. schrieb:
> Aber dafür könnte jeder Mensch über eine Drahtlänge von 5 Lichtjahren
> frei verfügen.

Wenn man mit dem Nachbarn ein Pläuschchen "am Gartenzaun" halten möchte, 
dann müsste jeder Nachbar 24/7 auf dem Kupferdrahtseil mit einer 
Geschwindigkeit von 5km/h loslaufen, ohne die Balance zu verlieren, 
damit sich beide nach 550 Mio Jahren an der 2,5 Lichtjahre entfernten 
Grundstücksgrenze treffen können.

Wenn ein Mensch durchschnittlich 75 Jahre alt wird, bedeutet das 7,3 Mio 
Inkarnationen (Wiedergeburten). Vorausgesetzt man wird genau an der 
Stelle wiedergeboren, wo man im letzten Leben aufgehört hat zu Laufen.

So, genug gesponnen, sonst nimmt man mich hinterher womöglich nicht mehr 
ernst. 😄

von Joachim (Gast)


Lesenswert?

??? schrieb:
> Joachim schrieb:
>> Ich zweifle nicht an, dass die Zweidrahtleitung 860 Ohm hat,
>> sondern
>> insbesondere, dass das hier diskutierten Gebilde so zu berechnen ist.
>>
>> Gruß
>
> Das kann man doch simulieren…

Aber nicht mit den Modellen aus der Leitungstheorie. Bspw. beim 
Magnetfeld haben beide Leiter "Hin- und Rück" immer entgegengesetzten 
Stromfluss was Einfluß auf das Magnetfeld und somit auf den 
Induktivitätsbelag hat. Ein Koaxkabel bspw. hat Außen kein Magnetfeld. 
Ein nach einem halben Lichtjahr kurzgeschlossenes zumindestens im ersten 
Jahr schon...

Wenn sich das Ganze eingependelt hat mag die Sache anders aussehen. 
Aber, um auf den anfänglichen Widerstand zu kommen, den die Quelle 
sieht, ist das ungeeignet.


Gruß

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


Lesenswert?

Physiker schrieb:
> Der -Pol war bereits angeschlossen, somit ist die Wirkungslaufzeit
> unbedeutend, da sie bereits vorher bis zum Schalter durchgedrungen ist.
>
> Fazit: Es bleibt ein Jahr, bis die Lampe reagiert!

Und was, wenn du auf einer Seite Glühbirne und Schalter direkt 
verbindest? Auch ein Jahr?

Wenn man kapazitive oder induktive Phänomene außer acht läßt, dann 
könnte man auch Schalter und Glühbirne nebeneinander anordnen und die 
Leitung ist dann 4•c/2 lang.

von Otto Matic (Gast)


Lesenswert?

Ich würde, um Kosten und Ärger mit den Nachbarn zu sparen, die beiden 
längeren Leitungsstücke einfach weglassen und durch je 1m-Strippen 
direkt zur Lampe ersetzen. Kann jeder aufbauen, und es lässt sich auch 
gleich testen, ohne dass man mehrere Jahre warten muss bis man sicher 
sein kann, dass man ausschalten darf, und nochmal solange, bis man 
wieder alles einpacken kann.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


Lesenswert?

Otto Matic schrieb:
> Ich würde, um Kosten und Ärger mit den Nachbarn zu sparen, die beiden
> längeren Leitungsstücke einfach weglassen und durch je 1m-Strippen
> direkt zur Lampe ersetzen.

Stimmt, das ist das Einfachste. Erfahrungsgemäß kommt man aber auf die 
einfachsten Ideen immer zuletzt :)

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


Lesenswert?

ralf schrieb:
> Wenn die Lampe sich wie ein Widerstand von 100 Ohm verhält,
> "leuchtet" sie zwar nach 3,3 ns, aber nur mit 0,3% ihrer Leistung.

Bei Deinem Beispiel hat der Lastwiderstand einen geringeren Widerstand 
als der Wellenwiderstand der Leitung. Du könntest das zur Abwechslung 
mit einem Lastwiderstand höher als der Wellenwiderstand durchlaufen 
lassen.

von ralf (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Bei 10 kOhm sieht das so aus.

von Josef L. (Gast)


Lesenswert?

ralf schrieb:
> Bei 10 kOhm sieht das so aus.

Jaaaaa - da fehlen aber die je 1/2 Lichtjahre! Annähernd realistisch 
wird es, wenn du die Enden offen lässt und erst nach 1/2 Jahr schließt.

Bei der Simulation kannst du die letzten 15767999.5 s weglassen und nur 
die ersten 500ms betrachten, oder die Schalter als controlled switch 
simulieren. Nur wielange die Simulation mit 16 Millionen Sekunden dauern 
wird?

von ??? (Gast)


Lesenswert?

Uninteressant! Nimm eine Tausendstel Sekunde und extrapoliere!

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Josef L. schrieb:
> ralf schrieb:
>> Bei 10 kOhm sieht das so aus.
>
> Jaaaaa - da fehlen aber die je 1/2 Lichtjahre!

Es waren nur 0.5 LichtSEKUNDEN! Der Op hat falsch abgeschrieben.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


Lesenswert?

ralf schrieb:
> Bei 10 kOhm sieht das so aus.

Zeigt eine Spannungsüberhöhung. Die Tendenz paßt schon mal, wenn auch 
diese höher sein müßte.

von Josef L. (Gast)


Lesenswert?

Falk B. schrieb:
> Der Op hat falsch abgeschrieben.

War mir auch so. Aber ??? hat recht, brauchst nur die 1. Millisekunde 
betrachten. Ansonsten halt fix nach 1/2 die beiden Schalter umlegen, 
aber gleichzeitig!

von Marko (Gast)


Lesenswert?

Wert legt das Kabel? Und muss derjenige zum drücken zurück? ;D

von Rainer V. (a_zip)


Lesenswert?

Marko schrieb:
> Wert legt das Kabel? Und muss derjenige zum drücken zurück? ;D

hab ich doch schon gesagt...einer der Apostel!
Rainer

von Markus L. (markus_fh)


Lesenswert?

Das Problem diskutiert aktuell Robert Feranec mit Eric Bogatin:

https://www.youtube.com/watch?v=Lp_b8gQpxW8

: Bearbeitet durch User
von ralf (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Im ersten Jahr ist die Ausgangsleistung unabhängig ob die Leitung am 
Ende kurzgeschlossen oder offen ist. Danach fällt sie bei offenem Ende 
ab. Die Simulation dauert auch nicht länger wenn sie Jahre statt 
Sekunden berechnet.

von Josef L. (Gast)


Lesenswert?

ralf schrieb:
> Jahre statt Sekunden berechnet.

Psalm 90:4
"Denn tausend Jahre sind vor dir wie der Tag, der gestern vergangen ist, 
und wie eine Nachtwache."

Hier noch die von mir berechneten Daten:
R=0.02 Ohm/m
G=1pS/m [mal so angenommen]
C=3.87pF/m
L=2.88µH/m

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Marko schrieb:
> Und muss derjenige zum drücken zurück?

Er kann sich auch gerne für einen guten Zweck opfern, das spart 
Treibstoff. So wie in dem Film Armageddon von 1998 mit Bruce Willis. 🚀

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

es dauert halt

Batterie Ri > 0
Kabelkapazität bei Länge > 2 Lichtjahre

Das Lichtjahr ist ein Längenmaß
9,46 Billionen Kilometer (9.46e12 km)

also 2 * 9,46 Billionen Kilometer
mit einer Kabelkapazität >>>> 0 ergibt mit R x C eine Zeitkonstante bis 
der Kabelkondensator erst mal am Ende Spannung zeigt!

Thomas R. schrieb:
> inuspol der Batterie ist über eine 1 Lichtjahr lange Leitung (0 Ohm) an
> einer Glühbirne angeschlossen.
> Pluspol ist an einem Taster angeschlossen, welcher ebenfalls über eine 1
> Lichtjahr lange Leitung (0 Ohm) an einer Glühbirne angeschlossen ist.

bei Nennung der fehlenden Daten könnte man rechnen!

: Bearbeitet durch User
von heute nicht ... (Gast)


Lesenswert?

Dieses "kleine" theoretische Problem ist mir zu hoch.
Ihr faselt von Lichtjahren rum.
die Voyager-Sonden wurden 1977 gestartet und sind nur
rund knapp einen Lichttag entfernt.
https://www.youtube.com/watch?v=1DKCTtr8cGw

von Georg M. (g_m)


Lesenswert?

Josef L. schrieb:
> Ich rechne das jetzt nicht nach - aber wenn, dann gilt das nur für
> Wechselspannung. Kann also hier erstmal nur beim Einschaltimpuls
> relevant sein, wobei in der ursprünglichen Fragestellung offengelassen
> wurde, auf welchem Potential sich der Anfang der Leitung gegenüber dem
> anzuschließenden Batteriepol befindet. Können 0V, 6V, 100 Giva-V oder -1
> Phantastrillion Volt sein. Unbekannt, schlichtweg nicht dran gedacht...

0V.

von Bernhard S. (gmb)


Lesenswert?

Markus L. schrieb:
> Das Problem diskutiert aktuell Robert Feranec mit Eric Bogatin:
>
> https://www.youtube.com/watch?v=Lp_b8gQpxW8

Hast du das Video gesehen und kannst es zusammenfassen? Ich sehe bei 
Minute 2 auf jeden Fall einen groben Fehler. Die Schaltungen sind 
mitnichten identisch - eine Leitung in einem Schaltbild ist als 
unendlich kurz anzunehmen. Eine Leitung tatsächlicher Länge kann so 
nicht dargestellt werden und erst recht nicht kann die LED einfach ans 
andere Ende gebracht werden.

von ??? (Gast)


Lesenswert?

Bernhard S. schrieb:
> Markus L. schrieb:
>> Das Problem diskutiert aktuell Robert Feranec mit Eric Bogatin:
>>
>> https://www.youtube.com/watch?v=Lp_b8gQpxW8
>
> Hast du das Video gesehen und kannst es zusammenfassen? Ich sehe bei
> Minute 2 auf jeden Fall einen groben Fehler. Die Schaltungen sind
> mitnichten identisch - eine Leitung in einem Schaltbild ist als
> unendlich kurz anzunehmen. Eine Leitung tatsächlicher Länge kann so
> nicht dargestellt werden und erst recht nicht kann die LED einfach ans
> andere Ende gebracht werden.

Du zweifelst am Stromkreis?

von Bernhard S. (gmb)


Lesenswert?

??? schrieb:
> Du zweifelst am Stromkreis?

Du hast auf einer Übertragungsleitung entlang der Strecke 
unterschiedliche Spannungen und Ströme, da ist es nicht mehr egal an 
welcher Stelle man ein Messgerät bzw. eine LED dranhängt.

Edit: Nachtrag (https://de.wikipedia.org/wiki/Netzwerk_(Elektrotechnik))

"Im Gegensatz zu dem einfacheren Netzwerkmodell mit konzentrierten 
Elementen können auch die auf der Vereinfachung basierenden Verfahren 
wie die Kirchhoffsche Regeln nicht mehr angewendet werden, stattdessen 
erfolgt die Systembeschreibung über partielle Differentialgleichungen. 
Auch ist eine grafische Darstellung in Schaltplänen mit konzentrierten 
Bauelementen im Allgemeinen nicht mehr möglich. "

: Bearbeitet durch User
von Peyer (Gast)


Lesenswert?

??? schrieb:
> Bernhard S. schrieb:
>> Markus L. schrieb:
>>> Das Problem diskutiert aktuell Robert Feranec mit Eric Bogatin:
>>> https://www.youtube.com/watch?v=Lp_b8gQpxW8
>> Hast du das Video gesehen und kannst es zusammenfassen?

Also er mit "Inches" angefangen hab, hab ich abgeschalten...

von Markus L. (markus_fh)


Lesenswert?

Bernhard S. schrieb:
> Die Schaltungen sind
> mitnichten identisch

Ich glaube gegen Ende wird dem Rechnung getragen. Ich hab das aber nicht 
wirklich aufmerksam angeschaut, lediglich registriert, da ich regelmäßig 
schaue, was es Neues auf dem Kanal gibt.

von Xeraniad X. (xeraniad)


Lesenswert?

Ralf hat 26.11.2021 14:32 (mit dort erwähnten Annahmen) eine Berechnung 
für den Wellenwiderstand gegeben, welche angezweifelt wurde.

(Wenn unvollständige, keine vernünfigten, gar falsch abgeschriebene 
Werte in der "Aufgabestellung" gepostet werden, dann sind eigene 
Annahmen ja wohl mehr als gerechtfertigt.)

Es wird eine verlustlose Zweidraht -Leitung angenommen.
Die Beläge sind
Im Vakuum sind die relativen Werte e_r = 1 und µ_r = 1.

Später traf die Angabe "D = 1 m" ein, und noch viel weiter dann 
"Klingeldraht", damit setzte Ralf "d = 1.5 mm" ein.

Daraus folgt der Wellenwiderstand
konsistent mit dem von Ralf 26.11.2021 14:32 angegebenen Wert.

(Nebenbei kann auch die Ausbreitungsgeschwindigkeit {auf der 
verlustlosen Leitung im Vakuum}
 verifiziert werden.)

: Bearbeitet durch User
von Joachim (Gast)


Lesenswert?

Xeraniad X. schrieb:
> Ralf hat 26.11.2021 14:32 (mit dort erwähnten Annahmen) eine Berechnung
> für den Wellenwiderstand gegeben, welche angezweifelt wurde.

Joachim schrieb:
> Die 860 Ohm beim hier diskutierten Gebilde zweifle ich an und auch, dass
> sich das Ganze mit einer Zweidrahtleitung so lösen lässt. Die
> Leitungstheorie geht davon aus, dass die Einspeisung an dem einen Ende
> der Leitung erfolgt und die Abnahme am anderen. Du müsstest
> Induktivitätsbelag und Kapazitätsbelag für die voneinander weggehenden
> Leiter berechnen.

Betonung: beim hier diskutierten Gebilde!
sowie: Einspeisung an dem einen Ende der Leitung!


Xeraniad X. schrieb:
> Es wird eine verlustlose Zweidraht -Leitung angenommen.

Joachim schrieb:
> Ich zweifle nicht an, dass die Zweidrahtleitung 860 Ohm hat, sondern
> insbesondere, dass das hier diskutierten Gebilde so zu berechnen ist.


Vergleiche doch das vom TO angegebene Bild (Lichtjahre.PNG) mit dem 
hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Leitungsmodell.svg

Hier müssten eher die Formeln für einen Dipol verwendet werden, die 
zumindest im ersten halben Jahr dem Konstrukt um das es hier geht auch 
sehr nahe kommen...

Gruß

von DoS (Gast)


Lesenswert?

Andreas B. schrieb:
> Der Strom "bewegt" sich mit knapp Lichtgeschwindigkeit. Ich würde
> es so auf 90% schätzen. Die Elektronen selbst sind wesentlich langsamer.

"Verlängerungsfaktor" bei Leitungen. Der hängt von der Impedanz (xx Ohm) 
ab. Bei Coax-Leitungen wird der im Datenblatt angegeben. Aber man sollte 
erst Prüfen, ob so eine lange Leitung sinnvoll ist, damit das nicht wie 
bei Northstream 2 passiert.

von Xeraniad X. (xeraniad)


Lesenswert?

@Joachim ( 28.11.2021 07:40)
Wir haben keine Angabe zur Frequenz (bzw. zu irgendwelchen Wellen 
-Längen), daher sah ich unser "Konstrukt" bisher eher als eine Serie 
-Schaltung zweier (identischer, verlustloser) kurzgeschlossener 
Leitungen (gegebener Länge).
Dies sind schon verschiedene Betrachtungsweisen (Antennen vs. 
Leitungstheorie), deshalb rechne ich vorerst nicht mit. Ist jedoch 
interessant, danke!

Jedoch, sind wir uns wenigstens einig, dass der Verlängerungsfaktor 1 
ist, weil die "Leitungen" als verlustfrei & sich im Vakuum befindlich 
betrachtet werden konnten? (Bzw. es geht hier nicht um Leitungstheorie.)

: Bearbeitet durch User
von Joachim (Gast)


Lesenswert?

Xeraniad X. schrieb:
> Wir haben keine Angabe zur Frequenz (bzw. zu irgendwelchen Wellen
> -Längen), daher sah ich unser "Konstrukt" bisher eher als eine Serie
> -Schaltung zweier (identischer, verlustloser) kurzgeschlossener
> Leitungen (gegebener Länge).
> Dies sind schon verschiedene Betrachtungsweisen (Antennen vs.
> Leitungstheorie), deshalb rechne ich vorerst nicht mit. Ist jedoch
> interessant, danke!

Um Frequenzen geht es hier ja nicht. Aber, wenn es um den Widerstand 
geht, den die Quelle anfänglich sieht, sind die 860 Ohm ungeeignet. Die 
sich aus den Glg. für einen Dipol ergebenden Werte für L' und C' bringen 
uns da schon näher.


> Jedoch, sind wir uns wenigstens einig, dass der Verlängerungsfaktor 1
> ist, weil die "Leitungen" als verlustfrei & sich im Vakuum befindlich
> betrachtet werden konnten?
Natürlich! Deshalb 1 Jahr.

> (Bzw. es geht hier nicht um Leitungstheorie.)
Genau! Deshalb dürfen auch nicht deren Modelle verwendet werden.


Die Pointe ist doch, dass der Leiter das Feld führt. Auch wenn das 
geführte Feld dann jeweils zwei mal abbiegt. Niemand würde erwarten, 
dass die Lampe effektiv leuchtet, wenn die Leitung nach dem halben 
Lichtjahr irgendwo unterbrochen ist. Von sehr geringen Einflüssen qua 
Influenz abgesehen, aufgrund des Einschaltens, das hier aber > 1/2 Jahr 
dauert auch bei so unterbrochener Leitung.


Gruß

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


Lesenswert?

Analog dazu wärem zwei kurzgeschlossene 240 Ohm Antennenkabel mit 10m 
Länge zu rechnen, was die Transiente auf der gegenüberliegenden Seite 
induziert.

von Xeraniad X. (xeraniad)


Lesenswert?

@ Dieter, 28.11.2021 08:56
Und wie könnte ich mir die beiden von Dir erwähnten, jeweils 
kurzgeschlossenen 240 &#969; -Leitungen mit der Sprungfunktion 
-Spannungsquelle & der &#128161;) zusammen geschaltet vorstellen?

von ??? (Gast)


Lesenswert?

Xeraniad X. schrieb:
> @Joachim ( 28.11.2021 07:40)
> Wir haben keine Angabe zur Frequenz

Völlig falsch! Natürlich liegt diese Info vor.

Zur Zeit t0 gibt es einen Sprung von 0 auf 1.

Nach der Fourier Analyse bekommst du das Spektrum.


Jetzt fleißig rechnen.

von Gerald K. (geku)


Lesenswert?

Wesentlich ist die Entferung (1m) zwischen Taster und Lampe.
Spätestens nach etwa 3,3ns beginnt der Strom der Wellenfront durch die 
Lampe sich aufzubauen.

Die Lampe ist an beiden Enden über eine ideale 1/2 Lichtjahre lange 
Leitung angschlossen. Für den Stromfluß ist der Wellenwiderstand der 
Leitung von Bedeutung. Wie schnell der Wellenwiderstand seinen gültigen 
Wert einnimmt hängt von der Frequenz der Spannungsquelle ab. Je kleiner 
die Frequenz umso länger dauert dies.

(der Einschaltvorgang hat ein Spektrum dessen Amlitude mit der Frequenz 
abnimmt)

Man kann sich vorstellen, dass ein Strom fließt der sich entlang der 
Leitungskapazität aufbaut.
(gleiches gilt auch für die Kopplung über die Leitungsinduktivitäten)
Dies braucht aufgrund der verteilten Leitungskapazität entsprechend 
Zeit. Der Leitungskurzschluss wird erst nach einen halben Jahr erreicht 
und es dauert ein weiteres halbes Jahr bis dieser Kurzschluss am 
Leitungsanfang wahr genommen wird.

Fazit, der Einschaltevorgang dauert ein Jahr bis sich an der Lampe die 
VOLLE Batteriespannung aufgebaut hat, allerdings nur bei keinem ohmschen 
Leitungswiderstand und keiner ohmschen Ableitung.

von Xeraniad X. (xeraniad)


Lesenswert?

@ "???", 28.11.2021 09:27:
Ja, ich hatte Laplace im Sinn. Fleissig rechnen mit Fourier... naja

von Xeraniad X. (xeraniad)


Lesenswert?

@ Gerald,  28.11.2021 09:29:
Danke, das müsste doch dann doch wieder gemäss Leitungstheorie 
nachvollziehbar sein.

von Gerald K. (geku)


Lesenswert?

Xeraniad X. schrieb:
> Danke, das müsste doch dann doch wieder gemäss Leitungstheorie
> nachvollziehbar sein.

Ja, wobei die Dynamik des Wellenwiderstandes berücksicht werden muss. 
Der Wellenwiderstand gilt für ein "Eingespieltes System".

Die "VOLLE Spannung" ist die Batteriespannung reduziert um die 
Spannungsabfälle an den beiden Z11s.

von Schrauber (Gast)


Lesenswert?

Wenn ich am Bike oder Auto über den Handgriff einen Bowdenzug ziehe, 
wird am anderem Ende die Reaktion sofort und ohne Zeitverzögerung 
ausgelöst. Egal, ob am Vergaser, Choke, Kupplung, Bremse, Tank-/ 
Kofferraumschloß o- a. Bauteilen gezogen wird.

Nix Geschwindigkeit der Ausbreitung einer Welle oder so. Die 
Bowdenzugseele ist ja immer da, und wenn die nicht gerade so ein 
Billoigzeug ist, längt sie sich nicht.
Die Außenspirale als Gegenhalt natürlich auch.

Die Lösung für das Einschalten einer Lampe in 1 Lichtjahr Entfernung ist 
also ein Batterie und Schalter an der Lampe, sowie ein entsprechend 
langer Bowdenzug zum Schalter.
Schaltet die Lampe garantiert sofort.

Als alter Schrauber muß ich noch drauf hinweisen: Wird bei der Länge 
vielleicht etwas schwergängig sein, also gerade verlegen, und gut ölen !

:-)

von Joachim (Gast)


Lesenswert?

Bei der Leitungstheorie verlaufen Hin- und Rückleiter parallel, was 
Einfluss auf die Felder und somit auf L' und C' hat. Hier verlaufen Hin- 
und Rückleiter entgegengesetzt.


Gruß

von Xeraniad X. (xeraniad)


Lesenswert?

Also der Wellenwiderstand war für mich (bei einer verlustfreien Leitung)
, bisher also recht konstant.
Was hat das jetzt mit
 zu tun, bzw. was wäre das? (1,1) der 4pol -Impedanz -Matrix? (Da wird 
mir wohl langsam nur der Kurt weiterhelfen können)

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


Lesenswert?

Xeraniad X. schrieb:
> Und wie könnte ich mir die beiden von Dir erwähnten,

Phase1:
Erstmal gibt es nur die Übertragung von "Antenne" zu "Antenne" als ein 
Übersprechen der Leitungen.

Phase2:
Weil aber der ohmsche Widerstand Null ist, steigt der Strom so lange, 
bis die erste Reflexion von der Lampe zurückgelaufen ist. Dh wenn die 
Glühlampe so empfindlich ist, dass diese nach der Zeit 
Abstand/Lichtgeschwindigkeit bereits leuchtet, dann ist diese nach der 
Zeitdauer von einem Jahr, wenn der Strom über die lange Leitung ankommt 
spätestens durchgebrannt.

von Gerald K. (geku)


Lesenswert?

Schrauber schrieb:
> Nix Geschwindigkeit der Ausbreitung einer Welle oder so. Die
> Bowdenzugseele ist ja immer da, und wenn die nicht gerade so ein
> Billoigzeug ist, längt sie sich nicht.
> Die Außenspirale als Gegenhalt natürlich auch.

Wenn der Bowdenzug 1m lang ist, dann daher es mindestens 3,3ns bis das 
"Signal" am anderen Ende angekommen ist.

von Xeraniad X. (xeraniad)


Lesenswert?

Danke für alles, war unterhaltsam.

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


Lesenswert?

Übrigens es handelt sich dabei um eine ideale Stromquelle. D.h. dI/dt 
bleibt über eine sehr lange Zeitdauer konstant. Man berechne mal den 
Strom, der so nach einem Tag fließt und welchen Platzbedarf die 
Elektronen als Querschnitt benötigen würden, also der Durchmesser der 
Elektronenwolke. Da kommt man in alle möglichen Grenzbereiche.

von Xeraniad X. (xeraniad)


Lesenswert?

Jaja, und ich dachte noch, die "Batterie" als ideale Spannungs -quelle 
mit Sprungfunktion modellieren zu können, schönen Tag auch.

: Bearbeitet durch User
von Jonny O. (-geo-)


Lesenswert?

Peyer schrieb:
> Marek N. schrieb:
>> Gemeint ist 1 m / c = 3,3 ns
>> [...]
>> Der Ansatz mit dem Poynting-Vektor ist OK, da sich die Ausbreitung von
>> (TEM)-Wellen eben nicht an das Vorhandensein von Ladungen oder Leitungen
>> bindet.
>
> In den 3,3ns kann das Feld ja maximal 1m weit kommen. Hieße das nicht,
> dass in dieser Zeit die lichtjahre langen Leiter überhaupt noch nicht
> "befeldet" werden, d.h. das System genau das gleiche Ergebnis zeigen
> müsste, wie das von mir angehängte mit je 1m langen offenen Enden? Würde
> man fragen, wie lange es dauert, bis die Birne nach schließen des
> Tasters leuchtet, wäre die Antwort einfach: Nie.

Das ist ein sehr guter Hinweis. Letztlich "breitet" sich die Information 
darüber wie lang die Leiter sind nur mit Lichtgeschwindigkeit aus. Das 
bedeutet, dass sie nach 3,3ns lediglich 1 Meter lang sind (bezüglich 
ihrer Wirkung). Nach der doppelten Zeit dann eben 2 Meter usw.

Hier jetzt meine Erklärung, warum die Lampe dennoch nach 1m/c anfängt zu 
leuchten:

Zwischen den Leitern bildet sich eine Kapazität aus. Die Information der 
Größe dieser Kapazität müsste sich ebenfalls mit Lichtgeschwindigkeit 
ausbreiten. Das bedeutet, dass sie nach 3,3ns der Kapazität entspricht, 
die sich bei einem Aufbau mit 1m langen Leitungen ergäbe. Dann wird sie 
immer größer, weil die Leiter immer länger werden (und zwar mit 
Lichtgeschwindigkeit). Das bedeutet, dass diese wachsende Kapazität auch 
ständig einen Stromfluss ermöglichen müsste, da sie nicht voll wird, 
solange sie anwächst. Es ist also so, als hätte man ständig den Effekt 
einer Kapazität, die im Einschaltaugenblick eine niederohmige Verbindung 
darstellt.

: Bearbeitet durch User
von Xeraniad X. (xeraniad)


Lesenswert?

@ Jonny O., 28.11.2021 10:54
"Zwischen den Leitern bildet sich eine Kapazität aus".
Um Missverständnissen vorzubeugen: nicht zwischen den "Leitern" links 
und rechts (den beiden Dipol -Armen), sondern zwischen den Leiter 
-Paaren jeweils oben und unten,
war das so von Dir gemeint.

: Bearbeitet durch User
von Jemin K. (jkam)


Lesenswert?

Eigentlich könnt Ihr aufhören zu spekulieren, denn der Thread enthält 
schon alle nötigen Infos: die Information über die Feldänderung kommt 
nach ca. 1m/c an der Lampe an. Ob sie davon leuchtet, hängt von der 
Lampe ab. Nach der Signallaufzeit der Wellen durch die Leitungen wird 
die Lampe nach und nach heller leuchten, bis die Reflektionen im Kabel 
im DC-Zustand abgeklungen sind. Das Veritasium-Video ist im Prinzip 
irreführend, genauso wie sein Lichtgeschwindigkeitsvideo.

von Xeraniad X. (xeraniad)


Lesenswert?

Danke für den netten Hinweis, welchen ich sehr gerne näher inspizieren 
werden.
Allerdings kommt mir die etwas pauschal formulierte Bermerkung, "wir 
können aufhören zu spekulieren", derzeit etwas überheblich vor.

: Bearbeitet durch User
von Jonny O. (-geo-)


Lesenswert?

Xeraniad X. schrieb:
> @ Jonny O., 28.11.2021 10:54
> "Zwischen den Leitern bildet sich eine Kapazität aus".
> Um Missverständnissen vorzubeugen: nicht zwischen den "Leitern" links
> und rechts (den beiden Dipol -Armen), sondern zwischen den Leiter
> -Paaren jeweils oben und unten,
> war das so von Dir gemeint.

Ja genau. Danke für die Präzisierung. Sie bildet sich zwischen den 
parallel verlaufenden Leitungen aus.

von Jemin K. (jkam)


Lesenswert?

Hier gibt's das ganze als hübsche Simulation:
https://www.youtube.com/watch?v=aqBDFO1bEs8&ab_channel=BenWatson

von Jemin K. (jkam)


Lesenswert?

Xeraniad X. schrieb:

> Allerdings kommt mir die etwas pauschal formulierte Bermerkung, "wir
> können aufhören zu spekulieren", derzeit etwas überheblich vor.

Entschuldigung, so war es nicht gemeint. Ich wollte nur darauf 
hinweisen, dass die Sache bereits korrekt erklärt im Text zu finden ist. 
Es will sich aber bestimmt nicht jeder durch den ganzen Thread quälen.

von Jonny O. (-geo-)


Lesenswert?

Jemin K. schrieb:
> Nach der Signallaufzeit der Wellen durch die Leitungen wird
> die Lampe nach und nach heller leuchten

Ich würde sagen, dass sie direkt mit voller Helligkeit leuchtet. 
Schließlich ist die Kapazität direkt zu Beginn (nach 3,3ns) ein quasi 
Kurzschluss, welcher aufrechterhalten wird, da die Kapazität weiter 
anwächst.

von Xeraniad X. (xeraniad)


Lesenswert?

Irgendwie habe ich immer noch die Illusion /den Wunsch, das Ganze 
konsistent mit Leitungstheorie beschreiben zu können, denn der 
allmähliche (stufenweise) Anstieg des Stromes erinnert doch stark an die 
Reflexionen in den Leitungen.
Auf der anderen Seite sehe ich auch die zunächst ungeladene 
Kapazität(en), welche zum Einschalt -Zeitpunkt zunächst wie ein 
Kurzschluss wirkt.
Ich bastel ein Modell... (ohne Gewähr).

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


Lesenswert?

Auf der Batterieseite gibt es einen Sprung von Null auf die 
Batteriespannung. Der Stromverlauf wird zunächst eine linieare Steigung 
beginnend von Null mit U/X  (X: Wellenwiderstand) aufweisen. Je länger 
die Leitung ist, desto mehr wird sich die Rückkopplung auswirken.

Sekundar wird induktiv und kapazitiv ein Spannung induziert. Wenn zum 
Beispiel die Zeit von 2m/c vergangen ist, dann sind je rund 1,5m der 
Leitung glühlampenseitig vom Feld erfaßt. Die Glühlampe sieht nur die 
Spannung, die von dem 1,5m gegenüber dem Wellenwiderstand der weiteren 
Leitung abfällt.

Auf der Seite vorher ist noch das Beispiel mit der 240 Ohm-Leitung. Das 
Verhalten läßt sich nachsimulieren auf einer solchen Leitung. Bei 10m 
Leitung verwende einfach mal eine Wellenlänge von 10cm. Es ist dabei 
schön zu sehen, wie von Periode zu Periode das Signal an der Last 
zunimmt. Nach hundert Perioden ist man am Leitungsende angelangt. Man 
berechne den Kopplungsfaktor der beiden Kabel in der Leitung über die 
Länge und vergleiche dann noch mit dem was passiert nach zweihundert bis 
vierhundert Perioden.

Und dann rechnet man das Ganze mit immer größeren Wellenlängen durch, dh 
auch 10m, 20m, 40m, usw. nicht auslassen.

von Helge (Gast)


Lesenswert?

Dieter D. schrieb:
> ideale Stromquelle

Seit wann hat eine Stromquelle das Batteriesymbol?

von Joachim (Gast)


Lesenswert?

Jonny O. schrieb:
> Xeraniad X. schrieb:
>> @ Jonny O., 28.11.2021 10:54
>> "Zwischen den Leitern bildet sich eine Kapazität aus".
>> Um Missverständnissen vorzubeugen: nicht zwischen den "Leitern" links
>> und rechts (den beiden Dipol -Armen), sondern zwischen den Leiter
>> -Paaren jeweils oben und unten,
>> war das so von Dir gemeint.
>
> Ja genau. Danke für die Präzisierung. Sie bildet sich zwischen den
> parallel verlaufenden Leitungen aus.

Auch der Begriff "Kapazität" zwischen den parallel verlaufenden 
Leitungen ist hier unangebracht.

Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Kapazit%C3%A4t
Elektrische Kapazität (Physik), Maß für die Fähigkeit eines Körpers oder 
Systems, elektrische Ladung zu speichern

Hier hat ja nicht die eine Leitung (der parallel verlaufenden Leitungen) 
+Q und die andere -Q.

Natürlich bewirken die Felder auch in 1 m Abstand etwas. In Summe 
schrieb ich deswegen auch von "Influenz".


Gruß

von Joachim (Gast)


Lesenswert?

Joachim schrieb:

> Hier hat ja nicht die eine Leitung (der parallel verlaufenden Leitungen)
> +Q und die andere -Q.

Muss heißen: Das eine Teilstück der Leitung (oben bzw. unten). Ist ja 
jeweils die selbe...


Gruß

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


Lesenswert?

Schrauber schrieb:
> Schaltet die Lampe garantiert sofort.

Das gilt im Newtonschen Universum, nicht aber im (erweiterten) 
Einsteinschen Universum.

Gedankenexperiment: Dein Bowdenzug geht bis zum Mond und zurück. Zieht 
auch sofort? Glückwunsch, Du hast Überlichtgeschwindigkeit 'erfunden' 
%-)!

Erde - Mond etwa 380.000 km, entspricht eine gute Sekunde (einfache 
Strecke).

Die Lösung dieser - scheinbar simplen Aufgabe - scheint doch alles 
andere als trivial. Vom Gedanken an eine einfache Stange über die 
Leitungstheorie bis zur Relativitätstheorie ist alles dabei.

Jemin K. schrieb:
> dass die Sache bereits korrekt erklärt im Text zu finden ist.

Auf welchen Text beziehst Du Dich? Ich sehe die Frage noch nicht 
zufriedenstellend beantwortet.

von Xeraniad X. (xeraniad)


Lesenswert?

@joachim, z. B. 28.11.2021 09:57
Die beiden Dipol -Arme links und rechts darf ich nicht als getrennte 
Leitungs -Stücke getrennt betrachten & behandeln, denn sonst würde mein 
angestrebtes (Leitungs -) Modell deren (gegenseitige) Wechsel -Wirkung 
nicht berücksichtigen.
Daher sehe ich es jetzt endlich ein... es ist als Dipol (nicht als nur 
einfach 2 Leitungen) zu betrachten...
Danke

: Bearbeitet durch User
von Gerald K. (geku)


Lesenswert?

Xeraniad X. schrieb:
> Zwischen den Leitern bildet sich eine Kapazität aus".
> Um Missverständnissen vorzubeugen: nicht zwischen den "Leitern" links
> und rechts (den beiden Dipol -Armen), sondern zwischen den Leiter
> -Paaren jeweils oben und unten,
> war das so von Dir gemeint.

Die Kapazität bildet sich, bedingt durch Potentia,unterschiede, 
gegenüber der Umgebung aus.

: Bearbeitet durch User
von Xeraniad X. (xeraniad)


Lesenswert?

... so wie z. B. einer Kugelelektrode?
Damit hatte ich immer schon Mühe, aber das ist mein Problem.
Ebenfalls bereitet mit noch Kopf-Zerbrechen, ob es bereits eine 
vernünftige Annahme bezüglich des ohmschen Widerstandes der {hier} 
postulierten idealen Birne gibt; derzeit habe ich diesen in meinen 
Notizen als "R" bezeichnet.

: Bearbeitet durch User
von Joachim (Gast)


Lesenswert?

Mohandes H. schrieb:
> Schrauber schrieb:
>> Schaltet die Lampe garantiert sofort.
>
> Das gilt im Newtonschen Universum, nicht aber im (erweiterten)
> Einsteinschen Universum.

Für die Frage, wann die Lampe leuchtet, brauchen wir noch keinen 
Einstein (1905). Hier reicht Maxwell (1861 bis 1864).

Für den Aspekt, dass die Schallgeschwindigkeit (aka 
Druckausbreitungsgeschwindigkeit) bei einem starren Gebilde nicht größer 
als die Vakuum-Lichtgeschwindigkeit sein kann ev. schon. Aber auch hier 
kann man auf Maxwell verweisen, dass die Kraftübertragung 
elektromagnetisch erfolgt.


> ... Ich sehe die Frage noch nicht zufriedenstellend beantwortet.

Die Leitungen führen die Felder. Die Felder breiten sich im Vakuum mit c 
aus. Der Rest sind Schmutzeffekte.


Gruß

von Xeraniad X. (xeraniad)


Lesenswert?

Was wäre denn nun die definitive, erlösende Antwort auf die originale 
Frage, für alle diese Teilnehmer, welche jetzt noch fassungslos vor 
ihren Bildschirmen bangen, um der ersehnten, finalen Referenz -Lösung zu 
harren?

: Bearbeitet durch User
von Georg M. (g_m)


Lesenswert?

Jemin K. schrieb:
> die Information über die Feldänderung kommt
> nach ca. 1m/c an der Lampe an. Ob sie davon leuchtet, hängt von der
> Lampe ab.

Das ist die eigentliche Frage.
Dass zwei elektrische Leiter elektromagnetisch irgendwie (schwach) 
gekoppelt sind - besonders wenn sie parallel verlaufen - ist keine neue 
Erkenntnis.

von Xeraniad X. (xeraniad)


Lesenswert?

Die orignale Frage lautete jedoch nicht genau so.
Wie denn wäre die Antwort {gemäss der angeblich nicht neuen Erkenntnis} 
darauf?

: Bearbeitet durch User
von Helge (Gast)


Lesenswert?

Durch die unklaren Bauteilwerte gibt es keine Antwort (bzw. mehrere).

von Josef L. (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Ich mache mal folgende Annahmen:
- Länge der Leitungen in jede Richtung 1/2 Lichtsekunde, also 150000km
- Abstand der Leiter 1m
- Drahtdurchmesser 1.5mm, damit Wellenwiderstand 862 Ohm
- Leitungsverluste: keine
- Batteriespannung 10V
- Lampenwiderstand 100 Ohm
Die Simulation habe ich daraufhin mit 2 "Lossy Transmission Lines" mit 
R=0, G=1f, C=3.87pF und L=2.88µH gemacht - bezogen auf die jeweilige 
Zeitkonstante L/c schauen sie im Prinzip gleich aus. Oben die Ergebnisse 
für am Ende offene bzw. abgeschlossene Leitungen. Wie man sieht ist es 
im Prinzip egal: bei der offenen Leitung wechselt das Vorzeichen, bei 
der geschlossenen bleibt es gleich. Nur die Stromstärke ändert sich 
jeweils wenn die Welle zurück kommt. Die Stromstärke schwankt in etwa um 
den Wert, den man mit einem Gesamtwiderstand aus Lampe plus 1-2x 
Wellenwiderstand bekommt.

Als drittes das Ergebnis mit verlustbehafteter Leitung (0.02 Ohm/m) - 
erheblich niedrigerer Strom, nur für 1 Sekunde, dann wirds finster.

von Xeraniad X. (xeraniad)


Lesenswert?

Danke @Josef L. 28.11.2021 14:32,
was mich gerade etwas ermuntert, meine Ansatz -Versuche mit 
Leitungstheorie und Laplace -{Rück -}Transformation dennoch weiter zu 
verfolgen {man möge mich da bitte de -motivieren; bezüglich einer 
Wechselwirkung zwischen den beiden Dipol -Armen; welche in meinem 
Leitungs -Modell nicht berücksichtigt wäre}.
Ich werde Dein Modell studieren.
(Ausserdem ist es ja nur auch ein unbedeutendes Detail, ob wir es mit 
Lichtjahren oder Licht -Sekunden zu tun haben. Schliesslich wurde 
irgendwo unterwegs im Verlaufe nebenbei die belanglose Nebensächlichkeit 
offenbar, dass es nicht ganz um Lichtjahre ging, aber das ist ja, wie 
bereits mehrfach kompetent erwähnt wurde, nur quantitativ.)

OK, ich erkenne: Das hinter der unklar formulierten Aufgabestellung 
versteckte Modell ist zumindest (bewusst?) kontrovers; erst recht dann 
fehlende /unvollständige konkrete numerische Angaben.
Das ist ja bereits den unterschiedlichen Betrachtungsweisen der 
Teilnehmer leicht anzusehen.

: Bearbeitet durch User
von Xeraniad X. (xeraniad)


Lesenswert?

Jedoch, durch die bewusst unklare Spezifikation lockt & eröffnet sich 
der TO die Arena erst recht.
Danke für die Erkenntnis @ TO » r3 tr0 « ^^.

: Bearbeitet durch User
von Josef L. (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Man kann eine der beiden Seiten weglassen und dort Lampe und Batterie 
bzw. Schalter direkt verbinden. Wenn man dann die Lampe durch einen 
Widerstand und Batterie und Schalter durch einen Rechteckgenerator 
ersetzt, kann man das im stillen Kämmerlein testen, indem man als 
Doppelleitung mehrere Meter mit Koaxkabel nimmt (am Ende offen!) und die 
Spannung am Widerstand oszillografiert.

Anbei das, was mit 12.3m altem 240-Ohm-Antennen-Flachbandkabel 
rauskommen sollte, was bei mir grade rumliegt, dazu eine 9V-Batterie und 
ein 680-Ohm-Widerstand. Einschaltimpuls halt. Ohne Triggerung am Oszi 
nicht zu sehen, daher mein Vorschlag mit Rechteckgenerator, hier zB 
f=50kHz.

Danach Sense. Mit Koax dauert die gedämpfte Schwingung bedeutend länger, 
da L- und C-Beläge erheblich höher sind. Mit dünnem Koax nochmal länger, 
bis 1ms, also f<500Hz wählen.

von Carsten S. (dg3ycs)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Gerald K. schrieb:
> Fazit, der Einschaltevorgang dauert ein Jahr bis sich an der Lampe die
> VOLLE Batteriespannung aufgebaut hat, allerdings nur bei keinem ohmschen
> Leitungswiderstand und keiner ohmschen Ableitung.

Ah, gut das du das schreibst...
Der Sinn von vorsätzlich eingefügten Leitungsverlängerungen ist also 
Schaltflanken bzw. Impulse möglichst weit abzuflachen und nicht wie ich 
bisher dachte Laufzeitunterschiede auszugleichen bzw. bewusste 
Verzögerungen zu erreichen bei möglichst UNVERÄNDERTER Signalform...

Dann sind die schönen Schnörkel die man heute auf vielen 
Digitalbaugruppen findet, insbesondere im Bereich von Prozessoren und 
Speicher, also dazu da damit sich die Speicherzellen nicht vor den 
scharfen Flanken erschrecken und nicht um sich aus der Mechanik 
zwangsweise gegebenen Laufzeitunterschiede auszugleichen...


Leute, lasst euch doch nicht von den absurd großen Dimensionen in die 
Irre führen. Das ganze kann man Problemlos skalieren.

Und wie schon geschrieben:
Wenn man das auf ein paar Meter bis hinunter zu Millimetern bzw von 
Lichtjahren auf Mikro- bis Nanosekunden herunterskaliert hat man etwas 
was seit jetzt beinahe einem Jahrhundert in der Technik bewusst 
ausgenutzt wird.
https://de.wikipedia.org/wiki/Verz%C3%B6gerungsleitung#Elektromagnetische_Verz%C3%B6gerungsleitung

Und nicht nur das: Licht benötigt im Vakuum für die Strecke von 1m 
~2,6ns

Zwei Nanosekunden sind eine Größenordnung die im Bereich von vielen der 
bei Hobbyelektronikern daheim stehenden Messgeräten  auflösbar sind. 
Wenn man den Weg von 1m auf noch problemlos händelbare 5m oder 10m 
verlängert ist das selbst mit einfacheren Oszilloskopen (5ns/Div) noch 
hinreichend genau darstellbar.

Jeder der ein noch so einfaches 50MHz Speicherskope und 10m Kabel daheim 
hat kann das problemlos selbst daheim nachstellen. Lediglich der 
Verkürzungsfaktor ist individuell.
Selbst mit langsameren Speicherskopes (10MHz, 20MHz) geht das 
problemlos, nur die Leitung muss etwas länger sein wenn man ausreichende 
Ablesegenauigkeit möchte.

Daher für das Beispiel:
Einschaltverzögerung: 1 Jahr * (1 / Verkürzungsfaktor der Leitung)

Bei idealer oder zumindest handelsüblicher Leitung gilt damit:
1 Jahr <= Leuchtbeginn < 2Jahre

Wie geschrieben: Von der großen Dimension nichts besonders, tägliches 
Brot eines jedem der mit High-Speed Digitalschaltungen arbeitet und 
vielen anderen die sich mit Signalverarbeitung beschäftigen...

Gruß
Carsten

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


Lesenswert?

Josef L. schrieb:
> Man kann eine der beiden Seiten weglassen und dort Lampe und Batterie
> bzw. Schalter direkt verbinden.

Das ist nicht das gleiche, weil Du dann eine phasenverschobene Lösung 
bekommst.

von Rainer V. (a_zip)


Lesenswert?

Carsten S. schrieb:
> Der Sinn von vorsätzlich eingefügten Leitungsverlängerungen ist also
> Schaltflanken bzw. Impulse möglichst weit abzuflachen und nicht wie ich
> bisher dachte Laufzeitunterschiede auszugleichen bzw. bewusste
> Verzögerungen zu erreichen bei möglichst UNVERÄNDERTER Signalform...

Auch wenn es nicht ganz zur spannenden Aufgabe hier gehört...ist das 
wirklich so? Ging bisher immer davon aus, dass es tatsächlich um die 
Laufzeiten geht. Schließlich wollte schon ein "prähistorisches" D-Ram in 
einem schmalen Zeitfenster exakte Timings auf den Daten, Adress und 
Steuerleitungen. In diesem Zusammenhang macht "Schaltflanken bzw. 
Impulse möglichst weit abzuflachen" irgendwie keinen Sinn...
Toller Faden jedenfalls! Gruß Rainer

von Carsten S. (dg3ycs)


Lesenswert?

Hi,

Rainer V. schrieb:
> Carsten S. schrieb:
>> Der Sinn von vorsätzlich eingefügten Leitungsverlängerungen ist also
>> Schaltflanken bzw. Impulse möglichst weit abzuflachen und nicht wie ich
>> bisher dachte Laufzeitunterschiede auszugleichen bzw. bewusste
>> Verzögerungen zu erreichen bei möglichst UNVERÄNDERTER Signalform...
>
> Auch wenn es nicht ganz zur spannenden Aufgabe hier gehört...ist das
> wirklich so?

Nein, natürlich nicht! ;-)
Das war Sarkasmus angesichts der Theorien die hier manche verzapfen!
Wo doch leitungslängenabhängige Signallaufzeiten nun wirklich seit 
Jahrzehnten anerkannter Stand der Technik sind und schon mehrfach von 
mehreren hier darauf hingewiesen wurde.

Gruß
Carsten

: Bearbeitet durch User
von Rainer V. (a_zip)


Lesenswert?

Carsten S. schrieb:
> Gruß
> Carsten

...schwitz...hatte im Augenblich echt gedacht...

Beitrag #6893823 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Josef L. (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Es ist noch viel verrückter - mal mit der "echten" Leitungssimulation 
(zu Fuß) simuliert! Mal alles auf eine Seite, die andere 
kurzgeschlossen, mal Batterie und Lampe in die Mitte; Leitungen jeweils 
am Ende offen.

von Carsten S. (dg3ycs)


Lesenswert?

Josef L. schrieb:
> Es ist noch viel verrückter - mal mit der "echten" Leitungssimulation
> (zu Fuß) simuliert! Mal alles auf eine Seite, die andere
> kurzgeschlossen, mal Batterie und Lampe in die Mitte; Leitungen jeweils
> am Ende offen.

Ja, schöne Simulation...
Aber was hat das jetzt mit der Aufgabe zu tun?

Die Aufgabe war doch herauszufinden wann die Lampe beginnt zu leuchten.

Also wie lange dauert es vom schließen des Stromkreises bis der 
Elektronenfluss durch den Glühdraht hinreichend stark ist damit dieser 
sichtbar Glüht.

Und damit hat deine Simulation gar nichts zu tun.

Was du Simulierst ist einfach das Ausbreitungsverhalten inkl. Reflexion 
an einer nicht abgeschlossenen Leitung bzw. bei einem Impedanzsprung.

Also das Arbeitsprinzip nach dem man mit einem TDR Leitungslängen 
bestimmt (bzw. Unterbrechungen findet)

Gruß
Carsten

von Josef L. (Gast)


Lesenswert?

Carsten S. schrieb:
> bis der
> Elektronenfluss durch den Glühdraht hinreichend stark ist damit dieser
> sichtbar Glüht.

Das ist unlösbar, da keinerlei Angaben über die Lampe gemacht werden, 
und wie man an der Simulation sieht, fließt der Strom sofort! Wenn die 
Lampe mit dem Strom klarkommt, glüht der Draht, und wenn sie einen 
stärkeren Strom braucht bzw. die Spannung die an ihr abfällt zu niedrig 
ist, dann glüht sie nicht.

von Carsten S. (dg3ycs)


Lesenswert?

Hi,

Josef L. schrieb:
> Das ist unlösbar, da keinerlei Angaben über die Lampe gemacht werden,
Naja, man kann -wie es hier die ganze Zeit für wesentlich wichtigere 
Elemente der Fragestellung gemacht wird- Annahmen treffen. Auf ein paar 
ms kommt es nun wirklich nicht an.

Ich denke wir können uns beim Sinn der Aufgabe darauf einigen das es 
eine Lampe ist die bei der gegeben Batteriespannung abzgl. 
Spannungsverlust auf der Zuleitung vom Nennstrom durchflossen würde und 
damit Hell leuchten würde. Sonst würde die Aufgabe ja gar keinen Sinn 
machen.

Und genauso kann man Annehmen das eine Glühlampe die vom Nennstrom 
durchflossen wird in weniger als einer Sekunde deutlich aufleuchtet.
(Von wenigen Ausnahmen abgesehen wird in sehr viel weniger als 1 Sekunde 
bereits die praktisch volle Lichtstärke erreicht sein)

Josef L. schrieb:
> und wie man an der Simulation sieht, fließt der Strom sofort! Wenn die
> Lampe mit dem Strom klarkommt, glüht der Draht, und wenn sie einen
> stärkeren Strom braucht bzw. die Spannung die an ihr abfällt zu niedrig
> ist, dann glüht sie nicht.

Nein, genau das zeigt die Simulation ja gerade nicht!
Du simulierst zuerst den Zustand am SCHALTER bei unterbrochenem 
Stromkreis. Stromfluss ist nur durch die Kapazitive Kopplung für den 
Einschaltimpuls möglich, dann im zweiten Modell hast du zwar den 
Verbraucher in der Mitte, aber zum einen einen ZWEIFACH unterbrochenen 
Stromkreis und zum anderen unterschlägt deine Simulation den 
wesentlichen Parameter: Die Laufzeit aufgrund der Strecke/räumlicher 
Ausdehnung!
Und damit ist das ganze Witzlos...

Noch einmal:
Signallaufzeiten sind nichts neues! Diese treten immer auf und können 
positive und negative Auswirkungen haben. Im High Speed Digitaldesign 
sind die bereits seit mehr als einem Jahrzehnt bei Parallelen Bussen ein 
enormes Problem das auf jeden Fall beachtet werden muss. Die mechanische 
Länge aller Einzelleiter des Busses muss bis auf wenige mm (Vielleicht 
bald mm Bruchteile) exakt gleich lang sein.
Da dies Layouttechnisch nicht so ohne weiteres möglich ist werden extra 
Umwegleitungen eingefügt damit die Signale auf allen Leitungen auch 
wirklich genau gleichzeitig ankommen.

In den Anfangsjahren der Computertechnik hat man teilweise einfach viele 
Meter Draht als Zwischenspeicher verwendet. Die drahtlänge bestimmte die 
Speichertiefe. Effekt war die Laufzeit. (Danach ist man mechanische 
Laufzeiten und dann auf die direkten Vorläufer der heute bekannten 
Speichertechniken umgestiefen)

usw. usf.

Jedes Signal das sich ausbreitet hat eine Laufzeit. Insbesondere auch 
elektrische Signale entlang eines Leiters.
Diese Laufzeit entspricht der Lichtgeschwindigkeit im Vakuum 
multipliziert mit dem Kehrwert des Verkürungsfaktors des Leiters.

Daher KANN die Lampe gar nicht "unmittelbar" leuchten.
Mal ganz abgesehen davon das dies eine Informationsübertragung (Licht an 
ist Information: Schalter geschlossen) mit Überlichtgeschwindigkeit 
wäre.
Und was das bedeutet muss ich dir glaube ich nicht erklären.

Gruß
Carsten

von Peyer (Gast)


Lesenswert?

Josef L. schrieb:
> Es ist noch viel verrückter - mal mit der "echten" Leitungssimulation
> (zu Fuß) simuliert!

Kannst du mal noch die Ströme an der Quelle und am "Ende" plotten 
lassen?

von Josef L. (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Peyer schrieb:
> Kannst du mal noch die Ströme an der Quelle und am "Ende" plotten
> lassen?

Ja, danke, das ist sehr aufschlussreich.
Grün=Strom am Pluspol in die Leitung hinein
Rot=Strom an R1
Gelb=Strom dazwischen am Ende der Leitung
Blau=Strom am Ende der anderen Leitung, mit Minus davor
Zwischen Rot und Grün keine Zeitverschiebung, geht ja mit Induktion
Gelb und Blau dagegen mit halber Zeit bis zum Rücklauf.
Und das Ganze als gedämpfte Schwingung da sich der Kondensator auflädt. 
Spannung steigt auf halbe Versorgungsspannung, Strom geht gegen Null.

Also doch nur ein kurzer Blitz, falls der Draht da schon reagiert. Aber 
2x 13m sind was anderes als 2x 150000 km. Wenn man die Leitung feiner 
modelliert, werden die Überschwinger kleiner. Mit dem Bauteil 
Transmission line bekommt man Rechtecke bzw. Spikes.

von Josef L. (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

OK, ich habe bisher schwachsinnigerweise nur die Spannung links am 
Lastwiderstand betrachtet - einzig sinnvoll ist der Spannungsabfall am 
Lastwiderstand und der Strom durch ihn. Anbei die Simulationen mal mit 2 
offenen, dann mit 2 am Ende kurzgeschlossenen Transmission lines.

Beide fangen gleich an, bei der offenen schlägt dann nach der Laufzeit 
Strom und Spannung zu negativen Werten um, nach 2x Laufzeit wieder ins 
positive, und nähert sich der Amplitude Null, bei der abgeschlossenen 
Version erhöhen sich Strom und Spannung jeweils stufenweise auf den 
Maximalwert.

Juckt das keinen in den Fingern das mal nachzumessen? Rechteckgenerator, 
Oszi, 2x10m Koaxkabel? Ich müsste das Netzteil meines NF-Generators erst 
reparieren, da ist ein Tantalelko schwarz, am Ausgang 0V.

von Dieter (Gast)


Lesenswert?

Josef L. schrieb:
> Juckt das keinen in den Fingern das mal nachzumessen?

Die Sachen für eine solche Messung sind leider dislosziiert. Nicht jeder 
hat noch so viel Platz.

von Achim H. (anymouse)


Lesenswert?

M.E. gibt es hier zwei Aspekte:

a) die rein leitungsgebundene Ausbreitung des Stromflusses (vgl. 
Verzögerungsleitung). In diesem Fall gibt es die lichtjahrlangen 
Verzögerungen.

b) die EM-Feld-Kopplung zwischen den parallelen Leitern. Hier hat man 
nur einen geringen Abstand, aber auch eine geringe Kopplung. Aufgrund 
des viel geringeren Abstands verletzt ein rasch einsetzender ( t = d/c = 
1m / 3e8m/s) Strom durch die Lampe nicht die RT-Postulate.

Das Problem (d.h. die gestellte Aufgabe) ist, den Übergang von a) zu b) 
mathematisch hinzubekommen.

P.S.: Bei den IC-Verzögerungsleitungen sehe ich nur Abschnitte, wo 
räumlich nahe Abschnitte auch elektrisch nahe sind. Ansonsten könnte man 
durch kapazitives Übersprechen doch ein (bedeutsames) Verschleifen der 
Flanken beobachten.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


Lesenswert?

Josef L. schrieb:
> Juckt das keinen in den Fingern das mal nachzumessen? Rechteckgenerator,
> Oszi, 2x10m Koaxkabel?

Ich muss morgen mal bei uns in der Ausbildungswerkstatt nachschauen, ob 
wir noch 2 mal 100m neue Kabeltrommeln mit 50 Ohm RG58 Koaxkabel im 
Regal liegen haben. Dann wird das Ergebnis genauer als mit 2 mal 10m und 
ich muss da nix mit dem Seitenschneider abknippsen. Die 2 Trommeln 
könnte man kurz zu Testzwecken anzapfen und dann heimlich wieder ins 
Regal legen.

Falls die oben im Regal liegen, sind mir die zu schwer. Dafür muss ich 
extra einen Hubwagenfahrer finden und bitten mir die runterzuholen. 
Wichtig ist auch, dass die 200m nicht von den Trommeln abgerollt werden 
müssen, nur weil das Messergebnis sonst verfälscht wird!

von Josef L. (Gast)


Lesenswert?

Michael M. schrieb:
> sind mir die zu schwer

RG58/U sollten 100m ca. 4kg wiegen; ich habe schon überlegt 2x 100m 
75-Ohm-Kabel bei Hornbach zu kaufen und wieder zurückzubringen ("wollte 
50-Ohm, habs nicht gesehen").

Wenn die Feldkopplung schon auf den kurzen Strecken, wo weder ohmscher 
Widerstand noch Dämpfung eine wesentlicher Rolle spielen, zu einem 
Aufleuchten der Lampe führen, ist der Rest des Kabels für die 
Betrachtung unwesentlich.

von Xeraniad X. (xeraniad)


Lesenswert?

Indem diese beiden corpea delicti auf Rollen aufgespult sind, werden sie 
sehr wohl eine solche spielen; insbesondere da Du uns hier bereits die 
Realität zeigst, während ich immer noch am Internett rumfummel.
Wer hätte {nebenbei befragt} etwas dagegen, wenn ich inzwischen den 
Widerstand "R" der Glüh -Lampe gleich dem Wellen -Widerstand "Zl" (= 
862.8...  Ohm{!}) der Leitung gleichsetzte.

: Bearbeitet durch User
von Josef L. (Gast)


Lesenswert?


von Dieter (Gast)


Lesenswert?

Wieso so umstaendlich. Einfach mal fuer eine Grundwelle das Ergebnis 
uebertragen.

von Xeraniad X. (xeraniad)


Lesenswert?

Ja, da müsste noch eine 60 W Birne im Vorrat sein, deren "Impedanz" {im 
Betriebszustand} "zufällig" gut passt.

: Bearbeitet durch User
von batman (Gast)


Lesenswert?

Super, danke, dann kann das ja jetzt endlich gebaut werden.

von Xeraniad X. (xeraniad)


Lesenswert?

Für den stationären Betrieb der klassischen 60W -Birne messe ich derzeit 
fast 882 Ohm.
 Die andere Birne hat aber nur 607 Ohm, die war noch älter!

: Bearbeitet durch User
von Georg M. (g_m)


Lesenswert?

Josef L. schrieb:
> Juckt das keinen in den Fingern das mal nachzumessen? Rechteckgenerator,
> Oszi, 2x10m Koaxkabel?

Irgendwie verstehe ich nicht, was das alles mit dem Koaxkabel zu tun 
hat.
Beim Koaxialkabel bleibt die ganze Energie der elektromagnetischen 
Wellen im Kabel, und im Falle offener Leitungen wird sie in alle 
Richtungen des Universums abgestrahlt.
Oder irre ich mich?

von Jonny O. (-geo-)


Lesenswert?

hi,

die idee, dass aufzubauen sollte schon funktionieren. Im Deutschen 
Museum gibt es letztlich den Aufbau mit Glühlämpchen schon. Dort wird 
allerdings der Schalter "ganz oft" aus und ein geschaltet. Auf gut 
Deutsch: Man hat einen Dipol als Sendeantenne (angeschlossen an einen 
HF-Generator) und einen Dipol als Empfängerantenne. Der Empfängerdipol 
betreibt direkt eine kleine Glühlampe. Man kann von außen (Der Aufbau 
steckt in einer Art Vitrine hinter Glas) den Dipol drehen bis die Lampe 
erlischt. Damit zeigt man schön, dass Sender und Empfänger beide die 
gleiche Polarisation haben müssen, damit was übergekoppelt werden kann.

Letztlich erzeugt man beim einmaligen Schließen eines Schalters auch ein 
hochfrequentes Signal und somit elektromagnetische Wellen. Denn in der 
Schaltflanke "stecken" quasi die hochfrequenten Anteile drinn. Ein 
simpler Schalter ist somit quasi ein HF-Sender, der allerdings nur ganz 
kurz arbeitet. Man wird also in jedem Fall ein Überkoppeln messen können 
(mit einem Oszi).

: Bearbeitet durch User
von Josef L. (Gast)


Lesenswert?

Georg M. schrieb:
> Oder irre ich mich?

Wenn es nur auf die ersten paar (hundert) Meter ankommt, wird kaum was 
abstrahlen. Aber man kann ja auch 240-Ohm-Antennenkabel nutzen. Das darf 
dann halt nicht aufgerollt sein, und sollte in größerer Höhe gespannt 
sein. Es geht doch darum, dem R=0 möglichst nahe zu kommen, und das 
besteht darin, l und C zu vergrößern, indem der Abstand der 
Paralleldrahtleitungen verringert wird, so sehe ich es zumindest.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


Lesenswert?

Jonny O. schrieb:
> Man hat einen Dipol als Sender und einen Dipol als Empfänger.

...und der Empfangsdipol mit dem Glühbirnchen im Deutschen Museum dreht 
sich auch noch langsam, damit man die Energieübertragung von 
horizontaler und vertikaler Polarisation an der Helligkeit des 
Glühbirnchens vergleichen kann.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


Lesenswert?

Um den Effekt zu sehen, wird eine Mindestleitungslänge benötigt, die das 
zwanzigfache des Abstandes der beiden Leiter voneinander übersteigt. Mit 
einem Koaxkabel wird jedoch das Ergebnis gegenüber der Zweidrahtlösung 
im Anfangsverhalten erheblich abweichen und wird asymptotisch auf das 
gleiche Endergebnis zulaufen.

von Georg M. (g_m)


Lesenswert?

Jonny O. schrieb:
> Man hat einen Dipol als Sendeantenne

Heinrich Hertz hat 1886 auch in dieser Richtung experimentiert.

von Fan von Yussif (Gast)


Lesenswert?

Carsten S. schrieb:
> Und nicht nur das: Licht benötigt im Vakuum für die Strecke von 1m
> ~2,6ns

Echt? In welchem Kurtiversum denn?

von Josef L. (Gast)


Lesenswert?

Fan von Yussif schrieb:
> Echt? In welchem Kurtiversum denn?

Die meisten Fehler in Rechnungen sind Vorzeichenfehler, dicht gefolgt 
von Verwechseln von "Mal" und "Geteilt durch" sowie Kommafehler, 
Klammern falsch setzen bzw. Auswerten und Zahlendreher beim Abschreiben. 
Statt hier die Lichtgeschwindigkeit durch den Brechungsindex zu teilen, 
wurde die Laufzeit durch den Brechungsindex geteilt.

Ist vermutlich in der Hohlwelt, da gilt s`= 1/s
https://de.wikipedia.org/wiki/Theorie_der_hohlen_Erde

von Heinrich Conrad (Gast)


Lesenswert?

Mal ne Frage dazu: würde die Lampe bei Wechselspannung jemals zur vollen 
Helligkeit kommen?

Gruss aus dem Oberharz

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

Heinrich Conrad schrieb:
> jemals zur vollen
> Helligkeit

definiere "volle Helligkeit"
bei 50Hz, bei 10GHz, bei Veff, bei Vp, bei Vpp?
ich verstehe nicht mal deine Frage!

: Bearbeitet durch User
von Carsten S. (dg3ycs)


Lesenswert?

Fan von Yussif schrieb:
> Echt? In welchem Kurtiversum denn?

Im Wurstfingerversum...

Josef L. schrieb:
> Statt hier die Lichtgeschwindigkeit durch den Brechungsindex zu teilen,
> wurde die Laufzeit durch den Brechungsindex geteilt.

Du hast in der deiner Aufzählung den heute wohl am häufigsten 
vorkommenden Fehler vergessen. Zumindest in Fällen wo nebenbei ohne 
wichtigen hintergrund schnell was getippt wird: Den Tippfehler bei der 
Eingabe im Rechner!

Aus der (richtigen) Überschlagsrechnung 1 / 299*10^6 ist 
unbemerkterweise wohl 1/399*10^6 geworden...

Da das Ergebnis im Bereich des Erwartungswertes (untere einstellige ns 
pro m) lag ist mir das dann nicht weiter aufgefallen...
Wobei es mit dem richtigen Wert noch einfacher ist!

Gruß
Carsten

von Marek N. (Gast)


Lesenswert?

Es gibt Irrtümer, es gibt Fälschungen und es gibt Strauß-Reden ;-)

Das "Problem" an LTspice und diesem Browser-Simulator ist, dass diese 
mit konzentrierten Bauelmenten arbeiten und keine Feld-Effekte 
berücksichtigen.

Wenn ich mit einem Rechteck-Signal an dem Anschluss-Beinchen von nem 
Kondensator wackle, dann kann ich an anderem Ende  dieses Gewackel 
praktisch sofort (Sub-ns-Bereich) mit dem Scope messen und die 
Simulation stimmt.

Zieht man die Kondensatorplatten 1 m auseinander, so wird es schon 3,33 
ns dauern. Dieser Fall lässt sich in *spice schlecht bis gar nicht 
modellieren.

Noch mal:
Elektromagnetische Felder und Wellen benötigen weder Leitungen, noch 
Ladungsträger, noch ein Medium, in dem sie sich ausbreiten.
Das beste Beispiel dafür ist die Lampe*) im Video selbst, deren Licht 
den Kamerasensor ganz ohne irgenwelche Leitungen erreicht, die Zeitdauer 
zwischen Aufleuchten der Lampe und dem Eintreffen bei der Kamera ist 
hier auch wieder "Distanz / Lichtgeschwindigkeit". Und das funktioniert 
sogar im Vakuum des Weltraum.

Ganz im Gegenteil:
Leitungen und Leiter können sogar kontraproduktiv sein.
In einem Hohlleiter z.B. kann sich kein TEM-Mode ausbreiten ("DC geht 
nicht durch").

*) Ideale Lampe angenommen ohne irgendwelche Aufwärm-Effekte

von Georg M. (g_m)


Lesenswert?

Marek N. schrieb:
> Noch mal:
> Elektromagnetische Felder und Wellen benötigen weder Leitungen, noch
> Ladungsträger, noch ein Medium, in dem sie sich ausbreiten.

Nikola Tesla träumte von einer drahtlosen Fernübertragung der 
elektrischen Energie.

von Josef L. (Gast)


Lesenswert?

Georg M. schrieb:
> drahtlosen Fernübertragung der elektrischen Energie

... und damit wären wir wieder bei den Induktionsspulen, vielfältiges 
Thema hier im Forum in den letzten Wochen (Handy aufladen, oder 
elektrische Zahnbürste, Wasserkocher, Übertragung an Hörgeräte und 
Kopfhörer) - der Wirkungsgrad ist gering. Satellitenprojekte, die mit 
großen Spiegeln Sonnenenergie einfangen und als Mikrowellen auf die Erde 
senden: da möchte ich nicht da stehen wo der Strahl hinzielt (brutzel!)

https://www.google.de/search?q=microwave+energy+transmission+from+space&&source=lnms&tbm=isch&sa=X

von Sagittarius-A* (Gast)


Lesenswert?

Josef L. schrieb:
> Oder das Ganze irgendwo weitab von der Sonne, da wo jetzt
> die Voyager-Sonden unterwegs sind, aufbauen.

Könnte theoretisch praktisch gelöst werden - Platz gibt es genug.

> wer betätigt ... den Schalter, wer guckt auf die Glühbirne?

Diese Fragen ergeben sich aber doch erst weit nach "WER baut das
WIE auf" (nach obiger Klärung des WO, obwohl man wegen just dieser
auftretenden Problemchen das WO vielleicht (/mehrfach) überdenken
müssen würde).

Josef L. schrieb:
> Begriff der Spannungsquelle. Da ist also
> die Batterie, ein Ding mit 2 Anschlüssen, zwischen denen eine
> Potentialdifferenz besteht. Jetzt soll an der einen Seite eine
> Drahtkonstruktion angeschlossen sein (seit wann???) die über eine Birne
> bis an die andere Seite heranreicht, und zum Zeitpunkt t=0 mit dem
> anderen Pol verbunden wird.

Auch die Kapazität der Batterie fehlt - und ich meine nicht die
parasitäre. Ist ja keine ideale Spannungsquelle (wieso überhaupt
- um es noch unlösbarer zu machen...?).

Jobst M. schrieb:
> Wenn ich mich schon auf eine mögliche Dauer von bis zu 2 Jahren
> einstelle, würde ich keinen Taster nehmen ... :-)
>
> Gruß
> Jobst

Das war wirklich sehr treffend (und erheiternd), danke dafür. ;)

von LostInMusic (Gast)


Lesenswert?

Einigen Diskutanten hier scheint überhaupt nicht klar zu sein, welche 
Aussage eigentlich in diesem Video gemacht wird, nämlich dass die Lampe 
praktisch sofort¹ mit praktisch voller Helligkeit² leuchtet.

¹ Mit der winzigen Verzögerung von 1m/c = 3.3 ns aufgrund der 1 Meter 
Entfernung zwischen Schalter und Lampe.

² Wieviel weniger Helligkeit hängt vom Wellenwiderstand des Kabels und 
vom Widerstand der Glühbirne ab. Wenn der Wellenwiderstand viel kleiner 
ist als der Glühlampen-Widerstand, dann ist es nur ein 
vernachlässigbares Bisschen weniger.

von Dieter (Gast)


Lesenswert?

Bei genauer Überlegung stimmt das dann doch nicht alles. Mit der 
winzigen Verzögerung von 1m/c = 3.3 ns fängt die Lampe an zu leuchten. 
Die Gleichung für den Kopplungsfaktor zweier paralleler Leitungen 
ergibt, dass wenige vielfache des Abstandes als Länge der Puls gewandert 
ist bereits eine gute Kopplung ergeben würden für die Übertragung.

von LostInMusic (Gast)


Lesenswert?

>dass wenige ...

Ich verstehe nicht, was Du in diesem Teilsatz sagen willst. Kannst Du 
das vielleicht nochmal anders formulieren?

von Josef L. (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Nochmal ganz von vorn: Impliziert "Taster" nicht, dass nur kurz gedrückt 
wird, um zu warten, wann die Lampe (kurz) aufleuchtet, um sich 
vielleicht zu wundern, dass sie evtl. länger leuchtet als man gedacht 
hat, oder in Abständen mehrfach aufleuchtet?

Also ich würde nicht jahrelang den Finger auf eine Taste drücken 
wollen, mir reichen schon die 5 Minuten, um in der Sternwarte die Kuppel 
um 90° von Südwest nach Südost zu drehen.

Kann das ein Übersetzungsfehler sein? Oder ist das aus dem Schaltbild 
klar (welches? Video?)

von Jobst M. (jobstens-de)


Lesenswert?

Josef L. schrieb:
> Also ich würde nicht jahrelang den Finger auf eine Taste drücken
> wollen, mir reichen schon die 5 Minuten, um in der Sternwarte die Kuppel
> um 90° von Südwest nach Südost zu drehen.
>
> Kann das ein Übersetzungsfehler sein?

Mal die Zahnräder tauschen und schauen, ob sich die Kuppel dadurch 
schneller dreht ...

;-)

Gruß
Jobst

von Dieter (Gast)


Lesenswert?

LostInMusic schrieb:
> Ich verstehe nicht,

Es ist ein Unterschied, ob das Kabel in der Luft hängt oder am Boden 
liegt.

Bei 10cm Leiterabstand, 10m Länge, im Weltraum würde auf der anderen 
Seite ein exponetialer Verlauf gemessen werden mit Totzeit bis t=d/c, 
und bei ca. t=5d/c hätte die Amplitude über 90%.

Liegt das ganze auf dem Erdboden mit vielleicht 1cm Abstand, dann würde 
auf der anderen Seiten ein exponetialer Verlauf gemessen werden mit 
Totzeit bis t=d/c, und bei deutlich weniger als t=5d/c hätte die 
Amplitude bereits über 90% des Endwertes erreicht.

von Dieter (Gast)


Lesenswert?

Wenn die Wanderwelle die ganze Strecke durchlaufen hat, gibt es noch 
eine kurze Spannungsüberhöhung an der Lampe von bis zur doppelten 
Spannung.

von Aloha (Gast)


Lesenswert?

Ich vermute, es kommt überhaupt nichts mehr an, denn allerlei dreiste 
Stromdiebe lauern auch im Weltall.

von LostInMusic (Gast)


Lesenswert?

>Es ist ein Unterschied, ob das Kabel in der Luft hängt oder am Boden liegt.

Ach das meinst Du. Ja, bestimmt. Ein Kabel, das bis halb zum Mond 
reicht, kann aber höchstens ein paar Kilometer, also relativ zur 
Gesamtlänge nur ein irrelevant kurzes Stück, am Boden liegen, bis es in 
den Weltraum entschwindet.

>Bei 10cm Leiterabstand, 10m Länge, im Weltraum würde auf der anderen
>Seite ein exponetialer Verlauf gemessen werden mit Totzeit bis t=d/c,
>und bei ca. t=5d/c hätte die Amplitude über 90%.

Wie das? Die Enden (da, wo die Pfeile sind) sind doch kurzgeschlossen?

    +---------------------------Lampe----------------------------+
--> |                                                            | <--
    +---------------------------Quelle---------------------------+

Ich denke, es ist immer am besten, erstmal das "nackte" Problem zu 
betrachten. Heißt hier: Alles im Weltraum (Vakuum) mit schnurgeraden 
Kupferadern ohne Isolation; die Spannungsquelle ist selbstverständlich 
ideal und die Lampe ersetzt man am besten auch noch durch einen ohmschen 
Widerstand. Dann ist alles so einfach wie möglich und dann immer noch 
kompliziert genug, weil die Adernpaare Induktivität pro Länge, Kapazität 
pro Länge und ohmschen Widerstand pro Länge haben. Wobei man letzteren 
auch noch auf Null setzen darf. Das Minimum dessen, dem man hier 
Rechnung tragen muss, ist der Lampenwiderstand sowie der Induktivitäts- 
und Kapazitätsbelag des Kabels.

>Wenn die Wanderwelle die ganze Strecke durchlaufen hat, gibt es noch
>eine kurze Spannungsüberhöhung an der Lampe von bis zur doppelten
>Spannung.

Die Welle durchläuft die Strecke bei genügend kleiner Dämpfung sogar 
mehrfach, bis sie irgendwann abgeklungen ist. Der zeitliche Verlauf der 
Spannung an der Lampe sieht qualitativ ungefähr so aus:

 |
U|
 |      -----
 |                -----_________________________________
 |           -----
 | -----
 |
 |
 |
 |                                                        t
 +---------------------------------------------------------->

von Joachim (Gast)


Lesenswert?

LostInMusic schrieb:

> Die Welle durchläuft die Strecke bei genügend kleiner Dämpfung sogar
> mehrfach, bis sie irgendwann abgeklungen ist. Der zeitliche Verlauf der
> Spannung an der Lampe sieht qualitativ ungefähr so aus:
>
>  |
> U|
>  |      -----
>  |                -----_________________________________
>  |           -----
>  | -----
>  |
>  |
>  |
>  |                                                        t
>  +---------------------------------------------------------->

Kleine Korrektur:

  |
 U|
  |          -----
  |                    -----_________________________________
  |               -----
  |     -----
  |
  |
  |
  |                                                        t
  +---------------------------------------------------------->

Wenn "-----" bzw. "     " gleich 1 Jahr.


Gruß

von Joachim (Gast)


Lesenswert?

Und auch da war wieder ein Fehler:

Die Info, dass der Abschluss nicht passt kommt ja erst nach 1 Jahr an 
der Quelle an und die Reaktion darauf braucht ein weiteres Jahr.

Also: 2,5 Leerzeichen am Anfang = 1 Jahr und "-----" gleich 2 Jahre.


Gruß

von Dieter (Gast)


Lesenswert?

Die Skizzen sieht man sonst nicht auf dem Smartphone:

LostInMusic schrieb:
1
> Wie das? Die Enden (da, wo die Pfeile sind) sind doch kurzgeschlossen?
2
> 
3
>     +---------------------------Lampe----------------------------+
4
> --> |                                                            | <--
5
>     +---------------------------Quelle---------------------------+
Joachim schrieb:
> Kleine Korrektur:
1
>   |
2
>  U|
3
>   |          -----
4
>   |                    -----_________________________________
5
>   |               -----
6
>   |     -----
7
>   |
8
>   |
9
>   |
10
>   |                                                        t
11
>   +---------------------------------------------------------->
> Wenn "-----" bzw. "     " gleich 1 Jahr.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


Lesenswert?

Joachim schrieb:
> Die Info, dass der Abschluss nicht passt kommt ja erst nach 1 Jahr an
> der Quelle an und die Reaktion darauf braucht ein weiteres Jahr.

Also könnte man den Schalter bereits auch ohne Glühbirne einschalten, 
denn man hat ja im Prinzip noch 2 Jahre Zeit, täglich nach Feierabend in 
Ruhe alle Baumärkte abzuklappern, um dort eine passende Glühbirne mit 
dem richtigen Abschlusswiderstand zu finden.

Wenn der Baumarktangestellte sagt: " Tut mir Leid Herr Metzer, eine 
Glühbirne mit 882 Ohm haben wir nicht auf Lager. Die muss ich Ihnen erst 
bestellen. Das kann 6 bis 8 Wochen dauern".

Dann ist das auch nicht schlimm :)

von Dieter (Gast)


Lesenswert?

Leiter am Boden:

Querschnittsskizze:
1
   o      o     Leiter im Abstand d und Höhe h vom Boden entfernt
2
xxxxxxxxxxxxxx  Boden      h<<d

Kapazitives Ersatschaltbild für h<<d:
1
   o      o     Leiter im Abstand d und Höhe h vom Boden entfernt
2
   |      |
3
  ---    ---
4
  ---    ---
5
   |      |
6
   x------x     Diese Verbindung stellt der Boden dar.

Für die hohen Frequenzanteile des Sprunges stellen die Kondensatoren 
einen kleinen kapazitiven Widerstand dar. Diese Kopplung übersteigt die 
kapazitive Kopplung der Leitungen untereinander um Vielfache. Daher wird 
die Steile Flanke des Impulses besser übertragen.

von Joachim (Gast)


Lesenswert?

Michael M. schrieb:

> Wenn der Baumarktangestellte sagt: " Tut mir Leid Herr Metzer, eine
> Glühbirne mit 882 Ohm haben wir nicht auf Lager. Die muss ich Ihnen erst
> bestellen. Das kann 6 bis 8 Wochen dauern".

Wobei ich ja eher auf Richtung 88,2 Ohm (;-) tippen würde. Kann das aber 
auch nicht vorrechnen...


Gruß

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


Lesenswert?

Joachim schrieb:
> Wobei ich ja eher auf Richtung 88,2 Ohm (;-) tippen würde.

Auch das würde innerhalb der nächsten 2 Jahre funktionieren. Es ist 
sogar noch genug Zeit, bei eingeschaltetem Lichtschalter, noch eine 
Special Edition bei Osram in Auftrag zu geben ;-)

: Bearbeitet durch User
von Joachim (Gast)


Lesenswert?

Lass Dir nicht zu lange Zeit! Nach einen (!) Jahr ist die erste Welle am 
Lampensockel schon angekommen, da wollen wir was sehen...

Gruß

von Noah (Gast)


Lesenswert?

Bei einer solch langen supraleitenden Antenne dauert es nur 
Sekundenbruchteile bis

a) die Lampe leuchtet

und

b) der Messwagen vor der Tür steht

von Joachim (Gast)


Lesenswert?

... oder CERN in einem Schwarzen Loch versinkt.


Gruß

von Dieter (Gast)


Lesenswert?

Michael M. schrieb:
> Also könnte man den Schalter bereits auch ohne Glühbirne einschalten,
> denn man hat ja im Prinzip noch 2 Jahre Zeit,

Nein, die hat man nicht, weil über die gleiche Strecke der 
Spannungsabfall an der Birne rückwirkt, sowie auch das Magnetfeld.

Wenn genau erfaßt werden soll was so alles passiert, dann muss die 
Aufgabe mit zwei Parallelen Leitungen der Länge von 10m mit 10cm Abstand 
berechnet werden für die Fälle:
a) Im Welttraum
b) Im Abstand von 1cm auf einer großen dicken Platte mit einem hohen 
relativen Dieliktrizitätwert.
c) Im Abstand von 1cm auf einer amagnetischen Metallplatte.
d) Im Abstand von 1cm auf einer großen dicken Ferritplatte.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


Lesenswert?

Noah schrieb:
> ...bis der Messwagen vor der Tür steht.

Dann müsste der Messwagen eine Beschleunigung von mindestens 3,3 * 10 
hoch 9 m/s^2 in den Asphalt hämmern. Jetzt kann man sich ja an 5 Fingern 
ausrechnen, wieviel Tera PS der Messwagen bei einem Eigengewicht von 
2,8t haben muss, damit er in 3,3ns vor der Tür zum Stehen kommt.

Die Wärmemenge der Bremsscheiben beim Abbremsen des Messwagens vor der 
Haustür würde mindestens das ganze Haus in Flammen stecken, wenn nicht 
sogar gleich die ganze Wohnsiedlung.

von Gerald K. (geku)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Es ist nicht egal, ob die Lampe von Beginn an vorhanden ist oder nicht.

Im ersten Fall liegt die Spannung nur an einer Ader der Leitung an!

von LostInMusic (Gast)


Lesenswert?

Das ursprüngliche Bild war schon richtig. Wie lange die "-----" 
tatsächlich dauern, hängt von den elektrischen Parametern des Kabels ab. 
Rechne mal den Wellenwiderstand von einem aus zwei parallelen Adern 
bestehenden Kabel mit Aderdurchmesser = 10 mm und Aderabstand = 1 m aus. 
Ich komme auf 650.3 Ohm, was mehr als das 1.7-fache des 
Vakuum-Wellenwiderstands sind. Die Frage, wie lange genau die Welle 
braucht, um durch ein solches Kabel zu laufen, kann ich rechnerisch 
nicht beantworten. Die Geschwindigkeit liegt auf alle Fälle deutlich 
unterhalb c.

Aus der Tatsache, dass durch das Kabel eine Welle läuft (die bei einem 
langen Kabel natürlich auch lange unterwegs ist), darf man nicht (!) den 
Schluss ziehen, dass es entsprechend lange dauert, bis die Lampe anfängt 
zu leuchten. Das sind zwei verschiedene Vorgänge. Wie im Video 
zutreffend gesagt wird, leuchtet die Lampe sofort (mit der winzigen 
Verzögerung von 1 m/c = 3.3 ns und mit zunächst reduzierter bzw. dann 
schwankender Helligkeit, bis die Kabelwelle abgeklungen ist).

>Die Info, dass der Abschluss nicht passt kommt ja erst nach 1 Jahr an
>der Quelle an und die Reaktion darauf braucht ein weiteres Jahr.

Nein. Zuerst muss der Experimentator die Kabel im Weltall montieren. 
Alles ist Null: Keine Spannungen, keine Ströme, kein E-Feld, kein 
B-Feld. Dann klemmt er die Spannungsquelle an. Infolgedessen wird sofort 
ein Strom in die Kabel fließen, weil die ganze Anordnung eine Kapazität 
hat, welche durch diesen Strom aufgeladen wird. Bis der stationäre 
Zustand erreicht ist, wird es mehrere Jahre dauern. Dann sind alle 
Ladeströme auf Null abgeklungen und damit auch alle entsprechenden 
B-Felder wieder verschwunden. Aber das E-Feld hat sich ausgebildet und 
erfüllt den ganzen Raum um die Anordnung. Bei offenen Kabelenden ist 
dieses E-Feld nun ein völlig anderes, als bei kurzgeschlossen Enden. 
Auch die E-Feldstärken am Ort der Lampe sind dann komplett verschieden 
(Abschlusswiderstand groß --> E klein). Darüber hat die Lampe die 
Information, was am Kabelende los ist, schon in dem Moment, in dem der 
Schalter geschlossen wird, und das eigentliche Experiment beginnt.

@Dieter:
>dann muss die Aufgabe

Man kann sich auch mit (a) zufriedengeben. Wie hier zu sehen, ist das 
Problem auch dann schon anspruchsvoll genug.

von Josef L. (Gast)


Lesenswert?

Reden wir jetzt von Wechselspannung (f=?) oder von einer "Batterie"? Das 
sind doch 2 völlig unterschiedliche Sachen!

von Joachim (Gast)


Lesenswert?

LostInMusic schrieb:
> Rechne mal den Wellenwiderstand von einem aus zwei parallelen Adern
> bestehenden Kabel mit Aderdurchmesser = 10 mm und Aderabstand = 1 m aus.
> Ich komme auf 650.3 Ohm, was mehr als das 1.7-fache des
> Vakuum-Wellenwiderstands sind. Die Frage, wie lange genau die Welle
> braucht, um durch ein solches Kabel zu laufen, kann ich /rechnerisch/
> nicht beantworten. Die Geschwindigkeit liegt auf alle Fälle deutlich
> unterhalb c.

1. rechnest Du hier nach der Leitungstheorie, wo ein Parallelkabel an 
einem Ende eingespeist wird und am anderen die Last liegt. Was hier 
nicht der Fall ist. Siehe die Diskussion von oben.


2. Zumindest waren sich zumindest Xeraniad X. und ich und einig, dass 
der Verlängerungsfaktor bei 1 liegt, weil im Vakuum. ==> 
Geschwindigkeit= c. Die Feldausbreitung hat nichts mit dem 
Wellenwiderstand zu tun, sondern mit dem Medium in dem dem sich die 
Felder ausbreiten. Und das ist bei diesem Gedankenexperiment das Vakuum.


> Aus der Tatsache, dass durch das Kabel eine Welle läuft (die bei einem
> langen Kabel natürlich auch lange unterwegs ist), darf man nicht (!) den
> Schluss ziehen, dass es entsprechend lange dauert, bis die Lampe anfängt
> zu leuchten. Das sind zwei verschiedene Vorgänge. Wie im Video
> zutreffend gesagt wird, leuchtet die Lampe sofort (mit der winzigen
> Verzögerung von 1 m/c = 3.3 ns und mit zunächst reduzierter bzw. dann
> schwankender Helligkeit, bis die Kabelwelle abgeklungen ist).

Welches Video?

Meinst Du denn wirklich, dass da nennenswert Energie übertragen wird? 
Der Poynting-Vektor (S= ExH) ist das Maß für die Leistungsflussdichte. 
Der Vektor zeigt deutlich in Richtung des Kabels. Der Betrag ist alleine 
weil das H-Held mit 1/r vom Draht weg abnimmt, um diesen drumrum am 
stärksten.


> ... weil die ganze Anordnung eine Kapazität
> hat, welche durch diesen Strom aufgeladen wird.

Glaubst Du wirklich, dass da auf magische Weise Ladungsträger von der 
einen Seite zur anderen springen und das Gebilde "aufladen"?

Nein, natürlich wird da auch ein wenig etwas bewirkt, qua Influenz. Aber 
der Energieübertrag ist so gering, dass es keinen Sinn macht, von "Lampe 
brennt" zu reden


Gruß

von LostInMusic (Gast)


Lesenswert?

>1. rechnest Du hier nach der Leitungstheorie,

Ich habe mir als Lampenzuleitung zwei parallele, runde, blanke Adern aus 
Kupfer mit 10 mm Aderdurchmesser und 1 m Aderabstand (Mitte-Mitte) im 
Vakuum definiert. Mit den Formeln aus Wikipedia (siehe Artikel Kapazität 
und Induktivität) komme ich auf folgende Beläge:

R/l = 2.16E-04 Ohm/m      (rho(Kupfer) = 0.017 Ohm mm²/m)
L/l = 2.22E-06 H/m
C/l = 5.25E-12 F/m

Der Leitungswellenwiderstand dieses Kabels ist sqrt(L/C) = 650.3 Ohm.

>wo ein Parallelkabel an einem Ende eingespeist wird und am anderen die
>Last liegt. Was hier nicht der Fall ist.

Korrekt, das ist hier nicht der Fall. Darum geht es.

>sondern mit dem Medium in dem dem sich die
>Felder ausbreiten. Und das ist bei diesem Gedankenexperiment das Vakuum.

Wenn das so ist, dass sich ein Signal entlang meines Kabels vom einen 
Ende zum anderen mit genau c ausbreitet (anstatt mit z. B. 0.75 c oder 
0.99 c), habe ich damit überhaupt kein Problem. Ich will mich nur mit 
niemandem darüber streiten, weil ich diesen Punkt für nebensächlich 
halte.

>Welches Video?

Huch, Du kennst es garnicht? Ich meine das YT-Video von Veritasium, in 
dem der Autor das Problem vorstellt und die Physik dahinter erklärt. Es 
wurde in einem der ersten Posts verlinkt:
https://www.youtube.com/watch?v=bHIhgxav9LY

>Der Poynting-Vektor (S= ExH) ist das Maß für die Leistungsflussdichte.

Leistungsdichte (= Leistung pro Fläche) oder Energieflussdichte (= 
Energie pro Zeit pro Fläche), aber nicht "Leistungsflussdichte".

>Meinst Du denn wirklich, dass da nennenswert Energie übertragen wird?

Nach dem Schließen des Schalters wird von der Quelle zur Lampe 
elektrische Leistung übertragen. Durch den 1 m breiten Zwischenraum, 
weil der von einem E-Feld und einem B-Feld erfüllt ist, deren 
Kreuzprodukt S nicht Null ist. Die Felder sind so beschaffen, dass die 
Batterie eine Quelle und die Lampe eine Senke des S-Feldes ist. Wenn die 
Lampe hell brennt und "1 W" draufsteht, dann ist die übertragene 
Leistung 1 W.

>Aber der Energieübertrag ist so gering, dass es keinen Sinn macht, von "Lampe 
brennt" zu reden

Dann wird Dich die in dem Video gemachte Aussage überraschen.

von Dieter (Gast)


Lesenswert?

Joachim schrieb:
> 1. rechnest Du hier nach der Leitungstheorie, wo ein Parallelkabel an
> einem Ende eingespeist wird und am anderen die Last liegt. Was hier
> nicht der Fall ist. Siehe die Diskussion von oben.

Wobei das auch richtig ist, aber das noch einen zusätzlichen Einfluss 
darstellt. Bei dem Kabel tritt im Prinzip alles auf.

Auf der Lampenseite gilt, wenn die Lampe den gleichen Widerstand wie der 
Leitungswellenwiderstand, dass sich der induzierte Strom an der bisher 
erreichten Stelle hälftig in beide Richtungen aufteilt.

1
        ─────────────────────┐  ---> Wanderrichtung
2
                             └─────────────────
3
 ┌────┐
4
─┤    ├───────────────────────────────────────────────┐
5
 └────┘                                               │
6
7
        /                                             │
8
───────/ ─────────────────────────────────────────────┘
9
10
           ─────────────────────┐
11
                                │   ---> Wanderrichtung
12
                                └─────────────────
13
14
                             ◄──┐
15
                             └──►   Zone kapazitiver Übertragung
16
         ┌─────────────────►
17
         ◄─────────────────┘ Zone induktiver Übertragung

von Peyer (Gast)


Lesenswert?

LostInMusic schrieb:
> Der Leitungswellenwiderstand dieses Kabels ist sqrt(L/C) = 650.3 Ohm.

Ich hab daran gezweifelt, ob das relevant ist, weil sich der 
Leitungswellenwiderstand immer auf ein Kabelpaar bezieht (bin auch kein 
E-Techniker). Ich dachte ein einzelnes Kabel sollte auch eine 
"Kapazität" haben, d.h. einen Stromfluss während die Potenzialwelle den 
Leiter entlangläuft. Die Funktionsweise eines Elektroskops - denk ich - 
beweist eine solche "Kapazität" eines Einzelleiters. Die 
Einzelleiterkapazität, wenn es sie gibt, sollte sich auf den 
Wellenwiderstand niederschlagen, macht den Wellenwiderstand niedriger, 
kann aber im Versuch nicht an der Energieübertragung an die Lampe 
beteiligt sein. Damit wäre der Leitungswellenwiderstand ungeeignet zur 
Betrachtung.

Jedenfalls habe ich mal die Kapazität zwischen den zwei Leitern 
nachgerechnet,
1
C= pi*e0(Vakuum)*länge/arccosh(a/d)
2
mit
3
e0=8,8542As/Vm
4
a= 1m
5
d= 10mm
6
länge= 1 Lichtsekunde = 300'000'000m
7
also C= 0,001575F (pro Lichtsekunde)
Bei einer Wellenausbreitungsgeschwindigkeit gleich Lichtgeschwindigkeit 
(konservative Annahme) hat man also einen kapazitiven Strom von 
0,001575A/V, in Realität vielleicht 2/3tel davon also 1mA.
Dein berechneter Wellenwiderstand 650,3 Ohm ergibt einen Strom von 
1,538mA/V, passt also zur Lichtgeschwindigkeitsannahme sehr gut.
Ich akzeptier hiermit die Betrachtung per Leitungswellenwiderstand :-)

Durch die symmetrische Anordung verdoppelt sich m.E. der 
Wellenwiderstand.

Trotzdem unglaublich, dass bei einem Meter Abstand so viel Enegie 
übertragen wird. Warum wird man nicht gegrillt, wenn man mit einem 
Gabelschlüssel in jeder Hand sich auch nur auf 1m einer Steckdose 
nähert?
(Zusatzfrage...)

von Dieter (Gast)


Lesenswert?

LostInMusic schrieb:
> Nach dem Schließen des Schalters wird von der Quelle zur Lampe
> elektrische Leistung übertragen. Durch den 1 m breiten Zwischenraum,
> weil der von einem E-Feld und einem B-Feld erfüllt ist, deren
> Kreuzprodukt S nicht Null ist.

Nach t=2d/c würde ungefähr so viel Energie übertragen, wie ein vier 
Meter langer Dipol auf einen parallelen 3m langen Dipol in 1m Entfernung 
überträgt. Die Wellenlänge des HF-Signals habe dabei 1m, also nur etwas 
weniger als 300MHz.

von Josef L. (Gast)


Lesenswert?

Peyer schrieb:
> e0=8,8542As/Vm

Soweit ich auf wikipedia sehe fehlt dir da noch der Faktor 10 hoch Minus 
12, also 8.8542 pF/m wäre richtig. Ist aber nebensächlich, da 
insbesondere die Kapazität der Leitung stimmt. Allerdings je die Hälfte, 
also je 787µF für die linke wie rechte Teil-Paralleldrahtleitung.

von Peyer (Gast)


Lesenswert?

Josef L. schrieb:
> Peyer schrieb:
>> e0=8,8542As/Vm
>
> Soweit ich auf wikipedia sehe fehlt dir da noch der Faktor 10 hoch Minus
> 12, also 8.8542 pF/m wäre richtig.

Ja! Vom Fresszettel falsch abgeschrieben. Berechnung stimmt?

von LostInMusic (Gast)


Lesenswert?

>immer auf ein Kabelpaar bezieht.
>Ich dachte ein einzelnes Kabel

Du meinst Adern. Kabel nennt man die langen Dinger, die aus mehreren, 
gegeneinander isolierten Adern bestehen. (Sorry fürs Klugsch...)

>Durch die symmetrische Anordung verdoppelt sich m.E. der Wellenwiderstand.

Dem schließe ich mich an.

>Warum wird man nicht gegrillt, wenn man ...

Man benötigt für das Experiment:

- 1 Batterie
- 1 Lampe
- 1 Schalter
- 4 je 150000 km (= 1/2 Lichtsekunde) lange Adern,
  die unter Verwendung von Unmengen 1 m-Abstandshalter zwei
  zweiadrige Kabel bilden
- 2 je 1 Meter lange Brücken

Je eine Brücke muss an je ein Kabelende geschraubt werden, wo es die 
beiden dort endenden Adern leitend miteinander verbindet. Weit draußen 
im Weltraum fernab von der Batterie und der Lampe. Trotzdem ist es ein 
entscheidender Unterschied, ob die Brücken da sind oder fehlen. Wenn sie 
fehlen, wird keine Leistung von der Batterie zur Lampe übertragen.

Das sollte Deine Frage mit der Steckdose beantworten.

Ab dem Moment der Montage der Brücken fließen in der Anordnung für eine 
begrenzte Zeit Ströme, durch die sich das E-Feld ändert. Wenn der 
Experimentator zu seinem Labortisch auf der Erde zurückgekehrt ist, 
"wissen" die Batterie und die Lampe über die Montage der Brücken schon 
Bescheid, denn die Information der Feldänderung breitet sich mit c aus 
und der Mann kann nur langsamer zurückreisen.

>C= 0,001575F (pro Lichtsekunde)

Stimmt.

@Dieter:
>Nach t=2d/c würde ungefähr so viel Energie übertragen, wie ein vier
>Meter langer Dipol auf einen parallelen 3m langen Dipol in 1m Entfernung
>überträgt. Die Wellenlänge des HF-Signals habe dabei 1m, also nur etwas
>weniger als 300MHz.

Super. Und wieviel täte das dann powern, also als Wattzahl? Wäre doch 
mal interessant zu wissen.

von Dieter (Gast)


Lesenswert?

LostInMusic schrieb:
> Super. Und wieviel täte das dann powern, also als Wattzahl? Wäre doch
> mal interessant zu wissen.

Da gibt es keine Obergrenze. Soviel der HF-Generator hergibt und die 
Dipole noch nicht thermisch verbiegen oder abfackeln.

von Joachim (Gast)


Lesenswert?

>>Der Poynting-Vektor (S= ExH) ist das Maß für die Leistungsflussdichte.
> Leistungsdichte (= Leistung pro Fläche) oder Energieflussdichte (=
> Energie pro Zeit pro Fläche), aber nicht "Leistungsflussdichte".

Irgendwie hast Du da Recht, dass das sprachlich teils doppelt gemoppelt 
ist. - Egal, wir sind sind uns sicherlich einig, dass die Einheit des 
Poynting-Vektors W/m^2 ist.

>>Welches Video?
> Huch, Du kennst es garnicht? Ich meine das YT-Video von Veritasium, in
> dem der Autor das Problem vorstellt und die Physik dahinter erklärt. Es
> wurde in einem der ersten Posts verlinkt:
> https://www.youtube.com/watch?v=bHIhgxav9LY

Ich finde es äh ... zu zeitraubend, freundlich formuliert.

Der zentrale Punkt scheint mir aber zu sein:
7:31 and the magnetic field is into the screen: Nein: Da hat er sich den 
Punkt des linken Randes der Batterie ausgesucht. In diesem Bild gibt es 
aber neben dem linken noch den den rechten den unteren und den oberen. 
Somit kreist auch der Poynting-Vektor. Solche Phänomene kreisender 
Leistungsflussdichten (oder meinetwegen kreisender Energien) hast Du 
auch bei einem statischen elektrischen Feld in einem statischen 
Magnetfeld - ohne faktischen Energietransport. Ich glaube Richard 
Feynman hat sich darüber mal philosophisch ausgelassen...

Aus diesem einen Punkt (Fluss zur Lampe, an dem einen Punkt 
betrachtet) leitet er sein ganzes "Was-auch-immer" ab.

Spannend wird es doch erst im ersten Moment nach der Batterie, wo der 
Stromfluss anfängt! Da geht der elektrische Feldvektor bogenförmig (!!!) 
zum anderen Ende der Batterie - und wegen R=0 ==> dU=0 anfänglich 
rechtwinklig zum Draht. Also nicht mehr direkt parallel zur Batterie; er 
umkreist sie sozusagen. Hier fängt der Energietransport an, wie auch 
schon oben beschrieben. E ist rechtwinklig zum Draht, H auch (umkreist 
diesen). ==> S in Richtung Draht.

> Dann wird Dich die in dem Video gemachte Aussage überraschen.
Nicht wirklich. Aber warum gibt mir jetzt youtube immer Ikea-Werbung mit 
2 Glühbirnen für 1,50 €?

Wenn youtube, dann lieber eine der schönsten Stimmen der letzten 10 
Jahrtausende: https://www.youtube.com/watch?v=vupwAFMXLkA

Wenn Du Physik willst, dann lieber: 
https://itp.uni-frankfurt.de/~hees/faq-pdf/coax.pdf

Die Pointe hier ist, Zitat: "Der Energietransport erfolgt in diesem 
Sinne also nicht durch den elektrischen Strom in den Leitern sondern 
durch das elektromagnetische Feld." Hier wurde also geschlossen gezeigt, 
dass der Energietransport ausschließlich durch das Feld erfolgt, was 
qualitativ für viele Anordnungen wie Transformatoren etc. auch immer 
wieder in den Lehrbüchern so steht.


Gruß

von Peyer (Gast)


Lesenswert?

LostInMusic schrieb:
>>Warum wird man nicht gegrillt, wenn man ...
>
> Man benötigt für das Experiment:
>
> - 1 Batterie
> - 1 Lampe
> - 1 Schalter
> - 4 je 150000 km (= 1/2 Lichtsekunde) lange Adern,
>   die unter Verwendung von Unmengen 1 m-Abstandshalter zwei
>   zweiadrige Kabel bilden
> - 2 je 1 Meter lange Brücken
>
> Je eine Brücke muss an je ein Kabelende geschraubt werden,

Hm, 10m offene Leitung sollte doch reichen. Der Einschaltpuls reicht, 
vom Leitungsende, ob offen oder gebrückt weiß das System nach 4ns noch 
gar nichts. Gut, der Körper hat auch eine Kapazität, kann also einen 
Strom abfedern, aber ab wieviel Metern "Freileitung" würde es dann 
bizzeln?

von Joachim (Gast)


Lesenswert?

Dieter schrieb:
> Joachim schrieb:
>> 1. rechnest Du hier nach der Leitungstheorie, wo ein Parallelkabel an
>> einem Ende eingespeist wird und am anderen die Last liegt. Was hier
>> nicht der Fall ist. Siehe die Diskussion von oben.
>
> Wobei das auch richtig ist, aber das noch einen zusätzlichen Einfluss
> darstellt. Bei dem Kabel tritt im Prinzip alles auf.
>
> Auf der Lampenseite gilt, wenn die Lampe den gleichen Widerstand wie der
> Leitungswellenwiderstand, dass sich der induzierte Strom an der bisher
> erreichten Stelle hälftig in beide Richtungen aufteilt.
>
> [Bild]

Ich verstehe ehrlich gesagt, weder das Bild noch Deine Aussagen.

Aber kannst Du, nach Deinem Modell, mal die grobe Abschätzung für den 
induzierten Strom hier darstellen?


Gruß

von LostInMusic (Gast)


Lesenswert?

>ob offen oder gebrückt weiß das System nach 4ns noch gar nichts.

Doch, das weiß es. Wenn Du zum Fenster gehst und den Blick gen Sonne 
richtest, dann hast Du es mit einer "Batterie" zu tun, die 149 Millionen 
Kilometer = 8 Lichtminuten von Dir entfernt ist. Musst Du deswegen erst 
8 Minuten warten, bis die Information über den Zustand dieser Batterie 
bei Dir eingetroffen ist, oder siehst Du das Sonnenlicht sofort?

Lies nochmal meinen Post vom 01.12.2021 16:48, Absatz nach "Nein". Da 
bin ich auf die Behauptung "für den ersten Moment ab dem Einschalten ist 
es egal, ob die Anordnung sich auf ein halbes Lichtjahr oder nur ein 
paar Meter erstreckt" eingegangen. Es ist nicht egal und die Behauptung 
ist falsch.

von LostInMusic (Gast)


Lesenswert?

>Aber warum gibt mir jetzt youtube immer Ikea-Werbung

Falls Du an einer ernsthaften Fortführung der Diskussion interessiert 
bist, lass es mich wissen. Für Gelaber ist mir meine Zeit dann auch zu 
schade.

von Peyer (Gast)


Lesenswert?

LostInMusic schrieb:
>>ob offen oder gebrückt weiß das System nach 4ns noch gar nichts.
> Wenn Du zum Fenster gehst und den Blick gen Sonne
> richtest, dann hast Du es mit einer "Batterie" zu tun, die 149 Millionen
> Kilometer = 8 Lichtminuten von Dir entfernt ist. Musst Du deswegen erst
> 8 Minuten warten, bis die Information über den Zustand dieser Batterie
> bei Dir eingetroffen ist, oder siehst Du das Sonnenlicht sofort?
Die Sonne gab ja auch schon vor 8 Minuten Wellen ab, der Vorhang war 
also schon länger offen.


> Lies nochmal meinen Post vom 01.12.2021 16:48, Absatz nach "Nein". Da
> bin ich auf die Behauptung "für den ersten Moment ab dem Einschalten ist
> es egal, ob die Anordnung sich auf ein halbes Lichtjahr oder nur ein
> paar Meter erstreckt" eingegangen. Es ist nicht egal und die Behauptung
> ist falsch.

Post vom  am 01.12.2021 16:48:
LostInMusic schrieb:
>>Die Info, dass der Abschluss nicht passt kommt ja erst nach 1 Jahr an
>>der Quelle an und die Reaktion darauf braucht ein weiteres Jahr.
>
> Nein. Zuerst muss der Experimentator die Kabel im Weltall montieren.
> Alles ist Null: Keine Spannungen, keine Ströme, kein E-Feld, kein
> B-Feld. Dann klemmt er die Spannungsquelle an. Infolgedessen wird sofort
> ein Strom in die Kabel fließen, weil die ganze Anordnung eine Kapazität
> hat, welche durch diesen Strom aufgeladen wird.
Das kann ich nicht nachvollziehen. Solange der Schalter offen 
(=getrennt) ist, kann die Batterie doch keine nennenswerten Elektronen 
abgeben? D.h. das einzige Feld, das sich aufbaut, ist das zwischen 
Batterie und Schalter, was man in dem Fall wohl als vernachlässigbar 
klein annehmen kann. Die gleiche Ladungsmenge verteilt sich mit 
umgekehrtem Vorzeichen auch noch auf der langen Leitung, aber 
"vernachlässigbar klein" verteilt auf lange Leitungen würde ich als 
quasi null betrachten. Zumindest sehe ich keine wirklich messbaren 
Ausgleichströme beim Anschluss der Batterie, solange der Schalter offen 
ist.

> Bis der stationäre
> Zustand erreicht ist, wird es mehrere Jahre dauern. Dann sind alle
> Ladeströme auf Null abgeklungen und damit auch alle entsprechenden
> B-Felder wieder verschwunden. Aber das E-Feld hat sich ausgebildet und
> erfüllt den ganzen Raum um die Anordnung.
Wenn ich die Leitung nun in diesem Zustand an beliebiger Stelle 
auftrenne, was soll sich dann an den Ladungen oder Feldern ändern?

von Dieter (Gast)


Lesenswert?

LostInMusic schrieb:
> Wenn sie fehlen, wird keine Leistung von der Batterie zur Lampe
> übertragen.

In dem Falle wird auch Leistung uebertragen. Nur endet das, wenn der 
Leiter geladen ist und die Wanderwelle sich totgelaufen hat. Nach Deiner 
Aussage koennte es keine  Sendeantennen geben.

von LostInMusic (Gast)


Lesenswert?

>Die Sonne gab ja auch schon vor 8 Minuten Wellen ab, der Vorhang war
>also schon länger offen.

Genau. Auch die Brücken müssen schon ausreichend lange vorher gesetzt 
worden sein. Man muss dem E-Feld genug Zeit lassen, seinen stationären 
Zustand einzunehmen. Das dauert bei einem 1 Ls langen Kabel entsprechend 
(Größenordnung Sekunden). Ich komme weiter unten darauf zurück.

Also: Kabel montieren - Lampe montieren - Schalter montieren (in 
geöffnetem Zustand). Zu diesem Zeitpunkt ist elektrisch noch alles 
neutral, also Null. Spannungsquelle anklemmen. Sofort fließt ein Strom, 
weil der offene Schalter eine Kapazität darstellt, welche durch diesen 
Strom auf die Batteriespannung aufgeladen wird. Je voller sie wird, 
desto weniger Strom fließt, bis er irgendwann auf Null abgeklungen ist. 
Es ist danach aber nicht alles wieder wie vorher, denn jetzt besteht um 
den Schalter ein E-Feld, das sich in den ganzen Raum erstreckt. Nah am 
Schalter ist die E-Feldstärke natürlich am größten, also auch am Ort der 
Lampe, denn die ist ja nur 1 m weit weg.

Das war der "erste Teil" des Experiments (über den im YT-Video nichts 
gesagt wird). Der zweite Teil beginnt mit dem Umlegen des Schalters. Die 
Adern, die von der Lampe wegführen und die Adern, die von der 
Batterie-Schalter-Kombination wegführen, bilden ebenfalls eine (zwar 
sehr kleine, aber endlich große) Kapazität, die in dem Moment, in dem 
die Kontakte des Schalters aufeinandertreffen, keine Ladung trägt. 
Deshalb wirkt sie wie ein Kurzschluss und es fließt ein starker 
Ladestrom. Er kommt aus dem Pluspol der Batterie, fließt durch die 
Ader-zu-Ader-Kapazität links, durch die Lampe, durch die 
Ader-zu-Ader-Kapazität rechts und in den Minuspol der Batterie rein. 
Aufgrund dieses Stroms gesellt sich zu dem schon vorhandenen E-Feld im 
Zwischenraum zwischen der Batterie-Schalter-Kombi und der Lampe noch ein 
B-Feld hinzu. Die Feldstärken dieser Felder sind so groß, dass das 
Produkt S = E × B innerhalb der Zeitspanne 1 m/c = 3.3 ns einen Wert 
annimmt, der die Lampe leuchten lässt, z. B. mit 1 W Leistung. 
Anschließend läuft die Spannungswelle wie es sich gehört nach links und 
rechts durch die Kabel, wird an den Enden reflektiert und ebbt nach ein 
paar Durchläufen ab.  Das macht sich auch in der Lampe bemerkbar: Ihre 
Helligkeit schwankt, bis sie ihren Endwert erreicht hat.

Wenn die Brücken oder nur eine der Brücken an den Kabelenden vergessen 
werden, dann wird im ersten Teil die Schalterkapazität nicht aufgeladen, 
weil der dazu notwendige Ladestrom beide Brücken braucht, um fließen zu 
können.

Nochmal. Man muss im ersten Teil so lange warten, bis das E-Feld seinen 
stationären Zustand erreicht hat = bis die Schalterkapazität voll 
geladen ist. Also "Brücken setzen und unmittelbar danach den Schalter 
betätigen" wäre ein Gamechanger, d. h. man darf das natürlich machen, 
würde damit aber ein anderes Problem kreieren ("Fenster rausgucken und 
dann erst die Sonne anknipsen"). Das Laden der Schalterkapazität dauert 
ein paar Sekunden, weil das lange Kabel eine Menge Induktivität hat. 
Diese paar Sekunden sind genau die Zeit, welche die gesamte Information 
über die Geometrie der Anordnung benötigt, um im E-Feld quasi ihren 
Footprint zu hinterlassen.

>Wenn ich die Leitung nun in diesem Zustand an beliebiger Stelle
>auftrenne, was soll sich dann an den Ladungen oder Feldern ändern?

Guter Punkt. Ein böser Geist könnte nach Teil 1, aber vor Teil 2 (die 
Pause dazwischen kann ja beliebig lang dauern) irgendwo eine der Adern 
durchtrennen. Es gibt keine Möglichkeit, diese Sabotage am Ort des 
Experimentiertischs festzustellen, solange der Schalter noch offen ist. 
Auch nachdem er geschlossen wurde, kannst Du das erstmal noch nicht, Du 
merkst aber sofort, ob Teil 1 vor der Sabotage stattgefunden hat (was 
nur mit intakter Anlage geht): Wenn der ausgelassen wurde, bleibt die 
Lampe dunkel. Wann sich die Sabotage auswirkt, hängt davon ab, an 
welcher Kilometermarke der Geist am Werk war. Je weiter weg, desto 
länger dauert es.

von LostInMusic (Gast)


Lesenswert?

>In dem Falle wird auch Leistung uebertragen. Nur endet das, wenn der
>Leiter geladen ist und die Wanderwelle sich totgelaufen hat. Nach Deiner
>Aussage koennte es keine  Sendeantennen geben.

Das ist korrekt. Mit "keine Leistung" wollte ich ausdrücken, welche 
Eigenschaften die Leistung hat, von der Du sprichst: Sie ist transient 
und winzig klein im Vergleich zur Lampenleistung.

von Biggi (Gast)


Lesenswert?

Thomas R. schrieb:
> Wie lange würde es dauern ab dem Moment, indem der Taster gedrückt
> wurde, bis die Glühbirne leuchten würde?
>
> 1 Jahr?
> 2 Jahre?
> 1/C Sekunden? [X]
> Etwas anderes?

Ich glaube es dauert vielleicht 1,5 Sekunde wenn man das flaggern nicht 
mitrechnet also die Zeit bis die Birne ganz Hell brennt. Oder was meind 
ihr?

von Dieter (Gast)


Lesenswert?

LostInMusic schrieb:
> Wenn die Brücken oder nur eine der Brücken an den Kabelenden vergessen
> werden, dann wird im ersten Teil die Schalterkapazität nicht aufgeladen,

Das was Du hier beschreibst, ist die Erklärung warum es vor dem 
Rechteckimpuls einen kleinen negativen Unterschwinger (Gibbsche 
Phänonem) gibt. Die Aufladung gibt es immer, weil hier zwei 
Kondensatorflächen gengenüberstehen. Der Effekt taucht auch auf, wenn 
sich erst das Meer zurückzieht bevor die Tsunamiwelle hereinrollt.

Beitrag #6898100 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Biggi (Gast)


Lesenswert?

Dieter schrieb:
> Die Aufladung gibt es immer, weil hier zwei
> Kondensatorflächen gengenüberstehen. Der Effekt taucht auch auf, wenn
> sich erst das Meer zurückzieht bevor die Tsunamiwelle hereinrollt.

Dieter, das verstehe ich nun überhaupt nicht. Ich habe eine einfache 
Antwort gegeben und nun komst du mit einer Unmöglich zu verstehnder 
Erklerung. Ich weis schon was ein Tsunami ist und das sich erst mal das 
Meer zurückzieht aber das dauert doch sicher viel lenger als 1,5 
Sekunden.

Verste mich nicht falsch ich will ja nicht für 1,5 Sekunden meine Hand 
ins Feuerlegen aber so in etwas wird das schon stimen. Vieleicht sind es 
ja auch nur 1,4 Sekunden oder 1,6 aber gans daneben liege ich damid 
nicht. Oder was meinst du?

LG Biggi

von Dieter (Gast)


Lesenswert?

Biggi schrieb:
> Oder was meinst du?

Siehe Skizze:
1
------------/\
2
             |
3
             |
4
             |
5
              \/-------------

Das sind im Wesentlichen die paar Millisekuden bis der Schalter 
geschlossen ist.

von Otto Matic (Gast)


Lesenswert?

Muss Lesen weh tun?

von Sagittarius-A* (Gast)


Lesenswert?

Otto Matic schrieb:
> Muss Lesen weh tun?

Zwar bin ich auch nicht wirklich das Schwarze Loch im Zentrum
unserer Galaxie... aber das hat sicher auch keiner angenommen.

Jedenfalls scheint es keine(n) "Biggi" zu geben, und/oder es
ist zumindest diese Rechtschreibschwäche etc. (in Folge auch
jegliches ernsthafte Interesse am Threadthema usw.) zur Gänze
vorgetäuscht - sagt mein Trollradar (Trefferquote unbekannt).

Diese Schmerzen waren also pure Absicht (Dieter hat einfach
das Glück, nichts davon zu spüren).

von Biggi (Gast)


Lesenswert?

Ihr braucht gar nicht so tun wie als wenn ich dumm wäre. Ich versteh es 
einfach nicht mit euren schlauen Schwarzen Loch Getue und was soll an 
meiner Antwort denn falsch sein? Gut das es nicht 100 prozent genau 1,5 
Sekunden flaggert das hatte ich ja schon geschriben das es vileicht auch 
nur 1,4 Sekunden oder 1,6 sein kann. Der Dieter hat es mit seiner 
Zeichnug gans Gut erklert finde ich.

Was ihr aber scheibt kann ja kein normaler Mensch verstehn also ich 
jedefals nicht und ich bin normal das könnt ihr mich aber glauben.

Und wenn ihr Schmerzen habt vom lesen dann müßt ihr halt mal zum Augen 
Arzt gehen und euch undersuchen lasen ob was vileicht mit euren Augen 
nicht stimt oder einfach nicht bei Dunkelheit solange Lesen bis es 
wetut. Aber das weis ja schon jedes Kind.

So das wars aber nun genug Geschimpft von meiner Seite und ich wolte nur 
noch mal hinweisen drauf das es auch sehr gut am ungleich mäßiegen 
flaggern liegen kann oder das man das gar nicht so genau meßen kann auf 
Kommawieviel Sekunden ohne ein gans spezielles Mesgerät was ich aber 
keins habe und nicht mal wüste wo ich mir eins Ausborgen kann.

lg Biggi

von Dieter (Gast)


Lesenswert?


von Rainer V. (a_zip)


Lesenswert?

Biggi schrieb:
> Ihr braucht gar nicht so tun wie als wenn ich dumm wäre

...in der Tat...
Rainer

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Der suizidale Mr. Full Bridge Rectifier aka Electroboom hat dazu ein 
Video gemacht, und es ist recht gut, es gibt auch nur einen 
"versehentlichen" Kurzschluß.

https://youtu.be/iph500cPK28

So kommen wir der Sache schon näher. Ich hab auch nochmal drüber 
nachgedacht.

1. Die Schaltung ist symmetrisch, da kann man wie oben im Video die 
Hälfte weglassen.

2. Man kann die Lampe als Widerstand in der Masseleitung betrachten. Die 
Leitung ist dann eine klassische Übertragungsleitung (transmission line) 
mit einem Wellenwiderstand, den einige oben schon mal mit um die 800 
Ohm abgeschätzt haben. Die Leitung wirkt kurzfristig als rein ohmscher 
Widerstand. Damit ergibt sich "sofort", sprich nach 1m / c ein 
Spannungsteiler aus Lampe und Wellenwiderstand. Wenn die Lampe 
ausreichend hochohmig ist, hat man damit sehr schnell eine relative hohe 
Spannung beim Einschalten. Der eingeschwungene Fall dauert trotzdem 
viele Sekunden, wie die Simulation schön zeigt.

von Josef L. (Gast)


Lesenswert?

Hatte ich schon am 28.11., nur ich habe kein Video gemacht, weil ich 
keine sooo großen Augen habe!
Beitrag "Re: Wie lange würde es dauern, bis die Glühbirne leuchtet?"
Beitrag "Re: Wie lange würde es dauern, bis die Glühbirne leuchtet?"

von Xeraniad X. (xeraniad)


Lesenswert?

Habt Dank für das Mehdi Sadaghdar Video.
Damit sind meine diesbezüglichen Fragen beantwortet.

: Bearbeitet durch User
von Veit D. (devil-elec)


Lesenswert?

Hallo,

Man geht ja von idealen Bedingungen aus. Davon ausgehend leuchtet die 
Lampe theoretisch sofort. Weil die Elektronen im Kupferkabel überall 
vorhanden sind. Nur der Schalter unterbricht den Elektronenfluss. Das 
hat auch nichts mit Lichtgeschwindigkeit zu tun. Die Betrachtung 
"Geschwindigkeit" kommt nur ins Spiel, wenn man wissen möchte wieviel 
Zeit ein spezielles Elektron vom Schalter zur Lampe bzw. zu anderen 
Seite der Spannungsquelle benötigt. Spielt aber hier gar keine Rolle. 
Die Angabe der Leitungslänge trägt hier nur zur Verwirrung bei bzw. 
macht daraus eine Fangfrage.
In der Praxis ist das dann anders, weil da Widerstände, Kapazitäten und 
Induktivitäten eine Rolle spielen um den benötigten Stromfluss aufbauen 
zu können. Aber wie gesagt die Fragestellung ist theoretischer Natur.

von Martin S. (sirnails)


Lesenswert?

Veit D. schrieb:
> Weil die Elektronen im Kupferkabel überall
> vorhanden sind. Nur der Schalter unterbricht den Elektronenfluss. Das
> hat auch nichts mit Lichtgeschwindigkeit zu tun.

Uff.

Bitte lese Dich intensiv in das Thema der Feldlehre ein und schreibe 
hier nicht mit derartiger Überzeugung so einen Käse.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.