Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Auslegung Ansteuerung für DC Motor 10A


von Leistungs_Diletant (Gast)


Lesenswert?

Hallo,
ich möchte eine Wasserpumpe (DC) ansteuern, die bis zu 10A Dauerstrom 
bei 12V ziehen kann. Der Treiber soll dabei möglichst ohne großen 
Kühlkörper auskommen. Gedreht wird nur in eine Richtung. Die Kosten der 
Bauteile sollten idealerweise unter 5 Euro liegen.
Angesteuert wird mit einem ATmega (5V).

Bisher habe ich das mit einem N-channel FET (mit Treiber) und einer 
Freilaufdiode am Motor gemacht. Bei manchen Einstellungen (Belastung + 
PWM Verhältnis) wurden die Bauteile aber sehr heiß, was ich gerne 
vermeinden würde.

Macht es Sinn, eine Halbbrücke zu nehmen oder tut es die Freilaufdiode 
genauso gut?
Wenn Halbbrücke, N und N oder N und P channel?
Gibt es bei den FETs was zu beachten außer Spannungsfestigkeit und 
Rds_on ?

: Verschoben durch Moderator
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Leistungs_Diletant schrieb:
> Bisher habe ich das mit einem N-channel FET (mit Treiber) und einer
> Freilaufdiode am Motor gemacht.

Warum auch nicht. Wenn bei der Konstruktion was glüht, lohnt es sich 
sicher, den Grund herauszufinden. Mögl. steuerst du einfach die Endstufe 
nicht genügend durch. 10A sind von einem modernen MOSFet wie z.B. dem 
IRFB3207/3205 leicht zu schalten, aber man muss ihn eben mit >8V am Gate 
steuern und das steilflankig.
Zeig mal deine derzeitige Schaltung.

von Thomas (kosmos)


Lesenswert?

einfach die PWM Frequenz niedriger einstellen, dann was den FET warm 
werden lässt ist die Zeit in der er nicht vollständig auf oder zu ist, 
was bei einer schlechten Ansteuern eben länger dauert.

Umso höher die PWM Frequenz ist desto häufiger kommt er in diesem 
Bereich.

Einfach erklärt:
Wenn du 1 mal pro Sekunden schaltest dann hast du dass vielleicht 1 mSek 
lang. Wenn du nun aber 10 mal pro Sekunde schaltest dann kommst du eben 
10 mal in den Genuss dieser 1 mSek, bei der er im linearen Betrieb ist.

Eine andere Möglichkeit wäre die Schaltzeiten durch eine potente 
Ansteuerung so kurz wie möglich zu halten. z.B: ICL 7667 dürfte aber 
noch billigere Treiber geben.

von Leistungs_Diletant (Gast)


Lesenswert?

Was frequenzen angeht ist für mich die Hauptsache dass es nicht zu sehr 
piepit - ab 10kHz ist es kein Problem und auch 20-40Hz geht (auch wenn 
es Ruckelt, das macht mir nichts).

Hab aktuell einen IRF3808, den ich (weil mein Mosfettreiber heute 
abgeraucht ist) mit einem LM358 schalte (dessen Flankensteilheit 
Abgrundtief schlecht ist, aber er halt 12V erreicht). Als Freilaufdiode 
verwende ich einen
TST30U45CW.

Aber halt keine Halbbrücke, sondern ganz billig mit 1 Mosfet. Deswegen 
die Frage ob es Sinn macht, auf eine Halbbrücke aufzurüsten.

Ich mache sehr sehr selten Leistungselektronik und meiner Erfahrung nach 
bilden sich ständig irgendwo Schwingkreise, die einem die Bauteile 
zerschießen... hab heute schon 4 ICs zerschossen...

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Nein, einen 2-Quadranten Steller kannst du dir für deine Anwendung 
sparen. Wichtiger ist eine zügige, genügend hohe Ansteuerung des MOSFet 
und eine dem Strom des Motors angepasste Freilaufdiode.
Michael hat gerade hier eine passende Ansteuerung mit Standardbauteilen 
gezeichnet:
Beitrag "Re: Verbesserungsvorschläge bipolare H-Brücke"
Da reicht dir eine Hälfte von und der Relaisanschluss wird dein MOSFet 
Gate. Die Dioden lässt du auch weg. Das ist eine kräftige Push-Pull 
Schaltung und sollte deinen Treiber ersetzen können.

: Bearbeitet durch User
von Wahrsager (Gast)


Lesenswert?

Das mit dem LM358 ist natürlich schlecht - dafür macht der
so lange Schaltzeiten, daß Parasiten wenig Gefahr darstellen.

Zu hohe Parasiten bilden sich i.A. durch falschen Aufbau.
Da kann man extrem viel falsch machen... zeig' doch mal her.

von Dieter (Gast)


Lesenswert?

Wahrsager schrieb:
> Da kann man extrem viel falsch machen... zeig' doch mal her.

Als Wahrsager brauchst Du doch das nicht. Schau gefälligst in Deine 
Glaskugel bis Du die Schaltung siehst und dann zücke schnell Dein 
Smartphone um es hier zu posten.

Die Wahrsager sind auch nicht mehr das was sie mal waren. ;o)

von Wahrsager (Gast)


Lesenswert?

Nicht so einfach, dazu hatte ich noch nicht mal eine Vision
(vom fehlenden Smartphone abgesehen). Versuchen wir's doch
einfach auf die konventionelle Art, das klappt im Normalfall
ja auch.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Leistungs_Diletant schrieb:
> Bisher habe ich das mit einem N-channel FET (mit Treiber) und einer
> Freilaufdiode am Motor gemacht

So so  die Typennummern der Wühlkistenbauteile hat wohl jemand 
abgeschliffen, oder warum bist du der Meinung dass es so scheissegal ist 
um welche Typen es sich dabei handelt ?

Leistungs_Diletant schrieb:
> Belastung + PWM Verhältnis) wurden die Bauteile aber sehr heiß, was ich
> gerne vermeinden würde.
> Macht es Sinn, eine Halbbrücke zu nehmen oder tut es die Freilaufdiode
> genauso gut?

Eine Freilaufdiode bringt immer ungefähr 0.7V also bei 50% PWM 3.5W 
Verlust und wird daher warm. Gegenüber den 120 Watt des Motors sollte 
das aber verschmerzbar sein.

Der MOSFET sollte jedoch bei geeigneter Auswahl kühl bleiben, 
schlieslich ist deine Betriebsspannung so gering, dass niederohmige 
MOSFETs verfügbar sind.

Eine Halbbrücke sollte insgesamt kühl bleiben wenn die PWM Frequenz 
nicht übertrieben ist und die Ansteuerung korrekt.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Leistungs_Diletant schrieb:
> Hab aktuell einen IRF3808, den ich (weil mein Mosfettreiber heute
> abgeraucht ist) mit einem LM358 schalte (dessen Flankensteilheit
> Abgrundtief schlecht ist, aber er halt 12V erreicht). Als Freilaufdiode
> verwende ich einen
> TST30U45CW.

Ah, Salamischeibe, was soll der LM358 Witz da ?

IRF3808 bringt bei 10A 0.7W, da wird ein TO220 ohne Kuhlung spürbar warm 
aber nicht zu heiss, und den Anlaufstrom wird er mit seinen 140A auch 
uberleben.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.