Hallo! Ich beschäftige mich mit einem Umbau eines W48-Wählscheibentelefons. Derzeit habe ich einen Versuchsaufbau für die Klingelschaltung mit einem L293D umgesetzt. Die Schaltung habe ich ursprünglich aus diesem Beitrag: Beitrag "Re: Mein verrücktes Projekt ist fertig :)" Ich nutze jedoch einen Arduino um die 25Hz zu erzeugen. Ich nutze 2 Digitalausgänge "im Wechsel". Ich verstehe noch nicht so ganz, wozu der Kondensator in Reihe zu den beiden Spulen (ich habe ein W48 mit 2 Spulen) eigentlich da ist. Mein Kenntnisstand ist nur, das dieser den Gleichspannungsteil filtern soll. Schließe ich die Klingel wie im Schaltplan an, dann bekomme ich nur ein "Surren". Es reicht nicht um die Klingel läuten zu lassen. Betreibe ich die Schaltung ohne den Kondensator habe ich ein Starkes Klingeln bereits bei 13V durch meinen Step-Up. :) Ich muss dazu sagen, dass ich leider keinen 1µF Kondensator da habe. Ich habe drei 0.33µF Parallel betrieben. Sollte aber kein Problem machen? Eigentlich könnte ich die Schaltung ohne den Kondensator betreiben. Ich möchte jedoch gerne verstehen, warum dies so ist. Ich habe in meinem Versuchsaufbau mal einige Messungen gemacht. Siehe Bilder. Ohne_Kondensator.jpg: Eigentlich fast wie erwartet. Man sieht hier eigentlich sehr schön, dass die Polung umgedreht wird. Ich vermute durch die Spulen kommt es zu dem Überschwingen. Warum zeigt mir die Messung 83,5V an? Bei 20V/Div sehe ich nur ca. +20/-20V also ca. 40V. Oder ist die Spitze so klein, dass sie nicht sichtbar ist? Der L293D ist Spezifiziert für max. 36V. Vermutlich wird er dies nicht so lange überleben? Wie kann ich den L293D schützen? Bei einem Motor würde das doch genauso passieren? Oder verstehe ich das Datenblatt falsch? Mit_Kondensator.jpg: Die gemessene Spannung ist wesentlich geringer. Aber warum kommt es zu dem Schwingen auf ca. -10V/+10V während sich der Kondensator entlädt? Mit_Kondensator0.33.jpg: Der gleiche Versuchsaufbau, jedoch nur mit einem 0.33µF Kondensator. es ist eine deutlich verkürzte Schwingung zu sehen. Leider habe ich nur noch kleine Kondensatoren in meiner Grabbelkiste. Wie groß müsste der Kondensator ausgelegt werden? Kann man das (per Faustformel) berechnen? Oder einfach empirisch ermitteln? Nach den Messungen liege ich bei grob geschätzt 4-5µF...dann würde ich zum Zeitpunkt der "Durchschwingung" in etwa umschalten. (?) Muss ich wie bei einem Motor parallel zu den Spulen einen kleinen "Entstörkondensator" vorsehen? Danke. Gruß Bismosa
Der Kondensator dient beim klassischen Telefon zur Abtrennung des DC-Anteils, den brauchst du gar nicht.
H. H. schrieb: > Der Kondensator dient beim klassischen Telefon zur Abtrennung des > DC-Anteils, den brauchst du gar nicht. Ändert aber nichts daran, dass die Klingel als Nennwert 60V-AC haben möchte. Gemeinsam mit dem C hat sie etwa 10 kOhm Impedanz.
Vor kurzem ein W48 an eine Fritzbox gehängt. Erst auch nur schnurren... W48 aufschrauben, die Glocken sind A-zentrisch festgeschraubt. Einfach durch drehen mal mit den Abständen experimentieren bis der richtige Klang kommt.
Hallo! Manfred schrieb: > H. H. schrieb: >> Der Kondensator dient beim klassischen Telefon zur Abtrennung des >> DC-Anteils, den brauchst du gar nicht. > > Ändert aber nichts daran, dass die Klingel als Nennwert 60V-AC haben > möchte. Gemeinsam mit dem C hat sie etwa 10 kOhm Impedanz. Ich habe schon einige Beiträge zu den Telefonen gelesen. 60V wurden wohl in der Vermittlungsstelle erzeugt. Durch die langen Kabellängen sollten die Klingeln wohl bereits mit 40V problemlos läuten. (Wobei es da auch unterschiede in den Klingeln gab) Wenn ich den Kondensator nicht benötige...muss ich den L293D gegen diese Spannungsspitzen von 83,5V(~) "absichern"? Henrik V. schrieb: > Vor kurzem ein W48 an eine Fritzbox gehängt. > Erst auch nur schnurren... > W48 aufschrauben, die Glocken sind A-zentrisch festgeschraubt. Das ist mir bekannt. Meine Schaltung lässt es auch ordentlich klingeln, wenn der Kondensator nicht dran hängt. Ich wollte damit auch nur ausdrücken, das die Kraft der Spulen nicht ausreicht um den Klöppel richtig zu bewegen. :) Gruß Bismosa
Sascha S. schrieb: > Wenn ich den Kondensator nicht benötige...muss ich den L293D gegen diese > Spannungsspitzen von 83,5V(~) "absichern"? Mit Freilaufdioden, so wie im Datenblatt beschrieben.
Sascha S. schrieb: > Ich habe in meinem Versuchsaufbau Ich finde es eine extrem schräge Idee, dem Schaltregler die Masse wegzuschalten. Vermutlich wird dein vermeintlich "abgeschalteter" Stepup im ausgeschalteten Zustand die 5V einfach geradeaus durchlassen, wenn der wie ein klassischer Stepup aufgebaut ist.
Lothar M. schrieb: > Vermutlich wird dein vermeintlich "abgeschalteter" Stepup im > ausgeschalteten Zustand die 5V einfach geradeaus durchlassen, wenn der > wie ein klassischer Stepup aufgebaut ist. [ironie] Und die Spule dient als Heizung, auch gut verhindert Kondenswasser :-D [/ironie] Aber ich pflichte dem Bei Masse wegschalten ist keine gute Idee.
Sascha S. schrieb: > Manfred schrieb: >> [...] Ändert aber nichts daran, dass die Klingel als Nennwert 60V-AC haben >> möchte. Gemeinsam mit dem C hat sie etwa 10 kOhm Impedanz. > > Ich habe schon einige Beiträge zu den Telefonen gelesen. 60V wurden wohl > in der Vermittlungsstelle erzeugt. Durch die langen Kabellängen sollten > die Klingeln wohl bereits mit 40V problemlos läuten. Die nominelle 60V-AC Rufspannung meint den Effektivwert (RMS), nicht den Spitze-Spitze-Wert. Deine Scope-Bilder zeigen, wenn ich den Screenshot richtig interpretiere, aber nur etwa 13V_p (~Rechteck) ohne Kondensator. "eigentlich" [tm] brauchst Du deutlich mehr Spannung - sei froh, dass es überhaupt gerade so ausreicht. HTH (re)
von Sascha S. schrieb: >Ich verstehe noch nicht so ganz, wozu der Kondensator in Reihe zu den >beiden Spulen (ich habe ein W48 mit 2 Spulen) eigentlich da ist. Mein >Kenntnisstand ist nur, das dieser den Gleichspannungsteil filtern soll. Der Kondensator soll Gleichstrom sperren. Wenn man das nicht macht, fließt Gleichstrom und der Anker der Klingel bleibt an eine Spule hängen und kann nicht Klingeln. Die Klingel ist mit einem Dauermagnet polarisiert. Gleichzeitig wird der Vermittlungsstelle signalisiert, daß der Hörer abgehoben wurde. Das darf natürlich bei aufgelegten Hörer nicht sein. Die Rufspannung war 60V~ mit 60V Gleichspannung überlagert. Bei abnehmen des Hörers fließt so etwa 30mA bis 50mA Gleichstrom. und die Spannung auf der ab Leitung bricht so etwa auf 10V bis 15V ein. Du brauchst also eine Strombegrenzung zur Speisung des Telefons. Das wurde in der Vermittlungsstelle mit Relaisspulen gemacht. Bei dein Experiment kannst du das auch mit Widerstände machen. Beim Wählen wird die ab Leitung vollkommen kurz geschlossen und dann Unterbrechungsimpulse von 60V erzeugt. Bei einer 1 ein Impuls, bei 2 zwei Impulse, und so weiter, bei 0 zehn Impulse. In der Vermittlungsstelle wurden die Impulse dann mit Hebdrehwähler oder Relais- Zählschaltungen dann gezählt. https://www.youtube.com/watch?v=ka4wwYoJza4
von Sascha S. schrieb: >Leider habe ich nur noch kleine Kondensatoren in meiner Grabbelkiste. >Wie groß müsste der Kondensator ausgelegt werden? Der Kondensator ist doch im Telefon schon eingebaut, 1µF. Oder hast du den auseinandergeschlachtet? Las die Orginalschaltung so wie sie ist.
Hallo! So viele Antworten :) Danke! Ich werde versuchen Schrittweise zu antworten: H. H. schrieb: > Mit Freilaufdioden, so wie im Datenblatt beschrieben. Ich nutze dieses datenblatt: https://www.ti.com/lit/ds/symlink/l293.pdf Ich weiß nicht, ob ich ein Bild aus dem Datenblatt hier einfach dranhängen darf. Auf Seite 11 (unten) und 12 wird beschrieben, wie ein Bidirektionaler Motor angesteuert werden kann. Meinst Du, dass ich die Dioden wie in Bild 10 dargestellt anbringen muss? Ich habe das in meinem Versuchsaufbau mal übernommen. Hatte allerdings nur 1N4148 Dioden da. Sollten aber eigentlich reichen? Auf dem Oszilloskop, konnte ich keinen Nennenswerten Unterschied feststellen. Die Spannungsspitzen bleiben eigentlich genau so erhalten. Ich werde die Dioden auf jeden Fall in der Schaltung mit Berücksichtigen. Schaden kann es ja nicht. Lothar M. schrieb: > Ich finde es eine extrem schräge Idee, dem Schaltregler die Masse > wegzuschalten. Danke für das Mitdenken. Zum Glück habe ich noch keine Mosfets hier und habe das noch nicht in den Versuchsaufbau integriert. Ich möchte nur um Strom zu sparen den Step-Up nur dazu schalten, wenn er für das Klingeln benötigt wird. Also muss ich einen Transistor und P-Kanal Mosfet verwenden. (?). Ist meine erste Schaltung mit Mosfets. Da muss ich mich noch etwas einlesen und dann meine Schaltung ändern. Bisher habe ich hauptsächlich gelesen, dass es üblich ist, die Last über die Masse wegzuschalten. Gut das ich noch keine Teile bestellt habe. :) Ich denke, wenn der Schaltregler tatsächlich die 5V durchlassen würde, würde das meine Schaltung auch nicht weiter stören. Da auch der L293D abgeschaltet wird. Es kann dann eigentlich kein Strom fließen? Patrick L. schrieb: > [ironie] > Und die Spule dient als Heizung, auch gut verhindert Kondenswasser :-D > [/ironie] Ich verstehe die Ironie. Aber die Spulen heizen ja nur beim Klingeln. ;) re schrieb: > Deine Scope-Bilder zeigen, wenn ich den Screenshot richtig > interpretiere, aber nur etwa 13V_p (~Rechteck) ohne Kondensator. > > "eigentlich" [tm] brauchst Du deutlich mehr Spannung - sei froh, dass es > überhaupt gerade so ausreicht. Ja, die 13V ziehe aus dem Step-Up. Ich könnte den auch bis 25V hochregeln. Aber da macht das Klingeln keinen Unterschied. Bei 25V habe ich jedoch lt. Messung über 130V(~) Spannungsspitzen. Ich habe so weit runtergeregelt, dass der Klang gleich bleibt. Ab ca. 8V fing es an und ab ca. 12V war es schon richtig kräftig. Ich habe mal das Klingeln aufgezeichnet und angehängt. Klingt doch gut? Günter Lenz schrieb: > Der Kondensator soll Gleichstrom sperren. Wenn man das nicht > macht, fließt Gleichstrom und der Anker der Klingel bleibt > an eine Spule hängen und kann nicht Klingeln. > ... > https://www.youtube.com/watch?v=ka4wwYoJza4 Tolles Video! Das hatte ich noch nicht gefunden. :) Danke auch für die Erklärung! Das Klebenbleiben wollte ich ja mit dem Kondensator auch verhindern. Es ist aber nicht schlimm, wenn es kleben bleibt. Der Klöppel hat so viel Abstand, dass er nur beim Rüberschwingen gegen die Glocke kommt. Selbst, wenn es kleben bleibt, kann die Glocke ausschwingen. Nur beim wegnehmen der Spannung kann es dann passieren, dass der Klöppel nochmal gegen die andere Glocke schwingt und das "Bim" beim Abheben des Hörers produziert (hatte ich mal irgendwo so gelesen ;) ) Günter Lenz schrieb: > Las die Orginalschaltung so wie sie ist. Das geht nicht. Das Klemmbrett und der Kondensator sind nicht mehr vorhanden. Außerdem wird es ein "Schnurlos" Umbau. Ich bastel mir da ein DECT-Telefon rein. Das ganze soll dann auch auf Akku laufen. Ist einfach schön, wenn ein solches Telefon ohne Kabel auf dem Tisch steht und plötzlich klingelt :) Aber alles stückweise. Ich mache das nur als Hobby und möchte dabei auch ein bisschen was lernen. Nebenbei versuche ich mich auch noch in KiCad einzuarbeiten um die Platine dafür zu erstellen... Gruß Bismosa
Hallo! Ich nutze den L293D. Hab das jetzt auch im Datenblatt gefuden: > Output diodes are internal in L293D Kein Wunder, warum die Messung so gleich war. :) Ich hab gleich mal die Mosfet-Schaltung für den Step-Up angepasst. Siehe Anhang. Gruß Bismosa
Sascha S. schrieb: > Ich hab gleich mal die Mosfet-Schaltung für den Step-Up angepasst. Sieh dir die Body-Diode des Mosfets an: die leitet (wie alle normalen Dioden) in Pfeilrichtung von + nach -. In deiner Schaltung also immer. Fazit: der Mosfet ist falsch rum drin. > Ich hab gleich mal die Mosfet-Schaltung für den Step-Up angepasst. Statt des IRF4905 wäre ein Logic-Level-P-Kanal-Mosfet besser. > Ich hab gleich mal die Mosfet-Schaltung für den Step-Up angepasst. Du kannst dir die Inverterstufe mit dem Transistor sparen und den Mosfet direkt mit dem Arduino ansteuern. Ein Low-Pegel schaltet den Mosfet ein. Das kannst du leicht im Programm anpassen.
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Hallo! Lothar M. schrieb: > Sieh dir die Body-Diode des Mosfets an: die leitet (wie alle normalen > Dioden) in Pfeilrichtung von + nach -. In deiner Schaltung also immer. > Fazit: der Mosfet ist falsch rum drin. Oh. Anfängerfehler! Hätte mir auffallen müssen! Ich zitiere mich mal selbst: Sascha S. schrieb: > Ist > meine erste Schaltung mit Mosfets. Da muss ich mich noch etwas einlesen > und dann meine Schaltung ändern. Ich habe eine schöne Erklärung zu den Mosfets gefunden: https://www.homofaciens.de/technics-physical-computing-P-channel-MOSFETs_ge.htm Ich habe sogar das Gefühl, dass ich vieles verstanden habe. Speziell die Abbildungen 10 und 11. Ich versuche es mal mit meinen eigenen Worten wiederzugeben: Da ich sowohl am µC als auch am Mosfet die gleiche Spannungsversorgung (5V) verwende, reicht es in meinem Fall aus, ohne "Treiberstufe mit Transistor" zu arbeiten. Ist der Pin am µC high (5V) habe ich eine Spannung Ugs von 0V und der Mosfet wird Hochohmig. Ist der Pin vom µC low (0V) habe ich eine Spannung von Ugs von 5V und der Mosfet wird niederohmig. Problematisch wird es nur, wenn ich eine Spannung von z.B. 12V Schalten möchte. Dann schaltet der Mosfet zwar bei einem Low-Pegel vom µC durch, er sperrt nur nicht, bei einem high-Pegel vom µC, da die Spannung Ugs dann 7V beträgt. Habe ich das richtig verstanden? Was ich noch nicht so ganz verstanden habe ist die Auswahl eines geeigneten Mosfets. Ich möchte gerne ein TO220 Gehäuse verwenden, da ich nicht so gerne SMD löte. Der Strom den ich benötige ist nicht sehr hoch. Vielleicht so 500mA max. Ich verwende die Liste https://www.mikrocontroller.net/articles/MOSFET-%C3%9Cbersicht Ich benötige ein Ugs unter 5V, da die Spannungsversorgung 5V beträgt? Dann verbleiben noch die Typen: Ugs IRF4905 TO-220AB 4,0 IRF5305 TO-220AB 3,0 SUP75P03-007 TO-220AB 3,0 Wobei ich hier wohl zu einem IRF5305 greifen würde, da Ugs nur 3V sind. [OT] Ich benötige noch eine Lösung für einen Raspberry-Pi. Hier muss ich gelegentlich meine 1-Wire Temperatursensoren neu starten. Dies funktioniert nur Zuverlässig, wenn die Spannungsversorgung (5V) der Sensoren gekappt wird. Hier könnte ich den IRF5305 auch verwenden, da Ugs mind. -2V sind. Ich habe jedoch -1,7V, wenn auf dem Gate 3.3V anliegen. Wäre dies möglich und ok? Ansonsten könnte ich einen z.B. IRLML6402 mit der Treiberstufe über einen Transistor verwenden. Hab ich das auch richtig verstanden? [/OT] Welche Mosfets verwendet ihr? Bzw. welche würdet ihr empfehlen, die in jede "Bastlerkiste" gehören? Danke für eure Hilfe und Gelduld :) Gruß Bismosa
Sascha S. schrieb: > Wobei ich hier wohl zu einem IRF5305 greifen würde, da Ugs nur 3V sind. Äh, nein, das Datenblatt widerspricht dem doch recht eindeutig: Unter 4.5V U_gs gibt's für den nicht mal mehr "typische" Kurven im Datenblatt und 3V ist schon innerhalb des Bereichs für U_gs(th). Und das gibt an, ab wann er eindeutig **sperrt**. Daten für verlustarmes Leiten sind aber erst ab -10V spezifiziert. > Danke für eure [...] Gelduld :) Hm, IIRC habe ich genau obiges erst vor wenigen Tagen schonmal zu Tastatur gebracht... ;-) > Ansonsten könnte ich einen z.B. IRLML6402 mit der Treiberstufe über > einen Transistor verwenden. Schon eher: R_DS ist, wenn ich richtig gelesen habe, schon ab -2.5V garantiert. Du müsstest aber nochmal scharf kalkulieren, ob Dir der Maximalstrom für die Glocke tatsächlich ausreicht. > Welche Mosfets verwendet ihr? Bzw. welche würdet ihr empfehlen, die in > jede "Bastlerkiste" gehören? War IMHO schon eine brauchbare Auswahl. Ich werfe noch mal IRLML6344 als N-Kanal-Wald-Feld-und-Wiesentyp dazu. Kriterium: 3.3V-Logik-fähig, niedriger R_DS_on, billig, überall zu haben. HTH (re)
Hallo! re schrieb: > Äh, nein, das Datenblatt widerspricht dem doch recht eindeutig: > > Unter 4.5V U_gs gibt's für den nicht mal mehr "typische" Kurven im > Datenblatt und 3V ist schon innerhalb des Bereichs für U_gs(th). > Und das gibt an, ab wann er eindeutig **sperrt**. > > Daten für verlustarmes Leiten sind aber erst ab -10V spezifiziert. Hmmm...dann habe ich doch nur gefährliches Halbwissen. Danke für den Hinweis! https://www.mikrocontroller.net/part/IRF5305 Ich glaube ich bin auf Vgs(th) mit -2 - -4V reingefallen? Ist Vgs(th) nur für das Sperren angegeben? Wo finde ich die -10V? Nur bei den Maximum Ratings "@-10V"? Oder bei R_DS(on)? re schrieb: > Du müsstest aber nochmal scharf kalkulieren, ob Dir der > Maximalstrom für die Glocke tatsächlich ausreicht. Ich habe derzeit einen Maximalen Strom von 87mA gemessen. Da ist ein Mosfet vermutlich völlig überdimensioniert. :) Bei dem IRLML6402 wird R_DS(on) mit max. 0,135 Ohm bei VGS = -2.5V, ID = -3.1A angegeben. re schrieb: > War IMHO schon eine brauchbare Auswahl. Ich werfe noch mal IRLML6344 als > N-Kanal-Wald-Feld-und-Wiesentyp dazu. Kriterium: 3.3V-Logik-fähig, > niedriger R_DS_on, billig, überall zu haben Ja...genau solche Tipps mag ich. Ich möchte lieber mit Feld-und-Wiesentypen arbeiten. Ich denke für einen Bastler und Einsteiger ist das der optimale Weg. Das sind bei mir ja keine Schaltungen, wo es auf das letzte Optimum ankommt. re schrieb: > Hm, IIRC habe ich genau obiges erst vor wenigen Tagen schonmal zu > Tastatur gebracht... ;-) Ich glaube ich hatte das hier auch irgendwo gelesen und fand das gut :) Gar nicht so einfach, den richtigen Mosfet auszuwählen. Hätte ich nicht gedacht. Da muss ich mich wohl noch ein bisschen mit beschäftigen. Vielen Dank! Gruß Bismosa
Sascha S. schrieb: > Ich möchte lieber mit > Feld-und-Wiesentypen arbeiten. Vorher waren es noch unbedingt bedrahtete.
Sascha S. schrieb: > Ist Vgs(th) nur für das Sperren angegeben? Es steht üblicherweise dabei, welcher Drainstrom dabei fließt. Denk mal über diese Angaben nach und geh im Zweifelsfall immer vom schlimmsten Fall aus. Beim IRF5305 fließen bei Ugs = 4V schlimmstenfalls nur 250µA. > Ich habe derzeit einen Maximalen Strom von 87mA gemessen. Womit hast du das wie gemessen?
Hallo! H. H. schrieb: > Vorher waren es noch unbedingt bedrahtete. Ja...zumindest ist dann das Löten für mich einfacher. Ich musste nun aber selbst feststellen, das es da nicht so viel Auswahl gibt. Aber auf Lochraster...naja. Muss ich mir dann was anderes überlegen. :) Lothar M. schrieb: > Womit hast du das wie gemessen? Mit meinem Multimeter bei einer "dauernd" angezogenen Spule. Während es läutet, messe ich nur 30mA (vermutlich ist mein Multimeter auch nicht schnell genug?), wenn es nicht klingelt, dann nur 4mA. Diese 4mA möchte ich halt bei akkubetrieb einsparen, wenn die Klingel gerade nicht benötigt wird. :) Gruß Bismosa
Sascha S. schrieb: > Wo finde ich die -10V? Nur bei den Maximum Ratings "@-10V"? Oder bei R_DS(on)? Letzteres. Da wird ein Maximalwert von R_DS(on) garantiert und zwar für U_GS=-10V. Für den IRLML6402 wird beispielsweise auch was für U_GS=-2.5V und -4.5V angegeben. Aber für den ITF5305 wird für betragsmäßig kleinere U_GS als -10V gar nichts mehr garantiert. > Ist Vgs(th) nur für das Sperren angegeben? V_GS(th) ist eine charakteristische (temperaturabhängige) Größe bei der physikalischen Modellierung eines MOSFET ("the gate-source voltage at which the drain current begins to flow" [Horowitz/Hill:AoE]). Im Durchlass-Bereich gibt es aber keinen solchen charakteristischen Punkt, da garantiert man den R_DS(on) dann für einige wenige "nützliche" oder "gebräuchliche" Spannungen, insbesondere die Spannungen, die für den vorgesehenen Einsatzzweck sinnvoll sind. Trifft meistens zufällig [tm] die Spannungen, wo eine weitere Erhöhung wegen anderer Effekte sowieso kaum noch Verbesserungen beim R_DS(on) bringen. > Ich habe derzeit einen Maximalen Strom von 87mA gemessen. Da ist ein > Mosfet vermutlich völlig überdimensioniert. :) Alles in allem sollte das genug Reserven haben um zu passen, aber Vorsicht im Detail: Der kleine Winzling (IRLML6402) hat so gut wie keine thermische Kapazität und beim Wärmeübergangswiderstand von 100K/W ist ein Qudratzoll (!) Kupferfläche am Drain als Kühlkörper vorausgesetzt. Da kann unberücksichtigter Inrush von der Schaltreglerbaugruppe schnell für einige ms zuviel die zulässigen 2A überschreiten; die 3A gelten nur für T_amb=25°C - und zwar eben auf der Platine, da wo das Bauteil sitzt, nicht etwa 5mm daneben, wo der Luftstrom ist. > Aber auf Lochraster... Drei Löcher "über-Eck" geht bei SOT-23 eigentlich ganz gut. Nur bei der Wärmeableitung muss man bei Lochraster eventuell mit etwas Kupferfolie improvisieren, wenn es denn wirklich nötig sein sollte. > Gar nicht so einfach, den richtigen Mosfet auszuwählen. Den Tip von H.H.(hhinz) finde ich BTW auch noch recht nützlich - hatte ich noch gar nicht auf dem Schirm. Viel Erfolg! (re)
Sascha S. schrieb: > Ich verstehe noch nicht so ganz, wozu der Kondensator in Reihe zu den > beiden Spulen (ich habe ein W48 mit 2 Spulen) eigentlich da ist. Mein > Kenntnisstand ist nur, das dieser den Gleichspannungsteil filtern soll. Der Kondensator soll im aufgelegten Zustand die Stromschleife unterbrechen. Zusätzlich bildet er mit den Weckerspulen einen 25Hz Resonanzkreis. Es kommt zu einer Spannungsüberhöhung, d.h. der Wecker wird lauter. Wenn das nicht so ist, dann stimmen wohl Deine 25Hz nicht. Eine 3. Aufgabe des Kondensators ist die Entstörung der Wählimpulse.
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Hallo! H. H. schrieb: > https://www.digikey.de/de/products/detail/alpha-omega-semiconductor-inc/AOI21357/9951422 Wow, der scheint wirklich gut passend zu sein. Da muss ich aber noch viele Bauteile benötigen, dass sich die Versandkosten von 22€ lohnen. Btw.: Kann ich da als Privatperson überhaupt bestellen? Ich bin nun mal alle Mosfets durchgegangen, die Conrad hier in der Filiale verfügbar hätte. Da würde nur der IRLML2244TRPBF MOSFET 1 P-Kanal 1.3 W SOT-23 übrig bleiben... Ich habe nun auch mal geprüft was passiert, wenn ich nur die Masse vom Step-Up entferne. Die 5V Eingangsspannung liegen dann tatsächlich am Ausgang an. Es fließt aber kein Strom solange kein Input auf dem L293D kommt. Es wäre also möglich die Masse wegzuschalten...aber es ist nicht richtig. re schrieb: > Viel Erfolg! > (re) Danke für die Erklärungen! Das habe ich hoffentlich nun verstanden. Winzig ist der...deswegen "suche" ich ja auch nach einer Alternative (die evtl. auch allgemein gebräuchlich und auch ggf. im Elektronikshop um die Ecke erhältlich ist). Den Einschaltstrom konnte ich bisher nicht messen. Da fehlt mir die Messtechnik. Es wird bei mir dann wohl auf so ein winzling hinaus laufen. Hab in einem anderen Thread den Tipp: https://de.aliexpress.com/item/33016727218.html gesehen. Sehr praktisch :) Ich bin mit der Suche nach dem "passenden" Mosfet noch nicht durch. ich bin echt verwundert, dass es die oft nur in der winzigen Bauform gibt. Gruß Bismosa
Da gab es mal vor 10 Jahreneinen Beitrag: Beitrag "Ich habe auch mal was fertig (W48 mobil)" speziell zur Klingel: http://www.wirrtuell.org/bastelecke/bakuphon.html#8
Hallo! Christoph db1uq K. schrieb: > Da gab es mal vor 10 Jahreneinen Beitrag: > Beitrag "Ich habe auch mal was fertig (W48 mobil)" Das Bakuphon hatte ich noch nicht gefunden. Aber schon mehrere andere Artikel. Neu ist das ganze Thema ja nicht. In der Elektor 01/2006 war auch schon mal ein Artikel da drüber. Auch damals hatte ich bereits dieses Telefon umgebaut. Auch mit einem DECT-Telefon und einem Atmega, der nur dafür da war, die Wählscheibe auszulesen. Ich hatte damals fast alles als "fliegende" Schaltung aufgebaut. Leider sind viele Unterlagen verloren gegangen und das Forum bei Elektor ist schon seit Jahren wohl nicht mehr zu erreichen. Dort hatte man mir auch schon viel geholfen. Das Telefon war irgendwann zu alt und mit dem heutigen DECT-Standard nicht mehr verwendbar...mein Akkupack (damals noch 12V) hat es dann mit den Jahren ebenfalls zersetzt. Ich habe jetzt von der Schaltung noch ein "Kabelknäuel" hier...da steige ich aber nicht mehr durch :) Heute geht vieles schon wesentlich einfacher. Platinen lassen sich komfortabel mit KiCad erstellen und sehr günstig zweilagig bestellen. Kein Belichten, entwickeln und Ätzen mehr. :) Nur kleine Schaltungen baue ich noch auf Lochraster...das geht dann oft schneller. Sascha S. schrieb: > Ich bin mit der Suche nach dem "passenden" Mosfet noch nicht durch. ich > bin echt verwundert, dass es die oft nur in der winzigen Bauform gibt. Ich glaube so langsam bekomme ich einen Dreh da rein. Ich würde mich nun für diesen entscheiden (und ein paar mehr bestellen, damit ich das Löten erstmal üben kann): IRLML2244TRPB (VGS = -2.5V, ID = -3.4A | max. V_gs(th) -1,1V) Aber soweit ich das verstehe sind die Vorteile zum IRLML6402 nur sehr gering. Gerade bei meinem Anwendungsfall. Diesen bekomme ich zur Not aber auch bei Conrad. :) Bitte berichtigt mich, wenn ich da völlig falsch liege. Den Schaltplan habe ich auch angepasst. Nun ist der Mosfet auch richtig herum drin. Die Widerstände könnten so passen...oder? Eigentlich sind wir hier ja völlig vom Thema abgekommen. Bin ich sehr glücklich drüber, so bin ich nicht erst beim Zusammenbau auf diese Probleme gestossen und konnte viel über Mosfets lernen :) VIELEN DANK! :) Gruß Bismosa
Hallo! svensson schrieb: > Ich habe dafür den IRF9520 von Vishay benutzt. Auch von einem RaspberryPi mit 3.3V? Bei einer Sensorspannung 5V? Dann aber sicherlich mit Treiberschaltung über einen Transistor? Oder reicht das V_GS(th) min. 2.0V um sicher abzuschalten? [edit] Eigentlich müsste der auch bei meiner Klingelschaltung problemlos funktionieren? Wenn ich das Datenblatt richtig verstehe... Oder? [/edit] Ich setze den mal mit auf meine Einkaufsliste. :) Gruß Bismosa
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> svensson schrieb: >> Ich habe dafür [1-wire] den IRF9520 von Vishay benutzt. Sascha S. schrieb: > Eigentlich müsste der auch bei meiner Klingelschaltung problemlos > funktionieren? Der Unterschied zur Klingel ist, dass man bei 1-Wire von so schlapp einem Milliampere pro Sensor spricht. Da muss der FET nicht großartig aufgerissen werden, damit das funktioniert. (re)
re schrieb: > Die nominelle 60V-AC Rufspannung meint den Effektivwert (RMS), nicht den > Spitze-Spitze-Wert. eben bis 96V aus EWSD zur Reichweitenerhöhung! Deswegen passt das mit dem genannten Kondensator
Hallo, ich habe nun endlich mein Projekt abgeschlossen. :) Ich habe nun beide Spulen direkt an den L293D angeschlossen. Siehe Schaltplan. Die 25Hz und die Klingelfolge kann ich problemlos mit dem Arduino erzeugen. Bei einer Eingangsspannung von 13V für die Spulen habe ich bereits ein kräftiges Klingeln. Für meine Zwecke völlig ausreichend. Alternativ könnte man auch beide Spulen in Reihe schalten und die Polung wechseln. Dies hatte nur einen minimalen Unterschied gemacht. Um Strom zu sparen reicht es, wenn die Spulen jeweils nur 10ms angezogen sind. Dieser Wert lässt sich bestimmt auch noch etwas optimieren. Ich habe damit aber gute Erfahrungen gemacht. Die 13V erzeuge ich mit einem Step-Up-Wandler. Hier musste ich noch einen 1000µF Elko Ausgangsseitig installieren, damit genug Strom zur Verfügung steht. Das macht ein kleines zusätzliches Problem. Durch die Aktivierung des Moduls mittels Mosfet ist der Anfangsstrom so hoch (leider für mich nicht messbar da zu kurz), dass der Arduino die Versorgung über USB nicht mehr aufrecht erhalten kann. Läuft die Schaltung von einer Batterie (18650) gab es hier keine Probleme. Ich konnte mir helfen, indem ich einen 1,2 Ohm Widerstand vor die Versorgung des Moduls zur Strombegrenzung gelötet habe. Nicht schön, aber funktional. Für die Mosfets habe ich jetzt die IRLML2244 verwendet. Das Löten ging viel besser als erwartet. Die funktionieren auch einwandfrei ohne die "Treiberstufe". Muss man halt im Programm beachten, das ist aber kein Problem. Vielen Dank nochmal für die ganzen Tipps und Hilfen! Gruß Bismosa
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