Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Prüfplatine für 400++ I/Os


von Flo R. (flo_r540)


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Moin Männer!

Brauch mal bitte euren input,..

Wir bauen Kabelbäume für Rennfahrzeuge, und haben jetzt folgende 
Thematik, wir bekommen beispielsweise einen Kabelbaum aus nem Rennwagen 
zu dem es keine Unterlagen und Spezis gibt,.. nun müssen wir uns 
hinsetzen und den Baum mit der Hand komplett durchmessen, geben das dann 
in unsere wiring harness software ein damit wir am Ende einen schönen 
Kabelplan bekommen.

ihr könnt euch vorstellen dass das ne riesen Aufgabe ist da man nicht 
nur einmal misst sondern auch gerne 5 mal bis man fertig ist,.. das sind 
duzende Stunden!

Aktuell haben wir nen Kabelbaum aus nem F1 Auto aus 2016, da haben nur 
die beiden ECU Stecker jeweils 128 Pins,.. die zwei BCMs nochmals 
jeweils 64 Pins,.. macht mal knackige 384 wires nur von den beiden units 
weg, die jeweils zwei enden haben. Das mit der Hand zu messen dauert 
vermutlich drölf Jahre! Von den Fehlern die sich bei der Masse an Pins 
einschleicht garnicht zu sprechen! Wer möchte kann ja mal rechnen wie 
viele Messvorgänge das sind!

Jetzt dachte ich, ich bau mir dazu ein Werkzeug, das am Ende alle 
routings in ein CSV schreibt, das könnten wir dann sogar in die Software 
übernehmen die wir zum zeichnen der Kabelbäume nutzen.

Folgende Anforderung

- einzelne Platinen zu je xx I/Os am besten stapelbar (huckepack)
- am ende nen Arduino der die daten in ein CSV schreibt und das auf ne 
Speicherkarte knallt
- Betriebsspannung kann faktisch alles bis 12V sein 3,3v 5v or what 
ever!
- kurzschlussfest am Eingang (um das ding nicht bei falscher verkabelung 
abzufackeln)
- Programmierungs parameter können für jedes Projekt im Programm 
angepasst und neu hochgeladen werden
- einen Taster für START
- zwei LEDs eine für Ready eine für Working

jetzt zu den Fragen

welche Bausteine würden euch einfallen um I/Os am Arduino zusammen zu 
fassen? I2C zB ???

mit shift Registern wird das wohl nichts werden, da kaskadiert man sich 
vermutlich einen Wolf

da der kabelbaum ja sequentiell getestet werden soll müssen die I/Os 
auch I/Os sein und nicht nur I oder O bzw habe ich keine lust auch noch 
800 sperrdioden einzulöten

zum prüfablauf,

Programm startet
I/O 1 wird zu Output und geht High
alle anderen I/Os werden zu inputs und "lauschen"
niederschrieben in das CSV PIN 1 - und alle i/os listen die ein HIGH 
zurück geben
dann I/O 2 das selbe und so weiter bis alle I/Os durch sind

schön wäre wenn man nach "oben" keine Grenzen hat und das "System" um 
belibig viele I/O expander erweitern kann dann könnte ich das zum 
Platinen reverse engineering auch verwenden :) hab bei manchen I2C 
erweiterungen gesehen dass man zB max 8 erweiterungen zu je 16 pins 
verwenden kann, das wäre schlecht,..

ich suche also nen Baustein der 32 oder 64 oder mehr I/Os in I2C oÄ 
umwandelt oder alternativ in ein anderes protokoll das man am arduino 
nutzen kann...

warum Arduino? weil ich daran selbst rumbasteln kann.

LG

von c-hater (Gast)


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Flo R. schrieb:

> mit shift Registern wird das wohl nichts werden, da kaskadiert man sich
> vermutlich einen Wolf

Doch, SRs sind die einfachste, billigste und sinnvollste Lösung für das 
Problem.

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Wir haben für die Flugindustrie schon solche Messunits gebaut,
Aber das ist nicht Arduino, könnte aber Seriell angesprochen werden.
Sprich es sind I/O Blöcke die Kabel durchmessen und auch auf Ihre güte 
prüfen.
Ein solcher Block hat 32 I/O's sind kaskadierbar aber nicht für Lau... 
;-)
Prüfspannungen sind bis 24V einstellbar, Prüfstrom im mA Bereich.

Wir haben damals FPGA und AD Wandler dazu verwendet.

So als Tipp Mach es mit einem FPGA, dann bist du flexibel.

von Flo R. (flo_r540)


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ahhm schäm

https://shop.macetech.com/collections/non-led-components/products/centipede-shield-v2

https://docs.macetech.com/doku.php/centipede_shield#features

ich suche eigentlich genau das Shield..

hab ich mich da wohl nicht vertan, es können bis zu 8 von diesen shields 
per i2C an nen arduino gehängt werden, right?

dann gehen am Board die juper aus um adressen zu definieren richtig?=!

8*64 wären 512 i/os... das wäre schonmal was :)

von A. S. (Gast)


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Ich habe damit selber keine Erfahrung. Aber es sollte auch gehen, ein 
FPGA der sowas ähnliches einfach auf eine Platine zu setzen, Versorgung 
etc. und dann per JTAG beliebig viele davon zu kontaktieren und 
auszuwerten.

Also man kann per JTAG wohl gezielt einzelne Port-Pins setzen. Ist zwar 
relativ langsam wegen "Daisy-Chain", aber durch mehrere MHz dann 
trotzdem im Sekundenbereich für ein paar hundert tests.

Noch einfacher ist natürlich ein FPGA selber mit ein wenig SW.

von Clemens S. (zoggl)


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Ich denke auch dass Schieberegister am einfachsten sind. Ein Bit durch 
alles durchschieben und fertig.

Herausforderung  bei dem Projekt ist eher die mechanische Seite. Da hat 
ja jeder seinen eigenen Stecker, oder sind da eher alle ähnlich?

Entweder für jeden Stecker eine Adapter Platine mit Gegenstück machen, 
oder 500 Messspitzen an die jeweiligen Stecker fummeln.

Sg

von EAF (Gast)


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Flo R. schrieb:
> dass man zB max 8 erweiterungen zu je 16 pins
> verwenden kann, das wäre schlecht,..

Warum?
So wärest du immerhin schon bei 128 Testpunkten.

Jetzt noch ein I2C Multiplexer (TCA9548A?)
Macht dann 1024 Testpunkte an einer einzigen I2C Schnittstelle.

von Flo R. (flo_r540)


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A. S. schrieb:
> Ich habe damit selber keine Erfahrung. Aber es sollte auch gehen, ein
> FPGA der sowas ähnliches einfach auf eine Platine zu setzen, Versorgung
> etc. und dann per JTAG beliebig viele davon zu kontaktieren und
> auszuwerten.
>
> Also man kann per JTAG wohl gezielt einzelne Port-Pins setzen. Ist zwar
> relativ langsam wegen "Daisy-Chain", aber durch mehrere MHz dann
> trotzdem im Sekundenbereich für ein paar hundert tests.
>
> Noch einfacher ist natürlich ein FPGA selber mit ein wenig SW.

FPGA Programmierung müsste ich zuerst lernen,.. ich streube mich ja 
schon so sehr vor C und schiebe es gekonnt seit jahren vor mir her... 
bin mehr so der code hacker der sich irgendwo was zusammen klaut und das 
dann manchmal auch sogar funktioniert

es würde sich selbst ein Test pro 24h lohnen :P

: Bearbeitet durch User
von Frank K. (fchk)


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Flo R. schrieb:

[...]

Es gibt für Euer Problem fertige Lösungen, wo Du nicht basteln musst.

Schau Dir das an:
https://www.advantech.com/products/1-2mlkb0/pcie-1758/mod_b073e900-9f1a-4048-b113-009c3d9aa335

Da hast Du pro Karte je nach Modell 128 Ausgänge oder 128 Eingänge oder 
64 Ein- und 64 Ausgänge, galvanisch isoliert, ESD-geschützt, 0-30V, 
etc., eben für den Industriealltag gemacht. Von diesen Teilen kannst Du 
so viele in einem PC stecken, wie Du freie Slots hast.

Das ist jetzt nicht die billigste Lösung, aber zumindest eine, die von 
Leuten mit deutlich mehr Erfahrung und Weitsicht als dir entwickelt 
worden ist. Wenn Ihr damit Geld verdienen wollt oder müsst, dann ist das 
zumindest eine solide Basis.

fchk

von Crazy Harry (crazy_h)


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Ich hab sowas vor ca. 30 Jahren mal gebaut mit 2x64 Kontakten, 
angeschlossen an den Parallelport eines PCs und Software in Turbo Pascal 
geschrieben. Ich meine das komplette Messen hat damals 4-5s gedauert auf 
einem 386SX-16. Aktuell überlege ich das als Handgerät mit einem XMega 
nochmal aufzubauen. 16-Bit I2C Portextender .... bei 8 Bausteinen 128 
Kontakte, via I2C-Multiplexer entsprechend mehr.

von Flo R. (flo_r540)


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Clemens S. schrieb:
> Ich denke auch dass Schieberegister am einfachsten sind. Ein Bit durch
> alles durchschieben und fertig.
>
> Herausforderung  bei dem Projekt ist eher die mechanische Seite. Da hat
> ja jeder seinen eigenen Stecker, oder sind da eher alle ähnlich?
>
> Entweder für jeden Stecker eine Adapter Platine mit Gegenstück machen,
> oder 500 Messspitzen an die jeweiligen Stecker fummeln.
>
> Sg
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Im Motorsport werden zu 99% Deutsch Autosport Stecker verwendet, der 
Baum hat zB nur zwei stecker die nicht von Deutsch sind.

ich kann morgen mal Bilder vom Baum posten wenn das wen interessiert,.. 
hört sich aber spannender an als es ist,.. angreifen macht da mehr 
spaß..

umsetzen werden wir das mit prüfkabeln die die passenden Pins haben, ein 
Satz Steckergehäuse mit Pins(!!) für einen Baum liegt bei circa 5.000€ 
Lieferzeit 8-12 wochen - manche sind auch ab Lager zu haben. Es ist 
gerade nicht die beste Zeit da alle Teams gerade die Autos für 2022 
fertig machen, da herrscht sicher chaos bei manchen Lieferanten... und 
das nicht nur in der F1 sondern in allen Rennserien weltweit....
______________________________________________________________________ 
_
Frank K. schrieb:
> Es gibt für Euer Problem fertige Lösungen, wo Du nicht basteln musst.
>
> Schau Dir das an:
> 
https://www.advantech.com/products/1-2mlkb0/pcie-1758/mod_b073e900-9f1a-4048-b113-009c3d9aa335
>
> Da hast Du pro Karte je nach Modell 128 Ausgänge oder 128 Eingänge oder
> 64 Ein- und 64 Ausgänge, galvanisch isoliert, ESD-geschützt, 0-30V,
> etc., eben für den Industriealltag gemacht. Von diesen Teilen kannst Du
> so viele in einem PC stecken, wie Du freie Slots hast.
>
> Das ist jetzt nicht die billigste Lösung, aber zumindest eine, die von
> Leuten mit deutlich mehr Erfahrung und Weitsicht als dir entwickelt
> worden ist. Wenn Ihr damit Geld verdienen wollt oder müsst, dann ist das
> zumindest eine solide Basis.
>
> fchk
______________________________________________________________________ 
_
ohhhh wow - zwar auf den ersten Blick "teuer" aber auf den Zweiten blick 
garnicht für das was es ist!

ich habe jetzt mal so ein bastel shield bestellt - basteln macht ja 
spaß,...

ich hau morgen auch gleich mal ne Anfrage raus an advantech...

ist ja auch ne recht simple Rechnung, bei 128p sind 128p 128x zu messen, 
das sind 16.384 mal die Messpitze anlegen, und dann auch noch nieder 
schreiben usw,..

bei Kabelbäumen die wir zerstören dürfen ist das nicht so schwer, die 
macht man auf und schreibt es nieder,.. zum einpacken müssen dann eben 
alle Steckergehäuse wieder ab und die spleissverbindungen aufgemacht, 
neuen Schrumpf oder Gewebeschlauch drauf und ready,... das geht bei dem 
Baum nicht,... auch sind die Stecker beim ein und aus pinnen 
empfindlich,.. und wenn man nur eine verriegelung von nem 128p stecker 
zerstört ehschonwissen

: Bearbeitet durch User
von Jobst M. (jobstens-de)


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So etwas hatte ich mal vor 10 Jahren in einer Firma entwickelt, wurde 
dann aber nicht gebaut.

Die Idee damals war, ein Referenzkabel anschließen zu können und dieses 
dann damit kopieren und sogar prüfen zu können.

Ich weiß gar nicht mehr, wie das Interfacing war. Ich glaube, ich habe 
mehrere Prozessoren eingesetzt, welche als intelligente I/O dienten.
Hatte ich 8051 vorgesehen, wegen der O.C.+Pullup Ports?
Ich weiß es nicht mehr.
Also bei Dir wären das ~15 (+/-) Controller.

Der Tickert dann an allen Ausgängen einmal ein L durch und liest alle 
andere anderen Ports für jedes L.
Bei einem Treffer hat man eine Verbindung.

Eigentlich recht einfach.

Gruß
Jobst

von Cartman (Gast)


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> 8051

Mit seinen "schwaechlichen" Pullups die denkbar schlechteste Wahl.
Da reicht ja schon die kapazitive Kopplung in so einem Kabel
um Fehlmessungen zu provozieren.

von g457 (Gast)


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> ich suche eigentlich genau das Shield..

Ich vermute Du suchst eher sowas wie PCA9698: 40 Tri-State IOs pro 
Tschipp, 64 mögliche Adressen (theoretisch 2560 IOs). Die MCP23017 von 
oben können nur 8 Adressen zu je 16 IOs (i.e. 128 IOs). Für mehr 
brauchts dann mehr I2C-Busse oder -Multiplexer.

Wie auch die anderen schon darauf hingewiesen haben brauchts aber so 
oder so noch mehr (ESD, Mechanik, Software, ..).

HTH

von ohje... (Gast)


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Flo R. schrieb:
> mit shift Registern wird das wohl nichts werden, da kaskadiert man sich
> vermutlich einen Wolf

Warum?
Wenn man einen Microcontroller mit 16Bit-Bus hat, und an jedes Bit ein 
16-Bit-Shiftregister hängt, brauchts nur 2 Kaskadierungsebenen. Ein paar 
Buffer für den Clock zwecks Fanout, fertig.

Der µC muss dann 32 Bits heraustakten. Ein STM32 mit einem parallelen 
Bus (wie der F407) macht das in so 1µs. Selbst mit Software und GPIOs 
wird man das in <1ms schaffen.

Ich sehe nicht, warum das langsam sein soll oder nicht gehen soll...

von Flo R. (flo_r540)


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danke für eure inputs,

Geschwindigkeit spielt hier keine Rolle,.. ob der 1µs taktzeit schafft 
oder 1 sekunden :)

hab jetzt sogar gesehen dass ich mir die SD Karte sparen kann und die 
ganze programmierung dahinter, ich kann die daten auch gemütlich seriell 
an den PC übertragen und dort in ein CSV kopieren,..

die paar hundert zeilen kann ich auch ins excel kopieren,..

von krunz (Gast)


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g457 schrieb:
> Ich vermute Du suchst eher sowas wie PCA9698: 40 Tri-State IOs pro
> Tschipp, 64 mögliche Adressen (theoretisch 2560 IOs). Die MCP23017 von
> oben können nur 8 Adressen zu je 16 IOs (i.e. 128 IOs).

beides nicht lieferbar

von krunz (Gast)


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P.S. mouser.de hat noch welche

von John D. (john_d801)


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So was gibts auch komlett fertig. Bei den meisten Gibts auch eine Scan 
funktion.

Ganz nebenbei ist dass dann auch das passende Prüfgerät.

https://www.ditmco.com/

Grüße

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


Angehängte Dateien:

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John D. schrieb:
> Ganz nebenbei ist dass dann auch das passende Prüfgerät.

Joa, genau so muss das richtig aussehen, Solch ähnliche Dinger haben wir 
für die Flugindustrie hergestellt.

Aber sonnst gäbe es da auch noch den VSC055-01 von 
Maxim/Microchip/Vitesse, der hat 64 I/O's
Mit 4 Stück schaffst du 256 I/O's (Siehe Bild) und angehängtes Datasheet
und nebenbei erwähnt, hätten wir noch ein paar im Lager ;-)

: Bearbeitet durch User
von Georg (Gast)


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Wir hatten in der Leiterplattenfertigung einen Bare Board Tester mit 
25000 Testpunkten, die hätte man nur auf passende Stecker adaptieren 
müssen, was auch gemacht wurde. Die hatten eigene Custom-Chips für die 
Testanschlüsse, teilweise auch für Hochspannungstests, normal wurde 
meines Wissens mit 40 V getestet. Meistens wurden die Tester angelernt 
mit einem Referenzboard, das bekanntermassen fehlerfrei war oder es 
wurden Netzlisten verwendet. Ich hatte mal eine Adapterplatine designt 
mit allen Sorten SubD-Steckern drauf. Natürlich braucht man zum 
Kabeltesten mindestens 2 Stecker.

Die Geräte sind aber wegen des hohen Aufwands aus der Mode gekommen, 
heute werden i.A. Flying Probe Tester eingesetzt, die nacheinander immer 
2 Punkte kontaktieren. Unser Tester hatte damals weit mehr als 100 k DM 
gekostet. Vielleicht gibt es sowas noch gebraucht.

Im Prinzip kann man Adapter-Leiterplatten erstellen auf denen Stecker 
auf Pads verbunden werden, und dann so einen Flying Probe Tester 
verwenden der die Pads abtastet. Aber die sind auch nicht gerade billig.

Georg

von Peter D. (peda)


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Flo R. schrieb:
> Programm startet
> I/O 1 wird zu Output und geht High
> alle anderen I/Os werden zu inputs und "lauschen"

Dann liest Du nur Mumpitz, d.h. nen Haufen floatender Pins.
Man setzt einen Pin auf Output low und alle anderen auf Input mit 
Pullup.

Am einfachsten nimmt man dazu ne Reihe von MCs. Ich hab das mal mit 3 
Stück AT89C51 für 90 Anschlüsse gemacht, die über die UART verbunden 
sind (RXD1 an GND, TXD1 an RXD2, TXD2 an RXD3  usw.). Der letzte liefert 
dann die Ergebnisse.
Mit einen ATmega640 kann man je 84 Anschlüsse prüfen (= 5 Stück für 420 
Anschlüsse).

von Reinhold E. (reinhold_by)


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Ich hab da auch vor 40 Jahren schon Kabeltester gebaut am Parallelport 
vom VC20 mit >100 Pins dran. SW ist wahrlich kein Problem (ca 2k Asm) 
aber die HW.
Versuch 1 mit PIO-Bausteinen lebte nur wenige Tage. Man konnte 
nachmessen wie schnell durch die ESD die Chips kaputt gingen. Wichtig 
ist also damit das Teil dir Freude macht auf jeden Fall Robustere I/O 
zumPrüfling. Am Ende damals waren es 'einfache' TTL-Chips (Die 
74154/159(Muxer/Demuxer) mit Pullup-Widerstand, KEINE LS/HC/...). Die 
waren dann robust genug um im täglichen Betrieb am Leben zu bleiben.
Die absolute Anzahl Pins ist da nur eine Frage des Aufwands. Wo man 
aufpassen muss ist aber noch die Anzahl parallelgeschalteter Pins wegen 
dem FAN-Out. Du schaltets einen PIN ein, wenn der dann aber 40 parallele 
Pullup-Widerstände an einer Abschirm-Groundplane treiben muss, dann wird 
das eben knapp wenn das Teil nicht genug Wumms hat. Für solche Fälle 
lieber 'richtige' Treiber wie z.B. ULN2803, wenn nur ein PIN an ist kann 
das Teil 1A ohne Probleme. Angesteuert durch Schieberegister-Kette 
braucht nur wenige PIO-Pins am uC. Reinwärts auch Schieberegister, aber 
w.o. ESD-geschützt verbinden an die Testpins.
Sonderlocken wie die schon genannten bis zu 40V brauchst du vermutlich 
nicht, wenn es nur um das feststellen des von-nach geht.
(Aderquerschnitt muss man dann doch noch manuell zuordnen)

Bei deiner Anwendung spielt aber auch die Zeit eine Rolle, also such 
doch mal nach fertigen 'Kabeltester' Geräten, vielleicht wirst du dort 
fündig, wenn es preismässig passt. Eigenbau könnte ca. 1000 Euro 
Materialkosten benötigen (Stecker nicht incl.) Mit der zeit dann kann 
man sich auch was fertiges kaufen.

von sio (Gast)


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"ist ja auch ne recht simple Rechnung, bei 128p sind 128p 128x zu 
messen,
das sind 16.384 mal die Messpitze anlegen, und dann auch noch nieder
schreiben usw,.."


Und schon bei einer so simplen Rechnung steigst Du aus.....

Denk nochmal drüber nach.

Hinweis:
Dir fehlt noch eine Verbindung.
Wie oft musst Du nun messen?

Dir fehlen noch zwei Verbindung.
Wie oft musst Du nun messen?
.
.
.
.
.
.
.

von sio (Gast)


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Reinhold E. schrieb:
> Treiber wie z.B. ULN2803,

Soetwas gibt es fix und fertig mit eingebautem SR.
Mit 16 Ports und ich glaube auch bis 64.
Von Allegro, gekauft von wem?

....
Das passt dann samt Controller auf eine Zigarettenschachtel-Platine.

von bingo (Gast)


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Dazu gibt es hier eine fertige Schaltung incl Layout für 48 Eingänge und 
48 Ausgänge

Beitrag "Re: Schieberegister 74HC595 und 74HC165"

von Chris S. (schris)


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Ich hätte ein Arduino sketch für sowas.

von Top S. (topsoft)


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Hallo,

ein MCP2210 Usb2Spi mit max. 9 CS Ausgängen und dahinter 9 x 8 MCP23S17 
per Spi Bus. Das macht dann maximal 9 x 8 x 16 = 1152 I/O. Jede Platine 
mit 16 I/O. 8 Stück stappelbar und 9 Stapel mit je einem Flachbandkabel 
verbinden. Das ist 72 mal die selbe Platine, Adressen werden per 
Lötbrücken eingestellt. Wenn man das selber macht sollte das für 150 € 
Materialkosten zu machen sein. Max. 1152 Anschlussklemmen nicht 
eingerechnet. ;-)

Gruß Topsoft

: Bearbeitet durch User
von Chris S. (schris)


Angehängte Dateien:

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Widerstand, Kondensator, Esd, pullup. Allein Esd für 4 Pins kostet 
50Cent, bei 1152 Pins wären das schon das 144€ wahrscheinlich inkl 
widerstand und Kondensator.
Stecker win weiterer Posten von 50€.
IC schätzungsweise 80Euro, Platine 20 Euro inkl Gehäuse, arduino 5Euro 
inkl. Kabel.
Für 1152 Pins sind es 300 Euro. Aber wieso nicht 120 Euro draufschlagen, 
und gleichzeitig Widerstandsmessung machen?
Ich habe sowas nachgebaut, mit der Möglichkeit 2x zusammenzuschließen 
und inkl Widerstandsmessung.

von Top S. (topsoft)


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> Ich habe sowas nachgebaut, mit der Möglichkeit 2x zusammenzuschließen
> und inkl Widerstandsmessung.

Hallo, gibt es zu dem Projekt einen Link? Gruß

von oszi40 (Gast)


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Reinhold E. schrieb:
> vor 40 Jahren schon Kabeltester gebaut

Wer Kabel testen muss, wird bestimmt noch Erfahrungen sammeln, die er 
vorher noch nicht hatte. Einfach jeden Draht einzeln durchtesten sagt 
noch recht wenig über Laufzeit, unerwünschte Verbindungen usw. ... Wie 
Reinhold schon schrieb, kann auch der Lastfaktor bei mehrfachen 
Verbindungen noch einen schönen Streich spielen am Tester.

von Flo R. (flo_r540)


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oszi40 schrieb:
> Reinhold E. schrieb:
>> vor 40 Jahren schon Kabeltester gebaut
>
> Wer Kabel testen muss, wird bestimmt noch Erfahrungen sammeln, die er
> vorher noch nicht hatte. Einfach jeden Draht einzeln durchtesten sagt
> noch recht wenig über Laufzeit, unerwünschte Verbindungen usw. ... Wie
> Reinhold schon schrieb, kann auch der Lastfaktor bei mehrfachen
> Verbindungen noch einen schönen Streich spielen am Tester.

es soll ja auch kein Kabeltester sein sondern nur alle Verbindungen 
darstellen. die Kabel werden nach dem Ablängen und crimpen alle einzeln 
getestet. Dafür gibt es "normen" die das definieren wie die Kabel zu 
testen sind.

ich habe aus Zeitmangel jetzt schnell ein Board gezeichnet das 64 LEDs 
drauf hat und 10p Pinheader Stecker fertig - davon 30 stk bestellt
so gerne ich das weiter verfolgen würde das geht sich zeitlich nicht 
aus.

bin aber weiter daran interessiert das umzusetzen, ich frage auch, gibt 
es einen Link zum Projekt?

von Pandur S. (jetztnicht)


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Allenfalls moechte man nicht selber basteln, sondern seine Arbeit 
machen. Dann gibt es Firmen mit Produkten, nicht zu teuer

: Bearbeitet durch User
von Flo R. (flo_r540)


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sio schrieb:
> "ist ja auch ne recht simple Rechnung, bei 128p sind 128p 128x zu
> messen,
> das sind 16.384 mal die Messpitze anlegen, und dann auch noch nieder
> schreiben usw,.."
>
>
> Und schon bei einer so simplen Rechnung steigst Du aus.....
>
> Denk nochmal drüber nach.
>
> Hinweis:
> Dir fehlt noch eine Verbindung.
> Wie oft musst Du nun messen?
>
> Dir fehlen noch zwei Verbindung.
> Wie oft musst Du nun messen?
> .
> .
> .
> .
> .
> .
> .
______________________________________________________________________ 
__
scheinst selbst nicht der hellste zu sein, oder einfach null plan zu 
haben, aber gleich mal öffentlich jemanden dissen,.. ein Kabelbaum hat 
auch spleiss und Knoten, und manchmal auch Sperrdioden! damit ist in 
beide Richtungen zu messen UND jeder zu jedem pin in beide Richtungen!
Seite 1 Seite 2
A - B
1 127x messen
2 127x messen
3 127x messen
... bis 128 - 128
macht in meinen Augen dann schon 128^2 oder ?
wenn man NULL Ahnung hat also einfach mal die Klappe halten - Danke!

und wenn du es nicht kapieren solltest schnapp dir halt nen Zettel und 
mals dir auf,.. oder soll ich nen Sack reis auspacken und es dir mit 
Reiskörnern erklären?

steh drauf wenn jemand der null plan hat, einfach mal schlau daher 
redet, und mir erklärt dass ich das, was ich seit Jahren mache, falsch 
mache und ein idiot bin,..

: Bearbeitet durch User
von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Hallo Flo R.

Ich habe dir als Vorschlag den VC055 genannt, mit dem du auf einmal 64 
Anschlüsse abdeken kannst.
Am I/O kannst du dann jedes Pin mit einer Doppeldiode (Bat68 als 
Beispiel) im Cent-Bereich noch ESD schützen plus ein 4k7 Widerstand auf 
(+5V).
So kannst du mit wenig Aufwand pro Einheit 64 Kanäle abtasten.
Da kannst du dank Adressiermöglichkeit auch mehrere Kaskadieren, will 
heißen das gleiche Print mehrfach machen. Dann mit einem Mäuseklavier 
die Adressierung variabel machen.
Vorteil du kannst dank Interrupt-Fähigkeit des VC055 sogar großteils die 
Schaltung selbstständig, auf Entdecken von Rückmeldung reagieren lassen.

Willst du das Signal auf 12V Puschen brauchst du noch ein Fett und je 3 
Widerstände plus 1 Diode pro I/O. liegt aber ebenfalls im Cent-Bereich 
pro Kanal.
Alternativ auch mit SMD Doppel-Transistor (Typ BCR119S) mit Integriertem 
Basiswiderstand verwenden, spart Bauteile.

Mit etwas Programmieraufwand und Hühnerfutter, kannst du so dann sogar 
Kapazität und Widerstand/Güte der Kabel bestimmen.

: Bearbeitet durch User
von N00B (Gast)


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Patrick L. schrieb:
> Wir haben für die Flugindustrie schon solche Messunits gebaut,
> Aber das ist nicht Arduino, könnte aber Seriell angesprochen werden.
> Sprich es sind I/O Blöcke die Kabel durchmessen und auch auf Ihre güte
> prüfen.
> Ein solcher Block hat 32 I/O's sind kaskadierbar aber nicht für Lau...
> ;-)
> Prüfspannungen sind bis 24V einstellbar, Prüfstrom im mA Bereich.
> Wir haben damals FPGA und AD Wandler dazu verwendet.
> So als Tipp Mach es mit einem FPGA, dann bist du flexibel.

Vll doofe Frage: warum benutzt man dafür ein FPGA?
Mikrocontroller sind günstiger zu haben und die gibt es auch in großen 
Packages mit vielen Pins; die weiteren Vorzüge brauche ich dir wohl 
nicht zu erzählen :)
Also muss es einen Grund für das FPGA geben?

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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N00B schrieb:
> Also muss es einen Grund für das FPGA geben?

1987 ist der Grund. damals waren es FPGA bzw. EPLD (OTP Versionen) von 
Altera die das Rennen machten. Ja damals hatten die Löschbaren noch 
Fenster für UV Löschgeräte.
µC waren zu der Zeit noch nicht so weit wie heute und eine Zulassung war 
schon gar nicht möglich. ;-)
Heute würde ich es tatsächlich aber auch nicht mit µC umsetzen.
Wohl als Kontroller (Damals war es ein 6502) heute ein µC.
sondern ich würde tatsächlich die VC055 einsetzen, da ist dann eine 
Kaskadierung weniger Aufwand, wie wenn jedes Print einen µC, mit heute 
bei fielen I/O meist nur 3.3V und nur wenigen mA Leistung verbaut würde.
Das Problem bei µC ist gerne das wen viele I/O Leistung treiben müssen 
geht der µC in die Knie und mit der Zeit über den Jordan.
Oft ist die Gesammtzulässige Leistung der I/O, so dass wenn jeder Pin 
diese bringen soll, der µC überlastet ist, was gerne mit Schäden der 
Speisebond auf dem "Die" quintiert wird.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #6965272 wurde vom Autor gelöscht.
von N00B (Gast)


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Patrick L. schrieb:
> N00B schrieb:
>
>> Also muss es einen Grund für das FPGA geben?
>
> 1987 ist der Grund. damals waren es FPGA bzw. EPLD (OTP Versionen) von
> Altera die das Rennen machten. Ja damals hatten die Löschbaren noch
> Fenster für UV Löschgeräte.
> µC waren zu der Zeit noch nicht so weit wie heute und eine Zulassung war
> schon gar nicht möglich. ;-)
> Heute würde ich es tatsächlich aber auch nicht mit µC umsetzen.
> Wohl als Kontroller (Damals war es ein 6502) heute ein µC.
> sondern ich würde tatsächlich die VC055 einsetzen, da ist dann eine
> Kaskadierung weniger Aufwand, wie wenn jedes Print einen µC, mit heute
> bei fielen I/O meist nur 3.3V und nur wenigen mA Leistung verbaut würde.
> Das Problem bei µC ist gerne das wen viele I/O Leistung treiben müssen
> geht der µC in die Knie und mit der Zeit über den Jordan.
> Oft ist die Gesammtzulässige Leistung der I/O, so dass wenn jeder Pin
> diese bringen soll, der µC überlastet ist, was gerne mit Schäden der
> Speisebond auf dem "Die" quintiert wird.

Okay, so klingt das nachvollziehbar :)
Danke für die ausführliche Antwort!

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