Forum: Platinen LED UV-Belichter


von Johannes U. (kampfradler)


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Moin,

nachdem das Beschichten mit Chinalaminat und Belichten mit Tussitoaster 
endlich sauber bei mir funktioniert, Umbau eines alten Scanners und 
Verschmelzung mit einem Gesichtsbraeuner steht als naechstes auf dem 
Programm, wollte ich nun mal schauen, was auf dem LED-Sektor zu machen 
ist.

Schon vor laengerer Zeit zu diesem Zweck 395-400nm LEDs vom Chinamann 
angeschafft, einmal 20mA 5mm 'normale' mit ~20Grad Oeffnungswinkel und 
dann 30mA (angeblich) 5mm Strawhat mit ~120Grad Oeffnungswinkel.
Meine zwischendurch mal irgendwo gelesen zu haben, das Laminat moechte 
mit 365nm belichtet werden, finde allerdings die Quelle nicht mehr, auf 
den Produktseiten der Anbieter steht es nicht?
Die 365er sind jedenfalls exorbitant teurer, fuer 100St ~20.-

Jetzt mal schnell ein paar von den 395-400nm dicht auf ein Steckbrett 
gepackt und versucht damit PCBLaminatreste zu belichten: klappt soweit.

Die LEDs wurden dabei mit 15mA bestromt.
Abstand wegen Strahlungsabstandsgesetz und des Oeffnungswinkels, der das 
bei den Strawhats erlaubt minimal und bei den normalen 5mm aufgrund der 
20Grad ~4cm.

ABER: Ich muss im Vergleich zum Belichten mit Roehren elend lange 
draufhalten, so runde 40 Minuten muessen es sein und das belichtete 
Muster ist dann immer noch sichtbar schwaecher, als nach 4 Minuten unter 
den Roehren.
Ja, ich weiss, erst das Entwickeln kann zeigen, ob es reicht..hab ich 
auch schon gemacht und ist soweit in Ordnung, doch eben diese lange 
Zeitdauer..

Im Netz kursieren diverse Bauanleitungen & Berichte fuer LED-Belichter, 
dieser hier:
>http://www.fdm-ware.de/UV-Led/
verwendet jedenfalls auch die 395-400nm, Abstand LED-LED 3cm, 
Belichtungsabstand ist nicht erwaehnt, aber nach Augenschein der Bilder 
dort duerften es auch >10cm sein..
Dabei soll die Belichtungszeit nur 3min betragen...?
Kann ich ja irgendwie nicht nachvollziehen diese kurze Belichtungszeit, 
die um eine Groessenordnung unter dem liegt, was ich hier mit den LEDs 
sehe und sich im Rahmen meiner Roehrenbelichtung bewegt.
Gut es gibt andere Rahmenbedingungen:
Dort Bungardplatinen - hier Chinalaminat
Dort UV-Plexiglas - hier 2mm Billobilderrahmenglas
Dort Pergamentpapier - hier Normalpapier mit Sonnenblumenoel behandelt

Ich lese dort, dass so ein Bilderrahmenglas bei ihm mit einer 
Verdoppelung der Belichtungszeit auf 6min einhergeht, das ist aber immer 
noch weit vom Faktor 10 entfernt..
Sind die Bungardplatinen so viel sensitiver?

Letzthin scheint mir auch der Abstand der LEDs dort irgendwie ein wenig 
zu gross und lueckenhaft, dann noch die quadratische Anordnung dazu, da 
wuerde ich mich eher an diesen beiden orientieren:
>http://www.avr-asm-tutorial.net/avr_de/apps/uv-belichter_tn2313/uv-belichter.html
>https://philluxsuisse.blogspot.com/2014/01/platinen-belichter-mit-uv-leds.html

Der zweite Link gibt nicht viele Details Preis, so kann ich den 
Belichtungsabstand nur schaetzen, nach den Bildern duerfte er aber auch 
so runde 10cm betragen, Belichtungszeit wird mit 4,5min angegeben.

Der 1. Link bietet deutlich mehr, Abstand der LEDs ~ 1,5cm, Anordnung 
der Reihen auf Luecke, aber auch hier 12cm Abstand, Belichtungszeit mit 
Laserfolie und 1mm-Plexiglas soll 4min betragen.

Hmm..
Ich wuerde ja dazu tendieren, die LEDs zur besseren Ueberlappung der 
Strahlungskegel noch etwas dichter auf 1cm Abstand zu setzen und den 
Belichtungsabstand fuer hoehere Intensitaet entsprechend zu verringern?!

Egal, mit dem Abstand kann man spielen und testen, mit 1cm Abstand 
braucht es aber nen ganzen Haufen LEDs, ich plane gerade 4St 7x10cm 
Platinen damit zu bestuecken, das waeren dann ~250 LEDs und damit 
natuerlich eine Preisfrage.
100St 395-400nm von Aliexpress kosten ~3.-, also kein grosses Problem.
Muessten es aber LEDs geringerer Wellenlaenge sein, dann ginge es schon 
ins Geld, jeder nm weniger hat einen guten Preisaufschlag ;)

Dann ist da noch die Frage der Haltbarkeit, ich lese immer wieder, dass 
die preiswerten LEDs rasch an Intensitaet verlieren sollen (Vermiderte 
Durchlaessigkeit der Plastikhaube durch die UV-Strahlung)?
Irgendwo wurden deshalb SMD-LEDs als besser geeignet empfohlen, die 
sollen eine Glasabdeckung haben?!
Wie waere es mit diesem 5050ern hier:
>https://www.aliexpress.com/item/32340120687.html
Die haetten dann auch 3x20mA und damit eine gesteigerte Intensitaet, das 
auch noch mit 120Grad Oeffnungswinkel womit dann wiederum ein geringerer 
Belichtungsabstand machbar sein sollte.

Sachdienliche Hinweise werden gerne entgegengenommen :)

von Kilo S. (kilo_s)


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Interessant, also zum eigenbau mit den vorgeschlagenen LED kann ich dir 
leider nicht viel sagen.

Aber ich würde wenn du das erfolgreich aufbaust auf jeden Fall gerne 
hören wie es gelaufen ist.

Ich bräuchte auch einen LED UV belichter. (ne Nummer größer, UV 
Panzergläser kleben, also Minimum die Fläche der größten Smartphones auf 
dem Markt +2cm.)

Mein bisheriger "Belichter" braucht auch knapp 45-60min, bei 
mittelgroßen Smartphones und manuellem nachführen.

Ergebnisse sind ok, ginge aber besser.

von MaWin (Gast)


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Johannes U. schrieb:
> Chinalaminat

Photopositiv oder Photonegativ ?

Ich find nur negativ.

Johannes U. schrieb:
> was auf dem LED-Sektor zu machen ist.

Plastik-UV LEDs altern noch schneller als UV Röhren, gute Metall/Glas UV 
LED wirst du dir nicht leisten wollen, bleib bei Röhren, mit denen ist 
eine gleichmässige Belichtung auch einfacher.

Beitrag "UV LEDs braun geworden"

Miss auf dem fertigen Belichter durch drüberrutschen einer Photodiode 
den Photostrom, so erkennst du schnell eie (un)gleichmässig die 
Lichtmenge ist.

von J. S. (pbr85)


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Nun, es gibt High Power UV-LEDs, mit Strahlungsleistungen im Bereich von 
500mW und einigen Watt. Für wenige Euro.

Jedoch hat man hier das Problem der Konzentration.

von Johannes U. (kampfradler)


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MaWin schrieb:
> Johannes U. schrieb:
>> Chinalaminat
>
> Photopositiv oder Photonegativ ?
>
> Ich find nur negativ.

Negativ.
Bin ich auch soweit gluecklich mit, es spart Toner, muss nur immer mit 
Inkscape haendisch an die Pfade gehen und invertieren, da Kicad leider 
keine Funktion hat direkt negative SVGs zu exportieren.

> Johannes U. schrieb:
>> was auf dem LED-Sektor zu machen ist.
>
> Plastik-UV LEDs altern noch schneller als UV Röhren, gute Metall/Glas UV
> LED wirst du dir nicht leisten wollen, bleib bei Röhren, mit denen ist
> eine gleichmässige Belichtung auch einfacher.

Das waere schade, kann ich mir aber klar vorstellen, Plastik und UV 
vertraegt sich generell nicht gut (kenn ich noch vom Moppedhelm), es sei 
denn das wurde bei der Produktion mit der Auswahl des Materials 
beruecksichtigt.

> Beitrag "UV LEDs braun geworden"
>
> Miss auf dem fertigen Belichter durch drüberrutschen einer Photodiode
> den Photostrom, so erkennst du schnell eie (un)gleichmässig die
> Lichtmenge ist.

Werde ich mal durchlesen.
Bedankt!

von MaWin (Gast)


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Johannes U. schrieb:
> Plastik und UV vertraegt sich generell nicht gut, es sei denn das wurde bei der 
Produktion mit der Auswahl
> des Materials beruecksichtigt.

Na ja, die Methode, um Plastik UV stabil zu bekommen, ist es, das 
Plastik dunkel einzufärben. Als Umhäusung einer UV LED eher 
kontraproduktiv.

von Johannes U. (kampfradler)


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MaWin schrieb:
> Johannes U. schrieb:
>> Plastik und UV vertraegt sich generell nicht gut, es sei denn das wurde bei der
> Produktion mit der Auswahl
>> des Materials beruecksichtigt.
>
> Na ja, die Methode, um Plastik UV stabil zu bekommen, ist es, das
> Plastik dunkel einzufärben. Als Umhäusung einer UV LED eher
> kontraproduktiv.

Latuernich!
Doch eben auch Materialauswahl, ist schon lange her, habe den Helm vor 
15 Jahren an den Nagel gehaengt, doch soweit ich mich erinnere war 
Polyamid nicht UV bestaendig, Polyurethan weiss ich nicht mehr, 
Fiberglas hingegen war stabil.
Haengt halt von der Energie ab, die es benoetigt die verketteten 
Molekuele aufzubrechen, bin da aber von meinen chemischen Kenntnissen zu 
eingerostet.

Den Thread mit den verfaerbten 1W LEDs habe ich mal ueberflogen, da 
wurde erwaehnt, dass eine Slikonummantelung des LED-Chips durch UV nicht 
altert.
Dann sollten doch - so sie aus Silikon bestehen - diese weichen 
Vergussmassen wie sie bei 10W-LEDs zur Verwendung kommen kompatibel 
sein?
Kleiner UV-Typen hab' ich jetzt so vergossen bei Aliexpress noch nicht 
entdeckt.
Doch was ist mit den eingangs verlinkten 5050ern?
Ist die Abdeckung auch aus Plastik?
Habe diese Bauform noch nicht in den Fingern gehabt, deshalb frage ich.

von Johannes U. (kampfradler)


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J. S. schrieb:
> Nun, es gibt High Power UV-LEDs, mit Strahlungsleistungen im Bereich von
> 500mW und einigen Watt. Für wenige Euro.
>
> Jedoch hat man hier das Problem der Konzentration.

Haste mal nen Link?

von MaWin (Gast)


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Johannes U. schrieb:
> Doch was ist mit den eingangs verlinkten 5050ern?
> Ist die Abdeckung auch aus Plastik

Ja.

von J. S. (pbr85)


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Johannes U. schrieb:
> J. S. schrieb:
>> Nun, es gibt High Power UV-LEDs, mit Strahlungsleistungen im Bereich von
>> 500mW und einigen Watt. Für wenige Euro.
>>
>> Jedoch hat man hier das Problem der Konzentration.
>
> Haste mal nen Link?

Schau mal hier nach Prolight Opto und Liteon. Vor allem der erste 
Hersteller hat ein sehr gutes Preisleistungsverhältnis.

https://www.tme.eu/de/katalog/led-dioden-uv_113370/

Hier als Beispiel, 1,5W bei ~388nm und 700mA sowie 3,5V.

https://www.tme.eu/de/details/pk2b-3lle-gnvm/led-dioden-uv/prolight-opto/

von Johannes U. (kampfradler)


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Johannes U. schrieb:
>> Doch was ist mit den eingangs verlinkten 5050ern?
>> Ist die Abdeckung auch aus Plastik

>Ja.

Ok, Danke.

J. S. schrieb:
> Johannes U. schrieb:
>> J. S. schrieb:
>>> Nun, es gibt High Power UV-LEDs, mit Strahlungsleistungen im Bereich von
>>> 500mW und einigen Watt. Für wenige Euro.
>>>
>>> Jedoch hat man hier das Problem der Konzentration.
>>
>> Haste mal nen Link?
>
> Schau mal hier nach Prolight Opto und Liteon. Vor allem der erste
> Hersteller hat ein sehr gutes Preisleistungsverhältnis.
>
> https://www.tme.eu/de/katalog/led-dioden-uv_113370/
>
> Hier als Beispiel, 1,5W bei ~388nm und 700mA sowie 3,5V.
>
> https://www.tme.eu/de/details/pk2b-3lle-gnvm/led-dioden-uv/prolight-opto/

Hab' mal einen ersten Blick drauf geworfen, sieht ja ganz akzeptabel 
aus!
TME hatte ich auch schon laenger auf dem Schirm, ist immer wieder mal 
Empfehlung aufgetaucht wenn irgendwer nach LEDs gefragt hat.

Dann muss ich jetzt wohl erstmal herauspuzzlen welche Wellenlaenge genau 
am besten mit dem Laminat funktioniert.
Da die vier 9W Roehren im Tussitoaster aber auch am Sockel mit 365nm 
gelabelt sind (wird wohl der Intensitaetsgipfel dieser Roehren sein) und 
der knackige Ergebnisse liefert, sollte ich wohl wirklich bei LEDs 
tiefer greifen als 395-400nm..

von Johannes R. (oa625)


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Hallo Johannes U.!

Statt ein Scannergehäuse mit UV-LEDs zuzupflastern hatte ich mich 
entschieden, auf den Scannerschlitten eine dichtgepackte Matrix von 
UV-LEDs zu montieren. Die Belichtungszeit liegt im Bereich weniger 
Minuten und ist wegen des einstellbaren Verfahrweges von der 
Platinengröße abhängig.
Ich belichte allerdings nur Fotolack (Bungard) und habe keine 
Erfahrungen mit irgendwelchem Laminat.
Falls es Dich interessiert, hier mein Bericht:
Beitrag "UV-LED-Scanner-Belichter: erste Erfahrungen"

Gruß
Johannes R.

von Johannes U. (kampfradler)


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Johannes R. schrieb:
> Hallo Johannes U.!
>
> [...] auf den Scannerschlitten eine dichtgepackte Matrix von
> UV-LEDs zu montieren. Die Belichtungszeit liegt im Bereich weniger
> Minuten und ist wegen des einstellbaren Verfahrweges von der
> Platinengröße abhängig.
> [...]
> Beitrag "UV-LED-Scanner-Belichter: erste Erfahrungen"

Interessante Idee!

Das ist ja nun schon 11 Jahre her, welche Erfahrungen machst Du denn mit 
den LEDs?
Eine Frage auch hier natuerlich: Wellenlaenge?
Zweite Frage: Zeigen diese 5mm LEDs da bei Dir keine nachlassende 
Intensitaet oder gar Truebung der Plasteummantelung?

Woher hattest Du die LEDs (Hast auf die Frage dort so wie ich sehe nicht 
selber geantwortet, nur andere verwiesen auf Amazone / ebay)?

Sind nat. 11 Jahre ins Land gegangen, insofern waere der Preis sicher 
mittlerweile niedriger, doch eine Einordnung des Preisniveaus zu dem Du 
damals gegriffen hast, waere hilfreich.
Die 395-400 die ich hier habe sind halt eben Billoteile fuer ~3.- fuer 
100St. von Aliexpress, vergleichbar?

Weil so eine ganze Menge LEDs eingespart werden koennen, ist sowas 
sicher erst recht interessant falls ich zu den doch etwas teureren aus 
obigem TME-Link greifen wuerde..

von MaWin (Gast)


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Johannes U. schrieb:
> Weil so eine ganze Menge LEDs eingespart werden

Es spart keine LED.

Es kommt nur auf die Summenlichtstärke an. Weniger LED, mehr 
Belichtungszeit.

Das einzige Problem ist die gleichmässig diffuse Beleuchtung. Das geht 
auch mit 1 LED.

Selbst LED aus derselben charge weichen bei gleichem Strom leicht 1:2 
ab.

Also besser alles Licht diffus mischen.

Aber die meisten Leute wollen halt kleine Belichter, keinen grossen 
Karton.

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Johannes U. schrieb:
> Dann muss ich jetzt wohl erstmal herauspuzzlen welche Wellenlaenge genau
> am besten mit dem Laminat funktioniert.

In der Regel 365nm, da reagieren sie am schnellsten drauf.

Brauchst nur noch gut die Hälfte der Leistung wie bei 388nm.

So bleibt es abzuwägen, was günstiger ist.
388nm mit voller Leistung und 2/3 vom Preis, oder
365nm mit halber Leistung zum vollen Preis.

Du kannst bei Gleicher Leistung natürlich so auch die Belichtungszeit 
massiv verkürzen.

Musst aber echt schauen welcher Hersteller grad bei Positiv, gibt es 
auch welche die bei 400nm ihr Optimum haben.
Sollte aber immer beim Artikel mit stehen wo das Optimum ist.

von Johannes U. (kampfradler)


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MaWin schrieb:
> Johannes U. schrieb:
>> Weil so eine ganze Menge LEDs eingespart werden
>
> Es spart keine LED.

Aeh..doch schon.
Zaehlen kann ich noch so gerade ;)
Ich sehe da 3 gestaffelte Reihen mit je 24 LEDs, also 72 Stueck.
Die Packungsdichte ist so ungefaehr das, was ich mir eingangs fuer ein 
flaechig Bestuecktes Platinchen ueberlegt habe.
Nur bei meiner konventionellen Bauvorstellung braeuchte ich diese Dichte 
dann eben auf der gesamten Flaeche, das ginge dann in Richtung +250, 
evtl. noch mehr, falls groessere Flaeche.
Ist doch ein gehoeriger Unterschied zu seinen 72..

Dafuer muss er die eben auf dem Schlitten mehrmals durchfahren,
Zitat:
'1. Belichtungsreihe: 8/12/16/20 einfache Durchläufe, ab 16 Durchläufen
wird ausentwickelt.'

Er spart vielleicht keine Zeit und Strom, doch an der Zahl der LEDs 
spart er sehr wohl.

> Es kommt nur auf die Summenlichtstärke an. Weniger LED, mehr
> Belichtungszeit.
>
> Das einzige Problem ist die gleichmässig diffuse Beleuchtung. Das geht
> auch mit 1 LED.
>
> Selbst LED aus derselben charge weichen bei gleichem Strom leicht 1:2
> ab.
>
> Also besser alles Licht diffus mischen.
>
> Aber die meisten Leute wollen halt kleine Belichter, keinen grossen
> Karton.

Wenn's prinzipiell funktioniert, wuerde ich auch nach einem moderat 
kleinen durchaus nen groesseren LED-Belichter ins Auge fassen.
Auch Roehren halten nicht ewig und ein Ersatzroehrenpaket mit 6St. 
kostet ebenfalls.

von Johannes U. (kampfradler)


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Patrick L. schrieb:
> Johannes U. schrieb:
>> Dann muss ich jetzt wohl erstmal herauspuzzlen welche Wellenlaenge genau
>> am besten mit dem Laminat funktioniert.
>
> In der Regel 365nm, da reagieren sie am schnellsten drauf.
>
> Brauchst nur noch gut die Hälfte der Leistung wie bei 388nm.
>
> So bleibt es abzuwägen, was günstiger ist.
> 388nm mit voller Leistung und 2/3 vom Preis, oder
> 365nm mit halber Leistung zum vollen Preis.
>
> Du kannst bei Gleicher Leistung natürlich so auch die Belichtungszeit
> massiv verkürzen.
>
> Musst aber echt schauen welcher Hersteller grad bei Positiv, gibt es
> auch welche die bei 400nm ihr Optimum haben.
> Sollte aber immer beim Artikel mit stehen wo das Optimum ist.

Nix Positiv: Negativ!

Also der hier:
>https://www.aliexpress.com/item/32881482873.html

In dem Shop, wie auch in den anderen, die das Laminat verkaufen, sehe 
ich nirgendwo die Angabe der benoetigten Wellenlaenge.
Hilft also wohl nur ausprobieren, es sei denn, es meldet sich noch 
jemand der Erfahrung mit diesem Film hat und weiss, welche Wellenlaenge 
am effizientesten belichtet.

von MaWin (Gast)


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Johannes U. schrieb:
> Zaehlen kann ich noch so gerade ;

Verstehen aber nicht.

Setzte deine paar LEDs nicht so nah an die Vorlage wie beim Scanner, 
z.B. in einen mit Silberpapier ausgeschlagenen Karton, dann reichen die 
paar auch ohne Bewegung und ergeben mit Gluck sogar eine gleichmässigere 
Beleuchtung der Fläche.

Denn LED nebeneinander bilden Streifen von bis zu 1:2 unterschiedlicher 
Beleuchtung.

von michael_ (Gast)


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Mit dem ISEL-Röhren Belichter braucht man sich keinen Kopf darüber zu 
machen.
UV-LED ist hipp.

Wer LED kennt nimmt Röhren :-)

von Guido B. (guido-b)


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Ich schreibe auch mal meine Erfahrungen in diesem Bereich:

Eine Wellenlänge um 400 nm ist voll ok, kleiner muss sie
nicht sein. Blue-Ray-Dioden mit 405 nm funktionieren in
Laserbelichtern (Suchstichwort in diesem Forum) einwandfrei.

Das Negativlaminat ist etwa um den Faktor 3 bis 5 empfindlicher
als Bungards Positivlack, die Belichtungszeit entsprechend
kürzer. Die Schutzfolie des Laminats muss beim Belichten
allerdings runter!

Mit LED-Belichtern habe ich schlechte Erfahrungen gemacht,
weil die Intensität der einzelnen LEDs stark voneinander
abweicht und damit die Belichtung nicht gleichmäßig wird.
Die Fotodiode (eine weiße LED mit 2 BC547 in Darlington-
Schaltung an 5 V reichen zur Kontrolle), die Marwin schon
vorschlug sollte unebdingt angewendet werden.

Wenn ich das nochmal probieren wollte, was ich nicht will,
würde ich mit selektierten LEDS den Schlitten bestücken
und die längere Belichtungszeit akzeptieren.

von michael_ (Gast)


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Guido B. schrieb:
> Mit LED-Belichtern habe ich schlechte Erfahrungen gemacht,
> weil die Intensität der einzelnen LEDs stark voneinander
> abweicht und damit die Belichtung nicht gleichmäßig wird.

Es hängt vom Öffnungswinkel ab.
Und da sollte man einen Mindestabstand nicht unterschreiten.
Eher mehr.

Foto-Platinenmaterial ist gegenüber unterschiedlicher Leuchtstärke 
geduldig.

von Guido B. (guido-b)


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michael_ schrieb:
> Guido B. schrieb:
>> Mit LED-Belichtern habe ich schlechte Erfahrungen gemacht,
>> weil die Intensität der einzelnen LEDs stark voneinander
>> abweicht und damit die Belichtung nicht gleichmäßig wird.
>
> Es hängt vom Öffnungswinkel ab.
> Und da sollte man einen Mindestabstand nicht unterschreiten.
> Eher mehr.
>

Was ich natürlich beachtet habe.


> Foto-Platinenmaterial ist gegenüber unterschiedlicher Leuchtstärke
> geduldig.

Das ist richtig, das Laminat ist da deutlich kritischer, da müssen
die Vorlagen schon sehr gut sein.

von michael_ (Gast)


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Nö!
Warum?
Hatte keinerlei Problem. Ist auch sehr steil.

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Johannes U. schrieb:
> Nix Positiv: Negativ!
und:
Johannes U. schrieb:
> es sei denn, es meldet sich noch
> jemand der Erfahrung mit diesem Film hat und weiss, welche Wellenlaenge
> am effizientesten belichtet.

Deshalb schreibe ich ja 365nm ist da ideal beim Negativem.

Und nur als Info für die den Positiven nutzen das der oft eine andere 
Wellenlänge verwendet, oft 400nm.

von Johannes U. (kampfradler)


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Patrick L. schrieb:
> Johannes U. schrieb:
>> Nix Positiv: Negativ!
> und:
> Johannes U. schrieb:
>> es sei denn, es meldet sich noch
>> jemand der Erfahrung mit diesem Film hat und weiss, welche Wellenlaenge
>> am effizientesten belichtet.
>
> Deshalb schreibe ich ja 365nm ist da ideal beim Negativem.

Aehh..JA, hast Du bereits oben geschrieben, da hatte ich Tomaten auf den 
Augen und deshalb wohl drueberweggelesen..

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Johannes U. schrieb:
> Aehh..JA, hast Du bereits oben geschrieben, da hatte ich Tomaten auf den
> Augen und deshalb wohl drueberweggelesen..

Habe ich mir so ähnlich gedacht, deshalb habe ich es nochmals gepostet 
:-D

Apropo Tomaten auf den Augen , das ist gar nicht schlecht, die 
schützen dann deine Augen wenigsten vor einer Schweißblende... LOL

Ne im Ernst, Wellenlängen ab ca 400nm, können tatsächlich eine 
Schweißblende verursachen, und Wellenlängen ab 370nm auch Hornhaut 
Schädigungen, die auch bleiben können! so ab 365nm bei intensiver 
Belastung, sogar Hautkrebs!

Also bitte vorsichtig damit umgehen, UV ist kein Spielzeug!

von grantler (Gast)


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40 Minuten?

Ich hatte zu der Zeit, als ich noch selbst geätzt habe, ein Cluster aus 
stinknormalen 5mm UV LED (Aliexpress) und Vorwiderstand mit Abstand 
irgendwas um die 2 cm.
Größe des gesamten Clusters etwa 16x25cm.
Löcher in den Holzboden einer Kiste gebohrt, LEDs direkt reingeklebt. 
Abstand zur Platine ungefähr 10-12 cm.

Bei mir waren das ungefähr 3 Minuten, Bungard-Material.

Straw-Hat halte ich im Vergleich zu 20 mm für schlechter, weil der 
Öffnungswinkel größer ist und deine Belichtungsvorlage mehr unterstrahlt 
wird.

von Teo (Gast)


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grantler schrieb:
> 40 Minuten?

Ich kann nicht mal die 4min. unter dem Tussibelichter (4x9W) 
nachvollziehen.
Bei mir sind das, mit diesem China-Meterware-Negativ-Film, gerade mal 
16s und ich drucke meine Vorlagen auf Transparentpapier (macht aber auch 
auf Folie, nicht 1s unterschied).

von Johannes R. (oa625)


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Johannes U. schrieb:
> Das ist ja nun schon 11 Jahre her, welche Erfahrungen machst Du denn mit
> den LEDs?
> Eine Frage auch hier natuerlich: Wellenlaenge?
> Zweite Frage: Zeigen diese 5mm LEDs da bei Dir keine nachlassende
> Intensitaet oder gar Truebung der Plasteummantelung?

Hallo!
- Die UV-LEDs (waren wohl 390...400nm) habe ich als 100er-Pack gekauft 
und nach gleicher Helligkeit unter Verwendung einer guten 
UV-Schutzbrille aussortiert. Da gingen schon einige in die Tonne. Mehr 
kann ich nach dieser langen Zeit nicht mehr herausfinden...

- Der Strahlwinkel ist 20°, bei ca. 40mm Abstand zur Glasplatte und 
durch die schräge Anordnung mit einem Versatz der LEDs von 2,54mm ist 
die Ausleuchtung gleichmäßig genug.

- Verschleiß/Trübung: Keine Angabe. Da ich nur selten Platinen fertige, 
haben die LEDs höchstens 2..3h Betriebszeit und sind O.K.

- Belichtungszeit: Eine Europlatine (Bungard) braucht ca. 3min bei 160mm 
Verfahrweg für genügend Überlauf über die kurze Seite. Vorlage ist 
Zweckform 2503, bedruckt mit Canon Pixma iP5000

Gruß
Johannes R.

von Johannes R. (oa625)


Angehängte Dateien:

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Nachtrag:

Hier mal eine Simulation der Belichtung. Abstand 25mm, Öffnungswinkel 
20°.
Die Lichtkegel der LEDs überschneiden sich in ausreichendem Maße. Noch 
gleichmäßiger wird's natürlich bei etwas mehr Abstand.

Gruß
Johannes R.

von Gerhard O. (gerhard_)


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MaWin schrieb:
> Johannes U. schrieb:
>> Chinalaminat
>
> Photopositiv oder Photonegativ ?
>
> Ich find nur negativ.
>
> Johannes U. schrieb:
>> was auf dem LED-Sektor zu machen ist.
>
> Plastik-UV LEDs altern noch schneller als UV Röhren, gute Metall/Glas UV
> LED wirst du dir nicht leisten wollen, bleib bei Röhren, mit denen ist
> eine gleichmässige Belichtung auch einfacher.
Ja. Mein Röhrenbelichter (7) braucht bei M.G. Photo beschichteten 
Laminaten nur 75s.

Ich hatte vor mir einen UV-LED Belichter auf Basis von 5W LEDs 
Schrittmotor geführter Belichtungszeile zu konstruieren. So eine 
Anordnung hätte den Vorteil sehr kompakt auszufallen weil die 
Führungsschienen nach Gebrauch zusammen geklappt werden könnten. Aber da 
ich heutzutage meist LP in China fertigen lasse genügt mein ohnehin 
vorhandener Röhrenbelichter für die paar Fälle wo ich mir das 
"Nassverfahren" antue:-)

>
> Beitrag "UV LEDs braun geworden"
>
> Miss auf dem fertigen Belichter durch drüberrutschen einer Photodiode
> den Photostrom, so erkennst du schnell eie (un)gleichmässig die
> Lichtmenge ist.

von Johannes U. (kampfradler)


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Teo schrieb:
> grantler schrieb:
>> 40 Minuten?
>
> Ich kann nicht mal die 4min. unter dem Tussibelichter (4x9W)
> nachvollziehen.
> Bei mir sind das, mit diesem China-Meterware-Negativ-Film, gerade mal
> 16s und ich drucke meine Vorlagen auf Transparentpapier (macht aber auch
> auf Folie, nicht 1s unterschied).

Mir ist der Film vorher einfach noch zu blass.
Und bei 16 Sekunden wuerde ich wahrscheinlich mit dem 1% Soda alles 
wegentwickeln.
Vielleicht gibt's ja doch Unterschiede bei dem chinesischen Negativfilm?

Feinheiten habe ich aber auch noch nicht ausbaldowert, so nutze ich noch 
die originale Steuerung des Tussitoasters und die hat nur Schritte von 
90, 150, 240 Sekunden.
Da ich erstmal zum testen nur recht grobe Vorlagen mit breiten 
Leiterbahnen und Abstaenden verwende, reicht das aus, um ein Ergebnis zu 
bekommen.

Wenn ich mich endlich daran mache, die ganze Elektrik in ein eigenes 
Gehaeuse zu basteln, fliegt die originale Steuerungsplatine raus und ein 
Ersatz kommt rein.
Da wird nur von einem unkenntlich gemachten 8-Beiner fuer die Zeit der 
Belichtung das Gate eines TO-92 Triacs auf 5V gezogen, laesst sich ja 
einfach modifizieren.

von Johannes U. (kampfradler)


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Patrick L. schrieb:
> Johannes U. schrieb:
>> Dann muss ich jetzt wohl erstmal herauspuzzlen welche Wellenlaenge genau
>> am besten mit dem Laminat funktioniert.
>
> In der Regel 365nm, da reagieren sie am schnellsten drauf.

Ich habe nun nochmal bei Ali-Haendlern in den Produktseiten gesucht, die 
Beschreibungen selber geben diesbezueglich allesamt nix her, 
Wellenlaenge wird dort nicht erwaehnt.

Doch bei dem hier
>https://de.aliexpress.com/item/32524231917.html
stand die Information weiter unten in den Fragen.

Die Antwort lautete 395 - 405nm.

Hatte gestern auch mal eine kleine Sektion auf dem LED-Testboard mit 
365nm-LEDs bestueckt und rundherum die vorherigen 395/400er belassen.
In dem Bereich der 365er fiel die Belichtung sichtlich schwaecher aus.

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