Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik BipolarTramsistor Rauschverhalten f.Dyn.MicVV testen


von Axel R. (axlr)


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Hallo,
Ich suche eine Schaltung zum austesten des Rauschverhaltens bipolarer 
Transistoren für einen Mikrofon-Vorverstärker zum Anschluss an meinen 
UHF-Allmode-Trx.
Ich hab n paar NPN und PNP Transistoren und möchte eine dynamische 
Mikrofonkapsel mit 200R Impedanz (Peiker TM110, Taximikrofon von Bosch) 
möglichst rauscharm verstärken.
Kann man die Transistoren VORAB auf Rauscharmut aussuchen? Wie sähe da 
ein geeignetes Setup aus?
Würde zB BC550, SF359, KT326, 2N5109, 1N5160 und div andere Typen hier 
liegen haben.
Die könnte ich dann schön miteinander vergleichen.
Hab nämlich gelesen, dass gerade die Typen mit hoher Uce oder etwas 
stärkere Typen gut geeignet seien. Oder eben Typen mit "kleinem R_be".
Oder einfach mal in Basischaltung(?) mit 20facher Verstärkung aufbauen, 
Mikro drann und mit verschiedenen Kollektorströmen probieren?
Was würdet ihr machen?
Einige Versuchsaufbauten mit LMV771 und INA103 liegt schon etwas länger 
zurück und läuft schon ganz gut, wollte jetzt mal diskret basteln und 
probieren.
Grüße, Äxl
DG1RTO

PS bei dem uralten UHF Allmode ist's wahrscheinlich egal. Wollte das 
aber mal austesten.

: Verschoben durch Moderator
von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Hallo,

bei den rauscharmen Typen BC54x BC55x war in den alten (Valvo) 
Datenblättern ein Kollektorstrom angegeben, bei dem das Rauschen minimal 
sein sollte.

Wenn ich mich richtig erinnere, wird eine Messung bezüglich Rauschen 
immer auf eine gewünschte Bandbreite bezogen sowie mit einem thermisch 
wirkenden Element gemessen. Müßte mich da erst wieder einlesen...

BC327 oder BC337 habe ich mal in so einer rauscharmen Konstellation 
gesehen, aber ohne Messwerte. MAT02 und MAT03 waren früher die 
Favoriten, auch mit nachgeschaltetem OPV z.B. für moving coil 
Vorverstärker.

mfg

: Bearbeitet durch User
von Nichtverzweifelter (Gast)


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Christian S. schrieb:
> bei den rauscharmen Typen BC54x BC55x war in den alten (Valvo)
> Datenblättern ein Kollektorstrom angegeben, bei dem das Rauschen minimal
> sein sollte.

Sogar eine graphische Darstellung für das Rauschminimum bei etwa 
Ic=0,5mA. Allerdings galt als rauscharm nur der BC550, und sein 
Komplementärtyp BC560.

Nicht also die BC546, 547 usw.

von Jens G. (jensig)


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Axel R. schrieb:
> Ich suche eine Schaltung zum austesten des Rauschverhaltens bipolarer

Einfach "mikrofonvorverstärker schaltplan" in Google eingeben, und schon 
gibt's etliche Grundschaltungen - einfacher geht's doch gar nicht.

> Transistoren für einen Mikrofon-Vorverstärker zum Anschluss an meinen
> UHF-Allmode-Trx.

Wozu braucht man denn dafür besomnders rauscharme VV? Die Mikros werden 
doch rel. nah besprochen, max. paar 10cm Entfernung.

> Würde zB BC550, SF359, KT326, 2N5109, 1N5160 und div andere Typen hier
> liegen haben.

BC550 könnte was sein, SF und KT eher nicht,  2N5109 ist ein HF-Typ, und 
1N5160 eine Diode mit zwei Anschlüssen ...

von Cartman (Gast)


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Statt der Exoerimente koenntest du einfach einen TAA310 nehmen.
Der ist seit jeher ueber jeden Zweifel erhaben was das SNR angeht.

Wird z.B. auch zur Verstaerkung des Dopplersignals bei einem
Dopplerradar verwendet.

Eine Pruefschaltung besteht im wesentlichen aus 2 Potentiometern
nebst Schutzwiderstand fuer den Basis- und den Kollektorstrom.
Den Eingang mit einem guten Al- oder Ta-Elko ueber den im
Datenblatt angegebenen Wert des Rauschminimums auf Masse legen.
Steht da nichts, sind 10 k eine gute Wahl.
Dann einfach am Ausgang mit einem NF-Millivoltmeter die
Rauschspannung messen.
Fuer den mechanischen Aufbau kann man sich an Robert A. Pease
orientieren. Der benutzte immer Keksdosen...

von Jens G. (jensig)


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Cartman schrieb:
> Statt der Exoerimente koenntest du einfach einen TAA310 nehmen.
> Der ist seit jeher ueber jeden Zweifel erhaben was das SNR ange

Ja, der war vor 100 Jahren sicherlich ganz gut ...

von Dieter (Gast)


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Wenn es rauscharm werden soll, macht man es so:
Beitrag "Parallelschalten von Halbleitern für kleines Rauschen"
oder so:
https://docplayer.org/34373006-Ultra-low-noise-verstaerker-mit-60db-gain.html

Aber Du mußt vorher eine Packung von den Transistoren kaufen und 
ausprobieren, welche am wenigsten rauschen.

von michael_ (Gast)


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Axel R. schrieb:
> Kann man die Transistoren VORAB auf Rauscharmut aussuchen? Wie sähe da
> ein geeignetes Setup aus?

Du nimmst eine Vorstufe mit Fassung.
Da steckst du deine Prüflinge rein und horchst.

So habe ich vor 50 Jahren die aus dem unsortierten Bastelbeutel 
ausgesucht.

Und es gibt für Angsthasen jetzt welche mit weniger als 1dB 
Rauschfaktor.

Axel R. schrieb:
> Hab nämlich gelesen, dass gerade die Typen mit hoher Uce oder etwas
> stärkere Typen gut geeignet seien. Oder eben Typen mit "kleinem R_be".
> Oder einfach mal in Basischaltung(?) mit 20facher Verstärkung aufbauen,
> Mikro drann und mit verschiedenen Kollektorströmen probieren?
> Was würdet ihr machen?

Was es heute nicht alles für Unsinn zu lesen gibt.

von Dieter (Gast)


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Mit so einer Schaltung kannst Du die Transistoren ausprobieren:
https://www.elektronik-labor.de/Labortagebuch/Tagebuch0917.html#mic

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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In diesen beiden Datenblättern stehen die BC54x und BC55x noch mal drin 
mit Angaben zum Rauschen. Je nach Messbedingung kann man sich heraus 
suchen, wie man es gerne hätte:

https://www.onsemi.com/pdf/datasheet/bc546-d.pdf
https://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/FILES/bc550.pdf

mit Kurven
https://www.onsemi.com/pdf/datasheet/mpsa18-d.pdf

mit Kurve Seite 6
https://pdf1.alldatasheet.com/datasheet-pdf/view/8700/NSC/LM394.html

mfg

von michael_ (Gast)


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von Jens G. (jensig)


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michael_ schrieb:
> Axel R. schrieb:
>> Hab nämlich gelesen, dass gerade die Typen mit hoher Uce oder etwas
>> stärkere Typen gut geeignet seien. Oder eben Typen mit "kleinem R_be".
>> Oder einfach mal in Basischaltung(?) mit 20facher Verstärkung aufbauen,
>> Mikro drann und mit verschiedenen Kollektorströmen probieren?
>> Was würdet ihr machen?
>
> Was es heute nicht alles für Unsinn zu lesen gibt.

Doch, das ist so. Leistungstransistoren haben vergleichsweise gute 
Rauschwerte bei rel. hohen Strömen, denn deren größere Chip-Fläche wirkt 
wie mehrere parallelgeschaltete Kleinleistungstransistoren.

von michael_ (Gast)


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Du kannst ja so einen Käse machen.
Mein Tütchen mit geernteten rauscharmen Transis ist gut gefüllt.
Und manche machen das selbst bei einer Stromverstärkung von 800.

Das müssen deine Leistungstransistoren erst mal erbringen.

Es gibt heute keinen Grund, sich für so eine Pillepalle-Schaltung 
aufzuregen.

von Jens G. (jensig)


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michael_ schrieb:
> Du kannst ja so einen Käse machen.

Wer redet davon, daß ich das machen will?

> Mein Tütchen mit geernteten rauscharmen Transis ist gut gefüllt.
> Und manche machen das selbst bei einer Stromverstärkung von 800.
>
> Das müssen deine Leistungstransistoren erst mal erbringen.

Müssen die nicht ...

> Es gibt heute keinen Grund, sich für so eine Pillepalle-Schaltung
> aufzuregen.

Und warum regst Du Dich dann auf?

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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michael_ schrieb:
> Besser man schaut sich das hier an:
>
> 
https://octopart.com/datasheet/1185_bc546-fairchild+semiconductor-46935397?utm_source=bing&utm_medium=cpc&utm_campaign=b_cpc_intl_search_dsa_english_en_usd_all-categories&utm_term=octopart&utm_content=All%20Pages%20%20DSA

Die der Messung zu Grunde liegende Bandbreite dürfte unübertroffen sein.
 f=30~15000MHz
Ein Hoch auf die Siliziumköche bei Fairchild!


mfg

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