Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Step Up MC33063


von Robert M. (andro86)


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Hallo Community,

ich versuche gerade mit dem MC33063 einen Hochsetzsteller aufzubauen, 
der mir eingangsseitig 25VDC auf ausgangsseitig 32VDC/1A hochsetzt.
Vorab: Der MC33063 ist für mich alternativlos, wegen diversen Gründen. 
Ich muss ihn also verwenden.
Die Schaltung habe ich angehängt. Wenn ich dort den Gatetreiber und den 
Mosfet aus der Schaltung raus nehme, die Spule also über T1 auf GND 
ziehe dann funktioniert der Hochsetzsteller wie er soll. Problem dabei 
ist aber, dass am Transiator zu viel Hitze entsteht und für die 
Anwendung, in der der HS eingesetzt werden soll ist das ein No-Go. 
Deshalb der Versuch dies alles über ein FET zu schalten. Die Schaltung 
im Anhang betreibe ich über ein Labornetzteil und am Ausgang ist noch 
eine el. Last angeschlossen. Die +12VDC kommen ebenfalls von einem 
Labornetzteil und sollen die Gate-Source Spannung für den FET 
bereitstellen. Sobald ich +25VDC auf den Eingang gebe, bricht diese ein 
und das Labornetzteil wird in die Strombegrenzung getrieben (dabei gebe 
ich dem Ganzen genug Reserve).

Kann Jemand von Euch mal drüber schauen und mit mir seine Eindrücke 
teilen?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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T2 mit T3 tauschen. Die gemeinsame Basis muß auch mal nach Masse gezogen 
werden!

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Robert M. schrieb:
> Hochsetzsteller

Echt ? Willst du die (Spannungs-)Regelung des IC ausser Betrieb setzen ?

Robert M. schrieb:
> Der MC33063 ist für mich alternativlos,

Der UC3842 wäre sicher viel passender um mit einem MOSFET einen step up 
zu bauen.

Robert M. schrieb:
> die Spule also über T1 auf GND ziehe dann funktioniert der
> Hochsetzsteller wie er soll.

Der eingebaute Transistor kann viel mehr als dein T1, reicht aber nicht 
für 32W aus 25V. Allerdings nur knapp, wenn du das Ampere nicht 
brauchst, könntest du dir die extra-Transistoren vielleicht sparen.

Was sollen die 100pF als zeitbestimmender Kondensator ? So schnell ist 
deine Schaltung nicht.

Am schnellsten wäre sie wohl, wenn man nur den internen 
Treibertransistor Q2 an Pin8 verwendet und den Q1 an Pin1 ganz 
funktionslos lässt.

Deinem T1 fehlt vollkommen der Weg nach Masse, er kann über den Treiber 
den MOSFET zwar einschalten, aber nicht wieder ausschalten. Mindestens 
ein Widerstand passenden Wertes sollte den nach Masse ziehen, wenn es 
schnell gehen soll sogar ein Transistor und wenn es ganz schnell gehen 
soll, sollte er gleich deine Treiberstufe bilden.

Insgesamt sind die Widerstandswerte weit weg vom Optimum, und das Timing 
auch.

Für step up von 25V auf 32V benötigt man eine PWM die 25% ein und 75% 
ausschaltet, und für deine 33uH im vom MC34063 gewünschten 
diskontinuierlichen Betrieb 65kHz, was für den zu viel ist. Nimm lieber 
100uH und 22kHz. Aber nun ja, ich rechne mal für 33uH und 65kHz:

Damit die AUS-Zeit 12us beträgt, braucht dein Ct 6.8nF, denn die AUS 
Zeit kannst du beim MC34063 nicht anders beeinflussen als mit Ct. Damit 
die EIN Zeit dann von den viel zu langen 250us auf 4us begrenzt wird 
muss Rsc den Strom auf 2.8A begrenzen, also 78mOhm haben. Da aber der 
MC34063 nicht sofort bei erreichen des Limits abschaltet, sondern nur 
den Zeitablauf beschleunigt, sollten 0.1Ohm passen.

http://schmidt-walter-schaltnetzteile.de/smps/aww_smps.html

Wenn die Ausgangsspannung durch einen zu grossen Elko nur so wenig 
nachlässt, dass der MC34063 den nächsten Impuls nicht mehr startet, 
bringt er nur die halbe Leistung. Also den Ausgangselko ggf. verkleinern 
falls er bei 1A Last nur die halbe Schaltfrequent bringt und sie 32V 
nicht schafft. Bei sinkender Last sinkt die Frequenz dann eh.

Für deine Treiberschaltung wurde ich Ct auf 20nF setzen und eine 3A 
100uH Spule benutzen.

Statt T1 wurde ich einen Spannungsteiler 100 Ohm/100 Ohm an den Ausgang 
des MC34063 machen der direkt T2 und T3 versorgt, ohne 2k2, 2k und 180R. 
T2 darf dann sogar direkt an 25V, die 12V Hilfsspannung entfällt. Pin1 
würde ich abklemmen, notfalls an Pin2 schalten.

von Robert M. (andro86)


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MaWin schrieb:
> Robert M. schrieb:
>> Hochsetzsteller
>
> Echt ? Willst du die (Spannungs-)Regelung des IC ausser Betrieb setzen ?

Sollte der MC33063 das nicht abhaben können?

> Robert M. schrieb:
>> Der MC33063 ist für mich alternativlos,
>
> Der UC3842 wäre sicher viel passender um mit einem MOSFET einen step up
> zu bauen.

Anweisung vom Chef, Ausgangsseitig 32V und mindestens 1A für maximal 
0,50€ pro Bauteil. Aber ja, der UC3842 wäre ne gute Alternative. Für den 
MC33063 spricht aber, dass wir in einer kürzeren Zeit eine höhere 
Stückzahl beschaffen könnten. Ausserdem scheint der UC3842 seinen EOL 
erreicht zu haben.

> Robert M. schrieb:
>> die Spule also über T1 auf GND ziehe dann funktioniert der
>> Hochsetzsteller wie er soll.
>
> Der eingebaute Transistor kann viel mehr als dein T1, reicht aber nicht
> für 32W aus 25V. Allerdings nur knapp, wenn du das Ampere nicht
> brauchst, könntest du dir die extra-Transistoren vielleicht sparen.

Richtig. Über den internen Darlington hab ich es auch betrieben und es 
hat funktioniert. Nur hat es ein hohe Hitze produziert, die ich in 
meiner Zielanwendung nicht einfach so wegkühlen kann. Deshalb wollte ich 
den Hauptstrom durch T1 leiten. Und T1 ist in meiner angehängten 
Schaltung nur deshalb so klein dimensioniert, weil es eigentlich nur als 
Schalter dienen soll, der auf den Gatetreiber die +12VDC schaltet.

> Was sollen die 100pF als zeitbestimmender Kondensator ? So schnell ist
> deine Schaltung nicht.

Damit wollte ich eigentlich eine Schaltfrequenz von knapp 100 kHz 
einstellen. Wieso sollte meine Schaltung nicht so schnell sein?

> Am schnellsten wäre sie wohl, wenn man nur den internen
> Treibertransistor Q2 an Pin8 verwendet und den Q1 an Pin1 ganz
> funktionslos lässt.
>
> Deinem T1 fehlt vollkommen der Weg nach Masse, er kann über den Treiber
> den MOSFET zwar einschalten, aber nicht wieder ausschalten. Mindestens
> ein Widerstand passenden Wertes sollte den nach Masse ziehen, wenn es
> schnell gehen soll sogar ein Transistor und wenn es ganz schnell gehen
> soll, sollte er gleich deine Treiberstufe bilden.
>
> Insgesamt sind die Widerstandswerte weit weg vom Optimum, und das Timing
> auch.
>
> Für step up von 25V auf 32V benötigt man eine PWM die 25% ein und 75%
> ausschaltet, und für deine 33uH im vom MC34063 gewünschten
> diskontinuierlichen Betrieb 65kHz, was für den zu viel ist. Nimm lieber
> 100uH und 22kHz. Aber nun ja, ich rechne mal für 33uH und 65kHz:
> Damit die AUS-Zeit 12us beträgt, braucht dein Ct 6.8nF, denn die AUS
> Zeit kannst du beim MC34063 nicht anders beeinflussen als mit Ct. Damit
> die EIN Zeit dann von den viel zu langen 250us auf 4us begrenzt wird
> muss Rsc den Strom auf 2.8A begrenzen, also 78mOhm haben. Da aber der
> MC34063 nicht sofort bei erreichen des Limits abschaltet, sondern nur
> den Zeitablauf beschleunigt, sollten 0.1Ohm passen.
>
> http://schmidt-walter-schaltnetzteile.de/smps/aww_smps.html

Meine Berechnungen habe ich aus der Application Node AD920/D. Und auch 
nach Datenblatt sollte der MC33063 die 100kHZ schaffen. Aber ja, ich 
würde es auch gerne mit den 6,8nF probieren.

> Wenn die Ausgangsspannung durch einen zu grossen Elko nur so wenig
> nachlässt, dass der MC34063 den nächsten Impuls nicht mehr startet,
> bringt er nur die halbe Leistung. Also den Ausgangselko ggf. verkleinern
> falls er bei 1A Last nur die halbe Schaltfrequent bringt und sie 32V
> nicht schafft. Bei sinkender Last sinkt die Frequenz dann eh.
>
> Für deine Treiberschaltung wurde ich Ct auf 20nF setzen und eine 3A
> 100uH Spule benutzen.

Wären 100uH nicht zu hoch? Meine hier im Artikel zum MC33063 würde davor 
gewarnt werden die Induktivität zu hoch zu machen, da man dann nicht 
mehr im Discontinous Betrieb mehr wäre?

> Statt T1 wurde ich einen Spannungsteiler 100 Ohm/100 Ohm an den Ausgang
> des MC34063 machen der direkt T2 und T3 versorgt, ohne 2k2, 2k und 180R.
> T2 darf dann sogar direkt an 25V, die 12V Hilfsspannung entfällt. Pin1
> würde ich abklemmen, notfalls an Pin2 schalten.

Ok danke, werde ich mal probieren

von Falk B. (falk)


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Robert M. schrieb:
> ich versuche gerade mit dem MC33063 einen Hochsetzsteller aufzubauen,

Naja, derMC34063 ist deutlich bekannter und verbreiteter, die 
scheinen aber sehr ähnlich zu sein.

> der mir eingangsseitig 25VDC auf ausgangsseitig 32VDC/1A hochsetzt.

> Vorab: Der MC33063 ist für mich alternativlos, wegen diversen Gründen.

Haha! Mein "Lieblingswort"! "alternativlos" . . .

> Ich muss ihn also verwenden.
> Die Schaltung habe ich angehängt. Wenn ich dort den Gatetreiber und den
> Mosfet aus der Schaltung raus nehme,

Dein Gatetreiber ist Rotz. Das geht besser und einfacher. Etwa so-

Beitrag "Re: Stepup 180V - sackt völlig zusammen"

Wie bereits gesat kann der Ausgang des ICs mit viel Strom das Gate 
einschalten. Das Ausschalten muss ein externer Pull-Down Widerstand + 
Transistor machen.

> die Spule also über T1 auf GND
> ziehe dann funktioniert der Hochsetzsteller wie er soll. Problem dabei
> ist aber, dass am Transiator zu viel Hitze entsteht und für die
> Anwendung, in der der HS eingesetzt werden soll ist das ein No-Go.

Jaja, die No Gos. Nein, dein Treiber ist lausig, darum wird der MOSFET 
viel zu heiß. Außerdem sind 120 Ohm Gatewiderstand arg viel.

> Deshalb der Versuch dies alles über ein FET zu schalten. Die Schaltung
> im Anhang betreibe ich über ein Labornetzteil und am Ausgang ist noch
> eine el. Last angeschlossen. Die +12VDC kommen ebenfalls von einem
> Labornetzteil und sollen die Gate-Source Spannung für den FET
> bereitstellen.

Ganz schön aufwändig. Warum nimmst du keinen fertigen DC-D Wandler?

> Kann Jemand von Euch mal drüber schauen und mit mir seine Eindrücke
> teilen?

Dert Treiber muss raus und richtig gemacht werden. Man kann das auch 
ohne externe 12V Hilfsspannung betreiben, wenn man weiß was man tut. 
Siehe Anhang.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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hatten wir das nicht hier schon mal ganz ausführlich und elegant gelöst?

Beitrag "MC34063 step-up 42V out mit externem Mosfet"

mfg

: Bearbeitet durch User
von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Robert M. schrieb:
> Nur hat es ein hohe Hitze produziert,

mit 100 pF ist Deine Taktfrequenz zu hoch. 220 pF oder 330 pf wäre meine 
Empfehlung, die Spule anpassen.

mfg

von MaWin (Gast)


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Christian S. schrieb:
> 220 pF oder 330 pf wäre meine Empfehlung,

Du meinst, du rätst einfach mal so ins Blaue hinein.

Ist das echt dein Leben ?

von (prx) A. K. (prx)


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Falk B. schrieb:
> Naja, derMC34063 ist deutlich bekannter und verbreiteter, die scheinen
> aber sehr ähnlich zu sein.

Temperaturbereich –40..85°C vs 0..70°C

: Bearbeitet durch User
von Dieter (Gast)


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Eine ganz andere Variante wäre noch mit dem IC und Mosfet eine 
Kaskodenschaltung zu realisieren.

von Mark S. (voltwide)


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Der MC 33063 ist eine exzellente Wahl wenn es darum geht an 
Bauteilekosten zu sparen und wenn Entwicklungsaufwand keinerlei Rolle 
spielt. Viel Spass mit diesem Krüppelteil!

Beitrag #6997273 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6998418 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6998420 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Bleientenfütterer (Gast)


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MaWin schrieb im Beitrag #6997273:
> Mark S. schrieb:
>> Der MC 33063 ist eine exzellente Wahl wenn es darum geht an
>> Bauteilekosten zu sparen

Hm. Aber was außer dem IC selbst erlaubt denn, zu sparen? Sind
denn nicht baulich größere Drosseln/Trafos auch recht teuer?
Je nach Lastcharakteristik dürfen evtl. entstehende Aussetzer
nicht "durchkommen" - noch dickere passive BE nötig.

Auch wird die schnelle Diode zwar keine Ultraschnelle werden
müssen für 2stellige kHz - im niedrigen Spannungsbereich jedoch
wird trotzdem oft eine Schottky (obwohl viel zu schnell... ;-)
ausgesucht werden. Integriert hat so eine ja nur der µA78S40.

Falls sogar ein separater Leistungsschalter gebraucht wird, ...


Als eindeutigen Vorteil gegenüber vielen anderen 8beinern sähe
ich die mit R einstellbare Peakstrombegrenzung des Schalters -
aber natürlich gibt es heutzutage schon weit besseres.

Was genau, also wonach ein Bastler konkret suchen würde, wenn
er denn vom bisher verw. MC34063 abweichen wollte, ist jedoch
nicht einfach zu sagen...

Immerhin ist das Netz mit dessen (meistens fehlerhaften - oft
sogar vollkommen übermurksigen) Schaltplänen wie von Melanomen
durchzogen/angewendet wird er deshalb für alles nur denkbare
und undenkbare, in manchmal fast unvorstellbaren Schaltungen.

von Bleientenfütterer (Gast)


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Bleientenfütterer schrieb:
> wird trotzdem oft eine Schottky (obwohl viel zu schnell... ;-)
> ausgesucht werden. Integriert hat so eine ja nur der µA78S40.

Eine zum IC (bei Verwendung des integr. Schalters) passende,
natürlich keine Schottky (wonach der letzte Satz aber klang).

von Michael B. (laberkopp)


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Bleientenfütterer schrieb:
> natürlich keine Schottky

Eine Schottky wäre völlig ok.

von Bleientenfütterer (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Bleientenfütterer schrieb:
>> natürlich keine Schottky

"...natürlich keine Schottky." BEZOG sich dort konkret einzig
auf den letzten Satz meines Eigenzitats - ich schrieb also daß
die im IC integrierte (Fast) Diode

- welche keine Schottky ist ... -

zum IC paßt (bei Verwendung des integrierten Schalters, keines
externen solchen).


> Eine Schottky wäre völlig ok.

Ja, natürlich. Nichts anderes schrieb ich. Lies den oberen Post,
darin steht, daß Schottkys ausgewählt werden (/können).


Konkret, daß sie den Kleinspannungs-Fast Diodes oft vorgezogen
werden (die vermutlich sowieso im Aussterben begriffen sind).

Obwohl diese eigentlich um's Haar billiger waren (früher mal).
Und um genaue Kosten drehte sich doch mein ganzer Post.

Lies bitte nochmal - falls Du das überhaupt (richtig) tatest.

(D)ein 3-Worte-Auszug meines Posts sieht ehrlich gesagt nach
"zügig am Rande quergelesen, mißverstanden und vermeintlichen
Fehler entdeckt, Korrektur angesetzt" aus.

(Außerdem bilden diese 3 Worte im Leben keinen Satz, nicht mal
einen Teilsatz... also ist das doch nicht mal ein Zitat. :-)


Bin ehrlich gespannt, ob sich Dir das nun noch erschließt, oder
ob (wie es manche gern tun) nach solch einer fälschlicherweise
angesetzten Kritik und darauffolgender Rechtfertigung vor lauter
"Gesichtswahrung" (tatsächlich Feigheit) Du auf "recht haben" zu
beharren gedenkst.  ;-)

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