Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik OPV Inverter Feedback Widerstand Strom


von Markus (Gast)


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Moin,


bei der Dimension der Feedback Widerstände für einen Inverter (1:1) habe 
ich an 2x 100kR gedacht. Spannung zwischen den beiden 100kR ist ca. 3V, 
damit würden 15uA fließen.

Der Input bias current geht bis auf 2uA hoch.

Die Verhältnisse 15uA zu 2uA machen wir Angst (aus Unwissenheit).

Sollte der Widerstandsteiler anders dimensioniert werden auf z.B. 
2x10kR? (habe allerdings viele von den OPs auf einer Platine drauf, der 
Strom summiert sich dann ganz schön).


Gruß,
Markus

: Verschoben durch Moderator
von Dietrich L. (dietrichl)


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Markus schrieb:
> Der Input bias current geht bis auf 2uA hoch.
>
> Die Verhältnisse 15uA zu 2uA machen wir Angst (aus Unwissenheit).

Ob die Angst berechtigt ist hängt davon ab, wie groß der Fehler sein 
darf.

Wenn beide OPV-Eingänge die gleichen Widerstände "sehen", fällt der 
Bias-Strom aus der Fehlerrechnung heraus. Es bleicht dann nur noch der 
Offsetstrom (Differenz der Biasströme) der Eingänge übrig.

Also Schaltung durchrechnen: Mit dem maximal tollerierten Fehler die 
maximal erlaubten Widerstände ermitteln.

von Falk B. (falk)


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Markus schrieb:
> Der Input bias current geht bis auf 2uA hoch.

Was ist das denn für ein Teil`? Klingt nach Leistungs-OPV ala TDA2030 
oder so.

> Die Verhältnisse 15uA zu 2uA machen wir Angst (aus Unwissenheit).

Ist arg viel. 10K sind da eher angeraten, ggf. weniger.

von Markus (Gast)


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Problem ist seh ich gerade, dass davor noch ein R-Teiler sitzt mit 
20k/2k und der sieht das nicht so gern wenn ich den mit 2x10kR belaste.

Denke 100kR ist laut Simulation schon der beste Kompromiss, wenn ich 
runter gehe belastet es den U-Teiler stärker und wenn ich rauf gehe 
schlägt der input bias current zu :-(

Einen Impedanzwandler zwischen Teiler und Inverter schließe ich aus, der 
ist nicht mehr drin hier vom Platz her...

von Der Zahn der Zeit (🦷⏳) (Gast)


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1. Wozu gibt es einen Teiler? Ungeteilt wäre im Inverter ein 10:1 
Widerstandsverhältnis notwendig, z. B. 100 kΩ zu 10 kΩ.

2. Wenn du den Teiler nicht ändern kannst, brauchst du nur dessen 
Ausgangsimpedanz (20 kΩ * 2 kΩ) / (20 kΩ * 2 kΩ) = 18,18 kΩ) mit in den 
1. Widerstand einzurechnen. Also z. B 82 kΩ und 100 kΩ oder 0 Ω und 18 
kΩ.

Edit: Korrektur, der Teiler ist ja nicht 10 : 1, sondern 11 : 1. Also z. 
B. 0 Ω und 20 kΩ oder 82 kΩ und 110 kΩ.

von Eins N00B (Gast)


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Markus schrieb:
> Einen Impedanzwandler zwischen Teiler und Inverter schließe ich aus, der
> ist nicht mehr drin hier vom Platz her...

Ein zweifach-OpAmp ist doch nur geringfügig größer als ein einzelner (8 
statt 5 Pins).

Es sei denn natürlich, dass der hier diskutierte schon Teil eines 
vollständig belegen vierfach-OpAmps ist.

Ansonsten +1 zu den Anmerkungen des Zahns.

von Falk B. (falk)


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Markus schrieb:
> Problem ist seh ich gerade, dass davor noch ein R-Teiler sitzt mit
> 20k/2k und der sieht das nicht so gern wenn ich den mit 2x10kR belaste.

WIR sehen das nicht, denn WIR sehen deinen Schaltplan nicht! Das 
solltest du ändern!

> Denke 100kR ist laut Simulation schon der beste Kompromiss, wenn ich
> runter gehe belastet es den U-Teiler stärker und wenn ich rauf gehe
> schlägt der input bias current zu :-(

Nö. Wenn da schon ein Teiler ist, kann man den in den OPV integrieren.

> Einen Impedanzwandler zwischen Teiler und Inverter schließe ich aus, der
> ist nicht mehr drin hier vom Platz her...

Brauchst du auch nicht!

von Markus (Gast)



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Der Zahn der Zeit (🦷⏳) schrieb:
> 2. Wenn du den Teiler nicht ändern kannst, brauchst du nur dessen
> Ausgangsimpedanz (20 kΩ * 2 kΩ) / (20 kΩ * 2 kΩ) = 18,18 kΩ) mit in den
> 1. Widerstand einzurechnen. Also z. B 82 kΩ und 100 kΩ oder 0 Ω und 18
> kΩ.

Glaub ich kann nicht ganz folgen wie du das gemeint hast.

Anbei die Schaltung.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite



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Falk B. schrieb:
> WIR sehen das nicht, denn WIR sehen deinen Schaltplan nicht!
Wir wissen noch nicht mal, von welchem lausig schlechten OP hier die 
Rede ist. Ein Feld-Wald-Wiesen-OP wie z.B. der LM358 im 
Beitrag "Re: Inverter OPV negative Versorgung" hat 
nur maximal 50nA.

Markus schrieb:
> davor noch ein R-Teiler sitzt mit  20k/2k
Warum sind dann im Schaltplan 18k und 2k?

Markus schrieb:
> Anbei die Schaltung.
Leider kann man dort nicht erkennen, welcher OP denn da tatsächlich 
verwendet wird.

Markus schrieb:
> Glaub ich kann nicht ganz folgen wie du das gemeint hast.
Mach aus der Eingangsspannung und dem Spannungsteiler eine 
Ersatzspannungsquelle mit Innenwiderstand. Aus dem hier:
1
 
2
        Uin -----R2----o---- Uin'
3
                       |
4
         |             |     |
5
-20..31V |            R3     | -2..3,1V
6
         V             |     V
7
                       |
8
        GND  ----------o-----
Wird damit das hier:
1
 
2
        Uin' -----Ri------------   
3
                 = R2||R3
4
         |       = 1k8
5
-2..3,1V |                  
6
         V
7
   
8
        GND  -------------------
Und damit musst du nur noch sowas machen:
1
 
2
3
                             .------Rfb-----.
4
                             |              |
5
        Uin' -----Ri---------o-----|-\      |
6
                 = R2||R3          |  >-----o----
7
         |       = 1k8          .--|+/
8
-2..3,1V |                      | 
9
         V                      |
10
                                |
11
        GND  -------------------o----------------
Und jetzt den Rfb so berechnen, dass bei 3,1V die gewünschte 
*negative(!!)* Ausgangsspannung herauskommt. Und dazu natürlich den OP 
auch mit der passenden negativen Spannung versorgen. (***)

Der Zahn der Zeit (🦷⏳) schrieb:
> Wenn du den Teiler nicht ändern kannst, brauchst du nur dessen
> Ausgangsimpedanz (20 kΩ * 2 kΩ) / (20 kΩ * 2 kΩ) = 18,18 kΩ)
Komma verrutscht, denn die Impedanz eines Spannungsteilers ist immer 
kleiner als der kleinste der beiden Widerstände... (kleiner Tipp: 
"zwanzig mal zwei" sind nicht "vierhundert" ;-)



(***) wenn du einen Spannungsbereich von -20..+31V in eine positive 
Spannung z.B. für einen 0..5V ADC eines mit 5V versorgten µC umwandeln 
willst, dann geht das ganz ohne OP einfach so mit einem 
"Spannungsteiler mit Offset".

Siehe dort: http://www.lothar-miller.de/s9y/categories/30-Analogeingang

Und auch den Artikel Spannungsteiler mit Offset (wobei das 
Excelsheet dort drin anscheinend falsche Werte berechnet, denn die 
Simulation macht aus -20..31V dann -0,555..5,555V).

: Bearbeitet durch Moderator
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