Hi, Ich habe ein Board mit einem INA286 (https://www.ti.com/lit/ds/symlink/ina286-q1.pdf?HQS=dis-mous-null-mousermode-dsf-pf-null-wwe&ts=1653315307755&ref_url=https%253A%252F%252Fwww.mouser.ch%252F), bei welchem ich starke Störungen auf der Leitung habe, sobald ich die PWM einschalte (ohne Last im Moment). Ich messe an 3x LOW-Side Shunts, von daher kann es nichts mit der Common-Mode Rejection zu tun haben. Auch vom Layout her sehe ich keine Probleme. Ich habe bereits den Ausgangspin abgelötet und auch die Eingangskapazität, also nur Shunt und Amplifier und ich bekomme immer noch diese Störsignale am Ausgang. Ebenfalls liegt es nicht an der Versorgung, die ist absolut ruhig und keine Noise detektierbar, die das verursachen würde. Auf einem alten Board mit dem genau gleichen Layout und einem INA293 (Leider zu spät gesehen, dass der unidirektional ist) habe ich absolut keine Noise auf dem Ausgang. Kann es sein, dass der Strommessverstärker extrem sensitive auf PWM Signale in der Nähe reagiert? PS: Ich habe extra ohne Springprobe gemessen, damit man die PWM Signale direkt sieht (20kHz).
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Was soll ein 1nF Kondensator an 0.0003 Ohm bringen ? Warum stützt sich der low side MOSFET mit dem Gate über dem shunt und nicht an Masse ab ? Ja, wird wegen 300uOhm nicht kriegsentscheidend sein. Ich tippe auf Störungen auf VCC die egal ob du über FB2 filterst durch die dämliche REF1 und REF2 Geschichte direkt auf das Ausgangssignal durchschlagen, und man kann nicht mal per Kondensator puffern. Nutze eine extra Referenzspannungsquelle (meinethalben durch Spannungsteiler aus den 3.3V gebildet) die per Kondensator abgeblockt ist und schliesse REF1 und REF2 beide direkt dort an.
Was erwartet du, wenn du explizit einen CSA ohne pwm rejection einsetzt? Genau das ist dein Problem Anderen Baustein bei ti auswählen.
Bert S. schrieb: > image0__1_.jpeg > image0__2_.jpeg Hat das Rigol keine Screenshot Funktion mit dem man vernünftige Bilder erstellen kann. Selbst mit Schmartphone sollte es aber möglich sein, halbwegs verzerrungsarme Bilder zu produzieren - stelle das Oszi etwas erhöht hin, dann funktioniert das auch mit einem Versuchsaufbau davor. Bert S. schrieb: > PS: Ich habe extra ohne Springprobe gemessen, damit man die PWM Signale > direkt sieht (20kHz). Wie meinst du das. Woher weißt du, dass die Spikes nicht von "ohne Springprobe" resultieren. Hast du einmal die Grenzfrequenz von deinem TP C18/R13 ausgerechnet? Welche Wirkung versprichst du dir von einem TP mit >0.5 THz Grenzfrequenz?
MaWin schrieb: > Ich tippe auf Störungen auf VCC die egal ob du über FB2 filterst durch > die dämliche REF1 und REF2 Geschichte direkt auf das Ausgangssignal > durchschlagen Habe direkt mit einer Springprobe an den REF Signalen gemessen, die Spannung ist sehr stabil. Es kann aber schon sein, dass der innen durchschlägt, auf jeden Fall scheint der nicht für eine solche Applikation zu sein. MaWin schrieb: > Warum stützt sich der low side MOSFET mit dem Gate über dem shunt und > nicht an Masse ab ? Ja, wird wegen 300uOhm nicht kriegsentscheidend > sein. Das ist eine sehr interessante Feststellung, habe ich nicht gesehen, danke dir. Evtl. ist genau das das Problem. Andrew T. schrieb: > Was erwartet du, wenn du explizit einen CSA ohne pwm rejection einsetzt? Das ist nur für In-Phase Measurement entscheidend, ich messe aber auf der Low-Side. Wolfgang schrieb: > Hat das Rigol keine Screenshot Funktion mit dem man vernünftige Bilder > erstellen kann. Selbst mit Schmartphone sollte es aber möglich sein, > halbwegs verzerrungsarme Bilder zu produzieren - stelle das Oszi etwas > erhöht hin, dann funktioniert das auch mit einem Versuchsaufbau davor. Das ist hier im Forum immer das Problem, habe ich mir schon vor dem Post gedacht, aber ich hasse es immer den USB Stick auszugraben, im Oszi das ganze Filesystem zu durchforsten und dann alles draufzuladen und wieder in den PCB einzustöpseln. Foto ist schneller und man sieht hier alles, was man muss. Wolfgang schrieb: > Wie meinst du das. Woher weißt du, dass die Spikes nicht von "ohne > Springprobe" resultieren. Weil ich auch mit der Springprobe gemessen habe Wolfgang schrieb: > Hast du einmal die Grenzfrequenz von deinem TP C18/R13 ausgerechnet? > Welche Wirkung versprichst du dir von einem TP mit >0.5 THz > Grenzfrequenz? Der war einfach mal für den Prototypen als Platzhalter vorgesehen
Ich habe nun noch die Zener und den Widerstand nach IN+ abgelötet, leider ohne Erfolg. Wenn ich in das Datenblatt schaue denke ich aber, dass evtl. der Aufbau des ICs Probleme macht, der hat in der Eingangsstufe Switched Capacitors, die evtl. durch die HF pulse auf IN+ eine Transiente erzeugen, die den IC nachregeln lassen (nach Datenblatt dauert das so bis 10us, in etwa die Pulsdauer die ich sehe). Anbei mal noch ein Puls des IN286. Die Pulse treten immer etwa 3-4us nach einem PWM Puls auf. Weiter sind die Pulse ziemlich Random und erscheinen nicht nach jedem PWM Puls.
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Kann es sein, dass der Tastkopf keine gute Masseanbindung hat? Habe mit einem Kollegen Lagerstrommessungen durchgeführt, hat mit dem Masseanschluss des Tastkopf so wie bei Dir ausgesehen. Statt dem dünnen Kabel ein breites Kupfertape so kurz als möglich von der Massefläche des Tastkopfs an die nächste Schraube, und schon waren die Spikes weg.
Tester schrieb: > Kann es sein, dass der Tastkopf keine gute Masseanbindung hat? Die extrem kurzen Spikes von oben treten nur ohne Springprobe auf, aber die anderen Spikes sind vorhanden und auch in der Strommessung bemerkbar. Es muss was mit der Eingangsstufe des INA286 zu tun haben, denn ein anderer Strommessverstärker, den ich bereits auf der gleichen Platine verbaut habe macht keine solchen Probleme.
Bert S. schrieb: > Es muss was mit der Eingangsstufe des INA286 zu tun haben, > denn ein anderer Strommessverstärker, den ich bereits auf der gleichen > Platine verbaut habe macht keine solchen Probleme. Es fehlt ein (wirksames) Eingangsfilter https://www.maximintegrated.com/en/products/analog/amplifiers/MAX40056F.html
Bert S. schrieb: > Es muss was mit der Eingangsstufe des INA286 zu tun haben, Muss es wohl. Deine Messung der Störung passt ziemlich gut zu Fig. 6.22 im Datenblatt. Fig. 6.22 zeigt den Abbau eines Störpulses, der aufgrund der Chopper-Eingangsstufe in zeitdiskreten Schritten erfolgt. In 6.22 ist die Störung durch einen Gleichtaktsprung hervorgerufen, der bei dir so nicht auftreten kann (da Shunt gegen Masse und kein Motor angeschlossen). Aber auf irgendeinem anderen Weg fängst du dir wohl trotzdem zu einem "ungünstigen Augenblick" bezüglich Chopper-Umschaltung einen Störpuls ein und beobachtest, wie der langsam wieder abgebaut wird. Schwer zu sagen, woher der Störpuls in deiner aktuellen Messkonstellation kommt. ZD3 und R11 wären auch in meinen Augen Kandidaten gewesen, aber die hast du ja schon ausgelötet. Dein Layout lässt sich nicht ganz einfach analysieren, weil keine Bauteilbezeichnungen zu sehen sind (man muss sich die Einzelbauteile selbst erschließen). In der Schaltung um IC2 fällt mir nur auf, dass du unnötigerweise die GND-Fläche auf Top aufgetrennt hast, und der Strom aus den Pufferkondensatoren C16 und C17 unnötig lange Wege zu den Versorgungsanschlüssen von IC2 gehen muss. Ich hätte C16/C17 eher gedreht und die Masseverbindung zu IC2 direkt unterm IC durchgeführt (ohne über vias gehen zu müssen). Aber das allein triggert nicht eine solche Störung, es macht höchstens die Reaktion darauf etwas schwerwiegender. Was ich mir prinzipiell vorstellen könnte wäre, dass der Ansteuerkreis von Q2 ungünstig geführt ist und die Schaltflanke in den Messkreis von IC2 reininduziert. Aber das lässt sich mich den bisher gezeigten Layout- und Schaltplanteilen nicht überprüfen (im Schaltplan ist der Ansteuerkreis nicht zu sehen, auf dem Layout müsste man ihn erraten). Wenn du zum Test mal den Steuerkreis von Q2 auftrennst indem du R9 rausnimmst (und den Pulldown R11 wieder reinbaust): treten die Störungen immer noch auf?
Achim S. schrieb: > Muss es wohl. Deine Messung der Störung passt ziemlich gut zu Fig. 6.22 > im Datenblatt. Fig. 6.22 zeigt den Abbau eines Störpulses, der aufgrund > der Chopper-Eingangsstufe in zeitdiskreten Schritten erfolgt. In 6.22 > ist die Störung durch einen Gleichtaktsprung hervorgerufen, der bei dir > so nicht auftreten kann (da Shunt gegen Masse und kein Motor > angeschlossen). Aber auf irgendeinem anderen Weg fängst du dir wohl > trotzdem zu einem "ungünstigen Augenblick" bezüglich Chopper-Umschaltung > einen Störpuls ein und beobachtest, wie der langsam wieder abgebaut > wird. Da hast du recht, genau so sieht das aus. Die recht steilen Flanken des Gate Treibers werden wohl Störungen einkoppeln, ich werde mal die Gate Widerstände ablöten und schauen, was passiert. Achim S. schrieb: > In der Schaltung um IC2 fällt mir nur auf, dass du > unnötigerweise die GND-Fläche auf Top aufgetrennt hast Es geht mir vor allem um die Kühlung der Platine. Grundsätzlich sollte aber durch genug Vias ein low impedance Pfad auf die GND Plane vorhanden sein und HF Störungen ableiten. Evtl. ist auch das SOIC8 Gehäuse nicht sehr gut geeignet für PWM in der Nähe. Achim S. schrieb: > C16 und C17 unnötig lange Wege zu den > Versorgungsanschlüssen von IC2 gehen muss. Ich hätte C16/C17 eher > gedreht und die Masseverbindung zu IC2 direkt unterm IC durchgeführt > (ohne über vias gehen zu müssen). Aber das allein triggert nicht eine > solche Störung, es macht höchstens die Reaktion darauf etwas > schwerwiegender. Ja die sind etwas lange gewählt, hatte auf der Seite nicht wirklich Platz Achim S. schrieb: > Was ich mir prinzipiell vorstellen könnte wäre, dass der Ansteuerkreis > von Q2 ungünstig geführt ist und die Schaltflanke in den Messkreis von > IC2 reininduziert. Aber das lässt sich mich den bisher gezeigten Layout- > und Schaltplanteilen nicht überprüfen (im Schaltplan ist der > Ansteuerkreis nicht zu sehen, auf dem Layout müsste man ihn erraten). GHA und GLA gehen etwa 3mm links vom IC2 durch, wobei hier aber noch die GND Plane mit Vias dazwischen ist. Wenn ich mir z.B den Ausgang anschaue, der vom IC2 Ausgangspin wegen des Experimentes getrennt wurde, sehe ich absolut keine Einkopplung, von daher denke ich, muss das irgendwie auf der Eingangsseite direkt einkoppeln. Edit: Habe R9 abgelötet und die Störpulse sind weg. Kann es sein, dass es durch das schalten von Q2 evtl. durch Kapazitäten an der Source bzw. and IN+ einen leichten Störpuls gibt, der direkt dort einkoppelt?
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Bert S. schrieb: > Grundsätzlich sollte > aber durch genug Vias ein low impedance Pfad auf die GND Plane vorhanden > sein und HF Störungen ableiten. Wenn C16 und C17 um 180° gedreht wären, wäre die Kopplung dieser Pufferkondensatoren an die Versorgungspins des INA286 jedenfalls direkter. Zwischen GND-Anschluss von C16/C17 und GND-Anschluss des INA286 müsster der Strom nicht zwei mal die Lage wechseln bzw. keinen unnötig langen Weg oben rechts um das IC herum fließen. Bert S. schrieb: > Kann es sein, dass > es durch das schalten von Q2 evtl. durch Kapazitäten an der Source bzw. > and IN+ einen leichten Störpuls gibt, der direkt dort einkoppelt? Der Strom zum Schalten des FET läuft natürlich durch den FET durch, über den Shunt-Widerstand und zurück zum Gatetreiber. Das kann man gar nicht wirklich als "Störung" betrachten: der Gatestrom fließt über den Shunt und macht dort einen Puls im Stromsignal. Deshalb wäre interessant, wie der Ansteuerkreis insgesamt ausschaut: wie viel Strom liefert dein Gatetreiber, welche Anstiegsgeschwindigkeit hat er (oder kürzer: was für ein IC ist es). "Eigentlich" sollte der Gatestrom keinen riesigen Spannungspuls am Shunt erzeugen (da dein Shunt extrem niederohmig ist). Für den tatsächlichen Spannungspuls dürften aber nicht die 300µOhm entscheidend sein, sondern die parasitäre Induktivität des Ansteuerkreises. Man muss also wirklich die Stromschleife betrachten (vom Treiber über R19 über die GS-Strecke von Q2 über R13 und von dessen Masseanschluss zurück zum Treiberbaustein). Die parasitäre Induktivität dieses Kreises bewirkt mit dem schnellen di/dt des Gatestroms einen induktiven Spannungsabfall. Und die geometrische Lage von diesem Stromkreis zum Messkreis deines INA286 bestimmt, wie viel von diesem parasitären Spannungsabfall in den Messkreis deiner Strommessung einkoppelt. Man kann bisher nicht erkennen, welchen Treiberbaustein du verwendest. Man sieht aber schonmal, dass seine Masseanbindung nicht so richtig niederimpedant ist. Hat das Treiber-IC echt nur einen Massepin oder interpretiere ich das Layout falsch? Je nach Treiber-IC würde ein größerer Wert für R19 ggf. die Höhe des Gatestroms reduzieren (und damit auch das di/dt für den parasitären induktiven Spannungsabfall)
Achim S. schrieb: > Wenn C16 und C17 um 180° gedreht wären, wäre die Kopplung dieser > Pufferkondensatoren an die Versorgungspins des INA286 jedenfalls > direkter. Zwischen GND-Anschluss von C16/C17 und GND-Anschluss des > INA286 müsster der Strom nicht zwei mal die Lage wechseln bzw. keinen > unnötig langen Weg oben rechts um das IC herum fließen. Da hast du recht. Ich bin mir unschlüssig, ob ich die TOP GND Polygon Pour um Messverstärker lassen sollte oder nicht. Der Vorteil wäre ja eigentlich eine bessere Kopplung zur Massefläche, aber eben auch bessere Störungseinkopplung vom Shunt. Ich habe oben mal noch die relevanten Stromschleifen des Gatetreibers eingezeichnet. Es handelt sich um einen DRV8300 und der hat tatsächlich nur 1 GND pin. Die Stromschleife von GHx -> SHx ist soweit recht klein und sollte passen. Die Stromschleife von GLx -> GND geht durch den Shunt, der so nicht optimal positioniert ist. Ich werde wohl den Shunt vertikal drehen um die Schleife zu kürzen. Achim S. schrieb: > Der Strom zum Schalten des FET läuft natürlich durch den FET durch, über > den Shunt-Widerstand und zurück zum Gatetreiber. Das kann man gar nicht > wirklich als "Störung" betrachten: der Gatestrom fließt über den Shunt > und macht dort einen Puls im Stromsignal. Deshalb wäre interessant, wie > der Ansteuerkreis insgesamt ausschaut: wie viel Strom liefert dein > Gatetreiber, welche Anstiegsgeschwindigkeit hat er (oder kürzer: was für > ein IC ist es). DRV8300DI: https://www.ti.com/lit/ds/symlink/drv8300.pdf?ts=1653545801449&ref_url=https%253A%252F%252Fwww.google.com%252F Achim S. schrieb: > Je nach Treiber-IC würde ein größerer Wert für R19 ggf. die Höhe des > Gatestroms reduzieren (und damit auch das di/dt für den parasitären > induktiven Spannungsabfall) Der FET hat ein Qgd von 12nC und eine Gatespannung von 12V. Daher ergibt das eine Zeitkonstante von R*Q/U = 10*12e-9/12=10ns und somit etwa 50ns Anstiegszeit bei 5Tau. Edit: Ups ich sehe gerade, ich habe noch das alte Layout mit dem alten Treiberbaustein genommen (INA293). Dieser hat absolut keine Einkopplung, ist aber ohne Switched Capacitors Frontend und kann nur unidirektional messen.
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Mir ist noch aufgefallen, dass der INA286 nur 10kHz Bandbreite hat, von daher macht es absolut Sinn, dass der mit den 20kHz PWM mühe hat. Weiter habe ich noch einen spannenden Artikel über CSA gefunden, wobei ein Input Filter bei Shunts < 1mOhm absolut nötig sind: https://www.onsemi.com/company/news-media/blog/industrial-cloud-power/current-sense-amplifiers-input-and-output-filtering Ich blicke aber nicht wirklich durch, wieso das bei kleinen Shunts ein Problem ist? Haben die irgendwie eine grössere Induktivität?
Bert S. schrieb: > Ich blicke aber nicht wirklich durch, wieso das bei kleinen Shunts ein > Problem ist? Haben die irgendwie eine grössere Induktivität? Die niederohmingen Shunts müssen nicht unbedingt eine größere Induktivität haben. Es reicht ggf. schon, dass die Induktivität gleich bleibt, aber der (mit der Induktivität konkurierende) ohmsche Widerstand gleich bleibt. In deinem Aufbau ist die Induktivität wahrscheinlich allein durch die Leiterführung dominiert,egal ob ein 300µOhm oder 1Ohm-Shunt eingebaut wird. Aber ein 1 Ohm Shunt würde den parasitären Schwingkreis erheblich viel besser dämpfen als ein 300µOhm Shunt das macht. Kannst ja mal die Leitungen von Shunt zum Filterkondensator auftrennen und zwei Längswiderstände einfügen. Damit hast du den Eingangsfilter wie von ON-Semi vorgeschlagen.
Ich habe mal noch einen anderen Messverstärker mit viel höherer Bandbreite und PWM Unterdrückung ausprobiert: INA240 Diesen hatte ich auch schon als In-Phase CSA verbaut und nie Probleme gehabt, war aber auch immer nur 20V/V und 1mOhm Shunts. Nun gibt der mir ein ähnliches Verhalten wie der INA286, aber die Störimpulse sind wesentlich schneller (so 2us), was auf die wesentlich höhere Bandbreite zurückzuführen ist. Im Datenblatt diesen ICs wird ausdrücklich von einem Input Filter abgeraten und ich sehe einfach nicht, was so extrem schlecht sein soll an meinem Design, dass der mir solch starke Störungen ausgibt. Angehängt habe ich mal noch die Rise und Fall Time der Leistungsstufe, die ist schon sehr schnell mit so um die 16ns. Weiter ist noch der Ausgang des INA240 dargestellt, wobei einmal ohne Motor und nur PWM (Hier treten auch schon Störungen auf) und einmal mit Motor, wobei mir der Controller sehr schnell in Überstrom geht. Edit: Ich habe nun 39Ohm statt 10Ohm Gatewiderstände angelötet und es scheint, als ob die Störungen noch stärker werden. Ebenfalls werden die Störungen länger.
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Ok, ich glaube ich habe das Problem gefunden, es könnte ein Shot Through sein. Zumindest bei 39Ohm Widerständen werden die MOSFETs leicht warm und die Schaltung hat eine höhere Leistungsaufnahme. Weiter hat der INA240 mehr Störungen bei 39Ohm Gate Widerständen. Bei 10Ohm Widerständen kann ich das aber nicht beobachten. Ich bin mir jetzt am Überlegen, wie ich den Shot-Through sehen kann? Wenn ich GLA und GHA mit dem Oszi messe wie oben, dann ist eigentlich bei 10OHM wie bei 39OHM bereits auf dem Niveau von SHA. Dann sollte ja eigentlich der High Side FET sperren.
Bert S. schrieb: > Wenn ich GLA und GHA mit dem Oszi messe wie oben, dann ist eigentlich > bei 10OHM wie bei 39OHM bereits auf dem Niveau von SHA. Ist nicht so ganz einfach nachzuvollziehen. Du hast die Messung vor dir, du weißt, was gerade als Last vorhanden ist (oder nicht). Als Leser muss man erst zu verstehen versuchen, was du genau zeigst. Dass die Messkanäle zwischendurch zwischen den Signalen wechseln macht es nicht einfacher. Die Schaltsituation wäre vielleicht klarer, wenn du zumindest eine "kleine" Last an den Ausgang hängst (meinetwegen 200Ohm Leistungswiderstand gegen Masse). Dann bleibt die high Source nicht so lange auf Ihrem Potential festkleben, bis der low-Fet sie herunterzieht. Das sieht in den aktuellen Messungen auf den ersten Blick nach Überschneidung und Shoot through aus, muss es aber nicht sein.
Achim S. schrieb: > Ist nicht so ganz einfach nachzuvollziehen. Du hast die Messung vor dir, > du weißt, was gerade als Last vorhanden ist (oder nicht). Als Leser muss > man erst zu verstehen versuchen, was du genau zeigst. Dass die > Messkanäle zwischendurch zwischen den Signalen wechseln macht es nicht > einfacher. Da hast du recht, habe nochmals die Messungen angehängt, diesmal mit 200Ohm Last nach Masse. Es zeigt soweit keine Änderung, SHA nimmt nicht schneller ab. Bei 39 Ohm scheint es klar einen Shot-Through zu geben, bei 10Ohm kann ich das nicht wirklich sagen, aber genau das könnte der Grund sein, dass die Störungen nur so alle 3-5 PWM Cycles auftreten, gerade so auf der Kippe. Was kann ich dagegen tun? Am besten eine Schottky antiparallel mit einem zusätzlichen Gate Widerstand, damit der Treiber schneller abschaltet?
Bert S. schrieb: > Es zeigt soweit keine Änderung, SHA nimmt nicht > schneller ab. Auf einer Zeitskala von 200ns sieht man an SHA praktisch keine Bewegung, obwohl 200 Ohm daran nach Masse ziehen? Hätte ich aus dem Bauch nicht erwartet. Du hast keine Kapazität am Ausgang hängen, oder? (außer den unvermeidlichen Kapazitäten der FETs). Bert S. schrieb: > Bei 39 Ohm scheint es klar einen Shot-Through zu geben Das mag aus dem Gesamtbild klar sein. Aus der Oszimessung hätte ich es nicht erkannt. Dort ist imho die GS-Spannung am high FET auch mit 39 Ohm schon "lange" 0V bevor der low FET einschaltet. Bert S. schrieb: > Was kann ich dagegen tun? Am besten eine Schottky antiparallel mit einem > zusätzlichen Gate Widerstand, damit der Treiber schneller abschaltet? Das erste, wonach ich schauen würde, wäre die Ansteuerseite. Lassen sich dort die Totzeiten variieren? Und da ich nicht weiß, wie die Steuersignale generiert werden: könnte es sein, dass dort ab und zu mal das Timing wackelt, und die Totzeit nicht in jedem PWM-Zyklus gleich sauber eingehalten wird? Vielleicht kannst du mit dem 4-Kanal Oszi mal auf den Störpuls am Ausgang des INA triggern und schauen, ob die Gate- und Sourcesignale bei so einem Störpuls genau so aussehen wie bei einem "typischen" Umschaltvorgang.
Achim S. schrieb: > Auf einer Zeitskala von 200ns sieht man an SHA praktisch keine Bewegung, > obwohl 200 Ohm daran nach Masse ziehen? Hätte ich aus dem Bauch nicht > erwartet. Du hast keine Kapazität am Ausgang hängen, oder? (außer den > unvermeidlichen Kapazitäten der FETs). Der MOSFET ist ein https://www.onsemi.com/pdf/datasheet/ntmfs10n3d2c-d.pdf und ich habe nichts anderes am Ausgang. Mit den 2.6nF Coss und 200Ohm ergibt das ja immer noch eine Zeitkonstante von 520ns, von daher macht das schon Sinn, dass man nicht wirklich was sieht. Achim S. schrieb: > Das mag aus dem Gesamtbild klar sein. Aus der Oszimessung hätte ich es > nicht erkannt. Dort ist imho die GS-Spannung am high FET auch mit 39 Ohm > schon "lange" 0V bevor der low FET einschaltet. Es macht für mich auch keinen Sinn, wenn ich das genau anschaue, dann ist da genug Zeit dazwischen. Dass aber die FETs Handwarm werden bei über 3000mm2 Kühlfläche kann ich mir nicht anders erklären ohne Last. Ich werde wohl mal den Shunt ablöten und dann mit einem externen Shunt eine Strommessung durchführen. Achim S. schrieb: > Das erste, wonach ich schauen würde, wäre die Ansteuerseite. Lassen sich > dort die Totzeiten variieren? Leider nicht, es ist die fixe Todzeit von 200ns eingestellt. Achim S. schrieb: > Und da ich nicht weiß, wie die Steuersignale generiert werden: könnte es > sein, dass dort ab und zu mal das Timing wackelt, und die Totzeit nicht > in jedem PWM-Zyklus gleich sauber eingehalten wird Ich verwende einen C2000 uC von TI und benütze nur die HighSide PWM Signale, die ich auf INH und INL gleichzeitig leite (Ist der invertierte IC DRV8300D). Die Signale sind sauber und ich kann keine Aussetzer erkennen.
Bert S. schrieb: > Mit den 2.6nF Coss und 200Ohm ergibt das ja immer noch eine > Zeitkonstante von 520ns, von daher macht das schon Sinn, dass man nicht > wirklich was sieht. nach 520 ns sollte das Signal um 63% abgesunken sein. dass man nach 200ns noch praktisch gar kein Absinken erkennen kann, finde ich immer noch seltsam. Bert S. schrieb: > Die Signale sind sauber und ich kann keine Aussetzer erkennen. schade, dann fällt das als Erklärungsversuch weg.
Beitrag #7081542 wurde vom Autor gelöscht.
Bert S. schrieb:
> Todzeit
Totzeit. In dieser gibt es zwangsweise kein Signal.
(Mit dem Tod (und dem Todeszeitpunkt) hat das nichts zu tun.
Nachdem ich nochmals über dem Shunt mit der Federsonde gemessen habe, sehe ich folgende Transiente, wie oben angehängt. Nachdem ich ein Eingangsfilter gewählt habe, kann ich diese Transiente stark reduzieren und dadurch auch die Step-Response am Ausgang. Somit ist wirklich das fehlende Eingangsfilter das Problem. Meine Frage ist nun, ob jeder dirac-stoss als Differenzspannung eine Sprungantwort am Messverstärker triggert oder ob da irgendwie eine Grenze ist, denn der Puls ist ja gerade mal so 20ns während die Antwort am Ausgang beim INA240 um die 2us dauert. Weiter denke ich, dass ich mit einem normalen Differenzverstärker und z.B 10MHz Bandbreite besser bedient bin, wenn ich ein Eingangsfilter dranhänge, da jede Störung wesentlich schneller ausgeregelt wird, oder?
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