Forum: PC Hard- und Software Wer macht die Batterie standards?


von Daniel A. (daniel-a)


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Mir ist gerade aufgefallen, dass wiederaufladbare AA oder AAA Batterien 
kapazitätsmässig gar nicht so weit von normalen smartphone Akkus 
entfernt sind, wenn man einfach mal so viele rein stopft, wie platz 
hätten. Etwas Dicker sind sie jeweils, und halt rund (21.5% des Platzes 
verschwendet) und meist NiMH statt was sonst benutzt würde, aber 
ansonsten ansonsten stimmt es doch einigermassen  überein, mit den Wh. 
Wenn AAA 4 eckig, und vielleicht etwas schmaler währen 
(Seitenverhältniss 1:0.785 oder so), wäre das ideal für Smartphones. Die 
Kapazität wäre wäre nur minimal geringer, und das ganze nur minimal 
Dicker (wenn man bei NiMH bleibt, li-ion müsste ja eigentlich gleich 
sein.).

Wer macht eigentlich die Batteriestandards?

Wir brauchen viereckige AA und AAA. Nennen wir sie BB uns BBB oder so. 
Dann könnten Hersteller die nehmen. Das ist doch dämlich dass da keiner 
was standardisiertes & ersetzbares nimmt. Das Problem ist ja längst 
gelöst! Oder übersehe ich da etwas offensichtliches, warum man das nicht 
macht?

von Chris R. (rcc)


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viereckige Zellen wickeln sich nur leider so schlecht...

von Daniel A. (daniel-a)


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Na dann faltet man halt.

von Paul (Gast)


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Daniel A. schrieb:
> Wir brauchen viereckige AA und AAA.

Deine heutige Hausaufgabe: Warum ist der Zylinder eine ideale Form für 
viele Dinge (Druck, Oberfläche, Herstellbarkeit, 360° Einsetzbarkeit) 
sind nur ein paar der Vorteile die du dabei erlernen wirst.

Ansonsten kauf die halt ein LiPo. Die sind eckig.

VG Paul

von Chris R. (rcc)


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Daniel A. schrieb:
> Na dann faltet man halt.

super Idee, gerade wenn man AA oder AAA als Größenvergleich heranzieht. 
Höherer Aufwand, mehr Totraum weil der Separator an allen Seiten etwas 
überstehen muss und dann noch Themen mit der Druckverteilung in der 
Zelle und das Lochgitter bei NiMH läßt sich auch so super falten.

Ganz blöd sind die Batteriehersteller nicht, wenn es anders billiger 
wäre würde man das auch machen.

von Daniel A. (daniel-a)


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Paul schrieb:
> Ansonsten kauf die halt ein LiPo. Die sind eckig.

Es geht mir mehr darum, dass man hier was Standardisieren könnte. Wenn 
man einfach in den Laden gehen und BBB Akkus für sein Handy kaufen 
könnte, wäre das revolutionär. Man könnte die BBB auch rückwärts 
kompatibel zu den meisten AAA  Batteriefächern machen, um die Einführung 
zu vereinfachen.

von Anti Glasses Gang (Gast)


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Wieso die Batterie eckig machen und nicht das Handy rund?

von Daniel A. (daniel-a)


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Chris R. schrieb:
> Ganz blöd sind die Batteriehersteller nicht, wenn es anders billiger
> wäre würde man das auch machen.

Ich behaupte nicht, dass es billiger wäre. Aber es wäre ein Vorteil für 
Verbraucher, wenn Handies normale wiederaufladbare Batterien die man 
überall herbekommt nutzen könnten.

Und der Hauptgrund, warum die noch rund sind, dürfte einerseits sein, 
weil die sonst nicht mehr in Batteriefächer passen, die abgerundet sind 
(gibt es manchmal), und andererseits, weil es dann halt nicht mehr den 
Standard AA Formfaktor hätte, und man nicht AA drauf schreiben könnte.

Non-standard Akkus sind ja meistens bereits eckig. Die Hersteller werden 
ja auch nicht blöd sein.

von Chris R. (rcc)


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> Non-standard Akkus sind ja meistens bereits eckig. Die Hersteller werden
> ja auch nicht blöd sein.

Hast Du über das was hier alles an technischen Argumenten geschrieben 
wurde nachgedacht? Je kleiner der Formfaktor ist desto mehr Totraum hat 
man zwangsläufig in quadratischen Akkus. Darum hat man früher als in 
Handys noch NiMh waren diese auch mit möglichst großem Footprint und 
dafür flach gebaut. Anders macht NiMh keinen Sinn.
Wie Du auf die gleiche Energiedichte im Vergleich zu LiIo kommst musst 
Du auch nochmal vorrechnen, NiMh ist etwa Faktor 3-5 unter LiIo rein auf 
Chemie-Ebene. Im Gehäuse wird es nicht besser.

von Blechbieger (Gast)


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Neben all den genannten technischen Gründen gibt es noch einen viel 
wichtigeren Grund, die Handyhersteller wollen keine standardisierte, 
austauschbare Akkus.

von Daniel A. (daniel-a)


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Chris R. schrieb:
>> Non-standard Akkus sind ja meistens bereits eckig. Die Hersteller werden
>> ja auch nicht blöd sein.
>
> Hast Du über das was hier alles an technischen Argumenten geschrieben
> wurde nachgedacht? Je kleiner der Formfaktor ist desto mehr Totraum hat
> man zwangsläufig in quadratischen Akkus.

Ich habe nicht genug Erfahrung mit der Herstellung & Design derartiger 
Akkus (nämlich keine, wie die meisten anderen hier auch), um Technische 
Limitationen beurteilen zu können.

> Wie Du auf die gleiche Energiedichte im Vergleich zu LiIo kommst musst
> Du auch nochmal vorrechnen, NiMh ist etwa Faktor 3-5 unter LiIo rein auf
> Chemie-Ebene. Im Gehäuse wird es nicht besser.

Das war nicht genau das, was ich behauptete. Ich sagte, wenn man die 
Batterien auf der Fläche verteilt. Ok, ich habs mal nachgerechnet:
1
// AAA Volumen
2
3
d = 1cm
4
h = 4.5cm
5
V = PI * (d/2)² * h = 3.53cm³
6
7
// AAA Li-FeS2 http://tmbatteries.com/products/lifes2-battery.html
8
9
W = 1.1Ah * 1.5V = 1.65Wh
10
x = W/V = 0.4674 Wh/m³
11
12
// AAA NiMH (Solche habe ich hier)
13
14
W = 0.8Ah * 1.2V = 0.95Wh
15
x = W/V = 0.2691 Wh/m³
16
17
// PPP Battery
18
19
h = 0.43cm
20
b = 6.3cm
21
w = 7.6cm
22
23
V = w*b*h = 20.59cm³
24
W = 11.4Wh (3Ah*3.8V)
25
x = W/V = 0.2691 Wh/m³ = 0.57 Wh/m³
26
27
28
// Nötige dicke bei Konsumerbatterien (angenomen die müssen schlechter sein)
29
0.95Wh <= W <= 1.65Wh
30
Theoretisch minimale Höhe: 11.4Wh/(6.3cm*7.6cm*x)
31
0.88cm >= h >= 0.51cm   (1 bis 5 mm dicker)
32
33
34
// BBB Vorschlag, 0.78cm (etwa 0.35mm dicker)   (oder AAA, 0.57mm dicker, rest gleich)
35
36
V = 3.53cm³
37
h = 4.5cm
38
w = 1cm
39
b = V/h/w = ~0.78cm  (also etwa 0.35mm dicker)
40
41
Anzahl BBB Batterien:
42
11.4Wh / 0.95Wh = 12
43
11.4Wh / 1.65Wh = ~6.91
44
45
2 BBB Batterien nebeneinander: 
46
2cm * 4.5cm * 0.78cm
47
48
6 BBB Batterien nebeneinander: 
49
6cm * 4.5cm * 0.78cm
50
51
8 Batterien können in einem Rechteck von 6.3cm x 7.6cm untergebracht werden. Worst case: 3.8Wh weniger. Best case: 1.8Wh mehr
52
Könnte die fläche vollständig ausgenutzt werden (V=6.3cm*7.6cm*0.78cm): Worst case: 0.99Wh weniger. Best case: 6.05Wh mehr.
53
54
Wh * n Batterien:
55
1  = 0.95Wh  ...  1.65Wh
56
2  = 1.9Wh   ...  3.3Wh
57
3  = 2.85Wh  ...  4.95Wh
58
4  = 3.8Wh   ...  6.6Wh
59
5  = 4.75Wh  ...  8.25Wh
60
6  = 5.7Wh   ...  9.9Wh
61
7  = 6.64Wh  ... 11.54Wh
62
8  = 7.6Wh   ... 13.2Wh
63
9  = 8.55Wh  ... 14.85Wh
64
10 = 9.5Wh   ... 16.5Wh
65
11 = 10.45Wh ... 18.15Wh
66
12 = 11.4Wh  ... 19.8Wh

Klar, Energiedichte der Batterien ist etwas kleiner, wie erwartet. Die 
Phones müssten eventuell etwas dicker werden, oder weniger lange laufen 
können, wenn die Akkus schlechter sind.

Und dicker müssten sie auch werden, wenn man sinnvolle nutzbare BBB 
Akkus wie ich sie vorschlage vorschreiben will. Aber die Laufzeit dürfte 
dann fast vergleichbar sein (oder besser, falls man was besseres als 
NiMH nehmen kann). 3.5mm mehr bei heutigen Smartphones ist schon etwas 
dicker, aber jetzt auch nicht weltbewegend fett.

Ok, wenn 4 Eckige wirklich weniger effizient sind als runde, könnte es 
doch irgendwann nicht mehr sinnvoll werden. Die frage ist dann aber, wie 
viel würde das tatsächlich ausmachen?

von Georg (Gast)


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Daniel A. schrieb:
> 3.5mm mehr bei heutigen Smartphones ist schon etwas
> dicker, aber jetzt auch nicht weltbewegend fett.

Ganz einfach: das kauft niemand. Ausserdem sind das deutlich mehr als 
3,5 mm bei AAA, es gibt ja noch ein Gehäuse.

Georg

von Max M. (Gast)


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Daniel A. schrieb:
> Mir ist gerade aufgefallen, dass wiederaufladbare AA oder AAA Batterien
> kapazitätsmässig gar nicht so weit von normalen smartphone Akkus
> entfernt sind

Hui, ist Dir denn auch aufgefallen das nimh nur 1,2V Zellenspannung hat 
und LIion 3,6V und das LIion einen Haufen gute Eigenschaften hat wo NIMH 
schlechte hat?

Du scheinst zu jung zu sein die Zeit der NIMH Akkus in Telefonen 
miterlebt zu haben.
Lass mal stecken.
Ich will LIion.

von Daniel A. (daniel-a)


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Ok, dann packt man halt liion statt NIMH in die Dinger. Es geht mir ja 
nicht darum, was drinn ist.

Die Idee kam mir, als ich gerade ein paar AA Batterien und Akkus und ein 
Smartphoneprototyp herumliegen hatte. Da hab ich die einfach mal rein 
gelegt.
Die gehören zwar da nicht rein, aber die passen perfekt (siehe Anhang). 
Auf dem richtigen Akku stand 7.4Wh (2Ah 3.7V. Das label ist zwar glaub 
ich falsch, der Akku hat eigentlich 3Ah (11.1Wh) oder 3.5Ah (13Wh) oder 
so, weiss nicht mehr so genau. Das finale Phone hat einen etwas 
grösseren mit 4.5Ah, btw. 16.65Wh).
Die AA NiMh sind 2.53Wh (2.1Ah 1.2V), 3 von denen sind schon 7.56Wh 
(mehr als auf dem echten Akku stand), 4 (so viele passten rein) sind 
10.08Wh (was in der tatsächlichen Größenordnung von dem Akku vom 
Prototyp liegen könnte). Und so kam dann die offensichtliche Idee, was 
wäre, wenn man normale Batterien nehmen könnte...

von Walta S. (walta)


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Heutige Handys sind schön flach und man kann sie gut in die Hosentasche 
stecken. Mit standard Batterien werden sie wieder dick und klobig - so 
wie früher. Das will keiner.
Der Akku in einem Handy hält länger als das Ding selber. Warum tauschen?

walta

von Jochen (Gast)


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Daniel A. schrieb:
> Die gehören zwar da nicht rein, aber die passen perfekt (siehe Anhang).
Stehen auch nur 2mm über.

Dein Prototyp ist in keiner Weise mit einem aktuellen Serienmodell 
vergleichbar und Werte vergleichen, von denen Du glaubst, daß sie nicht 
richtig sind, macht das ganze auch nicht sinnvoller.

Du hast eine Idee und versuchst da irgendeinen Sinn rein zu 
argumentieren und das ganze irgendwie schön zu rechnen. Mach Dich auf 
einen harten Aufschlag gefasst wenn Du auf die Realität triffst.

von Dieter (Gast)


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Bei Digitalkaeras kamen früher Bastler auf die Idee, statt sich mit 
teuren Ersatz- oder Zweitlithiumakkus abzocken zu lassen, dann einen 
Ersatzakku mit drei AAA-Zellen zu basteln. Das bekam die Industrie sehr 
schnell mit und änderte sofort die Abmessungen der Akkus, so dass das 
nicht mehr ging. Das lief vor ca. 15-20 Jahren ab und sprichwörtlich ist 
deher der Zug bereits abgefahren.

Um gleiches Spiel fortzusetzen, werden beim Li-Akku laufend die 
Anschlusspositionen geändert, damit das Obsolenzspielchen mit den 
Ersatzakkus gut läuft.

Die Technologie, wo man Li-Akkus als krumme Formen vor hatte, wie z.B. 
als L-Form usw. ging schief, weil die Geräte ab und zu mal heftig 
brannten. Welche das waren, kommem die die es wissen wollen von selbst 
drauf.

von Wendels B. (wendelsberg)


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Daniel A. schrieb:
> Aber es wäre ein Vorteil für
> Verbraucher

Das ist nicht das Ziel der Industrie.
Weitere Ueberlegungen sind sinnlos.

von 888 (Gast)


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Daniel A. schrieb:

> Wir brauchen viereckige AA und AAA. Nennen wir sie BB uns BBB oder so.
> Dann könnten Hersteller die nehmen. Das ist doch dämlich dass da keiner
> was standardisiertes & ersetzbares nimmt. Das Problem ist ja längst
> gelöst! Oder übersehe ich da etwas offensichtliches, warum man das nicht
> macht?

Eine Norm für prismatische AA-Zellen gibt es, die wurden früher für 
Handy-Akkus verwendet. Die Maße sind 48mm x 17mm x 6,1mm.

von Daniel A. (daniel-a)


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Soul E. schrieb:
> Eine Norm für prismatische AA-Zellen gibt es, die wurden früher für
> Handy-Akkus verwendet. Die Maße sind 48mm x 17mm x 6,1mm.

Weisst du zufällig noch die Bezeichnung dieser?

Ich habe gegoogelt und Wikipedia durchsucht 
(https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_battery_sizes#Rectangular_batteries 
https://de.wikipedia.org/wiki/Batterie_(Elektrotechnik)#Typvariationen) 
aber nichts mit den Abmessungen gefunden, schon gar nichts kaufbares...

Ausserdem ist 17mm grösser als der Diameter einer AA Batterie (14.5 
max), wäre also inkompatibel, eventuell wurde deshalb daraus nichts?.

von Georg (Gast)


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Soul E. schrieb:
> die wurden früher für
> Handy-Akkus verwendet. Die Maße sind 48mm x 17mm x 6,1mm.

Ja, früher, da gab es auch Tastaturen, ausziehbare Antennen usw. Heute 
sind auch 6,1 mm zu dick, mein garnicht so aktuelles Handy ist gesamt 8 
mm dick.

Georg

von Daniel A. (daniel-a)


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Das liegt aber auch nicht unbedingt an den Nutzern. Wenn man an die 
notch Geschichten denkt, und die fehlenden Headphone Jacks, die 
unhaltbaren Tabletgrossen Bildschirme, und die 10 Teleskopkameras 
heutiger Handies - das sind nur die Hersteller, die untereinander wir 
haben den längeren spielen.

von Daniel A. (daniel-a)


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Noch etwas, was mich wunder nimmt. Unabhängig der Batterie und 
Akkugrösse die Akkus wo das selbe zeug drin ist scheinen die selbe 
Spannung zu haben. Woher kommt dieses Quantum?

Das wäre vermutlich ein weit grösseres Problem für meine 4 eckige AA 
Akku Idee. Man kann schlecht eine 3.7V Zelle in ein 1.5V gerät packen...

von 888 (Gast)


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Daniel A. schrieb:

> Weisst du zufällig noch die Bezeichnung dieser?

Die Norm kenne ich nicht, aber die waren bis zum Aufkommen der Li-Akkus 
absolut gängig. Das Nokia 6110 hatte einen Akku mit drei dieser flachen 
NiMH-Zellen. Als Zubehör gab es dann einen mit drei AA-Rundzellen, das 
war ein dicker Rucksack, der hinten ordentlich rausstand. Und dann kam 
der BPS-2 mit Lithium-Ionentechnik.

von Manfred (Gast)


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Max M. schrieb:
> Hui, ist Dir denn auch aufgefallen das nimh nur 1,2V Zellenspannung hat
> und LIion 3,6V

Sagt das Gefühl, bevor man gerechnet hat:
Eine seriöse LiIon 14500 (AA) liefert 750mAh, ergibt 2,7 Wattstunden.
Teile ich 2,7 Wh durch 1,2 Volt, gibt das 2250mAh - der Energiegehalt 
passt also überein.

> und das LIion einen Haufen gute Eigenschaften hat wo NIMH
> schlechte hat?

LiIon wird nachgesagt, dass deren Ladung extrem kritisch sei, ist für 
mich nicht nachvollziehbar.

> Du scheinst zu jung zu sein die Zeit der NIMH Akkus in Telefonen
> miterlebt zu haben.

NiMH ist oder war billiger, aber macht in DECT-Geräten mehr Ärger als 
Freude. Bei LiIon kommt man auch schaltungstechnisch einfacher zum Ziel, 
weil deren Spannungslage besser zu den ICs passt.

> Ich will LIion.

Ich auch, ich hasse NiMH.

Jochen schrieb:
> Du hast eine Idee und versuchst da irgendeinen Sinn rein zu
> argumentieren und das ganze irgendwie schön zu rechnen. Mach Dich auf
> einen harten Aufschlag gefasst wenn Du auf die Realität triffst.

Die Realität ist, dass bei NiMH die Ladebillanzierung bis zum heutigen 
Tag nicht zuverlässig beherrschbar ist und die überladen bzw. zerladen 
werden. Das ist mit Li einfacher.

Dieter schrieb:
> Um gleiches Spiel fortzusetzen, werden beim Li-Akku laufend die
> Anschlusspositionen geändert, damit das Obsolenzspielchen mit den
> Ersatzakkus gut läuft.

Meine ersten beiden Digitalknipsen wurden mit AA-Zellen betrieben, 
nichts als Ärger.

Dann kam eine Canon-Kompaktkamera mit LiIon, die funktioniert einfach.

Was die Akkuformate angeht, hast Du leider recht: Meine zweite 
Canon-Kompakt hat einen sehr ähnlichen Akku, Maßunterschiede im Bereich 
weniger zehntel-Millimeter. Es wäre kein Problem gewesen, den mit dem 
Vorgänger (NB4 / NB6) maßgleich zu gestalten. Aber nee, das wäre dem 
Umsatz nicht dienlich, diese verdammten [Schimpfwort Deiner Wahl] wollen 
das so.

von rbx (Gast)


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Man kann auch 9V Batterien nehmen. Die gibt es als aufladbare Varianten, 
und sind/waren bei Bodentretern für Gitarre schon lange Standard.

von DerEinzigeBernd (Gast)


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... und haben einen Energiegehalt irgendwo deutlich unterhalb von 
unterirdisch. Das sind schon als Primärzellen das beschissenste, wo 
gibt, als Akku sind sie noch mal 'ne Runde mieser.

Eine Ausnahme könnten die Varianten mit LiIon-Akku und integriertem 
USB-Ladegerät sein (zu erkennen an der im 9V-Block sonst eher unüblichen 
USB-Buchse).

von Udo S. (urschmitt)


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Daniel A. schrieb:
> das sind nur die Hersteller, die untereinander wir
> haben den längeren spielen.

Du musst nicht mitspielen, es gibt durchaus Smartphones die leichter 
reparierbar sind:
https://www.ifixit.com/smartphone-repairability
Und hast du so eines, oder gehörst du auch zu den 90% der 
Weltbevölkerung die sich mit der Industrie gegen dich verschworen haben?

von 🐧 DPA 🐧 (Gast)


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Udo S. schrieb:
> Und hast du so eines, oder gehörst du auch zu den 90% der
> Weltbevölkerung die sich mit der Industrie gegen dich verschworen haben?

Pff, ich hab noch was viel besseres. Ich habe ein Pinephone Pro und ein 
Librem 5 (Chestnut, nicht final). Sind auf der Seite leider gar nicht 
gelistet.
Das Back Cover kann man ganz ohne Werkzeuge abnehmen, Akku ist einfach 
ersetzbar (und beim Pinephone kompatibel zu einem bekannten Samsung 
Modell). Normale Kreuzschrauben.
Beim Librem 5 ist das Modem und W-Lan ein ganz normales M.2 Modul, wie 
auch bei Laptops, also auch leicht ersetzbar. (Wobei, ich verwende 
hauptsächlich das Pinephone Pro, das Librem 5, zumindest die Chestnut 
Edition, ist mir etwas zu heiss und verbraucht etwas viel.)
Natürlich habe ich auf den Linux Phones auch meine Lieblings Linux 
Distro, Installiert, genau so, wie mir das gefällt. Und dank USB-C 
DP-Alt Mode hat es meinen PC mittlerweile ganz abgelöst!

von rbx (Gast)


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DerEinzigeBernd schrieb:
> ... und haben einen Energiegehalt irgendwo deutlich unterhalb von
> unterirdisch. Das sind schon als Primärzellen das beschissenste, wo
> gibt, als Akku sind sie noch mal 'ne Runde mieser.
>
> Eine Ausnahme könnten die Varianten mit LiIon-Akku und integriertem
> USB-Ladegerät sein (zu erkennen an der im 9V-Block sonst eher unüblichen
> USB-Buchse).

Naja, so einen Taschenrechner aus der Werbeabteilung und mit Solarzellen 
kann man einfach ein paar Minuten auf die Fensterbank legen - und schon 
läuft der wieder.
Teilweise geht bei den Dingern auch unter eine Lampe halten - wobei da 
die Frage auftaucht: Geht das nicht bei analogen Glühlampen besser?

Andere Fragen:
- Welche aktuelle Speichertechnik wird diesbezüglich bei Taschenrechnern 
eingesetzt, und gab es in der Vergangenheit Fortschritte?

- Könnten Bodentreter für Gitarre nicht ähnlich gut Sonnenenergie 
speichern? Soviel Energie wie so ein aktuelles Multimedia-Handy brauchen 
die eigentlich nicht.
Man könnte sich eigentlich auch Schachcomputer vorstellen, oder andere 
kleine Alltagshelfer, die einem helfen, auf den PC zu verzichten - aber 
aktuelle Speichertechnik/Sonnenenergie nutzen.

- Wie schnell ist eigentlich die Entwicklung, wo (oder wie?) werden 
aktuell die Schüler z.B. für den Chemiekurs diesbezüglich abgeholt?

von DerEinzigeBernd (Gast)


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rbx schrieb:
> Naja, so einen Taschenrechner aus der Werbeabteilung und mit Solarzellen
> kann man einfach ein paar Minuten auf die Fensterbank legen - und schon
> läuft der wieder.

9V-Blockbatterien wurden in Taschenrechern irgendwie ... noch nie 
eingesetzt.

Ein Gitarreneffektgerät aber hat eine höhere Stromaufnahme als ein 
Taschenrechner, alleine schon, weil es einen ausreichend 
niederimpedanten Ausgangstreiber haben muss.

Und die Idee, im Konzert mal eben die Effektgeräte einzusammeln und auf 
die Fensterbank zu legen ist ... mindestens drollig, irgendwie.

von Anti Glasses Gang (Gast)


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rbx schrieb:
> Man kann auch 9V Batterien nehmen.

Und mit den 100mW oder was versorgst du ein Handydisplay mit 6" bei 
Tageslicht wie genau? Oder eine CPU bei hohem Takt?

von rbx (Gast)


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DerEinzigeBernd schrieb:
> Und die Idee, im Konzert mal eben die Effektgeräte einzusammeln und auf
> die Fensterbank zu legen ist ... mindestens drollig, irgendwie.

Man würde die wohl eher vor die Flutlichter legen, falls verfügbar.

Falls die Amps auf Strom laufen, würde man sich wohl kaum um 
Stromversorgung kümmern müssen.

Anti Glasses Gang schrieb:
> Und mit den 100mW oder was versorgst du ein Handydisplay mit 6" bei
> Tageslicht wie genau? Oder eine CPU bei hohem Takt?

Oben wurde nach Standards gefragt. Schon überlesen?

von Manfred (Gast)


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DerEinzigeBernd schrieb:
>> Man kann auch 9V Batterien nehmen.
> ... und haben einen Energiegehalt irgendwo deutlich unterhalb von
> unterirdisch. Das sind schon als Primärzellen das beschissenste, wo
> gibt, als Akku sind sie noch mal 'ne Runde mieser.

Zu "beschissen" widerspreche ich Dir nicht!

Hinzu kommt, dass die generell nur geringe Ströme liefern können.

> Eine Ausnahme könnten die Varianten mit LiIon-Akku und integriertem
> USB-Ladegerät sein

Müll: Die verkauft der Chinese als 500mAh, tatsächlich gemessen habe ich 
knapp die Hälfte. Natürlich, ehrliche 500mAh passen mechanisch garnicht 
rein. Beim Laden muß der Schaltwandler den Spannunmg hochsetzen, da 
kommt man an 5V-USB natürlich auf rund den doppelten Strom.

Einigermaßen passend sind die 650mAh-Blöcke von Soshine oder EBL mit 
zwei LiPo im Innenleben, die geben tatsächlich kurz über 500mAh her, 
brauchen aber ihr spezielles Ladegerät. Nicht jedes Gerät kommt damit 
klar, dass die niemals 9V erreichen, sondern voll gerade mal 8,4V und im 
Mittelwert 7,2V.

Siehe: Beitrag "Re: Welche Batterieart für 9V Batterie für Multimeter?"

Keine Freude hatte ich mit LiFePO4, deren Nennkapazität betrügerisch 
erlogen ist: Beitrag "Re: Erfahrungen mit LiFePo4 Folienzellen?"

rbx schrieb:
> Naja, so einen Taschenrechner aus der Werbeabteilung und mit Solarzellen
> kann man einfach ein paar Minuten auf die Fensterbank legen - und schon
> läuft der wieder.

Soweit zur Theorie. Ich habe hier einen Taschenrechner "Olympia" mit 
Solarzelle. Als der nicht mehr funktionieren wollte, reingeschaut: Da 
steckt eine AG10-Knopfzelle drin, kein Akku - der Kunde will halt 
beschissen werden.

Anti Glasses Gang schrieb:
>> Man kann auch 9V Batterien nehmen.
> Und mit den 100mW oder was versorgst du ein Handydisplay mit 6" bei
> Tageslicht wie genau? Oder eine CPU bei hohem Takt?

Display und CPU sind weniger kritsch, suche mal nach Daten der 
Senderstufen. Die brauchen über 1 Ampere, wenn auch nur für ein paar 
Millisekunden. Für Elkos ist kein Platz, also braucht man zwingend Akkus 
mit niedrigem Innenwiderstand.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Daniel A. schrieb:
> Wer macht eigentlich die Batteriestandards?
Das kommt darauf an, für was die Batterien verwendet werden sollen.
Das IEC TC35 berät Typen nach IEC-60086. Dazu gibt es einige 
Arbeitsgruppen (WG)
Das Sekretariat hat Japan.
https://www.iec.ch/dyn/www/f?p=103:7:710953965931721::::FSP_ORG_ID,FSP_LANG_ID:1237,25

für Deutschland nimmt die DKE Teil.
Mitmachen darf jeder. Kommentieren ist gratis.
https://www.dke.de/de/mitmachen/nehmen-sie-stellung-zu-norm-entwuerfen

von Udo S. (urschmitt)


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Manfred schrieb:
> Ich habe hier einen Taschenrechner "Olympia" mit
> Solarzelle. Als der nicht mehr funktionieren wollte, reingeschaut: Da
> steckt eine AG10-Knopfzelle drin, kein Akku - der Kunde will halt
> beschissen werden.

Wie lange hat der funktioniert?

von Percy N. (vox_bovi)


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DerEinzigeBernd schrieb:
> 9V-Blockbatterien wurden in Taschenrechern irgendwie ... noch nie
> eingesetzt.

Du irrst.

von Philip S. (psiefke)


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Gab es doch alles schon. Halt 20 Jahre her. Sony hatte ein 
quaderförmiges Akkuformat für Einzelzellen. Die waren in Walkmans, 
Discmans und später sogar MiniDisc Playern einst der heiße Scheiß.

Google mal nach Sony NH14WM

NIMH 1,2V 1400 mAh
Maße in mm (LxBxH): 67,7 x 16,6 x 5,9, Gewicht: 23 Gramm

von Manfred (Gast)


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Udo S. schrieb:
>> Ich habe hier einen Taschenrechner "Olympia" mit
>> Solarzelle. Als der nicht mehr funktionieren wollte, reingeschaut: Da
>> steckt eine AG10-Knopfzelle drin, kein Akku - der Kunde will halt
>> beschissen werden.
> Wie lange hat der funktioniert?

Der hat Tasten "DM" und "€" zur Umrechnug, also habe ich ihn vmtl. 
Anfang 2002 geschenkt bekommen. AG10-Zellen habe ich 04/2019 beim Ali 
bestellt.
Der wird nur sehr selten benutzt, aber 15 Jahre werden es schon gewesen 
sein. Ach ja, er spielt immer noch!

Philip S. schrieb:
> Gab es doch alles schon. Halt 20 Jahre her. Sony hatte ein
> quaderförmiges Akkuformat für Einzelzellen. Die waren in Walkmans,
> Discmans und später sogar MiniDisc Playern einst der heiße Scheiß.

Das war ähnlich wie heute, wenn die Stückzahl groß genug ist, lässt man 
sich passende Zellen anfertigen, die aber keinem herstellerneutralen 
Standard entsprechen.

Es gab auch, z.B. in Philips-Rufempfängern, prismatische NiMH, aber dann 
eben nur als OEM, nicht im freien Handel.

von Udo S. (urschmitt)


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Manfred schrieb:
> Udo S. schrieb:
>>> Ich habe hier einen Taschenrechner "Olympia" mit
>>> Solarzelle. Als der nicht mehr funktionieren wollte, reingeschaut: Da
>>> steckt eine AG10-Knopfzelle drin, kein Akku - der Kunde will halt
>>> beschissen werden.
>> Wie lange hat der funktioniert?
>
> Der hat Tasten "DM" und "€" zur Umrechnug, also habe ich ihn vmtl.
> Anfang 2002 geschenkt bekommen. AG10-Zellen habe ich 04/2019 beim Ali
> bestellt.
> Der wird nur sehr selten benutzt, aber 15 Jahre werden es schon gewesen
> sein. Ach ja, er spielt immer noch!

Dann war der Hersteller gut beraten da eine Primärzelle statt eines 
Akkus oder Goldcaps einzubauen. Denn die hätten sehr wahrscheinlich 
nicht so lange überlebt.
Insofern war der von dir vorgeworfene "Beschiss" eher ein gutes Design!
Zumal man die Knopfzelle problemlos austauschen kann und es immer noch 
passenden Ersatz gibt.

von batteriewachmann (Gast)


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DerEinzigeBernd schrieb:
> 9V-Blockbatterien wurden in Taschenrechern irgendwie ... noch nie
> eingesetzt.

Falsch.
https://www.lastdodo.com/en/items/1173555-privileg-835m

von Manfred (Gast)


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Udo S. schrieb:
>> Der wird nur sehr selten benutzt, aber 15 Jahre werden es schon gewesen
>> sein. Ach ja, er spielt immer noch!
> Dann war der Hersteller gut beraten da eine Primärzelle statt eines
> Akkus oder Goldcaps einzubauen. Denn die hätten sehr wahrscheinlich
> nicht so lange überlebt.
> Insofern war der von dir vorgeworfene "Beschiss" eher ein gutes Design!
> Zumal man die Knopfzelle problemlos austauschen kann und es immer noch
> passenden Ersatz gibt.

Was die Lebensdauer angeht, mag das gepasst haben. Da er noch immer 
lebt, kann ich auch nicht von geplanter Obsoleszenz reden.

Unbenommen dessen hätte ich in einem solarbetriebenen Gerät nicht 
erwartet, dass eine Primärzelle dieses zum Ausfall bringt. Vermutlich 
sind die Solarzellen eher Marketing als technisch notwendig.

Sei es so, mein oft genutzter Sharp von 1986 (kann hex - binär - oktal) 
hat zwei AG13, ich weiß nicht, vor wie vielen Jahren ich die zuletzt 
getauscht habe. Gleich mal den Deckel abgeschraubt und geschaut, die 
sind noch sabberfrei.

Mein TI30-III ist noch älter, da haben sabbernde Knopfzellen die 
Leiterfolie zerstört. Da habe ich mit Wrapdraht und Klebeband eine 
CR1616 angelötet, wäre schade drum, den zum Schrott zu geben.

batteriewachmann schrieb:
>> 9V-Blockbatterien wurden in Taschenrechern irgendwie ... noch nie
>> eingesetzt.
> Falsch.
> https://www.lastdodo.com/en/items/1173555-privileg-835m

Ein sicherlich seltenes Teil. Rechner mit roten Lampen kenne ich noch 
unter MBO oder commodore, mein erster hatte drei NiCd-Akkus drin.

von Ramsel (Gast)


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Daniel A. schrieb:
> Wer macht eigentlich die Batteriestandards?

Der Weihnachtsmann sicher nicht, auch nicht der DIN-Verlag oder IEC.

Es waren und sind immer noch finanzkräftige Unternehmer mit einer Horde 
gekaufter Rechtverdreher und Politiker, die Ideen klauen und als eigene 
Patente durchsetzen und an Wiederverkäufer teuer lizensieren 
(berechtigen)

Du armer Wicht mußt noch viel lernen, was die Forensenioren nicht 
wissen.

Kleinere sterben daran:

https://www.leben-und-erziehen.de/kind/gesundheit/batterie-verschluckt-kind-stirbt-992132.html

von Ramsel (Gast)


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Ramsel schrieb:
> Kleinere sterben daran:

Sorry, Witz. Aber 4 von 5 Leser sind Normale 08/15-007 Idioten

von DerEinzigeBernd (Gast)


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Habe hier einen "MBO Alpha 102 Solar", dürfte so gegen Ende der 80er 
hergestellt worden sein (steht nämlich noch "West Germany" drauf). Der 
braucht keine Batterien, keinen Goldcap, kein bla - und funktioniert 
immer noch.
Hex/Dec/Oct/Bin kann der auch, und er hat eine Backspace-Taste.

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