Hallo Leute, ich baue zur Zeit einen Geigerzähler. Für die Hochspannungserzeugung verwende ich eine Platine aus einer elektrischen Fliegenklatsche (Sperrschwinger). Ich habe ein paar Zenerdioden eingebaut, damit die Spannung konstant bei etwas mehr als 300V liegt und habe einen kleineren Kondensator (im Bild blau, 10nF) eingelötet, damit die Versorgungsspannung nach Entladung schneller wieder erreicht wird. Ich betreibe das Zählrohr (von Pollin) mit einem 1M Ohm Vorwiderstand, sodass an ihm genau 300V anliegen (entspricht der angegebenen Betriebsspannung). Eine Auswertschaltung habe ich noch nicht gebaut (aber schon einiges dafür aus dem Internet herausgesucht). Bevor ich damit anfange, möchte ich erst einmal wissen, ob die jetzige Schaltung funktioniert. Ich dachte mir, wenn ich mein Multimeter mit dem Zählrohr in Reihe schalte, dann müsste ich pulsartige Ströme messen, wenn ich das Multimeter parallel schalte, dann müsste ich Spannungsabfälle feststellen. Ich messe hingegen dauerhaft 0Ampere und 300V Betriebsspannung. Ich habe allerdings auch keine geeignete Strahlenquelle. Weiß einer bescheid woran es liegen könnte, oder ob meine Idee das Zählrohr derart zu betreiben überhaupt geeignet ist? Vielen Dank im Voraus! Mit freundlichen Grüßen
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Schleif den Widerstand in die Minus-Seite des Zählrohrs ein, den du später für die Auswerteschaltung sowieso brauchst. An diesem misst du dann die Spannung mit einem Oszilloskop, welches du auf Einzeltriggerung schaltest. Ein Multimeter wird für kurze Impulse schlicht zu träg sein. Je nach Zählrohr hast du allerdings u.U. nur wenige Impulse pro Minute oder gar noch seltener. Du hast ja erstmal nur die kosmische Höhenstrahlung als Strahlenquelle.
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Ein Multimeter ist das denkbar ungeeignetste Messinstrument für Impulse! Nimm eine (Low-Current-)LED oder hochohmiger Lautsprecher in Reihe, oder orientiere Dich an vielen Schaltungen im Netz! Gruss Chregu
Ob Dein Multimeter jeden kleinen Knack messen kann?? ______|______|_____ Erst mal würde ich die hochohmigen Widerstände wegen der Spannung aufteilen und dann mal mit dem Oszi hochohmig nachsehen. Mit Steinen, Bayrischen Pilzen und einigen alten leuchtenden Uhren kannst Du mal testen.
Jörg W. schrieb: > Schleif den Widerstand in die Minus-Seite des Zählrohrs ein, Würde ich nicht machen. > den du > später für die Auswerteschaltung sowieso brauchst. Ja, aber nicht so hochohmig. Beitrag "Re: Pollin Geigerzähler Bericht"
oszi40 schrieb: > Mit Steinen, > Bayrischen Pilzen und einigen alten leuchtenden Uhren kannst Du mal > testen. Die Hintergundstrahlung reicht, die macht je nach Standort 5-20 Pulse/min.
Falk B. schrieb: >> den du >> später für die Auswerteschaltung sowieso brauchst. > > Ja, aber nicht so hochohmig. Dann eben niederohmig(er). Was die Auswerteschaltung auswerten kann, sollte auch ein Oszi anzeigen können. Lautsprecher geht natürlich auch. Christian M. schrieb: > Nimm eine (Low-Current-)LED Hilft dir für kurze Impulse auch nichts. Das Auge ist zu träge. Nimm dir als Beispiel einfach mal einen Controller deiner Wahl und programmiere einen PWM-Ausgang so, dass er nur 1/65536 der Periode einschaltet. Du musst dann ziemlich viel Strom durch die LED feuern, damit du davon irgendwas siehst.
Versuche es mit einem Piezo. Und kauf dir eine Tüte Para-Nüsse. Die sollen auch ganz schön emittieren.
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paul07 schrieb: > Eine Auswertschaltung habe ich noch nicht gebaut Nimm den anderen Kontakt uber 10k an Masse und schalte einen Piezo-Lautsprecher parallel (diese flachen Dinge aus Weckern etc ,). Es muss knacken. paul07 schrieb: > Ich habe ein paar Zenerdioden eingebaut Blöde Wahl. Der Sperrschwinger arbeitet ständig unter Überlast mit maximal möglicher Stromaufnahme. Besser ein geregelter Trafo am MC34063: Beitrag "Re: Hochspannungsnetzteil mit HV-Transistoren selber bauen" http://www.intusoft.com/onsemipdfs/AN920-D.pdf
Hallo, hoffentlich trete ich keinem Chinesen (?) auf die Füße... Die Schaltung stammt von einem ähnlichen Baussatz: https://de.banggood.com/Geiger-Counter-Kit-V0_8-Open-Source-Geiger-Miller-Counter-DIY-Kit-Nuclear-Radiation-p-1948477.html?cur_warehouse=CN&rmmds=search Bei mir läuft der Wandler mit dem CMOA-555 auch bei 3,3V noch und erreicht stabil die nötige Spannung. 10...20 Imp./min sind hier normal, es ist je nach Zählrohr-Typ etwas schwierig, den Umrecchenfaktor (Datenblatt) zu finden. Für das J305B ist er 0,00812037037037 (J305b Count -> µSv/h). Die Werte sind ohnehin nur Näherungen, calibriert werden die vom Hersteller etwas nach Lust und Laune. Das J305B z.B. mit Co60. Die reale Strahlung ist aber Beta und Gamma mit verschiedenen Energien. Eine offizielle Meßstelle ca. 3km von hier sagt im Moment https://odlinfo.bfs.de/ODL/DE/themen/wo-stehen-die-sonden/karte/_documents/Messstelle.html?id=110000006 0,085 µSv/h (nur Gamma-Strahlung), meine Zähler meldet hier 0,138 µSv/h. Passt für mich ganz gut, ist nur Spielerei... Gruß aus Berlin Michael
Jörg W. schrieb: > Hilft dir für kurze Impulse auch nichts. Doch. Da könnte man nen Schmttlers-Triggers nehmen, und dann ein Flipp-Flop (Ich meine hier nicht das Schuhwerk). Daran die LED mit Vorwiederstand. Und schon sieht man den Impuls.
PC-Freak schrieb: > nen Schmttlers-Triggers PC-Freak schrieb: > ein Flipp-Flop PC-Freak schrieb: > Vorwiederstand ...in 3 Zeilen unzählige Fehler!
PC-Freak schrieb: > Und schon sieht man den Impuls. Wenn du so viel Aufwand davor getrieben hast, kannst du ihn auch gleich mit dem Multimeter nachweisen. ;-)
paul07 schrieb: > keine geeignete Strahlenquelle. https://www.technik-passage24.de/gluehstrumpf-fuer-petroleumlampen Auch als Strahlenquelle funktioniert super.
Hans B. schrieb: > https://www.technik-passage24.de/gluehstrumpf-fuer-petroleumlampen > Auch als Strahlenquelle funktioniert super. Sicher? Ich habe mal die Glühstrümpfe meiner Gaslaternen kontrolliert, auf die hat mein Pollin Bausatz gar nicht reagiert (wohl aber auf die kosmische Strahlung).
Hans B. schrieb: > https://www.technik-passage24.de/gluehstrumpf-fuer-petroleumlampen > > Auch als Strahlenquelle funktioniert super. Die Zeiten wo Glühstrümpfe mit radioaktivem Metalloxid (Cer?) beschichtet wurden sind längst vorbei. Das ist inzwischen selbstverständlich verboten. Und es gibt jede Menge Leute, die dann diese Glühstrümpfe als angeblich radioaktiv anbieten.
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Stefan ⛄ F. schrieb: > Sicher? Hab meine (selbstgebaute) Geräte gerade geprüft (siehe) Bilder im Anhang
Mit einem PNP in der Versorgung und einem kleinen NPN kann man für den Sperrschwinger eine einfache Regelung aufbauen. Meist kann man auch noch Strom sparen, wenn man die Fleigenklatsche nur mit 1 Batterie betreibt. Allerdings braucht man für den Impulsverstärker oft sowieso die höhere Versorgungspannung.
Die alten (!) Glühstrümpfe enthalten Thorium. Darauf spricht der Geigerzähler gut an. Es gibt auch thoriumhaltige Schweißelektroden, die bekommt man noch ohne Probleme...
Christoph E. schrieb: > Die alten (!) Glühstrümpfe enthalten Thorium. Darauf spricht der > Geigerzähler gut an. Es gibt auch thoriumhaltige Schweißelektroden, die > bekommt man noch ohne Probleme... Aber die allermeisten einfachen Zählrohre können keine Alphastrahlung messen, nur Beta und Gamma- Außerdem wird die Radioaktivität von Thorium maßlos übertrieben. https://de.wikipedia.org/wiki/Thorium#Radiotoxizit%C3%A4t "Das Thoriumisotop 232Th ist mit seiner Halbwertszeit von 14,05 Mrd. Jahren noch wesentlich schwächer radioaktiv (geringere Dosisleistung) als Uran-238,"
Mein geigerzähler mit dem zählrohr sbm20 (siehe photo oben) spricht aufgrund der tochternuklide von thorium sehr stark auf die glühstrümpfe an, obwohl er nur beta und gamma detektieren kann. Brauchst also kein (teures) zählrohr mit endfenster...
ein geniales Konzept stammt von B.Kainka, mit einem Tiny13 wird ein grösserer Kondensator nur 1x pro Sekunde durch einen Burst aufgeladen, der mittlere Stromverbrauch beträgt bei 3,7 Volt nur 70 µA, auf der Seite weiter unten hat ein anderer Bastler mit einem PIC10LF322 den mittleren Stromverbrauch sogar auf 20-30 µA reduziert. https://www.elektronik-labor.de/Projekte/Gamma9.html
Ich habe für meine Geigerzähler-Selbstbauten Pottasche (Backtriebmittel aus dem Biomarkt) als Quelle verwendet. Ein Päckchen davon treibt die Zählrate eines SBM20 von 20 auf ca 150. Pottasche ist Kaliumcarbonat und Kalium ist ein natürlicher Strahler. Es gibt auch Kochsalz-Ersatz für die Natriumarme Ernährung. Das ist dann Kaliumchlorid. Müsste auch funktionieren.
paul07 schrieb: > Bevor ich > damit anfange, möchte ich erst einmal wissen, ob die jetzige Schaltung > funktioniert. Ich dachte mir, wenn ich mein Multimeter mit dem Zählrohr > in Reihe schalte, dann müsste ich pulsartige Ströme messen, wenn ich das > Multimeter parallel schalte, dann müsste ich Spannungsabfälle > feststellen. Ich messe hingegen dauerhaft 0Ampere und 300V > Betriebsspannung. Ja dann befasse Dich doch einfach erst mal mit den Grundlagen und fange erst dann mit dem Bau der Schaltung an. Überlege Dir was in so einem Zählrohr passiert. Mit Deinem Multimeter misst Du da gar nichts, das ist viel zu träge. Eine ganz guter Einstieg ins Thema ist z.B. dieser Beitrag https://www.rapp-instruments.de/index5.htm
Falk B. schrieb: > Ja, aber nicht so hochohmig. Nein, so etwas ist schon recht hochohmig s. u.a. meinen verlinkten Artikel in meinem letzten Post.
Ich habe eine alte WK2 Armbanduhr mit Radium Markierungen. Die bringt einen kalibrierten GZ immerhin auf auf 50mR. (Ich bewahre sie in einem dickwandigen Bleibehälter mit Deckel auf. Ob das notwendig ist, kann ich nicht beurteilen, aber es beruhigt mich);-) Auch alte Analogmessgeräte aus Flugzeugen mit Radiumbeschriftung der Skala und Zeiger strahlen manchmal recht stark. Im Anhang ein paar Bilder... Das Instrument und die Uhr strahlen ganz stark und bringen Die GZ Impulsrate auf über 100 Impulse/s.
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Harald W. schrieb: >> Schmttlers-Triggers > Was ist das für ein Mann? Das ist der mit den elastischen Beinen, wie er gefährlich in den Knien federn kann. (Das findet Bing)
Stefan ⛄ F. schrieb: > wohl aber auf die kosmische Strahlung) Nur zur Ergänzung: die meisten Impulse bei Hintergrundstrahlung sind Eigenimpulse. So 2 von 3 oder mehr. Um irgendwas zu messen (ob es strahlt) sollte man einige Ip integrieren. Um 5 Ip/min von 10 Ip/min zu 99% unterscheiden zu können, muss man beide mindesten 10 min messen. Messen kann man praktisch nur Impulse. Eine Umrechnung in nSv ist ok, aber auf einen Faktor 2 oder mehr ungenau. So als würde man den Spritverbrauch des Autos über die Fahrzeit bestimmen.
A. S. schrieb: > Messen kann man praktisch nur Impulse. Eine Umrechnung in nSv ist ok, > aber auf einen Faktor 2 oder mehr ungenau. So als würde man den > Spritverbrauch des Autos über die Fahrzeit bestimmen. Immerhin reicht es, um verseuchten Fisch zu erkennen. Hatte bisher keinen gefunden. Offenbar kann man den Kontrollen des Marktes (wer oder was auch immer das ist) vertrauen.
Stefan ⛄ F. schrieb: > Sicher? Ich habe mal die Glühstrümpfe meiner Gaslaternen kontrolliert, > auf die hat mein Pollin Bausatz gar nicht reagiert (wohl aber auf die > kosmische Strahlung). Die Heutigen Glühstrümpfe enthalten kein Torium mehr, und strahlen somit auch nicht mehr.... haben aber auch bedeutend weniger "Ausbeute/Wirkungsgrad" als die Alten..... Aber es gibt noch genügend andere natürliche Strahlungsquellen. Und wie schon geschrieben wurde die Natürliche Strahlenbelastung ist hoch genug, dass dieses Teil immer mal wieder "knackt" Und wenn du im Schwarzwald wohnst ist es schon eher ein "Dauerknacken" ...LOL
Andi M. schrieb: > Ich habe für meine Geigerzähler-Selbstbauten Pottasche (Backtriebmittel > aus dem Biomarkt) als Quelle verwendet. Andre Quelle: Kaliumchlorid oder dgl. aus dem Gartenmarkt.Da gibt es kg-Packungen für das selbst-Zusammenstellen von Dünger.
Zeno schrieb: > Mit Deinem Multimeter misst Du da gar nichts, das ist viel zu träge. Manche Geigerzähler verfügen über ein analoges Zeigerinstrument. Der Tricj ist, die Impulse aufzuintegrieren und so ein Durchschnittssignal zu erzeugen.
Stefan ⛄ F. schrieb: > Immerhin reicht es, um verseuchten Fisch zu erkennen. Hatte bisher > keinen gefunden. Wenn du einen mit nem Gamma/Beta-Zählrohr findest, dann wurde der wahrscheinlich in einem Abklingbecken aufgezogen. Die Gefahr bei verseuchten Lebensmitteln liegt eher in Alpha-Strahlern, und die detektieren nur bessere Zählrohre wie z.B. das LND712. Die sind allerdings nicht nur teuer, sondern gehen wegen des empfindlichen Alpha-Fensters auch schnell kaputt. Btw., wer Probestrahler sucht, wird bei einem Spaziergang durchs Erzgebirge fündig. Da liegt das Zeug einfach so rum. Ich hab mir Material von einer alten Abraumhalde mitten im Wald in der Nähe von Schneeberg besorgt, es gibt ca. 150 Ticks pro Minute ab.
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Gerald K. schrieb: > Manche Geigerzähler verfügen über ein analoges Zeigerinstrument. Der > Tricj ist, die Impulse aufzuintegrieren und so ein Durchschnittssignal > zu erzeugen. Ja schön für diese Geigerzähler, aber da ist wohl noch etwas Elektronik zwischen dem Zählrohr und dem Anzeigeinstrument. So wie es der TO macht funktioniert es eben nicht. Apropo TO, der schein ja schon lange ausgestiegen zu sein. Der hat sich das Ganze wohl deutlich einfacher vorgestellt und ist jetzt enttäuscht das es doch ein bischen mehr braucht. Naja Elektronik ist eben doch nicht so simpel wie manche glauben.
paul07 schrieb: > Ich dachte mir, wenn ich mein Multimeter mit dem Zählrohr > in Reihe schalte, dann müsste ich pulsartige Ströme messen, wenn ich das > Multimeter parallel schalte, dann müsste ich Spannungsabfälle > feststellen. Ich messe hingegen dauerhaft 0Ampere und 300V > Betriebsspannung. Ich habe allerdings auch keine geeignete > Strahlenquelle. Die entstehenden Impulse sind nur sehr kurz in der Größenordnung von 2 µs. Hier wird ein 33K Widerstand im Masse-Zweig verwendet um die Signale zu detektieren und mit einem BC550 verstärkt, um diese mit einem Mikrocontroller zählen zu können.
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