Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik ESP LED PWM Ansteuerung mit Transistor


von Julian S. (jsanyone)


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Hallo,

Für ein Projekt benötige ich Transistoren, bin damit aber immer noch 
etwas überfordert.

Ein ESP soll eine LED (3V; 0,16A) über PWM dimmen. Der Strom ist 
natürlich zu hoch für den ESP, deswegen ein Transistor.

Optimal wäre es, wenn ein  pn2222 oder ein s8050 funktionieren würde, 
weil ich die schon besitze.

Die Stromversorgung des ESP erfolgt über ein 5V Netzteil und einen 3.3V 
Spannungsregler, die LED würde ich auch mit den 3.3V betreiben (ohne 
weiteren Vorwiderstand).

Mein großes Fragezeichen bleibt allerdings der Transistor… Funktioniert 
einer meiner Transistoren? Und wie schließe ich die an?

Gerne auch Links zu guten Anleitungen o.ä., aber alles was ich bis jetzt 
gefunden habe hat mich komplett überfordert.

: Bearbeitet durch User
von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Julian S. schrieb:
> Optimal wäre es, wenn ein  pn2222 oder ein s8050 funktionieren würde,
> weil ich die schon besitze.

Tatsächlich würden beide funktionieren. Beides sind NPN-Transistoren mit 
ausreichend hohem Strom.

Julian S. schrieb:
> Die Stromversorgung des ESP erfolgt über ein 5V Netzteil und einen 3.3V
> Spannungsregler, die LED würde ich auch mit den 3.3V betreiben (ohne
> weiteren Vorwiderstand).

1. Kommt es auf den Spannungsregler an, ob der deine LED mit ihren 160mA 
noch treiben kann/darf

2. Bei einer LED ohne Vorwiderstand kann ein Zehntel Volt mehr Spannung 
den Strom verdoppeln. Deshalb während zumindest 10 Ohm oder so je nach 
LED und tatsächlicher Vorwärtsspannung ganz nett.

Julian S. schrieb:
> Mein großes Fragezeichen bleibt allerdings der Transistor… Funktioniert
> einer meiner Transistoren? Und wie schließe ich die an?
>
> Gerne auch Links zu guten Anleitungen o.ä., aber alles was ich bis jetzt
> gefunden habe hat mich komplett überfordert.

EIn guter Einstieg:
https://www.mikrocontroller.net/articles/Transistor#Emitterschaltung
https://www.mikrocontroller.net/articles/Relais_mit_Logik_ansteuern (Nur 
ohne Diode, deine LED ist das Relais)

Beitrag #7090949 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Julian S. schrieb:
> Die Stromversorgung des ESP erfolgt über ein 5V Netzteil und einen 3.3V
> Spannungsregler.

R1=1k und R2=15R. Da du die 5V bereits zur Verfügung hast, solltest du 
sie nutzen, um den 3V3 Spannungsregler nicht zusätzlich zu belasten 
(Q1=BD135).

Beitrag #7090968 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Jonathan schrieb im Beitrag #7090968:
> Was ne Sauklaue

Dafür ist es mit Liebe von Hand gemacht ;-)

von Julian S. (jsanyone)


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Danke für die vielen schnellen Antworten, werde ich mir später genauer 
anschauen.
PWM funktioniert grundsätzlich problemlos mit Transistoren? Oder muss 
ich da auf irgendwas achten?

Beitrag #7091054 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Julian S. (jsanyone)


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Jonathan schrieb im Beitrag #7091054:
> Deswegen ist die Frage welche
> Frequenz hat dein PWM Signal? Was ist dein min, max Tastverhältnis?
Das steht noch nicht fest. Möglich ist alles, was der ESP8266 ausgeben 
kann.

Jonathan schrieb im Beitrag #7091054:
> Allerdings könnte man nun wiederum argumentieren
> warum man stattdessen nicht einfach einen LED Treiber nimmt.^^
Das stimmt wohl. Ganz einfach: weil ich nicht wusste, dass es so etwas 
gibt. Wäre das in meinem Anwendungsfall sinnvoller als eine 
Transistor-Schaltung?

von Julian S. (jsanyone)


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Danke, es funktioniert!


Ich habe als Transistor den S8050 verwendet, vor die LEDs einen 10 Ohm 
Vorwiderstand gesetzt und einen 2 kOhm Basiswiderstand für den 
Transistor verwendet.

Spricht etwas gegen die verwendeten Widerstände?

Wie gut PWM funktioniert probiere ich dann aus sobald der ESP da ist…

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Julian S. schrieb:
> PWM funktioniert grundsätzlich problemlos mit Transistoren? Oder muss
> ich da auf irgendwas achten?

Was du beachten musst steht in Kapitel 2.2, aber auch Kapitel 3.4 ist 
für dich wahrscheinlich hilfreich.

http://stefanfrings.de/mikrocontroller_buch/Einstieg%20in%20die%20Elektronik%20mit%20Mikrocontrollern%20-%20Band%202.pdf

von Manfred (Gast)


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Jonathan schrieb im Beitrag #7090968:
> Was ne Sauklaue

Schlimmer ist die Dimensionierung der Bauteile, die auf möglichst hohe 
Verluste am Transistor ausgelegt ist.

Julian S. schrieb:
> Ich habe als Transistor den S8050 verwendet, vor die LEDs einen 10 Ohm
> Vorwiderstand gesetzt

Und hoffentlich, wie Dir zu Recht empfohlen wurde, die LED an den 5 
Volt. Bei LED ein die Spannung über den 10 Ohm messen und rechnen, ob 
der erwartete Strom fließt.

> und einen 2 kOhm Basiswiderstand für den Transistor verwendet.

Bei aktiver LED mal die Spannung C-E messen, 2k = ca. 1,3 mA Basisstrom 
ist verdammt wenig, um den SS8050 sauber durchzusteuern.

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Was du beachten musst steht in Kapitel 2.2, aber auch Kapitel 3.4 ist
> für dich wahrscheinlich hilfreich.
> xttp://stefanfrings.de/mikrocontroller_buch/Einstieg%20in%20die%20Elektr 
onik%20mit%20Mikrocontrollern%20-%20Band%202.pdf

Besser nicht, Stefan verweigert hartnäckig, die in 2.2.1 angegebenen 
Verstärkungswerte auf ein realistisches Maß zu reduzieren.

Stefan: Du kennst alle Diskussionen zum Thema Schaltbetrieb und 
U(CE)-Sättigung, aber verweigerst deren Erkenntnisse:

Sowohl im Datenblatt des S8050 als auch d(ein)es BC337 wird für 
vollständiges Durchschalten eine Verstärkung von 10 angenommen. In der 
Tabelle typischer Daten des BC337 sieht man gut, dass die Verstärkung 
bei höheren Strömen abnimmt.

In einer Anwendung mit 5 oder weniger Volt will man sich 1 Volt U(CE) 
nicht erlauben.

Was ich nicht beanstande ist in 2.2.1.1 "Der Verstärkungsfaktor 
unterliegt jedoch starken Material-Streuungen." Mit Glück sind die 
positiv und viele Schaltungen laufen, obwohl das Datenblatt Deine 
Traumverstärkungen nicht garantiert.

von Stefan F. (Gast)


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Manfred schrieb:
> Stefan verweigert hartnäckig, die in 2.2.1 angegebenen
> Verstärkungswerte auf ein realistisches Maß zu reduzieren.

Warum sollte ich andere Werte angeben, als im Datenblatt stehen?

> wird für vollständiges Durchschalten eine Verstärkung von 10 angenommen.

Vor 50 Jahren als der BC107 aktuell war passte deine Annahme vielleicht. 
Ich halte mich lieber an die Daten aus dem Datenblatt der BC337, die ich 
übrigens auch durch Versuche überprüft habe.

"vollständiges Durchschalten" ist zudem ein Wischiwaschi Begriff, der in 
dieser Anwendung gar nicht nötig ist.

> In einer Anwendung mit 5 oder weniger Volt will
> man sich 1 Volt U(CE) nicht erlauben.

Die Sättigungsspannung ist nicht 1V bei 160mA sondern 0,7V bei 500mA, 
also noch deutlich weniger bei 160mA. Unabhängig davon würde die 
verbleibende Spannung für die LED ausreichen. Wo ist dein Problem?

In dem PDF empfehle ich Übersteuerung, um die Verlustspannung zu 
reduzieren. Ich verstehe gar nicht, warum du wiederholt so tust, als 
würde diese Info fehlen.

> obwohl das Datenblatt Deine Traumverstärkungen nicht garantiert.

Ich träume nicht, siehe Bild.

von Julian S. (jsanyone)


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Manfred schrieb:
> Und hoffentlich, wie Dir zu Recht empfohlen wurde, die LED an den 5
> Volt. Bei LED ein die Spannung über den 10 Ohm messen und rechnen, ob
> der erwartete Strom fließt.
Ja, habe die LED an die 5V angeschlossen. Nach dem Widerstand liegen nur 
noch 2,8V an, was der LED aber reicht um ausreichend hell zu leichten. 
Wie ebenfalls in diesem Thread erwähnt ist dann auch der Strom deutlich 
geringer: 37 mA.
Die Spannung über den 10 Ohm Widerstand beträgt 0,36V
Das deckt sich mit der Rechnung: I = U/R = 0,36/10 = 36 mA.


Manfred schrieb:
> Bei aktiver LED mal die Spannung C-E messen, 2k = ca. 1,3 mA Basisstrom
> ist verdammt wenig, um den SS8050 sauber durchzusteuern.
Spannung C-E sind 1,7V. (Weit entfernt von den 0,5V).
Also nochmal neu rechnen:
Dem Datenblatt habe ich entnommen, dass die Verstärkung in Sättigung 
etwa 100 beträgt. Damit wäre der Basisstrom bei 0.037/100 = 0,37 mA und 
damit der Widerstand bei 12 Ohm.
Da hab ich mich ja gut verrechnet beim letzten Mal.
Mit einem 10 Ohm Widerstand beträgt die Spannung C-E dann 0,6V, was 
denke ich deutlich besser passt.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
>> wird für vollständiges Durchschalten eine Verstärkung von 10 angenommen.
> Vor 50 Jahren als der BC107 aktuell war passte deine Annahme vielleicht.
> Ich halte mich lieber an die Daten aus dem Datenblatt der BC337, die ich
> übrigens auch durch Versuche überprüft habe.

Versuche, wo die Bauteile besser als garantiert waren. Das Datenblatt 
sieht das anders.

> "vollständiges Durchschalten" ist zudem ein Wischiwaschi Begriff, der in
> dieser Anwendung gar nicht nötig ist.

Dieses "Wischiwaschi" sagt, dass er seine minimal mögliche Restspannung 
erreicht.

>> In einer Anwendung mit 5 oder weniger Volt will
>> man sich 1 Volt U(CE) nicht erlauben.
>
> Die Sättigungsspannung ist nicht 1V bei 160mA sondern 0,7V bei 500mA,

Datenblatt angucken, grün markiert: Die 0,7 Volt sind bei 50mA 
Basisstrom garantiert, also B=10.

> also noch deutlich weniger bei 160mA.

Aber nur, wenn man die Basis hinreichend füttert. Schon bei 300mA / 
U(CE) 1 Volt garantiert er nur noch hFE=60. Die Unterscheidung 'hFE' 
gegen 'B' ist bekannt?

> Unabhängig davon würde die
> verbleibende Spannung für die LED ausreichen. Wo ist dein Problem?

Es liegt darin, stabile Verhältnisse zu haben, wenn eine andere Tüte 
LEDs oder Transistoren auftauchen. Sehe ich vielleicht etwas verkniffen, 
weil ich schon Probleme mit Serienprodukten erlebt habe, wo leider die 
schlechtest möglichen Toleranzen nicht berücksichtigt wurden.

Rechenaufgabe: Die LED hat 3,3V, am Transistor fällt 1V ab, gespeist 
wird mit 5 Volt. Der Vorwiderstand muß auf 0,7V ausgelegt werden.

Jetzt hat die andere LED aber nur 3,0 Volt, rechne den neuen Strom.

Und nun machen wir den Transistor anständig auf, 0,5V UCE und haben am 
Vorwiderstand 500 mV mehr und rechnen beide Fälle erneut. Komisch, die 
Stromabweichung über die Exemplarstreuung wird deutlich geringer.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Du meinst es offenbar ernst und bist auf meine Fragen eingegangen, also 
ich kaue ich das weiter auseinander:

Julian S. schrieb:
> Ja, habe die LED an die 5V angeschlossen. Nach dem Widerstand liegen nur
> noch 2,8V an, was der LED aber reicht um ausreichend hell zu leichten.
> Wie ebenfalls in diesem Thread erwähnt ist dann auch der Strom deutlich
> geringer: 37 mA.

Das ist mal deutlich von Deinen 0,16 A entfernt, womit Deine Frage 
gestartet ist.

> Die Spannung über den 10 Ohm Widerstand beträgt 0,36V
> Das deckt sich mit der Rechnung: I = U/R = 0,36/10 = 36 mA.

Ja. Würdest Du Deine LED mit 10 Ohm direkt betreiben, (5-3,3)/10, wären 
da 170 mA. Kann aber auch abweichen, nur wenige LEDs haben tatsächlich 
3,3 Volt, oftmals liegen sie drunter. Wie ich sehe, kannst Du das ja 
messen.

> Manfred schrieb:
>> Bei aktiver LED mal die Spannung C-E messen, 2k = ca. 1,3 mA Basisstrom
>> ist verdammt wenig, um den SS8050 sauber durchzusteuern.
> Spannung C-E sind 1,7V. (Weit entfernt von den 0,5V).

So viel habe ich nicht erwartet, aber passt perfekt dazu, dass ich mich 
gerade mit Stefan haue und ein Moderator Angst vor Eskalation hat.

> Also nochmal neu rechnen:
> Dem Datenblatt habe ich entnommen, dass die Verstärkung in Sättigung
> etwa 100 beträgt.

Diese 100 hat der ganz sicher nicht.

Du sagtest 2k an der Basis. Der Transistor hat B-E 0,7 Volt, bleiben 
3,3-0,7 = 2,6 Volt für den 2k, also 1,3mA Basisstrom.

Damit wäre der Basisstrom bei 0.037/100 = 0,37 mA und
> damit der Widerstand bei 12 Ohm.

Das rechnen wir nochmal mit richtigen Werten?
3,3-0,7 = 2,6/12 = 216 mA Basisstrom, riecht nach Mordversuch am 
Transistor.

> Mit einem 10 Ohm Widerstand beträgt die Spannung C-E dann 0,6V, was
> denke ich deutlich besser passt.

0,6 Volt kommt besser, aber der Basisstrom ist zu hoch. Mit einer 
Gleichstromverstärkung von 10 gerechnet, die Das Datenblatt garantiert, 
braucht man 16mA Basisstrom: 2,6/0,016 = 162, also als Normwert 150 oder 
180 Ohm rein.

Bei 160mA wird Deine LED mehr Spannung fordern, bleiben wir mal bei den 
angenommenen 3,3 Volt: 5-3,3-0,6(am Transistor) müsste deren 
Vorwiderstand mit 6,8 Ohm gewählt werden.

von Stefan F. (Gast)


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Manfred P. schrieb:
>> also noch deutlich weniger bei 160mA.
> Aber nur, wenn man die Basis hinreichend füttert.

Ja stimmt. Ich denke wir sind uns einig, dass ein Verlust von knapp 
unter 1V zu erwarten ist. Was für diese Anwendung OK passt.

Sicherheitshalber würde ich den Vorwiderstand allerdings so auslegen, 
dass die LED niemals überlastet wird. Da die minimale Sättigungsspannung 
unbekannt ist, gehe ich worst case 0V aus.

Ja du hast Recht, dass die finale Helligkeit der LED ziemlich stark von 
Materialstreuung abhängt. Andererseits reagiert das Auge logarithmisch, 
so dass man den Unterschied zwischen 100 mA und 160 mA kaum bemerkt. 
Außer die LEDs liegen direkt nebeneinander, aber dann müsste man sie für 
ein gutes Erscheinungsbild eh selektieren. In dem Fall würde ich auch 
lieber MOSFETs verwenden, deren Spannungsabfall nur wenige Millivolt 
beträgt.

Zwischen "läuft" und "ist perfekt" gibt es viel zu tun.

von Julian S. (jsanyone)


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Manfred P. schrieb:
> Das ist mal deutlich von Deinen 0,16 A entfernt, womit Deine Frage
> gestartet ist.
Jetzt wiederum ist die Stromstärke der LED wieder anders 70mA bei 3.3V.

Mein Denkfehler ist glaube ich, dass der Strom der LED von der an der 
LED angelegten Spannung abhängig ist, wobei die Spannung wiederum von 
den beiden Widerständen abhängt. Ich drehe mich im Kreis…


Manfred P. schrieb:
> 0,6 Volt kommt besser, aber der Basisstrom ist zu hoch. Mit einer
> Gleichstromverstärkung von 10 gerechnet, die Das Datenblatt garantiert,
> braucht man 16mA Basisstrom: 2,6/0,016 = 162, also als Normwert 150 oder
> 180 Ohm rein.
> Bei 160mA wird Deine LED mehr Spannung fordern, bleiben wir mal bei den
> angenommenen 3,3 Volt: 5-3,3-0,6(am Transistor) müsste deren
> Vorwiderstand mit 6,8 Ohm gewählt werden.

Danke, habe ich jetzt so gemacht.
Stromverbrauch der LED ist jetzt bei 60 mA.
Wirklich durchleuchtet habe ich es noch nicht, da muss ich mir die 
nächsten Tage nochmal Zeit nehmen. Aber immerhin funktioniert es.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Julian S. schrieb:
> Mein Denkfehler ist glaube ich, dass der Strom der LED von der an der
> LED angelegten Spannung abhängig ist

Das ist schon korrekt. Die Stromstärke hängt von der Spannung ab und die 
Spannung von der Stromstärke. Durch den Vorwiederstand tust du beides 
beeinflussen.

von Wolfgang (Gast)


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Manfred schrieb:
> In einer Anwendung mit 5 oder weniger Volt will man sich 1 Volt U(CE)
> nicht erlauben.

Wer ist "man"?
Der LED ist es egal, ob die überschüssige Spannung als Spannungsabfall 
am Widerstand oder als U(CE) verbraten wird, solange man den Strom dabei 
im Griff hat.

von Wolfgang (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Durch den Vorwiederstand tust du beides beeinflussen.

Von dir hätte ich das jetzt nicht erwartet. 😉

von Manfred (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
>> Aber nur, wenn man die Basis hinreichend füttert.
> Ja stimmt. Ich denke wir sind uns einig, dass ein Verlust von knapp
> unter 1V zu erwarten ist. Was für diese Anwendung OK passt.

Das wollen wir gerne. Julian hat gestern Abend Meßwerte geliefert, U(CE) 
1,7 Volt bei 36 mA I(C) und damit eindeutig belegt, dass die Annahme 
B=100 von seinem Transistor nicht erfüllt wird.

> Ja du hast Recht, dass die finale Helligkeit der LED ziemlich stark von
> Materialstreuung abhängt. Andererseits reagiert das Auge logarithmisch,

Das ist mir egal, da die Auswirkung dieser Streuungen von der 
Gesamtschaltung abhängen. Es kostet keinen cent mehr, sinnvoll 
dimensionierte Widerstände einzusetzen.

> In dem Fall würde ich auch lieber MOSFETs verwenden,
Das Wort habe ich bewusst vermieden. Er hat die Bauteile da und ist auf 
dem Wege, deren Grundlagen zu verstehen.

> Zwischen "läuft" und "ist perfekt" gibt es viel zu tun.

Ich denke eher zwischen "läuft zufällig" und "im Rahmen garantierbarer 
Werte".

> In dem Fall würde ich auch lieber MOSFETs verwenden,

von Stefan F. (Gast)


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Manfred schrieb:
> dass die Annahme B=100 von seinem Transistor nicht erfüllt wird.

Wundert ich nicht. Im Datenblatt des SS8050 steht

min. 85 bei 100 mA
min. 40 bei 800 mA

In dem Zusammenhang ist mit das angehängte Diagramm aus dem Datenblatt 
von OnSemi aufgefallen. Bei Samsung sieht es sehr ähnlich aus.

Den Kurvenverlauf finde ich sehr ungewöhnlich. Normalerweise sackt der 
Verstärkungsfaktor am rechten Ende stark ab.

von Manfred (Gast)


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Julian S. schrieb:
> Mein Denkfehler ist glaube ich, dass der Strom der LED von der an der
> LED angelegten Spannung abhängig ist, wobei die Spannung wiederum von
> den beiden Widerständen abhängt. Ich drehe mich im Kreis…

Nochmal zur Erinnerung: Eine LED wird immer mit einem Vorwiderstand 
betrieben (außer, man hat eine spezielle Treiberelektronik).

Den Strom der LED nicht mit dem Multimeter in Reihe messen, weil das mit 
seinem Spannungsabfall einen Fehler verursacht. Spannung am 
Vorwiderstand messen und rechnen!

Es gibt da wirklich einen Kreis, den man verstehen muß: Eine LED hat 
eine krumme Kennlinie, ihre Spannung ändert sich mit dem fließenden 
Strom.

In deiner ersten Messung hattest Du bei 36mA an der LED 2,8 Volt. 
Erhöhst Du den Strom, fällt mehr Spannung ab, bei Deinen angepeilten 
160mA werden das 3,3 oder mehr werden. Deshalb lässt sich der 
Vorwiderstand leider nur ungefähr rechnen.

(Kann Deine LED eigentlich 160mA, wird die nennenswert warm?)

Für kleine LEDs, wie man sie als Kontrollampen einsetzt, hatte ich das 
mal dargestellt: Beitrag "Re: Z-Diode macht nicht was ich denke"

Gehe einfach mal mit LED und unterschiedlichen Vorwiderständen direkt an 
die Stromversorgung und nimm ein paar Werte auf, Spannung an der LED 
gegen den Strom.

> Manfred P. schrieb:
>> 0,6 Volt kommt besser, aber der Basisstrom ist zu hoch. Mit einer
>> Gleichstromverstärkung von 10 gerechnet, die Das Datenblatt garantiert,
>> braucht man 16mA Basisstrom: 2,6/0,016 = 162, also als Normwert 150 oder
>> 180 Ohm rein.
>> Bei 160mA wird Deine LED mehr Spannung fordern, bleiben wir mal bei den
>> angenommenen 3,3 Volt: 5-3,3-0,6(am Transistor) müsste deren
>> Vorwiderstand mit 6,8 Ohm gewählt werden.
>
> Danke, habe ich jetzt so gemacht.
> Stromverbrauch der LED ist jetzt bei 60 mA.
> Wirklich durchleuchtet habe ich es noch nicht

Dir wird ein weiteres Licht aufgehen, wenn Du wieder die drei Spannungen 
misst: über C-E, über die LED und über den Vorwiderstand.

Der Abfall am Transistor sollte sich nur sehr gering ändern, wenn Du, 
wie vorgeschlagen, 3,3V über 150 Ohm an der Basis hast.

Hoffentlich ist das Ganze ordentlich verkabelt, kein Wackelsteckbrett 
mit chinesischen Eisenkabeln.

von Manfred (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
>> dass die Annahme B=100 von seinem Transistor nicht erfüllt wird.
> Wundert ich nicht. Im Datenblatt des SS8050 steht
> min. 85 bei 100 mA
> min. 40 bei 800 mA

Unpassend, hier wird geschaltet und bei nur 5 Volt Versorgung will ich 
in die Sättigung, die bei B=10 garantiert wird. Mit 9V Versorgung oder 
einem Relais an 12V würde ich das weitaus entspannter sehen.

> Den Kurvenverlauf finde ich sehr ungewöhnlich. Normalerweise sackt der
> Verstärkungsfaktor am rechten Ende stark ab.

Im Thread steht S8050, nicht SS. Zu dem finde ich Daten eines mir 
unbekannten Herstellers mit dem Text "Excellent HFE Linearity." Die 
restlichen Eckdaten gleichen denen des SS8050 von Onsemi.

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