Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Erfahrung Mikroskop - mal wieder.


von Ralph T. (programinator)


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Tach,

für gelegentliche Löt- und Inspektionsarbeiten im privaten Bereich bin 
ich auch der Suche nach einem günstigen Stereomikroskop. Mein Budget 
liegt bei max. 350€.
Ich habe Erfahrung mit dem Swift S41-20 
(https://www.amazon.de/dp/B07G92FG7L/ref=emc_b_5_t), das grundsätzlich 
ausreichend ist. Allerdings ist der Sichtbereich nicht besonders groß, 
es gibt keine stufenlose Vergrößerung, die Augenmuscheln sind sehr 
unangenehm und die Okulare verdrehen sich ständig.
Auf Banggood 
(https://sea.banggood.com/Efix-0_7-45X-13MP-Trinocular-Stereo-Soldering-Microscope-Stand-Lens-Digital-Camera-for-Repair-Mobile-Phone-Tools-Kits-p-1823941.html) 
wird ein Trinokular Stereo Mikroskop inklusive Kamera für 285€ 
angeboten, das meinen Bedürnissen sehr nahe kommt. Mir stellt sich die 
Frage, ob man für das Geld wirklich etewas geboten bekommt, oder nur 
Schrott aus Asien geschickt bekommt. Gibt es irgendjemanden, der mit 
diesem oder ähnlichen Teilen Erfahrung hat?

: Bearbeitet durch User
von Markus M. (adrock)


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Ich möchte mich dieser Frage mal (halb) anschließen. Ich habe momentan 
ein Bresser Biorit ICD CS mit 10x Vergrößerung im Einsatz.

Manchmal hätte ich tatsächlich lieber etwas weniger Vergrößerung bei 
größerem Sichtfeld. Zoombar.

Es gibt auf Ali diverse Shops welche größtenteils baugleiche Mikroskope 
wie die von z.B. "Amscope" anbieten (auch Bresser ist da m.W. nur ein 
Importeur).

Mein Wunschscope dort würde um die 600 EUR kosten, trinokular, inkl. 
Kamera (ggfs. autofocus) und LED-Ring etc.

Sind die China-Mikroskope grundsätzlich vergleichbar mit den baugleichen 
von "Markenherstellern" wie Amscope, Swift, ..., oder (noch) billige(re) 
Kopien davon?

Nein, ein gebrauchtes "Zeiss" o.ä. entspricht eher nicht meiner 
Vorstellung, da ich z.B. auch gerne einen Arm möchte den ich am Tisch 
befestigen kann, um maximale Bewegungsfreiheit zu haben. Bei den 
gebrauchten muss man immer irgendwo Abstriche machen zwischen dem was 
man bekommen kann und dem was man idealerweise möchte.

: Bearbeitet durch User
von Alex (Gast)


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Moin,

Ich nutze ab und zu ein Mikroskop Set von Aliexpress Marke "Eakins". 
Habe leider den original-link nicht, aber es sieht baugleich aus zu dem 
Set in meinem Link, auch die Kamera. Das Trinokular sieht identisch aus 
zu den meisten anderen, nur das Zubehör variiert. Ich glaube es waren 
~485€ incl. Versand aus EU.

https://sea.banggood.com/3_5X-90X-Double-Boom-Stand-Zoom-Simul-Focal-Trinocular-Stereo-Microscope+48MP-2K-HDMI-USB-Industrial-Camera-For-Phone-PCB-Repair-p-1955091.html?cur_warehouse=CN&rmmds=search

Kurz gefasst: Es ist brauchbar, aber der Unterschied zu teuren ist schon 
Spürbar, aber für gelegentliches Arbeiten nicht schlimm. Die optische 
Qualität ist sehr gut, auch die Kamera ist ok. Unterschiede sind eher 
bei der restlichen Mechanik oder technischen Details.

Größter Nachteil bei diesen China Mikroskopen ist der Sichtbereich. So 
viel Vergrößerung wie die Ermöglichen braucht man eigentlich nie - dafür 
ist das "herauszoomen" nicht weit genug möglich. Ich nutze natürlich die 
0.5x  Barlow Linse, die dabei ist ("0.5X WD165" ist ein zusätzliches 
Weitwinkel Korrektur-Objektiv aka. "Barlow-Linse", das unten ans 
Mikroskop kommt - bloß kein Set ohne kaufen!). Eyepiece nutze ich die 
10X. Das WD165 auf der Barlow Linse heißt übrigens Working 
Distance/Arbeitsabstand, also Platine<->Linse = ca. 165mm. Das ist zum 
Löten ok. Viel weniger sollte es nicht sein, sonst wird es eng für den 
Lötkolben.

Der Zoom fühlt sich nicht besonders hochwertig an, funktioniert aber.
Beim Zoomen verändert sich der Arbeitsabstand. Man muss also neu scharf 
stellen/die Höhe verstellen um wieder etwas zu sehen. Bei hochwertigen 
Mikroskopen kann man am Zoom drehen und es bleibt scharf (aka. 
parfokal?).

Der Haltearm aus meinem Link ist grausam und ziemlicher Schrott - den 
kann ich nicht empfehlen. Wackelig, die Linearlager halten nicht lange & 
der Höhen-Schnellverstellbereich ist immer gerade unpassend bzw. nicht 
weit genug verstellbar. Hatte ich gewählt weil halt auch größere Dinge 
darunter passen ohne gegen die Halterung zu stoßen.

Der Winkel aus dem man durch die Okulare schauen muss um etwas zu sehen 
ist recht begrenzt - das ist bei einem hochwertigen besser, also weiter. 
Man muss beim ersten Mal schon ein paar Minuten mit der Einstellung der 
Breite, Sitzhöhe usw verbringen bis man angenehm durchschauen und 
arbeiten kann. Ist dann aber schon ok. Bei edlen Mikroskopen ist neben 
der Breite auch die "Kippung" der Okulare einstellbar und man muss nicht 
alles über die Sitzhöhe oder Nackenhaltung korrigieren.

Die Kamera (die Blaue 48Mp aus meinem Link) ist ok. Hat natürlich keine 
48Mp... evtl. ist das die Angabe im Sensordatenblatt ohne Bayer 
einzurechnen. Ich glaube Fotos hatten dann reale 12Mp, bin mir aber 
nicht mehr sicher.
Macht jedenfalls verzögerungsfreie 1080p 60Hz direkt auf einen HDMI 
Monitor (Muss der Monitor können) und gibt auch mit geringer Verzögerung 
über USB aus. Die Software ist schon brauchbar.
Die Befestigung der Kamera ist über diesen 1/2-Adapter. Bei mir ist da 
der Fokus für die Kamera separat einstellbar, das ist ganz praktisch.
Der Sichtbereich des Kamera-Bildes ist immer etwas anders als der durch 
die Okulare. (ist bei besseren aber auch nicht anders - evtl. nur besser 
aufeinander abgestimmt)

Habe leider derzeit keinen Zugriff darauf und kann keine Bilder zeigen.

schönen Gruß,
Alex

von Alex (Gast)


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Ralph T. schrieb:
> Auf Banggood
> 
(https://sea.banggood.com/Efix-0_7-45X-13MP-Trinocular-Stereo-Soldering-Microscope-Stand-Lens-Digital-Camera-for-Repair-Mobile-Phone-Tools-Kits-p-1823941.html)
> wird ein Trinokular Stereo Mikroskop inklusive Kamera für 285€
> angeboten, das meinen Bedürnissen sehr nahe kommt.

Wäre wahrscheinlich ok, aber die Barlow Linse würde ich noch dazu 
kaufen. Die gibt es zumindest bei Aliexpress auch separat. Die 0.5x 
WD165 kenne ich und ist ok. Es gäbe auch eine 0.3x WD287 aber bei dem 
Abstand 287mm ist evtl. dann das Stativ zu klein. Sonst bestimmt eine 
gute Alterantive.

MfG Alex

von Zeno (Gast)


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Ralph T. schrieb:
> für gelegentliche Löt- und Inspektionsarbeiten
Für Lötarbeiten würde ich das von Amazon angebotene empfehlen. Grund ist 
der relativ große Abstand zwischen Objektiv und Objekt, was beim Löten 
ganz angenehm ist, da man sich nicht verrenken muß. Das Teil dürfte mit 
dem Bresser BRESSER Biorit ICD 
(https://www.bresser.de/Mikroskopie/Mikroskope/BRESSER-Biorit-ICD-CS-Stereomikroskop-LED.html) 
identisch sein. Ich habe das Teil und bin damit zu frieden.

Bei dem Banggood ist das Zubehör halt umfänglicher. Ob das allerdings 
was taugt, da bin ich etwas zwiegespalten - gute Optik halt nun mal 
ihren Preis. Den geringen Abstand zum Objekt würde ich auch als störend 
empfinden, ist aber sicher Ansichtssache.

von Olaf (Gast)


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> wird ein Trinokular Stereo Mikroskop inklusive Kamera für 285€
> angeboten, das meinen Bedürnissen sehr nahe kommt. Mir stellt sich die

Ich besitze das Teil seit einem Jahr und kenne beruflich auch wesentlich 
teurere Mikroskope. (Mantis, Zeiss, Nikon) Kann also vergleichen.

Ich bin mit dem Teil EXTREM zufrieden.

Vorteile:

1. Scharf,
2. mechanisch sehr stabil
3. gut einstellbar.
4. Das LED-Licht ist gut einstellbar und kann EXTREM hell sein.
5. Kamera hat HDMI-Ausgang und laeuft problemlos unter Linux.
6. Die Weitfeldokulare sind sehr gut.
7. Trinocular macht Spass wenn man die Kamera braucht.

Nachteile:

Bei meinem waren zwei Barlowlinsen dabei, die eine war mir etwas zu 
stark
die andere etwas zu schwach. Ich hab mir dann noch eine dritte gekauft 
die in der Mitte lag. (Ich glaub 0.7er war optimal)

Die Befestigung des LED-Licht am Mikroskop ist etwas wackelig mit drei 
Schrauben geloesst. Da faellt nichts ab, aber es ist irgendwie schade.

Die Kamera funktioniert und ist auch scharf, aber ihr Dynamikumfang 
kommt mir etwas bescheiden vor. Sie liegt etwa auf Handyniveau. Meine 
SLR ist besser. :)

Verbesserungen:

Ich hab die beiden Metallklammern auf der Grundplatte entfernt und 
stattdessen eine blaue loetfeste ESD-Matte aufgeklebt.

Ich hab mir einen Adapter fuer die Eingangslinse gefraest. Das Objektiv 
hat dort, wenn ich mich recht erinnere einen Anschluss von M40.5. 
Jedenfalls etwas das wohl bei Mikroskopen gaengig, aber bei Fotografen 
vollkommen unbekannt ist. Mit dem Adapter kann ich einen M49 UV-Filter 
aufschrauben. Den kann man dann ab und an einfach abschrauben und von 
Flussmittelspritzern reinigen.

Ich hab mir zwei Plastikkappen fuer die Okulare gedruckt damit da kein 
Staub drauf kommt wenn man es nicht benutzt. Ich haenge die STL-Datei 
mal an. Ist aber banal.

Fuer die paar Kroeten ist das Teil geschenkt. Ist wuerde es jederzeit 
wieder kaufen.

Olaf

von Manfred (Gast)


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Ralph T. schrieb:
> Suche nach einem günstigen Stereomikroskop

... mal wieder: Beitrag "[S] Stereomikroskop: Euer Rat ist gefragt"

Markus M. schrieb:
> Ich habe momentan
> ein Bresser Biorit ICD CS mit 10x Vergrößerung im Einsatz.

Unverschämt teurer geworden - seit Juli 2019 von 260 auf 359 Euro!

> Manchmal hätte ich tatsächlich lieber etwas weniger Vergrößerung bei
> größerem Sichtfeld. Zoombar.

Ich auch, es war halt ein Kompromiß Richtung Preis.
Wenn es sein soll, könnte man bei Bresser eine 0,5x Linse kaufen, dann 
käme es auf 5x  10x anstatt 10x  20x

> Es gibt auf Ali diverse Shops welche größtenteils baugleiche Mikroskope
> wie die von z.B. "Amscope" anbieten (auch Bresser ist da m.W. nur ein
> Importeur).

Mein Biorit kommt eindeutig aus China, zeigt schon der landesübliche 
Umkarton. Allerdings stinkt es nicht nach China und ist äußerlich 
einwandfrei verarbeitet.

An der optischen Qualität habe ich nichts auszusetzen.

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Manfred schrieb:
> Allerdings stinkt es nicht nach China

Wie riecht es denn "nach China"??

Ich habe eins von Eschenbach (3320). Allerdings taugt es eher zum 
Inspizieren. Löten mache ich da kaum und es könnte wegen des geringen 
Abstands Probleme machen (s.o.). Vergrößern kann es aber recht genau. 
Man kann mit dem Handy durchfotografieren.

Das hat vor fast 10 Jahren mal 300,- gekostet und ist jetzt nicht mehr 
zu haben. Die etwas besseren haben auch im Preis angezogen.

von Uli S. (uli12us)


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Statt der Vorsatzlinse die den Nachteil hat, kann aber beim Arbeiten 
damit auch ein Vorteil werden, den Betrachtungsabstand deutlich zu 
vergrössern kann man auch Okulare mit anderer Vergrösserung verwenden. 
Dabei bleibt der Abstand annähernd gleich. Bloss der Bildausschnitt 
ändert sich.

von Olaf (Gast)


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Man sollte auch bedenken das der Arbeitsabstand auch nicht zu gross
werden darf weil man sonst einen extra langen Hals braucht um noch
in die Okulare einschauen zu koennen. .-)

Aber das kann man sich ja mit den unterschiedlichen Barlowlinsen
passend einstellen!

Olaf

von Uli S. (uli12us)


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Weniger wegen dem Hals als wegen der Länge des Stativs. Da kommt man 
schnell mal an die Grenze oder drüber hinaus, was das hergibt. So ein 
einfaches mit ner Rundsäule liesse sich ja eventuell entweder verlängern 
oder gegen eine längere Säule ersetzen. Es gibt aber auch welche mit ner 
Prismenführung, da kann man leider gar nix ändern.

von Markus M. (adrock)


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Okay, danke für die Rückmeldungen.

Als Fazit kann man also sagen: Optisch sind die China-Mikroskope 
durchaus OK, inklusive der Kamera, einzig bei den mechanischen 
Komponenten und dem Komfort muss man ggfs. Abstriche machen bzw. etwas 
nacharbeiten.

Das hört sich doch ganz gut an.

von Timo N. (tnn85)


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Was bringt das Okular? Kamera + Bildschirm reicht doch?

Ich hab mir damals auch von Eakins so was:
https://de.aliexpress.com/item/4001228773540.html

für 90 Dollar geholt.  Dazu einen billigen alten Bildschirm mit HDMI 
Eingang. Jetzt sind die viel teurer geworden, sehe ich gerade.

Für normale Arbeiten reicht das vollkommen. Ich bin vollkommen 
zufrieden.
Etwas weniger Vergrößerung wäre noch wünschenswert, aber es geht schon 
in Ordnung.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Timo N. schrieb:
> Kamera + Bildschirm reicht doch?

Wenn du Stereokamera und -bildschirm hast, vielleicht. ;-)

Die meisten haben sowas nicht, aber haben trotzdem zwei Augen …

von Olaf (Gast)


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> Weniger wegen dem Hals als wegen der Länge des Stativs. Da kommt man
> schnell mal an die Grenze oder drüber hinaus, was das hergibt.

Nein, wenn ich das Mikroskop ganz nach oben mache dann kann ich schon
nicht mehr ganz bequem oben reinschauen. Klar, wenn man will geht das
irgendwie, aber so wirst du nichts ernstes loeten wollen.

Das ganze wird aber natuerlich auch von der Groesse, Halslaenge, 
Schreibtischhoehe und der Fehlsichtigkeit abhaengen. Deshalb wird man
vermutlich mit den Barlowlinsen etwas experementieren muessen.



> durchaus OK, inklusive der Kamera, einzig bei den mechanischen

Ich hab wirklich genau dasselbe Mikroskop wie das was du oben
als Link gepostet hast, aber meine Kamera ist nicht rot sondern
schwarz und hat auch keinen RGB-Videoausgang mehr sondern nur noch
HDMI.

> Was bringt das Okular? Kamera + Bildschirm reicht doch?

Nicht fuer Leute die ernsthaft unter dem Mikroskop arbeiten
weil man dann 3D-sicht braucht. Ich haenge mal ein kleines Beispiel
dran wo ich ein WSON8 Gehaeuse als Deadbug testweise auf die PADs
einen BGA8 geloetet habe. Widerstaende sind 0402, Draht 0.2mm.
Das kannst du ja mal mit so einem Bildschirmmikroskop machen. .-)

Olaf

von Timo N. (tnn85)


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Hab nur noch ein Auge :(

: Bearbeitet durch User
von Timo N. (tnn85)


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Ich meinte:

Hab nur noch ein Auge .(

von Markus M. (adrock)


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Olaf schrieb:

> Nicht fuer Leute die ernsthaft unter dem Mikroskop arbeiten
> weil man dann 3D-sicht braucht. Ich haenge mal ein kleines Beispiel

Das sehe ich auch so.

> Das kannst du ja mal mit so einem Bildschirmmikroskop machen. .-)

Naja, es gibt durchaus Leute die offenbar ihre Hand-Auge-Koordination 
bzw. Muskelgedächtnis so trainiert haben, dass sie nur mit dem 
Bildschirm klarkommen, selbst bei fein(st)en Lötarbeiten. Wenn man 
nichts anderes macht geht das vlt. irgendwann. Aber braucht wohl viel 
Übung. Wäre für mich als Gelegenheits-SMD-Löter eher nichts.

von Uli S. (uli12us)


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Wegen Arbeitshöhe, Es gibt so ne neumodische Erfindung, nennt sich 
Kissen, was man auf den Stuhl, Sessel legen kann. Aber gegen ein zu 
kurzes Stativ lässt sich ohne umfangreiche Umbaumassnahmen, soweit 
überhaupt möglich, nichts machen.
Ich hab mir vor einiger Zeit auch so ein ähnliches Teil gekauft. Hatte 
20 und 40
fache Vergrösserung. Da mir die 20 fach aber zu stark war hab ich dann 
beim Hersteller angefragt, ob mir die ein 1X Objektiv verkaufen würden, 
wurde von allen sowohl Händler wie Verkäufer abgelehnt. Dann hab ich mir 
halt so ein 1mal Objektiv in China bestellt, das auf dieses Bresser 
Biorit, was glaub ich schon mal genannt wurde mit den auswechselbaren 
Objektivplatten passt. Zu meiner freudigen Überraschung war der Abstand 
genau gleich dem, was ursprünglich verbaut war. Dann mit Feile und 
Bohrmaschine draufmontiert. Passt. Dazu noch 2 5x Okulare. Damit hab ich 
wahlweise 5x, 10x, 20x, 40x Vergrösserung. Theoretisch wären auch noch 
andere mit anderen Okularvergrösserungen möglich, was aber so gut wie 
nichts bringt, weil 40 fach das Maximum ist, mit dem man noch irgendwie 
arbeiten kann. Nichts gegen die Barlowlinse, die dient ja, wenn man 
drunter lötet auch zum Schutz der Objektive. Aber man ist halt durch die 
Vergrösserung des Abstands sehr eingeschränkt. Wär bei mir aber gar 
nicht möglich gewesen, weil die Blende überm Revolver kein Gewinde hat. 
Der Aufwand, das Objektiv zu bearbeiten war jedenfalls geringer, wie ne 
neue Blende zu bauen, weil auch die Frage danach erzeugte bei den 
Händlern bloss kopfschütteln. Irgendwie scheint Service keine grosse 
Rolle mehr bei den Firmen zu spielen.

von HansguckindieLuft (Gast)


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Ralph T. schrieb:
> für gelegentliche Löt- und Inspektionsarbeiten im privaten Bereich

nutze ich eine große Stand-Klapp-Lupe bzw. Fadenzähler ca. 9cm 
Durchmesser fürs zweiäugiges Hineinsehen und sehe jedes Detail 
supergenau - ca 10-15€

Du wirst Klötze staunen was damit möglich ist, sogar beidhändiges Löten.

Vorteil = gar keine irgendwie störenden Gegenstände am oder im Auge.

Zur Inspektion von Saphiren/Diamanten tuts ein Schüler-µScope vom 
Flohmarkt für 5€. Beide Augen offen halten, ein Auge per Gehirn 
ausblenden und nur die Details fokusieren, funktioniert prima.

Wer andere Hobbies hat, braucht ein Ziel- oder Fernrohr oder ein 
Teleskop.

Viel Spaß noch im Leben!

von Andreas S. (Gast)


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Wenn Interesse besteht,biete ich ein Stereomikroskopkopf von Eschenbach 
an.
Nur der Kopf mit 0,5 x Vorsatzlinse, 1x Adappter für Canon Kamera und
1 x C-Mount Adapter für eine Mikroskopkamera.
Ich weiß, das gehört in "Markt" - aber vieleicht ließt der TO hier noch 
mit.
Über den Preis wird man sich bei Interesse schoneinig,daher sage ich 
dazu erst einmal nichts.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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HansguckindieLuft schrieb:
> Du wirst Klötze staunen was damit möglich ist, sogar beidhändiges Löten.

Du wirst Klötze staunen, was damit alles nicht mehr möglich ist. Ich 
denke, mit Olafs Beispiel oben hättest du schon einiges zu tun, und ob 
du einen 0402-Widerstand damit hochkant unter ein hochgebogenes TQFP-Pin 
bekämst, da hätte ich jetzt auch meine Zweifel (BTDT, nachträgliche 
Serienterminierung einer SPI-Leitung am Prototypen).

Alle anderen für doof zu verkaufen, nur weil man sich selbst für 
irgendwas entschieden hat, ist keine sehr wertschätzende Art.

von Olaf (Gast)


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> Händlern bloss kopfschütteln. Irgendwie scheint Service keine grosse
> Rolle mehr bei den Firmen zu spielen.

Witzbold. Wir reden ueber ein Mikroskop das technisch fast mit den 
Profiteilen namhafter Hersteller mithalten kann aber nur wenige hundert 
Euro kostet.
Also so gut wie nix.

Du kannst ja mal bei den bekannten Marken einkaufen. Da geht es so bei 
5kEuro fuer ein Vorfuehrmodell los und dann gibt es Vertreter, Service, 
Beratung und alles.

Olaf

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Uli S. schrieb:
> Wegen Arbeitshöhe, Es gibt so ne neumodische Erfindung, nennt sich
> Kissen, was man auf den Stuhl, Sessel legen kann.
Ich habe noch den altmodischen Kram, nennt sich 
Arbeitstischhöheneinstellung und Stuhlkompressionsdämpfereinstellung. 
Den einen macht man runter, den anderen hoch.

Allerdings ändert das nichts an dem vergrößerten Abstand zwischen Hand 
und Auge gegenüber dem, was man normal nutzt, ohne etwas Dazwischen. Für 
solche Leute und auch Personen mit halbseitiger Augenschädigung sind 
große Lupengläser zu empfehlen, über denen man den Kopf seitlich bewegen 
kann und sich so einen zusätzlichen Tiefeneindruck verschaffen kann, was 
mit den Augen über den Okularen nicht geht.

Oder du nutzt eines der Stereomikroskope meines Kunden, die für 
Operationen eingesetzt werden. Die liefern Bilder auch auf 
3D-Stereo-Monitoren.

von Uli S. (uli12us)


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Ich bin jetzt von ner eher rudimentären Ausstattung ausgegangen. Wie 
gesagt, den Augenabstand zum Tisch kann man schon ausgleichen. Das ist 
aber nur in nem recht begrenzten Bereich möglich. So 0,3 was wimre 
angeboten wird, geht halt mit einer verdreifachung des Abstands Objekt, 
Objektiv einher. Ein entsprechendes Okular
bildet zwar nur mehr einen Ausschnitt des möglichen Arbeitsbereichs ab, 
aber der Arbeitsabstand bleibt nahezu gleich. Nahezu deshalb, weil man 
in geringem Mass scharfstellen muss.
Ich persönlich hätte jetzt gar nichts gegen eine Verdoppelung des 
Abstands, wenn man löten oder irgendwas montieren will, geht das häufig 
leichter.
Es mag aber leute geben, denen das nicht liegt.
Wie gesagt, bei meinem Mikroskop war das leider nicht möglich, weil der 
Tubus oder wie auch immer das Dingens über den Objektiven heisst, kein 
passendes Gewinde hat. Der Aufwand, mir da was zu basteln war einfach zu 
gross. Auch wenn ich die Möglichkeit habe.

@Olaf; Es gibt dieses Mikroskop von mehreren Dutzend oder so Händlern 
weltweit
mit entweder 1 und 3x oder 2 und 4x Objektiv. Ausser durch die 
entsprechenden Platten unterscheiden sich die Dinger gar nicht, Wie 
gross ist jetzt der Aufwand, mal zu schauen, ob man ein solches Objektiv 
als Ersatzteil zur Verfügung hat. Auch Bresser verkauft das Teil unter 
seinem Namen, obwohl der nichts anderes macht, als sein Papperl drauf 
und möglicherweise ne deutsche Anleitung dazulegen. Meins heisst zwar 
winlab, ist aber vergleichbar, die Details sind leicht unterschiedlich.
https://www.winlab.de/schule/mikroskopie/stereomikroskope/stereomikroskop-hps-30/31-mit-led-beleuchtung?number=650376248

von Olaf (Gast)


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> @Olaf; Es gibt dieses Mikroskop von mehreren Dutzend oder so Händlern
> weltweit mit entweder 1 und 3x oder 2 und 4x Objektiv.

Ich weiss. bei meinem waren WF10X/20 Okulare dabei. Das WF ist wichtig
damit man einen grossen Einblick hat. Objektiv ist IMHO nicht ganz
so wichtig weil man einen grossen Zoombereich hat. Kann aber sein das 
ich auch mehrere Objektive dabei hatte. Ich glaube da hab ich auch etwas 
gespielt.

Man bekommt letztlich einen riesige Styroporkiste wo in jeder Ecke
Teile versteckt sind und bastelt sich dann daraus sein Mikroskop 
zusammen.
Ist wie Ikea nur fuer Optik. :-D

Und ich bin mit dem Arbeitsbereich vollkommen zufrieden!
Man darf auch nicht vergessen das man sowas ja nicht fuer Opas
Roehrenradio braucht sondern fuer SMD. Das passt schon....

ES gibt auch noch Teile die haben so einen groesseren ausladenden
Schwenkarm. Da waere ich vorsichtig! Sowas muss sehr massiv sein damit
es hinterher nicht wackelt! Und das gilt natuerlich auch fuer den 
Schreibtisch.
Und es wuerde mir auch zuviel Platz wegnehmen.

Olaf

von Ralph T. (programinator)


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Guten Morgen und vielen Dank für die rege Diskussion!

Markus M. schrieb:
> Bresser Biorit ICD CS
Das sieht dem Swift S41-20 sehr ähnlich. Vermutlich haben beide Typen 
den selben Ursprung. Ansonsten scheinen sich unsere Eindrücke und 
Erfahrung zu decken.

Alex schrieb:
> Mikroskop Set von Aliexpress Marke "Eakins"
Vielen Dank für die umfangreiche Zusammenfassung. Ich denke, das Teil 
ist ein paar Nummer zu grpß für mich. Da bleibt nicht mehr viel Platz 
auf meinem Arbeitstisch. Und für die erwähnte gelegentliche Nutzung wird 
das Verstauen zur sportlichen Übung ;-)

Zeno schrieb:
> Das Teil dürfte mit
> dem Bresser BRESSER Biorit ICD
Auch das ist doch wieder identisch mit dem Swift, auch wenn es nur einen 
Schwanenhals hat. Ich habe keine Ahnung von Optik, aber ist es nur ein 
Eindruck, dass Bresser auch nur billig in China einkauft?

Olaf schrieb:
> Ich bin mit dem Teil EXTREM zufrieden.
Genau, was ich hören wollte :-) Nein, ganz ehrlich: auch dir vielen Dank 
für deine umfangreiche Beurteilung.
Die Kamera ist mir nicht wichtig. Bei dem Swift hatte ich auch eine 
Kamera dabei. Nettes Spielzeug, insbesondere mit der zugehörigen 
Software.
Das Teil gibt es wohl in zwei Varianten. Einmal mit den von dir 
erwähnten Klammern und dann mit einer größeren Arbeitsplatte inkl. 
Silikonunterlage. Das wäre dann mein Favorit.

Timo N. schrieb:
> Kamera + Bildschirm reicht doch?
Ich habe da leider andere Erfahrungen gesammelt. Bei der mir bekannten 
Kamera war das Delay viel zu groß und ein Arbeiten damit unmöglich. Des 
Weiteren fehlte mir die dritte Dimension. Ist aber vielleich auch 
Gewöhnungssache

von Olaf (Gast)


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> > Kamera + Bildschirm reicht doch?
> Ich habe da leider andere Erfahrungen gesammelt.

Ich koennte mir vorstellen das sowas mal in Zukunft interessant wird.

Wenn es irgendwann mal 3D-Brillen gibt die man einfach als 
Computerzuberhoer
kaufen kann ohne seine Seele an eine Ausbeuterfirma zu verkaufen, wenn 
die dann eine entsprechend hohe Aufloesung bieten und wenn die leicht 
und klein genug sind das man das Tragen als angenehm akzeptiert dann 
koennte man ja ein Stereobild von Kameras aufnehmen und darauf 
uebertragen.

Man fragt sich natuerlich wieso diesen Aufwand, aber man koennte dann 
einfach ins Bild den Oszi oder das Multimeter einblenden. Oder auch mal 
das Bild mit einem Kollegen teilen.

Sowas waere schon geil! Aber darauf werden wir noch 5-10Jahre warten 
muessen.

Olaf

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Mikroskop? Zu teuer.

Und: Mit diesem Guckloch kann ich viel flexibler arbeiten

von Gerhard H. (ghf)


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Olaf schrieb:

> ES gibt auch noch Teile die haben so einen groesseren ausladenden
> Schwenkarm. Da waere ich vorsichtig! Sowas muss sehr massiv sein damit
> es hinterher nicht wackelt! Und das gilt natuerlich auch fuer den
> Schreibtisch.
> Und es wuerde mir auch zuviel Platz wegnehmen.

Ich habe den Fuß des Mikroskops im Keller eingelagert und statt
dessen einen Galgen an der 1. Etage des Arbeitstisches befestigt.
Der Arbeitstisch besteht aus 5 * Ikea Pronomen und unüblich vielen
Beinen. Die vertikale Säule kommt jetzt von oben. Der Arm an dem
die Säule hängt, ist 2 Stück Aluprofil aus dem Baumarkt. Damit kann
ich von mir weg / mehr zu mir einstellen. In die Ecke muss eine
selbstschneidende Schraube, sonst wackelts. Das geht auch schöner.
Die Stelle, an der die beiden Rohre ineinander stecken, ist leider
hinter dem Kabel des Ringlichts versteckt.

Der Arm ist auf der Rückseite des Tischs von unten an die Platte
angeschraubt die das scope trägt. Vorne liegt der Arm auf einer
Alu-Schiene. Damit kann man ihn links/rechts schwenken, oder
überhaupt aus dem Weg.

Das Mikroskop ist von Streppel Glasfasertchnik, schon länger her.
Das Ringlicht ist chinesisch. Es strahlt etwas mit 56 KHz.
Die Kaltlichtquelle von Streppel ist unerträglich laut, wird
nicht mehr benutzt.

Die Platine etc unter dem Mikroskop hat jetzt die ganze waag-
rechte Tischplatte unter sich und rutscht nicht mehr dauernd
von der Kante des Fußes, und sie stößt auch nicht mehr an der
Säule an.

So aufgeräumt ist da selten.

Gruß, Gerhard

von Olaf (Gast)


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> Der Arbeitstisch besteht aus 5 * Ikea Pronomen und unüblich vielen
> Beinen. Die vertikale Säule kommt jetzt von oben.

Du hast vergessen zu erwaehnen das du eine Menge teure Messgeraetemasse
auf dein Regal gestellt hast damit nix wackelt. :-D

Olaf

von Manfred (Gast)


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Ralph T. schrieb:
> Ich habe keine Ahnung von Optik, aber ist es nur ein
> Eindruck, dass Bresser auch nur billig in China einkauft?

Lesen hilft:
Manfred schrieb:
> Mein Biorit kommt eindeutig aus China, zeigt schon der landesübliche
> Umkarton.

Es gibt mindestens zwei andere Mikroskopthreads, in denen niemand die 
optische Qualität des Bresser bemängelt hat.

Zu den vermutlich baugleichen anderen Geräten habe ich nichts gelesen. 
Zumindest der direkte Kauf aus China hat noch den Schönheitsfehler, dass 
Umsatzsteuer und Zoll zu zahlen sind. Es sind über 150 Euro, da kann 
Aliexpress das nicht mehr vorab einziehen!

von Uli S. (uli12us)


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Können täten sie schon, aber machen tun sies halt nicht. Wer schon mal 
irgendwas vom Zoll abholen musste, womöglich mit nem Dutzend 
Einzelpositionen, der weiss warum. Aber, was ich so festgestellt hab, 
diese Mikroskope sind, wenn man sie von nem deutschen Vertriebler kauft, 
teils deutlich billiger als in China. Einfach weil die derzeit echt 
unverschämt Versandkosten verlangen. Eventuell könnte man auch mal bei 
Amscope in Amland nachschauen, die haben ein riesiges Programm von allem 
möglichen, das sich nur in Details unterscheidet.
Dort gibts ab nem bestimmten Einkaufspreis den Versand umsonst.

von Hermann W. (hermannw)


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Ich komme sehr gut klar mit einer Leesebrille mit 4 Doptrin von Fielmann 
für ca. 5€. Ich bin kurzsichtig und sehe damit scharf von 10 bis 20cm. 
Für weitsichtige ist das wohl nicht so hilfreich. Ich spare mir das 
umständliche Positionieren unter der Optik und lege einfach los. Für 
genaue Endkontrolle nehme ich eine 8-fach-Lupe (Fadenzähler).

von Hermann W. (hermannw)


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Dioptrien natürlich :(

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Hermann W. schrieb:
> Ich komme sehr gut klar mit einer Leesebrille mit 4 Doptrin

Und damit lötest du dann auch solche Dead-Bug-Kunstwerke, wie Olaf sie 
oben gezeigt hat?

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Gerhard H. schrieb:
> Ich habe den Fuß des Mikroskops im Keller eingelagert und statt
> dessen einen Galgen an der 1. Etage des Arbeitstisches befestigt.

Ich nehme an, der ist beweglich montiert und auch seitlich schwenkbar?

von Markus M. (adrock)


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Hi, habe mir jetzt auch mein China "Amscope Clon" erhalten.

Grundsätzlich ist das Teil ok für den Preis, ist halt etwas Plastik dran 
:-) Die Barlowlinse 0,5X hat sich als etwas zu klein herausgestellt, da 
dadurch der Arbeitsabstand ziemlich groß ist, und da ich kein Sitzriese 
bin ist es etwas zu hoch, habe jetzt nochmal eine 0,75X bestellt.

Das schwerste Teil ist nicht etwa der Mikroskopkopf, sondern der Halter 
(quasi das Mittelstück zwischen Stativ und Kopf) wo man die Höhe bzw. 
Schärfe und Neigung einstellt.

Ich habe dazu ein einfaches Stativ was am Tisch angeschraubt wird und wo 
man dann X und Y Achse verstellen kann (aber nur mit jeweils einem 25mm 
Rohr und Schrauben, also nicht die Luxusvariante).

Gibt es eine Bezugsquelle in Europa, wo man mal noch nach passendem 
mechanischem Zubehör schauen kann? Weil gerade für diese mitunter 
schweren Sachen sind die Versandkosten aus China doch ziemlich hoch.

Gruß
Markus

von Gerhard H. (ghf)


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Jürgen S. schrieb:
> Gerhard H. schrieb:
>> Ich habe den Fuß des Mikroskops im Keller eingelagert und statt
>> dessen einen Galgen an der 1. Etage des Arbeitstisches befestigt.
>
> Ich nehme an, der ist beweglich montiert und auch seitlich schwenkbar?

Ja, das ist ja auf dem Photo vom 30.6. obendrüber zu sehen. Der
horizontale Balken hat einen Drehpunkt am hinteren Ende der Holzplatte
für die 1. Etage. (Spax-Schraube) Dort tritt keine Last auf.

Vorne liegt der Arm auf einer Alu-Profilschiene und kann darauf nach
links oder rechts verschoben werden. Zwischen Holz und Arm steckt man
am besten einen Schraubendreher. Provisorien leben am längsten.

Der Arm besteht aus 2 4Kant-Rohren ineinander. Damit ist auch vor/zurück
einstellbar.
Die vertikale Säule, die früher auf dem Mikroskop-Sockel stand, die
hängt jetzt von oben runter. Auf dem Tisch gibt es keine Hindernisse 
mehr.

Gruß, Gerhard

: Bearbeitet durch User
von Uli S. (uli12us)


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Damit kannst du aber doch nur nen Teilkreis beschreiben. Soweit der 
Tisch frei ist, sollte das aber keine grosse Rolle spielen. Wobei die 
Rundaufnahme
bzw, dass das Mikroskop vom Einstellmechanismus getrennt ist eine 
einfache Einstellung ermöglicht, damit man immer grade reinschauen kann.
Ich muss mich jetzt wieder mal etwas mit meinem spielen, weil meine 
Augen so krass unterschiedlich waren, konnte ich bis vor kurzem gar 
nicht richtig damit sehen. Mit Brille funzt das ganze ja leider nicht.

von Uli S. (uli12us)


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Aktuell hab ich gesehen, dass etliche der Mikroskopdealer mittlerweile 
auf die horrenden Versandkosten verzichten. Dadurch liegen die 
einfacheren Mikroskope wieder unter 150€, so dass man die Steuer 
vorauszahlen kann.
Klar mit nem riesigen Ständer, Trino, Zoom, Kamera liegt man wesentlich 
drüber. Da sollte man sich eher hier in Deutschland oder meinetwegen 
EU-Ausland umschauen.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Uli S. schrieb:
> Klar mit nem riesigen Ständer, Trino, Zoom, Kamera liegt man wesentlich
> drüber. Da sollte man sich eher hier in Deutschland oder meinetwegen
> EU-Ausland umschauen.

Für komplette Geräte (sätze) war zumindest in der letzten Zeit Banggood 
(mit lieferung aus EU Lager) eigentlich immer günstiger als dasselbe 
über Ali aus China.
Interessanterweise war der BG Preis für denselben Artikel bei Lieferung 
aus EU (meist CZ) deutlich günstiger als wenn man Lieferung aus China 
wählte.

Bei dem Set mit KAmera, zwei Zusatzlinsen und dem "großen" Ständer war 
es bei Lieferung aus China rund 50% (~220 Euro) teurer als aus  dem EU 
Lager (mit <=5 Tagen Lieferzeit)!
Bei den Geräten mit kleinerem Ständer bzw. weniger Zubehör war der 
Unterschied nicht ganz so groß, aber immer noch rund 30%...

Kommt natürlich immer auf den Einzelfall drauf an, aber in den meisten 
Fällen ist es dieses Jahr bei den Mikroskopen in der hier besprochenen 
Ausführung SO gewesen: (Jeweils Gesamtkosten inkl. Steuer und Versand)

Banggood EU Lager < ALIEXPRESS (nur China) < Banggood China-Lager

Allerdings sind bei mehreren Artikeln derzeit keine Lagermengen im EU 
LAger mehr vorhanden, die Bestelloption CZ ist verschwunden.
So beispielsweise bei dem Gerätesatz mit dem schweren Stativ, Kamera 
etc.
https://de.banggood.com/3_5X-7X-45X-90X-Double-Boom-Stand-Zoom-Simul-Focal-Trinocular-Stereo-Microscope+41MP-Camera-Microscope-For-Industrial-PCB-Repair-p-1605026.html?cur_warehouse=CN

Nur noch aus China direkt für ~680 Euro. Dieser Ungefährpreis war auch 
das ganze Jahr schon grob eingehalten. Bis vor kurzem konnte man aber 
auch LAger CZ wählen und hatte dann je nach Tageskurs etwas im Bereich 
450-480 Euro zu zahlen. Die CZ Option ist jetzt (zumindest Temporär) 
weg...

Allerdings hatte ich eher das GEfühl das die Frage von MArkus sich eher 
um das Zubehör als um komplete Sätze drehte.
Markus M. schrieb:
> Gibt es eine Bezugsquelle in Europa, wo man mal noch nach passendem
> mechanischem Zubehör schauen kann? Weil gerade für diese mitunter
> schweren Sachen sind die Versandkosten aus China doch ziemlich hoch.

Ganze GErätesätze gibt es wie geschrieben auch bei Banggood direkt aus 
EU Lager. Zumindest dieses JAhr insgesamt auch günstiger als Import aus 
China (Egal ob Ali oder BG-CN). Allerdings ist das Angebot gerade etwas 
rarer geworden.
Dazu hatte BG auch die Ständer in den verschiedenen Ausführungen 
einzeln.
Ein paar gibt es noch, aber z.B. der ganz große ist Momentan nicht mehr 
aufgeführt. Auch sonst ist das Angebot gerade etwas gelichtet. Wie es 
sich preislich bei den Einzelteilen im Vergleich zu Ali oder BG 
CN-Warehouse verhält weiß ich aber nicht. das habe ich nicht beobachtet.

Sonstiges (kleineres) Zubehör (wie Barlow-Linsen oder KAmeraadapter) ist 
aber tatsächlich recht mau. Da ist Ali wohl tatsächlich gerade der 
einzige reelle Anlaufpunkt.
ZWar findet man auch andere Quellen. So hat z.b. Krüss auf seiner 
Website eine 0,5er Barlow-Linse die den bei Ali angebotenen "verdächtig 
ähnlich sieht" (So wie auch einige der Mikroskopköpfe "sehr ähnlich 
aussehen" und sich nur die Ständer unterscheiden...) aber die dort 
gezeigte Linse kostet mal kurz das 10fache des Preises was eine (inkl. 
Aufdruck) vom optischen eindruck völllig identische bei Ali kostet...
(Und die von Ali funktioniert ganz gut ;-) )

Markus M. schrieb:
> Hi, habe mir jetzt auch mein China "Amscope Clon" erhalten

Du hast "Amscope Clon" ja schon selbst in Anführungszeichen gesetzt, 
daher vermute ich das dir das schon klar ist. Aber für sonstige 
Mitleser:
Es gibt mittlerweile ja eine Vielzahl von mehr oder weniger günstigen 
Anbietern für Stereo-Zoom Mikroskope mit "verdächtig ähnlichem" 
Datenblatt bzw. Aussehen. Zumindest beim reinen Kopf (mit der ganzen 
Optik!)
Von einigen Anbietern bekommt man genau dieselben Dinge wie von zig 
anderen auch, andere haben diesen Identischen Kopf, meist auch dieselbe 
Kopfaufnahme (Die Ringförmige Aufnahme mit Höhenverstellung) dann aber 
mehr oder weniger spezielles Zubehör was andere nicht haben. (Extra 
Standfüße mit besonderen Aufnahmen - z.B. bei Krüss. Andere Lichtquelle 
wie z.B. bei Streppl Glasfasertechnik.)

Die letzte GEwissheit fehlt zwar immer noch, aber zumindest liegt der 
Verdacht dann doch sehr nahe das zumindest der Kopf dabei tatsächlich 
immer aus dem selben Werk kommt und die verschiedenen Anbieter da dann 
nur noch Ihren Namen drauf setzen... Und natürlich teilweise drastisch 
abweichende Preisvorstellungen.
Also das es nicht unwahrscheinlich ist dass, egal ob da jetzt Amscope, 
Eakins, Hayear, Krüss oder Streppl Glasfasertechnik dransteht, zumindest 
der Kopf als eigentliches Herzstück immer vom selben HErsteller 
zugekauft ist.

Gruß
Carsten

von Markus M. (adrock)


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Carsten S. schrieb:

> Sonstiges (kleineres) Zubehör (wie Barlow-Linsen oder KAmeraadapter) ist
> aber tatsächlich recht mau. Da ist Ali wohl tatsächlich gerade der
> einzige reelle Anlaufpunkt.

Ja, das habe ich auch festgestellt und jetzt auch dort die 0,7X 
Barlowlinse und ein Kleinteil bestellt (im Eakins Store).

von Uli S. (uli12us)


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Bei Ali gibts praktisch dasselbe wie von Ralph T. im ersten Beitrag, via 
Banggood, bloss mit 2x Barlowlens zusätzlich wobei eine weitere 
Verdoppelung der Vergrösserung wohl kaum sinnvoll ist und nem 
KameraAdapter, kostet etwas mehr, da gehts aber bloss um wenige €. Dafür 
hat die Kamera aber die 3fache Auflösung, 38 statt 13 MP. Persönlich 
kann ich einer Kamera nichts abgewinnen. Da gibts keinen 3D-Eindruck. 
Möglicherweise kann man irgendwann in der Zukunft statt der Okulare je 
eine Kamera einsetzen und ne 3D-Brille auf. Damit sollte das auch 
laufen. Wobei ich gar nicht weiss, obs 3D-Brillen gibt, die eine direkte 
Übertragung können. Was ich bisher gesehen hab, musste man Filme erst 
drauf übertragen und konnte die dann mit nem Steuerteil anschauen. 
Ausserdem, wenn ich mit so nem Teil was mache, dann hab ich immer wieder 
mal irgendein Teil extern aufzunehmen, dafür muss ich aber ohne 
Mikroskop sehen, wo das liegt. Das wird mit 3D-Brille äusserst lästig.
Ich dachte beim Wegfall der Versandkosten auch eher an einfachere 
Ausführungen ohne Zoom, lediglich mit ein oder mehreren 
Festvergrösserungen.
Ob jetzt per Wechselobjektiv oder Revolver ist hauptsächlich ne 
Komfortsache. Ausserdem hat das den Vorteil, dass man damit auch 
irgendwelche kleinen Teile messen kann, was mit Zoom wenigstens 
umständlich ist.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Uli S. schrieb:
> Bei Ali gibts praktisch dasselbe wie von Ralph T. im ersten Beitrag, via
> Banggood, bloss mit 2x Barlowlens zusätzlich wobei eine weitere
> Verdoppelung der Vergrösserung wohl kaum sinnvoll ist und nem
> KameraAdapter, kostet etwas mehr, da gehts aber bloss um wenige €.

Wobei das Angebot aus dem ersten Beitrag ja einer der Fälle ist von 
denen ich Sprach: Aus dem EU Lager deutlich günstiger als aus dem CN 
Lager.
Und dabei schon einiges günstiger als bei Ali aus CN. Aber im Moment 
gibt es keinen EU Lagerbestand mehr und damit nur noch das "teure" 
Angebot mit Versand aus CN auswählbar.

Zu dem Zeitpunkt wo Ralph das gepostet hat war das GErät auch direkt aus 
dem EU Lager bestellbar und hat da immer so zwischen 280 und 290 Euro 
gekostet. Und da ist der Unterschied zum ALi Preis schon fast 100 
Euro...
(Und die "neuere" 48MP Kamera (Wenn es bei Ali denn die flachere ist) 
ist zwar definitiv etwas besser, alleine schon wegen der MEchanischen 
Abmessungen, aber nicht so das sich 100 Euro Aufpreis lohnen würden...)

Ich habe privat übrigends, vor allem aus Platzgründen, diese Variante 
gekauft und setze die mit leichten Modifikationen ein. Habe das im 
Nachbarthread ja mal genauer beschrieben.
https://sea.banggood.com/3_5~90X-Zoom-Magnification-Stereo-Microscope-16MP-Camera-Microscope-For-Industrial-PCB-Repair-Sturdy-All-metal-Pillar-Stand-Powerful-56-LED-Ring-Light-p-1594421.html?rmmds=product_topselling&cur_warehouse=CZ&act_poa=SKUD95020

Damals aber Glück gehabt und einen wirklichen Niedrigpreis bekommen. 
(Müsste nachsehen, waren glaube ich um 320 Euro)

Kostet jetzt aus dem EU Lager ~370 Euro, aus China Lager gleich 200 Euro 
mehr. (Da ist dann wieder Ali deutlich günstiger).

Da ich zugeben muss das meine Augen jetzt auch beginnen schlechter zu 
werden und mich die Qualität für den Preis wirklich überrascht hat, habe 
ich mir dann spontan für meine Arbeitsstelle die Variante mit dem 
schweren Stativ bestellen lassen:
https://sea.banggood.com/3_5X-7X-45X-90X-Double-Boom-Stand-Zoom-Simul-Focal-Trinocular-Stereo-Microscope+41MP-Camera-Microscope-For-Industrial-PCB-Repair-p-1605026.html?rmmds=detail-topright-recommendation&cur_warehouse=CN&trace_id=e21f1666819172271

Damals auch noch aus der EU (CZ) verfügbar für rund 460 Euro Brutto. 
(Jetzt nur noch aus dem CN Lager für >600, wobei das auch damals schon 
der CN Preis war...) Für den Preis muss man da (im beruflichen) Kontext 
gar nicht drüber nachdenken ob sich das auch bei seltener Nutzung lohnt. 
Da ist das nachdenken und Diskutieren teurer als das Ding selbst ;-)
Hat bereits gute Dienste geleistet! (Daher kenne ich zumindest zwei der 
wohl drei verschiedenen Kameramodelle )

> Für den Preis
> hat die Kamera aber die 3fache Auflösung, 38 statt 13 MP. Persönlich
> kann ich einer Kamera nichts abgewinnen. Da gibts keinen 3D-Eindruck.

Bei diesem Gerät ist die Kamera ja auch (normalerweise) nicht dafür 
gedacht darunter zu arbeiten. Für diejenigen die das möchten gibt es 
ebenfalls passende Lösungen. Im Bezug auf Vergrößerung und Monitorbild 
bieten die das selbe, sind nur deutlich günstiger und Kompakter. Wer es 
dennoch machen möchte, dem ist das natürlich freigestellt. Verboten ist 
es nicht ;-)

Die Kamera ist bei den Trinokularen in erster Linie zur Dokumentation 
da. Und natürlich wenn mal Bedarf besteht das Bild mehreren Personen 
gleichzeitig vorzuführen. Und das macht die ganz gut...
Mein Jobgerät benutze ich z.B. als normales Stereomikroskop wenn ich mal 
etwas filigranes Löten oder Fehler suchen muss.
Für die Dokumentation (z.B. von feinen Spuren nach Belastungsprüfungen 
und was es sonst noch so alles in Verbindung mit den 
Konformitätsprüfungen gibt, da ist es mir mittlerweile erheblich lieber 
als normale Kamera und Makroobjektiv...)

> Ob jetzt per Wechselobjektiv oder Revolver ist hauptsächlich ne
> Komfortsache.
Eine Komfortsache ist das definitiv. Vor gar nicht langer Zeit wären 
viele schon über ein bezahlbares Stereomikroskop mit einer einzigen 
Vergrößerung im Bereich von ~10 super happy gewesen. Und für das 
allermeiste reicht das auch heute noch völlig.
ICh hatte ja auch lange zeit Eines das zwei Objektive (2x und 4x) im 
Revolver hatte und dazu dann drei Sätze WEchselokkulare. Damit konnte 
ich dann von 10x bis 80x einstellen. Und auch damit kann man super 
Ergebnisse erzielen. Ist halt nur nicht so bequem - und natürlich gibt 
es Fälle wo dann der Vergrößerungsschritt grundsätzlich geht, aber etwas 
dazwischen wäre noch feiner... ;-)

ABER:
> Ausserdem hat das den Vorteil, dass man damit auch
> irgendwelche kleinen Teile messen kann, was mit Zoom wenigstens
> umständlich ist.
Dem kann ich mich aber nun gar nicht anschließen!
Denn wenn es ums Messen (egal ob mit oder ohne Doku) geht, dann ist 
heute nichts einfacher als Gerät mit festem Kameraanschluss und der 
richtigen Software. (ist bei den Mikroskop-Kameras mit USB Anschluss 
dabei...)
Bei genauen Zoomstufen gibt man die in der Software an, wenn man 
zwischen zwei Stufen hängt oder den Teilstrischen am Einsteller nicht so 
wirklich vertraut kann man dem Programm die exakte Vergrößerung dadurch 
mitteilen das man sich an irgendeinem bekannten Maß (Bohrloch, IC 
Gehäuse etc. orientiert und dem Programm mitteilt wie lang die markierte 
Strecke in wirklichkeit ist..
Also pro Zoomveränderung ein paar Sekunden und dann kannst du alle 
möglichen Abmessungen bequem recht genau Messen und Dokumentieren. Und 
das muss nicht einmal zwingend während der Arbeit am Skope sein. Das 
kann auch später ganz in Ruhe nur mit den Aufnahmen gemacht werden wenn 
man das möchte.

Siehe das angehängte Beispielbild wo ich damit mal etwas gespielt habe.
(Habe gerade leider nur eine stark komprimierte Version, muss morgen auf 
dem anderen PC mal nach der Originaldatei suchen oder eine neue Aufnahme 
machen)

Gruß
Carsten

von Uli S. (uli12us)


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Sind bei weitem keine 100€. Das erstbeste Angebot was ich gefunden habe, 
lag bei 410€, aber es waren zum einen  2X Barlowlens a ca13€ dabei. Dann 
noch irgendein Adapter und die neuere Kamera. Da sieht der Preis schon 
recht vergleichbar aus. Ich will nicht ausschliessen, dass es andere 
noch günstigere Angebote gibt, hab bloss nicht danach gesucht.
Wenigstens ist das Ärgernis, dass die Versandkosten teils deutlich mehr 
sind, als der Warenwert, bzw Preis mittlerweile weg. Offenbar haben die 
doch gemerkt, dass sie da überzogen haben. Vor allem bei Amscope war das 
übel.
Der Kram wird ganz offensichtlich zu 100% in China gebaut. Dort 
verlangten die horrende Versandkosten, während dasselbe Teil aus Amerika 
ab ner bestimmten Summe komplett Versandkostenfrei geliefert wird. Es 
würde mich gar nicht wundern, wenn die Teile noch immer mit den 
mittlerweile steinalten Maschinen aus Deutschland produziert werden, die 
uns nach dem 2.WK abgenommen wurden.
Die gingen ja erst nach Russland, wos vor 40 Jahren sowas, nachgebaute 
Rollei Kameras gab. Irgendwann war das den Russen dann nicht mehr genug 
und die Chinesen waren dann wohl dankbare Abnehmer.

Ich hab ja auch so ne Digitalmikroskopkamera, leider ist die 
Bildqualität von dem Ding unterirdisch.Zwar kann man die Helligkeit mit 
nem Poti einstellen, Das hilft aber nix, weil die Kamera dann einfach 
grade umgekehrt nachregelt. Jedenfalls schafft mans damit nicht, eine 
vernünftige Helligkeit zu erzielen.
Zur Not hält man eine Taschenlampe als Beleuchtung an die richtige 
Stelle.
Trotzdem ist das Ding ganz nett, wenn man mal irgendwo freihand eine 
schlecht lesbare Bezeichnung ablesen will, dumm nur dass der 
Schärfebereich grade mal zehntelmm ist.

Bei einem Blick durchs Okular vom optischen Mikroskop ist das überhaupt 
kein Problem.

Du sagst die Trino Kamera ist für Dokumentation, bzw mal jemand anderem 
das zu zeigen. Beides Themen die bei mir nicht auftreten. Ich hab in dem 
Zusammenhang mal gelesen, dass man da den Strahlengang umschalten muss, 
damit man die Kamera nutzen kann, dann also nur einäugig sehen kann.

Wegen dem Faktor, mir reicht 5-10-20.  Es wär auch 40 möglich, das 
empfinde ich aber schon als zu stark. Wobei man sagen muss, das ist ein 
Linearfaktor
bei den Digimikroskopen verwenden die einen flächigen Faktor so dass 
1000fach tatsächlich etwas über 30 linear ausmacht.

: Bearbeitet durch User
von Markus M. (adrock)


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Carsten S. schrieb:
> Ich habe privat übrigends, vor allem aus Platzgründen, diese Variante
> gekauft und setze die mit leichten Modifikationen ein. Habe das im
> Nachbarthread ja mal genauer beschrieben.

Bitte Link auf den Thread? Habe auch diese Variante aus Platzgründen, 
allerdings mit Tischklemme, und bin an ggfs. möglichen Verbesserungen 
interessiert...

von Uli S. (uli12us)


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Da schliess ich mich an, ich hab absichtlich ein Mikroskop mit Revolver 
und Rundsäule gewählt, weil man da recht einfach ne andere Säule 
benutzen kann. Barlowlens mit angenommen 0,3, heisst eine mehr als 
verdreifachung des Arbeitsabstands. Dumm bloss, wenn die Säule bloss 
höchstens mal 1,5mal den
normalen Abstand erlaubt. Eine Rundsäule lässt sich recht einfach gegen 
eine längere tauschen. Die immer wieder mal beim Aldi erhältlichen 
Mikroskope mit 3 Vergrösserungsstufen haben leider alle einen nicht 
modifizierbaren Sockel mit fester Säule.
Deshalb ist eine Veränderung auf die Weise nicht möglich. Anderes okular 
geht natürlich schon, wobei eine verkleinerung natürlich mit einer 
verkleinerung des Gesichtsfelds verbunden ist. Eine Barlowlinse dagegen 
macht lediglich ne Ausschnittvergrösserung, durch den vergrösserten 
Abstand
bleibt das Gesichtsfeld gleich.

Dieses Doppelrohrstativ, was du beruflich hast, würd mir schon auch 
gefallen, aber ein Preis von über 300€ egal wo ist jenseits von gut und 
böse
Dazu kommen ja aus China, oder nicht EU auch noch 60€ Steuer und x % 
Zoll drauf.

Ich seh grade, die haben in Holland auch nen Vertrieb, dort kostet das 
Teil
468€, ist zwar keine Kamera und keine Barlowlinse dabei, dafür gibts 
kostenlosen Versand und Einfuhrsteuer entfällt.
https://www.ebay.nl/itm/144525141102?hash=item21a65ea46e:g:xLEAAOSwJ~diaGWe

von olaf (Gast)


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> Dumm bloss, wenn die Säule bloss höchstens
> mal 1,5mal den normalen Abstand erlaubt.

Nach meinen Erfahrungen ist nicht die Saeule das Problem.
Irgendwann brauchst du eine Verlaengerung fuer deinen
Hals und die ist nicht so einfach zu bekommen. :)

Olaf

von Uli S. (uli12us)


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Hatte ich, glaub ich schon erwähnt, ein Kissen. Notfalls auch mehrere.
Ein etwas erhöhter Abstand ist jedenfalls nicht verkehrt. Vor allem, 
wenn man einen etwas höheren Vergrösserungsfaktor bevorzugt. Jetzt nur 
ausm Bauch raus. Ich finds besser, wenn man bei 20x einen Abstand von 
100mm mit Barlowlens hat, anstatt 50mm direkt, mit lediglich dem 
passenden Okular.
Richtig ein Problem würde das eh nur mit Faktor 5 und kleiner.
Schliesslich ist der Abstand direkt mit dem Faktor gekoppelt.

von Markus M. (adrock)


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Ich hatte mir zu meinem Mikroskop auch eine Kamera mit Autofokus 
dazubestellt, nämlich diese: 
https://de.aliexpress.com/item/1005004675631480.html

Bei einem kurzen Test hat sich aber gezeigt, dass mit der Kamera der 
Sichtbereich kleiner ist, als wenn ich durch die Okulare schaue. 
Verwendet habe ich einen C-Mount Adapter "1X".

Ich habe zugegebenermaßen von Optik wenig Ahnung, daher die Frage:

Wie ändert sich der Sichtbereich wenn ich einen C-Mount Adapter "0,5X" 
oder "0,35X" nehme? Sofern der Faktor die Vergrößerung angibt, sollte er 
ja dann größer sein, oder?

von Uli S. (uli12us)


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Rein vom logischen her, je kürzer der Adapter umso grösser ist das 
Sichtfeld. Mich irritiert nur, dass es Adapter mit 0,5 und 0,35 gibt, 
die genau gleich hoch sind, eventuell ist da doch noch irgendeine Linse 
drin verbaut. Die Lichtstrahlen beschreiben ja einen Kegel, demzufolge 
kriegt man, wenn die Kamera weiter entfernt ist, bloss ne 
Ausschnittvergrösserung.

von olaf (Gast)


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> Bei einem kurzen Test hat sich aber gezeigt, dass mit der Kamera der
> Sichtbereich kleiner ist, als wenn ich durch die Okulare schaue.

Das ist bei mir auch so. Stoert mich aber nicht weiter da man die
Kamera nur ab und zu mal fuer ein Foto braucht.

Olaf

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Markus M. schrieb:
> Bitte Link auf den Thread? Habe auch diese Variante aus Platzgründen,
> allerdings mit Tischklemme, und bin an ggfs. möglichen Verbesserungen
> interessiert...

Das war an änderungen wirklich nichts besonderes, in erster Linie nur 
eine Anpassung an "meine" Platzsituation...
Wobei ich schon sagen muss das die Anbringung des "Oberlagers" schon 
einen massiven Stabilitätsgewinn gebracht hat. Die kleinen Stative sind 
halt nicht wirklich für die großen Zoom Köpfe gedacht und eher etwas 
schächlich. Das wird von den Händlern halt nur so zusammengestllt...
Nur brauchen die großen halt "viel Platz".

Hier aber der Linkt zum Thread:
Beitrag "Welchen Mikrosop-Halter würdet ihr kaufen und warum?"

Und der Beitrag von mir:
Beitrag "Re: Welchen Mikrosop-Halter würdet ihr kaufen und warum?"
(Wobei das wie geschrieben in erster Linie halt anpassungen speziell für 
meine Situation und keine generellen Verbesserungen sind. Aber 
vielleicht als Anregung...)

Markus M. schrieb:
> Wie ändert sich der Sichtbereich wenn ich einen C-Mount Adapter "0,5X"
> oder "0,35X" nehme? Sofern der Faktor die Vergrößerung angibt, sollte er
> ja dann größer sein, oder?

JA!
Wenn man relativ genau dieselben Ausschnitte über Kamera und Okular 
sehen will, dann braucht man einen 0,3 Adapter!

Uli S. schrieb:
> Mich irritiert nur, dass es Adapter mit 0,5 und 0,35 gibt,
> die genau gleich hoch sind, eventuell ist da doch noch irgendeine Linse
> drin verbaut.

Die sind sogar kürzer...
Da ist, anders als beim 1,0 Adapter, tatsächlich eine Linse verbaut!

Die infos zu den Adaptern und einiges andere stehen aber auch in dem 
oben verlinkten Thread!

Uli S. schrieb:
> Ich hab in dem
> Zusammenhang mal gelesen, dass man da den Strahlengang umschalten muss,
> damit man die Kamera nutzen kann, dann also nur einäugig sehen kann.

Das ist ein anderes (wahrscheinlich ein Vorläufer-) Modell!
Bei dem oben verlinkten Kopf und identischen ist kein Umschalter mehr 
vorhanden und alle drei optischen Pfade funktionieren gleichzeitig!

Gruß
Carsten

von Markus M. (adrock)


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Carsten S. schrieb:

> Uli S. schrieb:
>> Ich hab in dem
>> Zusammenhang mal gelesen, dass man da den Strahlengang umschalten muss,
>> damit man die Kamera nutzen kann, dann also nur einäugig sehen kann.
>
> Das ist ein anderes (wahrscheinlich ein Vorläufer-) Modell!
> Bei dem oben verlinkten Kopf und identischen ist kein Umschalter mehr
> vorhanden und alle drei optischen Pfade funktionieren gleichzeitig!

Ja, das ist der feine Unterschied der sich auch im Preis bemerkbar 
macht. Das Stichwort lautet "simul focal", d.h. sowohl die Okulare als 
auch der Kameraport funktionieren gleichzeitig ohne Umschalten.

von Markus M. (adrock)


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Carsten S. schrieb:

> Markus M. schrieb:
>> Wie ändert sich der Sichtbereich wenn ich einen C-Mount Adapter "0,5X"
>> oder "0,35X" nehme? Sofern der Faktor die Vergrößerung angibt, sollte er
>> ja dann größer sein, oder?
>
> JA!
> Wenn man relativ genau dieselben Ausschnitte über Kamera und Okular
> sehen will, dann braucht man einen 0,3 Adapter!

Danke, genau diese Info habe ich gebraucht. Werde mir den dann wohl auch 
noch bestellen, ist auch nicht so ein Klopper wie der 1X Adapter.

von Frank G. (frank_g53)


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olaf schrieb:
> Irgendwann brauchst du eine Verlaengerung fuer deinen
> Hals und die ist nicht so einfach zu bekommen. :)

So ging es mir auch, wenn ich das Mikroskop (Zeiss Stemi SV8) für 
Lötarbeiten nutze.
Daher habe ich mir ein Digital-Mikroskop zugelegt, da es gerade 
angeboten wird: 
https://www.elektor.de/andonstar-ad1605-4k-hdmi-digital-microscope

Ich war erst skeptisch, weil ich hier des Öfteren las, dass man zum 
Löten ein räumliches Sehen braucht.
Habe es trotzdem probiert und bin letztendlich begeistert. Ich gucke 
bequem nach vorne während ich z.B. löte. Keine Verzögerung bei der 
Bildwiedergabe. Etwas Übung braucht es aber schon.
Der Lötabstand mit der normalen Vergrößerung ist 180mm

von Manne (Gast)


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olaf schrieb:
> Irgendwann brauchst du eine Verlaengerung fuer deinen
> Hals und die ist nicht so einfach zu bekommen. :)

Dann stimmt was mit der Höhe deines Tisches oder deiner Sitzgelegenheit 
nicht.

Frank G. schrieb:
> So ging es mir auch, wenn ich das Mikroskop (Zeiss Stemi SV8) für
> Lötarbeiten nutze.
> Daher habe ich mir ein Digital-Mikroskop zugelegt, da es gerade
> angeboten wird:
> https://www.elektor.de/andonstar-ad1605-4k-hdmi-digital-microscope

Im Ernst? Du ersetzt ein hochklassiges Stereomikroskop durch ein maßlos 
überteuertes Digitalteil? Naja. Was soll man da sagen?

von Frank G. (frank_g53)


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Manne schrieb:
> Du ersetzt ein hochklassiges Stereomikroskop

Nein, ich würde sagen "ergänzt". Bei Bedarf hole ich das echte Mikroskop 
aus dem Regal. Ist doch ziemlich klobig. Das digitale Mikroskop schwenke 
ich um 90° und kann den Prüftisch anderweitig nutzen.

von Uli S. (uli12us)


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Klobig ist da jetzt nicht die richtige Bezeichnung, halt ewig lang.
Ich sag mal mein Chinateil ist höchstens halb so lang, eher sogar bloss 
1/3.
Hat aber dafür lange nicht die Qualität, von den Verstellmöglichkeiten 
ganz zu schweigen. Die Länge wird wahrscheinlich dafür gebraucht werden, 
damit man die Okularrohre beliebig verdrehen kann. Das können die 
einfachen nur sehr beschränkt und nur vom Abstand her.

von olaf (Gast)


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> Klobig ist da jetzt nicht die richtige Bezeichnung, halt ewig lang.
> Ich sag mal mein Chinateil ist höchstens halb so lang, eher sogar bloss
> 1/3.

Jau, den Eindruck hab ich aber auch. Das sieht ja aus wie 1950 wenn der 
Professor mit dem weissen Kittel durch sein Labor schritt und bei den 
Studenten im stehen nachpruefen wollte was die da so treiben. :-D

Und um es mal ganz klar zu sagen, ohne 3D koennte ich nicht arbeiten. 
Man loetet ja nicht nur, man arbeitet da auch mit der Pinzette und 
Loetkolben!

Hier mal ein kleines Beispiel von gestern wo ich einen Kondensator am 
Reset des SSD1306 vergessen hatte. (palmface) Da moechte ich doch den 
Draht anloeten koennen, ich moechte das in der Luft stehende Stueck vom 
Draht danach verzinnen, mit eleganten Schwung um die 0603er verlegen um 
es dann wieder anzuloeten. Das moechte ich nicht ohne Stereo. Liegt aber 
bestimmt daran das ich keine JBC habe wo man SMD immer mit 2mm Meissel 
loetet. :-D

Groessenvergleich: Auf der Rueckseite ist so ein 128x32pixel Oledmodul, 
die fetten Chinafertig-module kann ich nicht verwenden was das in einen 
4Ghz Messverstaerker kommt der an den BNC-Anschluss meines Oszis kommt 
und dabei die anderen Anschluesse nicht ueberdecken soll.

Olaf

von Uli S. (uli12us)


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Mir ist da wegen der Höhe noch was eingefallen. Es gibt die Fa Wabeco, 
die
Drehbänke, Fräsmaschinen und diverses Zubehör verkauft und einiges davon 
auch selber herstellt. Unter anderem haben die Bohrständer mit einer 
horizontalen Stange im Angebot, die mit Sicherheit deutlich stabiler 
sind, wie diese Chinakonstruktion mit dem einen waagrechten Holm.
Die Teile gibts mit ner Höhe von nem Meter.
Allerdings wird die Verstellung wohl etwas weniger leicht ablaufen, wie 
bei dem Chinateil.
https://www.wabeco-remscheid.de/ubersicht-bohrstander

von Gerald K. (geku)


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Ich verwende das SWIFT Optical Professionelles Niveau 10X / 
20X-Vergrößerung Binokulares Stereo-Mikroskop mit Weitwinkel 10X und 20X 
Okularen, 2 Flexible LED-Licht, Schwenkbarem Auslegerarm, und 
Kamerakompatibilität https://amzn.eu/d/c3t5BYp seit zwei Jahren.

Der Vorteil ist der große Arbeitsraum unter dem Stereo-Mikroskop der 
Lötarbeiten unter diesem zulässt. 10 fache Vergrößerung ist für 
Lötarbeit und Kontrolle der Lötstellen mehr als ausreichend. Leider 
besitzt es kein Zoom und so wird die Ebene der maximalen Schärfe durch 
den Abstand vorgegeben. Aber für 232€ ist es ein brauchbares Gerät.

: Bearbeitet durch User
von olaf (Gast)


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> Der Vorteil ist der große Arbeitsraum unter dem Stereo-Mikroskop der
> Lötarbeiten unter diesem zulässt.

Sowas kann man nicht verallgemeinern. Bei mir sind niemals Platinen
unter dem Mikroskop die groesser wie 100x160 sind, in aller Regel
sogar wesentlich kleiner.

> 10 fache Vergrößerung ist für
> Lötarbeit und Kontrolle der Lötstellen mehr als ausreichend.

Auch das haengt von dem ab was man macht. Ich schaetze mal das ich etwa 
20% meiner Arbeiten bei 40x mache und den Rest dann bei weniger.
Zoom moechte ich nicht mehr missen!

Olaf

von Gerald K. (geku)


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olaf schrieb:
>> Der Vorteil ist der große Arbeitsraum unter dem Stereo-Mikroskop
> der
>> Lötarbeiten unter diesem zulässt.
>
> Sowas kann man nicht verallgemeinern. Bei mir sind niemals Platinen
> unter dem Mikroskop die groesser wie 100x160 sind, in aller Regel
> sogar wesentlich kleiner.

Wichtig ist der Abstand zwischen der Leiterplatte und Objekiv. Es 
erleichtert das Arbeiten mit dem Lötkolben unter dem Mikroskop. Außerdem 
ist die Belastung der Optik durch den Lötschmauch geringer. Ein 
geigneter Lüfter hilft zusätzlich.

>> 10 fache Vergrößerung ist für
>> Lötarbeit und Kontrolle der Lötstellen mehr als ausreichend.
>
> Auch das haengt von dem ab was man macht. Ich schaetze mal das ich etwa
> 20% meiner Arbeiten bei 40x mache und den Rest dann bei weniger.
> Zoom moechte ich nicht mehr missen!

Je größer die Vergrößerung durch das Mikroskop, umso

- kleiner ist der Bereich der scharfen Abbildung
- geringer der Abstand zwischen Objektiv und Objekt
- schwieriger die Positionierung von Bauelemenen und Lötkolben unter dem 
Mikroskop, zumal der Ausschnitt des Objekts immer kleiner wird

Lötarbeiten führe ich mit 10 facher Vergrößerung durch, die Kontrolle 
führe ich bei Bedarf mit einem digitalen Mikroskop durch. Dieses besitzt 
eine stärkere Vergrößerung und kann Bilder zwecks Dokumentation 
speichern. Hier spielt der Raum zwischen Objekiv und Objekt eine 
untergeordnete Rolle. Ein Stereoeffekt ist auch nicht erforderlich.

Welchen Einfluß hat das Zoom auf den Schärfenbereich?

Gute Mikroskope mit Zoom sind in der Anschaffung wesentlich teurer.

von olaf (Gast)


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> - kleiner ist der Bereich der scharfen Abbildung

Klar, aber man arbeitet ja auch an immer kleineren Sachen.
Man kann das im uebrigen verbessern wenn man das Licht
heller dreht und die Blenden in den Augen zu gehen.
Deshalb ist auch ein gutes Ringlicht wichtig.

> - geringer der Abstand zwischen Objektiv und Objekt

Du erinnerst dich? Dafuer haben wir extra die Barlowlinse davor 
geschraubt. .-)

> - schwieriger die Positionierung von Bauelemenen und Lötkolben unter dem
> Mikroskop, zumal der Ausschnitt des Objekts immer kleiner wird

Kein Problem wenn Platine und Bauteile immer kleiner werden. :-)

Natuerlich wenn ein fettes SOT23 auf der Platine ist dann zoom ich auch 
etwas raus. Wie gesagt 20% bei maximaler Vergroesserung nicht 100!

> Gute Mikroskope mit Zoom sind in der Anschaffung wesentlich teurer.

Weiss nicht mehr genau was ich bezahlt habe, glaube so um die 350-380 
fuer Trinocular mit Kamera. Finde ich okay. Kein Vergleich mit den 
Teilen die man so in der Firma hat wo man schnell 10-20 mal soviel 
zahlt.

Olaf

von Markus M. (adrock)


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Hier mal ein Screenshot von meiner Full-HD Kamera am Mikroskop 
Kameraport mit 0,5 Barlowlinse auf max. Vergrößerung, d.h. die 
Vergrößerung ist dann "nur" ca. 22,5.

Ist schon krass dass man quasi die Dicke des Bestückungsdrucks sehen 
kann :-)

Also im Großen und Ganzen bin ich mit dem Mikroskop zufrieden (für den 
Preis, um die 600 EUR). Habe nur einen einfachen Arm aus Platzgründen, 
für eine bessere Konstruktion ist einfach kein Platz da.

: Bearbeitet durch User
von Markus M. (adrock)


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Eine Frage hätte ich doch noch:

Ist es normal, dass man den Fokus doch recht stark justieren muss, wenn 
man zoomt? Also wenn ich z.B. von der minimalen bis zur maximalen 
Vergrößerung zoome, muss ich bei mir den Fokus (==Abstand zum Objekt) 
auch nachstellen um mehrere cm.

von Olaf (Gast)


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> Ist schon krass dass man quasi die Dicke des Bestückungsdrucks sehen
> kann :-)

Krass ist es wenn du den ganzen Tag dicke Kupferbalken unter dem
Mikroskop biegst und das eigentlich nur 0.2er Faedeldraht ist. :)
Fuer feine Sachen nehme ich auch schon mal eine einzelne Silberlitze
aus dem Schirm von RG316.
Es gibt da aber Grenzen. Wenn der Kupferdraht zu duenn ist dann
kann man den zwar unter dem Mikroskop noch loeten, er loest sich
aber im Loetzinn auf und faellt einfach ab. Grummel....

> Ist es normal, dass man den Fokus doch recht stark justieren muss, wenn
> man zoomt?

Ist bei meinem Chinascope auch so. Ich meine bei einem Mantis ist
es nicht so. :)  Ich muss bei meinem auch mit der Kamera nochmal
getrennt fokussieren. Da ist auch nicht bei jedem Mikroskop so.

Olaf

von Uli S. (uli12us)


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Mehrere cm wohl eher nicht, im mm Bereich durchaus. So eine 
brennweitenvariable Linse ist ja im Gegensatz zu nem Zoom beim 
Fotoapparat eine vergleichsweise simple Konstruktion.
Bei nem richtigen Zoom gibts ja mehrere Linsengruppen die sich 
unterschiedlich, teils sogar brennweitenabhängig gegenläufig 
verschieben, das lässt sich bei den kleinen Mikroskopobjektiven gar 
nicht realisieren. Bzw, gehen würds wahrscheinlich schon, würde aber 
derart teuer, dass niemand mehr so ein Teil kaufen könnte.
Wobei heute mit 3D-Druck, angespritzten Asphären und ähnlichen Tricks
eigentlich kein Grund mehr besteht, sowas nicht zu bauen.

von spess53 (Gast)


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Hi

>Ich verwende das SWIFT Optical Professionelles Niveau 10X / >
>20X-Vergrößerung ...

Sieht verdammt nach Bresser Biorit ICD-CS aus.

MfG Spess

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Markus M. schrieb:
> Ist es normal, dass man den Fokus doch recht stark justieren muss, wenn
> man zoomt?

Unterschiedlich. Meins ist als "parafokal" beschrieben, was ja bedeutet, 
dass man die Schärfenebene gar nicht nachstellen müsste. Real muss man 
sie noch geringfügig justieren. Andere Mikroskope, mit denen ich 
gearbeitet habe, sind da allerdings viel schlechter.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Olaf schrieb:
> Wenn der Kupferdraht zu duenn ist dann
> kann man den zwar unter dem Mikroskop noch loeten, er loest sich
> aber im Loetzinn auf und faellt einfach ab. Grummel....

Da müsste man wieder das Lötzinn mit Cu-Anteil haben

von Carsten (Gast)


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Hi,

Markus M. schrieb:
> Eine Frage hätte ich doch noch:
>
> Ist es normal, dass man den Fokus doch recht stark justieren muss, wenn
> man zoomt? Also wenn ich z.B. von der minimalen bis zur maximalen
> Vergrößerung zoome, muss ich bei mir den Fokus (==Abstand zum Objekt)
> auch nachstellen um mehrere cm.
Kommt darauf an ;-)

Dazu mal zwei Quotes aus dem Nachbarthread zum selben Thema:

Carsten S. schrieb:
> Die mangelnde Fokusstabilität und das Kamerabild sowie Okkularblick bei
> den China-Mikroskopen nicht gleichzeitig scharf sind hört man ja öfter
> schon mal. Während andere das Gegenteil behaupten. ICh vermute
> mittlerweile das hier einfach ein Einstellproblem vorliegt.

Carsten S. schrieb:
> Ob das Gerät Fokusstabil ist prüft man am besten an dem man bei
> MAXIMALER Vergrößerung scharf stellt. ISt das Bild bei maximalere
> Vergrößerung scharf, dann muss es auch nach mehrmaliger Betätigung des
> Zoom-Rades in jeder Stellung weiter scharf sein!
> (WEnn man jedoch bei geringer Vergrößerung scharf stellt und dann die
> Verstärkung erhöht, dann KANN es auch bei perfekt eingestellten Gerät
> jeder Preisklasse unscharf werden.
> Je niedriger die Vergrößerung um so weiter kann man vom idealen
> Fokusbereich entfernt sein ohne das das Bild merklich an Schärfe
> verliert. Bei höherer Vergrößerung wird der Einstellfehler aber immer
> deutlicher! Daher eigenet sich für die PRÜFUNG nur der OBEN genannten
> Weg.

In dem Beitrag ist auch der Weg beschrieben der schließlich bei mir und 
(laut Rückmeldungen) auch anderen zum Erfolg geführt hat.
Fullquote spare ich mir aber - Link zum Beitrag:

Beitrag "Re: Welchen Mikrosop-Halter würdet ihr kaufen und warum?"

Gruß
Carsten

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