Hallo, habe seit einigen Jahren keine ATMEL AVRs mehr programmiert - ungefähr seit der Übernahme durch PIC. Jetzt finde ich auf den Produktseiten von PIC (beispielsweise) keine ATtiny 24 mehr ...! Kann mir bitte jemand einen kleinen Überblick geben - werden die ATtinyxxx aus ehemals ATMEL Zeiten nicht mehr produziert, welche Nachfolgerpolitik fährt PIC, können die alten Programming Boards weiterverwendet werden ? Ich lese mir den aktuellen Status auch gern an - hat jemand einen Link für mich, bin noch nicht fündig gewroden? Vielen Dank im voraus!
Upps - sehe gerade https://ww1.microchip.com/downloads/en/DeviceDoc/30010135E.pdf ... hatte diese Seite vorher nicht gesehen ... es gibt also noch alle Atmel Typen von früher! Gruesse
Raider heisst jetzt Twix, sonst ändert sich nix. ;-) OK, doch. Programmier- und Debug-Interfaces haben sich über die Jahrzehnte gelegentlich geändert. Neue Designs und alte Programmer/Debugger könnten sich ins Gehege kommt und der gute alte STK-500 kommt an seine Grenzen. Das hat aber wohl weniger mit Microchip zu tun, als mit dem Zahn der Zeit.
Die AVRs sind noch lange nicht tot :) Ich geb Dir aber den dringenden Tipp Dich lieber mit den neuen Series-0/1/2 Typen zu befassen. Billiger, besser erhältlich, leistungsfähiger!
Hendrik L. schrieb: > werden die ATtinyxxx aus ehemals ATMEL Zeiten nicht mehr produziert Naja, es gibt gewiss welche, die nicht mehr produziert werden, ATtiny11, 12, 15, 22 fielen mir da so ein. :-) Aber alles, was nachgefragt wird, wird schon auch noch produziert, zuweilen natürlich mit den "saisonal üblichen" Vorlaufzeiten … Lust L. schrieb: > Dich lieber mit den neuen Series-0/1/2 Typen zu befassen Wenn man nicht auf einen bestimmten Typ festgelegt ist, ist das allemal eine sinnvolle Idee.
Jörg W. schrieb: > Aber alles, was nachgefragt wird, wird schon auch noch produziert, > zuweilen natürlich mit den "saisonal üblichen" Vorlaufzeiten … Die Krise hat auch Vorteile. Wenn das Zeug sowieso erst in 2 Jahren eintrudelt, hat der Kunde genug Zeit, sich auf ähnliche bis kompatible Nachfolger umzustellen. Da kann man als Hersteller schon mal die Gelegenheit nutzen, die alten ganz einzustellen.
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Toll - Danke für die regen Antworten. Habe halt noch mein gutes altes STK500 ... ! Und ich verwende für meine Zwecke gerne DIL Steckfassungen (keine SMDs). Wenn ich also auf die Series-0/1/2 Typen wechsele, gibt es die als DIL Typen und welches Programmierboard nehme ich (welche IDE) ? Danke!
Für die neuen lohnt es sich, sich ein oder zwei Curiosity Nano Boards zuzulegen. Da kannst du auch den Programmer abtrennen und extern benutzen. Ist im Prinzip ein heruntergestricktes Atmel-ICE, was da drauf ist. Mit DIL habe ich keine Ahnung, benutze ich schon lange nicht mehr produktiv – im STK500 schon, um AVRDUDE zu entwickeln, aber SOIC-Nullkraft-Sockel auf DIL gibt's auch preiswert.
Hendrik L. schrieb: > Und ich verwende für meine Zwecke gerne DIL Steckfassungen (keine SMDs). AVR128DA28. Viel mächtiger als jeder Tiny. Allerdings: mit einem STK500 kannst du den genausowenig programmieren wie die neuen Tinys, der hat genau wie die UPDI als Programmier- und Debugschnittstelle. Zum reinen Programmieren kann man selbst für ganz kleines Geld einen Adapter bauen. Zum Debuggen muß man allerdings relativ tief in die Tasche greifen.
> Zum Debuggen muß man allerdings relativ tief in die Tasche greifen. Das dürfte am günstigsten mit dem MPLAB Snap gehen. Der kann neben UPDI auch das klassische ISP, debugWire, JTAG und anderes, und ist mit 'ner Buchsenleiste im bastelfreundlichen 2.54mm-Raster ausgestattet. Über die macht er alle Protokolle. Er kommt auch mit verschiedenen Versorgungsspannungen zurecht (zwischen 1.2 V und 5.5 V), und neben AVRs kann er auch PICs und einige SAMD-ARMse programmieren und debuggen. Benutzen kann man den z.B. mit Microchip Studio (Atmel Studio). Debugwire können ziemlich viele der neueren AVRs, so auch diverse Tinys. Reichelt will für das Ding 60 EUR sehen, netto kostet er etwa 35. Komischer Mehrwertsteuersatz, aber Reichelt ist eh dabei, Conrad das Apothekenschild abspenstig zu machen. https://www.reichelt.de/mplab-snap-in-circuit-debugger-programmierer-pg164100-p328583.html
Jörg W. schrieb: > Da kannst du auch den Programmer abtrennen und extern benutzen. Ist im > Prinzip ein heruntergestricktes Atmel-ICE, was da drauf ist. Und auch als Debugger. Ca.17€ so ein kleines Curiosity Nano. Das physische Abtrennen von der Platine ist nicht vorgesehen aber möglich. Einfacher ist das Abklemmen des via Brücken verbundenen AVR-Controllers direkt auf dem Board. c-hater schrieb: > AVR128DA28. Viel mächtiger als jeder Tiny. Am besten gleich AVR128DB28. Fehlerfreier und mit praktischem Pegelwandler für I2C,SPI,UART. Die AVRxxDx28 gibts in DIL.
Lust L. schrieb: > Jörg W. schrieb: >> Da kannst du auch den Programmer abtrennen und extern benutzen. Ist im >> Prinzip ein heruntergestricktes Atmel-ICE, was da drauf ist. > > Und auch als Debugger. Ca.17€ so ein kleines Curiosity Nano. Das > physische Abtrennen von der Platine ist nicht vorgesehen aber möglich. > Einfacher ist das Abklemmen des via Brücken verbundenen AVR-Controllers > direkt auf dem Board. > > c-hater schrieb: >> AVR128DA28. Viel mächtiger als jeder Tiny. > > Am besten gleich AVR128DB28. > Fehlerfreier und mit praktischem Pegelwandler für I2C,SPI,UART. > Die AVRxxDx28 gibts in DIL. Noch einmal vielen Dank für die regen Beteiligungen ... man ich habe wohl ein ganzes Jahrzehnt versäumt ...! Habt Ihr / Hast Du eine Bezugsquelle für mich (AVR128DA28), die akzeptable Preise bei 10 - 20 Stück verlangt? Danke!
Hendrik L. schrieb: > Bezugsquelle akzeptable Preise Ich glaube nicht daß es hier große Unterschiede gibt. Farnell,Mouser und Digikey haben AVR128Dx für gute 2€ auf Lager, dort bestelle ich (wenige) mit. Die maximale Ausbaustufe brauchts natürlich längst nicht immer, die kleineren Tiny sind oft sinnvoller. Hier möchte ich mal den 1614 (1€) herausheben wegen des kleinen SMD Gehäuses bei bastler-löttauglichem Pin-Abstand (und 2 unabhängigen ADCs).
Lust L. schrieb: > Das physische Abtrennen von der Platine ist nicht vorgesehen aber > möglich. Ich meinte das auch elektrisch.
Lust L. schrieb: > Das physische Abtrennen von der Platine ist nicht vorgesehen aber > möglich. Ergibt einen hübsch kompakten Debugger-Winzling. In den zugehörigen MicrochipStudio Tool-Optionen muß dann nur noch die Anzeige für sämtliche unterstützte (UPDI) Controller "freigeschaltet" werden.
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c-hater schrieb: > AVR128DA28. Viel mächtiger als jeder Tiny. Es gibt immer mächtigere Chips. Trotzdem will die nicht jeder haben. Ich will mein Auto auch nicht durch einen Ferrari Testarossa, einen Traktor, einen Kipplaster oder einen Schaufelradbagger ersetzen. Ich will mein Auto so wie es ist, obwohl es diesen anderen genannten Fahrzeugen in beinahe jeder Hinsicht weit unterlegen ist.
Stefan ⛄ F. schrieb: > c-hater schrieb: >> AVR128DA28. Viel mächtiger als jeder Tiny. > > Es gibt immer mächtigere Chips. Trotzdem will die nicht jeder haben. Ich > will mein Auto auch nicht durch einen Ferrari Testarossa, einen Traktor, > einen Kipplaster oder einen Schaufelradbagger ersetzen. Ich will mein > Auto so wie es ist, obwohl es diesen anderen genannten Fahrzeugen in > beinahe jeder Hinsicht weit unterlegen ist. In der Tat, ich benötige eine Watchdog Funktion, um einen anderen Controller zu überwachen / zu rebooten und drei RGB Farben flexibel zu generieren. In der Theorie sollten also 3 PWM "Timer" ... und 8 Beinchen genügen ... ;-) Den Watchdog time ich über Long Integer Addition, es kommt nicht auf die Milli Sekunde an. Danke & Gruß
Jörg W. schrieb: > ein oder zwei Curiosity Nano Boards > zuzulegen. Da kannst du auch den Programmer abtrennen und extern > benutzen. Kannst Du bitte einmal konkret bennen (Link) welches Curiosity Nano Board das ist? Würde mir dann eines besorgen. Danke
Im Prinzip kannst du wahrscheinlich jedes davon nehmen, was einen AVR drauf hat. Ich selbst habe sie gerade nur mit AVR128Dx drauf hier, aber das wäre zumindest aus Sicht des TE völlig übertrieben.
https://www.microchip.com/en-us/development-tool/DM080103 ATtiny1607 dürfe einer der kleineren AVRs sein, für den es sowas gibt.
Jörg W. schrieb: > ATtiny1607 dürfe einer der kleineren AVRs sein, für den es sowas gibt. Danke Dir!
Preislich nimmt sich's nichts welcher Controller drauf ist. Inzwischen sind wir bei 20 Euro pro Curiosity Nano.
Stimmt, selbst der mit dem SAME51 kostet ähnlich. Das Atmel-ICE ist nun schon über 160 Euro, ich glaube, zur Markteinführung lag das bei 50 oder 60 (und die bare PCBs davon bei 38, billiger als dazumals der AVR Dragon). Sieht so aus, als wöllten sie die Ex-Atmel-Tools per Geldhahn ausphasen wollen.
Dann ist ja selbst der Reichelt-Preis des Mplab Snap noch brauchbar.
DerEgon schrieb: > Dann ist ja selbst der Reichelt-Preis des Mplab Snap noch brauchbar. Bei Mouser ist der sogar lieferbar, für 42.58 EUR. Ich denke darüber nach, mir einen zu bestellen, wenn sich noch jemand findet, wäre das auch schon versandkostenfrei von Mouser.
Stefan ⛄ F. schrieb: > c-hater schrieb: >> AVR128DA28. Viel mächtiger als jeder Tiny. > > Es gibt immer mächtigere Chips. Trotzdem will die nicht jeder haben. Da gebe ich dir durchaus Recht. Früher(tm) wäre ich auch nie auf die Idee gekommen, z.B. einen ATtiny85 durch einen AVR128DA28 ersetzen zu wollen, jedenfalls so lange nicht, wie der Tiny halt für den Job langt. Heute(tm) sieht das anders aus. Wenn ich den AVR128DA28 für fast denselben Preis sofort bekommen kann, auf den Tiny85 aber (unbestimmt) viele Wochen warten müsste, steigt meine Bereitschaft, diese völlig überdimensionierte Alternative zu verwenden, doch dramatisch an... Ich denke: Am Ende der "Chipkrise" (möge es doch möglichst bald kommen) wird der Markt völlig anders aussehen als damals(tm) in den guten alten Zeiten. Da wird man umdenken müssen. Klug ist, wer schon mit Umdenken angefangen hat...
Jörg W. schrieb: > Sieht so aus, als wöllten sie die > Ex-Atmel-Tools per Geldhahn ausphasen wollen. Scheinbar hat sich an der Taktik nix geändert. Das war ja schon zu Atmel-Zeiten so: Beitrag "Re: AVRISP MKII nicht mehr lieferbar - Alternativprodukt?"
Bernd schrieb: > Jörg W. schrieb: >> Sieht so aus, als wöllten sie die >> Ex-Atmel-Tools per Geldhahn ausphasen wollen. > Scheinbar hat sich an der Taktik nix geändert. Das war ja schon zu > Atmel-Zeiten so: Recherchiere lieber einmal seit wann es den MKII nicht mehr zu kaufen gibt. Danach revidierst du sicherlich deine Aussage. Wer mit aktuellen MC Controllern arbeitet die UPDI als Schnittstelle haben benötigt einen MKII nicht mehr. Der benötigt einen ICE "nur" zum debuggen, aus Hobbyist Sichtweise. Zum flashen reicht im einfachsten Fall ein Widerstand oder eine Diode, etwas Kabel und Python auf dem Rechner. Wer avrdude kompatibel flashen möchte benötigt eine kleine Eigenbau Platine mit einem Controller als Übersetzer. https://github.com/ElTangas/jtag2updi https://github.com/mraardvark/pyupdi Wobei es für die Python Variante etwas neues gibt: https://pypi.org/project/pymcuprog/
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Veit D. schrieb: > Zum flashen reicht im einfachsten Fall ein Widerstand oder eine Diode Naja, der wesentliche Punkt des alten AVRISPmkII war seine Robustheit. Das Ding war für den rauen Industrieeinsatz konzipiert worden, da kannst du mit der UART mit Widerstand und Diode nicht mithalten. Außerdem gibt's natürlich nach wie vor die ISP-programmierbaren AVRs, die sind ja noch nicht abgekündigt.
Das umgebastelte ATTINY416-XNANO (kann leider nur 5V). https://www.microchip.com/en-us/development-tool/attiny416-xnano
Jörg W. schrieb: > Naja, der wesentliche Punkt des alten AVRISPmkII war seine Robustheit. > Das Ding war für den rauen Industrieeinsatz konzipiert worden, da kannst > du mit der UART mit Widerstand und Diode nicht mithalten. Mit hinreichender Kompetenz kann man natürlich so einen USB-Seriell-Wandler auch mit einer deutlich fehlertoleranteren Adapterschaltung ausrüsten, mit der man die Robustheit eines AVRISPmkII mindestens erreichen, aber auch deutlich übertreffen kann. Und es bleibt dabei immer noch spottbillig... Also: das sind ganz klar Scheinargumente der Ewiggestrigen.
Hallo Jörg, ich will jetzt nicht endlos diskutieren oder ich hatte mich unklar ausgedrückt. Naja was solls. Ich sprach extra von Hobby und UPDI Versionen. Das es noch ISP Controller gibt habe ich nicht bestritten. Das so ein jtag2updi und pyupdi Adapter in der Form nur für zu Hause interessant sind sollte klar sein. Oder meinetwegen für jemanden im Labor. Das habe ich vorrausgesetzt. Für die Industrie gibt es ja genau den ICE. Wobei ich jedoch die mechanische Robustheit des Teils in Frage stelle wenn man sich die filigrane RM 1,27mm Buchse und das nötige RM 0,65mm Flachbandkabel anschaut. Das hat aus meiner Sicht nichts mit robusten Industrieeinsatz zu tun. Wer damit im Feld unterwegs ist benötigt schon eine kundige Bedienerhand. Da ist nichts mit schnell mal an- und abstöpseln. Zum Glück habe ich mir eine Ausziehhilfe mit eingepresst. Auf Platinenseite sitzt eine Buchse mit Auswurfhebel. Zur elektrischen Robustheit des ICE kann ich nichts sagen. Für mich ist Robustheit die Summe aus elektrischer und mechanischer zusammen. Ich werde meinen ICE jedenfalls wie ein rohes Ei behandeln. Notfalls habe ich noch meine UPDI Selbstbauadapter.
Veit D. schrieb: > Ich sprach extra von Hobby und UPDI Versionen. Fürs Hobby war das AVRISPmkII aber eh nie die erste Wahl, da gab's auch damals schon preiswertere Lösungen.
Veit D. schrieb: > Das so ein jtag2updi und pyupdi Adapter in der Form nur für zu Hause > interessant sind sollte klar sein. Oder meinetwegen für jemanden im > Labor. Warum eigentlich. Fehlerfreie Funktion fragt nicht nach dem Einsatzort.
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