Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Suche Rat zur Jobsuche


von Dieter (Gast)


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Hallo,

Ich bin auf Jobsuche als Funktionsentwickler (Algorithmen). Leider finde 
ich in der Region Stuttgart nur Dienstleister. Die größeren wollen nur 
Berufserfahrene haben. Was soll ich tun? Auf andere Stellen bewerben, 
die in Unternehmen frei sind oder beim DL meine 2 Jahre absitzen und 
dann weiterziehen? Es ist so schwer als frischer Ing.-Absolvent in 
normale Arbeitsverhältnisse zu kommen. Weiß jemand wo gerade eingestellt 
wird? Würde gerne in der Region bleiben.

: Gesperrt durch Moderator
von rbx (Gast)


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Dieter schrieb:
> Was soll ich tun?

Weiterversuchen. Bei Mercedes oder Waffenproduktion bewerben, oder 
wenigstens hingehen und umhören(!), kann nicht so schlecht sein.

von Jochen der Rochen (Gast)


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Du schränkst dich halt schon relativ stark ein, wenn du in einer 
bestimmten Region bleiben möchtest. Habe ich damals auch festgestellt 
aber mich dann doch entschieden, mich weiter weg zu bewerben.

Kann ich auch empfehlen, sofern es natürlich mit irgendwelchen äußeren 
Umständen vereinbar ist.
Ansonsten einfach weiter bewerben, irgendwann findet sich schon was.

von Schlaumaier (Gast)


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Dieter schrieb:
> Leider finde
> ich in der Region Stuttgart nur Dienstleister.

Dann nimm ihn.  Sofort wenn er dir was anbietet wovon man Halbwegs leben 
kann.

ABER !!!

Achte auf einige Dinge.

Besonders die Kündigungsfrist.


DANN bewerbe dich gemütlich und ohne großartigen sozialen Stress weiter. 
Schreib in deine Bewerbung das du dich "verändern willst" und in z.Z. 
"ungekündigter Stellung" bist.

Das klingt immer gut im Lebenslauf. Beim Bewerbungsgespräch erklärst du 
den einfach das du ein Unternehmen suchst den du dich "Zugehörig fühlen 
willst" und kein bessere Leiharbeiter sein willst.

SO EINFACH IST DAS.

Man die studierten. Ich habe nach meiner Ausbildung auch jeden Mist 
angenommen um Kohle zu machen. Bis ich mein Traumjob gefunden habe. 
Einfach die Vertraglichen Fristen beachten und das war's.

"Dienstleister" wissen das sie die GUTEN Leuten mit ihren miesen Lohn 
nicht halten können. ;)

von Volker U. (Gast)


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Dieter schrieb:
> Hallo,
>
> Ich bin auf Jobsuche als Funktionsentwickler (Algorithmen). Leider finde
> ich in der Region Stuttgart

Eben, Stuttgart. Da findet man weniger Entwickler-buden als 
(Automobil-)Produktionsbetriebe.

Schau mal mehr in Richtung Medizin/Automatisierungstechnik. Also 
westlich von Stuttgart (Karlsruhe, Heidelberg), südlich (Freiburg, 
Tuttlingen) Oder östlich (Ulm, Oberkochen), wenn nicht gleich in die 
"Entwicklerhochburg Bayern" (München, Forchheim, Nürnberg, erlangen, 
...).

von Ich bin es nur (Gast)


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Schlaumaier schrieb:
> Man die studierten. Ich habe nach meiner Ausbildung auch jeden Mist
> angenommen um Kohle zu machen. Bis ich mein Traumjob gefunden habe.
> Einfach die Vertraglichen Fristen beachten und das war's.

So ging es mir auch. Ein paar Firmen durchlaufen, dabei viel gelernt und 
nun arbeite ich seit 10 Jahren bei meiner "Traumfirma". Hier werde ich 
vor allem wegen meiner Erfahrung geschätzt, die ich während meiner auch 
teilweise unbequemen Arbeit erlangt habe.

Beitrag #7131988 wurde von einem Moderator gelöscht.
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Beitrag #7132483 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Senf D. (senfdazugeber)


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Software rulez schrieb im Beitrag #7132456:
> Ich würde es so machen. Bewirb dich auch auf Softwarestellen. Der Markt
> ist heiß. Der Ingenieur ist nur noch der Depp. Erkenne die Zeichen der
> Zeit...

Die Bereiche gehen doch meist eh fließend ineinander über. Nicht umsonst 
gibt es Software-Ingenieure.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Dieter.

Dieter schrieb:

> Leider finde
> ich in der Region Stuttgart nur Dienstleister.

Egal, nimmm halt die, wenn nichts anderes zu bekommen ist.
Auch Dienstleister sind besser als Harzen.

>  Die größeren wollen nur
> Berufserfahrene haben. Was soll ich tun?

Beim Dienstleister könntest Du Berufserfahrung sammeln.

Das Grundsätzliche Problem "keine Erfahrung" wird aber bestehen bleiben.
Weil wenn Du Dich dann anderswo bewirbst, hast Du garantiert die 
"falsche" Erfahrung.

Jemanden "mit Erfahrung" suchen heisst übersetzt, "wir suchen jemanden, 
der den gleichen Job in der gleichen Branche schon anderswo gemacht 
hat".

Wie wahrscheinlich ist es wohl, dass das gerade bei Dir passt?

> Es ist so schwer als frischer Ing.-Absolvent in
> normale Arbeitsverhältnisse zu kommen.

Das war bei mir vor 25 Jahren genau so. Mittlerweile bin ich froh, 
wenigstens eine Facharbeiterstelle zu haben.

Vor ca. 150 Jahren war das aber auch nicht viel anders.

1899 erschien von Max Eyth das deutlich autobiographisch geprägte Werk
"hinter Pflug und Schraubstock". Darin beschreibt er auch seine eigene
(und auch die einiger Kollegen) beschwerliche Suche nach einer
Arbeitsstelle um 1862 (Erinnerung: Der amerikanische Bürgerkrieg ist in
vollem Gange, und Bismark wird preußischer Ministerpräsident)

Ich weiss, das ist kein Trost, und in der nun etwas schnellebigeren Zeit
eher eine größere Katastrophe, die einen ziemlich weit
hinauskatapultieren kann. Aber es ist alles halt kein neues Problem.

Aber vieleicht mal interessant zu lesen, wie ähnlich vieles vor 150
Jahren war:
https://www.projekt-gutenberg.org/eyth/pflug/chap001.html
Runterscrollen, das Gedicht ist dem damaligen Zeitgeist geschuldet.

Aus der Geschichte lässt sich oft gut etwas lernen.

Max Eyth hat dann schließlich doch noch Karriere gemacht. Das wird 
vielen anderen nicht geglückt sein, aber die haben halt nicht davon 
berichtet.
Survivorship Bias halt. Siehe: 
https://de.wikipedia.org/wiki/Survivorship_Bias

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von auswanderer (Gast)


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Ging mir als ich angefangen habe nicht anders - jede Firma wollte nur 
Bewerber mit Berufserfahrung.
Rat so mit der Erkenntniss inzwischen: ignorier das und bewerb dich 
trotzdem. Natuerlich macht es keinen Sinn dich auf eine Stelle zu 
bewerben, wo 10-15 Jahre Erfahrung in X gefordert sind. Aber wenn du 
liest 3-5 Jahre....einfach bewerben. Gerade zur Zeit ist die Lage am 
Arbeitsmarkt auf deiner Seite. Ich war z.B. spaeter im Berufsleben mal 
in so einer Situation wo ich komplett die Richtung gewechselt habe. Ja 
hab mich gut vorbereitet, aber Interviewer die was drauf haben sehen 
dahinter, und den Lebenslauf konnte ich ja auch nicht so stark 
verbiegen. Ergebnis: You actually don't have any of the skills we need 
here....but we think you will learn them fast, you are hired.

von Reinhard S. (rezz)


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Dieter schrieb:
> Auf andere Stellen bewerben,
> die in Unternehmen frei sind oder beim DL meine 2 Jahre absitzen und
> dann weiterziehen?

Verschiedene Firmen kennenlernen ist nicht unbedingt ein Nachteil. Man 
weiß, wie es ist, und was man evtl. nicht mehr machen möchte.

> Es ist so schwer als frischer Ing.-Absolvent in normale Arbeitsverhältnisse
> zu kommen. Weiß jemand wo gerade eingestellt wird?

Einfach mal mit offenen Augen auf der Straße Firmenautos anschauen. Die 
meisten haben ein "Wir stellen ein!" draufpappen.

Beitrag #7135146 wurde von einem Moderator gelöscht.
von arbeitslos (Gast)


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auswanderer schrieb:
> Gerade zur Zeit ist die Lage am
> Arbeitsmarkt auf deiner Seite.

Wieso? Wo man hinschaut ist Einstellungsstop. Wenigstens ist Tesla so 
offen und kommuniziert das auch. Viele Dienstleister haben gerade mehr 
zu kämpfen als die OEMs. Warum sollte man gerade beim Dienstleister 
leichter einsteigen können? Alle haben Angst, dass die Produktion länger 
stoppen muss wegen Energiemangel und stellen sich darauf ein. Das heißt 
es wird so gut wie keine Firma in der nächsten Zeit einstellen. Wo genau 
sollen das nun gute Zeiten für Bewerber sein?

von Was sagt der SWler zum HWler?1x große Pommes bitte (Gast)


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Viele Ings werden jetzt bald auf ihre alten Tage noch Software lernen 
müssen. Dort ist die Situation so gut wie nie zuvor.

von Andrew G. (Gast)


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Was sagt der SWler zum HWler?1x große Pommes bitte schrieb im Beitrag 
#7135339:
> Viele Ings werden jetzt bald auf ihre alten Tage noch Software
> lernen müssen. Dort ist die Situation so gut wie nie zuvor.

Dummerweise ist das nicht so einfach. Ings die mal eben Software lernen 
will ich nicht an kritische Infrastruktur lassen. Das geht schief.

von Hofberichtserstatter (Gast)


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Mensch, wir haben doch überll Fachkräftemangel.

Es ging uns noch nie so gut wie jetzt! Unser Land setzt neue Maßstabe 
und zeigt der ganzen Welt, wie man erfolgreich das eigene Land 
transformiert.

PS: Versuch mal mit der Waffenindsustrie. Das ist die einzige Branche, 
die noch Zukunft haben wird. Der Rest wird zerstört. Man kann nicht 
produzieren, wenn die Konkurrenz 10 mal weniger für die Energie zahlt 
als du.

von Programmierer (Gast)


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Schlaumaier schrieb:
> Man die studierten. Ich habe nach meiner Ausbildung auch jeden Mist
> angenommen um Kohle zu machen. Bis ich mein Traumjob gefunden habe.
> Einfach die Vertraglichen Fristen beachten und das war's.

So einfach ist das nicht. Wenn man mit hoher Qualifikation irgendwelche 
Jobs macht, versaut man sich den Lebenslauf. Besonders auch wenn man 
ständig wechselt. Würdest du wen einstellen der Jahrelang fachfremd 
gearbeitet hat und vermutlich völlig eingerostet ist? Außerdem muss man 
Studienkredite abbezahlen und irgendwann soll sich so ein Studium ja 
doch auch mal bezahlt machen.

Übrigens finde ich es toll, dass man studierte nie über nicht-studierte 
lästern hört/liest, aber die "normalen Malocher" sehr gerne über 
Studierte herziehen. Ohne Akademiker gäb's die ganze moderne Technik 
nicht die ihr zum Leben und Arbeiten benutzt, keine moderne Medizin und 
auch keine Webforen. Warum müsst ihr rumlästern? Vielleicht doch 
neidisch?

von Andrew G. (Gast)


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Hofberichtserstatter schrieb:
> Mensch, wir haben doch überll Fachkräftemangel.

Nein haben wir nicht. Das ist eine lüge der Regierung um Zuzug zu 
legitimieren weil hier die Bevölkerung schrumpft und der Kapitalismus 
mit einem schrumpfenden Attribut nicht zurechtkommt.

von Hofberichtserstatter (Gast)


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Andrew G. schrieb:
> Nein haben wir nicht. Das ist eine lüge der Regierung

Jeder normal denkender Mensch weiß es. Und wir wissen alle was in ein 
paar Jahre mit Deutschland passieren wird.

von Rattenkino (Gast)


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Programmierer schrieb:
> Außerdem muss man Studienkredite abbezahlen und irgendwann soll sich so
> ein Studium ja doch auch mal bezahlt machen.

Bitte was?

Wie lang zahlst du denn die knapp 10000€ für BAföG bitteschön als 
Ingenieur ab?

Da nimmt man die Einmalzahlung mit 7900€ und hat Ruhe. Einfach das 
übliche Geld was über ist keine 4 Monate sparen und schon ist der Betrag 
zusammen.

Wer da jahrelang abzahlt ist selbst schuld, 2100€ Rendite musst erst 
einmal erwirtschaften mit ETF usw...

von Mario (sodalit)


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Ein Einstieg bei einem DL ist absolut keine Schande. Habe ich selbst so 
gemacht, weil damals die Arbeitsmarktlage...nun sagen wir mal bescheiden 
war. Während ich gearbeitet habe, wurde diese besser und ich wurde 
übernommen. Oder Ich hätte mich in Ruhe von dort aus nach extern 
beworben.

Es gibt zwischen den DLs aber auch dezent Unterschiede im Umgang, das 
habe ich schon mitbekommen. Ich war gottseidank bei einem guten.

Wenn man sich an einen Standort bindet, hat man immer Nachteile. 
Allerdings ist das alles auch nicht so einfach, wie man das immer so 
liest. Ja nach Typ ist man sehr heimatgebunden und will nicht weg und 
akzeptiert auch Jobs, die unterhalb vom Traumjob sind. Ich bin auch in 
der Region geblieben und hatte das große Glück, eine gute Stelle zu 
finden. Ansonsten hätte ich mich wohl auch weiter weg umsehen müssen.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Was sagt der SWler zum HWler?1x große Pommes bitte schrieb im Beitrag 
#7135339:
> Viele Ings werden jetzt bald auf ihre alten Tage noch Software lernen
> müssen.

Also die meisten Ingenieure, die ich kenne, haben eh schon Software 
Skills. Die Bereiche Hardware und Software gehen doch eh immer mehr 
ineinander über. Daher: das ist gar kein Problem.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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arbeitslos schrieb:
> Wo man hinschaut ist Einstellungsstop.
Wer nur in der Automotive-OEM-Ecke rumkrebst, der könnte das glatt 
meinen.

Programmierer schrieb:
> Wenn man mit hoher Qualifikation irgendwelche Jobs macht, versaut man
> sich den Lebenslauf.
Wenn aber einer "Funktionsentwickler (Algorithmen)" gelernt hat, und 
meint, nur als "Funktionsentwickler (Algorithmen)" bis an sein gnädiges 
Lebensende arbeiten zu können und deshalb nur Stellen sucht, die genau 
und exakt einen "Funktionsentwickler (Algorithmen)" verlangen, dann muss 
er sich halt mal ein paar Jahre arbeitslos melden oder dem Job 
hinterherreisen.

Da bin ich froh, dass ich Hardwareentwickler bin. Und wenn ich 
früher(tm) mal Schaltnetzteile und Analogtechnik gemacht habe und mich 
danach traue, FPGA-Plattformen zu entwickeln und programmieren, dann 
habe ich halt mehr Auswahlmöglichkeiten als ein 
"Digitalhardwareentwickler (32-Bit-ARM-Systeme)".

> Wenn man mit hoher Qualifikation irgendwelche Jobs macht, versaut man
> sich den Lebenslauf.
Wenn man mit hoher Qualifikation 2 Jahre arbeitslos ist, dann sieht das 
aber auch nicht gut aus. Wer es schlau macht, arbeitet irgendwas und 
verkauft so einen 2-jährigen artfremden Ausflug als "da hab ich mal über 
den Tellerrand geschaut und was Neues gelernt."

Andrew G. schrieb:
> Ings die mal eben Software lernen will ich nicht an kritische
> Infrastruktur lassen.
Softies, die eben mal FPGAs programmieren gelernt haben, will ich nicht 
mal an unkritische Komponenten lassen...  ;-)

: Bearbeitet durch Moderator
von Pleitegeier (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Was sagt der SWler zum HWler?1x große Pommes bitte schrieb im
> Beitrag
> #7135339:
>> Viele Ings werden jetzt bald auf ihre alten Tage noch Software lernen
>> müssen.
>
> Also die meisten Ingenieure, die ich kenne, haben eh schon Software
> Skills. Die Bereiche Hardware und Software gehen doch eh immer mehr
> ineinander über. Daher: das ist gar kein Problem.

Wie groß ist deine Stichprobe (n) an Ingenieuren?

Du schließt von deiner Stichprobe auf die Population (N) der Ingenieure.

Deine Stichprobe sollte also relevant sein, damit deine Aussage Sinn 
ergibt.

von o.O (Gast)


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Pleitegeier schrieb:
>> Also die meisten Ingenieure, die ich kenne, haben eh schon Software
>> Skills. Die Bereiche Hardware und Software gehen doch eh immer mehr
>> ineinander über. Daher: das ist gar kein Problem.
>
> Wie groß ist deine Stichprobe (n) an Ingenieuren?
>
> Du schließt von deiner Stichprobe auf die Population (N) der Ingenieure.
>
> Deine Stichprobe sollte also relevant sein, damit deine Aussage Sinn
> ergibt.

Ich denke das trifft in erster Linie auf Ings. mit Affinität zur 
Elektrotechnik zu. Maschinenbauer gehen da eher leer aus

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo o.O.

o.O schrieb:

> Ich denke das trifft in erster Linie auf Ings. mit Affinität zur
> Elektrotechnik zu. Maschinenbauer gehen da eher leer aus

Nein. CNC-Drehmaschinen, CNC-Fräsmaschinen und Vergleichbares werden mit 
Listen gesteuert, die frapierende Ähnlichkeiten mit Computerprogrammen 
haben, inklusive Schleifen ec.

Insofern kommen auch Maschinenbauer nicht ungeschoren davon. ;O)

Abgesehen davon entwerfen sie mit CAD Programmen und benutzen 
Simulationstools.

Was hast du eine Vorstellung von Maschinenbauern? Ein bärtiger Typ mit 
lederndem Lendenschurz und riesigem Schmiedehammer? :O)

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Cyblord -. (cyblord)


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Bernd W. schrieb:
> Was hast du eine Vorstellung von Maschinenbauern? Ein bärtiger Typ mit
> lederndem Lendenschurz und riesigem Schmiedehammer? :O)

Fast. Man kennt die ja nur aus den Sprüchen die an den FHs kursieren:

"Karo Hemd und Samenstau, jawohl ich studiere Maschinenbau"

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Cyblord.

Cyblord -. schrieb:

> "Karo Hemd und Samenstau, jawohl ich studiere Maschinenbau"

Och, nix gegen karierte Flanellhemden. Die trage ich auch gerne. ;O)

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von o.O (Gast)


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Bernd W. schrieb:
> Hallo o.O.
>
> o.O schrieb:
> Was hast du eine Vorstellung von Maschinenbauern? Ein bärtiger Typ mit
> lederndem Lendenschurz und riesigem Schmiedehammer? :O)
>
> Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
> http://www.l02.de

ok stimmt. Die ganzen Funktionen im CNC Kernel einer Werkzeugmaschine!

von Mao D. (nanovolt)


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rbx schrieb:
> Dieter schrieb:
>> Was soll ich tun?
>
> Weiterversuchen. Bei Mercedes oder Waffenproduktion bewerben, oder
> wenigstens hingehen und umhören(!), kann nicht so schlecht sein.

Mercedes hat Einstellstop und streicht grundsätzlich erstmal jede Stelle 
die wegfällt :-)

Und mal wieder die alte Leier: Direkteinstiege als Absolvent bei OEMs 
sind eher selten und gehen eigentlich nur über Vitamin B bzw. vorherigen 
Konkakt via Praktika oder Messen. Die ziehen sich Ihre eigenen Leute 
über duale Studenten und hauseigene Azubis. Seit der Krise pushen die 
Firmen auch interne Weiterbildungsprogramme um die ganzen 
Verbrennerjungs ins die Elektroabteilungen zu bekommen. Auch das spart 
wieder Personal, welches man nicht einstellen muss. Gut für die Bilanz, 
schlecht für dich.

Die ganzen Dienstleister sind garnicht mal so schlecht, wenn du zu einem 
der Großen gehst (Akka, Ferchau, etc.). Spreche da aus eigener 
Erfahrung. Die wissen mittlerweile dass man auch gute Leute für den 
Laden braucht. Und dementsprechend hängen die sich schon (teilweise) ins 
Zeug

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Mao D.

Mao D. schrieb:

> Die wissen mittlerweile dass man auch gute Leute für den
> Laden braucht.

"Gut" sind nur die besten 5 oder 10%. Und die allermeisten Leute sind 
Duchschnitt.

D.h. die wenigsten Leute können ernsthaft diese Aussage auf sich 
beziehen.


Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Cyblord -. (cyblord)


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Bernd W. schrieb:
> Und die allermeisten Leute sind
> Duchschnitt.

Liegt in der Natur des Konzepts "Durchschnitt".

von rbx (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Bernd W. schrieb:
>> Und die allermeisten Leute sind
>> Duchschnitt.
>
> Liegt in der Natur des Konzepts "Durchschnitt".

Wie willst du die Aussagen sonst formulieren? Man könnte meinen, der 
"normale" Mensch ist Durchschnittlich drauf. Aber das ist auf wieder 
Tautologie drin.

Interessanterweise suchen Unternehmen "ideale" Besetzung.

Oft ist aber ganz nicht so sehr der "Mensch" im Fokus, als vielmehr das, 
was am Ende inklusive Vitamin B und anderem Trallala hinten rauskommt.

Wenn man die Gaußglocke vor Augen hat:

(https://de.wikipedia.org/wiki/Normalverteilung )

und die Leistungsstärkeren weiter rechts auf der Kurve liegen:

Dann könnte man vermuten, dass so ein Unternehmen Leute sucht, die 
weiter rechts auf der Kurve liegen.

Nun können aber Unternehmen, die (leistungstechnisch) weiter rechts auf 
der Kurve liegen, auch recht gut Leute ausbilden/integrieren, die etwas 
weiter links auf der Kurve liegen. Das liegt in der Natur der Sache.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo rbx.

rbx schrieb:

> Dann könnte man vermuten, dass so ein Unternehmen Leute sucht, die
> weiter rechts auf der Kurve liegen.

So sehe ich das auch.

>
> Nun können aber Unternehmen, die (leistungstechnisch) weiter rechts auf
> der Kurve liegen, auch recht gut Leute ausbilden/integrieren, die etwas
> weiter links auf der Kurve liegen. Das liegt in der Natur der Sache.

Umgekehrt könnte man jetzt annehmen, das Leute, die in der Mitte oder 
weiter links liegen, nicht so gerne genommen werden, weil

A) Das zu "Staueffekten" fürt, wenn die schnelleren auf die langsameren 
warten müssen.

Dabei sollte auch gesehen werden, das die langsameren auch schlechter 
einschätzbar sind, weil sie natürlich versuchen, mitzuhalten, aber das 
nur kurze Zeit durchhalten, eventuell sich wieder erholen, schneller 
(oder halt anderweitig leistungsfähiger werden) werden und dann wieder 
erschöpft sind. Leistungsträger können sich da nicht hineindenken, weil 
sie das in dem Extrem nicht kennen. Darum wirkt dieses Verhalten auf 
Leistungsträger sehr unberechenbar. Und weil sich ein Leistungsträger 
schlecht vorstellen kann, dass man etwas nicht freiwillig macht, wirkt 
es auf ihn auch immer absichtsvoll und böswillig.

B) Der Unterschied wirkt sich auch schlecht auf das Betriebsklima aus, 
weil sich alle aus ihrer Position heraus benachteiligt fühlen.

Ein Indiz, dass das zumindest teilweise zutrifft, könnte sein, das viele 
Unternehmen trotz Förderung unterdurchschnittlich viele Behinderte 
einstellen, und lieber den Ausgleich zahlen.


Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von Arno Dübel (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Die Bereiche gehen doch meist eh fließend ineinander über. Nicht umsonst
> gibt es Software-Ingenieure.
Was solln das sein? Sowas wie Strassenkehrer-Ingenieure?

von Jo S. (Gast)


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Dieter schrieb:
> Hallo,
> Ich bin auf Jobsuche als Funktionsentwickler (Algorithmen). Leider finde
> ich in der Region Stuttgart nur Dienstleister. Die größeren wollen nur
> Berufserfahrene haben. Was soll ich tun? Auf andere Stellen bewerben,
> die in Unternehmen frei sind oder beim DL meine 2 Jahre absitzen und
> dann weiterziehen? Es ist so schwer als frischer Ing.-Absolvent in
> normale Arbeitsverhältnisse zu kommen. Weiß jemand wo gerade eingestellt
> wird? Würde gerne in der Region bleiben.

Es ist ratsam, im wirtschaftsstarken Großraum S zu bleiben. Beachte die 
Urlaubszeit. Bewerbe Dich (wieder) ! Zuerst die DL, davon die 
Unattraktiven, danach die Bevorzugten. Grund: Üben und Stellenangebote 
bekommen zur Selbstwertsteigerung. Danach die Topfirmen und anschließend 
die Mittelbegehrten z.B. kleinere Mittelständler oder IB. Zieltätigkeit 
wie gewünscht. Bei konkreten Anforderungen aus diese eingehen, bei 
Bedarf Einlesen.
Übrigens, inm Fahrzeugbau sind SW Entwickler z. Zt. sehr gefragt.

von Jo S. (Gast)


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auf* im*
Scheiss Autokorrektur !

von rbx (Gast)


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Bernd W. schrieb:
> Darum wirkt dieses Verhalten auf
> Leistungsträger sehr unberechenbar. Und weil sich ein Leistungsträger
> schlecht vorstellen kann, dass man etwas nicht freiwillig macht, wirkt
> es auf ihn auch immer absichtsvoll und böswillig.
>
> B) Der Unterschied wirkt sich auch schlecht auf das Betriebsklima aus,
> weil sich alle aus ihrer Position heraus benachteiligt fühlen.
>
> Ein Indiz, dass das zumindest teilweise zutrifft, könnte sein, das viele
> Unternehmen trotz Förderung unterdurchschnittlich viele Behinderte
> einstellen, und lieber den Ausgleich zahlen.

Da braucht man nur an gewisse BWLer denken, um einzuordnen, wie das hier 
gemeint sein könnte ;)

von Senf D. (senfdazugeber)


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Arno Dübel schrieb:
> Senf D. schrieb:
>> Die Bereiche gehen doch meist eh fließend ineinander über. Nicht umsonst
>> gibt es Software-Ingenieure.
> Was solln das sein? Sowas wie Strassenkehrer-Ingenieure?

Zum Beispiel Elektrotechnik-Ingenieure, die Embedded Software 
entwickeln.

von Bernd G. (Gast)


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Wo bewerben?
Diehl, KMW, Rheinmetall, Hensold, Thyssen-Krupp, MAN, MBDA Deutschland, 
MTU.
Da sollte das Geschäft doch mindestens in den nächsten zehn Jahren wie 
geschmiert laufen.
Ersatzweise auf Klempner umschulen, eigene Firma aufmachen und wie 
verrückt Wärmepumpen installieren. Schotter ohne Ende...

von Peter Panne (Gast)


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Bernd G. schrieb:
> Diehl

Haha. Bestes Arbeitsklima.

Habe noch nie so unsympathische Menschen im Vorstellungsgespräch erlebt, 
komplett abgedriftet in dieser Rüstungsindustrie Wanker Schiene, habe 
dann direkt abgesagt.

Wie ich von anderen erfahren habe war das eine gute Entscheidung, 
ausgehalten hat es da keiner lange.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Bernd G.

Bernd G. schrieb:

> Ersatzweise auf Klempner umschulen, eigene Firma aufmachen und wie
> verrückt Wärmepumpen installieren. Schotter ohne Ende...

1) Bis die Umschulung komplett ist, ist der Boom vorbei.

2) Als Bauhandwerker braucht man schon eine gewisse körperliche 
robustheit und körperliche Fähigkeiten. Wer schon ein paarmal mit der 
Leiter umgekippt ist, verliert irgendwie den Spass daran.

3) Mann braucht für den Umgang mit der Kundschaft hohe soziale 
Kompetenz. Die kann man aber ohne Gefahr für die eigene psychische 
Gesundheit nicht erlernen, dazu braucht es einer gewissen Begabung.

Merke: Handwerk mag goldenen Boden haben, aber halt noch lange nicht für 
jeden.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Dieter (Gast)


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Bernd G. schrieb:
> Wo bewerben?
> Diehl, KMW, Rheinmetall, Hensold, Thyssen-Krupp, MAN, MBDA Deutschland,
> MTU.
> Da sollte das Geschäft doch mindestens in den nächsten zehn Jahren wie
> geschmiert laufen.

Die warten noch immer auf Aufträge. Das Vergabeverfahren dauert heute so 
lange, da kaufen die Ukrainer gleich in USA ein.

> Ersatzweise auf Klempner umschulen, eigene Firma aufmachen und wie
> verrückt Wärmepumpen installieren. Schotter ohne Ende...

Genau. Hat bloß ein Problem, dass er selbst keine Mitarbeiter bekommt. 
Alles kann er nicht alleine machen.

von The Marxman (Gast)


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Jochen der Rochen schrieb:
> Du schränkst dich halt schon relativ stark ein, wenn du in einer
> bestimmten Region bleiben möchtest.
Das sehe ich bei Stuttgart aber nicht. Dort gibt es mit die höchste 
Ingenieurstellendichte. Wenn man da nichts findet ...

Das ist ein Problem unserer Zeit! Dienstleister werden immer mehr und 
sie werden immer arroganter gegenüber ihren Mitarbeitern, bzw dem 
"Vermittlungsgut". Hier wurde das sehr schön beschrieben, gilt aber 
sicher für alle anderen auch:

Beitrag "Re: Freitags wird die Firma Hallbauer nervös"

Wichtig ist, dass man die richtige Einstiegsposition nimmt. Einsteigen 
und schnell wechseln ist nicht drin. Dann ist man gestempelt!

von Was sagt der SWler zum HWler?1x große Pommes bitte (Gast)


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Arno Dübel schrieb:
> Senf D. schrieb:
>> Die Bereiche gehen doch meist eh fließend ineinander über. Nicht umsonst
>> gibt es Software-Ingenieure.
> Was solln das sein? Sowas wie Strassenkehrer-Ingenieure?

Pass lieber auf, dass du nicht Straßenkehrer wirst! Hardware wird immer 
weiter standardisiert; immer mehr Workload wird auf die Software 
verlagert.

von Eindarm (Gast)


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Seht Euch doch mal um, wir brauchen keine fähigen Kräfte. Wir brauchen 
Idioten, die in die Politik gehen. Da liegt die Zukunft.

von Hans Werner Schuster (Gast)


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Was sagt der SWler zum HWler?1x große Pommes bitte schrieb im Beitrag 
#7150333:
> Arno Dübel schrieb:
>> Senf D. schrieb:
>>> Die Bereiche gehen doch meist eh fließend ineinander über. Nicht umsonst
>>> gibt es Software-Ingenieure.
>> Was solln das sein? Sowas wie Strassenkehrer-Ingenieure?
>
> Pass lieber auf, dass du nicht Straßenkehrer wirst! Hardware wird immer
> weiter standardisiert; immer mehr Workload wird auf die Software
> verlagert.

Korrekt. Wer heute noch in Hardware geht ist einfach verblendet. Wundert 
mich nicht, dass man nur schwer an Hardwareler herankommt. Software 
zahlt besser als jeder Ing.

von Shorty (Gast)


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Hans Werner Schuster schrieb:
> Software
> zahlt besser als jeder Ing.

Gibts dazu Zahlen?

Hardwareentwickler bekommt man derzeit sehr schlecht und dementsprechend 
wird auch gezahlt (Wenn es der Laden her gibt)

Softwerker gibts wie Sand am Meer.

von Dieter (Gast)


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Shorty schrieb:
> Softwerker gibts wie Sand am Meer.

Die gibt es sogar in 6 Wöchiger Schnellausbildung.

Die Hardware erfordert mehr Tätigkeiten vor Ort im Betrieb, als die 
SW-Taätigkeiten.

von Programmierer (Gast)


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Shorty schrieb:
> Hardwareentwickler bekommt man derzeit sehr schlecht und dementsprechend
> wird auch gezahlt (Wenn es der Laden her gibt)

Hardware Entwicklung kann man aber auch super nach China outsourcen. 
Software mit den oft diffusen Anforderungen braucht viel mehr Austausch 
mit den Auftraggebern, daher ist Outsourcing schwieriger.

> Softwerker gibts wie Sand am Meer.

Deswegen finden Firmen auch keine und jeder der auf Xing "Java" im 
Profil stehen hat wird mit Anfragen überschüttet...

Dieter schrieb:
> Die gibt es sogar in 6 Wöchiger Schnellausbildung.

Ich kann einem dressierten Affen auch in 6 Wochen beibringen 
Exceltabellen und Powerpoint-Präsentationen auszufüllen, mehr machen die 
meisten Hardwareentwickler auch nicht.

> Die Hardware erfordert mehr Tätigkeiten vor Ort im Betrieb, als die
> SW-Taätigkeiten.

SW braucht wie gesagt viel Austausch und natürlich wollen die meisten 
deutschen Betriebe sehen wie die Leute physisch anwesend sind.

von Shorty (Gast)


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Programmierer schrieb:
> Deswegen finden Firmen auch keine und jeder der auf Xing "Java" im
> Profil stehen hat wird mit Anfragen überschüttet...

Ja klasse! Jobs mit <50k€ Jahresgehalt interessieren doch keinen!

Programmierer schrieb:
> Ich kann einem dressierten Affen auch in 6 Wochen beibringen
> Exceltabellen und Powerpoint-Präsentationen auszufüllen, mehr machen die
> meisten Hardwareentwickler auch nicht.

Interessant, wie du Hardware machst.

von Programmierer (Gast)


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Shorty schrieb:
> Programmierer schrieb:
>
>> Deswegen finden Firmen auch keine und jeder der auf Xing "Java" im
>> Profil stehen hat wird mit Anfragen überschüttet...
>
> Ja klasse! Jobs mit <50k€ Jahresgehalt interessieren doch keinen!

Sichere Jobs weit über Durchschnittsgehalt interessieren sicherlich 
genügend Leute. Übrigens kann man mit Java EE Entwicklung so unfassbar 
viel verdienen, da wird man grün vor Neid. Diese Tätigkeit ist extrem 
primitiv, man muss halt nur sehr viel Meeting-Ausdauer haben und seinen 
Verstand an der Garderobe abgeben.

> Programmierer schrieb:
>
>> Ich kann einem dressierten Affen auch in 6 Wochen beibringen
>> Exceltabellen und Powerpoint-Präsentationen auszufüllen, mehr machen die
>> meisten Hardwareentwickler auch nicht.
>
> Interessant, wie du Hardware machst.

Interessant nicht wirklich, eher totlangweilig.

von Pleitegeier (Gast)


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Mein Tipp:

Mit dem E-Rat kann man schneller suchen.

von Shorty (Gast)


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Ok, von Hardware keine Ahnung und Softwaregefrickel maßlos überschätzt.

Nur so btw.: Mancher Konzern sucht derzeit HW-Entwickler und hat 
durchaus Schwierigkeiten die Stellen geeignet zu besetzten und wir reden 
hier von Gehältern >100k@40h.

von Zocker_61 (Gast)


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> von Dieter (Gast)

> > Shorty schrieb:
> > Softwerker gibts wie Sand am Meer.

> Die gibt es sogar in 6 Wöchiger Schnellausbildung.

Ja, die sogenannten Fachinformatiker. Zugangsvoraussetzung : " 2 Jahre 
Arbeitslos.

von Programmierer (Gast)


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Shorty schrieb:
> Nur so btw.: Mancher Konzern sucht derzeit HW-Entwickler und hat
> durchaus Schwierigkeiten die Stellen geeignet zu besetzten und wir reden
> hier von Gehältern >100k@40h.

Und? Ist bei Software ganz genau so. Dafür kenne ich genug 
Hardware-Entwickler die Schwierigkeiten haben Stellen zu finden.

Shorty schrieb:
> Ok, von Hardware keine Ahnung und Softwaregefrickel maßlos überschätzt.

Und Hardware ist kein Gefrickel? Ha! Was da alles gebastelt und ohne 
jede Voraussicht und Verständnis für Technik zusammen gestoppelt wird, 
zum davonlaufen!

von Shorty (Gast)


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Programmierer schrieb:
> Dafür kenne ich genug
> Hardware-Entwickler die Schwierigkeiten haben Stellen zu finden.

So, und ich kenne keinen. Was nun?

Berlin & Umgebung, oder woran liegt es?

von Senf D. (senfdazugeber)


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Shorty schrieb:
> Programmierer schrieb:
>
>> Dafür kenne ich genug
>> Hardware-Entwickler die Schwierigkeiten haben Stellen zu finden.
>
> So, und ich kenne keinen. Was nun?

Du hast recht, und der Programmierer nicht. Gute Hardware-Entwickler 
sind rar und finden aktuell immer einen gutbezahlten Job.

von Programmierer (Gast)


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Shorty schrieb:
> Berlin & Umgebung, oder woran liegt es?

Rheinland. Daran dass das alles outsourced ist.

Senf D. schrieb:
> Gute Hardware-Entwickler sind rar und finden aktuell immer einen
> gutbezahlten Job.

Und deswegen wird hier im Forum auch immer ausführlich von Ings 
gejammert dass man keinen Job findet?

von Shorty (Gast)


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Programmierer schrieb:
> Shorty schrieb:
>> Berlin & Umgebung, oder woran liegt es?
>
> Rheinland. Daran dass das alles outsourced ist.

Nicht viel besser.

Hardware Outsourcen hab ich schon mal gesehen, klappt bescheiden und nur 
für Trivialkram.

von Programmierer (Gast)


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Shorty schrieb:
> Hardware Outsourcen hab ich schon mal gesehen, klappt bescheiden und nur
> für Trivialkram.

Klar, aber es ist billig! Wenns nicht klappt macht man es in der 
nächsten Version besser. Ist ein neues Budget, also kein Problem.

Und da man ja sowieso in China fertigen lässt kann man auch gleich da 
entwickeln lassen. Dann stehen dort Entwickler und Fertiger im direkten 
Kontakt und können das mit wenig Reibungsverlust erledigen.

Blöd wirds erst wenn man die Software hier entwickeln lassen will aber 
die Chinesen einem nichts über die Hardware verraten (Schaltplan, 
Datasheets etc). Aber auch das ist ein anderer Topf, Hauptsache die 
Hardware ist billig.

von Shorty (Gast)


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Programmierer schrieb:
> Blöd wirds erst wenn man die Software hier entwickeln lassen will aber
> die Chinesen einem nichts über die Hardware verraten (Schaltplan,
> Datasheets etc). Aber auch das ist ein anderer Topf, Hauptsache die
> Hardware ist billig.

Für was zahlt man eigentlich, wenn man keine Schaltpläne, Stücklisten, 
Produktionsdaten ect... kriegt?

von Programmierer (Gast)


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Shorty schrieb:
> Für was zahlt man eigentlich, wenn man keine Schaltpläne, Stücklisten,
> Produktionsdaten ect... kriegt?

Dafür dass man dann billige Hardware in den Händen hält. Alles andere 
ist egal. Ich kann dir sagen dass es wenig Spaß macht ein Embedded 
Android auf einer HW ans Laufen zu bringen, von der es Null Doku gibt, 
alle aus China gelieferte Software/Treiber aus einem Chaos besteht, alle 
Kommentare auf Chinesisch sind, und bei der es nicht mal ne 
Versionskontrolle gibt. Aber natürlich bin ich dann der 
Frickelprogrammierer wenn das System nicht 100% rund läuft.

So ist das halt, so ist es am billigsten, Hardware lässt man in China 
machen und hierzulande findet sich immer ein Dummer der 
Software-Workarounds bastelt. Im Endeffekt war die Hardware trotzdem zu 
teuer, die (potenziellen) Kunden beschwerten sich darüber ständig. Die 
Stückzahl war einfach zu niedrig um mit den Großen preistechnisch in 
einer Liga zu spielen.

von Shorty (Gast)


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Programmierer schrieb:
> Aber natürlich bin ich dann der
> Frickelprogrammierer wenn das System nicht 100% rund läuft.

Warum suchst du dir dann keinen ordentlichen Job?

Was du da beschreibst klingt nach Klitsche und Frickelbude und das würde 
ich nicht als Maßstab nehmen.

von Programmierer (Gast)


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Shorty schrieb:
> Warum suchst du dir dann keinen ordentlichen Job?

Hab ich mittlerweile.

> Was du da beschreibst klingt nach Klitsche und Frickelbude und das würde
> ich nicht als Maßstab nehmen.

Sehr viele Firmen sind so. Konzerne übrigens viel mehr als KMU. Hab noch 
keinen Konzern erlebt, weder als Arbeitgeber noch als Kunde, der 
planvoll, zielorientiert oder vernünftig vorgehen würde. Die hohe Kunst 
besteht darin, so etwas vor dem Unterschreiben des Arbeitsvertrags 
festzustellen. Je größer das Unternehmen, desto mehr verschiebt sich die 
Priorität von "gute Arbeit abliefern" zu  Büropolitik. Manche finden das 
toll, ich nicht.

von Shorty (Gast)


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Programmierer schrieb:
> Konzerne übrigens viel mehr als KMU.

Ein Konzern macht die Hardware selber, da ist das bei den Stückzahlen 
vorteilhaft.

Programmierer schrieb:
> Je größer das Unternehmen, desto mehr verschiebt sich die
> Priorität von "gute Arbeit abliefern" zu  Büropolitik. Manche finden das
> toll, ich nicht.

Du hast doch gerade selbst geschildert, dass du nur am Rumfricklen bist, 
weil es keine brauchbare Doku gibt. Je größer der Laden, desto mehr geht 
es in die Richtung "gute Arbeit abliefern".

von Pleitegeier (Gast)


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Shorty schrieb:
> Je größer der Laden, desto mehr geht
> es in die Richtung "gute Arbeit abliefern".

Wenn Prozesse aufmalen und PPT erstellen für dich gut Arbeit ist, Ja.

von Dirk K. (knobikocher)


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Programmierer schrieb:
> Hardware Entwicklung kann man aber auch super nach China outsourcen.
> Software mit den oft diffusen Anforderungen braucht viel mehr Austausch
> mit den Auftraggebern, daher ist Outsourcing schwieriger.

Software Entwicklung kann man aber auch super nach China outsourcen.
Hardware mit den oft diffusen Anforderungen braucht viel mehr Austausch
mit den Auftraggebern, daher ist Outsourcing schwieriger.

5€ in das Phrasenschwein.

Davon abgesehen ist auch gleich geschildert, was "super nach China 
outsourcen" wirklich bringt:

Programmierer schrieb:
> So ist das halt, so ist es am billigsten, Hardware lässt man in China
> machen und hierzulande findet sich immer ein Dummer der
> Software-Workarounds bastelt. Im Endeffekt war die Hardware trotzdem zu
> teuer, die (potenziellen) Kunden beschwerten sich darüber ständig.

Das wissen NICHT-Frickel-Buden auch und stellen HW-Entwickler ein.
Und damit meine Ich Entwickler, nicht Frickler.

Shorty schrieb:
> Du hast doch gerade selbst geschildert, dass du nur am Rumfricklen bist,
> weil es keine brauchbare Doku gibt. Je größer der Laden, desto mehr geht
> es in die Richtung "gute Arbeit abliefern".

+1

von Senf D. (senfdazugeber)


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Pleitegeier schrieb:
> Shorty schrieb:
>> Je größer der Laden, desto mehr geht
>> es in die Richtung "gute Arbeit abliefern".
>
> Wenn Prozesse aufmalen und PPT erstellen für dich gut Arbeit ist, Ja.

Natürlich ist das auch Arbeit, die vor allem auch wichtig ist. Gute 
Prozesse in einem großen Unternehmen sind essentiell, genauso wie 
ausführliche Dokumentation und die Einhaltung von Normen, etc. In vielen 
Klitschen gibt es sowas freilich kaum, da wird einfach drauf los 
entwickelt und am Ende irgendwas Zusammengefrickeltes ausgeliefert. Das 
ist unprofessionell und wird auch noch schlecht bezahlt.

von Shorty (Gast)


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Pleitegeier schrieb:
> Shorty schrieb:
>> Je größer der Laden, desto mehr geht
>> es in die Richtung "gute Arbeit abliefern".
>
> Wenn Prozesse aufmalen und PPT erstellen für dich gut Arbeit ist, Ja.

Ahhh, war ja mal wieder klar, dass sich einer an Prozessen und PPT 
hochzieht und meint, aus dem was man nebenher macht besteht das 
komplette Konzernenwickeln.

Ich sags mal so: Am ende funktioniert es und zwar bemerkenswert 
zuverlässig. In der Klitsche kannst du ein paar mal zum Kunden fahren 
und nachbessern, wenn du scheiße ausgeliefert hast. Das kompensierst du 
halt durch die geringen Fricklergehälter. Aber z.B. für einen 
Automotive-OEM wäre das finanziell absolut tödlich, wenn er laufend im 
Feld einen Austausch machen müsste.

von Pleitegeier (Gast)


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Senf D. schrieb:
> In vielen
> Klitschen gibt es sowas freilich kaum, da wird einfach drauf los
> entwickelt und am Ende irgendwas Zusammengefrickeltes ausgeliefert.

In wie vielen Klitschen hast du denn gearbeitet?

Oder welche Statistiken/Studien unterlegen deine Behauptung?

von Pleitegeier (Gast)


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Shorty schrieb:
> In der Klitsche kannst du ein paar mal zum Kunden fahren
> und nachbessern, wenn du scheiße ausgeliefert hast.

Du hast ne Ahnung.

Da merkt man, weit weit weg vom Markt die Konzerns-Beamten sind.

von Arme Seelen (Gast)


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Immer die selbe Handvoll Trolls, die hier jeden Thread kapern, um ihren 
Dödel zu messen.

Wie armseelig, habt ihr keine besseren Hobbys?

von Senf D. (senfdazugeber)


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Pleitegeier schrieb:
> Senf D. schrieb:
>> In vielen
>> Klitschen gibt es sowas freilich kaum, da wird einfach drauf los
>> entwickelt und am Ende irgendwas Zusammengefrickeltes ausgeliefert.
>
> In wie vielen Klitschen hast du denn gearbeitet?

Im Zahlenraum zwischen 0 und 1.

> Oder welche Statistiken/Studien unterlegen deine Behauptung?

Es ist ein wesentliches Charakteristikum einer Klitsche, dass dort 
unprofessionell gefrickelt wird, sonst wäre es keine.

von Shorty (Gast)


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Pleitegeier schrieb:
> Senf D. schrieb:
>> In vielen
>> Klitschen gibt es sowas freilich kaum, da wird einfach drauf los
>> entwickelt und am Ende irgendwas Zusammengefrickeltes ausgeliefert.
>
> In wie vielen Klitschen hast du denn gearbeitet?

In einer zu viel.

Pleitegeier schrieb:
> Oder welche Statistiken/Studien unterlegen deine Behauptung?

Du siehst, was der Mitbewerber treibt. Du siehst, was die Partnerfirmen 
treiben.

Aber mal wieder typische Pleitegeier, wenn es nicht vom Bundesministrium 
für Wahrheit kommt und von der Aktuellen Kammera präsentiert wird, dann 
könnte es nicht stimmen-.

von Programmierer (Gast)


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> Ein Konzern macht die Hardware selber, da ist das bei den Stückzahlen
> vorteilhaft.

Wenn er eine Affinität zu Hardware hat ja, sonst wird outgesourced, das 
machen Konzerne doch eh sehr viel. Bestes Beispiel ist die 
Automobilindustrie, die ja praktisch alles von Zulieferern machen lässt.

> Du hast doch gerade selbst geschildert, dass du nur am Rumfricklen bist,
> weil es keine brauchbare Doku gibt. Je größer der Laden, desto mehr geht
> es in die Richtung "gute Arbeit abliefern".

Das kann ich nicht bestätigen. Eher: Je größer das Unternehmen, desto 
wichtiger ist es, dass die Umsetzung "politisch" den wichtigen Leuten 
passt. z.B. kein OOP, weil das böse ist. Bloß nicht zielorientiert etwas 
entwickeln was gut funktioniert.

Dirk K. schrieb:
> Software Entwicklung kann man aber auch super nach China outsourcen.
> Hardware mit den oft diffusen Anforderungen braucht viel mehr Austausch
> mit den Auftraggebern, daher ist Outsourcing schwieriger.

Ist halt Quatsch. Die Hardware kommt in ein schickes Gehäuse, dann sieht 
man nicht mehr wie mies die gemacht ist. Bei der Software möchte der 
Chef alle 5 Minuten eine andere Farbe für den dritten Button von Links, 
da ist es gut wenn die Programmierer direkt griffbereit sind.

Dirk K. schrieb:
> Das wissen NICHT-Frickel-Buden auch und stellen HW-Entwickler ein.
> Und damit meine Ich Entwickler, nicht Frickler.

Wie sind die damit profitabel?

Senf D. schrieb:
> Gute Prozesse in einem großen Unternehmen sind essentiell, genauso wie
> ausführliche Dokumentation und die Einhaltung von Normen, etc. In vielen
> Klitschen gibt es sowas freilich kaum

Ich habe das so erlebt, dass gerade die Konzerne einfach drauf los 
basteln und sogar aktiv keine Prozesse haben wollen (z.B. Code Reviews, 
automatische Tests etc werden aktiv blockiert). Kleinere Unternehmen 
versuchen zumindest, planvoll vorzugehen. Wahrscheinlich weil die keine 
Wahl haben, während die Konzerne "too big to fail" sind und es keine 
Rolle spielt, wie ineffizient sie sind.

von Pleitegeier (Gast)


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Shorty schrieb:
> Du siehst, was der Mitbewerber treibt. Du siehst, was die Partnerfirmen
> treiben.

Ach, also mal wieder nur anekdotische "Evidenz".

Hab vergessen, dass wir hier beim Online-Stammtisch sind, mein Fehler.

Ich darf von Euch einfach nicht so viel erwarten.

von Shorty (Gast)


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Pleitegeier schrieb:
> Hab vergessen, dass wir hier beim Online-Stammtisch sind, mein Fehler.

QED, aber wenn du schon dabei bist: Der ideologische Mitläufer sitzt 
also weniger am Stammtisch, sondern eher im Hörsaal.

https://www.facebook.com/Vince.Ebert/posts/pfbid034z5WVKwejtrAbrow5uCqSMUwHnPgGVXBPPNsJoSJPx9iEwPqVzSn9qU6DKdpMEofl?_rdc=1&_rdr

von Senf D. (senfdazugeber)


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Programmierer schrieb:
> Ich habe das so erlebt, dass gerade die Konzerne einfach drauf los
> basteln und sogar aktiv keine Prozesse haben wollen (z.B. Code Reviews,
> automatische Tests etc werden aktiv blockiert).

Was ein grober Unsinn. Definierte Prozesse, Code Reviews und 
automatisierte Tests gehören seit vielen Jahren zu den Basics eines 
jeden größeren Unternehmens mit Entwicklungsabteilung. Ohne diese Dinge 
wären halbwegs komplexe Projekte gar nicht vernünftig realisierbar. Nur 
inhabergeführte Klitschen weichen sowas gerne aus Kostengründen auf. Da 
wird eben gerade nicht planvoll vorgegangen, sondern irgendwas 
zusammengerotzt, weil der Chef das so ansagt, um aus seiner Sicht 
unnötige Kosten zu sparen.

> Kleinere Unternehmen
> versuchen zumindest, planvoll vorzugehen.

Eher chaotisch und kostenoptimiert, dabei aber an der falschen Stelle 
gespart, zu Lasten der Qualität.

: Bearbeitet durch User
von Shorty (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Nur
> inhabergeführte Klitschen weichen sowas gerne aus Kostengründen auf, da
> wird eben gerade nicht planvoll vorgegangen, sondern irgendwas
> zusammengerotzt.

Oft aus Kundengründen: Man hat eine Banane ins Feld geliefert und darf 
in ein paar Nachtschichten einen Fix zusammenfrickeln. Und der Pfusch 
fällt einem natürlich in ein paar Monaten wieder auf die Füße.

Das einzige was da gut läuft ist das Verkaufen von Projekten.

von Dirk K. (knobikocher)


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Programmierer schrieb:
> Ist halt Quatsch. Die Hardware kommt in eine schicke Hardware, dann sieht
> man nicht mehr wie mies die gemacht ist. Bei der Software möchte der
> Chef alle 5 Minuten eine andere Farbe für den dritten Button von Links,
> da ist es gut wenn die Programmierer direkt griffbereit sind.

Ist halt Quatsch. Die Software kommt in ein schickes Gehäuse, dann sieht
man nicht mehr wie mies die gemacht ist. Bei der Hardware möchte der
Chef alle 5 Minuten eine andere Farbe für den dritten Button von Links,
da ist es gut wenn die Entwickler direkt griffbereit sind.

5€ in das Phrasenschwein.

Aber man merkt, das bei dir(?) gefrickelt wird. Denn bei einer 
Entwicklung ist es egal, was der Chef will an Features. Entwickelt wird, 
was spezifiziert ist. Der Chef in seiner Rolle als Chef ist dazu da, die 
Risiken zu bewerten und ein Projekt zur Entwicklung frei zu geben. Oder 
eben nicht.

Solch einen Micromanagement-Chef hatte ich auch erlebt - kommt zum 
Entwickler und fordert Feature XY einzudesignen. Also alle bisherigen 
Geräte obsolet, neue PCBs her, neue SW schreiben und alles in 4 Wochen 
fertig inklusive Umbau mit kranker Personalbindung. Absolutes Chaos! Das 
Produkt wurde inzwischen eingestellt weil weder richtig Funktionsreif, 
noch vom Markt akzeptiert weil zu teuer und lauter unnötige Features und 
die Dokumentation natürlich nicht existent.

Danke nein.

Programmierer schrieb:
> Wie sind die damit profitabel?

VK > EK

Programmierer schrieb:
> Ich habe das so erlebt, dass gerade die Konzerne einfach drauf los
> basteln und sogar aktiv keine Prozesse haben wollen (z.B. Code Reviews,
> automatische Tests etc werden aktiv blockiert)

Konzerne brauchen Prozesse, weil sonst unkoordiniert gearbeitet wird. 
Individuen(!) wollen keine Prozesse, weil das ist ja Arbeit...

Programmierer schrieb:
> Kleinere Unternehmen
> versuchen zumindest, planvoll vorzugehen.

Und ich habe nun genau gegenteilige Erfahrung.

Wer lügt?

: Bearbeitet durch User
von Shorty (Gast)


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Dirk K. schrieb:
> Programmierer schrieb:
>> Kleinere Unternehmen
>> versuchen zumindest, planvoll vorzugehen.
>
> Und ich habe nun genau gegenteilige Erfahrung.
>
> Wer lügt?

Naja, er schreibt ja versuchen, er macht keine Aussage zum Erfolg.

von Reinhard S. (rezz)


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Shorty schrieb:
> Oft aus Kundengründen: Man hat eine Banane ins Feld geliefert und darf
> in ein paar Nachtschichten einen Fix zusammenfrickeln. Und der Pfusch
> fällt einem natürlich in ein paar Monaten wieder auf die Füße.
>
> Das einzige was da gut läuft ist das Verkaufen von Projekten.

Gerade letzteres kommt mir eher bei Konzernen in den Sinn. Vielleicht 
bin ich aber auch einfach zu sehr von Dilbert geprägt :D

von Programmierer (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Was ein grober Unsinn. Definierte Prozesse, Code Reviews und
> automatisierte Tests gehören seit vielen Jahren zu den Basics eines
> jeden größeren Unternehmens mit Entwicklungsabteilung.

Hab ich bisher so nicht festgestellt. Der Boss der Konzern-Abteilung in 
der ich arbeitete (Dr.-Ing.) lehnte Prozesse ab und wollte davon nichts 
hören. Ich hatte mal "unter dem Radar" ein paar Unit-Tests gebastelt und 
prompt einen Bug in einer sehr wichtigen Funktion gefunden.

Zuvor hatte ich mal zufällig eklatante Fehler in einer ADC-Ansteuerung 
gefunden. Ich habe den zuständigen Kollegen darauf hingewiesen, aber er 
wollte das nicht wahrhaben. Währenddessen gab es ominöse Probleme mit 
"Messfehlern". Selber durfte ich das natürlich nicht reparieren, sonst 
wäre besagter Kollege beleidigt gewesen - wie gesagt, Büropolitik ist 
wichtiger als Qualität. Ich möchte damit nicht sagen dass der Kollege 
doof ist dass er solche Fehler macht - jeder macht Fehler - aber der 
Umgang damit ist kritisch.

Dirk K. schrieb:
> Denn bei einer
> Entwicklung ist es egal, was der Chef will an Features. Entwickelt wird,
> was spezifiziert ist

Meistens spezifiziert aber der Chef. Und "spezifiziert" heißt er schwebt 
alle paar Wochen von seiner Wolke herab, gibt seine Weisheit dazu ab was 
gemacht werden soll, und schwebt wieder von dannen.

Dirk K. schrieb:
> Solch einen Micromanagement-Chef hatte ich auch erlebt - kommt zum
> Entwickler und fordert Feature XY einzudesignen. Also alle bisherigen
> Geräte obsolet, neue PCBs her, neue SW schreiben und alles in 4 Wochen
> fertig

Wozu ist man denn Chef wenn man sein Volk nicht nach seiner Pfeife 
tanzen lassen kann?!

Dirk K. schrieb:
> Programmierer schrieb:
>> Wie sind die damit profitabel?
>
> VK > EK

Dann müssen die Kunden gewitzt sein.

Dirk K. schrieb:
> Konzerne brauchen Prozesse, weil sonst unkoordiniert gearbeitet wird.

Wen juckts wenn unkoordiniert gearbeitet wird? Ist doch sowieso 
Normalzustand.

von Dirk K. (knobikocher)


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Programmierer schrieb:
> Der Boss der Konzern-Abteilung in
> der ich arbeitete (Dr.-Ing.) lehnte Prozesse ab

Dirk K. schrieb:
> Individuen(!) wollen keine Prozesse, weil das ist ja Arbeit...

Meine Aussage ist also bestätigt.

Programmierer schrieb:
> Meistens spezifiziert aber der Chef.

Kann ich so nicht bestätigen. Ja, ich habe das auch schon erlebt. Aber 
meistens entspricht "Entwickeln" eben nicht der Rolle "Chef" im 
Unternehmen. Außer eventuell bei Klitschen. Und da drehen wir uns wieder 
im Kreis - dort wird eben nicht entwickelt.

Programmierer schrieb:
> Wozu ist man denn Chef wenn man sein Volk nicht nach seiner Pfeife
> tanzen lassen kann?!

Och, wie traurig deine Vorstellungen oder gar Erfahrungen doch sind.
Schau dir doch einfach in eurer Prozesslandschaft die Rollenbeschreibung 
"GF" oder "CEO" an. Dann weißt auch du, was die Aufgaben eines Chefs 
sind.
Entwickeln gehört bei uns nicht dazu.

Programmierer schrieb:
> Wen juckts wenn unkoordiniert gearbeitet wird? Ist doch sowieso
> Normalzustand.

Wie gesagt, schon traurig deine Erfahrungen. Und deine Einstellung erst 
recht. Mich juckt das z.B. sehr. Aber das scheint mir der Unterschied 
zwischen Arbeitsbiene und Königin zu sein.

Programmierer schrieb:
>> VK > EK
>
> Dann müssen die Kunden gewitzt sein.

Interessante Schlussfolgerung. Erschließt sich mir nicht.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Programmierer schrieb:
> Hab ich bisher so nicht festgestellt. Der Boss der Konzern-Abteilung in
> der ich arbeitete (Dr.-Ing.) lehnte Prozesse ab und wollte davon nichts
> hören.

Das muss aber ein seltsamer Einzelfall gewesen sein. Wenn größere 
Unternehmen in etwas gut sind (und sein müssen), dann sind es Prozesse. 
Das wird Konzernen doch sonst immer vorgeworfen, angeblich wäre dort 
durch viele Prozessvorgaben alles zu träge usw.

Auch dass wie von dir geschildert der Chef plötzlich aus einer Laune 
heraus neue Produktfeatures fordert, ist praktisch nur in einer Klitsche 
vorstellbar. In vernünftigen Unternehmen gibt es für sowas andere 
Zuständigkeiten wie Product Owner und Requirements Engineering. Die 
Führungskraft hat damit gar nichts am Hut.

von Pleitegeier (Gast)


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Dirk K. schrieb:
> Und ich habe nun genau gegenteilige Erfahrung.

Hier kommen alle i. d. R. nur mit ihren anekdotischen Erfahrungen um die 
Ecke.

Mit Fragen nach statistischer Evidenz brauchst du hier gar nicht 
anfangen.

Das ist halt ein virtueller Stammtisch.

Wer hat hier wohl "Recht"?

Der am penetrantesten ist - und das sind hier eine handvoll Stammuser, 
die sonst keine Hobbys haben.

von Shorty (Gast)


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Pleitegeier schrieb:
> Wer hat hier wohl "Recht"?

Wo sind deine Daten du Maulheld?

Richtig, du hast absolut nichts, nicht mal was anekdotisches! XD

von Dirk K. (knobikocher)


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Senf D. schrieb:
> Das muss aber ein seltsamer Einzelfall gewesen sein. Wenn größere
> Unternehmen in etwas gut sind (und sein müssen), dann sind es Prozesse.
> Das wird Konzernen doch sonst immer vorgeworfen, angeblich wäre dort
> durch viele Prozessvorgaben alles zu träge usw.
>
> Auch dass wie von dir geschildert der Chef plötzlich aus einer Laune
> heraus neue Produktfeatures fordert, ist praktisch nur in einer Klitsche
> vorstellbar. In vernünftigen Unternehmen gibt es für sowas andere
> Zuständigkeiten wie Product Owner und Requirements Engineering. Die
> Führungskraft hat damit gar nichts am Hut.

+1

von Zocker_61 (Gast)


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> von Pleitegeier (Gast)
> 07.08.2022 09:04

> und das sind hier eine handvoll Stammuser, die sonst keine Hobbys haben.

Sehe ich ähnlich !

von Dirk K. (knobikocher)


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Pleitegeier schrieb:
> Hier kommen alle i. d. R. nur mit ihren anekdotischen Erfahrungen um die
> Ecke.

Das sollte so sein, da stimme ich zu.

Programmierer schrieb:
> Meistens spezifiziert aber der Chef.

Dies ist aber eine Aussage und keine Erfahrung. Laut seiner Aussage ist 
in der überwiegend der Chef am spezifizieren.

Wobei das nicht mal falsch sein muss, je nachdem wie man es definiert. 
Anhand der Anzahl der Unternehmen? Dann ja denke ich. Kleinstunternehmen 
machten 2020 82,9% der Unternehmen in DE aus.

https://www.destatis.de/DE/Themen/Branchen-Unternehmen/Unternehmen/Kleine-Unternehmen-Mittlere-Unternehmen/Tabellen/wirtschaftsabschnitte-insgesamt.html;jsessionid=EC1DD8269DBB512CABDD6EF7BB316469.live712

https://www.kfw.de/PDF/Download-Center/F%C3%B6rderprogramme-(Inlandsf%C3%B6rderung)/PDF-Dokumente/6000000196_M_F_KMU-Definition.pdf

Ich hatte da eher die Anzahl der Entwicklungen in Kopf. Diese wird aber 
sicherlich nicht überwiegend bei den Kleinstunternehmen getätigt. Und 
wie schon von mehreren Leute angemerkt, dort hat die Rolle "Chef" nichts 
mit spezifizieren von Produkten zu tun.

Und meine Erfahrung deckt sich damit: überwiegend spezifiziert nicht der 
Chef Produkte. Auch wenn ich zwei mal das Gegenteil erfahren habe. Da 
ist meine Statistik ungefähr 2:20.

von Programmierer (Gast)


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Senf D. schrieb:
> In vernünftigen Unternehmen gibt es für sowas andere Zuständigkeiten wie
> Product Owner und Requirements Engineering.

Das gab's in dem Konzern alles nicht. Schriftliche Requirements gab es 
nicht, das wurde alles in endlosen Meetings erzählt und man musste es 
sich merken. Überhaupt gab es in der Entwicklung praktisch keinen 
Schriftverkehr / Dokumentation, alle Informationen wurden in Meetings 
weitergegeben, insbesondere auch viel "unter 4 Augen", damit die anderen 
Kollegen bloß nicht mitbekommen was so passiert. Wie in einer Bank, wo 
nichts aufgeschrieben wird damit nichts nachgewiesen werden kann... das 
war aber nicht die Firma, wo der Chef zwischendurch mit Anforderungen um 
die Ecke kam.

Derzeit haben wir einen Kunden welcher ein sehr bekannter großer 
deutscher Technologie-Konzern ist. Die sind sehr schwierig, wissen 
überhaupt nicht was sie wollen und was der "Scope" des Projekts ist, wer 
bei denen für irgendwas zuständig ist (insbesondere IT-Integration), 
kommen nur tröpfchenweise mit technischen Details und Anforderungen - 
wir mussten in letzter Minute unser ganzes technisches Konzept umstellen 
weil denen plötzlich ein wesentliches Detail einfiel. Verständnis für 
Technik haben die auch kaum. Sehr unstrukturiert das Ganze.

von Shorty (Gast)


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Programmierer schrieb:
> Das gab's in dem Konzern alles nicht. Schriftliche Requirements gab es
> nicht, das wurde alles in endlosen Meetings erzählt und man musste es
> sich merken.

War das ein Bergbaukonzern oder was?

Ohne schriftliche Anforderung geht eigentlich nichts. Und das turnst du 
komplett durch bis hin zum Integrationstest.

von Programmierer (Gast)


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Shorty schrieb:
> War das ein Bergbaukonzern oder was?

Ne. Deutscher Industriekonzern.

> Ohne schriftliche Anforderung geht eigentlich nichts. Und das turnst du
> komplett durch bis hin zum Integrationstest.

Hab ich auch mal so gelernt aber nie in der Praxis erlebt. Erscheint mir 
utopisch?

von Shorty (Gast)


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Programmierer schrieb:
> Hab ich auch mal so gelernt aber nie in der Praxis erlebt. Erscheint mir
> utopisch?

Aus der Praxis:

Klitsche: Mündlich

Konzern: Schriftlich in einer Datenbank, wo jeder Furz vermerkt ist.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Programmierer schrieb:
> Hab ich auch mal so gelernt aber nie in der Praxis erlebt. Erscheint mir
> utopisch?

Nein, überhaupt nicht. Im Konzern wird alles von vorne bis hinten 
getraced. Je nach Branche ist das sogar zwingend vorgeschrieben auf 
Grund von Regularien und Risk Mitigation.

von Programmierer (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Je nach Branche ist das sogar zwingend vorgeschrieben auf Grund von
> Regularien und Risk Mitigation.

Tja... Im besagten Konzern wird es sogar bald Pflicht, weil ein 
sicherheitskritisches Produkt entwickelt wird wo dann auch eine Prüfung 
erfolgen muss. Dann wird sich herausstellen dass nichts dokumentiert 
ist. Zum Glück bin ich da nicht mehr.

von Shorty (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Nein, überhaupt nicht. Im Konzern wird alles von vorne bis hinten
> getraced.

Traceablity der Requirements ist elementar für das Assessment! Nicht 
vergessen die Testcases zu definieren und auf die zutreffenden 
Requirements zu linken! Ganz wichtig: Die Reviews müssen auch complete 
sein, alle Stakeholder müssen dazu eingeladen werden.

Mit dem was heute als "Der Prozess" durchgeht, lässt man Kafka wie einen 
Kindergartenclown aussehen.

von Pleitegeier (Gast)


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Shorty schrieb:
> Mit dem was heute als "Der Prozess" durchgeht, lässt man Kafka wie einen
> Kindergartenclown aussehen.

Weil vor allem die Konzerns-Beamten Angst vor Verantwortung haben - die 
wird an "den Prozess" verlagert. Macher findet man da nicht.

von Pleitegeier (Gast)


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Shorty schrieb:
> Programmierer schrieb:
>> Hab ich auch mal so gelernt aber nie in der Praxis erlebt. Erscheint mir
>> utopisch?
>
> Aus der Praxis:
>
> Klitsche: Mündlich
>
> Konzern: Schriftlich in einer Datenbank, wo jeder Furz vermerkt ist.

Aus der Praxis:

Klitsche: Internes Wiki

Konzern: Power-Point

von Pleitegeier (Gast)


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Programmierer schrieb:
> Derzeit haben wir einen Kunden welcher ein sehr bekannter großer
> deutscher Technologie-Konzern ist. Die sind sehr schwierig, wissen
> überhaupt nicht was sie wollen und was der "Scope" des Projekts ist, wer
> bei denen für irgendwas zuständig ist (insbesondere IT-Integration),
> kommen nur tröpfchenweise mit technischen Details und Anforderungen -
> wir mussten in letzter Minute unser ganzes technisches Konzept umstellen
> weil denen plötzlich ein wesentliches Detail einfiel. Verständnis für
> Technik haben die auch kaum. Sehr unstrukturiert das Ganze.

Wenn ihr euch die Arbeit mit einem Schmerzensgeld-Multiplikator bezahlen 
lasst, ist es doch ok.

von Programmierer (Gast)


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Pleitegeier schrieb:
> Aus der Praxis:
> Klitsche: Internes Wiki
> Konzern: Power-Point

Selbst Powerpoint ist gern mal "zu viel Aufwand". Und wenn jede 
Präsentation schon auf der Titelfolie zerrupft wird hat man auch keine 
Lust mehr sich Mühe zu geben.

Pleitegeier schrieb:
> Wenn ihr euch die Arbeit mit einem Schmerzensgeld-Multiplikator bezahlen
> lasst, ist es doch ok.

Dachte ich auch, aber das ist es nicht wert. Wenn man sich beim 
Aufstehen schon denkt "jetzt muss ich DA wieder hin" und nach der Arbeit 
erstmal die Idiotie verarbeiten muss verleidet es einem das schon 
ziemlich. Ich fahr lieber entspannt Fahrrad als genervt Porsche.

von rbx (Gast)


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Programmierer schrieb:
> Sehr unstrukturiert das Ganze.

Früher hatten die Leute (Rhetoriker z.B.) standardisierte Mnemotechniken 
benutzt, auch Gedichte und ähnliches. Oder Geschichten, wenn man z.B. an 
die Sternbilder denkt.
So alt kann die "Dokumentation" nicht sein, wenn man an den großen Wagen 
denkt. Autos gab es damals noch nicht. ;)

Recht faszinierend eigentlich, genau wie das, was aus diesen Geschichten 
geworden ist.

Shorty schrieb:
> Traceablity der Requirements ist elementar für das Assessment!

Buzzwordbingo (https://de.wikipedia.org/wiki/Buzzword-Bingo) ist eine 
echt gute Schublade, die mir hier beigebracht wurde :) - allerdings gibt 
es auch verschiedene Bücher, die sich mit dieser Erscheinungsform des 
Daseins auseinandersetzen, wie z.B. die Richtung "..easy to bluff" 
verkaufen.

von rbx (Gast)


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Programmierer schrieb:
> Ich fahr lieber entspannt Fahrrad als genervt Porsche.

Die innere Kündigung kann man schon weiter oben ablesen. Das ist 
normalerweise nicht so toll, und wird auch nicht besser, weil der 
Nebeneffekt ja auch eine gewisse Unsichtbarkeit mit sich bringt, was 
dann wieder Krankheiten provoziert.

Bei den Bewältigungsstrategien, die man so hat, muss man aufpassen, dass 
die nicht mitbenutzt werden. Also sowas wie Sicherheitsgurt, oder 
Allradantrieb, und dann fahren (müssen) wie der letzte Henker.

Oder noch schlimmer: Schnelles Motorrad fahren, aber nicht fahren 
können..

Fahrradfahren vs Porsche ist aber kein Merkmal für innere Kündigung (um 
nicht missverstanden zu werden). Das ist doch eigentlich der Normalfall 
- d.h. es ist schon bedenklich (aber nicht verkehrt), wenn man sich das 
dauernd bewusst machen muss.

von Programmierer (Gast)


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rbx schrieb:
> Fahrradfahren vs Porsche ist aber kein Merkmal für innere Kündigung (um
> nicht missverstanden zu werden)

Ja, war eher als plakative Darstellung gedacht. Dicke Autos sind ja eine 
typische Anschaffung von Gutverdienern. Das finde ich allerdings 
besonders sinnlos, daher sehe ich erst recht nicht, warum man sich für 
ein Schmerzensgeld so ein Arbeitsumfeld antun muss, weil der Porsche, 
die Rolex, der Südsee-Urlaub den permanent ätzenden Job kaum ausgleicht.

von Peter Hartzer (Gast)


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Konzern ist doch nur was für Gehirnamputierte/BWL-Spasten. Die 
eigentliche, interessante Ingenieursarbeit machen Externe. Wer diesen 
"Prozess"bloat, Megamongomeetings freiwillig jahrelang macht wird auf 
Dauer extrem weich in der Birne. Man verblödet systematisch, vom 
hochbegabtem MINTler  schrumpfst du zum Prozess/Powerpointprick. Wenn 
ich ehemalige Klassenkameraden, Nachbarskinder,... treffe die einst 
Schnelldenker waren, sind zu regelrechten Trotteln verkommen, dank 
Arbeit bei Audi, Daimler oder Bosch, man erkennt die Leute nicht wieder 
wenn man sich mit denen über diverse Dinge unterhält, von fachlichen 
Themen sind sie alle Jahrzehnte hinterm Mond, die können nur noch 
verwalten, präsentieren und Verbaldiarrhoe in Meetings rausblubbern, zum 
Glück stinkt das nicht.

von Cyblord -. (cyblord)


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Peter Hartzer schrieb:
> Konzern ist doch nur was für Gehirnamputierte/BWL-Spasten.
> [...]
> von fachlichen
> Themen sind sie alle Jahrzehnte hinterm Mond, die können nur noch
> verwalten, präsentieren und Verbaldiarrhoe in Meetings rausblubbern, zum
> Glück stinkt das nicht.

Mag ja alles sein. Nur weint es sich im Porsche einfach besser, auf der 
Fahrt ins EFH. Da kann man in den Ledersitzen gemütlich über seine 
fachliche Degeneration sinnieren.
Natürlich sitzt der Neid über den Klitschen-Ing tief, der fachlich 
extrem fit, mit seinen 60k im Bus in seine Plattenbauwohnung fährt.

von Shorty (Gast)


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rbx schrieb:
> Buzzwordbingo (https://de.wikipedia.org/wiki/Buzzword-Bingo) ist eine
> echt gute Schublade, die mir hier beigebracht wurde :)

Hat jetzt aber lange gebraucht, bis einer Bingo ruft. :D

Pleitegeier schrieb:
> Shorty schrieb:
>> Mit dem was heute als "Der Prozess" durchgeht, lässt man Kafka wie einen
>> Kindergartenclown aussehen.
>
> Weil vor allem die Konzerns-Beamten Angst vor Verantwortung haben - die
> wird an "den Prozess" verlagert. Macher findet man da nicht.

Och, wenn du entsprechend wegen ISO 26262 dokumentieren darfst, lässt 
sich schon die Verantwortung nachverfolgen. ;)

von Senf D. (senfdazugeber)


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Peter Hartzer schrieb:
> Konzern ist doch nur was für Gehirnamputierte/BWL-Spasten. Die
> eigentliche, interessante Ingenieursarbeit machen Externe.

Das finde ich nicht. Mir macht mein Konzernjob Spaß, und ich finde ihn 
auch interessant. Eine sehr gute Bezahlung und eine interessante 
berufliche Tätigkeit schließen sich jedenfalls nicht gegenseitig aus.

von Programmierer (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Mag ja alles sein. Nur weint es sich im Porsche einfach besser, auf der
> Fahrt ins EFH.

Noch besser ist es, gar nicht zu weinen. Wobei ein Job mit gutem Umfeld 
dabei durchaus hilft. Und was macht man so im EFH wenns einem nicht gut 
geht? An die Wand schauen? Da finde ich doch ein belebtes 
Gründerzeitviertel viel lebensbejahender. Man kann Leute gucken, lecker 
essen gehen, Kultur erleben, spazieren gehen, oder einfach shoppen, und 
muss nichtmal in eine motorisierte Blechkiste steigen... da fühlt man 
sich gleich viel besser.

von Cyblord -. (cyblord)


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Programmierer schrieb:

> Da finde ich doch ein belebtes
> Gründerzeitviertel viel lebensbejahender. Man kann Leute gucken, lecker
> essen gehen, Kultur erleben, spazieren gehen, oder einfach shoppen, und
> muss nichtmal in eine motorisierte Blechkiste steigen... da fühlt man
> sich gleich viel besser.

Jeder wie er will. Die Nachteile liegen allerdings auf der Hand: Weniger 
Platz, meist kein Garten, wenig Natur. Blechkiste geht auch gar nicht 
wegen fehlendem Stellplatz. Elektroroller steht irgendwo im Hauseingang.
Dann jedes WE besoffene Deppen die grölend am Haus vorbeiziehen.
Ist halt Geschmacksache.

von rbx (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Mag ja alles sein. Nur weint es sich im Porsche einfach besser, auf der
> Fahrt ins EFH.

Man müsste nicht weinen. Man könnte rechnen, wie weit man mit geleasten 
E-Autos kommt. Der Vorteil vom Leasen ist, das (wie auch die 
Stromabrechnung) kann das Unternehmen machen, und wenn man öfter das 
Modell wechselt, kann man auch noch Erfahrungen zum Klugscheißern 
sammeln, verschiedene Institutionen beraten usw.

Auf dem Fahrrad dagegen kann man regelmäßig sehr gute Ideen haben - und 
die können nützlich sein, im Überlebenskampf - ganz abgesehen davon, 
dass man sich keine großen Sorgen über Parkplatzprobleme oder über 
Ölpreise (oder Stromabrechnung) machen muss.
Vor einiger Zeit wollte ich mich sogar anmelden, weil ich etwas ziemlich 
positives erfahren hatte, und das im betreffenden Thread erzählen:
Die Rapsblüte duftet sehr gut, und wirkt etwas aufmunternd - das konnte 
ich aber nur mitbekommen, weil ich mit dem Fahrrad unterwegs war.
Weil es kurz nach der Fastenzeit war, bzw. kurz nach Ostern, war auch 
die Geruchssensibilität leicht erhöht.

von Gesichtswindelträger (Gast)


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Mein Tipp für die Jobsuche: Mindestens 5000€ netto. Ansonsten benötigt 
ihr bald Wohngeld:

https://www.welt.de/politik/deutschland/article240345643/Heizkosten-Millionen-Menschen-in-Deutschland-werden-Kosten-nicht-zahlen-koennen.html#Comments

Um das abzufedern, seien eine Reform des Wohngelds und ein besserer 
Kündigungsschutz angezeigt, sagte der Mieterschützer. „Man müsste die 
Einkommensgrenzen für Menschen, die Wohngeld beanspruchen können, 
deutlich erhöhen.“ Die Grenze sehe er erst bei einem monatlichen 
Nettoeinkommen von 5000 Euro pro Haushalt.

von F104G (Gast)


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Am einfachsten hat man es wohl als Harz4´ler. Einfach alles scheiß egal 
und Rechnungen weiterleiten zum Amt.

von abc (Gast)


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rbx schrieb:
> Die Rapsblüte duftet sehr gut, und wirkt etwas aufmunternd

Probier's mal mit Cabrio. Jedoch gibt es deutlich besseres als Raps. 
Spätestens abgestanden oder nass riecht der gar nicht gut.

von Programmierer (Gast)


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Gesichtswindelträger schrieb:
> Mein Tipp für die Jobsuche: Mindestens 5000€ netto. Ansonsten
> benötigt
> ihr bald Wohngeld:

So teuer sind Wollpullis und Merino-Unterwäsche nicht. Für ach so hohen 
Heizkosten kann man sich auch einen schicken Hometrainer kaufen. Wenn 
man das ohne Ventilator nutzt ist einem ruckzuck heiß. Ganz nebenher 
wird man auch fit. Wer weiß, vielleicht lohnt es sich ja sogar 
irgendwann mal ein Haus energietechnisch zu sanieren/isolieren?

Übrigens, Vorteil für Stadtwohnungsbewohner: Mehr Wohnungen nebenan 
bedeuten weniger Verlust durch Außenwände, Fernwärme ist eher verfügbar, 
und vielleicht hat man sogar eine Sauna in der Nähe... Ist halt nur blöd 
für die aaarmen EFH-Bewohner "im Grünen". Die ja sowieso von den 
Städtern querfinanziert werden (Mehr Kosten für Infrastruktur in 
EFH-Siedlungen irgendwo im Nirgendwo).

von F. B. (finanzberater)


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Shorty schrieb:
> Ok, von Hardware keine Ahnung und Softwaregefrickel maßlos überschätzt.
>
> Nur so btw.: Mancher Konzern sucht derzeit HW-Entwickler und hat
> durchaus Schwierigkeiten die Stellen geeignet zu besetzten und wir reden
> hier von Gehältern >100k@40h.

Offensichtlich hat VW auch Probleme, die Softwareentwicklerstellen bei 
Cariad adäquat zu besetzen. Ich würde jedenfalls meine 5/5 Homeoffice 
bei 85k@40h nicht gegen 110k@40h mit täglich zwei Stunden Fahrtzeit 
tauschen.

von Gesichtswindelträger (Gast)


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F. B. schrieb:
> Offensichtlich hat VW auch Probleme, die Softwareentwicklerstellen bei
> Cariad adäquat zu besetzen.

Da hat sich ein Kumpel neulich beworben mit 100k Gehaltsforderung 
(aktuell verdient er schon 85k). 5 Jahre Erfahrung in der 
Automotive-Entwicklung. Nicht mal eingeladen worden zum Gespräch. Wer 
weiß was in dem Laden los ist.

von Senf D. (senfdazugeber)


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F. B. schrieb:
> Ich würde jedenfalls meine 5/5 Homeoffice bei 85k@40h nicht gegen
> 110k@40h mit täglich zwei Stunden Fahrtzeit tauschen.

Und was wäre mit 115k € bei 40h und 4/5 Tagen Home Office bei weniger 
als 30 Minuten ins Büro ohne Stau?

von Senf D. (senfdazugeber)


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Gesichtswindelträger schrieb:
> Da hat sich ein Kumpel neulich beworben mit 100k Gehaltsforderung
> (aktuell verdient er schon 85k). 5 Jahre Erfahrung in der
> Automotive-Entwicklung. Nicht mal eingeladen worden zum Gespräch.

Das muss aber nicht unbedingt an seiner Gehaltsvorstellung gelegen 
haben, das kann viele Gründe haben.

von Shorty (Gast)


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F. B. schrieb:
> Offensichtlich hat VW auch Probleme, die Softwareentwicklerstellen bei
> Cariad adäquat zu besetzen. Ich würde jedenfalls meine 5/5 Homeoffice
> bei 85k@40h nicht gegen 110k@40h mit täglich zwei Stunden Fahrtzeit
> tauschen.

40h??? Du haust hier auf die Kacke,  dass du angeblich  knapp unter 
IGM-Niveau liegst und musst für 85k satte 40h rankloppen?

Hast du nicht mal erzählt, dass du reduziert hast? Oder brauchst du die 
Kohle für deine Spielschulden?

von Hans Werner Schuster (Gast)


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Gesichtswindelträger schrieb:
> F. B. schrieb:
>> Offensichtlich hat VW auch Probleme, die Softwareentwicklerstellen bei
>> Cariad adäquat zu besetzen.
>
> Da hat sich ein Kumpel neulich beworben mit 100k Gehaltsforderung
> (aktuell verdient er schon 85k). 5 Jahre Erfahrung in der
> Automotive-Entwicklung. Nicht mal eingeladen worden zum Gespräch. Wer
> weiß was in dem Laden los ist.

Cariad will eher nicht zahlen. Ist eben der Ex Dienstleister

von Dieter (Gast)


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Zocker_61 schrieb:
> Ja, die sogenannten Fachinformatiker. Zugangsvoraussetzung : " 2 Jahre
> Arbeitslos.

Zum Teil liegt das auch daran, dass in immer mehr Firmen eine Abteilung 
finanziell mit Ausbildungskosten belastet wird, wenn diese einen 
Lehrling/Auszubildenden nach der Ausbildung übernimmt. Dies entfällt, 
wenn eine Person von extern eingestellt wird oder ehemaliger Lehrling 
erst nach einer gewissen Zeit eingestellt wird. D.h. die Ausbildung im 
Vorjahr als Verluste abgesetzt wurde.

Es sind nicht 6 Wochen, sondern 6 Monate Ausbildung:
https://www.welt.de/wirtschaft/karriere/plus239844237/Informatiker-in-6-Monaten-So-gelingt-die-Online-Umschulung.html

Aus den USA ist das schon lange bekannt, dass die Firmen anfangen, ihre 
Leute selbst zu prüfen und auszubilden, weil die Hochschulausbildung 
keine brauchbaren Leute und aussagekräftige Abschlusszeugnisse mehr 
liefert. Seit in die Hochschulausbildung immer nur noch mehr teurer 
Ideologieschrott auch in die technischen Fächer gedrückt wird. In 
Deutschland passiert das auch an den Hochschulen immer mehr und daher 
bilden die Firmen auch mehr selbst aus:
https://www.businessinsider.de/wirtschaft/mobility/daimler-will-neue-software-schmiede-gruenden-als-kaderschmiede-fuer-coder-und-weiterbildungsstaette-fuer-tausende-mitarbeiter/

von Shorty (Gast)


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Programmierer schrieb:
> Die ja sowieso von den
> Städtern querfinanziert werden (Mehr Kosten für Infrastruktur in
> EFH-Siedlungen irgendwo im Nirgendwo).

Müssen darum Milliarden in den Länderfinanzausgleich gepumpt werden, 
damit Städte wie Berlin und Bremen über die Runden kommen, oder wie ist 
das zu verstehen?

von Programmierer (Gast)


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Shorty schrieb:
> Müssen darum Milliarden in den Länderfinanzausgleich gepumpt werden,
> damit Städte wie Berlin und Bremen über die Runden kommen

Diese Milliarden kommen sicher nicht von den Haushalt belastenden 
EFH-Siedlungen irgendwo draußen, sondern aus den ökonomisch starken und 
gleichzeitig sparsamen Zentren.

Dichte Besiedlungen (Gründerzeitviertel, Wohnblöcke) sind 
infrastrukturtechnisch sehr günstig - wenig Straße, Leitungen (Strom, 
Wasser, Gas, Fernwärme, Internet) für viele Anwohner. Bei dichter 
Besiedelung wird der ÖPNV, Fahrrad und Zufußgehen auch 
intensiver/effizienter genutzt, was pro Person die Gesellschaft 
ebenfalls weniger kostet als der motorisierte Individualverkehr. Besser 
für die Umwelt ist es auch (weniger Flächenversiegelung und weniger 
Abgase pro Einwohner). Natürlich sind in den Städten auch viele Firmen 
angesiedelt, die hier ihre Steuern zahlen und ihren Mitarbeitern kürzere 
Arbeitswege bescheren.

Da in den dichter besiedelten Gebieten, insbesondere Wohnblöcken, aber 
tendenziell die weniger gut verdienenden leben, finanzieren diese die 
reicheren Bewohner von EFHs oder gar Villen in Vororten und 
Neubausiedlungen mit. Absurd!

von Shorty (Gast)


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Programmierer schrieb:
> Diese Milliarden kommen sicher nicht von den Haushalt belastenden
> EFH-Siedlungen irgendwo draußen, sondern aus den ökonomisch starken und
> gleichzeitig sparsamen Zentren.

Warum zahlt Berlin und Bremen dann nicht in den LFA ein? Da müssten doch 
gerade von Berlin Milliarden kommen, aber die gehen komischerweise dort 
hin.

Wer finanziert den den Städtern ihren ganzen Chichi? Die Spaßbäder, 
Kulturzentren ect... findet man ja nur in den Städten und nicht in den 
Dörfern.

Stellt lieber mal ein paar Windräder in den Städten auf und baut in den 
Parks Gemüse an, dann seid ihr nicht auf die Versorgung vom Land 
angewiesen.

von die Gier der Linke auf Almosen (Gast)


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Programmierer schrieb:
> Da in den dichter besiedelten Gebieten, insbesondere Wohnblöcken, aber
> tendenziell die weniger gut verdienenden leben, finanzieren diese die
> reicheren Bewohner von EFHs oder gar Villen in Vororten und
> Neubausiedlungen mit. Absurd!

Mumpitz. Blick in die Statistik offenbart, das Berlin als Höhepunkt der 
Wohnblockstadt vom Rest des Landes durchgefüttert wird. Ebenfalls die 
anderen Bewohner der "sozialistsichen Wohnkultur".

https://de.wikipedia.org/wiki/P2_(Plattenbautyp)
https://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%A4nderfinanzausgleich

von Shorty (Gast)


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9€-Ticket der gleiche Schwindel: Zahlen tun es alle Steuerzahler und die 
Profiteure sitzen in den Städten!

von Programmierer (Gast)


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Shorty schrieb:
> Warum zahlt Berlin und Bremen dann nicht in den LFA ein?

Weil dort nicht viel starke Industrie ist. Die umliegenden, halb 
entvölkerten Brandenburgischen Dörfer zahlen aber natürlich ein, oder?

Shorty schrieb:
> Wer finanziert den den Städtern ihren ganzen Chichi? Die Spaßbäder,
> Kulturzentren ect... findet man ja nur in den Städten und nicht in den
> Dörfern.

Logisch, schließlich sind in einem Einzugsgebiet von z.B. 5km um ein 
Schwimmbad in der Stadt viel mehr potenzielle Kunden zu finden als im 
Dorf. Und natürlich finanzieren die Städte das aus ihren Einnahmen.

München z.B. hat eine Menge von diesem "Chichi", aber zahlte eine Menge 
an den Finanzausgleich, als es ihn noch gab. Ob das vielleicht an all 
den Steuereinnahmen durch die vielen Einwohner sowie die Unternehmen 
liegt...?

Shorty schrieb:
> Stellt lieber mal ein paar Windräder in den Städten auf

München hat welche.

Shorty schrieb:
> dann seid ihr nicht auf die Versorgung vom Land
> angewiesen.

Und wer versorgt dann das Land mit Hochtechnologie, Medizin, 
ausgebildeten Fachkräften...?

Shorty schrieb:
> 9€-Ticket der gleiche Schwindel: Zahlen tun es alle Steuerzahler
> und die
> Profiteure sitzen in den Städten!

Das sind die Landeier aber selber schuld, denn die wählen immer fleißig 
die C-Parteien, welche den ÖPNV vernachlässigen.

von Shorty (Gast)


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Programmierer schrieb:
> Dichte Besiedlungen (Gründerzeitviertel, Wohnblöcke) sind
> infrastrukturtechnisch sehr günstig - wenig Straße, Leitungen (Strom,
> Wasser, Gas, Fernwärme, Internet) für viele Anwohner.

Hier wieder Berlin, so toll und billig funktioniert das:

https://www.youtube.com/watch?v=04RjspAyHPY

von Shorty (Gast)


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Programmierer schrieb:
> Shorty schrieb:
>> Stellt lieber mal ein paar Windräder in den Städten auf
>
> München hat welche.

Das Windrädchen am Münchener Stadrand? Was kann man damit reißen?

https://de.wikipedia.org/wiki/Windkraftanlage_Fr%C3%B6ttmaning

Woher kommt denn die künftige Energieversorgung der Städte? Kohle ist ja 
bäh und Gas ist ja auch out.

Programmierer schrieb:
> an den Finanzausgleich, als es ihn noch gab.

Hab ich was verpasst? Den LFA gibts ja leider noch immer.

Programmierer schrieb:
> Shorty schrieb:
>> Warum zahlt Berlin und Bremen dann nicht in den LFA ein?
>
> Weil dort nicht viel starke Industrie ist. Die umliegenden, halb
> entvölkerten Brandenburgischen Dörfer zahlen aber natürlich ein, oder?

Du, das Ländliche Meckpom hat sicher weniger Industrie pro Einwohner und 
bekommt weniger LFA als Berlin. Daran scheint es nicht zu liegen.

Programmierer schrieb:
> Und natürlich finanzieren die Städte das aus ihren Einnahmen.

Und natürlich finanzieren das die Dörfer mit und haben weniger davon.

von Programmierer (Gast)


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Shorty schrieb:
> Woher kommt denn die künftige Energieversorgung der Städte? Kohle ist ja
> bäh und Gas ist ja auch out.

Windkraft, Wasserkraft, Photovoltaik, vielleicht auch mal 
Gezeitenkraftwerke.

Shorty schrieb:
> Hab ich was verpasst? Den LFA gibts ja leider noch immer.

https://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%A4nderfinanzausgleich

Der Länderfinanzausgleich (LFA) war bis 2019 ein Mechanismus in 
Deutschland zur Umverteilung finanzieller Mittel zwischen Bund und 
Ländern sowie zwischen den Ländern.

Shorty schrieb:
> Und natürlich finanzieren das die Dörfer mit und haben weniger davon.

Wie kommen die Gewerbesteuereinnahmen von Dörfen in die Städte rein? Auf 
dem Dorf lohnt sich ein Schwimmbad für ein paar Leute auch nicht. Würden 
alle auf dem Dorf leben (wofür es gar nicht genug Fläche gibt...), gäb's 
gar keine Schwimmbäder. Toll?

Aber beschweren sich ernsthaft Dörfler darüber, dass sich Städte 
"Chichi" wie Schwimmbäder leisten? Wow. Die Städte leisten sich übrigens 
auch riesige teure Auto-Infrastruktur, damit die Dörfler da mit ihren 
SUVs rein fahren können zum Arbeiten und Shoppen und alle mit ihrem 
Lärm, Abgasen und Straßenabnutzung beglücken können.

von Zocker_61 (Gast)


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> von Dieter (Gast)
> 08.08.2022 16:19

> Aus den USA ist das schon lange bekannt,

Dann kann es nichts sein, von dort kommt nur Mist.

McDoof und KFC, sonst haben die nichts fertig gebracht

von Shorty (Gast)


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Programmierer schrieb:
> Shorty schrieb:
>> Woher kommt denn die künftige Energieversorgung der Städte? Kohle ist ja
>> bäh und Gas ist ja auch out.
>
> Windkraft, Wasserkraft, Photovoltaik, vielleicht auch mal
> Gezeitenkraftwerke.

Und das findet nicht ansatzweise so in der Stadt statt, wie es notwendig 
wäre, das dürfen die ländlichen machen, weil die Kohlekraftwerke will 
man ja nicht mehr haben.

Programmierer schrieb:
> https://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%A4nderfinanzausgleich
>
> Der Länderfinanzausgleich (LFA) war bis 2019 ein Mechanismus in
> Deutschland zur Umverteilung finanzieller Mittel zwischen Bund und
> Ländern sowie zwischen den Ländern.

Es ist immer noch so, dass Bayern und BW zahlen und Berlin bekommt. Wer 
sich von so einem Etikettenschwindel täuschen lässt, bekommt kein 
Mitleid.

Programmierer schrieb:
> Die Städte leisten sich übrigens
> auch riesige teure Auto-Infrastruktur, damit die Dörfler da mit ihren
> SUVs rein fahren können zum Arbeiten und Shoppen und alle mit ihrem
> Lärm, Abgasen und Straßenabnutzung beglücken können.

Erzähl doch keine Märchen! Die Städte wolle ja die bösen Auswärtigen aus 
den Städten raus haben, daher macht man ja die ganzen Verkehrsberuhigten 
Zonen, reduziert die Parkmöglichkeiten und da die Städter ja ohne Auto 
auskommen gibts extra für die Anwohnerparkplätze.

Was will ich in der Stadt arbeiten, wenn ich im Homeoffice das gleiche 
besser kann? Was will ich in der Stadt shoppen, wenn Amazon und Co. nach 
Hause liefern? Auf der einen Seite immer das Geplärre, das der 
Einzelhandel stirbt, aber auf der anderen Seite sollen die Leute aus den 
Städten bleiben.

Ich geh nur in die Stadt, wenn ich MUSS (Behörde & co.), ansonsten 
braucht das ja keiner vom Dorf.

von Programmierer (Gast)


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Shorty schrieb:
> Und das findet nicht ansatzweise so in der Stadt statt, wie es notwendig
> wäre, das dürfen die ländlichen machen, weil die Kohlekraftwerke will
> man ja nicht mehr haben.

Und? Zum Glück lässt sich Elektrizität über Leitungen transportieren.

Shorty schrieb:
> Erzähl doch keine Märchen! Die Städte wolle ja die bösen Auswärtigen aus
> den Städten raus haben,

Ja, jetzt endlich. Dann noch effiziente Bahn-Linien ins Umfeld und 
Park&Ride-Parkplätze an den Stadtgrenzen und wir sind auf dem richtigen 
Weg.

Shorty schrieb:
> Was will ich in der Stadt arbeiten, wenn ich im Homeoffice das gleiche
> besser kann?

Viele können kein HomeOffice machen.

Shorty schrieb:
> Was will ich in der Stadt shoppen, wenn Amazon und Co. nach
> Hause liefern?

Dinge live sehen oder anprobieren hat Vorteile. In kleinen 
Fachgeschäften zu stöbern macht auch Spaß. Die gibt es aber dank Amazon 
kaum noch.

Shorty schrieb:
> Auf der einen Seite immer das Geplärre, das der
> Einzelhandel stirbt, aber auf der anderen Seite sollen die Leute aus den
> Städten bleiben.

Die Leute dürfen sehr gerne in die Städte kommen. Nur die Autos nicht.

Shorty schrieb:
> Ich geh nur in die Stadt, wenn ich MUSS (Behörde & co.), ansonsten
> braucht das ja keiner vom Dorf.

Deswegen taumeln auch jedes Wochenende Zigtausende Dörfler durch die 
großen Innenstädte, und deswegen sind die Einfallstraßen auch immer 
voll...

von Senf D. (senfdazugeber)


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Programmierer schrieb:
> Die Leute dürfen sehr gerne in die Städte kommen. Nur die Autos nicht.

Vergiss es. Ohne mein Auto komme ich auch nicht in die Stadt.

von Hans Werner Schuster (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Programmierer schrieb:
>> Die Leute dürfen sehr gerne in die Städte kommen. Nur die Autos nicht.
>
> Vergiss es. Ohne mein Auto komme ich auch nicht in die Stadt.

Da ist der Grünenheuchler wieder

von Percy N. (vox_bovi)


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Shorty schrieb:
> Es ist immer noch so, dass Bayern und BW zahlen und Berlin bekommt.

Neuerdings. Gerade Bayern hat sich jahrzehntelang durchfüttern lassen, 
u.a. vom Stadtstaat Hamburg.

von Percy N. (vox_bovi)


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Senf D. schrieb:
> Ohne mein Auto komme ich auch nicht in die Stadt.

Dann bleib halt weg, um so ruhiger und sauberer wird es in den Städten.

von Reinhard S. (rezz)


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Cyblord -. schrieb:
> Jeder wie er will. Die Nachteile liegen allerdings auf der Hand: Weniger
> Platz, meist kein Garten, wenig Natur.

Das, was im EFH-Kaninchenstall-Reihenhaus an Fläche jenseits des 
eigentlichen Hauses übrig bleibt kann man jetzt schlecht "Garten" 
nennen. Beim üblichen, alleinstehendem EFH im Neubaugebiet ists nicht 
viel besser.

> Blechkiste geht auch gar nicht wegen fehlendem Stellplatz.

Besser als ein zu kleiner Stellplatz für 2 Autos...

: Bearbeitet durch User
von Stefan S. (stefan_sch)


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Percy N. schrieb:
> Shorty schrieb:
>> Es ist immer noch so, dass Bayern und BW zahlen und Berlin bekommt.
>
> Neuerdings. Gerade Bayern hat sich jahrzehntelang durchfüttern lassen,
> u.a. vom Stadtstaat Hamburg.

Märchenstunde?

Der damalige LFA für Bayern war lächerlich mickrig und wurde in der 
absoluten Summe inflationsbereinigt längst um ein Vielfaches 
zurückbezahlt.

von Hans Werner Schuster (Gast)


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Bayern ist die Nummer 1 zusammen mit BW rocken wir DE.
Okay, die Bayern haben Drachenlord

von Senf D. (senfdazugeber)


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Hans Werner Schuster schrieb:
>> Vergiss es. Ohne mein Auto komme ich auch nicht in die Stadt.
>
> Da ist der Grünenheuchler wieder

Was soll der Angriff? Nur weil ich die Grünen wähle, muss ich 
Lastenfahrrad fahren, oder was? Meine Meinung hat mit Heuchelei nichts 
zu tun, denn ich will ja anderen nicht vorschreiben, dass sie nicht mit 
dem Auto fahren dürfen. Jeder, wie er mag: der Eine fährt lieber mit der 
Bahn, der Andere mit dem Bus und der Nächste mit dem Auto. Ich gehöre 
eben zur letzten Gruppe, ich liebe es schöne Autos zu fahren.

von Reinhard S. (rezz)


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Senf D. schrieb:
> ich liebe es schöne Autos zu fahren.

Ich dachte, mit einem H-Kennzeichen darf man keine Alltagsfahrten 
machen?

von rbx (Gast)


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abc schrieb:
> Probier's mal mit Cabrio. Jedoch gibt es deutlich besseres als Raps.
> Spätestens abgestanden oder nass riecht der gar nicht gut.

Ja, leider hält sich dieser angenehme Blütenduft nur ein paar Tage. 
Neben dem Raps duften auch einige Kräuter am Wegesrand sehr gut (und 
auch nur kurz). Viele wertvolle Kräuter, die man für die Küche oder die 
Apotheke gebrauchen kann, wachsen am Wegesrand. Früher, als noch die 
Pferde bestimmend waren, wurden diese Kräuter und Blumen sogar noch 
gedüngt. Aber durch die vielen Autos sind diese nützlichen Pflanzen wohl 
eher stark schadstoffbelastet.

Interessant in diesem Zusammenhang ist die Haferlogistik. Hafer hat von 
verschiedenen Seiten relativ gute Zeugnisse bekommen (kann man z.B. als 
"Hafermilch" auch zur Fastenzeit nutzen). Hatte aber möglicherweise zur 
Pferdezeit noch etwas besser bzw. eigentümlicher geschmeckt.
Ich würde jetzt aber nicht meinen, dass die Traktoren den Geschmack 
verderben.
Höherqualitativen Hafer zu besorgen (dass man wenigstens den Unterschied 
kennt) ist auf jeden Fall eine Empfehlung.

Gute Regenklamotten fürs Fahrrad empfehlen sich ebenfalls.

Die frische Luft und die Bewegung draußen helfen, einen klaren Kopf zu 
bekommen, und die verbesserte Kondition hilft, lange Meetingsessions 
konzentrierter zu überstehen.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Reinhard S. schrieb:
> Senf D. schrieb:
>> ich liebe es schöne Autos zu fahren.
>
> Ich dachte, mit einem H-Kennzeichen darf man keine Alltagsfahrten
> machen?

Historische Fahrzeuge sind auch etwas Tolles, aber was für einen selbst 
ein "schönes Auto" ist, ist natürlich sehr individuell.

Beitrag #7153247 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Wühlhase (Gast)


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Programmierer schrieb:
> Dichte Besiedlungen (Gründerzeitviertel, Wohnblöcke) sind
> infrastrukturtechnisch sehr günstig - wenig Straße, Leitungen (Strom,
> Wasser, Gas, Fernwärme, Internet) für viele Anwohner. Bei dichter
> Besiedelung wird der ÖPNV, Fahrrad und Zufußgehen auch
> intensiver/effizienter genutzt, was pro Person die Gesellschaft
> ebenfalls weniger kostet als der motorisierte Individualverkehr. Besser
> für die Umwelt ist es auch (weniger Flächenversiegelung und weniger
> Abgase pro Einwohner). Natürlich sind in den Städten auch viele Firmen
> angesiedelt, die hier ihre Steuern zahlen und ihren Mitarbeitern kürzere
> Arbeitswege bescheren.

Du bist noch nie in der großen Stadt gewesen, oder?

Viel Dreck und Schmutz, stark konzentriert auf engstem Raum. Alleine die 
Zigarettenstummeldichte auf den Gehwegen, und das Zeug ist eigentlich 
hoch giftig was da vom Regenwasser ausgewaschen wird. Auf dem Dorf hast 
du deutlich weniger Straßenreinigungsaufwand, da kippen die Leute ihren 
Mist nicht vom Fenster auf die Straße.
Und da die Infrastruktur, insbesondere Straßen, weitaus "effizienter" 
benutzt werden, verschleißt sie auch deutlich schneller und.

Ach ja...den Boden hast du hier großflächig vollversiegelt, die 2qm alle 
zehn Schritte, wo mal ein Baum an der Straße steht, reißen es auch nicht 
mehr raus.

Es gibt ein paar Vorteile, z.B. lohnen sich ÖPNV mehr (ob man den nutzen 
will ist eine andere Frage), aber du romantisierst. Bist du der Kerl, 
der hier mal was vom "uralten Konzept der Stadt" gesülzt hat, daß "durch 
das Auto zerstört wurde"?


Shorty schrieb:
> Programmierer schrieb:
>> Hab ich auch mal so gelernt aber nie in der Praxis erlebt. Erscheint mir
>> utopisch?
>
> Aus der Praxis:
>
> Klitsche: Mündlich
>
> Konzern: Schriftlich in einer Datenbank, wo jeder Furz vermerkt ist.

Naja...ich würde sagen, es kommt darauf an. Die Firmengröße mag durchaus 
Tendenzen vorgeben, aber das heißt nix. Prozesse sind wichtig (finde 
ich), aber auch nur dann wenn sie zur Firma und der Arbeit passen.
Prozesse sollen allen das Leben leichter machen, bringen aber auch nur 
etwas wenn man diese Prozesse auch mit Leben füllt.
Wenn die Prozesse den Leuten eher im Weg stehen alsdaß nutzen, fangen 
die Leute irgendwann an um die Prozesse herumzuarbeiten - und dann hast 
du den größtmöglichen Salat, da Prozess und Realität auseinanderlaufen.

Aber das kann man im Großkonzern genauso haben. Wenn die Anschaffung 
irgendeiner Software zu lange dauert oder gleich gar nicht genehmigt 
wird, und dann eine Excelkrücke herhalten muß, sowas gibt es auch im 
Großkonzern. Irgendwann wurde mal SAP eingeführt, schlampig umgesetzt 
weil kein Geld es ordentlich zu machen und trotzdem das Budget um 
Größenordnungen überstiegen wurde....

Und halbwegs funktionierende Prozesse habe ich auch schon in kleinen 
Firmen erlebt. Nicht in vielen, aber es gibt sie. Und in einer großen 
Firma - Branchenriese mit exzellentem (aber unverdientem bzw. einst 
erarbeitetem) Ruf habe ich mal verwundert einen großen Ordner 
Excelformulare gefunden, die aber von niemandem benutzt wurden. Die 
zeigte man dann den ISO-Auditoren alle paar Jahre, für mehr waren die 
nicht gut (und selbst wenn man sie verwenden wollte, hätte man es besser 
sein gelassen).


Meines Erachtens ist die ganz große Kunst, auf allen Ebenen ein gut 
funktionierendes Team aufzubauen. Die falschen Leute, manchmal auch nur 
die falsche Mischung von eigentlich guten Leuten, sprengen dir jede 
Firma. Egal wie groß.

von Percy N. (vox_bovi)


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Stefan S. schrieb:
> Märchenstunde?
> Der damalige LFA für Bayern war lächerlich mickrig

Zwischen 1950 und 1987 hat Bayern jedes Jahr Zuwendungen erhalten, 
vielfach in dreistelliger Millionenhöhe.

Jamburg hat in derselben Zeit i.mer brav gezahlt, teilweise bis knapp 
eine halbe Mrd im Jahr. Ich habe,es nicht zusamnengezählt, aber 
vermutlich hat HH mehr gezahlt als BY erhalten hat.

Und jetzt vergleiche einmal die Einwohnerzahlrn ...

Und die Flächenstaaten SH, Nds, Saarland und RP haben es durchgängig 
geschafft, den anderen Ländern auf der Tasche zu liegen.

Selbst das notorisch klamme und durchcdie Steuerverteilung 
benachteiligte Bremen hat bis 1970 fast durchgängig eingezahlt.

Soviel zur grundsätzlichen wirtschaftlichen Überlegenheit der 
Flächenstaaten.

von Dieter (Gast)


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Gemäß dem Institut für Raumplanung ist es aber nachweislich so, dass mit 
der Bevölkerungsdichte, das gilt nicht nur für Länder, sondern auch für 
Ballungsgebiete, nehmen Energieaufwand und Kosten durchschnittlich zu.

Sogar noch nach der inflationsbereinigten Vergleichsrechnung hatte 
Bayern schon vor zehn Jahren mehr in den Topf des Länderfinanzausgleichs 
eingezahlt, als es früher erhalten hat. Ein großer Unterschied waren 
noch die Auflagen, dass das Geld wirklich nur für Förderung der 
Wirtschaft und hierfür notwendiger Infrastruktur ausgegeben wird. Die 
damaligen Regierungen hatten immer Druck ausgeübt, dass bei 
Zuwiderhandlungen der Länderfinanzausgleich ganz schnell geändert wird. 
Ich erinnere mich noch daran, wie bayrische Kultusminister Zehetmeier 
von der Bundesregierung gerügt wurde, als bekannt wurde, dass er eine 
zweite Pinakothek zu bauen plante während Bayern noch Tropf des 
Länderfinanzausgleichs hing.

von Cyblord -. (cyblord)


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Reinhard S. schrieb:
> Das, was im EFH-Kaninchenstall-Reihenhaus

EFH != Reihenhaus. Auch die Kaninchenställe sind meist Reihenhäuser. Wer 
den Unterschied nicht kennt, der will nicht. Da hilft auch keine 
Diskussion.

von Pleitegeier (Gast)


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EFH ist auch Mist, wenn das Grundstück mickrig ist. Nachbarn links, 
rechts, vorne und hinten in ein paar Armlängen - da muss ich immer 
mitleidig gucken.

von Cyblord -. (cyblord)


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Pleitegeier schrieb:
> da muss ich immer
> mitleidig gucken.

Während du im Unterhemd, arbeitslos, in deinem Mehrfamilienbunker sitzt?

von Dieter (Gast)


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Pleitegeier schrieb:
> EFH ist auch Mist, wenn das Grundstück mickrig ist.

Anders sind jedoch so viele Menschen nicht unterzubringen. Auf einer 
Reise in der USA hatte ich ein interessantes Gespräch mit einem Chef 
eines der größten Anwaltsunternehmens der New England Staaten. Er fand 
die Enge in Deutschland so schrecklich. Ich fragte ihn damals wie groß 
ein Grundstück sein sollte mit Haus darauf. Dann rechneten wir das in 
Quadratmeter um. Das lenkte ihn ab, so dass er später einen Lapsus 
beging. Im nächsten Schritt ließ ich ihn das hochrechnen mit der Anzahl 
der Einwohner. Zum Schluss kam der Vergleich mit der tatsächlichen Größe 
Deutschlands. Nachdem das Land zu klein war, fragte ich ihn wie er das 
lösen würde? Er meinte das Land vergrößern. Wenn es die anderen das Land 
nicht hergeben, müßte man halt Leute vertreiben. Und dann Schlug ich zu 
mit der Frage nach welchen Kriterien das laufen solle, vielleicht nach 
den historischen (in USA kam damals gerade 50 jähriges Jubiläum Beginn 
World War II). Dann wurde er etwas blass, entschuldigte sich für dem 
Ausrutscher, es mögen ihm seine im Konzentrationslager verstorbenen 
Verwandten und Glaubensbrüder verzeihen und er würde nicht mehr wegen 
der Enge in Deutschland meckern, da er eingesehen habe, damit auf lange 
Sicht Unheil anzurichten.

Beitrag #7153617 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Hans Werner Schuster (Gast)


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wo willste in de noch bauen? alles vollgepumpt mit menschen. wenn dann 
zurück in die heimat und dort bauen und hier geld verdienen.

von rbx (Gast)


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Hans Werner Schuster schrieb:
> wo willste in de noch bauen? alles vollgepumpt mit menschen.

Naja, vor allem in Ballungszentren. Anderswo stehen viele Häuser leer, 
wie auch Läden, und Reihenhäuser reihenweise.

Die Gegend rund um xy hat noch reichlich Platz. Sogar xy selber hat noch 
ein wenig - oder sogar etwas mehr Platz. Jetzt noch. Bald vielleicht 
nicht mehr.

Grundsätzlich geht Rechnerei vor und Einfachheit. Man sollte auch 
wissen, wieviel Zeit und Geld und Familienplanung man wohin investieren 
möchte.
Den letzten Punkt kann man sowieso nicht gut allein entscheiden.

https://www.youtube.com/watch?v=GZfj2Ir3GgQ

von Programmierer (Gast)


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Wühlhase schrieb:
> Du bist noch nie in der großen Stadt gewesen, oder?

Ich wohne seit langen in großen Städten.

Wühlhase schrieb:
> Viel Dreck und Schmutz, stark konzentriert auf engstem Raum.

Aber ist es wirklich mehr Dreck pro Person als auf dem Land? 
Konzentrierter Dreck lässt sich effizienter bereinigen als großflächig 
verteilter. Wenn die Straßenreinigung einmal durch eine 100m-Straße in 
einer dicht besiedelten Gegend fährt, hat sie den Dreck von viel mehr 
Personen erwischt als auf 100m auf den Land. Außerdem zeigen Städte wie 
z.B. München, dass Städte auch bei hoher Dichte sehr sauber sein können.

Wühlhase schrieb:
> Und da die Infrastruktur, insbesondere Straßen, weitaus "effizienter"
> benutzt werden, verschleißt sie auch deutlich schneller und.

Aber es sind auch mehr Einnahmen da, um sie zu reparieren. Auf die 
Spitze getrieben haben das die Amerikaner: In den dünn besiedelten 
ausufernden Suburbs kommen so wenig Einwohner auf den m² Straße, dass 
überhaupt kein Geld zur Wartung da ist. Dementsprechend fällt die 
Infrastruktur komplett auseinander, viele Straßen sind im desaströsen 
Zustand.

Wühlhase schrieb:
> Ach ja...den Boden hast du hier großflächig vollversiegelt, die 2qm alle
> zehn Schritte,

Aber es sind weniger versigelte m² pro Einwohner! Außerdem wird sehr 
viel Fläche für den Autoverkehr versiegelt. Viele Initiativen fordern, 
und andere Länder machen vor, wie man auch in den Städten Flächen 
begrünen kann, indem man die Fläche eben nicht extrem ineffizient für 
den Autoverkehr, sondern sinnvoller für ÖPNV, Fahrrad und Fußgänger 
nutzt.

Gerade in Bayern wird übrigens auch auf dem Land sehr fleißig 
versiegelt:

https://www.sueddeutsche.de/bayern/bayern-flaechenfrass-baupolitik-kritik-1.5618384

> In Bayern werden pro Tag 11,6 Hektar Wiesen, Wälder und Felder in Bauland 
umgewandelt.

Das wird natürlich insbesondere von den Parteien vorangetrieben, die von 
der Landbevölkerung gewählt werden (CSU & CDU).

Wühlhase schrieb:
> aber du romantisierst.

Und das Idyll mit EFH irgendwo in einer sterilen Neubausiedlung "im 
Grünen" mit SUV vor jeder Bude ist nicht romantisiert...?

von Wühlhase (Gast)


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Programmierer schrieb:
> Wühlhase schrieb:
>> Viel Dreck und Schmutz, stark konzentriert auf engstem Raum.
>
> Aber ist es wirklich mehr Dreck pro Person als auf dem Land?

Ja, es ist deutlich mehr Dreck in der Stadt, auch mehr Dreck pro Person. 
Da fährt allerhöchstens mal die Straßenkehrmaschine so alle halbe Jahre 
durch, daß da aber jemand kommt und den Dreck vom Gehweg aufsammelt gibt 
es praktisch nicht. Trotzdem ist es da sauberer, wobei ich seit einiger 
Zeit immer mehr Ausnahmen im Berliner Umland beobachte: Je mehr Berliner 
ins Umland ziehen (weil sie sich die Stadt nicht mehr leisten können), 
desto mehr ziehen dort auch typische Berliner Unsitten ein: Seine 
Haushaltsmülltüten neben den (viel zu kleinen) Mülleimer an der 
Bushaltestelle stehenlassen, seinen Mist einfach dort fallen zu lassen 
wo man gerade steht, Sperrmüll mit Zettel vor die Tür und hoffen daß 
irgendwer den Schrott mitnimmt, ...

Ich vermute mal stark kulturelle Gründe als eine der Ursachen. Du kannst 
z.B. mal durch Ruhleben fahren, da ist es auch sehr sauber, obwohl die 
Mülleimerdichte auffallend niedrig ist.


Programmierer schrieb:
> Konzentrierter Dreck lässt sich effizienter bereinigen als großflächig
> verteilter. Wenn die Straßenreinigung einmal durch eine 100m-Straße in
> einer dicht besiedelten Gegend fährt, hat sie den Dreck von viel mehr
> Personen erwischt als auf 100m auf den Land.

Allein daß die Straßenreinigung überhaupt soviel Arbeit hat, finde ich 
ein Unding.
Der zivilisierte Mensch schmeißt seinen Müll in dafür vorgesehene 
Behältnisse, und wenn ein solches gerade nicht in Sichtweite ist, nimmt 
man seinen Müll mit bis man an einem Abfalleimer vorbeikommt.

von Wühlhase (Gast)


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Programmierer schrieb:
> Wühlhase schrieb:
>> Ach ja...den Boden hast du hier großflächig vollversiegelt, die 2qm alle
>> zehn Schritte,
>
> Aber es sind weniger versigelte m² pro Einwohner!

Falscher Maßstab, die Einwohnerzahl interessiert da doch niemanden. Wenn 
auf einer Fläche von 10x10m ein Haus steht, und ringsherum sind 10m 
Boden frei, ist das allemal besser als die quadratkilometerweise 
Abwechslung von Häusern, Fußwegen und Straßen. Und ganz selten ist mal 
eine Fläche von 2x3m frei, in der ein Baum wächst, und mit ganz viel 
Glück mal ein kleiner Vorgarten oder ein nicht-zubetonierter Innenhof.
Selbst wenn im EHF nur ein einziger Mensch wohnt.


Programmierer schrieb:
> Außerdem wird sehr
> viel Fläche für den Autoverkehr versiegelt. Viele Initiativen fordern,
> und andere Länder machen vor, wie man auch in den Städten Flächen
> begrünen kann, indem man die Fläche eben nicht extrem ineffizient für
> den Autoverkehr, sondern sinnvoller für ÖPNV, Fahrrad und Fußgänger
> nutzt.

Und dann? Fahren ÖPNV, Fahrrand und Fußgänger dann durch Dreck und 
Schlamm, oder wird dieselbe Fläche dann für eben diese versiegelt?
Für die Natur und Erdflora/fauna spielt es keine Rolle, WARUM die Fläche 
mit Beton zugeschüttet wird. Am Ende des Tages ist sie einfach zu.
Außerdem teilen sich ÖPNV, Fahrrad, Fußgänger und der pöse Autoverkehr 
doch schon dieselbe versiegelte Fläche, auch wenn die Fahrbahn meist und 
Rad- und Fußweg und Fahrbahn für Autos unterteilt ist.

von Pleitegeier (Gast)


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Dieter schrieb:
> Pleitegeier schrieb:
>> EFH ist auch Mist, wenn das Grundstück mickrig ist.
>
> Anders sind jedoch so viele Menschen nicht unterzubringen.

Regelt der Markt. Solange ich nicht so beengt leben muss, is alles jut.

von Percy N. (vox_bovi)


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Wühlhase schrieb:
> Außerdem teilen sich ÖPNV, Fahrrad, Fußgänger und der pöse Autoverkehr
> doch schon dieselbe versiegelte Fläche, auch wenn die Fahrbahn meist und
> Rad- und Fußweg und Fahrbahn für Autos unterteilt ist

Vernünftiger Weise sind weder Rad- noch Fußwege versiegelt, sondern 
kleinteilig gepflastert,  ohne die Fugen zu asphaltieren.
.

von Hans Werner Schuster (Gast)


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Percy N. schrieb:
> Wühlhase schrieb:
>> Außerdem teilen sich ÖPNV, Fahrrad, Fußgänger und der pöse Autoverkehr
>> doch schon dieselbe versiegelte Fläche, auch wenn die Fahrbahn meist und
>> Rad- und Fußweg und Fahrbahn für Autos unterteilt ist
>
> Vernünftiger Weise sind weder Rad- noch Fußwege versiegelt, sondern
> kleinteilig gepflastert,  ohne die Fugen zu asphaltieren.
> .

du ob gepflastert oder betoniert. hauptsache ich hab möglichst keine 
schwarzköpfe in der nachbarschaft

von Percy N. (vox_bovi)


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Hans Werner Schuster schrieb:
> du ob gepflastert oder betoniert. hauptsache ich hab möglichst keine
> schwarzköpfe in der nachbarschaft

Dann shampooniere Deine Glatze halt mit Spüli.

von Wühlhase (Gast)


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Percy N. schrieb:
> Vernünftiger Weise sind weder Rad- noch Fußwege versiegelt, sondern
> kleinteilig gepflastert,  ohne die Fugen zu asphaltieren.

Naja, auf das bisschen Verfugung würde ich nicht viel geben. Der größte 
Teil des Regenwassers wird in der Kanalisation landen, und z.B. Würmer 
werden es durch die Fugen auch eher schwer haben.

Außer du redest von Rasengittersteinen, aber das ist für Fuß- oder 
Radwege unpraktikabel.

von Programmierer (Gast)


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Wühlhase schrieb:
> Ja, es ist deutlich mehr Dreck in der Stadt, auch mehr Dreck pro Person.

Fällt mir schwer zu glauben. Die Landbewohner kippen ihren Müll halt 
irgendwo in den Wald oder verbrennen ihn?

> Da fährt allerhöchstens mal die Straßenkehrmaschine so alle halbe Jahre
> durch, daß da aber jemand kommt und den Dreck vom Gehweg aufsammelt gibt
> es praktisch nicht.

In München fährt die Straßenkehrmaschine täglich durch, und ja, auch auf 
den Radwegen. Da gibt es auch den Broken-Windows-Effekt bzw. dessen 
Umkehrung; je sauberer die Stadt ist, desto weniger werden die Leute 
ihren Dreck hin.

Wühlhase schrieb:
> Falscher Maßstab, die Einwohnerzahl interessiert da doch niemanden.

Die Einwohner müssen aber irgendwo hin?! Wenn alle 80 Mio Einwohner 
Deutschlands in dörflichen dünn besiedelten Verhältnissen wohnen würden, 
wäre viel mehr Fläche versiegelt (ganz davon abgesehen, dass es dafür 
nicht genug Fläche im Land gibt). Wenn alle 80 Mio in Städten wohnen 
würden und man mehr Schienen als Straßen bauen würde, wäre viel weniger 
Fläche versiegelt.

Wühlhase schrieb:
> Und ganz selten ist mal
> eine Fläche von 2x3m frei, in der ein Baum wächst, und mit ganz viel
> Glück mal ein kleiner Vorgarten oder ein nicht-zubetonierter Innenhof.

Warst du mal in einer Stadt? München ist ein tolles Beispiel, überall 
sind Wiesen und Grünflächen, viele Hinterhöfe haben Gärten. Es ist immer 
noch viel zu viel Fläche dem Auto gewidmet, aber die Stimmen, die hier 
Änderung fordern, werden lauter.

Wühlhase schrieb:
> Und dann? Fahren ÖPNV, Fahrrand und Fußgänger dann durch Dreck und
> Schlamm, oder wird dieselbe Fläche dann für eben diese versiegelt?

Die wird natürlich versiegelt. Aber es ist eben viel weniger Fläche. Aus 
einer Straße mit 6 Autospuren + 2 Parkstreifen + 2 Fußwegen könnte man 2 
Tram-Gleise (semi-versiegelt), 2 Auto-Spuren, 2 Radwege, 2 Grünstreifen, 
2 Fußwege machen. Dadurch würde die Verkehrskapazität sogar steigen, 
denn bekanntlich können Radwege und Tram mehr Personen pro Stunde 
transportieren als Autos. Details variieren natürlich je nach Standort. 
Andere Möglichkeiten sind Einbahnstraßen, Fahrradstraßen, Busspuren; 
ihnen gemein ist, dass man dem größten Flächenfresser, dem Auto, Fläche 
wegnehmen muss.

Percy N. schrieb:
> Vernünftiger Weise sind weder Rad- noch Fußwege versiegelt, sondern
> kleinteilig gepflastert,  ohne die Fugen zu asphaltieren.
> .

Für Radwege ist glatter Asphalt leider schon recht sinnvoll.

von Reinhard S. (rezz)


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Programmierer schrieb:
> Wühlhase schrieb:
>> Ja, es ist deutlich mehr Dreck in der Stadt, auch mehr Dreck pro Person.
>
> Fällt mir schwer zu glauben. Die Landbewohner kippen ihren Müll halt
> irgendwo in den Wald oder verbrennen ihn?

Letzteres oder es gibt auch eine Müllabfuhr. Da Landbewohner aber meist 
ein anderes Verhältnis zu ihrem Heimatort haben (und/oder die Gemeinde 
kein Geld hat) wird der auch entsprechend gepflegt.

> In München fährt die Straßenkehrmaschine täglich durch, und ja, auch auf
> den Radwegen. Da gibt es auch den Broken-Windows-Effekt bzw. dessen
> Umkehrung; je sauberer die Stadt ist, desto weniger werden die Leute
> ihren Dreck hin.

Kommt mit dazu, aber Dreck jenseits der Mülltonnen gibts in der 
Großstadt trotzdem mehr.

> Wenn alle 80 Mio in Städten wohnen
> würden und man mehr Schienen als Straßen bauen würde, wäre viel weniger
> Fläche versiegelt.

Und wir wären komplett abhängig von anderen Ländern bei der 
Nahrungsgewinnung.

> Wühlhase schrieb:
>> Und ganz selten ist mal
>> eine Fläche von 2x3m frei, in der ein Baum wächst, und mit ganz viel
>> Glück mal ein kleiner Vorgarten oder ein nicht-zubetonierter Innenhof.
>
> Warst du mal in einer Stadt? München ist ein tolles Beispiel, überall
> sind Wiesen und Grünflächen,

Überall ist übertrieben, aber auch München hat schöne, grüne Flecken.

> Es ist immer
> noch viel zu viel Fläche dem Auto gewidmet, aber die Stimmen, die hier
> Änderung fordern, werden lauter.

Ich würde erstmal damit anfangen, weniger (Auto-)Verkehr in der Stadt zu 
haben.

> Andere Möglichkeiten sind Einbahnstraßen, Fahrradstraßen, Busspuren;
> ihnen gemein ist, dass man dem größten Flächenfresser, dem Auto, Fläche
> wegnehmen muss.

Die genannten Sachen ändern aber nichts an der Versiegelung und gerade 
Einbahnstraßen sind oft die Hölle, weil man erstmal ne riesige Runde 
fahren muss, wenn man das Ziel verpasst hat.

von Programmierer (Gast)


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Reinhard S. schrieb:
> Da Landbewohner aber meist
> ein anderes Verhältnis zu ihrem Heimatort haben

Wie viel Verhältnis hat man zu einem Ort, in den man seit wenigen Jahren 
in einer Neubausiedlung wohnt, fernab vom Dorfkern, und wo man sich 
eigentlich nur zum Schlafen aufhält, weil man ja zur Arbeit in die Stadt 
pendeln muss?

Reinhard S. schrieb:
> Und wir wären komplett abhängig von anderen Ländern bei der
> Nahrungsgewinnung.

Das ist natürlich ein Gedankenexperiment. Aber nur ein kleiner Anteil 
der Landbevölkerung arbeitet tatsächlich in der Landwirtschaft; sehr 
viele pendeln in die Städte und wollen "im Grünen" wohnen. Und genau da 
hat die Gesellschaft gar nichts von.

Reinhard S. schrieb:
> Ich würde erstmal damit anfangen, weniger (Auto-)Verkehr in der Stadt zu
> haben.

Da es Umwelt/Klima-Technisch jedes Jahr schlimmer wird, ist es mit 
sanften Anfängen bald nicht mehr getan, bald müssen wir rabiate 
schmerzhafte Maßnahmen ergreifen.

Reinhard S. schrieb:
>> Andere Möglichkeiten sind Einbahnstraßen, Fahrradstraßen, Busspuren;
>> ihnen gemein ist, dass man dem größten Flächenfresser, dem Auto, Fläche
>> wegnehmen muss.
>
> Die genannten Sachen ändern aber nichts an der Versiegelung

Doch, indem man insgesamt weniger Fläche dafür braucht und Fläche 
entsiegeln kann.


Reinhard S. schrieb:
> weil man erstmal ne riesige Runde
> fahren muss, wenn man das Ziel verpasst hat.

Nur wenn man mit dem Auto unterwegs ist, was dann sowieso eher die 
Ausnahme sein sollte.

Schau z.B. mal hier: https://goo .gl/maps/FuUzbY8ZBwY3NVM19
Da gibt es schon 2 Tramgleise mit Schotter im Gleisbett, d.h. 
durchlässig. Es ist auch schon etwas Grün zu sehen. Auf beiden Seiten 
könnte man eine Autospur und den Parkstreifen einsparen, dadurch den 
Radweg verbreitern und einen Grünstreifen mit Bäumen hinzufügen. Dieser 
könnte gleichzeitig als bauliche Barriere zwischen Radweg und Autospur 
fungieren und somit eine Protected Bike Lane bilden.

Oder hier: https://goo .gl/maps/fzZSx827bQMTb95Z6 Schon gar nicht 
schlecht, den Parkstreifen weg und den Grünstreifen auf selbigen 
verlegen um Rad & Fußweg zu verbreitern.

Hier https://goo .gl/maps/ro2p5HnBnMkKkT7NA ist es schon sehr grün. Hier 
Fahrrad/Auto zu fahren ist aber saugefährlich zwischen den beiden 
Parkstreifen, jederzeit können sich Türen öffnen oder Fußgänger zwischen 
den Autos auf die Straße springen. Für Radwege ist es aber zu schmal. 
Daher: Eine oder beide Parkstreifen weg, eine Fahrradstraße draus 
machen, und für den Auto-Durchgangsverkehr sperren (Modaler Filter in 
die Mitte).

Diese Asphalt-Hölle: https://goo .gl/maps/cHdd7x3DF2oncG18A braucht eine 
Radikalkur. Es gab dort sogar mal eine Tram, die dem Auto geopfert 
wurde, die Schienen existieren unter dem Asphalt; immerhin gibt es unten 
drunter die U-Bahn. Im Sommer herrscht dort eine Gluthitze. Das wird mit 
dem Klimawandel noch viel schlimmer werden. Dort ist so viel Fläche, da 
könnte man mit Tram, Radstreifen, Grünstreifen, Busspuren klotzen.

(Die Leerzeichen in den Links entfernen, das Forum erkennt die als Spam)

von rbx (Gast)


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Hey, habt ihr noch gar nicht mitbekommen, dass die Honigbienen in den 
Städten mehr Honig gewinnen können als auf dem Land?

So manch ein Dorf ist auch nicht wiederzuerkennen, da ist alles so 
blankgeleckt, dass es fast schon glitzert. Ja keine Löwenzähnchen 
irgendwo auf irgendwelchen Wegen oder Wiesen. Die nützlichen Ameisen auf 
Fußwegen immer schön verbrennen.
Und in den Medien werden die hochintelligenen Wespen verteufelt. Weil 
die aber so schlau sind, halten die sich sehr gerne in menschlicher Nähe 
auf, vorzugsweise da, wo was los ist.
Wenn man im Café draußen sitzt, dann kann man die aufgrund der aktuellen 
Wassernot leicht mit einem Schälchen Wasser (möglichst flach) oder Cola 
weglocken.
Und auf dem Balkon fressen die die Schädlingsrauben auf den 
Küchenkräutern weg, was ich auch immer sehr nett finde.

Und zum Winter hin müssen die Wespen sowieso sterben. Nachdem die Brut 
hochgezogen wurde, feiern die eigentlich nur noch ihren Lebensabend ab, 
mit viel süßem Zeug. Meistens gehen ja auch Birnen, Äpfel, Pflaumen, und 
anderem Obst. Aber wo gibt es diese größeren Obstwiesen noch?

Und damit die Schlagzeilenschreihälse was zum Panikmachen haben, werden 
immer wieder die selben blöden Themen ausgegraben, ohne aber nähere 
Hintergründe zu erläutern.

Ach ja, und apropos Bienen. In vielen ländlichen Gegenden sind 
Steingärten der neuste Schrei. In vielen Verwaltungsblumenkästen sind 
Geranien. Nicht sonderlich bienenfreundlich.

Als ich in Braunschweig gewohnt hatte, hatte ich einen viel ruhigeren 
Schlafplatz, als auf dem Dorf. Die Wohngegend am Okerufer war auch top, 
viele alte Bäume, große Sommerwiese in der Nähe, Abhängplätze mit oder 
ohne Wassertümpel, große Gaußstatue zum bestaunen, ..äh..wie war das 
eigentlich in Trier...die öftere Überflutung bringt ja nun leider nicht 
soviel, wie die Überschwemmungssaison früher in Ägypten. Aber es gab 
viele Schafe, recht nettes bäuerliches Angebot auf dem Wochenmarkt, 
viele Wasserläufe, natürlich immer wieder mehr Weinbezug, Feste, 
Karneval usw., und auch ein paar gute Gegenden für Sonntagsspaziergänge. 
Das absolute Highlight da ist es aber mit dem Auto oder ähnlichem an der 
Mosel entlangzufahren. Die Gegend ist einfach wunderschön.

Viele Dörfer an der Mosel, Cochem z.B., haben aber ihre besten Tage wohl 
schon hinter sich.

von Rabe (Gast)


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Shorty schrieb:
> Programmierer schrieb:

> Warum zahlt Berlin und Bremen dann nicht in den LFA ein? Da müssten doch

Bei Berlin weiß ich es nicht. Aber Bremen hatte bis vor kurzem mehr 
eingezahlt als Bayern, damals war das der arme Mann.

Bremen hat sehr viel starke Industrie (zweitgrößtes Mercedes-Werk, Luft- 
und Raumfahrt/Verteidigung ohne Ende, globale Lebensmittelkonzerne bzw. 
deren Zentralen, Häfen, Europas größter für RoRo-KFZ etc.), Werften für 
Luxusyachten etc.

Gründe für die aktuelle Situation u.A., in Kurzform, nachzulesen im 
Netz:

Umstellung der Einkommenssteuererhebung in den 70ern von Arbeitsstätte 
auf Wohnort. Prinzipbedingt hat die Stadt/Bundesland nur eine begrenzte 
Fläche, so dass es schon immer viele Einpendler gab. Dadurch fielen 
natürlich enorm viele Einnahmen weg, das nds. Umland prosperierte. Nun 
wurde irgendwann später eine Umlage eingeführt, aber davon erholte sich 
Bremen bisher immer noch nicht recht. Denn zeitgleich kam ja noch die 
Werftenkrise dazu.

> Weil dort nicht viel starke Industrie ist. Die umliegenden, halb
> entvölkerten Brandenburgischen Dörfer zahlen aber natürlich ein, oder?



Also eine unglückliche Vermengung dieser Tatsachen, dass Bremen 
keinerlei Industrie hat stimmt überhaupt nicht.

von Shorty (Gast)


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Rabe schrieb:
>> Warum zahlt Berlin und Bremen dann nicht in den LFA ein? Da müssten doch
>
> Bei Berlin weiß ich es nicht. Aber Bremen hatte bis vor kurzem mehr
> eingezahlt als Bayern, damals war das der arme Mann.

Bis vor Kurzem: 1969

https://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%A4nderfinanzausgleich

Keine 700.000 Einwohner, kriegt derzeit pro Kopf über 1000€, vermutlich 
liegen die sogar vor Berlin.

von Hans Werner Schuster (Gast)


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Deutschland hat fertig. Wer kann der geht. Zu viele Baustellen, 
Reformstau.
Ich mach jetzt erstmal ne kleine Weltreise. Aufs Hamsterrad hatte ich 
noch nie Lust

von Percy N. (vox_bovi)


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Rabe schrieb:
> Umstellung der Einkommenssteuererhebung in den 70ern von Arbeitsstätte
> auf Wohnort.

Genau das ist das Problem von Bremen.

von Programmierer (Gast)


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Hans Werner Schuster schrieb:
> Deutschland hat fertig. Wer kann der geht

Witzigerweise ziehen z.B. viele US-Amerikaner nach Deutschland, weil es 
da noch viel schlimmer ist. Die Leute, die es in Deutschland so 
furchtbar finden und wegziehen wollen, vergessen gerne mal so gewisse 
Details an den tollen Ländern, in die sie ziehen wollen. Individuell 
kann man Vorteile haben wenn man in Deutschland eine im Ausland gefragte 
Ausbildung genossen hat, aber davon ists im Wunsch-Land nicht pauschal 
besser wenn es die entsprechende Bildungsmöglichkeit dort gar nicht erst 
gibt.

Irgendwie hab ich den Verdacht, dass diese Auswander-Willigen genau die 
sind, die EFH & SUV und mittlere bis höhere Bildung haben, hier alle 
möglichen Freiheiten genießen, und es in den meisten anderen Ländern gar 
nicht so gut hätten, außer halt weil das Wunschland ihren Bildungsstand 
nicht anbieten kann. Ist man ungelernt, eventuell gesundheitlich 
beeinträchtigt oder kann es werden, Teil einer Minderheit, hat man in 
vielen Ländern nicht viel zu lachen. Und schon gar kein EFH und SUV.

von Pleitegeier (Gast)


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Programmierer schrieb:
> Witzigerweise ziehen z.B. viele US-Amerikaner nach Deutschland, weil es
> da noch viel schlimmer ist.

Quelle?

Wie viele sind "viele"?

In welchem Zeitraum gemessen?

Wer wird miteingerechnet, auch Studenten, die nur 1 - 2 Semester in 
Deutschland sind?

von Mops (Gast)


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Programmierer schrieb:
> Hans Werner Schuster schrieb:
>> Deutschland hat fertig. Wer kann der geht
>
> Witzigerweise ziehen z.B. viele US-Amerikaner nach Deutschland, weil es
> da noch viel schlimmer ist. Die Leute, die es in Deutschland so
> furchtbar finden und wegziehen wollen, vergessen gerne mal so gewisse
> Details an den tollen Ländern, in die sie ziehen wollen. Individuell
> kann man Vorteile haben wenn man in Deutschland eine im Ausland gefragte
> Ausbildung genossen hat, aber davon ists im Wunsch-Land nicht pauschal
> besser wenn es die entsprechende Bildungsmöglichkeit dort gar nicht erst
> gibt.
>
> Irgendwie hab ich den Verdacht, dass diese Auswander-Willigen genau die
> sind, die EFH & SUV und mittlere bis höhere Bildung haben, hier alle
> möglichen Freiheiten genießen, und es in den meisten anderen Ländern gar
> nicht so gut hätten, außer halt weil das Wunschland ihren Bildungsstand
> nicht anbieten kann. Ist man ungelernt, eventuell gesundheitlich
> beeinträchtigt oder kann es werden, Teil einer Minderheit, hat man in
> vielen Ländern nicht viel zu lachen. Und schon gar kein EFH und SUV.

Genau so sieht es nämlich aus, grünes Gras auf der anderen Seite und so 
;). Schaut euch mal auf YouTube und Reddit an wie viele Amis nach 
Europa/DE kommen wollen.

Ich habe selbst dort tlw. Studiert und die Eltern meiner Kommilitonen 
haben sich teils bis über beide Ohren dafür verschuldet (Zehntausende 
usd pro Jahr Tuition, insgesamt für Studiengebühren bis undergrad etwa 
50-70kusd debt, Wohnen noch nicht eingerechnet.)

von Hans Werner Schuster (Gast)


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Wer hat von USA geredet du laberkopp kommm nicht krumm sonstm bieg ich 
dich gerade !

von Wühlhase (Gast)


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Programmierer schrieb:
> Reinhard S. schrieb:
>> Da Landbewohner aber meist
>> ein anderes Verhältnis zu ihrem Heimatort haben
>
> Wie viel Verhältnis hat man zu einem Ort, in den man seit wenigen Jahren
> in einer Neubausiedlung wohnt, fernab vom Dorfkern, und wo man sich
> eigentlich nur zum Schlafen aufhält, weil man ja zur Arbeit in die Stadt
> pendeln muss?

Auch diese Leute kennen sich untereinander, und knüpft Kontakte. 
Zumindest zu einigen dieser Leute.

Es ist auch gut, wenn man dem Nachbar mal die Hausschlüssel leihen kann, 
damit dieser die Katze füttert während man selbst im Urlaub ist oder 
sich ein Werkzeug leiht.


Programmierer schrieb:
> In München fährt die Straßenkehrmaschine täglich durch, und ja, auch auf
> den Radwegen. Da gibt es auch den Broken-Windows-Effekt bzw. dessen
> Umkehrung; je sauberer die Stadt ist, desto weniger werden die Leute
> ihren Dreck hin.

Ich halte es nicht für einen negierten Broken-Window-Effekt, sondern 
eher als Folge von Gentrifizierung.


Programmierer schrieb:
> Warst du mal in einer Stadt?

Berlin gilt als eine der grünsten Städte Europas – das ist mein 
Vergleich, von dem ich hier die ganze Zeit ausgehe.


Programmierer schrieb:
> Irgendwie hab ich den Verdacht, dass diese Auswander-Willigen genau die
> sind, die EFH & SUV und mittlere bis höhere Bildung haben, hier alle
> möglichen Freiheiten genießen, und es in den meisten anderen Ländern gar
> nicht so gut hätten, außer halt weil das Wunschland ihren Bildungsstand
> nicht anbieten kann.

Ich persönlich wäre eigentlich schon zufrieden, wenn man mich einfach in 
Ruhe ließe. Ich habe einfach die Schnauze voll davon, in einem 
Hochsteuerland dafür zu arbeiten, damit andere, Unfähige und Dumme, das 
Geld mit vollen Händen für Schwachsinn und teilweise gefährlichen 
Schwachsinn zum Fenster rauswerfen.
https://www.youtube.com/watch?v=QRPLVMUXJfY
https://twitter.com/VDS_weltweit/status/1557350062853955586

von Shorty (Gast)


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Programmierer schrieb:
> Die Leute, die es in Deutschland so
> furchtbar finden und wegziehen wollen, vergessen gerne mal so gewisse
> Details an den tollen Ländern, in die sie ziehen wollen.

Och, eventuell treiben die Heizkosten die Leute ins Ausland:

https://www.ndr.de/ratgeber/verbraucher/Gaspreis-So-viel-kostet-die-Kilowattstunde-aktuell,gaspreis142.html

Wenn man jetzt noch die Gasumlage reinrechnet, dann kann man gleich mit 
Strom heizen.

Wird bestimmt lustig diesen Winter.

Wir können ja dann zum Angeben die Raumtemperatur posten.

von Programmierer (Gast)


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Wühlhase schrieb:
> Ich persönlich wäre eigentlich schon zufrieden, wenn man mich einfach in
> Ruhe ließe.

In Deutschland kann man ziemlich gut auf Autopilot leben...

Wühlhase schrieb:
> Ich habe einfach die Schnauze voll davon, in einem Hochsteuerland dafür
> zu arbeiten, damit andere, Unfähige und Dumme, das Geld mit vollen
> Händen für Schwachsinn und teilweise gefährlichen Schwachsinn zum
> Fenster rauswerfen

Äh, und du glaubst andere Länder verschwenden keine Steuern für 
Korruption und Sinnloses? Dafür kriegst du hier wunderschöne Straßen und 
Autobahnen, da ist die halbe Welt neidisch drauf. Spannend, wie man sich 
von Steuern die Ruhe rauben lässt. Da musst du ja nichtmal was machen, 
die gehen für die meisten Privatpersonen ja automatisch vom Gehalt ab. 
Du kannst also ganz in Ruhe arbeiten und das Netto ausgeben. Die Steuern 
sind für mich echt das geringste Problem.

Wühlhase schrieb:
> Berlin gilt als eine der grünsten Städte Europas – das ist mein
> Vergleich, von dem ich hier die ganze Zeit ausgehe.

München ist die am meisten versiegelte Stadt Deutschlands. Trotzdem gibt 
es riesige Parks und in vielen Straßen gibt es Grünstreifen und 
Hinterhof-Gärten. Viele Gebäude sind von Wiesen umgeben. Also ...

Wühlhase schrieb:
> quadratkilometerweise Abwechslung von Häusern, Fußwegen und Straßen. Und
> ganz selten ist mal eine Fläche von 2x3m frei, in der ein Baum wächst

... stimmt überhaupt nicht. Wenn man nur als Touri in Städten ist und in 
der Fußgängerzone zwischen McD und H&M unterwegs ist, kriegt man davon 
natürlich nichts mit. Aber das ist nur ein kleiner Teil dessen, was eine 
Stadt ausmacht.

von Hans Werner Schuster (Gast)


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Shorty schrieb:
> Wird bestimmt lustig diesen Winter.
>
> Wir können ja dann zum Angeben die Raumtemperatur posten.

löl. Challenge accepted. Ich dreh voll auf XD

von Dieter (Gast)


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Hans Werner Schuster schrieb:
> löl. Challenge accepted. Ich dreh voll auf XD

Oder Threads zu Quck and Dirty eine Kleidungsheizung nachrüsten. 
Schlafanzugheizung mit 30-60W für die Nacht.
Gute Nacht bis Morgen.
Werde berichten.

Beitrag #7155711 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Shorty (Gast)


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Stefan S. schrieb im Beitrag #7155711:
> Bedeutet also, dass man bis zum Abwinken besteuern kann.

https://9gag.com/gag/aLvxdeW

von Wühlhase (Gast)


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Shorty schrieb:
> Wir können ja dann zum Angeben die Raumtemperatur posten.

Haha, köstlich. :D
Es wäre auf jeden Fall eine herrliche Abwechslung.


Programmierer schrieb:
> Äh, und du glaubst andere Länder verschwenden keine Steuern für
> Korruption und Sinnloses?

Ist das dein Argument? Weil es anderswo Korruption und 
Steuerverschwendung gib, ist das hier ok?


Programmierer schrieb:
> Dafür kriegst du hier wunderschöne Straßen und
> Autobahnen, da ist die halbe Welt neidisch drauf.

Das ist relativ. Sehr relativ. Und würde auch mit weniger Steuern drin 
sein.


Programmierer schrieb:
> Spannend, wie man sich
> von Steuern die Ruhe rauben lässt. Da musst du ja nichtmal was machen,
> die gehen für die meisten Privatpersonen ja automatisch vom Gehalt ab.
> Du kannst also ganz in Ruhe arbeiten und das Netto ausgeben. Die Steuern
> sind für mich echt das geringste Problem.

Ich schätze mal, du willst es nicht verstehen (ist mir eigentlich auch 
egal). Ich habe einfach keinen Bock mehr, am Fortbestand einer 
Gesellschaft mitzuwirken, die in grezenloser Dekadenz ihre 
Existenzgrundlage verprasst - für nichts, nichtmal für Schönes.

Ich habe deutlich weniger ein Problem mit der Höhe der Steuern an sich - 
ich bin aber mit dem, was damit gemacht wird, an unendlich vielen 
Punkten und Ecken nicht mehr einverstanden.

Und sich dann als Autochthoner immer mal wieder von diesem Staat auch 
noch verhöhnen zu lassen...wenn du das für dich so in Ordnung findest, 
ist das ja ok. Aber ich sehe es halt nicht mehr ein.

Ich bin eher so der Typ, der gerne etwas aufbaut und besser hinterläßt 
als es vorher war. Und als solcher ist man in De einfach am verkehrten 
Platz.

von Zocker_61 (Gast)


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> von Stefan S. (stefan_sch)
> 11.08.2022 06:13

> Solange genug Trottel die Grünen und Roten wählen geht es so weiter.

> Bei diesen Parteien zählt jeder zu den Gutverdienern, der morgens
> aufsteht und zur Arbeit fährt.

Sehe ich auch so.

von Programmierer (Gast)


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Wühlhase schrieb:
> Programmierer schrieb:
>
>> Äh, und du glaubst andere Länder verschwenden keine Steuern für
>> Korruption und Sinnloses?
>
> Ist das dein Argument? Weil es anderswo Korruption und
> Steuerverschwendung gib, ist das hier ok?

Natürlich nicht. Das Argument ist, dass es durch Auswandern für dich 
nicht besser wird.

Wühlhase schrieb:
> Ich schätze mal, du willst es nicht verstehen (ist mir eigentlich auch
> egal). Ich habe einfach keinen Bock mehr, am Fortbestand einer
> Gesellschaft mitzuwirken, die in grezenloser Dekadenz ihre
> Existenzgrundlage verprasst - für nichts, nichtmal für Schönes.

Leider ist es so, dass die Sicherung der Existenzgrundlage teuer ist. 
Die "Niedrig-Steuer-Parteien" wie FDP möchten noch ein paar Jahre auf 
Kosten von natürlichen und menschlichen Ressourcen Champagner & Kaviar, 
aber dann ist halt Ende wenn es keine Kohle, Erdgas und Öl mehr gibt. 
Wenn man mittels Steuergeldern nachhaltige Energie, Wirtschaft und 
Verkehrswende fördert ist es erst mal teuer, aber vielleicht hält die 
Existenzgrundlage dann länger.

Wühlhase schrieb:
> ich bin aber mit dem, was damit gemacht wird, an unendlich vielen
> Punkten und Ecken nicht mehr einverstanden.

Immerhin kann man in Deutschland wählen gehen und dies mitbestimmen. In 
vielen Ländern kann man das nicht, oder bekommt die Wahlergebnisse 
verdreht (Siehe z.B. Gerrymandering in den USA, und wie es dort den 
ärmeren schwer gemacht wird zu wählen).

von Dieter (Gast)


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Nur die allerdümmsten Kälber wählen ihren Schlächter selber." Bertolt 
Brecht (angeblich)

https://falschzitate.blogspot.com/2018/04/nur-die-allerdummsten-kalber-wahlen.html?m=1

von Shorty (Gast)


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Programmierer schrieb:
> Immerhin kann man in Deutschland wählen gehen und dies mitbestimmen.

Schlechte Illusion.

Programmierer schrieb:
> In
> vielen Ländern kann man das nicht, oder bekommt die Wahlergebnisse
> verdreht (Siehe z.B. Gerrymandering in den USA, und wie es dort den
> ärmeren schwer gemacht wird zu wählen).

Darf ich an die Berliner "Wahlpannen" zur letzten Bundestagswahl 
erinnern?

von Programmierer (Gast)


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Shorty schrieb:
> Darf ich an die Berliner "Wahlpannen" zur letzten Bundestagswahl
> erinnern?

Da musste ich auch gerade denken, aber immerhin ist das ein ziemlicher 
Skandal und wird nicht mehr vorkommen. Die "voter suppression" in den 
USA hingegen ist dort völlig normal und wird auch explizit so gebilligt, 
zumindest von Wählern einer bestimmten Partei.

von Cyblord -. (cyblord)


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Programmierer schrieb:
> Immerhin kann man in Deutschland wählen gehen und dies mitbestimmen.

"Wenn Wahlen was ändern würden, wären sie verboten."

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