Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Benutzt ihr den 2N3054 noch?


von olaf (Gast)


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Ich hab mal eine neugierige Frage.

Benutzt einer von euch einen 2N3054 in halbwegs neuen Produkten oder hat 
den da gesehen? Sagen wir in den letzten 10Jahren?


Ich war gerade auf der Suche nach einem Leistungstransistor fuer ein 
kleines Bastelprojekt und hab ein paar in meiner Transistorkiste 
gefunden.
Was mich bei der Suche nach dem Datenblatt aber sehr verwundert hat, das 
olle Teil wird echt noch hergestellt, und ueberall angeboten. Sogar von 
mehreren Herstellern.
Wer tut sich denn nach 1980 freiwillig dieses olle TO66 Gehaeuse an?

Ich nehme trotzdem erstmal einen D44H11. :-)

Aber schon erstaunlich das sich der 3054 solange gehalten hat.

Olaf

von Lang ist's her (Gast)


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olaf schrieb:
> Benutzt einer von euch einen 2N3054 in halbwegs neuen Produkten oder hat
> den da gesehen?

Nein, vor 30 Jahren habe ich allenfalls den 2N3055 noch ab und zu in 
einer Schaltung gesehen.
Inzwischen haben sich geschaltete MOSFETs verbreitet, bei denen 
Linearbetrieb durch Duty-Cycle ersetzt ist.

von Michael B. (laberkopp)


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olaf schrieb:
> Wer tut sich denn nach 1980 freiwillig dieses olle TO66 Gehaeuse an?

Die alten Originale sind noch begehrte weil robuste Mesa (hometaxial) 
Transistoren, wie die alten 2N3055 (3055H, 3055A).

Bloss wird in einem neu produzierten 3054 auch bloss irgendein Chip drin 
stecken eines heute handelsüblichen Billigtransistors.

Also derselbe ungerechtfertigte Hype wie beim 2N3055.

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Michael B. schrieb:
> Die alten Originale sind noch begehrte ...

Die 'alten' Exemplare haben noch andere Besonderheiten.

Die Transistoren aus neuer Fertigung halten alle Datenblattwerte ein, 
übertreffen sie sogar. Was nicht immer von Vorteil ist: der Ersatz eines 
Transistors mit höherer ft in der Originalschaltung kann zu 
Schwingneigung führen! Beispielsweise bei Anwendung als Längsregler in 
Netzteilen.

Das gilt auch für ähnliche Typen wie z.B. den bekannten 2N3055.

von olaf (Gast)


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> Die 'alten' Exemplare haben noch andere Besonderheiten.

DAs wissen wir hier alle. Hoffe ich mal. :)

Der Punkt ist aber wieso gibt es sie, diese Nachbauten?

https://www.reichelt.de/bipolartransistor-npn-55v-4a-25w-to-66-2n-3054-p1986.html

https://www.reichelt.de/bipolartransistor-npn-55v-4a-25w-to-66-2n-3054-csc-p219116.html

https://www.mouser.de/ProductDetail/Central-Semiconductor/2N3054-PBFREE?qs=u16ybLDytRaXEppA1MwD8w%3D%3D

Klar, eine Handvoll braucht man vielleicht fuer Reparaturen.
Aber wer tut sich sonst freiwillig dieses olle Gehaeuse an? Darueber
staune ich. Und das zeug war ja frueher schon selten. Ich schaetze
mal auf 100Stk Transis in TO3 kommt einer in TO66.

Olaf

von Helge (Gast)


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olaf schrieb:
> auf 100Stk Transis in TO3 kommt einer in TO66

naja TO66 war die häufigere größe in nf-verstärkern.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Für diejenigen die den 2N3054 im TO-66 Gehäuse nicht kennen, hier ein 
Foto. Nicht zu verwechseln mit einem 2N3055 im TO-3 Gehäuse!

olaf schrieb:
>> Die 'alten' Exemplare haben noch andere Besonderheiten.
>
> Das wissen wir hier alle. Hoffe ich mal.

Ich weiß die Besonderheit zum Beispiel nicht :/

Ich kenne ihn nur als Treibertransistor für zwei 2N3055.

von Günter Lenz (Gast)


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von olaf schrieb:
>Aber wer tut sich sonst freiwillig dieses olle Gehaeuse an?

Ich weiß nicht was du daran schlecht findest? Große Fläche,
guter Wärmekontakt zum Kühlkörper. Die ganz alten hatten
eine schöne dicke Kupferplatte, gut für die Wärmeübertragung.
Irgendwann war dann die Kupferplatte auf einmal dünner,
da sollte dann Material gespart werden. Ich habe meine
Zweifel, ob die neuen wirklich noch die Leistung vertragen
die im Datenblatt steht.

von Marc X. (marc_x)


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Günter Lenz schrieb:
> von olaf schrieb:
>>Aber wer tut sich sonst freiwillig dieses olle Gehaeuse an?
>
> Ich weiß nicht was du daran schlecht findest? Große Fläche,
> guter Wärmekontakt zum Kühlkörper. Die ganz alten hatten
> eine schöne dicke Kupferplatte, gut für die Wärmeübertragung.
> Irgendwann war dann die Kupferplatte auf einmal dünner,
> da sollte dann Material gespart werden. Ich habe meine
> Zweifel, ob die neuen wirklich noch die Leistung vertragen
> die im Datenblatt steht.

Die Daten aus dem Datenblatt halten sie schon ein, die alten hatten nur 
mehr Reserve und sind nicht gleich gestorben, wenn man den Rand der SOAR 
angekratzt hat.

von Erich (Gast)


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>>Aber wer tut sich sonst freiwillig dieses olle Gehaeuse an?

AD161 AD162 werden auch noch verkauft.

https://www.ebay.de/itm/313858495375

Gruss

von Gerald B. (gerald_b)


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olaf schrieb:
> Aber wer tut sich sonst freiwillig dieses olle Gehaeuse an? Darueber
> staune ich. Und das zeug war ja frueher schon selten.

Schaue mal etwas über den Tellerrand von Consumerelektronik.
Wen im Bereich Luft- und Raumfahrt bzw. Militärtechnik vor Jahrzehnten 
etwas entwickelt wurde, was 1x zertifiziert wurde, dann tut man den 
Teufel, daran etwas zu ändern. Für Wartung und Instandsetzung werden 
auch auch jahrzehnte später noch Baugruppen und Ersatzteile benötigt.
Zum Einen bevorratet sich der Produzent. Vielleicht auch noch der eine 
oder andere Broker. Wenn das Zeug alle ist, weil der Bedarf, oder der 
Produktzyklus falsch eingeschätzt wurde, schlägt die Stunde von 
Spezialisten, wie z.B. Rochester Elektronic, die sich darauf 
spezialisiert haben, Bauelemente originalgetreu nachproduzieren zu 
lassen, nebst den dafür nötigen Lizenzen und Zertifizierungen.
Das Zeug koshtet bei denen dann aber auch das Zehnfache! Ist aber immer 
noch billiger, als einen Militärjet zu verschrotten.
So nun kommt die Kehrseite der Medallie, nämlich Geiz ist geil! Selbst 
beim Militär gibt es Ausschreibungen, um Ersatzteile. Den zuschlag 
bekommt der, der am billigsten ist. Mit ein wenig krimineller Energie 
werden dann Zertifizierungen und Prüfprotokolle gefälscht. Mit ein wenig 
Glück funktioniert alles weiterhin - dann kräht kein Hahn danach. Erst 
wenn was passiert, wird nachgeforscht.
Oft ist es auch so, das auf einem Wafer die inneren Chips höhere 
Ausbeuten haben, als in den Randbereichen. Dann werden halt die inneren 
Chips aufwendig nach MIL Norm geprüft und die äußeren eben nur verkürzt 
auf Consumer Level. Auch darum kann es sein, das es derlei Oldis noch 
gibt.

von Stefan F. (Gast)


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olaf schrieb:
> Aber wer tut sich sonst freiwillig dieses olle Gehaeuse an?

Ich mochte es, weil man diese Transistoren ohne spezielle Hilfsmittel 
sehr gut und einfach an Kühlkörper montieren konnte.

Ein TO220 kommt mit deutlich mehr Wärmewiderstand daher und wenn man ihn 
zu feste anschraubt, wird das sogar wieder schlechter weil er sich 
verbiegt.

von Zentralbedampfung (Gast)


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Wenn die Voyager-Sonden mal repariert werden braucht man den 
abgehangenen Kram.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Zentralbedampfung schrieb:
> Wenn die Voyager-Sonden mal repariert werden braucht man den
> abgehangenen Kram.

Dafür müsste ein junger Service Techniker 50 Jahre lang mit doppelter 
Geschwindigkeit wie die Sonde selbst, hinter dieser hinterher fliegen.

Wenn er ankommt, ist er im Prinzip schon in Rente. Den Rückflug in die 
wohlverdiente Rente auf Erden, kann er sich direkt sparen.

Aber dafür hat er nur einen Tag in seinem Leben gearbeitet ;)

von Falk B. (falk)


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Stefan F. schrieb:
> Ein TO220 kommt mit deutlich mehr Wärmewiderstand daher und wenn man ihn
> zu feste anschraubt, wird das sogar wieder schlechter weil er sich
> verbiegt.

Dann machst du was falsch. Wie so oft.

von Stefan F. (Gast)


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Falk B. schrieb:
>> Ein TO220 kommt mit deutlich mehr Wärmewiderstand daher und wenn man ihn
>> zu feste anschraubt, wird das sogar wieder schlechter weil er sich
>> verbiegt.

> Dann machst du was falsch. Wie so oft.

Was hast du an "wenn man ihn zu feste anschraubt" nicht verstanden? 
Ich mache gar nichts falsch, weil ich genau das weis.

Hauptsache stänkern. Was habe ich dir eigentlich getan, dass du mich 
zunehmend schlechter behandelst?

von E34 L. (nostalgiker)


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Ich hab mit dem 2N3054 noch letztes Jahr einen kleinen Verstärker in 
Quasikomlementärschaltung aufgebaut, als Treiber BC141/161 .. ist eben 
Nostalgie. Und funktioniert einwandfrei.

In neuen Produkten wird es den sicher nicht mehr geben, aber ich finds 
gut, dass er noch verfügbar ist, genau wie sein kleinerer Bruder, den 
2N3053 ;)

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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E34 L. schrieb:
> genau wie sein kleinerer Bruder, den 2N3053 ;)

Ja genau, den gibt's im TO-39 Package. Man kann ihn dadurch leicht mit 
dem HF-Transistor 2N3553 verwechseln.

E34 L. schrieb:
> Ich hab mit dem 2N3054 noch letztes Jahr einen kleinen Verstärker in
> Quasikomplementärschaltung aufgebaut

Gibt's eigentlich auch einen PNP-Komplementärtyp zum 2N3054?

von E34 L. (nostalgiker)


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Michael M. schrieb:
> Gibt's eigentlich auch einen PNP-Komplementärtyp zum 2N3054?

Nein, ist mir nicht bekannt. Der passende PNP wäre MJE2955, aber den 
gibts nur im TO-220 Gehäuse. Der 2N3054 ist ja gleich mit dem MJE3055 
bis auf das Gehäuse.

Aber Quasikomplementär geht gut, muss halt im Treiberzweig ein PNP 
sitzen, in meinem Falle den BC161, auch schön im TO-39 Gehäuse.

Ist halt Nostalgie und eher für's Auge, heute baut man Verstärker mit 
den TPAxxx Digitalchips ;)

von H. H. (Gast)


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Michael M. schrieb:
> Gibt's eigentlich auch einen PNP-Komplementärtyp zum 2N3054?

2N4899

von olaf (Gast)


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> Ich weiß die Besonderheit zum Beispiel nicht :/

Bei modernen Nachfertigungen verwendet man gerne modernere
Prozesse und kleinere Chipflaechen.

Dadurch etwas weniger Reserven wenn man es uebertreibt.

Der Transistor wird auch etwas schneller. Wenn du vorher
eine Schaltung hast die vielleicht etwas hart an der Grenze
designt wurde kann es passieren das es dann schwingt oder
zumindest ueberschwingt.

Olaf

von Josef L. (Gast)


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Erich schrieb:
> AD161 AD162 werden auch noch verkauft.

Aber da geben sie sich noch nicht mal die Mühe zu lügen:
Was hieß das A in AD162 nochmal?

(aus 
https://www.alldatasheet.com/datasheet-pdf/pdf/1196213/ISC/AD162.html)

von Karl B. (gustav)


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Die im Bild sind aber noch solche von echtem Schrot und Korn.
Also Germanium.
Das merkt man schon an dem hohen Leckstrom beim groben Test mit DVM.
Und 0,7V UBE haben die nicht, so wie es im Dabla oben steht.

ciao
gustav

BTW:
Endstufe wurde zwischenzeitlich fachgerecht entsorgt. Nur die ADxxx sind 
irgendwo noch in irgendeiner Bastelkiste gelandet.

: Bearbeitet durch User
von Josef L. (Gast)


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Karl B. schrieb:
> Die im Bild sind aber noch solche von echtem Schrot und Korn.
> Also Germanium.

Die beiden Siemenstypen sollten noch echte Originale sein.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Gerald B. schrieb:
> Für Wartung und Instandsetzung werden
> auch auch jahrzehnte später noch Baugruppen und Ersatzteile benötigt.

Ach, da brauchen nur die Ersatzteile fehlen und schon wäre die 
Menschheit Mengen an Kriegsgerät los? Die Methode ist so einfach, daß 
sie nur noch niemandem aufgefallen ist.

Michael M. schrieb:
> Dafür müsste ein junger Service Techniker 50 Jahre lang mit doppelter
> Geschwindigkeit wie die Sonde selbst, hinter dieser hinterher fliegen.

Das wäre doch mit der neuartigen Elektrorakete, an der PV aufgeladen, 
ein Leichtes, die Flugdauer nochals auf ein zehntel zu verringern!

Karl B. schrieb:
> Endstufe wurde zwischenzeitlich fachgerecht entsorgt.

Wieder ein Relikt weniger für Sammler und Ewiggestrige. Vorne DIN-Buchse 
und hinten DIN-Lautsprecheranschlüsse. Aus dem Modul hätte man noch 
einen kleinen Verstärker basteln können.

Der AD162 wurde von findigen Verfahrenstechnikern modernisiert. 
Sensationell!

mfg

von Phasenschieber S. (Gast)


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Michael M. schrieb:
> Dafür müsste ein junger Service Techniker 50 Jahre lang mit doppelter
> Geschwindigkeit wie die Sonde selbst, hinter dieser hinterher fliegen.
>
> Wenn er ankommt, ist er im Prinzip schon in Rente. Den Rückflug in die
> wohlverdiente Rente auf Erden, kann er sich direkt sparen.

Wenn ich mich richtig erinnere, dann müsste die Zeit auf der Erde 
schneller vergehen, je schneller sich ein Objekt von der Erde weg 
bewegt, d.h. nach Rückkehr ist auf der Erde mehr Zeit vergangen, als für 
das bewegte Objekt, hier die Person.

Für den jungen Servicetechniker wäre das eine Zeitreise in die Zukunft.

Interessant....

von (prx) A. K. (prx)


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Gerald B. schrieb:
> beim Militär gibt es Ausschreibungen, um Ersatzteile. Den zuschlag
> bekommt der, der am billigsten ist. Mit ein wenig krimineller Energie
> werden dann Zertifizierungen und Prüfprotokolle gefälscht.

Das ist nicht nur beim Militär ein Problem. Daran möge man beim nächsten 
Urlaub in Mallorca denken. Und sich ausmalen, welches Teil in dem 
Flieger ein Originalteil ist, und welches vielleicht nicht.

von Manfred (Gast)


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Michael M. schrieb:
> Für diejenigen die den 2N3054 im TO-66 Gehäuse nicht kennen

... hier zwei Originale aus der Zeit, wo sie tatsächlich noch 
industriell verwendet wurden.

Da gibt es ihn von innen:
Beitrag "Re: Transistoren - Die-Bilder"

Michael B. schrieb:
> Die alten Originale sind noch begehrte weil robuste Mesa (hometaxial)
> Transistoren

Ist mir nur vom RCA-3055H bekannt:

Beitrag "Re: Transistoren - Die-Bilder"

von olaf (Gast)


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> Ist mir nur vom RCA-3055H bekannt:

Der 3055 wurde vermutlich auch 100x haeufiger verwendet. Obwohl ich nur 
einmal im Leben selber ein Netzteil damit gebaut habe, habe ich davon 
bestimmt noch 10Stk rumliegen weil die einem immer irgendwie zugelaufen 
sind. Daher ist die Chance das beim 3054 etwas "bekannt" wird auch 
entsprechend geringer.

Aber trotzdem wuerde ich davon ausgehen das 3054 die nach 2010 gefertigt 
wurden in einem anderen Prozess liefen als die Teile von 1980.

Olaf

von A-Freak (Gast)


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Ich hatte gar nicht mitbekommen daß der 2N3054 noch hergestellt wird, 
dachte der wäre vor 40 Jahren ausgestorben.

Mmmh mal sehen ob ich ein Projekt finde wo ich den süßen kleinen 
einplanen kann :)

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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A-Freak schrieb:
> Mmmh mal sehen ob ich ein Projekt finde wo ich den süßen kleinen
> einplanen kann :)

Falls du von den 2N3054 noch mindestens 3 Stück (T3, T5, T6) in der 
Bastelkiste rum liegen hast, könntest du einen einfachen 10 Watt 
Verstärker daraus bauen. Lediglich für T4 sollte man aus kosmetischen 
Gründen auf einen PNP-Transistor im TO-66 Package ausweichen.

Herr Hinz hat für diesen Anwendungsfall weiter oben schon den 2N4899 
vorgeschlagen:

H. H. schrieb:
> Michael M. schrieb:
>
>> Gibt's eigentlich auch einen PNP-Komplementärtyp zum 2N3054?
>
> 2N4899

von Michael B. (laberkopp)


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(prx) A. K. schrieb:
> Das ist nicht nur beim Militär ein Problem. Daran möge man beim nächsten
> Urlaub in Mallorca denken. Und sich ausmalen, welches Teil in dem
> Flieger ein Originalteil ist, und welches vielleicht nicht.

Ja, schlimm, denk nur an das Auto mit dem ich zum Flughafen gefahren 
bin: Auch da drin jede Menge nicht-Originalteile, sondern die billigsten 
von eBay.

Und warum ? Die Originalteile sind KAPUTTGEGANGEN.

von Johannes F. (emitterfolger)


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Michael M. schrieb:
> 20221009_092245.jpg

Danke für die Schaltung.
Würden sich für T1 und T2 statt BC546 nicht eher die rauschärmeren BC550 
anbieten?
Und auf welchen Ruhestrom ist die Endstufe abzugleichen?

von Gerald B. (gerald_b)


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Michael B. schrieb:
> Ja, schlimm, denk nur an das Auto mit dem ich zum Flughafen gefahren
> bin: Auch da drin jede Menge nicht-Originalteile, sondern die billigsten
> von eBay.
>
> Und warum ? Die Originalteile sind KAPUTTGEGANGEN.

Was passiert, wenn du mit dem Auto liegenbleibst? Du bleibst halt 
stehen. Das mag zwar ärgerlich sein, aber das wars auch schon.
Wenn das Selbe mit dem Flugzeug in dem du sitzt passiert wäre, dann 
hätten wir auf deinen letzten Beitrag hier verzichten müssen ;-)

von Michael B. (laberkopp)


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Michael M. schrieb:
> Falls du von den 2N3054 noch mindestens 3 Stück (T3, T5, T6) in der
> Bastelkiste rum liegen hast, könntest du einen einfachen 10 Watt
> Verstärker daraus bauen.

WENN er die schon verbauen muss, dann wenigstens in einen Verstärker der 
dafür auch gedacht ist

https://www.radiomuseum.org/r/rim_endverstaerker_baugruppe_2015_watt_bg_15d.html

Ja, ein TDA2020 macht das heute einfacher und vermutlich besser, aber 
der Nostalgie wegen.

Gerald B. schrieb:
> Was passiert, wenn du mit dem Auto liegenbleibst?

Falsch.

Auch in Flugzeugen gehen Originalteile kaputt, verschleissen, bekommen 
Risse, schlagen aus.

Beim Flugzeug fliegt man (üblicherweise) nicht so lange, bis sie kaputt 
gehen, sondern wartet, inspiziert (z.B. durch Röntgen und Ultraschall) 
und tauscht vorher aus.

Das kann man bei einem Auto auch machen, wenn es einem wichtig ist, man 
muss auch ein Auto auch nicht so lange zu Grunde fahren bis es liegen 
bleibt.
Und für das Verfahren ist es egal, ob Originalteil oder Nachbau.

von (prx) A. K. (prx)


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"Letztlich wurde der Unfall durch den (unwissentlichen oder bewussten) 
Einbau mehrerer gefälschter Ersatzteile ausgelöst."
https://de.wikipedia.org/wiki/Partnair-Flug_394

"The US Federal Aviation Administration estimates that 166 accidents or 
serious mishaps between May 1973 and April 1993 were due to bogus 
parts."
https://www.irishtimes.com/news/bogus-parts-for-aircraft-implicated-in-many-crashes-1.1106164

"Second-hand aircraft parts scam linked to 10 air crashes"
https://www.theguardian.com/business/2002/jan/29/theairlineindustry.internationalnews

: Bearbeitet durch User
von Johannes F. (emitterfolger)


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Michael B. schrieb:
> Ja, ein TDA2020 macht das heute einfacher und vermutlich besser, aber
> der Nostalgie wegen.

Wenn schon, dann eher TDA2030 oder TDA2003, der 2020 scheint auch schon 
länger obsolet zu sein. ;-)

von (prx) A. K. (prx)


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Michael B. schrieb:
> Auch in Flugzeugen gehen Originalteile kaputt, verschleissen, bekommen
> Risse, schlagen aus.

Die Wartungsintervalle und Bauteilkontrollen orientieren sich an den 
Eigenschaften der Originalteile. Ersetzt man diese durch Bauteile mit 
wesentlich geringerer Haltbarkeit oder mit möglichen Vorschäden 
unterläuft man dieses Verfahren.

von o°o°o° (Gast)


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Michael B. schrieb:
>
> WENN er die schon verbauen muss, dann wenigstens in einen Verstärker der
> dafür auch gedacht ist
>
> https://www.radiomuseum.org/r/rim_endverstaerker_baugruppe_2015_watt_bg_15d.html
>
> Ja, ein TDA2020 macht das heute einfacher und vermutlich besser...

Moment, jetzt muß ich doch noch mal auf den Kalender schauen. Ja, da 
steht noch immer 2022...
TDA2020 (na gut, vermutlich MDA2020) war in meinem "Carat S" eingebaut, 
gekauft 1985 oder so.
Na gut, kaum 35-40 Jahre her, da ändert sich, gerade bei Elektronik, 
praktisch nichts...

von H. H. (Gast)


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Johannes F. schrieb:
> Michael B. schrieb:
>> Ja, ein TDA2020 macht das heute einfacher und vermutlich besser, aber
>> der Nostalgie wegen.
>
> Wenn schon, dann eher TDA2030 oder TDA2003,

Oder der 2050.


> der 2020 scheint auch schon
> länger obsolet zu sein. ;-)

Zweifellos, die anderen werden ja auch nur noch von ein paar wenigen 
Chinesen gefertigt.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Johannes F. schrieb:
> Würden sich für T1 und T2 statt BC546 nicht eher die rauschärmeren BC550
> anbieten?

Rauscharm ist wimre nur der BC549.

Johannes F. schrieb:
> Und auf welchen Ruhestrom ist die Endstufe abzugleichen?

Je nach Übernahmeverzerrungsakzeptanz zwischen 20 und 40mA.

In den Emitter von T2 könnte man zur Linearisierung noch einen 47R 
einbauen.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Michael B. schrieb:
> WENN er die schon verbauen muss, dann wenigstens in einen Verstärker der
> dafür auch gedacht ist.

Das ist auch eine gute Möglichkeit. 👍

von Onkel Hotte (Gast)


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Stefan F. schrieb:
>>> Ein TO220 kommt mit deutlich mehr Wärmewiderstand daher und wenn man ihn
>>> zu feste anschraubt, wird das sogar wieder schlechter weil er sich
>>> verbiegt.
>
>> Dann machst du was falsch. Wie so oft.
>
> Was hast du an "wenn man ihn zu feste anschraubt" nicht verstanden?
> Ich mache gar nichts falsch, weil ich genau das weis.

Wenn du einen TO220 beim Anschrauben verbiegst, bist du weit über das 
zur Schraube passende Drehmoment hinaus oder verwendest Schrauben mit zu 
kleinem Kopf.

Einzige Fehlermöglichkeit wären superbillig-China-Blech-TO220, aber wer 
sowas verbaut, hat ganz andere Probleme.

von Max Meier (Gast)


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Michael M. schrieb:
> 20221009_150705.jpg

Das geht besser. Wie bekomme ich aus dem pdf den Kopierschutz raus, um 
die erste Seite abzuschneiden?

von Michael B. (laberkopp)


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Onkel Hotte schrieb:
> Einzige Fehlermöglichkeit wären superbillig-China-Blech-TO220, aber wer
> sowas verbaut, hat ganz andere Probleme.

Du meinst, so chinesisch wie OnSemi ?
Beitrag "TO220 statt 1,5mm, 0,5mm Kühlblech"

> Wenn du einen TO220 beim Anschrauben verbiegst, bist du weit über das
> zur Schraube passende Drehmoment hinaus oder verwendest Schrauben mit zu
> kleinem Kopf.

Wenn du nur den leisesten Sachverstand hättest
https://www.onsemi.com/pub/Collateral/AN1040-D.PDF

Der Wärmeübergang sinkt mit steigendem Drehmoment, bis er ein Minimum 
erreicht um dann wieder zu steigen. Das Miniumum ist ein Optimum das man 
bei der Montage kaum erreicht.

von Erich (Gast)


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Max Meier schrieb:
> Wie bekomme ich aus dem pdf den Kopierschutz raus, um
> die erste Seite abzuschneiden?

Einfach die Seite drucken, vom Firefox aus, nur Seite 2.

von olaf (Gast)


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> Das geht besser. Wie bekomme ich aus dem pdf den Kopierschutz raus, um
> die erste Seite abzuschneiden?

Einfach mit pdftk bursten und die Einzelseiten wieder zusammensetzen.
Ein eventueller Kopierschutz ist eine hoefliche Bitte die man irgendwo
im Sourcecode ignorieren konnte.

Olaf

von (prx) A. K. (prx)


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Erich schrieb:
> Max Meier schrieb:
>> Wie bekomme ich aus dem pdf den Kopierschutz raus, um
>> die erste Seite abzuschneiden?
>
> Einfach die Seite drucken, vom Firefox aus, nur Seite 2.

Da denkt mancher einfach zu sehr um die Ecke und übersieht das nahe 
liegende. ;-)

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Max Meier schrieb:
> Das geht besser. Wie bekomme ich aus dem pdf den Kopierschutz raus, um
> die erste Seite abzuschneiden?

Dir geht es wahrscheinlich nur um den Schaltplan in besserer 
Bildqualität.

von Max Meier (Gast)


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olaf schrieb:
>> die erste Seite abzuschneiden?
> Einfach mit pdftk bursten

Was immer Du mit "bursten" sagen willst, mein pdftk verweigert die 
Bearbeitung.

von Onkel Hotte (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Du meinst, so chinesisch wie OnSemi ?

Wenn ich "superbillig-China-Blech-TO220" schreibe, dann meine ich 
"superbillig-China-Blech-TO220". Vielleicht findest du ja jemanden, der 
dir beim sinnentnehmenden Lesen hilft, damit du nicht in bester 
Laberkopp-Manier dümmlich Fragen stellen musst.

> Wenn du nur den leisesten Sachverstand hättest

ROFL...
Und das ausgerechnet von dir, dessen Nickname treffsicher das 
inhaltlich bedauernswerte Dauerprogramm deiner selbst widerspiegelt.

von Michael B. (laberkopp)


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Da ichs gerade gefunden habe, ein Gerät aus diesem Jahrtausend (CE 
Richtlinie von 2001 erfüllt) mit einem 2N3054: 
https://www.kepcopower.com/support/jqe26954-d.pdf
mit einer ausgesprochen ausführlichen Bedienungsanleitung sicher nicht 
aus diesem Jahrtausend, wie man sie sich heute aber wünschen würde. 
Damals war doch alles besser (und das Netzteil vermutlich robust).

von Dieter W. (dds5)


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H. H. schrieb:
> Michael M. schrieb:
>> Gibt's eigentlich auch einen PNP-Komplementärtyp zum 2N3054?
>
> 2N4899

Nur ist der wesentlich schwachbrüstiger. Zwar auch 4A Kollektorstrom, 
aber nur als Spitzenwert. Dauerstrom ist 1A gegenüber 4A beim 3054.

Wir haben in Verstärkern für Lichtstrahl Galvos erst 2N3740 und später 
dann 2N5955 eingesetzt.

von Peter D. (peda)


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Johannes F. schrieb:
> Würden sich für T1 und T2 statt BC546 nicht eher die rauschärmeren BC550
> anbieten?

Nein.
Das ist kein Mikrofonverstärker, sondern eine Endstufe.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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olaf schrieb:
>> Die 'alten' Exemplare haben noch andere Besonderheiten.
>
> DAs wissen wir hier alle. Hoffe ich mal. :

Hat inzwischen jemand die Besonderheiten des 2N3054 herausgefunden?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Michael M. schrieb:
> Hat inzwischen jemand die Besonderheiten des 2N3054 herausgefunden?

Man könnte das TO66 Gehäuse erwähnen, weils sowas heute nicht mehr gibt. 
Ansonsten ist das Dings nicht wirklich anders als ein z.B. BD241B. Oder 
ein TIP3054, hehehe.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #7290741 wurde vom Autor gelöscht.
von olaf (Gast)


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> Man könnte das TO66 Gehäuse erwähnen, weils sowas heute nicht mehr gibt.

Vielleicht koennte man wegen der coolen Optik damit einen 
Kopfhoererverstaerker bauen. Klar macht das keinen Sinn, aber darum geht 
es ja nicht. :)

Olaf

von Mark S. (voltwide)


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Ich weiß genau, dass ich so einen hatte, das war 1968 oder 1969. Wo ist 
er jetzt bloß, kann ihn nicht finden?

von Christian M. (likeme)


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Neulich ein China Labor Netzteil neu gekauft, da waren doch tatsächlich 
zwei alte Bekannte verbaut. 2N3055 und LM723.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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olaf schrieb:
>> Man könnte das TO66 Gehäuse erwähnen, weils sowas heute nicht mehr gibt.
>
> Vielleicht koennte man wegen der coolen Optik damit einen
> Kopfhoererverstaerker bauen. Klar macht das keinen Sinn, aber darum geht
> es ja nicht. :)
>
> Olaf

Das hätte man mit der kompletten Verstärkerplatine von gustav aus diesem 
Beitrag realisieren können:

Beitrag "Re: Benutzt ihr den 2N3054 noch?"

Habe trotzdem Verständnis für die Entsorgung der Platine. Ging mir mit 
alten Platinen, Fernseh-Modulen etc. nicht anders.

von Peter D. (peda)


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Michael B. schrieb:
> Der Wärmeübergang sinkt mit steigendem Drehmoment, bis er ein Minimum
> erreicht um dann wieder zu steigen. Das Miniumum ist ein Optimum das man
> bei der Montage kaum erreicht.

Daher werden heutzutage die TO-220 mit einer Klemmfeder befestigt, die 
auf das Gehäuse drückt. Und oft ist von der TO-220 Schrauböse nur noch 
ein Stummel übrig, das sie nicht mehr benötigt wird.

von Dirk St (Gast)


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Ein Interessanter Beitrag

Dachte gerade in Reflektion.
Moderne 2N3055 im TO3 haben andere
Eigenschaften, als die Ursprünglichen.
Höher Spannungs-feste gab es auch
im TO3, z.B. BDY96, ... bis 2N6250. Bei einer Transistor Zündung eines 
70'er Oldtimers als Ersatz,
könnte das dann ja ev. wie
Radio - Motorhaube werden.

Mit Gruss

Dirk St

von Στέφανος (Gast)


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Stefan F. schrieb:
> Was habe ich dir eigentlich getan, dass du mich
> zunehmend schlechter behandelst?

Stefan jetzt traurig?

von Unbekanter (Gast)


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Στέφανος schrieb:
> Stefan F. schrieb:
>> Was habe ich dir eigentlich getan, dass du mich
>> zunehmend schlechter behandelst?
>
> Stefan jetzt traurig?

Weil dies zu einem 'Stänker-Forum' für alkoholisierte asoziale mutiert 
ist.

Und solange diese mutierten Windelträger hier nicht verschwinden wird's 
nicht besser.

von Maurizio DiMauro (Gast)


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olaf schrieb:
> Benutzt einer von euch einen 2N3054 in halbwegs neuen Produkten oder hat
> den da gesehen? Sagen wir in den letzten 10Jahren?

Nein, nicht mehr, auch den 3055 nicht mehr. Umgestiegen auf Isotop.

Also ESM3030DV/ESM605DV/BUT30V und ähnlich. ;O)

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