Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Attiny - N-FET mit PWM funktioniert nicht


von Dirk H. (dirk_h518)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo Leute,

ich lese schon einige Tage quer durch dieses und andere Foren.
Leider finde ich viele Ansätze, aber keine richtige passende Lösung für 
mein Problem.

Ich habe vor mit einen N-Kanal-Mosfet (IRLZ34N) über einen Attiny85 per 
PWM eine RC-Car-Glühkerze zu betreiben.
Die Grundidee habe ich auf einer Website gefunden. Der Bastler hatte 
allerdings ein Relais für einen Anlassermotor für sein RC-Car über einen 
Attiny gesteuert. Von dieser Idee beflügelt, habe ich einen Designfehler 
in seiner Schaltung gefunden und statt eines Transistors und eines 
Relais, den IRLZ34N genommen. Danach habe ich die Schaltung um den 
Schaltkreis für die Glüh-Kerze erweitert. Der Motor macht was er soll.
Die Versorgungsspannung kommt z.Zt. aus einem 2S-LiPo Akku (7,4V, 5.2Ah 
50C).
Der Akku versorgt über einen uA78S05 den Attiny und eben über den FET 
die Glühkerze.
Durch einen blöden Designfehler, muss ich einen Digitalport des Attiny 
per SoftPWM bemühen um den FET zu schalten (geht nicht umzubauen).
Meine Überlegung war, dass die PWM bei einem Tastverhältnis von ca. 14% 
die benötigten 1,2 - 1,5V für die Kerze erzeugen würde.
Jetzt kommt mein Problem:
Egal welche Grundfrequenz (100Hz - 1kHz) ich für die PWM probiere, ich 
komme am Kerzenstecker immer wieder auf etwa 3,4V. Viel zu hoch! 
Geringere Tastverhältnisse zB. 5% oder höhere Grundfrequenzen ändern am 
Ergebnis nichts.
der Tiny läuft bei 1MHz Takt. Sollte reichen für ne PWM an einer 
Glühkerze.
Ich stehe auf dem Schlauch und habe nur noch im Hinterkopf, dass ich 
irgendwas übersehe.
Vieleicht hat ja jemand hier eine Idee, was ich falsch mache oder wo 
mein Denkfehler ist. Vielen Dank schonmal für konstruktive Hilfen.

von Justus Jonas (Gast)


Lesenswert?

Guck mal in Zeile 42, da versteckt sich meistens der Fehler!

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Du wirst Mist messen.

von Dirk H. (dirk_h518)


Lesenswert?

H. H. schrieb:
> Du wirst Mist messen.

Das kann schon sein. Hab eine Glükerze schon in die ewigen Jagdgründe 
geschickt. Die wurde schön hell und dann für immer dunkel.
Hab zum messen leider nur ein Digitalmultimeter und ein 
Analogmultimeter.
Beide Supermarkt-Qualität, deshalb dachte ich die sind träge genug.
Zum experimentieren sind die Kerzen auf Masse leider etwas teuer bei 
etwa 5 EURO pro Stück.

: Bearbeitet durch User
von Steve van de Grens (roehrmond)


Lesenswert?

Dirk H. schrieb:
> Vieleicht hat ja jemand hier eine Idee, was ich falsch mache

Ich denke, du hast etwas falsch programmiert.

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Dirk H. schrieb:
> Beide Supermarkt-Qualität, deshalb dachte ich die sind träge genug.
> Zum experimentieren sind die Kerzen auf Masse leider etwas teuer bei
> etwa 5 EURO pro Stück.

Dann nimm eine Glühlampe mit der passenden Spannung. Ein DMM reicht zu 
Messung, denn das zeigt dir den Mittelwert der PWM an.

> Durch einen blöden Designfehler, muss ich einen Digitalport des Attiny
> per SoftPWM bemühen um den FET zu schalten (geht nicht umzubauen).

Wirklich? Glaub ich nicht.

> Meine Überlegung war, dass die PWM bei einem Tastverhältnis von ca. 14%
> die benötigten 1,2 - 1,5V für die Kerze erzeugen würde.
> Jetzt kommt mein Problem:
> Egal welche Grundfrequenz (100Hz - 1kHz) ich für die PWM probiere, ich
> komme am Kerzenstecker immer wieder auf etwa 3,4V. Viel zu hoch!

Miss die PWM am AVR, ob die Prozente stimmen.

> Geringere Tastverhältnisse zB. 5% oder höhere Grundfrequenzen ändern am
> Ergebnis nichts.
> der Tiny läuft bei 1MHz Takt. Sollte reichen für ne PWM an einer
> Glühkerze.

Kommt auf die Auflösung an. 1MHz ist für Soft-PWM eher zu wenig.

von Xerxes (Gast)


Lesenswert?

Dirk H. schrieb:
> Egal welche Grundfrequenz (100Hz - 1kHz) ich für die PWM probiere, ich
> komme am Kerzenstecker immer wieder auf etwa 3,4V. Viel zu hoch!

Die Grundfrequenz hat ja nichts mit dem Duty-Cycle zu tun. Du must den 
DC ändern und nicht die Grundfrequenz.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


Lesenswert?

Dirk H. schrieb:
> Beide Supermarkt-Qualität, deshalb dachte ich die sind träge genug.

Evtl. zeigen beide nur die Spitzenwerte an und der Duty Cycle bleibt bei 
der Messung unberücksichtigt.

Falk B. schrieb:
> Dann nimm eine Glühlampe

Bei einer PWM von 16% sollte die Glühbirne mit der gleichen Helligkeit 
leuchten, wie an einer 1,2V Batterie! Denn die Glühbirne lügt nicht.

von Hans B. (Gast)


Lesenswert?

Dirk H. schrieb:
> dass die PWM bei einem Tastverhältnis von ca. 14%
> die benötigten 1,2 - 1,5V für die Kerze erzeugen würde.

Deine 14% sind falsch!  Ca. 4% ON 96% OFF sind richtig.

Bei 7,4V im Vergleich zu 1,5V ist der strom UND die Spannung 4,9-fach.
Die Leistung daher 24,3-fach!    1/24,3 = 0,0411

von Georg M. (g_m)


Lesenswert?

Ich sehe, PB4 (OC1B) ist noch frei.


Dirk H. schrieb:
> Durch einen blöden Designfehler, muss ich einen Digitalport des Attiny
> per SoftPWM bemühen um den FET zu schalten (geht nicht umzubauen).

OK.

von Dirk H. (dirk_h518)


Lesenswert?

Hans B. schrieb:

> Deine 14% sind falsch!  Ca. 4% ON 96% OFF sind richtig.
>
> Bei 7,4V im Vergleich zu 1,5V ist der strom UND die Spannung 4,9-fach.
> Die Leistung daher 24,3-fach!    1/24,3 = 0,0411

Ich bin davon ausgegangen, das etwa 14% von 8.2V (wenn der Akku voll 
ist) eben diese 1.2 Volt ergeben.

von Dirk H. (dirk_h518)


Lesenswert?

Georg M. schrieb:
> Ich sehe, PB4 (OC1B) ist noch frei.

Ja ist noch frei. Aber auf einer fertigen Platine schwer zu beschalten.

von Georg M. (g_m)


Lesenswert?

Dirk H. schrieb:
> 8.2V

P = U²/R * Tastgrad

von Dietrich L. (dietrichl)


Lesenswert?

Dirk H. schrieb:
> Ich bin davon ausgegangen, das etwa 14% von 8.2V (wenn der Akku voll
> ist) eben diese 1.2 Volt ergeben.

Der Mittelwert hilft hier aber nicht. Du musst mit dem Effektivwert 
rechnen, denn du hast ja eine ohmsche Last.

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Dirk H. schrieb:
> Meine Überlegung war, dass die PWM bei einem Tastverhältnis von ca. 14%
> die benötigten 1,2 - 1,5V für die Kerze erzeugen würde.

Natürlich nicht,

Wenn der Kerzenstrom bei 8.2V fliesst statt 1.2V, dann fliesst der 
6.83-fache Strom bei 6.83-facher Spannung also die 47-fache Leistung. Um 
dann wieder die 1-fach Leistung zu bekommen darf die PWM nur 1/47 der 
Zeit an sein, selbst Hans sein 4% sind zu viel, 2% der Zeit reichen.

Eine 1N4007 ist als PWM Freilaufdiode etwas langsam, nimm eine 
schnellere Diode, die möglichst auch den Motorstrom aushält, der wird ja 
nicht nur 1A betragen, vielleicht BY500/1000 (wobei 1000V wahrlich nicht 
nötig sind, 40V reicht dicke).

Immerhin reicht der IRLZ34 um die nominal 1.5A, maximal 3A, einer 
Modellbauglühkerze zu schalten, auch das 6.3-fache davon.

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Immerhin reicht der IRLZ34 um die nominal 1.5A, maximal 3A, einer
> Modellbauglühkerze zu schalten, auch das 6.3-fache davon.

Es fällt aber schon merkbar Spannung an ihm ab!

von Dirk H. (dirk_h518)


Lesenswert?

> Eine 1N4007 ist als PWM Freilaufdiode etwas langsam, nimm eine
> schnellere Diode, die möglichst auch den Motorstrom aushält, der wird ja
> nicht nur 1A betragen, vielleicht BY500/1000 (wobei 1000V wahrlich nicht
> nötig sind, 40V reicht dicke)

Der Motor bekommt die volle Spannung ohne PWM. Der ist dafür gebaut. Hab 
die Freilaufdiode aus dem Schaltplan übernommen, der als Vorlage diente 
und den Transistor vor dem Ralais schützen sollte.

von Dirk H. (dirk_h518)


Lesenswert?

H. H. schrieb:
> Michael B. schrieb:
>> Immerhin reicht der IRLZ34 um die nominal 1.5A, maximal 3A, einer
>> Modellbauglühkerze zu schalten, auch das 6.3-fache davon.
>
> Es fällt aber schon merkbar Spannung an ihm ab!

Ja es sind keine 8.2V-7.4V sondern eher die hälfte. Der Zeiger des 
Analogmultimeter bewegt sich kaum merklich.

von Wolfgang (Gast)


Lesenswert?

H. H. schrieb:
> Es fällt aber schon merkbar Spannung an ihm ab!

Was erwartest du?
Ein MOSFET ist kein Supraleiter

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

H. H. schrieb:
> Es fällt aber schon merkbar Spannung an ihm ab!

2% der Zeit, sollte sogar ohne Kühlkörper gehen.

von Gerald B. (gerald_b)


Lesenswert?

Du hast ja jetzt erstmal eine Größenordnung für das Tastverhältnis 
deiner Glühkerze. Durch PWM und den µC hast du sogar den Luxus, das du 
bei sinkender Akkuspannung die PWM so nachführen kannst, das die 
Glühkerze mit gleicher Leistung weiterläuft. Kostet nur einen Analog 
Input und ein paar Zeilen Code ;-)

von Jens G. (jensig)


Lesenswert?

Hans B. schrieb:
> Dirk H. schrieb:
>> dass die PWM bei einem Tastverhältnis von ca. 14%
>> die benötigten 1,2 - 1,5V für die Kerze erzeugen würde.
>
> Deine 14% sind falsch!  Ca. 4% ON 96% OFF sind richtig.
>
> Bei 7,4V im Vergleich zu 1,5V ist der strom UND die Spannung 4,9-fach.
> Die Leistung daher 24,3-fach!    1/24,3 = 0,0411

Wo lernt man das in Bezug auf PWM?
Wir zerhacken schließlich die Leistung in Zeithäppchen, nicht die 
Spannung in Spannungshäppchen ...

: Bearbeitet durch User
von Achim S. (Gast)


Lesenswert?

Jens G. schrieb:
> Wo lernt man das in Bezug auf PWM?

Na, hoffentlich in jeder Lehranstalt, bei der PWM auf dem Lehrplan 
steht.

Der Mittelwert einer PWM-Spannung ist û*delta. Aber wie schon 
geschrieben wurde ist bei der ohmschen Last nicht der Mittelwert 
relevant sondern der Effektivwert.

Der Effektivwert der PWM-Spannung ist û*wurzel(delta). Um von 7,4V auf 
effektive 1,5V zu kommen braucht es also den Tastgrad delta=(1,5/7,4)^2, 
also irgendwas in der Nähe von 4%

Mit der Leistung kommt dann schon alles richtig raus. Der Effektivwert 
der Spannung ist û*wurzel(delta). Der Strom ist ebenfalls PWM-förmig, 
sein Effektivwert ist î*Wurzel(delta). Und die Leistung an der ohmschen 
Last ist das Produkt von beiden, also û*î*delta.

von EAF (Gast)


Lesenswert?

Georg M. schrieb:
> Ich sehe, PB4 (OC1B) ist noch frei.

PB3 hat OC1B invertiert.
Das sollte man doch in der Software ausgleichen können!

Dirk H. schrieb:
> Aber auf einer fertigen Platine schwer zu beschalten.
Die Kerze häng doch an PB3, und damit an einem Hardware PWM Pin
Damit ist keine SoftPWM nötig.

----------------------
Oder habe ich da was ganz wichtiges nicht verstanden?

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Es fällt aber schon merkbar Spannung an ihm ab!
>
> 2% der Zeit, sollte sogar ohne Kühlkörper gehen.

Klar, aber geht schon in die Rechnung zum Tastverhältnis ein.

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Wolfgang schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Es fällt aber schon merkbar Spannung an ihm ab!
>
> Was erwartest du?

s.o.


> Ein MOSFET ist kein Supraleiter

Da wär ja niemals nie jemand drauf gekommen!

von Dirk H. (dirk_h518)


Lesenswert?

Ich danke allen Beteiligten für die Hinweise und Hilfen bis hierher. Ich 
werde es mal mit 2% versuchen und dann berichten!

von Unlus-Tiger (Gast)


Lesenswert?

H. H. schrieb:
> Da wär ja niemals nie jemand drauf gekommen!

Dir z.B. sagt man das besser.

von Hans B. (Gast)


Lesenswert?

Dirk H. schrieb:
> Ich bin davon ausgegangen, das etwa 14% von 8.2V (wenn der Akku voll
> ist) eben diese 1.2 Volt ergeben.

Gesucht ist aber nicht der "Mittelwert der Spannung" sondern der 
"Mittelwert der Leistung". Die Leistung steigt aber mit dem Quadrat der 
Spannungserhöhung!
Kleiner Denkfehler - EUR 5,- Lehrgeld - das vergisst man dann dafür nie!

von Dirk H. (dirk_h518)


Lesenswert?

EAF schrieb:
> Die Kerze häng doch an PB3, und damit an einem Hardware PWM Pin
> Damit ist keine SoftPWM nötig.

Die Kerze hängt an PB2. PB3 ist ein Eingang zum justieren des 
Empfängersignals.

von Jester (Gast)


Lesenswert?

Hans B. schrieb:
> Dirk H. schrieb:
>> Ich bin davon ausgegangen, das etwa 14% von 8.2V (wenn der Akku voll
>> ist) eben diese 1.2 Volt ergeben.
>
> Gesucht ist aber nicht der "Mittelwert der Spannung" sondern der
> "Mittelwert der Leistung". Die Leistung steigt aber mit dem Quadrat der
> Spannungserhöhung!

Gesucht ist das Tastverhältnis für eine Ausgangsspannung von 1.2V eff 
(ausgehend von 8.2V) - denn das erwartet Dirk's Glühkerze. Von 
"Leistung" war nie die Rede - das hat sich einer der "Spezialisten" hier 
ausgedacht.

Zitat aus https://www.elektronik-kompendium.de/sites/kom/0401111.htm:
"Entspricht das Verhältnis zwischen Puls und Pause je 50%, dann ergibt 
sich eine Effektivspannung von 6 V bei einer Impulsspannung von 12 V".

Also, als bescheidener Frickler erhalte aus ich Dirks Daten:

8,2V x 14% = 1.13V und würde daher eher zu 15% tendieren ...

Justus Jonas schrieb:
> Guck mal in Zeile 42, da versteckt sich meistens der Fehler!

Justus hat schon recht -- genau daran liegts!

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Jester schrieb:
> Zitat aus https://www.elektronik-kompendium.de/sites/kom/0401111.htm:
> "Entspricht das Verhältnis zwischen Puls und Pause je 50%, dann ergibt
> sich eine Effektivspannung von 6 V bei einer Impulsspannung von 12 V".

Ist ein grober Fehler, sollte man Patrick unbedingt mitteilen.

von Dirk H. (dirk_h518)


Lesenswert?

So, kleines Update !

Also 2% Tastgrad bei 200 Hz.

Die Kerze glimmt etwas Schwachbrüstig, pulsiert und gibt ein Brummen von 
sich, was sicherlich vom Kühlkörper des Zylinderkopfes verstärkt wird.

von Jester (Gast)


Lesenswert?

H. H. schrieb:
>> Zitat aus https://www.elektronik-kompendium.de/sites/kom/0401111.htm:
>> "Entspricht das Verhältnis zwischen Puls und Pause je 50%, dann ergibt
>> sich eine Effektivspannung von 6 V bei einer Impulsspannung von 12 V".
>
> Ist ein grober Fehler, sollte man Patrick unbedingt mitteilen.

Wieso machst du's nicht?

von Achim S. (Gast)


Lesenswert?

Jester schrieb:
> Von "Leistung" war nie die Rede - das hat sich einer der "Spezialisten"
> hier ausgedacht.

sobald man von Effektivwerten spricht, ist automatisch implizit die Rede 
von Leistungen. denn der Effektivwert ist über die Leistung an einer 
ohmschen Last definiert.

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Jester schrieb:
> H. H. schrieb:
>>> Zitat aus https://www.elektronik-kompendium.de/sites/kom/0401111.htm:
>>> "Entspricht das Verhältnis zwischen Puls und Pause je 50%, dann ergibt
>>> sich eine Effektivspannung von 6 V bei einer Impulsspannung von 12 V".
>>
>> Ist ein grober Fehler, sollte man Patrick unbedingt mitteilen.
>
> Wieso machst du's nicht?

Muss mit einer halben, linken Hand schreiben.

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Achim S. schrieb:
> sobald man von Effektivwerten spricht, ist automatisch implizit die Rede
> von Leistungen. denn der Effektivwert ist über die Leistung an einer
> ohmschen Last definiert.

In der Tat.

https://www.mikrocontroller.net/articles/Pulsweitenmodulation#Beispiele

Hier ist auch fälschlicherweise von Leistung die Rede. Werd ich mal 
korrigieren.

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Dirk H. schrieb:
> Ich bin davon ausgegangen, das etwa 14% von 8.2V (wenn der Akku voll
> ist) eben diese 1.2 Volt ergeben.

Nein. Es sind immer noch 8,2 Volt aber nur zu 14% der Zeit. Das ist ein 
riesiger Unterschied.

Deine korrekt Annahme war:
Weil I=U/R ist bewirkt halbe Spannung auch halbe Stromstärke. Weil P=U·I 
ist ergibt halbe Spannung ein Viertel der Leistung.

(Da das Heizelement vermutlich mit steigender Temperatur hochohmiger 
wird, stimmt das nicht ganz. Aber egal, denn letztendlich willst du am 
Ende ja auf die gleiche Temperatur kommen).

Nun zur PWM:
Die Gleiche Spannung aber nur zur halben Zeitspanne bewirkt gleiche 
Stromstärke auch zur halben Zeitspanne. Weil P=U·I (also unverändert) 
und du nur die Zeitspanne halbiert hast, hast du effektiv die halbe 
Leistung.

von Falk B. (falk)


Lesenswert?


von Falk B. (falk)


Lesenswert?

https://www.elektronik-kompendium.de/sites/kom/0401111.htm

Hier steckt noch ein Fehler drin. Ich hab mal ne Email geschrieben.

Außerdem ist eure Definition des Tastgrades falsch und praxisfremd. Der 
ist nämlich NICHT das Puls-Pause Verhältnis sondern das Puls/Periode 
Verhältnis. Das hat u.a. den Vorteil, das es nur von 0-1 bzw 0-100% 
linear läuft. Bei Puls/Pause würde man arg nichtlinear von 0-Unendlich 
laufen, was nicht nur mathematisch viele Probleme macht.

von Dirk H. (dirk_h518)


Lesenswert?

Habe mich jetzt über das try and repeat an 300Hz bei 4% rangetastet.
Die Kerze lebt noch. Sie wird hell. Morgen werde ich testen ob sie hell 
genug wird und die Karre startet.

@Falk B.
ergibt sich nicht aus 1xPuls + 1xPause die Periode ?

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Dirk H. schrieb:
> ergibt sich nicht aus 1xPuls + 1xPause die Periode ?

Sicher.

von Jester (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Tatsächlich ist „42“ die richtige Antwort - und zwar, weil die Frage nie 
richtig gestellt wurde.

Was Dirk will, ist seine Glühkerze (1.5-2V?) aus einem 8.2V-Akku zu 
betreiben. Ich spreche hier aus Erfahrung, weil ich das schon vor 45 
Jahren so gemacht habe: einen 12V-Dryfit-Akku für den E-Starter sowie 
die zerhackte Akkuspannung zum Heizen der Glühkerze (siehe Anhang: meine 
Starterbox (*)).

Tatsächlich ist es nicht schlau, die zerhackte Spannung über ein 
meterlanges Kabel, dicht an zig RC-Empfänger vorbei, zu schicken.

Anbei eine LTSpice-Simulation, die beide „Lösungen“ veranschaulicht:

- R2 ist die mit Rechteck versorgte Last: 1 Watt für 0.5ms und 0W für 
0.5ms ergibt 0.5W im Mittel.

- R1 wird mit dem gefilterten Rechteck versorgt, ergibt dann 0.25W.

Und natürlich hat die Heizwendel NTC-Charakter und reduziert im 
Pulsbetrieb den höheren Strom. Dieser Faktor, sowie der massiv höhere 
Spannungsabfall am Kabel können NICHT vernachlässigt werden!

In der Praxis wird man versuchen, einen Mittelweg zu finden, d.h. so 
weit zu filtern, dass die Umgebung nicht zu massiv gestört wird. Aus den 
genannten Gründen wird man in der Praxis auf irgendeinem Mittelwert 
landen.

Hatte Dirk mal besser seine Frage gestellt - anstatt seine 
nicht-funktionierende Lösung hier vorzustellen ...

---

(*) Meine Starterbox ist tatsächlich noch viel versiffter - kommt auf 
dem Foto besser raus, als sie ist. An den Bananenbuchsen, parallel zum 
12V/10Ah-Akku, hatte ich meinen E-Starter angestöpselt, an der 
Klinkenbuchse meine Glühkerze. EIN/AUS-Schalter brauchte es nicht: Der 
555-Zerhacker wurde über den Heizstrom aktiviert. Schaltung müsste ich 
raussuchen. Sorry, rauszeichnen tu ich mir jetzt nicht an.

von Dirk H. (dirk_h518)


Lesenswert?

Nur mit dem Unterschied, das meine Lösung fest im Fahrzeug verbaut ist 
und bis auf den Akku, der übrigens auch den Empfänger und die Servos 
versorgt in die RC Box des Fahrzeugs passt. Starten auf Kanal3 
sozusagen. Nur noch tanken und ab die Post.

Und die Frage ergibt sich doch aus den Schilderungen.

: Bearbeitet durch User
von Hans B. (Gast)


Lesenswert?

Dirk H. schrieb:
> .....an 300Hz bei 4% rangetastet.
Das dürfte OK sein. (Frequenz hätte ich eher höher gewählt)
Wichtig könnte sein, dass es zu keinen Störungen des ATtiny kommt!
Startermotor entstört? Versorgungsspannung ausreichend entkoppelt?
Hängt sich der tiny in der ON-Zeit auf ist eine neue Kerze fällig....
Vorsichtshalber könnte man vorher ausreichend mit einer Glühlampe 
testen.

von Jens G. (jensig)


Lesenswert?

Achim S. schrieb:
> Jens G. schrieb:
>> Wo lernt man das in Bezug auf PWM?
>
> Na, hoffentlich in jeder Lehranstalt, bei der PWM auf dem Lehrplan
> steht.

Sorry. War von 14% Leistung statt Spannung ausgegangen. War eigentlich 
noch nicht mal spät ;-) ....

von Dirk H. (dirk_h518)


Lesenswert?

Muss das Thema nochmal aufwärmen !

Danke an Alle, die hier konstruktiv Hilfe und Ansatzpunkte geliefert 
haben.
Ihr seid eine tolle Community und dieses Forum ist sehr empfehlenswert 
und informativ.

Ich habe mein kleines Projekt umgesetzt und fertig in 2 RC-Cars 
eingebaut.

Jetzt kann man diese über einen freien RC-Kanal an der Fernsteuerung 
vorglühen und starten. Funktioniert prima.
Das ganze Projekt hat mich 55€ pro Stück gekostet (inkl. Akku,Platine 
und Anlasser). Ich hatte mit mehr gerechnet.

da der AtTiny das RC-Signal per Pulsein auswertet, macht er 
zwischendurch immer eine 20ms Pause, was die PWM für die Glühkerze enorm 
negativ beeinträchtigt.
Ich habe den Tastgrad jetzt final bei 5,5% bei 300Hz. Die Kerze wird 
schätzungsweise 1s lang geglüht, bevor die 20ms Pause für das nächste 
RC-Signal eintritt usw.. Der Startermotor läuft parallel zur Glühkerze. 
Beim Ausschalten läuft durch die 1s der Motor zwar noch kurz weiter, 
aber das stört eigentlich nicht, er wird ja durch die Freilaufkupplung 
vom Verbrenner getrennt, sobald dieser läuft.
Sollte jemand Interesse haben, sich sowas zu bauen, dem kann ich gerne 
die Bauteilliste, Platine, das Layout oder den Sketch zur Verfügung 
stellen.

von Steve van de Grens (roehrmond)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Dirk H. schrieb:
> da der AtTiny das RC-Signal per Pulsein auswertet, macht er
> zwischendurch immer eine 20ms Pause, was die PWM für die Glühkerze enorm
> negativ beeinträchtigt.

Leider geht aus der Dokumentation der Arduino cores oft nicht klar 
hervor, welche Funktionen sich gegenseitig ausschließen oder stören. 
Eventuell kannst du das Problem lösen, indem du eine andere Kombination 
von I/O Pins verwendest. Die sind ja fest jeweils einem Timer 
zugeordnet.

von Dirk H. (dirk_h518)


Lesenswert?

Steve van de Grens schrieb:

> Leider geht aus der Dokumentation der Arduino cores oft nicht klar
> hervor, welche Funktionen sich gegenseitig ausschließen oder stören.
> Eventuell kannst du das Problem lösen, indem du eine andere Kombination
> von I/O Pins verwendest. Die sind ja fest jeweils einem Timer
> zugeordnet.

In dieser Version meines Projektes, nennen wir es V1.0, kann ich leider 
keine anderen Pins nutzen. Ich hatte vorher die Timer nicht im Blick und 
habe dadurch die falschen Pins (PB2) für die PWM am Tiny85 ausgewählt 
und danach eine Platine entworfen und bei JLCPCB fertigen lassen.
Vielleicht werde ich mal eine Version 2.0 entwerfen, dann werde ich eh 
einige Sachen mehr berücksichtigen. Bspw. habe ich auch einen Ein/Aus - 
Schalter vergessen. Muss also nach der Benutzung den Akku immer 
abziehen, was nicht weiter schlimm ist, muss eh aufgeladen werden 
(1000mAh 2S LiPo).
Ich habe durch dieses Projekt viel gelernt, war mein erstes 
Zusammentreffen mit einem uC. Dafür ist schon was Imposantes raus 
gekommen. Ich habe viele Erkenntnisse gewonnen einige neue Ideen, wie 
ich mir mit uCs das Leben leichter machen könnte :-).

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Dirk H. schrieb:
> Vielen Dank schonmal für konstruktive Hilfen.
Die D1 ist unnötig.
Wenn ich so eine Angstdiode über einem 5V-Spannungsregler sehe, dann 
suche ich automatisch noch nach anderen Fehlern in dem Plan...

Beitrag #7269240 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7269271 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7269454 wurde von einem Moderator gelöscht.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.