Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik TTL oder RS232 bei 3m Signalweg über Cat 5?


von Max (Gast)


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Hallo Leute,

Daten sollen über 3m Cat 5 Kabel mit 9600 bis 19.2kb ubertragen werden. 
Reicht da TTL oder muss es Rs232 sein? Vielen Dank

von Harry L. (mysth)


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Max schrieb:
> Reicht da TTL oder muss es Rs232 sein?

TTL sollte in normalen Umgebungen funktionieren.

von olaf (Gast)


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Ich wuerde auch sagen das TTL da noch reicht, aber ich wuerde da nicht
einen Portpin vom Controller direkt dran haengen. Etwas ESD-Schutz
sollte schon sein.

Olaf

von Anja (Gast)


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Hallo,

bei reinem TTL (SN7400) mit 10 ns Flankensteilheit treten ab 1 m 
deutliche Reflektionen auf. Bei HC-MOS mit 5 ns Anstiegszeit schon 
bereits ab 0.5 m.
-> Du brauchst entweder eine Serienterminierung oder einen Tiefpaß um an 
die Leitung anzupassen.

Bei RS232 is die Flankensteilheit von vorne herein schon begrenzt.

Gruß Anja

von Georg G. (df2au)


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Bitte unterschätze nicht die kapazitive Last der Leitung.

von A. S. (Gast)


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Anja schrieb:
> bei reinem TTL (SN7400) mit 10 ns Flankensteilheit treten ab 1 m
> deutliche Reflektionen auf. Bei HC-MOS mit 5 ns Anstiegszeit schon
> bereits ab 0.5 m.
> -> Du brauchst entweder eine Serienterminierung oder einen Tiefpaß um an
> die Leitung anzupassen.

Das ist nur relevant, wenn die Daten geclockt sind.

Bei asynchron ist das für's Signal egal. Für weniger Störaussendung 
sollte man die Flankensteilheit trotzdem begrenzen.

Kritischer wäre eine mögliche Massendifferenz.

von Max (Gast)


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Also ich wollte es direkt über den Port Pin machen. Welchen ESD Schutz 
sollte ich denn machen?

Massedifferenz bei CAT5? Sollte das denn nicht even nicht sein?

von Falk B. (falk)


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Anja schrieb:
> bei reinem TTL (SN7400) mit 10 ns Flankensteilheit treten ab 1 m
> deutliche Reflektionen auf. Bei HC-MOS mit 5 ns Anstiegszeit schon
> bereits ab 0.5 m.
> -> Du brauchst entweder eine Serienterminierung oder einen Tiefpaß um an
> die Leitung anzupassen.

Bei einem UART mit 9600 Baud. Jaja. Ab besten noch den Klingelknopf mit 
Serienterminierung und CE-Kennzeichnung betreiben.

Mann O Mann!

von Falk B. (falk)


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A. S. schrieb:
> Anja schrieb:
>> bei reinem TTL (SN7400) mit 10 ns Flankensteilheit treten ab 1 m
>> deutliche Reflektionen auf. Bei HC-MOS mit 5 ns Anstiegszeit schon
>> bereits ab 0.5 m.
>> -> Du brauchst entweder eine Serienterminierung oder einen Tiefpaß um an
>> die Leitung anzupassen.
>
> Das ist nur relevant, wenn die Daten geclockt sind.

Du bist auch "geclockt", aber voll asynchron!

von Falk B. (falk)


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Max schrieb:
> Also ich wollte es direkt über den Port Pin machen.

Kann man auch.

> Welchen ESD Schutz
> sollte ich denn machen?

Zwei einfach Klemmdioden gegen GND und VCC reichen, vielleicht zwischen 
dem Pin und den Dioden noch 100 Ohm. Fertig.

> Massedifferenz bei CAT5? Sollte das denn nicht even nicht sein?

Was faselst du schon wieder? "Even"? Ist heute der Deutsche 
Technikdeppentag, die ihre Muttersprache verlernt haben?

Klar KANN ein signifikater Spannungsabfall auf der Masse stattfinden, 
wenn die zu lang, dünn oder der Strom zu hoch ist.

von m.n. (Gast)


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Max schrieb:
> Also ich wollte es direkt über den Port Pin machen.

Der liefert bestimmt kein TTL-Signal.
Schalte seriell zum Portpin einen Widerstand. 1 - 3,3 kOhm sind bei der 
Baudrate überhaupt kein Problem. Vermutlich hat der Empfänger einen 
hochohmigen Eingang, wo Du meinetwegen noch mal so einen Widerstand 
einfügen kannst. Schutzdioden sind in der Regel schon auf dem Chip 
vorhanden und müssen nicht ergänzt werden.
Alle völlig unkritisch.

von asd (Gast)


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> 1 - 3,3 kOhm

sind viel zu viel. Eher mit 20-100 Ohm probieren und mit dem Oszi 
schauen bei welchem Wert die Reflexionen minimal werden.

von A. S. (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Du bist auch "geclockt", aber voll asynchron!

OK, vielleicht missverständlich (hättest du aber auch präzisieren können 
statt zu beleidigen):

Bei Clock und Daten (z.b. SPI) ist das ein Problem.

Bei Uart (wie RS232, mit start, Daten, Stopp, RX und TX separat) spielen 
Reflexionen keine Rolle, die um eine Größenordnung kleiner sind als ein 
Bit.

von Frank K. (fchk)


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Max schrieb:
> Also ich wollte es direkt über den Port Pin machen. Welchen ESD Schutz
> sollte ich denn machen?

Ich reiche niemals Prozessorpins direkt raus, sondern schalte immer 
einen Puffer dazwschen, entweder einen Schnittstellentreiber für RS... 
oder einen 74LVC... oder 74HC...

Grund: Die Puffer und Transceiver sind im Allgemeinen in einem gröberen 
und robusteren Halbleiterprozess gefertigt und halten mehr aus. Und wenn 
doch etwas kaputtgeht, dann tausche ich lieber einen SO16 im 1.27mm 
Raster als einen 144 Pin TFQP im 0.5mm Raster.

Für RS232 über RJ45 gibts im Übrigen eine Quasi-Standard-Pinbelegung von 
Cisco. Dafür gibts auch fertige Adapter zu kaufen.

1: CTS
2: DTR
3: TXD
4: GND
5: GND
6: RXD
7: DSR
8: RTS

fchk

von m.n. (Gast)


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asd schrieb:
>> 1 - 3,3 kOhm
>
> sind viel zu viel. Eher mit 20-100 Ohm probieren und mit dem Oszi
> schauen bei welchem Wert die Reflexionen minimal werden.

Bei 10 kHz? Was soll denn dieser Blödsinn?

von Stefan F. (Gast)


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Max schrieb:
> Daten sollen über 3m Cat 5 Kabel mit 9600 bis 19.2kb ubertragen werden.
> Reicht da TTL oder muss es Rs232 sein?

RS232 geht, aber diese Kabel sind für symmetrische Signale gedacht, also 
RS422 oder RS485. Damit kannst du dann auch mal einen ganzen Kilometer 
machen, wenn es sein muss.

von m.n. (Gast)


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Stefan F. schrieb:
> RS232 geht, aber diese Kabel sind für symmetrische Signale gedacht, also
> RS422 oder RS485. Damit kannst du dann auch mal einen ganzen Kilometer
> machen, wenn es sein muss.

Schon richtig, für 3 m sollte er besser eine Richtunkstrecke aufbauen. 
Damit kommt er auch bis zum Mond, wenn es sein muß.

Und nicht vergessen:
Klingeldraht darf nur für Klingeln verwendet werde. Wenn es läuten soll, 
braucht man Läutdraht.

von LDR (Gast)


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m.n. schrieb:
> Und nicht vergessen:
> Klingeldraht darf nur für Klingeln verwendet werde. Wenn es läuten soll,
> braucht man Läutdraht.

Nein, da muss der Draht geläutert sein, wegen des Klangs.

von Wolfgang (Gast)


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Frank K. schrieb:
> Grund: Die Puffer und Transceiver sind im Allgemeinen in einem gröberen
> und robusteren Halbleiterprozess gefertigt und halten mehr aus. Und wenn
> doch etwas kaputtgeht, dann tausche ich lieber einen SO16 im 1.27mm
> Raster als einen 144 Pin TFQP im 0.5mm Raster.

Vielleicht geht es um einen 8-Pin ATtiny - who knows

von A. S. (Gast)


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Max schrieb:
> Massedifferenz bei CAT5?

Cat 5 verwundert mich. Fast jedes Kabel geht, auch Nym 3x1,5.

Normalerweise hat man 2 Geräte, mit 5V oder 12V versorgt und mit 3 
(RX,TX,gnd) oder 4 (+Vcc) Leitungen verbunden.

Massedifferenz gibt es quasi nur bei Versorgung des einen Gerätes über 
diese 4 Leitungen oder bei GND-Störungen.

RX und TX versieht man an beiden Seiten mit 100R bis 1k in Serie, um bei 
versehentlichen anklemmen von 12V kein Bauteil zu zerstören.

Anpassung an die Leitung um die Reichweite zu erhöhen ist bei 9k6 Baud 
und weniger als 10m unnötig. Das ginge auch mit 115k meist noch 
problemlos. Zumindest bei üblicher uC-Pins mit 10-20mA Push-Pull.

von Max (Gast)


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Hallo Leute,

Danke für die vielen Antworten. 100ohm hören sich gut an. Rumgefummelt 
und aus Versehen 12v werden nicht angeschlossen.
Und Platz für Rs232 Bausteine ist leider nicht. Die beiden AVRs müssen 
so kommunizieren.

von Stefan F. (Gast)


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Max schrieb:
> 100ohm hören sich gut an.
> Die beiden AVRs müssen so kommunizieren.

Ich habe das vor wenigen Tagen ausprobiert und mit einem Oszilloskop 
kontrolliert. Die beste Signal-Qualität bekommst du mit 47Ω bei 5V, und 
33Ω bei 3,6V (jeweils am Ausgang des AVR)

von Wolfgang (Gast)


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Stefan F. schrieb:
> Die beste Signal-Qualität bekommst du mit 47Ω bei 50V, und
> 33Ω bei 3,6V (jeweils am Ausgang des AVR)

Es geht nicht darum, "die beste Signal-Qualität" zu erreichen, sondern 
es reicht, wenn die Signal-Qualität eine ausreichend sichere Übertragung 
gewährleistet. Alle weiteren Bemühungen sind unnütz verschwendete 
Ressourcen  ;-)

von Stefan F. (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Alle weiteren Bemühungen sind unnütz verschwendete Ressourcen

Wenn man schon einen Widerstand einfügen will, dann sinnvollerweise den 
am besten geeigneten. Ich denke nicht, dass der optimale Widerstand mehr 
kostet, als 100Ω.

von A. S. (Gast)


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Stefan F. schrieb:
> Ich denke nicht, dass der optimale Widerstand mehr kostet, als 100Ω.

Doch. Du musst "optimal" definieren und darauf testen.

Dass Deine Messungen, Leitungen und Kriterien allgemeingültig sind, 
bezweifle ich.

von m.n. (Gast)


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Stefan F. schrieb:
> Ich habe das vor wenigen Tagen ausprobiert und mit einem Oszilloskop
> kontrolliert. Die beste Signal-Qualität bekommst du mit 47Ω bei 5V, und
> 33Ω bei 3,6V (jeweils am Ausgang des AVR)

Zugegebenermaßen habe ich etwas länger geraucht, um Deine subtile Ironie 
zu erkennen. Daumen hoch!
Zeige die beiden Bilder am besten noch einmal mit 1 ms Teilung auf der 
horizontalen Achse. Da wird dann jedem die dramatische Auswirkung dieser 
kleinen Widerstandsänderung deutlich.

von beo bachta (Gast)


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m.n. gefällt mir heute (im Gegensatz zu anderen Zeiten) sehr
gut. Ist bei euch so richtig Fasching ..... ?

von Karl B. (gustav)


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Hi,
die Profis machen das so.
Atmel STK500 Board.

ciao
gustav

von Jobst Q. (joquis)


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Max schrieb:
> Hallo Leute,
>
> Daten sollen über 3m Cat 5 Kabel mit 9600 bis 19.2kb ubertragen werden.
> Reicht da TTL oder muss es Rs232 sein? Vielen Dank

Probieren geht über studieren.

Und wenn es Probleme macht, nimm gleich RS485. Ist unaufwendiger, 
preiswerter und deutlich besser als das veraltete RS232.

von A. S. (Gast)


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m.n. schrieb:
> um Deine subtile Ironie zu erkennen. Daumen hoch!

Ich denke, der Stefan meinte das ernst.

m.n. schrieb:
> Auswirkung dieser kleinen Widerstandsänderung

Es sind ja gerade keine vorher/nacher oder besser/schlechter Fotos, 
sondern 2 (zugegebenermaßen) schöne Signale, nur komplett wertlos.

von Stefan F. (Gast)


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Zu viele Details lenken vom Thema ab. Ihr könnt ja in dem anderen Thread 
lesen und diskutieren, wie ich dahin gekommen bin.
Beitrag "Re: Ausgangswiderstand 74HC versus 74LVC"

In den folgenden Beiträgen gibt es vergleichende Fotos und Details zum 
Aufbau, welcher nach meiner Einschätzung dem Fall des TO entspricht. Von 
allgemeiner Gültigkeit habe ich nichts gesagt.

von A. S. (Gast)


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Stefan F. schrieb:
> Von allgemeiner Gültigkeit habe ich nichts gesagt.

Du hast suggeriert, dass 100R keine gute Wahl wären bzw. bessere Werte 
nichts kosten.

Bessere Werte muss man aber ausmessen. 100R sind insofern ideal, dass 
der Wellenwiderstand selten mehr als Faktor 2 abweicht. (Wenn Dein 
Messende nicht abgeschlossen ist, hat Dein Kabel ja sogar deutlich mehr)

Der TO fragt nach UART, also quasi mit "beliebigen" Flanken. Da wird die 
Signallaufzeit erst relevant, wenn sie in die Nähe einer 10tel Bitbreite 
kommt. Bei 115.2, also 10µs pro Bit wären 100m Kabel kein Problem. Der 
TO hat 3m, und nur 9.6

Stefan, ich finde es gut, wenn Du solche Messungen machst und Bilder 
einstellst. An denen kann man schön den Signalverlauf zeigen, den 
Wellenwiderstand abschätzen und die Probleme (Treppen) der offenen Enden 
zeigen.

Aber hier im Thread hast Du dem TO suggeriert, dass da eine größere 
Magie hinter steckt und die Lösung ein fester Wert (Dein Messergebnis) 
wäre.

von Stefan F. (Gast)


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A. S. schrieb:
> Bessere Werte muss man aber ausmessen.

Das habe ich doch gemacht!

A. S. schrieb:
> Aber hier im Thread hast Du dem TO suggeriert, dass da eine größere
> Magie hinter steckt

Habe ich nicht.

Stefan F. schrieb:
> Ich habe das vor wenigen Tagen ausprobiert und mit einem Oszilloskop
> kontrolliert.

Wenn der TO an mehr Infos interessiert ist, kann er ja nachfragen. Auf 
eure überheblichen Mecker-Tiraden habe ich keine Lust.

von A. S. (Gast)


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Stefan F. schrieb:
> Wenn der TO an mehr Infos interessiert ist, kann er ja nachfragen. Auf
> eure überheblichen Mecker-Tiraden habe ich keine Lust.

Du kannst das gerne als mekkern bezeichnen. Aber was soll der To 
nachfragen, wenn Du hier eindeutig suggerierst, ein perfektes Signal 
entstehe beim treiben mit Wellenwiderstand:

> Das beste Ergebnis ist das mit 33 Ohm, richtig? Wenn ich dazu die 25 Ohm
> Ausgangswiderstand des AVR addiere, komme ich auf 58 Ohm.
> Nehmen wir mal an, das Kabel hat 90 Ohm und das Ozilloskop reduziert
> dies auf 80 Ohm, dann bin ich damit immer noch weit weg von den 58 Ohm.
> Für mich geht die Rechnung weiterhin nicht auf.

Im Gegenteil: bei deinem Aufbau muss dann auf Vcc/2 ein Plateau sein.

von Anja (Gast)


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A. S. schrieb:
> Im Gegenteil: bei deinem Aufbau muss dann auf Vcc/2 ein Plateau sein.

Aber doch nur am Leitungsanfang. Am Empfänger (= offenes Leitungsende) 
addiert sich sofort die Reflektierte Welle (Faktor +1) darauf und der 
Empfänger sieht 2*VCC/2 = VCC.

A. S. schrieb:
> Da wird die
> Signallaufzeit erst relevant, wenn sie in die Nähe einer 10tel Bitbreite
> kommt. Bei 115.2, also 10µs pro Bit wären 100m Kabel kein Problem. Der
> TO hat 3m, und nur 9.6

Das stimmt zwar: Die Einschwingstörungen klingen ab bevor der Uart 
abtastet.

Du ignorierst aber: Die reflektierte Welle liegt außerhalb der "absolute 
Maximum Ratings" der üblichen TTL-Schaltungen/Prozessoren. An den 
Eingangsschutzdioden fließen (Kurzzeitig) bis zu 5V/100 Ohm = 50 mA 
Clamping-Ströme.

Nach meiner Erfahrung treten da alle möglichen und schwierig zu 
analysierenden Fehlfunktionen bei Controllern auf.
(z.B. ADC wird gestört ...)

Gruß Anja

von G. Astenryk (Gast)


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Es gibt den 74S140 50 Ohm Line Driver. Damit gehen solche Übertragungen 
über CAT5 mit sauberen Signalverhalten.

Mein Vorschlag wäre aber trotzdem, low speed RS485 Transceivers wie z.B. 
den MAX483 zu verwenden. Da gibt es dann auch keine große Probleme mit 
EMI. Das CAT5 Kabel soll auf jeder Seite mit rund 100 Ohm terminiert 
werden. Wenn Full Duplex notwendig ist, einfach zwei Stück und zwei 
Paare verwenden. Für Halb Duplex lässt sich einfach die Datenrichtung 
umschalten.

von A. S. (Gast)


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Anja schrieb:
> Am Empfänger

Ups, ja. Ich messe immer am Sender, sorry. Am offenen Empfänger gibt es 
m.E zu viele andere Einflüsse, z.b. bezüglich oszi-Masse

Anja schrieb:
> Du ignorierst aber: Die reflektierte Welle liegt außerhalb der "absolute
> Maximum Ratings" der üblichen TTL-Schaltungen/Prozessoren.

Deshalb pladiere ich ja für mindestens 100R. Bei den Anforderungen des 
TO sogar 1k.

Selbst wenn der TO an die Leitungsgrenze will (z.b. 100m @ 1 MBaud nur 
mit portpin) gibt es (je nach Fähigkeiten des Eingangs-uC und 
Masseführung) bessere Kombination als einseitig so ein niedriger 
Widerstand. PICs haben z.b Komparatoren. Mit denen ist Terminierung am 
Eingang (gegen GND oder Vcc/2) möglich. Und dann z.b. 1k am Ausgang

(Nicht, dass ich das empfehle oder für EMV-gerecht halte. Es 
funktioniert aber rein technisch als Hack oder Zwischenlösung 
zuverlässig)

von Stefan F. (Gast)


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A. S. schrieb:
> Am offenen Empfänger gibt es
> m.E zu viele andere Einflüsse, z.b. bezüglich oszi-Masse

Deswegen habe ich meinen Messaufbau Potentialfrei gemacht. Beim 
Gegentest mit einem geerdeten Netzteil kam allerdings fast das gleiche 
Bild heraus.

von A. S. (Gast)


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Stefan F. schrieb:
> geerdeten Netzteil

Was meinst Du damit? Es reicht, die Masse des oszis da anzuschließen.

Zur Impedanzmessung des Kabels steckt man das oszi nur an den Sender und 
schließt das Ende mit Poti ab (keine Masse daran), bis das Signal 
rechteckig ist (da spielt die Sende-Impedanz keine Rolle, abgesehen 
vom ohmschen Spannungsabfall im kabel. 1k oder 10R ist ok.)

Für die Messung der Impedanz des Ports dann den Serienwiderstand 
verändern, bis sich genau Vcc/2 einstellen. Entweder als Rechtecksignal 
(abgeschlossen am Ende) oder als erster Sattel (offen am Ende).

Die Impedanz des Ports ist dann die Differenz.

von Stefan F. (Gast)


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A. S. schrieb:
> Zur Impedanzmessung des Kabels steckt man ...

Ich wollte aber nicht die Impedanz des Kabel ausmessen, sondern den best 
möglichen Widerstand finden, damit am Ende des Kabels ein möglichst 
gutes Signal heraus kommt. Also messe ich logischerweise an diesem Ende. 
Dass das Oszilloskop eine Eingangskapazität und eine geerdete Masse hat, 
ist gerade gut, denn die Zielschaltung die da dran kommt hat das (in 
meinem Fall) ebenfalls.

Was ich ich da gemacht habe war keine wissenschaftliche Arbeit, sondern 
etwas für die Praxis.

Wir hätten das in dem anderen Thread diskutieren sollen, wo alle Details 
zu meinem Aufbau stehen. Ich antworte dir hier nur, weil der TO (Max) 
sie offenbar eh längst ausgeklinkt hat.

Bevor du jetzt noch weitere Details an meinem Beitrag monierst, fordere 
ich dich auf, einen Probeaufbau zu machen und es selbst auszuprobieren. 
Dann veröffentlichst du deine Ergebnisse so wie ich das zuvor getan 
habe. Die Fakten sprechen dann für sich.

von Strippenpeitscher (Gast)


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Harry L. schrieb:
> Max schrieb:
>> Reicht da TTL oder muss es Rs232 sein?
>
> TTL sollte in normalen Umgebungen funktionieren.

mit TTL minste TP?? also twisted pair aka verdrillte leitung? das sollte 
es mindestens sein. TTL-Pegel sind abhängig von der Leistungsfähigkeit 
des Leitungstreibers. Und wenn dir Störungen reinknallen (insbesonders 
wenn du diese ominöse Verdrahtung im Auto vorhast) verfälscht es dir die 
bits massiv. Also Schirmung ist gut, ktäftige Pegel ist noch besser und 
Prüfzahl schadet nicht.

von Stefan F. (Gast)


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Anja schrieb:
> Du ignorierst aber: Die reflektierte Welle liegt außerhalb der "absolute
> Maximum Ratings" der üblichen TTL-Schaltungen/Prozessoren.

A. S. schrieb:
> Deshalb pladiere ich ja für mindestens 100R. Bei den Anforderungen des
> TO sogar 1k.

Bei aller liebe zur Theorie, du solltest es wirklich mal ausprobieren, 
anstatt zu versuchen, meine Testergebnisse schlecht zu reden.
1
               47Ω
2
AVR Ausg. ----[===]-------              --------- AVR Eingang
3
                          3m CAT 5 Kabel
4
      GND ----------------              --------- GND

Ersetze auf der rechten Seite den AVR durch das Oszilloskop mit 1:10 
Tastkopf. Dessen Eingangs-Kapazität ist ähnlich. Du wirst sehen, dass 
das Signal mit ungefähr 33Ω bei 3V und 47Ω bei 5V am besten aussieht. 
Die Bilder habe ich ja weiter oben gezeigt.

Ich habe mich auch vergewissert, dass an beiden AVR keine kritischen 
Überschwinger außerhalb der "absolute Maximum Ratings" entstehen. Sie 
sind sogar weit davon entfernt, kaum sichtbar.

Ich stimme allerdings zu, dass flache Flanken aufgrund eines 
hochohmigeren Widerstandes bei der niedrigen Bitrate (19200 Baud) nicht 
stören.

von Stefan F. (Gast)


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Die Parallel-Port Karten alter PC hatten auch Serienterminierung am 
Ausgang. IBM verwendete 30 Ohm und LS-TTL Chips: 
https://minuszerodegrees.net/5150_5160/cards/5150_5160_printer_adapter_2388x2336.jpg

Dort werden Widerstände im Bereich 10..100 Ω empfohlen (von 1 kΩ keine 
Rede):
http://www.vias.org/mikroelektronik/line_termination.html

von Falk B. (falk)


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Stefan F. schrieb:
> Was ich ich da gemacht habe war keine wissenschaftliche Arbeit, sondern
> etwas für die Praxis.

Aber nicht mit 1ms/DIV Zeitauflösung. Da sieht man rein GAR NICHTS.
Wenn man die Flankenqualität bewerten will, muss man auf 100ns/DIV und 
weniger runter. Und den Tastkopf richtig anschließen.

https://www.mikrocontroller.net/articles/Oszilloskop#Tastk%C3%B6pfe_richtig_benutzen

von Stefan F. (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Aber nicht mit 1ms/DIV Zeitauflösung.

Ich habe mit 20ns/DIV gemessen.

Das Bild kam so zustande: Ich habe den Screenshot und die Daten zuerst 
versehentlich im internen Speicher des Gerätes abgelegt. Von da aus kann 
ich es aber nicht auf den PC übertragen. Deswegen habe ich die 
gespeicherten Daten wieder aufgerufen und dann davon einen Screenshot 
auf den USB Stick gespeichert.

Entsprechend wird die Kurve nicht in der Farbe der beiden Kanäle (CH1 
und CH2) angezeigt, sondern in weiß. Die Funktion ist eigentlich dafür 
gedacht, die aktuelle Messung mit einer zuvor gespeicherten zu 
vergleichen.

> Und den Tastkopf richtig anschließen.

Habe ich richtig gemacht. Ich habe den Tastkopf direkt an den Ausgang 
des Kabels gehalten (ohne Krokodilklemme).

von Falk B. (falk)


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Stefan F. schrieb:
>> Aber nicht mit 1ms/DIV Zeitauflösung.
>
> Ich habe mit 20ns/DIV gemessen.

Dumm nur, daß man das nicht sieht. So entstehen Verwirrungen.

von Falk B. (falk)


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Stefan F. schrieb:
> Habe ich richtig gemacht. Ich habe den Tastkopf direkt an den Ausgang
> des Kabels gehalten (ohne Krokodilklemme).

Aber hoffentlich mit Masseanschluss.

von Stefan F. (Gast)


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Falk B. schrieb:
>> Ich habe mit 20ns/DIV gemessen.
> Dumm nur, daß man das nicht sieht.

Auch du solltest besser mit der Meckerei aufhören und mit einem 
konkreten Aufbau Fakten schaffen. Zeige mir, dass meine Empfehlung 
schlecht ist! Zeigen, nicht labern.

von Falk B. (falk)


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Stefan F. schrieb:
> Auch du solltest besser mit der Meckerei aufhören und mit einem
> konkreten Aufbau Fakten schaffen. Zeige mir, dass meine Empfehlung
> schlecht ist! Zeigen, nicht labern.

Das habe ich oft genug.

von Stefan F. (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Das habe ich oft genug.

Du hast nicht gezeigt, dass meine Empfehlung falsch oder schlecht ist. 
Du hast es wieder nur behauptet, wie auch in dem anderen Thread. Damit 
hilfst du niemandem, außer deinem eigenen Ego.

von Stefan F. (Gast)


Angehängte Dateien:

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>> Habe ich richtig gemacht. Ich habe den Tastkopf direkt an den Ausgang
>> des Kabels gehalten (ohne Krokodilklemme).

Falk B. schrieb:
> Aber hoffentlich mit Masseanschluss.

Wenn du das nicht am Bild erkennen konntest, dann gute Nacht. Dann wird 
dir wohl auch nicht auffallen, das die gezeigte Dame gerade nicht 
lötet.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Sie verdient gerade Geld in der Waschküche und verbruzelt den weißen 
Steckverbinder schön...


Bei 20ms/div wäre das ein seeeehr langes Kabel!

von M. K. (sylaina)


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Stefan F. schrieb:
> Du hast nicht gezeigt, dass meine Empfehlung falsch oder schlecht ist.
> Du hast es wieder nur behauptet, wie auch in dem anderen Thread. Damit
> hilfst du niemandem, außer deinem eigenen Ego.

Hat doch keinen Sinn, wir kenne Falk doch alle, die hier länger im Forum 
unterwegs sind.

von M. K. (sylaina)


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Falk B. schrieb:
> Aber nicht mit 1ms/DIV Zeitauflösung. Da sieht man rein GAR NICHTS.
> Wenn man die Flankenqualität bewerten will, muss man auf 100ns/DIV und
> weniger runter.

Waren dir die 20ns/DIV zu weit über den 100ns/DIV? :D

von Falk B. (falk)


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M. K. schrieb:
> Waren dir die 20ns/DIV zu weit über den 100ns/DIV? :D

Ich hab sie nicht gesehen, weil ich auf die Leiste unten fixiert war! 
Mein Fehler!

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