Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Funken löschen bei hohe Induktivität und Gleichspannung DC Freilaufdiode


von Digit-22 N. (digit-22)


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Hallo zusammen,

ich habe folgenen Aufbau, was mich langsam zweifeln lässt.

Es geht um einen selbst gewickelten großen Elektromagneten. Der 
Elektromagnet soll in der Forschung eingesetzt werden. Daher kann ich 
leider keine Details zur Applikationen nennen. Ich denke das wird auch 
nicht nötig sein.

Es geht um einen großer Elektromagnet selbst gewickelt ca. 1400 
Windungen um einen Eisenkern mit einer Drahtstärke von 2,4mm. Die 
Induktivität beträgt (gemessen) ca. 1H. Freilaufdioden sind ebenfalls 
verbaut. Da ich keine Shottky Dioden habe, hab ich für die ersten 
Versuche P600B Dioden im Einsatz.

Der Elektromagnet soll bei verschiedenen Strömen (2A bis 12A) über ein 
Mosfet (überdimensioniert) IRFP260 getaktet werden. Dazu kommt ein 
Rechecksignal von einem µC. Einschalt- und Ausschaltzeiten liegen bei 
ca. 2000ms. Somit eine sehr geringe Frequenz.

Nun zu mein Problem:
Beim Abschalten des Elektromageneten Entstehen trotz Freilaufdioden 
extrem hohe Funken. Bei kleinen Strömen z.B. 2A bis 4A ist das noch 
verträglich. Alledings bei höheren Strömen z.B. 8A bis 10A geht mein 
Mosfet beim ABSCHALTEN kaputt, sodass es einen Internen Kurzschluss gibt 
und der Strom dauerhaft geleitet wird. Ich habe schon einige Versuche 
gestartet und diverse Mosfets gekillt.

Die Funken kann man sehr schön erzwingen, indem man den Magneten manuell 
mit Spannung versorgt. Sobald man einen Pol (plus oder minus) abklemmt 
enstehen so hohe Funken, dass man damit schweißen könnte. Ich habe schon 
einige Versuche mit Verschiedenen Dioden und Anordnung der Dioden, 
zusätzliche Leistungswiderstände... gestartet. Jedoch sind die Funken 
nicht wegzubekommen. Ohne Dioden sind die Funkten extremer. Somit 
scheinen die Dioden schon etwas zu bringen.

Ich würde mich über Ansätze oder Tipps sehr freuen. Google wurde 
natürlich auch schon befragt. Ihr seit meine letzte Hoffnung.

LG Digit-22

: Bearbeitet durch User
von U. B. (Gast)


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> Freilaufdioden sind ebenfalls verbaut.

Wo?
Können sie auch beim Abschalten die Energie aus den
Leitungsinduktivitäten übernehmen, oder geht diese über den
Mosfet -und schickt ihn ins Nirvana- ?

Wie schnell wird abgeschaltet?

von H. H. (Gast)


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U. B. schrieb:
>> Freilaufdioden sind ebenfalls verbaut.
>
> Wo?
> Können sie auch beim Abschalten die Energie aus den
> Leitungsinduktivitäten übernehmen, oder geht diese über den
> Mosfet -und schickt ihn ins Nirvana- ?

Sprich: zeig den Aufbau.


> Wie schnell wird abgeschaltet?

Und mit welcher Spannung, und wie, das Gate gesteuert?

von Achim H. (anymouse)


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Willkommen beim Wiederentdecken der Selbst-Induktivität.

Bei 1H und 10A sind in der Spule 50J gespeichert (E = 1/2  L  I^2). 
Die müssen beim Abschalten irgendwo hin geleitet/umgewandelt werden.

Die Induktivität sorgt dafür, dass auch beim Abschalten der Spannung der 
Strom weiter fließt ... was prinzipiell beliebig hohe/niedrige 
Spannungen zur Folge haben kann.

Haben denn die Dioden die Versuche überlebt?

von Tilo R. (joey5337) Benutzerseite


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Wenn eine höhe Spannung entsteht scheinen deine Freilaufdioden nicht 
richtig zu funktionieren bzw. kaputt zu sein.

Du brauchst Dioden, die zumindest kurzzeitig den kompletten 
Betriebsstrom abkönnen.
Es kann helfen, Freilaufdioden sowohl an der Spule, als auch am 
Schaltelement anzubringen, wenn diese räumlich getrennt sind. 
Prinzipiell gehören sie in die Nähe des Schaltelements.

In der Spule ist die Energie 1/2 L I² gespeichert, bei 12A 72J. Diese 
Energie muss nach dem Abschalten verheizt werden, und zwar im kleinen 
Widerstand der Spule oder in der Diode. Das kann für die Diode zu viel 
sein.

Ein Widerstand in Serie zur Freilaufdiode erhöht zwar die induzierte 
Spannung, sorgt aber dafür, dass die Energie schneller abgebaut wird und 
nicht komplett in die Diode geht.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Digit-22 N. schrieb:
> Freilaufdioden sind ebenfalls
> verbaut. Da ich keine Shottky Dioden habe, hab ich für die ersten
> Versuche P600B Dioden im Einsatz.

Wenn du glaubst Schottky-Dioden (nebenbei: der Mann war ein Deutscher 
und hieß Walter Schottky, nicht Shottky und auch nicht Shot-Key) als 
Freilaufdioden zu brauchen, dann hat du etwas wesentliches nicht 
verstanden. Schottky-Dioden haben eine geringe Flußspannung und kurze 
Erholzeit beim Übergang von leitend zu sperrend. Nichts davon ist für 
eine Freilaufdiode wichtig.

> Nun zu mein Problem:
> Beim Abschalten des Elektromageneten Entstehen trotz Freilaufdioden
> extrem hohe Funken.

Nein. Wenn die Freilaufdioden korrekt plaziert sind, dann kann das 
nicht passieren. Zurück zum Reißbrett!

Nochwas: wenn man 72J (12A bei 1H) einigermaßen schnell abführen will, 
dann muß man sich auch Gedanken machen, wo die Energie hin soll. Im 
einfachsten Fall verheizt man die Energie, z.B. in einem Widerstand, den 
man im Freilaufkreis plaziert. Weit besser ist es aber, die Energie 
wieder in die Quelle zurück zu speisen. Vorausgesetzt sie verkraftet 
das.

Die Energie einfach in Wicklung und Freilaufdiode zu verheizen, wird bei 
diesen Größenordnungen und Drahtstärke 2.4mm recht schwierig.

von Falk B. (falk)


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Digit-22 N. schrieb:

> Beim Abschalten des Elektromageneten Entstehen trotz Freilaufdioden
> extrem hohe Funken.

Wo denn? Funken entstehen nur bei  mechanischen Kontakten.

> Bei kleinen Strömen z.B. 2A bis 4A ist das noch
> verträglich. Alledings bei höheren Strömen z.B. 8A bis 10A geht mein
> Mosfet beim ABSCHALTEN kaputt, sodass es einen Internen Kurzschluss gibt
> und der Strom dauerhaft geleitet wird. Ich habe schon einige Versuche
> gestartet und diverse Mosfets gekillt.

Tja.

> Die Funken kann man sehr schön erzwingen, indem man den Magneten manuell
> mit Spannung versorgt. Sobald man einen Pol (plus oder minus) abklemmt
> enstehen so hohe Funken, dass man damit schweißen könnte.

Das macht man ja auch nicht.

> Ich habe schon
> einige Versuche mit Verschiedenen Dioden und Anordnung der Dioden,
> zusätzliche Leistungswiderstände... gestartet. Jedoch sind die Funken
> nicht wegzubekommen. Ohne Dioden sind die Funkten extremer. Somit
> scheinen die Dioden schon etwas zu bringen.

Ein Schaltplan ist immer hilfreich.

> Ich würde mich über Ansätze oder Tipps sehr freuen. Google wurde
> natürlich auch schon befragt. Ihr seit meine letzte Hoffnung.

Sind das sie Probleme unserer Forschung? Eine doofe Spule ein und aus zu 
schalten? Welche Qualifikatione hast DU, daß man gerade DIR das Problem 
übertragen hat?

von Falk B. (falk)


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Axel S. schrieb:

> man im Freilaufkreis plaziert. Weit besser ist es aber, die Energie
> wieder in die Quelle zurück zu speisen.

Nö, denn das ist Aufwand. Die 72J sind nichts, kann man problemlos in 
Widerständen verheizen.

> Die Energie einfach in Wicklung und Freilaufdiode zu verheizen, wird bei
> diesen Größenordnungen und Drahtstärke 2.4mm recht schwierig.

Hä? Schon mal gerechnet?

von Falk B. (falk)


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Letztendlich gilt hier das Gleiche wie bei Relais, nur mit etwas mehr 
Strom.

Relais mit Logik ansteuern.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Falk B. schrieb:
> Axel S. schrieb:
>
>> man im Freilaufkreis plaziert. Weit besser ist es aber, die Energie
>> wieder in die Quelle zurück zu speisen.
>
> Nö, denn das ist Aufwand. Die 72J sind nichts, kann man problemlos in
> Widerständen verheizen.

72J sind weit mehr als nichts. Übersetzt in elektrische Einheiten sind 
das 72Ws. Wenn er seinen Magneten im 2s-Takt ein- und ausschalten will, 
dann will er vielleicht nicht die halbe oder gar ganze Pausenzeit 
warten, bis der Strom abgeklungen ist. Wenn der Magnet in 0.1s 
abschalten soll, dann sind immerhin 720W zu verheizen. Klar nur fur 0.1s 
und dann sind 3.9s Pause. Aber man muß das zumindest auf dem Schirm 
haben.

>> Die Energie einfach in Wicklung und Freilaufdiode zu verheizen, wird bei
>> diesen Größenordnungen und Drahtstärke 2.4mm recht schwierig.
>
> Hä? Schon mal gerechnet?

Naja. Draht mit 4mm² ist recht niederohmig. Da auch abgeschaltet nicht 
mehr als 12A fließen, wird da nicht viel Leistung umgesetzt. Um es 
rechnen zu können, müßte man die Drahtlänge (vulgo: den ohmschen 
Widerstand der Spule) kennen. Aber der Strom wird da schon eine Weile 
weiter kreisen, bis 72Ws aufgebraucht sind.

von Maurice S. (wiminisse)


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Digit-22 N. schrieb:
> Beim Abschalten des Elektromageneten Entstehen trotz Freilaufdioden
> extrem hohe Funken.

Hohe Funken? 3 Meter hoch oder weniger?

Mal ehrlich: Entweder willst Du uns veräppeln, oder Du hast wenig 
technisches Verständnis für Induktivitäten.
Ich frage mich immer, warum Leute, die keinen Plan haben, nicht erstmal 
ein Relais mit nem Wald-und-Wiesen Transistor schalten (üben).
Aber nein. Es muss direkt die 1H Induktivität bei 15 A sein.

Wo hast Du Deine sogenannten "Freilaufdioden" verbaut?
Ich wette Du hast diese parallel zur Drain-Source Strecke eingebaut. Das 
sehe ich bei Leuten, die mit dem Basteln anfangen immer wieder. Warum? 
Weil sie keinerlei Ahnung oder Gefühl oder Intuition haben, was die 
Induktivität mit dem Strom macht.

Schaue Dir einen "hyraulischen Widder" an. Vielleicht bekommst Du dann 
eine Ahnung, wie sich der Strom verhält. Und ich finde es keine Schande 
immer wieder ein Wassermodell heranzuziehen. Ich habe schon Ing. 
kennengelernt, die Null Gefühl für Induktivitäten hatten. Auch Formeln 
haben denen nicht geholfen, zu verstehen, was da passiert.

Also: Freilaufdioden für 20 A dimensionieren und an der richtigen Stelle 
einbauen. Dann wird das schon.
Wie oben schon geschrieben: Wenn Du die Energie innerhalb deiner 2 sek 
vernichten willst, dann musst Du zusätzliche Maßnahmen ergreifen.

von Uwe S. (bullshit-bingo)


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Wie schon richtig gesagt wurde, kann es mit Freilaufdioden eigentlich 
gar keinen Avalanchebetrieb beim Mosfet geben. Verpolung der Dioden kann 
auch ausgeschlossen werden, weil es sonst beim Einschalten knallen 
würde. Daher vermute ich den leider oft gemachten Fehler: die Dioden 
sind parallel zum Mosfet, richtig? Sie gehören ggf. aber an die Drossel.

von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


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Wie groß ist denn der ohmsche Widerstand der Spule,
und wie groß ist die Spannung die da angelegt wird?
Die Diode muß den gleichen Strom aushalten wie durch
die Spule fließt, weil beim Abschalten im ersten Moment
der gleiche Strom durch die Diode weiter fließt.
Die Spannung über der Spule kann dann beim Abschalten
nicht größer als 0,7V werden. Ich vermute dein Mosfet
geht eher durch Überstrom als durch Überspannung kaputt.
Und wo entstehen denn die Funken?

von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


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Vielleicht hast du auch die Diode falsch angeschlossen,
zeig mal den Schaltplan wie du das gemacht hast.

von Peter D. (peda)


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Digit-22 N. schrieb:
> Ich habe schon einige Versuche
> gestartet und diverse Mosfets gekillt.

Dann stimmt Dein (unbekannter) Schaltplan nicht.
Für hohe Ströme nimmt man auch gerne MOSFETs mit 4 Anschlüssen 
(Kelvin-Source).

von Stefan S. (chiefeinherjar)


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Günter L. schrieb:
> Die Spannung über der Spule kann dann beim Abschalten
> nicht größer als 0,7V werden.

Quatsch. Schau dir mal ein Diagramm der Flussspannung über dem Strom 
einer beliebigen Diode deiner Wahl an. Die Flussspannung kann ganz 
schnell über 1 V bei einem entsprechenden Strom steigen.

von Thomas (kosmos)


Angehängte Dateien:

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Mit welcher Spannung betreibst du deine Magnetspule? Wie hoch ist deine 
Induktionsspannungen beim Abschalten. Du könntest eine Z- oder 
Supressordiode vom Drainanschluß des Transistors aufs Gate legen und 
noch eine vom Gate gegen Masse. Wenn die Supressordiode also unterhalb 
von 200V leitet wird, wird das Gate wieder etwas aufgesteuert und es 
baut sich wieder etwas Spannung am Drain ab, so daß der Transistor nicht 
eine zu hohe Spannung abbekommt. Schau dir mal Umbau Anleitungen aus den 
70er Jahren an wo die Kontaktzündungen durch Transistoren ersetzt 
wurden, da gab es keine erschwinglichen 600V Transistoren für den 
Heimgebrauch, deswegen würde da immer mit einem Überspannungschutz 
gearbeitet.

Anbei mal ein Beispiel mit dem Überspannungschutz.

von Digit-22 N. (digit-22)


Angehängte Dateien:

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Hallo zusammen,

zunächst einmal vielen Dank an alle die Konstruktiv an der Problemlösung 
beteiligt sind. Alle anderen die nur am pöpeln sind und direkt mit 
persönlichen Vorurteilen ankommen bitte ich darum einfach hier Abstand 
zu nehmen. Ich weiß ihr wisst alles und würdet niemals in einem Forum 
eine Frage stellen aber es gibt nun mal Menschen die nicht allwissend 
sind und ab und an außerhalb ihres Fachbereiches auch mal mit Problemen 
konfrontiert werden. Daher bitte entweder Konstrutiv mitwirken oder es 
einfach sein lassen.

Vielen Dank.

So nochmal ein paar Ergänzungen.
Im Anhang ist der Schaltplan.

Noch ein paar technische Daten die ich vergessen hatte:
- Widerstand Spule 2,62Ohm
- Induktivität Spule 1H
- Bei 10A liegen 26,2V an der Spule an
- Dioden P600B 100V 22A
- Mosfet IRFP260 200V 50A

Sollte noch was nötig sein, gebt mit bitte Bescheid.

Die Funken entstehen wie oben schon beschrieben nur im Manuellen 
Betrieb. Natürlich kann ich nicht in dem Mosfet reinschauen um die 
Funken zu sehen. Diese enstehen immer dann, wenn ich die Spule manuell 
mit Spannung versorge und beim Abklemmen z.B. des Pluspols wird ein 
Funke nachgezogen der teilweise bis zu 20mm lang werden kann. Halte ich 
den Funkprozess aufrecht, schmilzt der Kupferdraht (2,5m²) der 
Spannungsversorgung an der Spitze.

Die Dioden wurden mehr mals zur Sicherheit austegauscht. Diese sind aber 
alle in Ordnung laut Messgerät. Ich habe eine ganze Ladung davon.

Das Einzige was mir ständig kaputt geht ist der Mosfet beim Abschalten 
bei höheren Strömen.

LG

von H. H. (Gast)


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Du steuerst den MOSFET direkt mit dem µC an? Ohne einen Gatetreiber?

Da ist Murks! Der braucht schon seine 10V Vgs, und auch mehr als ein 
paar mA an Strom, zu umladen seiner Kapazität.


Und den Aufbau hast du noch immer nicht gezeigt.

von Uwe S. (bullshit-bingo)


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Wie lang sind denn die Leitungen? Möglicherweise bekommt der Mosfet vom 
µC tatsächlich nur 5V, wird dabei nicht richtig eingeschaltet, wird 
daher im Betrieb heiß, und die Induktivität der Leitungen gibt ihm beim 
Abschalten den Rest. Ein Elko ist auch nirgends zu sehen, wenngleich er 
wohl in der Quelle stecken dürfte.
Die Dioden sind schnarchlangsam. Zwar können Dioden deutlich schneller 
öffnen als schließen, aber vielleicht ist selbst das bei diesen Typen 
schon zu langsam. Und ich meine, die P600er haben nur 6A.

von H. H. (Gast)


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Digit-22 N. schrieb:
> Funken zu sehen. Diese enstehen immer dann, wenn ich die Spule manuell
> mit Spannung versorge und beim Abklemmen z.B. des Pluspols wird ein
> Funke nachgezogen der teilweise bis zu 20mm lang werden kann. Halte ich
> den Funkprozess aufrecht, schmilzt der Kupferdraht (2,5m²) der
> Spannungsversorgung an der Spitze.

Du hast das Lichbogenschweißen erfunden, andere allerdings schon vor 
mehr als 100 Jahren.

von Uwe S. (bullshit-bingo)


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Übrigens...woher weiß du denn, daß der Mosfet tatsächlich beim 
Abschalten stirbt? Weil er nicht mehr abschaltet? Das kann ja auch schon 
früher der Fall sein, bei durch die Spule begrenzten 12A bemerkt man 
sein Durchlegieren praktisch nicht. Also das werden wohl einfach nur die 
mageren 5V vom µC sein, da ist dieser Mosfet ne schöne Heizung...

von Tilo R. (joey5337) Benutzerseite


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Überlege nochmal, wo die Energie beim Abschalten hingehen soll.
Du hast ja jetzt alle Daten, simuliere das doch mal z.B. in LTspice.

Und dann probiere in der Simulation einen Widerstand in Serie zu den 
Freilaufdioden. Die Widerstände kannst du auch nutzen, um den Strom 
gerecht zwischen den 2 Dioden aufzuteilen.

von Digit-22 N. (digit-22)


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Alles klar. Vielen Dank für die Anregungen. Das ist echt gut. Ich werde 
ein paar Versuche starten und und euch auf den Laufenden halten.

LG

: Bearbeitet durch User
von Digit-22 N. (digit-22)


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So Freunde,

ich möchte euch danken. Das Problem ist gelöst. Es lag tatsächlich an 
der geringen Gate Spannung (5V). Habe das Gate mit 10V angesteuert und 
siehe da alles funktioniert einwandfrei. Der Mosfet wird auch wesentlich 
weniger heiß.


Vielen Dank an alle.

LG Digit-22

von Falk B. (falk)


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Axel S. schrieb:
> Falk B. schrieb:
>> Axel S. schrieb:
>>
>>> man im Freilaufkreis plaziert. Weit besser ist es aber, die Energie
>>> wieder in die Quelle zurück zu speisen.
>>
>> Nö, denn das ist Aufwand. Die 72J sind nichts, kann man problemlos in
>> Widerständen verheizen.
>
> 72J sind weit mehr als nichts. Übersetzt in elektrische Einheiten sind
> das 72Ws. Wenn er seinen Magneten im 2s-Takt ein- und ausschalten will,
> dann will er vielleicht nicht die halbe oder gar ganze Pausenzeit
> warten, bis der Strom abgeklungen ist.

Das hat mit der Energie wenig zu tun. Man kann die in einem externen 
Widerstand verheizen.

>>> Die Energie einfach in Wicklung und Freilaufdiode zu verheizen, wird bei
>>> diesen Größenordnungen und Drahtstärke 2.4mm recht schwierig.
>>
>> Hä? Schon mal gerechnet?
>
> Naja. Draht mit 4mm² ist recht niederohmig. Da auch abgeschaltet nicht
> mehr als 12A fließen, wird da nicht viel Leistung umgesetzt. Um es
> rechnen zu können, müßte man die Drahtlänge (vulgo: den ohmschen
> Widerstand der Spule) kennen. Aber der Strom wird da schon eine Weile
> weiter kreisen, bis 72Ws aufgebraucht sind.

Kann sein, muss nicht.

von Falk B. (falk)


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Digit-22 N. schrieb:
> ich möchte euch danken. Das Problem ist gelöst. Es lag tatsächlich an
> der geringen Gate Spannung (5V). Habe das Gate mit 10V angesteuert und
> siehe da alles funktioniert einwandfrei. Der Mosfet wird auch wesentlich
> weniger heiß.

Aha. Kaum macht man es richtig, funktioniert es.

Gate-Source Threshold Voltage

https://www.mikrocontroller.net/articles/FET#Erkl%C3%A4rung_der_wichtigsten_Datenblattwerte

Beitrag #7385735 wurde von einem Moderator gelöscht.
von J. V. (janvi)


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wenn du schneller löschen möchtest, kannst du auch eine Zenerdiode zum 
Löschen nehmen (oder einen weiteren Mosfet im analogen Betrieb). Die im 
Kern gespeicherte magnetische Leistung P ergibt sich aus U*I und U ist 
bei einer Diode als Vorwärtsspannung immer ziemlich klein. Erlaubt man 
eine höhere Spannung (z. Bsp. 20 Volt) geht noch nichts kaputt und die 
Leistung verteilt sich in einer viel höheren Fläche.

von Falk B. (falk)


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J. V. schrieb:
> wenn du schneller löschen möchtest,

Er will und muss gar nichts löschen. Weder einen Brand noch Durst.

> kannst du auch eine Zenerdiode zum
> Löschen nehmen (oder einen weiteren Mosfet im analogen Betrieb). Die im
> Kern gespeicherte magnetische Leistung P

Kaum. Bestenfalls eine Energie mit Formelzeichen E.

> ergibt sich aus U*I und U ist

Nö. Das ist die ohmsche Verlustleistung. Die magnetische Energie in der 
Spule ist

E = 0,5  L  I^2

> bei einer Diode als Vorwärtsspannung immer ziemlich klein.

> Erlaubt man
> eine höhere Spannung (z. Bsp. 20 Volt) geht noch nichts kaputt und die
> Leistung verteilt sich in einer viel höheren Fläche.

Ohje. Es geht doch nichts über Halbwissen und Formulierungen auf 
Gallileo-Niveau. 8-(

Was du vermutlich sagen wolltest: Wenn man den Strom in einer Spule 
schnell abschalten will, muss man eine hohe Induktionsspannung zulassen. 
Eine Freilaufdiode tut das nicht, denn die hat nur 0,7V Flußspannung. 
Schaltet man  zur Freilaufdiode einen Widerstand oder eine Z-Diode in 
Reihe, wird die Induktionsspannung deutlich höher und der Strom klingt 
deutlich schneller ab.
Das läßt sich auch an Hand der Definition der Induktivität zeigen.

L = U * t / I
-> I/t = U/L

D.h. sowohl beim Laden als auch Entladen einer Spule ändert sich der 
Strom umso schneller (I/t), je höher U und je kleiner L ist.

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