Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Ausgang schalten bei Eingang zwischen zwei Spannungswerten


von Michael O. (miop)


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Hallo zusammen,
ich habe folgende Aufgabe zu lösen: Die Betriebsspannung eines 
Massenspektrometers (24V 3,2A) an einer Vakuumanlage soll erst zur 
Verfügung stehen, wenn das Vakuum gut genug ist, um das Filament nicht 
durchbrennen zu lassen, d.h. unter 10^-4 mbar. Bisher hat die Steuerung 
des Analysesystems das selbst erledigt, aber leider hat das integrierte 
Netzteil für das Massenspektrometer (MS) seinen Geist aufgegeben. Das 
Gerät ist gerade mal 11 Jahre alt und beim Hersteller gibt es niemanden 
mehr, der das System kennt...
Ich habe es mit einem externen Labornetzteil getestet und es läuft. 
Jetzt soll ein einfaches Tischnetzteil (24V, 5A) her und eine 
Sicherheitsschaltung, die den Analogausgang (0-10V, selbe Masse wie das 
MS) des Vakuummeters "ausliest" und davon abhängig dem MS seine 
Versorgungsspannung gibt. Dieses analoge Spannungssignal ist 
proportional zum Logarithmus des Drucks und das MS soll erst laufen, 
wenn der Druck unter 10^-4 mbar liegt, also die Spannung unter 5V liegt 
(siehe Grafik). Das könnte ich ja mit einem einfachen Transistor und 
einstellbarem Spannungsteiler schalten. Jetzt gibt es aber noch eine 
Zusatzaufgabe: Liegt die Spannung unter 0,625V, liegt ein Fehler des 
Messsystems vor und das MS soll ebenfalls abschalten (da das ganz tiefe 
Vakuum nie erreicht wird, darf die Schwelle auch gerne etwas darüber 
liegen, bei z.B. 1V).
Zusammengefasst heißt das: Die Versorgungsspannung für das MS soll 
geschaltet werden, wenn die Signalspannung zwischen etwa 1V und 5V 
liegt.
Ist das mit einer einfachen Schaltung zu erreichen? Der Ausgang kann mit 
einem Transistor oder Relais geschaltet werden, beides sollte gehen.
Für konkrete Hilfe bin ich dankbar!
Gruß
Michael

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Michael O. schrieb:
> Ist das mit einer einfachen Schaltung zu erreichen?

Die Schaltung die du suchst, nennt sich "Fensterkomparator" und lässt 
sich mit Operationsverstärkern recht leicht umsetzen.


Auch eine Umsetzung mit einem kleinen Mikrocontroller wäre denkbar, aber 
man kann dabei ja auch noch ein bisschen was über Analogtechnik lernen.

von Jörg K. (joergk)


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Nimmst Du das, mußt Du nicht löten und hast es in 10min am Laufen.

Nein, ich bin weder verwandt oder verschwägert mit dem Herstelle - aber 
sehr zufrieden...


Jörg

von Ingo L. (corrtexx)


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Sebastian R. schrieb:
> Auch eine Umsetzung mit einem kleinen Mikrocontroller wäre denkbar, aber
> man kann dabei ja auch noch ein bisschen was über Analogtechnik lernen.
Jemand, der so eine Frage hier stellt wird sich wohl kaum mit µC 
auskennen ;)

Fensterkomparator + Schalthysterese ist hier wohl die Lösung des 
Problems

von Peter D. (peda)


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Schau Dir mal den LM339 an, der hat 4 Komparatoren, die sich open 
collector verknüpfen lassen.
Oder man programiert sich einen ATtiny13.

von Mario P. (mario_71950c)


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vielleicht auch schon fertig wie etwa der TPS3700 von TI (High voltage 
window voltage detector with internal reference for over and 
undervoltage monitoring) mit 0,4V interner Referenz
oder auch der ICL7665 von Maxim und baugleiche ICs, dann aber mit 1,3V 
interner Referenz: geht dann aber nicht mit 1V als untere Grenze :-(

: Bearbeitet durch User
von Michael M. (michaelm)


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Z.B. so etwas: 
https://www.electronicdeveloper.de/DTriggerSchmittTriggerPraezise.aspx

Ein µC würde sich zu Tode langweilen... ;-)

von Michael B. (laberkopp)


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Michael O. schrieb:
> das mit einer einfachen Schaltung zu erreichen

Ja.

Ungenaue 0.7V macht ein Transistor, genauere 5V ein TL431.

Aber man möchte sicher eine Hysterese am Umschaltpunkt, so dass ein 
ICL7665 passender wäre. Der halt aber keine 24V aus und damit man sich 
eine extra Stromversorgung sparen kann, würde ich das mit einem LM393 
aufbauen und einer aus 24V heruntergeteilten Vergleichsspannung. Denn 
stabile 24V als Versorgung kann man wohl voraussetzen. Der LM393 kann 
dann ein 24V Relais schalten oder einen MOSFET.

von Falk B. (falk)


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Michael O. schrieb:
> Zusammengefasst heißt das: Die Versorgungsspannung für das MS soll
> geschaltet werden, wenn die Signalspannung zwischen etwa 1V und 5V
> liegt.

Ein Fensterkomparator. ABER! Die Standardschaltung aus den Lehrbüchern 
hat das Problem, daß die beiden Komparatoren keine Hysterese haben. Das 
ist doof, denn dann hat der Ausgang gute Chancen zu flattern, wenn die 
Eingangsspannung sehr nahe an den Schaltschwellen liegt. Besser so. 
Siehe Anhang.

von Michael O. (miop)


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Vielen Dank schonmal für die vielen Tipps. Ich werde es wohl entweder 
mit einem der LMs versuchen oder nehme gleich die fertige Lösung von 
Rinck (vielen Dank für den Hinweis, den Anbieter kannte ich nicht). Mal 
sehen, was die verlangen, evtl. rechnet sich das ja.

Grüße
Michael

von Michael O. (miop)


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Falk B. schrieb:
> Michael O. schrieb:
>> Zusammengefasst heißt das: Die Versorgungsspannung für das MS soll
>> geschaltet werden, wenn die Signalspannung zwischen etwa 1V und 5V
>> liegt.
>
> Ein Fensterkomparator. ABER! Die Standardschaltung aus den Lehrbüchern
> hat das Problem, daß die beiden Komparatoren keine Hysterese haben. Das
> ist doof, denn dann hat der Ausgang gute Chancen zu flattern, wenn die
> Eingangsspannung sehr nahe an den Schaltschwellen liegt. Besser so.
> Siehe Anhang.

Danke, gefällt mir!

von Falk B. (falk)



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OK, hier noch mit Layout und kleiner Korrektur/Erweiterung. Es gibt 
jetzt drei LEDs. Und da Ampeln ja im Moment schwer im Trend liegen 
Hust, so auch hier.

LED1, rot: Error, Eingangsspannung <1V
LED2, gelb: Hinweis, P > 10e-4mbar
LED3, grün: P < 10e-4 mbar, kein Fehler

Das kann man auf Lochraster aufbauen, siehe Anhang. Oder gleich beim 
Platinenhersteller der Wahl bestellen, bei den Preisen lohnt Lochraster 
kaum, es sei denn, man hat einen Studenten oder Lehrling, der löten üben 
will. Die beiden Potis auf 4,9V und 1V einstellen, fertig.

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


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Falk B. schrieb:
> Die beiden Potis auf 4,9V und 1V einstellen, fertig.

Wenigstens einen kleinen Tiefpass am Eingang sollte man der Schaltung 
schon gönnen, damit nicht jeder ESD-Huster gleich ungebremst auf die 
Komparatoreingänge  durchschlägt. Das Eingangssignal ist sowieso 
laaangsam.

von Falk B. (falk)



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Rainer W. schrieb:
> Wenigstens einen kleinen Tiefpass am Eingang sollte man der Schaltung
> schon gönnen,

Stimmt!

von Michael O. (miop)


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Vielen Dank für diese praktisch lötreife Vorlage!
Ich verstehe diese Schaltung jetzt und sehe, dass man sie allgemein dazu 
einsetzen kann, einen Ausgang zu schalten, wenn eine Signalspannung 
zwischen zwei einstellbaren Werten liegt und das auch noch intuitiv per 
Ampel angezeigt wird. Nur selbst hätte ich sie so nicht in endlicher 
Zeit entwerfen können...
Dafür kann ich mich aber gerne revanchieren, falls einer von Euch mal 
eine Frage in Richtung Chemie hat :-)
Grüße
Michael

von Falk B. (falk)



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Hier mal die etwas modernere Variante mittels Mikrocontroller. Die 
Schaltschwellen sowie die gemessene Versorgungsspannung müssen im 
Quelltext eingetragen und dann compiliert und programmiert werden.

: Bearbeitet durch User
von Manfred P. (pruckelfred)


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Michael B. schrieb:
> Aber man möchte sicher eine Hysterese am Umschaltpunkt, so dass ein
> ICL7665 passender wäre. Der halt aber keine 24V aus

Der braucht sehr wenig Strom und kann über 2k4 - ZD12 aus den 24V 
gespeist werden. Seine Referenz ist die interne Bandgap, bei wackelnder 
Versorgung stabil zu bleiben, ist seine Kernkompetenz. Dann braucht es 
noch zwei Dioden, die beiden Ausgänge zu einem Fenster zu verknüpfen, 
nicht beliebig schwer umzusetzen.

Was mich stört, ist der Preis des ICL7665, aber in dem gegebenen Umfeld 
sehe ich den total unbedeutend.

Falk B. schrieb:
> Hier mal die etwas modernere Variante mittels Mikrocontroller.

Hast Du noch kompliziertere Varianten im Ärmel?

Ich weiß nicht, wie meine Tageslaune wäre, vermutlich würde ich es 
klassisch analog aufbauen anstatt mit einem µC zu spielen.

----------

Egal wie, in dem Umfeld eines teuren Gerätes und mit der fehlenden 
Erfahrung des TO sehe ich eindeutig diesen Ansatz:

Jörg K. schrieb:
> Nimmst Du das, mußt Du nicht löten und hast es in 10min am Laufen.

von Falk B. (falk)


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Falk B. schrieb:
> Hier mal die etwas modernere Variante mittels Mikrocontroller.

Kleiner Lapsus. Das Register ADMUX muss auf 1 gesetzt werden.
1
    // ADC init
2
    // prescaler 8, F_ADC~150kHz
3
    ADMUX  = 1;

von Falk B. (falk)


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Manfred P. schrieb:
>> Hier mal die etwas modernere Variante mittels Mikrocontroller.
>
> Hast Du noch kompliziertere Varianten im Ärmel?

There are three ways the project can be done.

Fast
Cheap
Good

Choose any two.

Die Lösung von Jörg ist fast und good, aber nicht cheap (schätzungsweise 
100-500 Euro). Ist immer noch billig, wenn man den Arbeitsaufwand 
betrachtet.

Meine analoge Lösung ist billig bezüglich der Komponenten und gut, aber 
nicht schnell. Und je nach Kosten der Arbeitszeit halt mehr oder minder 
teuer.

Die digitale Lösung ist nur als Demonstration, vielleicht braucht das 
mal jemand Anderes. Ist schneller gelötet als die analoge Variante, 
braucht weniger Platz. Muss man halt den Controller programmieren 
können, wenigstens das HEX-File brennen.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Falk B. schrieb:
> Die Lösung von Jörg ist fast und good, aber nicht cheap (schätzungsweise
> 100-500 Euro). Ist immer noch billig, wenn man den Arbeitsaufwand
> betrachtet.

Im Eröffnungspost lese ich "Massenspektrometers (24V 3,2A) an einer 
Vakuumanlage", also ein System für fünf- oder sechsstellige Euro und 
kaum im heimische Keller - da interessieren 500 Euro nicht.

> Meine analoge Lösung ist billig bezüglich der Komponenten und gut, aber
> nicht schnell. Und je nach Kosten der Arbeitszeit halt mehr oder minder
> teuer.

Die habe ich nicht sorgfältig angeschaut, aber im Gegensatz zum µC 
stürzt die nicht ab oder macht sonstigen Unsinn.

> Die digitale Lösung ist nur als Demonstration, vielleicht braucht das
> mal jemand Anderes. Ist schneller gelötet als die analoge Variante,

Die würde ich mit einem Arduino-Nano auf Lochraster zusammennageln, Dein 
Tiny braucht eine Leiterplatte.

von Michi S. (mista_s)


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Manfred P. schrieb:
> Die würde ich mit einem Arduino-Nano auf Lochraster
> zusammennageln, Dein Tiny braucht eine Leiterplatte.

Was meinst Du mit Lochraster, das keine Leiterplatte ist?
Warum sollte das für 'nen Tiny nicht klappen?

von Jörg K. (joergk)


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Falk B. schrieb:
> Die Lösung von Jörg ist fast und good, aber nicht cheap (schätzungsweise
> 100-500 Euro). Ist immer noch billig, wenn man den Arbeitsaufwand
> betrachtet.

~100 Euro

Klar, zu Hause hätte ich das mal eben auf Lochraster geklöppelt. Aber 
auf Arbeit sieht das dann schon anders aus.

Egal, der TO kann jetzt wählen...

Jörg

von Peter D. (peda)


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Manfred P. schrieb:
> aber im Gegensatz zum µC
> stürzt die nicht ab oder macht sonstigen Unsinn.

Vorurteile leben am längsten.
In meinen Projekten haben die MCs (ATtiny, ATmega) eine deutliche 
Verbesserung der Zuverlässigkeit und Störsicherheit bewirkt.

von Axel R. (axlr)


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https://www.mikrocontroller.net/attachment/595935/Fensterkomparator_AVR.png
R9, R7 stück nach links und nach oben und die Betriebsspannung durch 
(einen etwas größeren) C3 hindurch. Spart man sich die Lötbrücken.
Sowas würde ich IMMER mit ner SW-Uart versehen und über Ansi-Terminal 
parametrierbar machen. Oder eben, wenn schon fest im Quellcode, dann die 
ISP -Schnittstelle mit aufs Bord packen...
Da gefällt mir die analoge Variante in diesem Zusammenhang auch besser. 
Allerdings würde ich hier auch versuchen, die "roten" wegzubekommen und 
alles auf "blau" zu routen. Dass das mühelos geht, sollte klar sein. 
Gerade unter dem Komparator macht sich das Stück Leiterbahn im Top-Layer 
echt blöd.

von Axel R. (axlr)


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Manfred P. schrieb:
> Im Eröffnungspost lese ich "Massenspektrometers (24V 3,2A) an einer
> Vakuumanlage", also ein System für fünf- oder sechsstellige Euro und
> kaum im heimische Keller - da interessieren 500 Euro nicht.

...lag mir auch auf der Zunge

Michael O. schrieb:
> Bisher hat die Steuerung
> des Analysesystems das selbst erledigt, aber leider hat das integrierte
> Netzteil für das Massenspektrometer (MS) seinen Geist aufgegeben.

Dann würde ich ja lieber das Netzteil reparieren und den Orpginalzustand 
wieder herstellen. Ist aber nur meine Meinung.
Wenn der TO dann später mal andere Aufgaben im Unternehmen haben sollte, 
weiss niemand, was das fürn "komischer Kasten" und warum da n 
Steckernetzteil...

Klar, fürn Übergang, als Provisorium geht das.
Was mir aber noch einfällt (Onkel Axel erzählt von früher): unbedingt 
auf ne stabile Referenzspannung achten! ich hatte sowas mal als 
Heizung/Lüftung für n Botaniker gebaut (Gewächshaus:Temperaturfühler, 
aber prinzipiell das gleiche) und nicht bedacht, dass sich die 
Stromaufnahme bei den verschiedenen Schaltzuständen ändert und dabei 
hatte sich dann auch die Referenz geringfügig (auch über die 
Temperatur!) mit verändert und alles "durcheinandergewürfelt". Der 
Botanische Garten der preussischen Stiftung Schlösser und Gärten zu 
sanssouci bedankt sich heute noch. Mega-peinlich und n riesenschaden 
angerichtet, damals(tm). Also immer abwägen: professionelle Umgebung 
bitte auch mit professionellem Equipment bestücken und basteln nur dort, 
wo die Folgeschäden überschaubar sind.

lieben Gruß in die Runde

von Michael O. (miop)


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Hallo nochmal,

hier noch ne kleine Ergänzung: Da es von der Steuerelektronik keine 
Dokumentation mehr gibt, auch nicht vom Hersteller, und auch kein 
Schaltplan existiert, wollte ich da nicht drangehen, weil die Steuerung 
des Vakuumeters, der Membranpumpe und der verzögert anspringenden 
Turbopumpe noch (!) funktioniert. "Don't change (repair?) a running 
system" ;-)

Weitere Info: Hab mal bei Rincke nachgehört, was der oben erwähnte 
Grenzwertschalter kostet. Ich war überrascht, dass der mit Versand netto 
knapp unter 100 € liegt. Deshalb werde ich wohl darauf zurückgreifen.

Für andere Projekte zuhause dann aber doch gerne die Selbstlötvariante. 
Einfach deshalb, weil's selbst gebaut ist....

Schönen Gruß
Michael

von Falk B. (falk)


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Michael O. schrieb:
> Weitere Info: Hab mal bei Rincke nachgehört, was der oben erwähnte
> Grenzwertschalter kostet. Ich war überrascht, dass der mit Versand netto
> knapp unter 100 € liegt. Deshalb werde ich wohl darauf zurückgreifen.

Ist hier die beste Lösung. Einfacher, schneller, sicherer und 
professioneller kriegst du das nicht. Musst halt nur die beiden Kanäle 
mit Öffner/Schließer passend verschalten. Mach vorher einen Test mit dem 
Labornetzteil als Drucksenor (0-10V). Dazu noch ne Tabelle mit den LEDs 
und dem dekoderten Zustan dran kleben, fertig.

von Michael O. (miop)


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Falk B. schrieb:
> Michael O. schrieb:
>> Weitere Info: Hab mal bei Rincke nachgehört, was der oben erwähnte
>> Grenzwertschalter kostet. Ich war überrascht, dass der mit Versand netto
>> knapp unter 100 € liegt. Deshalb werde ich wohl darauf zurückgreifen.
>
> Ist hier die beste Lösung. Einfacher, schneller, sicherer und
> professioneller kriegst du das nicht. Musst halt nur die beiden Kanäle
> mit Öffner/Schließer passend verschalten. Mach vorher einen Test mit dem
> Labornetzteil als Drucksenor (0-10V). Dazu noch ne Tabelle mit den LEDs
> und dem dekoderten Zustan dran kleben, fertig.

Richtig. Hatte ich genau so vor mit dem Testen.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Michi S. schrieb:
>> Die würde ich mit einem Arduino-Nano auf Lochraster
>> zusammennageln, Dein Tiny braucht eine Leiterplatte.
>
> Was meinst Du mit Lochraster, das keine Leiterplatte ist?
> Warum sollte das für 'nen Tiny nicht klappen?

Deine Rückfrage ist berechtigt und zeigt meinen Denkfehler auf.

Ich war gedanklich dabei, dass diese µC immer als SO-Gehäuse kommen, was 
nicht auf Lochraster passt. Ich habe gerade mal geschaut: Der 
TINY13-20PU ist als DIP-8 erhältlich und damit natürlich bestens für 
Lochraster geeignet.

Peter D. schrieb:
> Manfred P. schrieb:
>> aber im Gegensatz zum µC
>> stürzt die nicht ab oder macht sonstigen Unsinn.
>
> Vorurteile leben am längsten.

Kein Vorurteil, nur längere Zeit µC-net lesen. Da gibt es jede Menge 
Threads, wo über undefinierte Resets oder Abstürze geheult wird.

> In meinen Projekten haben die MCs (ATtiny, ATmega) eine deutliche
> Verbesserung der Zuverlässigkeit und Störsicherheit bewirkt.

Es sei Dir gegönnt. Aber, bist Du sicher, dass auch andere Leute ihre 
Schaltungen so aufbauen können, dass diese eine hinreichende 
Störimmunität aufweisen? Ich denke da speziell an Stromversorgung und 
Masseführungen, das Gefühl dafür ist nicht angeboren.

von Falk B. (falk)


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Manfred P. schrieb:
>> Vorurteile leben am längsten.
>
> Kein Vorurteil, nur längere Zeit µC-net lesen. Da gibt es jede Menge
> Threads, wo über undefinierte Resets oder Abstürze geheult wird.

Und von wem? Zu 95%++ von Hobbybastlern! Profis kriegen da schon 
stabilere Lösungen hin.

>> In meinen Projekten haben die MCs (ATtiny, ATmega) eine deutliche
>> Verbesserung der Zuverlässigkeit und Störsicherheit bewirkt.
>
> Es sei Dir gegönnt. Aber, bist Du sicher, dass auch andere Leute ihre
> Schaltungen so aufbauen können, dass diese eine hinreichende
> Störimmunität aufweisen? Ich denke da speziell an Stromversorgung und
> Masseführungen, das Gefühl dafür ist nicht angeboren.

Das Gefühl hilft dir da auch nicht weiter, eher solide Kenntnisse der 
EMV und Erfahrung.

von Axel R. (axlr)


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Jeder, wie er sich auskennt: µC vs.Lochraster-Analog ist wie beim Layout 
(fällt mir als Beispiel/Vergleich ein)
andere ziehen mit links ein Altium-Projekt durch. So von vorn bis China 
inklusive Gerber-Files und allem, was dazugehört.
Ich schicke meine Multilayer-eagle-StarrFlex*.brd zu Frau Reschke, weil 
ich eben die letzten 20 Jahre mit Eagle mache. Wir halten noch einen 
Schwatz am nächsten Tag, weil mir wieder zwei Schusselfehler unterliefen 
und ich bekomme auch meinen Kram.
verteilte kompetenz ;)
Nebenher: dass man bei ner Leiterplatte mit µC auch immer RX/TX und ISP 
zwecks Parametrierung und Programmierung mit drauftun kann, hatte ich ja 
gestern schon in einem NachbarThread angemerkt/vorgeschlagen.
Zum Thema zurück,
wenn der Grenzwertschalter tatsächlich um hundert Euro kostet und es zu 
riskant ist, das defekte Netzteil zu reparieren: Dann ist das ne 
akzeptable Alternative, bevor noch mehr kaputt geht. Dass es keine 
UnterlagenMappe oder dergleichen zu der Anlage gibt, wundert aber schon.

von Paul B. (paule201)


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Axel R. schrieb:
> Sowas würde ich IMMER mit ner SW-Uart versehen und über Ansi-Terminal
> parametrierbar machen.

Na dann los. Falk hat die Grundlage geliefert, der Quellcode liegt 
offen, was hält dich ab deiner Aussage auch Taten folgen zu lassen?

von Michael O. (miop)


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Axel R. schrieb:
> ... Dass es keine
> UnterlagenMappe oder dergleichen zu der Anlage gibt, wundert aber schon.

Wir hatten diese Kombination von Vor-/Hauptpumpe und Massenspektrometer 
äußerst günstig gebraucht erstanden. Unter anderem so günstig, weil 
keine Dokumentation existiert und es auch keine Garantie auf Funktion 
gab. Die Bedienung der Pumpeinheit ist recht intuitiv, da war keine 
Dokumentation erforderlich. Und da das MS vom Hersteller des 
Kombisystems zugekauft wurde und es dieses auch alleine direkt vom 
Hersteller gibt, konnte mir der Hersteller des MS hier mit Dokumentation 
und Software zum Auslesen der Daten weiterhelfen. Ich musste nur die 
Pufferbatterie darin erneuern, weil es ständig seine Parameter vergessen 
hatte.
Ich weiß jetzt auch, warum das Netzteil hinüber ist. Im Stecker für die 
Versorgunsspannung des MS (XLR/DIN 4-polig) hat sich die Litze von der 
Lötstelle gelöst (natürlich +) und munter Kontakt zum Metallgehäuse des 
Steckers gehabt. Jedesmal, wenn das Vakuum tief genug war, dass die 
Steuerung dem MS Strom gab, gab es einen Kurzschluss und die Steuerung 
hat sich resettet und neu gebootet.  Leider gab es keine 
Ausgangssicherung im Netzteil, das diese Spannung bereitgestellt hat. 
Bis mir diese Zusammenhänge klar geworden sind (ich war zuerst von einem 
Fehler in der Steuerungssoftware oder einem Bedienfehler ausgegangen), 
war beim 3. oder 4. Testlauf das Netzteil im Eimer. Ich kann nur froh 
sein, dass keine anderen lebenswichtigen Teile der Steuerung diese 
Spannung brauchen.
Der Grenzwertschalter GS-U2 ist bestellt und dann hoffe ich, dass 
demnächst alles wieder mit den neuen Prothesen läuft.
Gruß
Michael

von Axel R. (axlr)


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Paul B. schrieb:
> Axel R. schrieb:
>> Sowas würde ich IMMER mit ner SW-Uart versehen und über Ansi-Terminal
>> parametrierbar machen.
>
> Na dann los. Falk hat die Grundlage geliefert, der Quellcode liegt
> offen, was hält dich ab deiner Aussage auch Taten folgen zu lassen?
Das wird doch sowieso NIEMALS gebaut, wenn mich meine Erfahrungen der 
letzten 20 Jahre nicht täuschen.

Es wurde doch nun eine professionelle Lösung gefunden.
Daher sehe ich keinen Sinnn drinn, da jetzt noch etwas entgegenzusetzen, 
nur um anderen zu beweisen, dass ich es kann? Warum? Kann - aus meiner 
Generation - so ziemlich jeder. Weil: ging damals kaum anders.
Das hält mich davon ab. So einfach ist das ...

In meinen Projekten ist eben eine ANSI-Terminal, angelehnt an die 20 
Jahre alte AVR244-Appnote,
https://ww1.microchip.com/downloads/en/Appnotes/doc2547.pdf
enthalten. Da macht man sich mit der Leertaste auf der seriellen 
bemerkbar (wie beim 8032AH-Basic) und dann spuckt der Atmel seine 
Ansi-Escape-Sequenzen aufs Terminal und erzeugt eben, je nach gutso, 
verschiedene Steuerelemte in Pseudo-Grafik (ähnlich, wie VideoText) aus 
und mit den Tab- und Pfeiltasten kann man dann die Parameter wählen und 
setzen. Enter beendet und speichert, "q" geht raus, ohne zu speichern. 
Heute setzt man da eher ne kleine Website auf dem ESP32 auf und bedient 
das übers Handy oder hat einen DrehEncoder und dieses typische 0.96" 
OLED am Arduino dran und bedient es darüber.

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