Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Fünf Pumpen mit PiPico Steuern


von Felix (felix_1507)


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Hallo zusammen,

derzeit arbeite ich an einem Projekt, bei dem ich 5 kleine 5-Volt-Pumpen 
steuern muss. Die Pumpen sollen mit meinem Pi Pico ohne PWM gesteuert 
werden, also nur on/off. Jede Pumpe zieht 200mA. Ich würde sie alle 
nacheinander einschalten, dass der Akku nicht so sehr belastet wird. 
Akkus in Reihe liefern also etwa 5V, der Pi hat einen Spannungswandler 
mit 3,3V vorgeschaltet.

Ich habe viel recherchiert und bin auf den ULN2003-Darlington-Transistor 
gestoßen, der perfekt für meine Anforderungen zu sein scheint. 
Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob er mit 3,3 Volt oder 5 Volt 
TTL-Signal betrieben werden kann. Außerdem hat er eine relativ hohe 
Sättigungsspannung, die nach meinem Verständnis von den 5 Volt abgezogen 
wird, die dem Motor zur Verfügung stehen sollen. Das ist natürlich 
ungünstig.

Ich habe auch einen TPIC 2701N gefunden, der wäre super, ist aber 
nirgends mehr lieferbar.

Gibt es Alternativen mit weniger Verlusten und sicherer 3,3V TTL- 
Ansteuerung? Ansonsten würde vermutlich nur die Ansteuerung über 5 
einzelne Transistoren möglich sein, oder gibt es noch andere Optionen?

Ich wäre sehr dankbar für jede Hilfe und jeden Ratschlag.

Link zum Datenblatt ULN2003: 
https://www.alldatasheetde.com/datasheet-pdf/pdf/210214/FCI/ULN2003.html

Beste Grüße

: Bearbeitet durch User
von C-hater (c-hater)


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Felix schrieb:

> Ich habe viel recherchiert und bin auf den ULN2003-Darlington-Transistor
> gestoßen, der perfekt für meine Anforderungen zu sein scheint.

Naja, perfekt war er vor 30 Jahren. Funktionieren wird er aber auch 
heute noch.

> Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob er mit 3,3 Volt oder 5 Volt
> TTL-Signal betrieben werden kann.

Das ist ein simples Array von bipolaren Darlington-Transistoren. Auch 
mit 3,3V kommst du locker über deren Basis-Schwellspannung.
Und dann kommt's nur noch auf den Strom an, den die Quelle (also der 
steuernde µC-Pin) zu liefern vermag. Der bestimmt vor allem eins: die 
Geschwindigkeit, mit der du schalten kannst. Aber auch den Strom, die 
die Dinger am Ausgang letzlich "sinken" können. Eingangsstrom und 
Ausgangstrom steht in einem bestimmten Verhältnis, das bestimmt wird 
duch die Großsignalverstärkung des Darlington-Transistors. Und die steht 
garantiert im Datenblatt, da bin ich zu 100% sicher.

Du musst es nur lesen...

von Falk B. (falk)


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Felix schrieb:
> Gibt es Alternativen mit weniger Verlusten und sicherer 3,3V TTL-
> Ansteuerung?

Ein Logic Level MOSFET, der mit 3,3V sicher schaltet. Z.B. SI2302DS, 
IRF7401 und viele andere.

SIehe MOSFET-Übersicht

von Rainer W. (rawi)


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Felix schrieb:
> Gibt es Alternativen mit weniger Verlusten und sicherer 3,3V TTL-
> Ansteuerung?

Ja, du kannst spezielle Transistoren, sogenannte MOSFETs verwenden. Das 
Akronym MOSFET stammt von der englischen Bezeichnung 
Metal–Oxide–Semiconductor Field-Effect Transistor. Bei denen hängt der 
Spannungsabfall vom R_DS(on) und vom Strom ab.

Wieviel Strom zieht dein Pumpenmotor im Einschaltmoment?

: Bearbeitet durch User
von Felix (felix_1507)


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C-hater schrieb:
> Die Großsignalverstärkung des Darlington-Transistors steht
> garantiert im Datenblatt, da bin ich zu 100% sicher.

Im Datenblatt stehe die Verstärkung nur für den ULN2001A (hFE = 1000). 
Mein Ausgang kann 20mA liefern. Die Verstärkung auf 200mA für die Pumpe 
ist kein Problem, da bin ich mir relativ sicher.

Rainer W. schrieb:
> Wieviel Strom zieht dein Pumpenmotor im Einschaltmoment?

Das weiß ich leider nicht, ist auf der Seite nicht angegeben.
Hier der Link zur Pumpe:
https://www.pollin.de/p/tauchpumpe-3-5v-stehend-330136?utm_source=google&utm_medium=fshopping&gclid=CjwKCAjwuqiiBhBtEiwATgvixH5eGLmqTBim2QIfde_0Td0xw1xx54KJwvOxz7exgo0UpVoVU1hv8xoC_EoQAvD_BwE

Falk B. schrieb:
> Ein Logic Level MOSFET, der mit 3,3V sicher schaltet. Z.B. SI2302DS,
> IRF7401 und viele andere.
>
> Siehe MOSFET-Übersicht

Danke :) das sieht gut aus, werde ich mal durchlesen. Ein IC wie der ULN 
mit MOSFET- Technologie wäre das beste, evtl finde ich das dort ja.


Ist mein Verständnis der "Collecor-emitter saturation voltage" richtig? 
Sie wird mit max 1,3V bei 200mA Ic angegeben. Diese Spannung fällt ab 
und steht im Laststromkreis nicht mehr für die Pumpe zur Verfügung?

von C-hater (c-hater)


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Felix schrieb:

> Ist mein Verständnis der "Collecor-emitter saturation voltage" richtig?
> Sie wird mit max 1,3V bei 200mA Ic angegeben. Diese Spannung fällt ab
> und steht im Laststromkreis nicht mehr für die Pumpe zur Verfügung?

So ist es.

Bei MOSFETs ist das "Äquivalent" Rdson. Muß man halt bloß nach dem 
Ohmschen Gesetz verrechnen, um den Spannungsdrop zu ermitteln.

von Manfred P. (pruckelfred)


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C-hater schrieb:
>> bin auf den ULN2003-Darlington-Transistor gestoßen
>
> Naja, perfekt war er vor 30 Jahren.

Richtig, und bei nur 5V-Last eine sehr schlechte Wahl.

> Funktionieren wird er aber auch heute noch.

In dem gegebenen Szenario mit 3 Volt Ansteuerung bezweifele ich das, da 
gab es doch erst vor ein paar Wochen eine sehr hitzige Diskussion zum 
2803.

Seine 5V-Pümpchen mit in Summe 1A am Akku bieten schon genug Fallen 
anderweitiger Spannungsabfälle, da ist ein niederohmiger Schalter 
angesagt.

Wie schon von Falk geschrieben: Da gehören LL-FETs rein.

Felix schrieb:
> Sie wird mit max 1,3V bei 200mA Ic angegeben. Diese Spannung fällt ab
> und steht im Laststromkreis nicht mehr für die Pumpe zur Verfügung?

Richtig, deshalb ist der in diesem Fall einfach scheiße. Ich habe noch 
ULNs in der Schublade, aber fasse diese nicht mehr an.

C-hater schrieb:
> Bei MOSFETs ist das "Äquivalent" Rdson. Muß man halt bloß nach dem
> Ohmschen Gesetz verrechnen, um den Spannungsdrop zu ermitteln.

Jou, selbst ein schlechter Typ mit 1 Ohm RDS(on) wäre besser als der 
ULN. Es gibt jede Menge LL-FETs, die unter 0,1 Ohm kommen.

von C-hater (c-hater)


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Manfred P. schrieb:

> In dem gegebenen Szenario mit 3 Volt Ansteuerung bezweifele ich das

Auf Grund welcher Fakten oder Berechnungen?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Felix schrieb:
> Ich ... bin auf den ULN2003-Darlington-Transistor gestoßen
Du hast einen steinalten Zombie ausgegraben. Sieh dir mal die 
Sättigungsspannung dieses Dings an: da bleiben dank Darlington von 
deinen 5V mit ein wenig Pech nur noch 3,4V für den Motor.

Felix schrieb:
> Akkus in Reihe liefern also etwa 5V
Welche Akkus hast du da? Und wie lange soll die Gerätschaft autonom 
funktionieren?

> der Pi hat einen Spannungswandler mit 3,3V vorgeschaltet.
Was für einen "Spannungswandler"?

: Bearbeitet durch Moderator
von Rainer W. (rawi)


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Manfred P. schrieb:
> In dem gegebenen Szenario mit 3 Volt Ansteuerung bezweifele ich das, da
> gab es doch erst vor ein paar Wochen eine sehr hitzige Diskussion zum
> 2803.

Deshalb gibt es den ULN2801A. Der funktioniert auch mit 3V Ansteuerung, 
wenn man den Widerstand am Eingang passend wählt.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Rainer W. schrieb:
> Deshalb gibt es den ULN2801A. Der funktioniert auch mit 3V Ansteuerung,
> wenn man den Widerstand am Eingang passend wählt.
Für 200mA reicht auch der ULN2803. Das hatten wir vor kurzem im 
erwähnten Beitrag "Re: ULN2803 Widerstand" in 
epischer Länge ausdiskutiert.

Aber es bleibt dabei: auch der ist eine schlechte Wahl für 
Batterieanwendungen, weil er dank der Ucesat bei 5V für einen 
Wirkungsgrad um die 70% sorgt.

Für diese Aufgabe würde ich einen LL-Mosfet genommen werden. Und 5 
solcher kleinen SOT23 Fets sind allemal kleiner als ein ULNirgendwas.

: Bearbeitet durch Moderator
von Rainer W. (rawi)


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Lothar M. schrieb:
> Sieh dir mal die Sättigungsspannung dieses Dings an: da bleiben dank
> Darlington von deinen 5V mit ein wenig Pech nur noch 3,4V für den Motor.

Sieh es einfach als Sanftanlauf. Solange der Motor sich an die 
angegebenen 200mA hält, bleiben für ihn typisch 4V und mindestens 3,7V. 
Bei der Pumpe ist angegeben: "Betriebsspannung: 3 - 5 V".

Bei 5 Pumpen würde mir eher die Kühlung Sorge bereiten. Hier kommt es 
auf das (unbekannte) Einsatzszenario an. Wenn die Pumpen immer einzeln 
laufen, wäre das kein Problem.

von Rainer W. (rawi)


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Lothar M. schrieb:
> Für 200mA reicht auch der ULN2803.

Da ist das Datenblatt anderer Meinung: "For ULN2803A (each driver for 
5V, TTL/CMOS)". Aber das bezieht sich natürlich auf die vollen 500mA.

Noch ist nicht klar, ob sich die angegebene Stromaufnahme von max. 200 
mA auf den Lauf der Pumpe oder auf den Anlaufstrom bezieht.

> Für diese Aufgabe würde ich einen LL-Mosfet genommen werden. Und 5
> solcher kleinen SOT23 Fets sind allemal kleiner als ein ULNirgendwas.

Das ist sicher die bessere Wahl. Die Frage ist, ob bei der 
Bauelementwahl auf eine SMD-Phobie Rücksicht genommen werden muss ;-)
Bei Verwendung von Einzel-FETs kämen noch Freilaufdioden dazu.

: Bearbeitet durch User
von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Für diese Aufgabe würde ich einen LL-Mosfet genommen werden. Und 5
> solcher kleinen SOT23 Fets sind allemal kleiner als ein ULNirgendwas.

Das wuerde ich genauso sehen. Diese Teile sind einfach zu cool
und gut geworden als das man sie ignorieren kann. Und wenn man das
nicht will dann kann man ja auch moderne Driverbausteine nehmen.
Die ollen ULNs sind genauso modern und zeitgemaess wie ein LM741,
also runter damit von der Platine.

Vanye

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Rainer W. schrieb:
> Da ist das Datenblatt anderer Meinung: "For ULN2803A (each driver for
> 5V, TTL/CMOS)". Aber das bezieht sich natürlich auf die vollen 500mA.
Dort im Link gibt es einen Datenblattauszug, der sich mit dem Thema und 
200mA Laststrom genauer befasst. in dem Screenshot sieht man markiert, 
dass dafür eine Spannung von mindestens 2,4V und einen Strom im Bereich 
um 1mA braucht.

von Mi N. (msx)


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Felix schrieb:
> Die Pumpen sollen mit meinem Pi Pico ohne PWM gesteuert
> werden, also nur on/off.

Lege die Schaltausgänge so, daß sie zumindest PWM-fähig sind. PWM ist 
nämlich die beste Option, um hohe Anlaufströme zu vermeiden.

Bei 200 mA gingen auch kleine Leistungstransistoren wie BC337. Je nach 
Typ -16, -25, -40 kann man in Verbindung mit dem Basiswiderstand (im 
0,470 - 2,2 kOhm Bereich) den Ausgangsstrom begrenzen und damit 
Stromspitzen vermeiden. Dann ginge auch ein einfaches Einschalten ohne 
PWM. Die Verlustleistung ist gering.
Alles Geschmackssache.

Lothar M. schrieb:
>> der Pi hat einen Spannungswandler mit 3,3V vorgeschaltet.
> Was für einen "Spannungswandler"?

Sieh ins Schaltbild. Das Pico-Pi Board läuft nominell von 1,8 - 5,5 V.

von Felix (felix_1507)


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Danke für die zahlreichen Antworten!

Basierend auf den Vorschlägen werde ich einen LL MOSFET einsetzen. Ich 
habe den IRFML8244PBF gefunden, der für meine Zwecke geeignet zu sein 
scheint.

Da ich den ULN nicht mehr benutze, muss ich noch Freilaufdioden 
einbauen, da sie meines Wissens nach bei induktiven Lasten notwendig 
sind. Wäre eine 1N4001 ausreichend bzw. passend?

Um den Stromfluss beim Einschalten des MOSFETs vom Pico zu begrenzen, 
habe ich erfahren, dass ein kleiner Vorwiderstand von etwa 100 Ohm 
empfehlenswert ist. Die Schaltzeit ist nicht von großer Bedeutung. 
Außerdem werde ich einen Pull-Down-Widerstand hinzufügen (100kOhm), um 
einen undefinierten Zustand zu vermeiden.

Ist diese Konfiguration so stimmig oder gibt es etwas, das verbessert 
werden muss?

Ich danke euch im Voraus für jede Antwort. Ich bin noch relativ 
unerfahren in der Schaltungsauslegung und vor allem in der 
Bauteilauswahl.

Datenblatt MOSFET IRFML8244PBF:
https://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/A200/IRFML8244PBF.pdf

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Felix schrieb:
> Die Verstärkung auf 200mA für die Pumpe
> ist kein Problem, da bin ich mir relativ sicher.

So viel Strom verträgt der Chip nur auf zwei Kanälen. Drei würden ihn 
bereits überfordern.

Felix schrieb:
> Ich danke euch im Voraus für jede Antwort. Ich bin noch relativ
> unerfahren in der Schaltungsauslegung und vor allem in der
> Bauteilauswahl.

Vielleicht hilft dir http://stefanfrings.de/transistoren/index.html

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Felix schrieb:
> IRFML8244PBF
der hat aber eine recht hohe Ugsth mit bis zu 2,35V. Da gibt es besser 
geeignete Fets. Die fangen mit IRLML an und haben eine Ugsth um ca. 1V.

: Bearbeitet durch Moderator
von Stephan S. (uxdx)


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Ich würde weder den IRF7401 noch den IRFML8244 nehmen, die haben nämlich 
eine max. VDS von 20/25 Volt. Ich habe mir schon mal einen IRF7401 mit 
einem kleinen Motor zerschossen (trotz parallel geschalteter Diode). 
Gehe mit eher mal auf 80 oder 100 Volt plus schnelle Diode.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Stephan S. schrieb:
> Ich habe mir schon mal einen IRF7401 mit einem kleinen Motor
> zerschossen (trotz parallel geschalteter Diode).
Meine Vermutung: zu langsam oder undefiniert geschaltet. Damit oder mit 
einem offenen Gate bekommt man die kleinen SOT23 Dinger ganz leicht 
kaputt.

> Gehe mit eher mal auf 80 oder 100 Volt plus schnelle Diode.
Bei 5V Versorgung? Das ist tatsächlich mal "overrated". Würdest du dann 
für Netzspannung mit 350V-Zwischenkreis statt der üblichen 600V-Typen 
auch gleich Bauteile im 6kV-Bereich nehmen?


Mein Vorschlag wäre der IRLML 6244.

: Bearbeitet durch Moderator
von Mi N. (msx)


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Felix schrieb:
> Um den Stromfluss beim Einschalten des MOSFETs vom Pico zu begrenzen,
> habe ich erfahren, dass ein kleiner Vorwiderstand von etwa 100 Ohm
> empfehlenswert ist.

1 MOhm ist wohl eher die richtige Größenordnung aber auch dann nicht 
sehr "geschickt", wenn man damit keinen Spannungsteiler aufbaut.
Wie geschrieben, würde ich eher Bipolartransistoren nehmen. Wenn FET, 
dann einen günstigen Wald- und Wiesentyp AO3400 bzw. AO3401.

von Felix (felix_1507)


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Mi N. schrieb:
>Wenn FET,
> dann einen günstigen Wald- und Wiesentyp AO3400 bzw. AO3401.

Lothar M. schrieb:
> Mein Vorschlag wäre der IRLML 6244.

Ich habe mal die Datenblätter von IRLML 6244 und AO3400 angeschaut. 
Beide sind minimal unterschiedlich (VDS, VGSth, IDS) welche ich davon 
nehme ist wahrscheinlich egal, beide passen gut oder :)

Mi N. schrieb:
> 1 MOhm ist wohl eher die richtige Größenordnung aber auch dann nicht
> sehr "geschickt", wenn man damit keinen Spannungsteiler aufbaut.

Du meinst den Rgs Widerstand aus der Skizze oben, richtig? Die 
Begründung verstehe ich leider nicht. Warum ist das ungeschickt?
Ist der 100 Ohm Gate-Widertand gut?

Wie kann man bei der Auswahl einer passenden Freilaufdiode vorgehen? Auf 
welche Werte muss man besonders acht geben?

: Bearbeitet durch User
von Steve van de Grens (roehrmond)


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Felix schrieb:
> Wie kann man bei der Auswahl einer passenden Freilaufdiode vorgehen? Auf
> welche Werte muss man besonders acht geben?

Sie soll genau so viel Strom aushalten, wie die Last maximal aufnimmt. 
Eine einfache 1N4007 ist hier (ohne PWM) sicher nicht falsch.

: Bearbeitet durch User
von Εrnst B. (ernst)


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Felix schrieb:
> Ist der 100 Ohm Gate-Widertand gut?

Eigentlich überflüssig. Die Geschichte mit der Strombegrenzung ist eine 
Urban Legend die irgendjemand mal in die Welt gesetzt hat, der wohl 
deutlich nach der Einführung von "CMOS" geboren wurde.
Sonst hat man an der Stelle, wenn man es aus EMV-Gründen braucht, 
einen kleinen Widerstand (~10 Ohm) um parasitäre Schwingungen zu 
bedämpfen. (Gate-Kapazität und Leiterbahn-Induktivität bilden einen 
Schwingkreis)
Hat dieser irgendjemand wohl gesehen, und falsche Schlüsse daraus 
gezogen.

Aber, da du kein PWM machst, und die Schaltgeschwindigkeit ja eher egal 
ist: Lass die 100 Ohm drinnen, wenn du dann besser schlafen kannst.

von Mi N. (msx)


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Steve van de Grens schrieb:
> Eine einfache 1N4007 ist hier (ohne PWM) sicher nicht falsch.

Und mit PWM eine 1N5817 oder SS14 oder etwas in der Art.

Felix schrieb:
> Du meinst den Rgs Widerstand aus der Skizze oben, richtig? Die
> Begründung verstehe ich leider nicht. Warum ist das ungeschickt?
> Ist der 100 Ohm Gate-Widertand gut?

Wenn er gut aussieht, dann ist er gut. Für die Schaltung wird er nicht 
gebraucht.
Ein hochohmiger Widerstand vor dem Gate bildet mit der Gate-Kapazität 
einen Tiefpass. Aber "sauber" ist das nun nicht gerade.
Mach einfach irgendetwas, wo Du notfalls PWM nachrüsten kannst.

von Rainer W. (rawi)


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Lothar M. schrieb:
> Mein Vorschlag wäre der IRLML 6244.

Wäre es nicht praktisch, die Typenbezeichnung kompatibel zur 
Forensoftware zu schreiben?

IRLML6244 würde automatisch erkannt und aufs Datenblatt verlinkt - 
solltest du eigentlich wissen

Mi N. schrieb:
> 1 MOhm ist wohl eher die richtige Größenordnung aber auch dann nicht
> sehr "geschickt", wenn man damit keinen Spannungsteiler aufbaut.

Ob der Treiber 100kΩ oder 1MΩ zusätzlich treiben muss, ist doch völlig 
egal und was argumentierst du da mit Spannungsteile 1:1.001 oder 
1:1.0001?
Theoretisch kannst du da ein paar mV gewinnen, aber praktisch ist das 
ziemlich egal.

: Bearbeitet durch User
von Felix (felix_1507)


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Mi N. schrieb:
> Ein hochohmiger Widerstand vor dem Gate bildet mit der Gate-Kapazität
> einen Tiefpass. Aber "sauber" ist das nun nicht gerade.
> Mach einfach irgendetwas, wo Du notfalls PWM nachrüsten kannst.

Alles klar, danke für die Erklärung


Mi N. schrieb:
> Und mit PWM eine 1N5817 oder SS14 oder etwas in der Art.

Da ich evtl. doch noch PWM nachrüsten will, werde ich eine 1N5817 
wählen. Als MOSFET einen IRLML 6244 oder AO3400. Damit sollte das ganze 
dann wahrscheinlich funktionieren.

Danke für die ganze Hilfe :)

von Manfred P. (pruckelfred)


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Felix schrieb:
> IRFML8244PBF gefunden, der für meine Zwecke geeignet zu sein
> scheint.

Du hast zwei Buchstaben vergessen "un".

Lothar M. schrieb:
>> IRFML8244PBF
> der hat aber eine recht hohe Ugsth mit bis zu 2,35V.

Die UGSth interessiert niemanden, es geht um RDS(on), was für diesen 
erst ab 4,5V spezifiziert ist. Also: Unbraucbar.

Mi N. schrieb:
> dass ein kleiner Vorwiderstand von etwa 100 Ohm
>> empfehlenswert ist.
> 1 MOhm ist wohl eher die richtige Größenordnung

So ein Blödsinn, dann doch besser 10 MegOhm, damit der FET genug Zeit 
zum Abbrennen hat. Von mir aus mag er auch 1kOhm nehmen, aber mit 100 
Ohm ist auch alles richtig gemacht.

Felix schrieb:
> Ich habe mal die Datenblätter von IRLML 6244 und AO3400 angeschaut.

Der 6244 hat Reichelt für 22 cent, dessen Daten passen zu Deiner 
Anwendung und 'rein zufällig' liegen diese auch in meinem Vorrat.

> Ist der 100 Ohm Gate-Widertand gut?

Ich sehe keinen Grund, von Deinen vorgeschlagenen 100 Ohm und 100k 
abzuweichen, das funktioniert so.

von Rainer W. (rawi)


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Manfred P. schrieb:
> Die UGSth interessiert niemanden, es geht um RDS(on), was für diesen
> erst ab 4,5V spezifiziert ist.

Der Wert beschreibt einen einzigen Punkt der Kennlinie eines schlechten 
Exemplares des IRFML8244TRPbF, der für den Werbeblock auf Seite 1 des 
Datenblattes herausgegriffen wurde und sich auf einen Strom von 4.6A 
bezieht, sofern die Pulsbreite <400μs ist und das Tastverhältnis unter 
2% liegt.
Auf Seite 3 findest du auch typische Ausgangskennlinien für andere U_GS.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Wenn du den IRLML6244 verwendest und deine Schaltung aus
Beitrag "Re: Fünf Pumpen mit PiPico Steuern"
dann klappts. Selbst bei PWM reicht übrigens eine UF4007 als 
Freilaufdiode dicke aus.

von Hermann G. (df2ds)


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Hallo,
ich habe für solche Zwecke schon mehrfach IRLML0040 eingesetzt, hat 
prima funktioniert und ist bis 1A (weiter hab ich nicht getestet) völlig 
kalt geblieben.

Just my 2ct.

von Mi N. (msx)


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Manfred P. schrieb:
> So ein Blödsinn, dann doch besser 10 MegOhm, damit der FET genug Zeit
> zum Abbrennen hat.

Bei Deinem sprachlichen und technischen Verständnis ist ja noch viel 
Potential nach oben. Du wirst es daher auch nicht schaffen, den FET 
unter den genannten Voraussetzungen zum "Abbrennen" zu bringen. Selbst 
ein linearer Betrieb wird Dir an keiner Fingerspitze eine Brandblase 
verpassen.

> Der 6244 hat Reichelt für 22 cent, dessen Daten passen zu Deiner
> Anwendung und 'rein zufällig' liegen diese auch in meinem Vorrat.

Meine AO3400 haben nur 6 Cent/Stk. gekostet: Augen auf beim Bauteilekauf 
;-)

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Mini-Reed-Relais. Bei 200mA kein Problem. Wirkungsgrad 100%, klick, 
klack ... eindeutig und billig.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Rainer W. schrieb:
>> Die UGSth interessiert niemanden, es geht um RDS(on), was für diesen
>> erst ab 4,5V spezifiziert ist.
> Der Wert beschreibt einen einzigen Punkt der Kennlinie eines schlechten
> Exemplares des IRFML8244TRPbF,

Es gibt im µC-net hinreichend Diskussionen dazu. Und ja, RDS(on) ist ein 
garantierter Wert über alles Bauteile, der einzige, auf den ich mich 
im Schaltbetrieb verlassen darf. Für Felix' Anwendung sind solche 
Bauteile preiswert verfügbar, also muß man keine anderen verwenden, die 
typisch auch gehen könnten.

Hermann G. schrieb:
> ich habe für solche Zwecke schon mehrfach IRLML0040 eingesetzt,

Wenn Du sie zufällig in der Schublade hattest, tue das. Wenn man sie 
erst bestellen muß, nimmt man andere Typen, die passend garantiert sind 
- sie wurden mehrfach benannt.

Mi N. schrieb:
>> So ein Blödsinn, dann doch besser 10 MegOhm, damit der FET genug Zeit
>> zum Abbrennen hat.
> Bei Deinem sprachlichen und technischen Verständnis ist ja noch viel
> Potential nach oben.

Mein technisches Verständnis hat schon für komplexere Aufgaben 
ausgereicht.
Zu dem sprachlichen Verständnis: Es gehören Zwei dazu, einer der 
(unklar?) schreibt und einer, der es (miß?)versteht.

Für die beschriebene Aufgabe gibt es keinerlei Notwendigkeit, 
hochohmiger zu bauen, als Felix es entworfen hat.

>> Der 6244 hat Reichelt für 22 cent, dessen Daten passen zu Deiner
>> Anwendung und 'rein zufällig' liegen diese auch in meinem Vorrat.
>
> Meine AO3400 haben nur 6 Cent/Stk. gekostet: Augen auf beim Bauteilekauf
> ;-)

Bei R* kostet er 16ct, aber es gibt immer Händler, die billiger oder 
teurer sind. Klar, wenn es geht, nehmen wir günstigere Preise gerne mit, 
auf der anderen Seite tun 5 Bauteile nicht wirklich in der Kasse weh.

: Bearbeitet durch User
von Mi N. (msx)


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Manfred P. schrieb:
> Zu dem sprachlichen Verständnis: Es gehören Zwei dazu, einer der
> (unklar?) schreibt und einer, der es (miß?)versteht.

Das kennt man ja aus dem politischen Bayern. Erst irgendetwas mit viel 
Donner in die Welt tröten und dann zweideutig zurückrudern.

Mi N. schrieb:
> Du wirst es daher auch nicht schaffen, den FET
> unter den genannten Voraussetzungen zum "Abbrennen" zu bringen.

Es bleibt dabei, der Fet wird nicht abbrennen. Mit ein wenig technischem 
Verständnis leuchtet das jedem ein.
Mich stört, daß sich diese "Abbrenngerüchte" dann irgendwann 
verselbstständigen und an anderer Stelle nachgeplappert werden, so wie 
die o.g. 100 Ohm für vermeintlich langsame Anstiegszeit oder vor langer 
Zeit mal der 47 pF Kondensator am Reset-Eingang beim AVR in einer 
Lachzeitschrift.

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