Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik neues Labornetzgerät


von Stephan S. (uxdx)


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Da mein >20 Jahre altes selbstgebautes Zweit-Labornetzgerät jetzt 
endgültig den Geist aufgegeben hat (die letzten Monate habe ich x 
Reparaturen gehabt), möchte ich das nicht mehr noch y mal reparieren und 
mir einfach ein neues kaufen, ich brauche da nur 30 V und 3 A.

Z.Zt gibt es bei Pollin das Quatpower LN-3003 für 45 Euro, das wohl 
baugleich zum Chilitec CTL-3003 für 65 Euro ist. Es gäbe auch noch das 
Quatpower LN-3003XE mit einer abenteuerlichen Strombegrenzung per 
Schraubenzieher ! für 75 Euro. Die haben alle 3 Lüfter, wie sind die 
denn nach Eurer Erfahrung so.

https://www.pollin.de/p/quatpower-regelbares-labornetzgeraet-ln-3003-0-30-v-0-3-a-351425
https://www.pollin.de/p/chilitec-regelbares-labornetzgeraet-ctl-3003-0-30-v-0-3-a-lcd-352983
https://www.pollin.de/p/quatpower-labornetzgeraet-ln-3003xe-0-30-v-0-3-a-351569

: Verschoben durch Moderator
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Erste Frage wäre, ob das Labornetzteil nur Geräte versorgen soll, für 
die Schaltnetzteile in Ordnung sind.

von Harry L. (mysth)


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Schau dir das mal an!
https://www.reichelt.de/labornetzgeraet-0-30-v-0-5-a-stabilisiert-kd3005d-p148149.html

Die Korad-Teile haben eigentlich einen ganz guten Ruf.

Eigentlich wäre Dieses meine Empfehlung, aber das scheint derzeit nicht 
lieferbar zu sein. (kostet so ca. 120€)
https://www.reichelt.de/labornetzgeraet-0-30-v-0-5-a-stabilisiert-ka3005d-p135688.html

: Bearbeitet durch User
von Ich A. (alopecosa)


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Dieter D. schrieb:
> Erste Frage wäre, ob das Labornetzteil nur Geräte versorgen soll, für
> die Schaltnetzteile in Ordnung sind.

Lass deine Hobbytheorien weg... bitte.


Harry L. schrieb:
> Die Korad-Teile haben eigentlich einen ganz guten Ruf.
>
> Eigentlich wäre Dieses meine Empfehlung, aber das scheint derzeit nicht
> lieferbar zu sein. (kostet so ca. 120€)
> 
https://www.reichelt.de/labornetzgeraet-0-30-v-0-5-a-stabilisiert-ka3005d-p135688.html

Das KA3005D gibts mittlerweile umgelabelt von diversen "Herstellern" .

https://www.distrelec.de/de/labornetzgeraet-30v-5a-150w-einstellbar-cee-stecker-rnd-lab-rnd-320-ka3005d/p/30061863

Man muss aber auch da ggf. aufpassen, da sich die Innereien dieser 
Geräte durchaus "weiterentwickeln" .. Oftmals zum guten (siehe die 
Anfänge dieses Korad LNG vor ein paar Jahren) manchmal aber auch eher 
zum sparen hin ...

von Harald A. (embedded)


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Das Korad ist zumindest mal ein lineares Netzteil. Ob die China-Kracher 
in der Lage sind, ein (gutes) Selbstbau-Netzteil zu ersetzen, darf 
bezweifelt werden. Du kannst Dir ja ausmalen, was Du für 45..75€ inkl. 
MwSt, Shipping und Margen noch erwarten kannst.

von Stephan S. (uxdx)


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Harry L. schrieb:
> Schau dir das mal an!
> 
https://www.reichelt.de/labornetzgeraet-0-30-v-0-5-a-stabilisiert-kd3005d-p148149.html
>
> Die Korad-Teile haben eigentlich einen ganz guten Ruf.

Ich ging eher vom Gegenteil aus.

> Eigentlich wäre Dieses meine Empfehlung, aber das scheint derzeit nicht
> lieferbar zu sein. (kostet so ca. 120€)
> 
https://www.reichelt.de/labornetzgeraet-0-30-v-0-5-a-stabilisiert-ka3005d-p135688.html

Das sind doch beides Korad KA3005D - oder?

von Mark S. (voltwide)


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Bin eigentlich nicht der Retro-Freak. Aber nachdem ich ein 
Manson-Schaltnetzteil von Reichelt mal unter die Lupe genommen habe, 
kommt mir dieser Plunder nicht ins Haus. Sicherlich geeignet um 
Elektromotoren zu treiben oder Akkus zu laden, aber nicht zur Versorgung 
empfindlicher Elektronik. Da nehme ich lieber ein gebrauchtes 
Linearnetzteil.

von Wolfgang S. (wolfgang_s278)


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von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Bis zu 3A dauerhaft oder nur als kurzen Peakstrom für Lasten, wäre noch 
die zweite Frage.

Auch die Bedienung spielt eine Rolle. Für einfache Anwendungen war es am 
handlichsten, wenn es für die Spannung und den Strom jeweils einen 
eigenen Stellregler gibt.


Stephan S. schrieb:
> altes selbstgebautes Zweit-Labornetzgerät

Es gibt auch Bastler, die bauten einfach so ein Modul in ihr Gerät ein, 
wenn es auch ein Schaltwandler sein durfte:

https://www.pollin.de/p/joy-it-programmierbares-labornetzteil-modul-50-v-5-a-dps5005-810925

von M. K. (sylaina)


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Stephan S. schrieb:
> Da mein >20 Jahre altes selbstgebautes Zweit-Labornetzgerät jetzt
> endgültig den Geist aufgegeben hat (die letzten Monate habe ich x
> Reparaturen gehabt), möchte ich das nicht mehr noch y mal reparieren und
> mir einfach ein neues kaufen, ich brauche da nur 30 V und 3 A.

Muss dann aber ne schlechte Schaltung gewesen sein. Mein, inzwischen 25 
Jahre altes, selbstgebautes LNG funktioniert immer noch, robust wie 
hulle. Allerdings auch schwer wie ne Tonne und bei entsprechender Last 
muss ich auch keine Heizung anmachen :D

Spass beiseite: Wenn du das Teil wirklich selbst gebaut hast kann ich 
nicht verstehen warum es nach x Reparaturen immer noch nicht richtig 
funktioniert. An was für eine grottenschlechte Schaltung ist du denn da 
geraten?

von Manfred P. (pruckelfred)


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M. K. schrieb:
> Muss dann aber ne schlechte Schaltung gewesen sein. Mein, inzwischen 25
> Jahre altes, selbstgebautes LNG funktioniert immer noch, robust wie
> hulle.

Meines ist noch älter und nicht gerade servicefreundlich aufgebaut. Der 
einzige Grund einer Unreparierbarkeit wäre ein kaputter Netztrafo.

> Allerdings auch schwer wie ne Tonne und bei entsprechender Last
> muss ich auch keine Heizung anmachen :D

Meines tut 42V / 5A raus, 4xMJ3001 auf einen großen Kühlkörper. Zum 
Glück hat der Trafo eine Anzapfung, die ich abhängig von der 
Ausgangsspannung umschalte - damit fallen maximal um 120 Watt Abwärme 
an, mehr könnte ich thermisch nicht beherrschen. Das Gerät ist 
mindestens 30 Minuten kurzschlußfest, aber dann den KK besser nicht 
anfassen.

Ich habe noch R&S NGM35-Netzteile, total simple Längsreglerkonstrukte 
der 70er Jahre mit 35 Watt Ausgangsleistung. Da ist mal ein 741 
gestorben, am anderen hat sich ein Ladeelko mit Kurzschluß 
verabschiedet. Zuletzt brummte die Ausgangsspannung komisch durch die 
Gegend, da gab es mal neue Elkos für die Regelplatine. Dieser klassische 
Kram ist unverwüstlich - bis auf die Zehngangpotis, die irgendwann 
ausfallen.

Zwei HP-Netzteile E3611A der gleichen Leistungsklasse von 1992 waren 
knapp vor der Urne, da haben sabbernde Elkos Leiterbahnen zerfressen und 
sogar einem Spannungsregler ein Bein abgefressen. Da war Waschen und 
Drähtchen nachflicken angesagt, vermutlich laufen die noch immer bei 
irgend einem Kollegen auf dem Tisch.

Beitrag "Re: Kondensatoren zwischen Erde und Ausgängen bei Labornetzteil"

von Ich A. (alopecosa)


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Man kann hier sehr gut das Alter des durchschnittlichen Posters ablesen 
:)

Mehr als 25 Jahre alte Selbstbaunetzteile, alles außer Linear ist 
Schrott, alles außer teuer ist Schrott.. und plötzlich verkommt die 
Frage nach einem neuen Labornetzteil zum "guckt was ich damals gebaut 
hab" Thread...

Wie wärs ihr kommt mal in der Realität an.

Es gibt gute und schlechte linear geregelte Labornetzgeräte genauso wie 
es gute und schlechte Schaltnetzteil Labornetzgeräte gibt.

Und nur weil nicht R&S auf dem Gehäuse und nicht 1500eur auf der 
Rechnung steht, heißt das nicht das so ein Gerät nur zum Motor laufen 
lassen oder Akku laden taugt.

Und nur weil ein Gerät "Made in China" ist (Wo kommen die R&S Geräte 
noch gleich her? Jaja ich weiß, engineered in germany...) bedeutet auch 
das erstmal nix schlechtes.

Die Chinesen sind nicht dumm! Im Gegenteil sind die teilweise sogar 
lernfähiger als so mancher der hier postet.

Gerade für die KA3005 findet man mannigfaltige Infos...

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


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@ich

Aus der Sicht des Hobbyisten mache ich mir meine eigenen Gedanken:

China Produkte mögen teils ganz gut und schön sein. Andrerseits ist es 
schwierig viel Vertrauen zur Schaltungstechnik und Design zu haben, wenn 
diese Aspekte in der Praxis nicht immer bekannt sind. Wer und wo wurden 
die entwickelt? Oftmals sind deren Schaltbilder nicht immer leicht zu 
finden. Dann kommt dazu, daß die Verarbeitung nicht immer vergleichbar 
mit den altbekannten Geräten ist.

Die Leiterplattenqualität dürfte bei Massen China Produkten oft auch nur 
mässig sein. Nicht immer wird dort FR4 eingesetzt. Beim Kauf weiß man 
dies noch nicht. Oft ist Kühlung ungenügend oder laut.

Wenn man sieht, wie lieblos oft die Komponenten auf der Bord 
durcheinander sitzen und in allen Himmelsrichtungen liegen oder ungleich 
eingelötet sind, kommt einem das Grausen wer Besseres gewöhnt ist. Auch 
findet man erst bei Service Versuchen heraus, wie schwer Baugruppen 
wegen der zu kurz geschnittenen Interbord Verbindungslängen bei der 
Fehlersuche zugänglich sind.

Am schlimmsten sind LNGs wo die ganze Elektronik hinter der Frontplatte 
sitzt und mit allen Bediengselemente verbunden sind. Beim Teilewechsel 
hat man sehr viel umständliche Arbeit. Im Vergleich dazu ist ein E36nn 
ein Traum an Servicefreundlichkeit.

Bei Chinageräten kauft man immer die Katze meist im Sack, weil wir im 
Westen in der Regel kaum Zugang zu näheren Information haben. Und 
Internet "Tear-Downs" sind auch nicht immer sehr nützlich oder 
existieren überhaupt. Bei älteren LNGs kann man sich anhand der leicht 
erhältlichen Servicehandbücher vorzeitig informieren.

Für Chinageräte findet man auch kaum detaillierte und weitgehende 
publizierte Laboruntersuchungen, die die Geräte auf Herz und Nieren 
prüfen und dokumentieren.

Bei Markenfabrikanten weiß man wenigstens anhand der ausführlichen 
Dokumentation, was man hat. Bei HP kann man sich darauf verlassen, daß 
diese Geräte professionell durchdacht und produziert wurden. Gute, 
ältere Markenfabrikate sind heutzutage auch auch nicht mehr teuer.

HP hat Application Notes, die die feineren Aspekte belichten. Welche 
vergleichbare China Dokus gibt es?

Bei Hp hat man meistens kein Problem ein Service Handbuch zu finden. Bei 
Chinamodellen findet man bestenfalls ein einzelnes, oft nur ähnliches 
Schaltbild, nicht vergleichbar mit HP.

Alles in allen, das sind einige Gründe warum ich den älteren westlichen 
professionellen Geräten den Vorzug gebe. Die haben natürlich teils auch 
manchmal ihre Probleme. Perfektion gibt es nirgends.

In der Firma haben wir interessanterweise hauptsächlich Chinageräte und 
hatten relativ wenig Probleme damit. Jene, die aber ausgefallen sind, 
waren wegen ihrer Serviceunfreundlichkeit immer schwierig bei der 
Fehlersuche.

Viele der Chinageräte haben LM324 oder LM358 OPVs drin. Obwohl sie für 
mittlere Anforderungen ausreichend sind, findet man in vielen HP Geräten 
wesentlich bessere OPVs, speziell in den E3nnnn Serien.

Jeder kann das halten wie er will. Wer ein gebrauchtes HP haben will, 
findet meistens etwas für einen guten Preis. Was mich betrifft, ziehe 
ich ältere westliche gebrauchte Erzeugnisse vor, solange man sie findet. 
Wenn ich ein Chinagerät kaufen würde, dürfte es auf alle Fälle kein 
Schaltnetzteiltyp sein, weil die mangels Schaltbilder recht 
serviceunfreundlich und extrem schwer reparierbar sind. Auch für ein 
Lineares, müssten zumindest ein Schaltbild vorhanden sein oder 
auffindbar sein.

Viele neue LNGs aus den Reihen westlicher Fabrikate wären mittlerweise 
für mich auch neben der extremen Preise als Hobbyist uninteressant, weil 
man kaum noch Service Unterlagen auf Schaltbild-Detail Basis bekommen 
kann. Meistens gibt es nur noch "Assembly Level" Reparatur Unterlagen. 
Solche Geräte sind nur noch für die Firmen bestimmt, die es sich, 
erstens leisten können, und zweitens solch hochwertige Geräte 
hoffentlich wirklich brauchen oder einfach Budgetfinanzen verfeuern 
müssen. Bei denen sind auch Reparaturkosten nebensächlich. Alle anderen 
kaufen bescheidenere LNGs. Die kurze Garantiezeit verurteilt diese 
Geräte zu frühzeitiger Entsorgung, weil diese so viele Spezialteile und 
FW aufweisen, die im Falle eines Späten Ausfalls bei einem Zweitbesitzer 
nicht mehr erhältlich sind. Bei den älteren Geräten ist das nur in 
speziellen Fällen so. Ein weiteres Manko ist, daß bei sehr modernen 
Geräten oftmals Spezial Kalibrier- und Service SW erforderlich ist, an 
die Hobbyisten meist nicht leicht herankommen.

Wie oft findet man hier im Forum Hilferufe bei solchen 
Reparaturversuchen an Schalt-LNGs? Oft sind sie am Ende als
Unreparierbar stehengelassen.

Was mich betrifft, sollten zumindest die LNGs im Heimlabor komplett mit 
Eigenmittel servicebar sein.

Übrigens finde ich die häufig zu findeten Grob und Feineinstellpoties 
eine gefährliche Unsitte, weil man versehentlich den Grobeinsteller 
erwischen und spannungsmässig empfindliche Lasten zerstören könnte. Bei 
Zehngangpoties ist das nicht so leicht und schnell möglich, weil man 
dazu doch viel mehr drehen muß. Und die wenigsten China LNGs haben 
fabriksmässig einstellbare Crowbars eingebaut.

Auch die Verwendung von Sicherheitsbuchsen ist nachteilig, weil die 
Sense Leitung notwendiger zu weit hinten angebracht werden müssen. LNGs 
ohne Kelvinanschlüssen sind da benachteiligt. Bei Polklemmen kann man 
wesentlich weiter vorn die Sensleitungen anbringen. Sicherheitsbuchsen 
haben je nach Qualität oft zwischen vorne und hinten >10mOhm Widerstand. 
Bei Polklemmen hat man auch wesentlich universellere Möglichkeiten. Auch 
lassen sich benachbarte Sensing-klemmen mit speziellen Polklemmenbrücken 
leicht miteinander verbinden. Man sieht, daß man mittlerweile Vieles 
graduell verschlimmbessert hat. Ich glaube nicht, daß Sicherheitsbuchsen 
bei Niederspannungs LNGs jemals statistisch verteidigbar gewesen wären. 
Fachpersonal hat damit sicherlich keine Probleme.

Man mag oft als potenziell interessierter Käufer von toll aussehenden 
Geräten aus China verführt werden. Aber nicht alles was wie Gold glänzt, 
ist wirklich Gold. Oft vertuschen moderne Folien und Druckmethoden und 
Plastik die mindere Qualität die da eigentlich dem ganzen Gerät zugrunde 
liegt. Da ist biedere ältere professionelle Technik wesentlich haltbarer 
und robuster.

Oft sind China LNGs nicht ausreichend gekühlt und halten Vollast nicht 
permanent aus. Oder man baut furchtbar laute Ventilatorgebläse ein ohne 
Drehzahlreglung.

In meiner gesamten Elektronik Praxis hatte ich über 50 Jahren noch 
keinen einzigen wirklichen Ausfall eines Eigenbau oder HP LNGs 
verschiedener Generationen. Gut, bei meinem E3611 mußte ich das 
Spannungs Zehngangpoti auswechseln, weil sogar dort die Qualität nicht 
gut genug war. In der Firma hatten wir in zwanzig Jahren mindestens drei 
China-LNG Totalausfälle die teils unreparierbar waren.

OK. Das sind eben die Vorurteile und Meinungen eines alten Sacks. For 
Good, or for Bad. Was mich betrifft, verhalte ich mich in meinen 
Kaufentscheidigungen eher umsichtig. Für mich zählt durchdachtes, 
servicegerechtes Design. Das ist leider oft nicht selbstverständlich.

: Bearbeitet durch User
von Mark S. (voltwide)


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Sehe ich ähnlich. Die eingehende Analyse des Schaltplanes des von mir 
erwähnten Manson-Netzteils - den der Hersteller erfreulicherweise zur 
Verfügung stellte - ergab, je länger ich drauf schaute, desto mehr 
Schwachpunkte. Da waren an völlig unnötigen Stellen Optokoppler 
eingebaut, das Ganze ohne erkennbaren Grund an vielen Stellen 
verkompliziert und eine Schleifenverstärkung deren Stabilität wohl auch 
niemals ernsthaft betrachtet worden war. Alles in allem sah das so aus, 
als ob jemand mit Halbwissen per cut & paste diesen monströsen 
Schaltplan zusammengeklickt hatte. Gestossen bin ich übrigens darauf, 
nachdem meinen ArbeitsKollegen die daran angeschlossenen 
Versuchsschaltungen abrauchten.

: Bearbeitet durch User
von Ich A. (alopecosa)


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Mark S. schrieb:
> Sehe ich ähnlich. Die eingehende Analyse des Schaltplanes des von mir
> erwähnten Manson-Netzteils - den der Hersteller erfreulicherweise zur
> Verfügung stellte - ergab, je länger ich drauf schaute, desto mehr
> Schwachpunkte.

Von einem Gerät auf alle zu schließen ist halt auch wieder so... "Kenn 
ich eins, kenn ich alle"

Mark S. schrieb:
> Gestossen bin ich übrigens darauf,
> nachdem meinen ArbeitsKollegen die daran angeschlossenen
> Versuchsschaltungen abrauchten.

Sorry, aber wer solche Geräte vom Chef kaufen lässt oder sogar selbst 
kauft, dem ist eh nicht zu helfen. Im professionellen Umfeld hab ich 
auch Geld für professionelle Geräte. Und da gehört Manson sicher nicht 
dazu...


Gerhard O. schrieb:
> OK. Das sind eben die Vorurteile und Meinungen eines alten Sacks. For
> Good, or for Bad. Was mich betrifft, verhalte ich mich in meinen
> Kaufentscheidigungen eher umsichtig. Für mich zählt durchdachtes,
> servicegerechtes Design. Das ist leider oft nicht selbstverständlich.

Die Meinung dir gegönnt, aber hast du für alle diese "Vermutungen" auch 
"Beweise"?

Ich lese da viel "Ich denke"...

Gerhard O. schrieb:
> Übrigens finde ich die häufig zu findeten Grob und Feineinstellpoties
> eine gefährliche Unsitte,

Ja, da stimme ich dir zu. Bei besseren Geräten kann man die 
eingestellten Werte "locken".

Gerhard O. schrieb:
> Bei HP kann man sich darauf verlassen, daß
> diese Geräte professionell durchdacht und produziert wurden.

HP baut schon lange keine Messtechnik etc. mehr. Die Gebrauchtpreise 
sprechen teilweise für die Qualität, für den Hobbyisten der 100EUR 
ausgeben möchte ist das aber schon TopNotch Luxus was man da hinlegen 
muss.

Gerhard O. schrieb:
> Wenn man sieht, wie lieblos oft die Komponenten auf der Bord
> durcheinander sitzen und in allen Himmelsrichtungen liegen oder ungleich
> eingelötet sind, kommt einem das Grausen wer Besseres gewöhnt ist. Auch
> findet man erst bei Service Versuchen heraus, wie schwer Baugruppen
> wegen der zu kurz geschnittenen Interbord Verbindungslängen bei der
> Fehlersuche zugänglich sind.

Hat die Ausrichtugn der Komponenten Einfluss auf die Funktion? Nein, 
dann ist es egal. Das PCB muss nicht schön aussehen, es muss 
funktionieren. Tut es das wäre auch ein Kunstwerk ohne PCB dem lieblosen 
PCB nicht überlegen.

Gerhard O. schrieb:
> Viele der Chinageräte haben LM324 oder LM358 OPVs drin. Obwohl sie für
> mittlere Anforderungen ausreichend sind, findet man in vielen HP Geräten
> wesentlich bessere OPVs, speziell in den E3nnnn Serien.

Gerhard O. schrieb:
> Für Chinageräte findet man auch kaum detaillierte und weitgehende
> publizierte Laboruntersuchungen, die die Geräte auf Herz und Nieren
> prüfen und dokumentieren.

Gibts das denn bei den Markenherstellern immer? In der DIY und 
Hobbyistenriege findet sich bei populären Geräten immer mal wer der 
sowas macht. Für das angesprochene Korad findet man z.b. massig Infos. 
Auch zu den Schwächen, die es durchaus hat.

Gerhard O. schrieb:
> China Produkte mögen teils ganz gut und schön sein. Andrerseits ist es
> schwierig viel Vertrauen zur Schaltungstechnik und Design zu haben, wenn
> diese Aspekte in der Praxis nicht immer bekannt sind. Wer und wo wurden
> die entwickelt? Oftmals sind deren Schaltbilder nicht immer leicht zu
> finden. Dann kommt dazu, daß die Verarbeitung nicht immer vergleichbar
> mit den altbekannten Geräten ist.

Weiß man das denn von aktuellen Markengeräten alles so genau?
Man geht davon aus, weil Keithley, R&S und Co drauf steht ist es top. 
Das auch die Herstellern immer mal Böcke schießen hat man bei diversen 
R&S Oszis ja schon gesehen.

Und die Verarbeitung.. Ja, mein altes Tek222 ist in der Hinsicht auch um 
Längen besser, da wobbelt und wackelt nix.
Und nu? Das heute alles so produziert wird das die Produktionskosten 
möglicjst niedrig sind, wissen wir doch alle. Dieses Problem findet man 
überall.

Gescheite Drehregler? Meist Fehlanzeige, richtige Tasten? 
Folien-/Gummitastatur tuts doch auch.  Es machen doch alle...

Gerhard O. schrieb:
> Viele neue LNGs aus den Reihen westlicher Fabrikate wären mittlerweise
> für mich auch neben der extremen Preise als Hobbyist uninteressant, weil
> man kaum noch Service Unterlagen auf Schaltbild-Detail Basis bekommen
> kann. Meistens gibt es nur noch "Assembly Level" Reparatur Unterlagen.

Und warum ist das so? Genau, im Fehlerfall kommt der "Field Technician", 
guckt bissle, tauscht Baugruppen aus und fertig. Was passiert mit den 
ausgetauschten Baugruppen? Die landen im Elektroschrott.
Wer, außer einem ambitionierten Hobbyisten macht sich denn heute die 
Arbeit ein Gerät "wirklich" zu reparieren? Genau, keiner. Und genau so 
werden Geräte auch aufgebaut. Drum sind, dieser Denkweise folgend, Pläne 
etc. garnicht mehr nötig. Ja, traurig, aber die Realität.

Gerhard O. schrieb:
> Wie oft findet man hier im Forum Hilferufe bei solchen
> Reparaturversuchen an Schalt-LNGs? Oft sind sie am Ende als
> Unreparierbar stehengelassen.

Naja, wir haben damals eine ganze Wagenladung Agilent 54832 weg 
geschmissen, weil die Netzteile die Hufe hochgerissen haben und es keine 
Ersatzteile mehr gab. Mittlerweile gibt's wohl ne Firma welche die 
Dinger nachbaut, für schmale 1500 USD pro Netzteil... Das Thema haben 
also auch alle gemein. Das Netzteil ist übrigens 100% Schaltnetzteil... 
;)

Gerhard O. schrieb:
> Da ist biedere ältere professionelle Technik wesentlich haltbarer
> und robuster.

haltbarer und robuster, JA. Technisch... naja. Mein Fluke 45 ist auch 
über 25 Jahre alt und funktioniert noch tadellos und ich liebe es. Das 
Ding wurde ja aber auch gefühlt ewig produziert und was will man einem 
Multimeter noch an Funktionen geben.

Mein Hameg Oszi hab ich auch gerne benutzt und das ist deutlich älter 
gewesen, aber ich hab es  in der Tat sehr gerne in Rente geschickt und 
durch was modernes ersetzt.


Ich will auch gar nicht abstreiten das ältere Messtechnik etc. durchaus 
ihren Sinn hat. Ich würde mir auch gerne ein HM7044 ins Regal stellen. 
Man findet nur selten eins wo der Preis einem nicht die Haarspitzen 
elektrisiert.

Aber dieses generelle "Das Chinazeug ist nur Mist"-gebashe ohne gefühlt 
wirklich das Zeug das man da abschätzig abtut mal in der Hand gehabt zu 
haben. Das sollte einem eigentlich selbst zu denken geben.
Und zu der Thematik das Schaltnetzteile nix sind sag ich jetzt einfach 
mal nix :) Bei R&S oder EA findet man mittlerweile überwiegend 
Schaltnetzteil basierte LNG ...

Fakt ist, man kann sich Empfehlungen holen in Foren, sollte dann aber 
dennoch genug Verstand besitzen die Empfehlungen mittels der 
Suchmaschine des Vertrauens mal unter die Lupe zu nehmen.

: Bearbeitet durch User
von Gunnar F. (gufi36)


Angehängte Dateien:

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Ich habe das LN3003 schon seit mehreren Jahren - als Nachfolger meines 
2N3055 40V/2A- Eigenbaus von 1989... (tut noch...)
Nutze es dauernd und es ist mir noch nie unangenehm geworden. Die beiden 
Displays sind komfortabel, der Strom hat 20mA Offset- ok.
Natürlich nutze ich sowas nicht für einen Mikrofonverstärker! Aber alle 
möglichen uC-Schaltungen, Schaltregler-Versuche und ja, auch mal zum 
Akkuladen. Immer ok.
Kürzlich habe ich mir noch einen echten Cinakracher geleistet- für 40€!- 
30V/10A!
Was soll ich sagen, das Ding funktioniert! Es liefert 10A, hat eine 
kluge Lüfter-Vorwärts-Steuerung, also abhängig von der gerade 
entnommenen Leistung. Vertrauen habe ich dazu noch nicht aufgebaut, noch 
nicht mal ansatzweise EMV gemessen, aber meine Güte, wozu braucht man so 
was auch?

Also das LN3003 kann ich empfehlen. Hat damals auch noch 40€ beim Max 
Pollin gekostet.

von Mark S. (voltwide)


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In weiten Teilen stimme ich Dir zu. Was die Manson-Story betrifft: Ich 
bin selbst Schaltnetzteil-Entwickler und werde also diese Technik nicht 
generell verteufeln. Von daher weiß ich sehr wohl, dass ein 
Labor-Schaltnetzteil mit separater Strom- und Spannungsregelung eine 
recht anspruchsvolle Aufgabe ist. Und wer dann derart unausgegorenen 
Müll auf den Markt wirft, dem traue ich auch sonst nichts zu.
Natürlich hast Du damit Recht, dass im professionellen Umfeld so etwas 
nichts zu suchen hat.

: Bearbeitet durch User
von Andrew T. (marsufant)


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Mark S. schrieb:
> In weiten Teilen stimme ich Dir zu. Was die Manson-Story betrifft:
> Ich bin selbst Schaltnetzteil-Entwickler und werde also diese Technik
> nicht generell verteufeln. Von daher weiß ich sehr wohl, dass ein
> Labor-Schaltnetzteil mit separater Strom- und Spannungsregelung eine
> recht anspruchsvolle Aufgabe ist.

Dann Mal die Frage an dich als Entwickler;
Hast du Mal einen Blick auf

Delta Elektronika (NL). Und
EA. ( Nur die modernen, 19Z breit, so ab 2010)

Geworfen? D.h würdest du das Design als Labor tauglich bestätigen?

Ich frag weil bei mir passt es, der Preis ( (gebraucht, je ne Fünfziger 
pro Gerät) sehr fair.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Stephan S. schrieb:
> (die letzten Monate habe ich x Reparaturen gehabt)

Vielleicht postests Du davon einen Schaltplan. Vermute mal etwas mit 
LM723 Spannungsregler. Es gibt da auch Schaltungen bei denen 
Potiaussetzer gerne zum Ableben der Leistungsstufen beitragen.

von Stephan S. (uxdx)


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Gunnar F. schrieb:
> Ich habe das LN3003 schon seit mehreren Jahren - als Nachfolger meines
> 2N3055 40V/2A- Eigenbaus von 1989... (tut noch...)
> Nutze es dauernd und es ist mir noch nie unangenehm geworden. Die beiden
> Displays sind komfortabel, der Strom hat 20mA Offset- ok.

> Kürzlich habe ich mir noch einen echten Cinakracher geleistet- für 40€!-
> 30V/10A!

Hast Du evtl. Photos vom Innenleben der beiden?

von Stephan S. (uxdx)


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Dieter D. schrieb:
> Stephan S. schrieb:
>> (die letzten Monate habe ich x Reparaturen gehabt)
>
> Vielleicht postests Du davon einen Schaltplan. Vermute mal etwas mit
> LM723 Spannungsregler. Es gibt da auch Schaltungen bei denen
> Potiaussetzer gerne zum Ableben der Leistungsstufen beitragen.

Genau, LM723 + 2N3055 in Darlington-Schaltung vergleichbar mit NG 100. 
Mit den Reparaturen bin ich immer selber klar gekommen. Das Teil ist vor 
einer guten Woche vom Tisch gefallen -> u.a. Platine hinüber. Für Trafo 
und 2N3055 habe ich noch Verwendung, der Rest ist letzte Woche zum 
Elektronikschrott gewandert.

von Mark S. (voltwide)


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Dazu kann ich leider nichts sagen, da ich das Gerät nicht kenne.

von Stephan S. (uxdx)


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Auf der Liste stehen  jetzt LN-3003/Pollin und das KD3005D/Reichelt, 
leider habe ich auch bei Google und Elektrotanya keine Schaltbilder 
gefunden, das wäre mir schon wichtig.

von Ich A. (alopecosa)


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Andrew T. schrieb:
> Delta Elektronika (NL). Und
> EA. ( Nur die modernen, 19Z breit, so ab 2010)
>
> Geworfen? D.h würdest du das Design als Labor tauglich bestätigen?
>
> Ich frag weil bei mir passt es, der Preis ( (gebraucht, je ne Fünfziger
> pro Gerät) sehr fair.

Da würd ich bei dem Preis ja garnicht erst fragen ...
Wenn man sich anguckt was da für Preise aufgerufen wurden (und werden)

Zu EA kann ich nur sagen, wir hatten die im Labor und die ganzen 
Studenten und ihre Schaltungen haben alle überlebt (überwiegend Low 
Energy Funksachen).

Mark S. schrieb:
> In weiten Teilen stimme ich Dir zu. Was die Manson-Story betrifft: Ich
> bin selbst Schaltnetzteil-Entwickler und werde also diese Technik nicht
> generell verteufeln. Von daher weiß ich sehr wohl, dass ein
> Labor-Schaltnetzteil mit separater Strom- und Spannungsregelung eine
> recht anspruchsvolle Aufgabe ist. Und wer dann derart unausgegorenen
> Müll auf den Markt wirft, dem traue ich auch sonst nichts zu.
> Natürlich hast Du damit Recht, dass im professionellen Umfeld so etwas
> nichts zu suchen hat.

Naja aber es ist halt doch nicht alles unausgegorener Müll.
Man sollte und muss differenzieren und genau hingucken.

Ist teilweise mühselig, aber die Zeiten in denen man gewisse Dinge 
(vielleicht auch wegen dem Namen) bedenkenlos kaufen konnte sind lange 
vorbei.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #7403731 wurde vom Autor gelöscht.
Beitrag #7403913 wurde vom Autor gelöscht.
von Thomas B. (thombde)


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Stephan S. schrieb:
> Genau, LM723 + 2N3055 in Darlington-Schaltung vergleichbar mit NG 100.
> Mit den Reparaturen bin ich immer selber klar gekommen. Das Teil ist vor
> einer guten Woche vom Tisch gefallen -> u.a. Platine hinüber. Für Trafo
> und 2N3055 habe ich noch Verwendung, der Rest ist letzte Woche zum
> Elektronikschrott gewandert.

Dann baue das Ding neu auf.
Und spar dir den Chinadreck (und das Geräusch von dem Lüfter)

von Gunnar F. (gufi36)


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Stephan S. schrieb:
> Hast Du evtl. Photos vom Innenleben der beiden?

Nein, habe ich die beiden glatt noch nicht aufgeschraubt! Dafür sind 
aber auch die Garantiesiegel noch intakt! 😉

Würd mich aber wundern, wen Gockel dazu keine Bilder hat.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Stephan S. schrieb:
> Das Teil ist vor einer guten Woche vom Tisch gefallen ...

Hättest Du das mal festgeklebt fürs Klima und Elektronikschrott 
vermieden. 😉

Sowas überleben die anderen Labornetzteile, die Du in Deine Auswahl 
genommen hast, übrigens auch nicht.

Lüfter haben diese, aber die sind mehr oder weniger laut. Einige haben 
von neueren Geräten berichtet, dass diese lastabhängig in der Drehzahl 
hochfahren. Verlassen kann man sich aber nicht darauf.

Dieter D. schrieb:  ....

Das Joy-IT-Modul haben einige Lüfterlärmgeschädigte mit einem großem 
PC-Lüfter angeblasen, der statt mit 12 nur mit 5V läuft und ist damit 
sehr leise. Von der Bedienung des Moduls gefällt mir persönlich nicht, 
dass man zwischen der Spannungs- und Stromeinstellung mit einem Taster 
umschalten muss.

Stephan S. schrieb:
> keine Schaltbilder gefunden, das wäre mir schon wichtig.

Zwar kein Schaltplan, aber viele nützlich Infos und eine 
Ergänzungsplatine wird dort vorgestellt.
Beitrag "Labor-Schaltnetzteil LN-3003 von Pollin"

von Peter N. (alv)


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Dieter D. schrieb:
> Stephan S. schrieb:
>> Das Teil ist vor einer guten Woche vom Tisch gefallen ...
>
> Sowas überleben die anderen Labornetzteile, die Du in Deine Auswahl
> genommen hast, übrigens auch nicht.

Was kann denn an einem Labornetzteil kaputtgehen, wenn es von einem 
Tisch fällt?
Eine Delle im Blechgehäuse, oder ein Sprung im Plastikgehäuse.
Oder der schwere Trafo reißt sich los...
Nichts, was die Funktion unterbinden würde, oder was, wie im letzten 
Fall, man nicht leicht reparieren könnte.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Peter N. schrieb:
> Was kann denn an einem Labornetzteil kaputtgehen, wenn es von einem
> Tisch fällt?

Nach Murphy können alle Bedienelemente und Anzeigen dabei kaputt gehen.

von Thomas B. (thombde)


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Dieter D. schrieb:
> Peter N. schrieb:
>> Was kann denn an einem Labornetzteil kaputtgehen, wenn es von einem
>> Tisch fällt?
>
> Nach Murphy können alle Bedienelemente und Anzeigen dabei kaputt gehen.

Ja klar, und die Platine auch.
Wie hoch war der Tisch, 10m?

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Thomas B. schrieb:
> Wie hoch war der Tisch, 10m?

Für Bedienelemente und Anzeigen zu zerstören reichte schon der niedrige 
Tisch von 50cm Höhe in der Werkstatt auf den Betonestrichboden. Murphy 
ließ wieder grüßen.

von Stephan S. (uxdx)


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Thomas B. schrieb:
> Ja klar, und die Platine auch.

Genau das ist passiert + Drehspulinstrument, und vorher neue Elkos, neue 
Potis, 1x 2N3055, hat >25 Jahre gut funktioniert und jetzt ist halt 
Ende, so wie bei uns Menschen auch.

> Wie hoch war der Tisch, 10m?

74 cm

Aber nachdem die meisten Teile schon verschrottet sind und ich auch noch 
3 andere Netzgeräte habe (u.a. eines mit LT1084, das ich aber kaum 
verwende) wollte ich nicht schon wieder ein neues bauen.

von Thomas B. (thombde)


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Der LT1084 ist ein Spannungsregler und kein Labornetzgerät.
Der 723 ist ein regelbares Netzgerät.
Aber kommt näher an ein Labornetzgerät heran.
Nenne es wie Du willst.
Schade das Du es entsorgt hast.

Gruß
Thomas

: Bearbeitet durch User
von Mark S. (voltwide)


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Thomas B. schrieb:
> Der LT1084 ist ein Spannungsregler und kein Labornetzgerät.

Der LT1084 ist ein einstellbarer Spannungsregler

von Manfred P. (pruckelfred)


Angehängte Dateien:

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Gerhard O. schrieb:
> Viele der Chinageräte haben LM324 oder LM358 OPVs drin. Obwohl sie für
> mittlere Anforderungen ausreichend sind, findet man in vielen HP Geräten
> wesentlich bessere OPVs, speziell in den E3nnnn Serien.

Die R&S NGM35-Serie nutzt als Referenz einen LM340-T5 und im Regelkreis 
LM741. Das ist theoretisch nicht toll, aber in der Praxis ist mir 
niemals eine störende Drift aufgefallen.

Auf dem angehängten Bild sehe ich einen LM1458, also kocht auch HP nur 
mit Wasser :-)

Gerhard O. schrieb:
> Gut, bei meinem E3611 mußte ich das
> Spannungs Zehngangpoti auswechseln, weil sogar dort die Qualität nicht
> gut genug war.

Sowohl bei den R&S als auch beim Eigenbau musste ich schon Zehngangpotis 
wechseln. Das war keine offensichtliche Billigware, auch Bourns und Co 
leben nicht ewig. Gemein ist beim R&S, dass dort Potis mit einem 
unüblich kurzen Körper (Bautiefe) verbaut sind, die man schwierig 
bekommt.

Zu dem E3611 mein dringender Rat, mal hinein zu schauen. Sabbernde Elkos 
fallen lange Zeit nicht auf, als meine zwei auffällig wurden, war es 
eigentlich schon zu spät.

Aber immerhin ist es simple Bauerntechnik und sie kosteten nur die 
Hälfte vergleichbarer R&S. Ich fand sie langweilig, sie durften in die 
Firma zurück, nachdem sie in meiner Heimwerkstatt operiert wurden.

von Volker A. (pfriemler)


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Stephan S. schrieb:
>> 
https://www.reichelt.de/labornetzgeraet-0-30-v-0-5-a-stabilisiert-kd3005d-p148149.html
>> 
https://www.reichelt.de/labornetzgeraet-0-30-v-0-5-a-stabilisiert-ka3005d-p135688.html

> Das sind doch beides Korad KA3005D - oder?

Nein. Kurz aus meiner Sicht:
Ein K_A_3005 ist jeden Aufpreis zum K_D_3005 wert - allein wegen der 
Bedienung. Ich habe seit kurzem ein KA3005P:
https://www.welectron.com/Korad-KA3005P-Labornetzteil-Schraubklemmen_1
Das macht so ziemlich alles richtig - digitale Einstellung ohne 
spratzende Potis, Speicher, exzellente Strombegrenzung (20 mA killt 
keine LED), lediglich das nur leicht nervige Lüftergeräusch ist ein 
Schwachpunkt.

Hier das pure Gegenteil davon:
https://www.voelkner.de/products/229953/Basetech-BT-305-Labornetzgeraet-einstellbar-0-30-V-DC-0-5A-150W-Anzahl-Ausgaenge-1-x.html
Hatte ich vor Monaten für 80 Euro geschossen - und wieder 
zurückgeschickt. Grauenhaft hohe Ausgangskapazität, schlechte 
Lastausregelung, Spannungsspitzen beim Einschalten - schade, denn mit 
Ringtrafo und 7 Rohspannungsebenen sind die sonst bei Linearnetzteilen 
unvermeidbaren Verluste erfreulich gering geblieben, trotzdem hat das 
lüfterlose Design ebenfalls nicht überzeugt (wurde zu heiß).

Das "Kleine fürs Grobe" ist hier ein Matrix MPS3206
https://www.amazon.de/Labornetzger%C3%A4t-MATRIX-MPS-3206-Stabilisiertees-Schaltnetzteil/dp/B07WP3HV6G.
Das ist von den wirklichen Tugenden eines LNG auch weit entfernt: Mit 
Strombegrenzung 0,1 A und Spannung 10V mit 1-Ohm-Last kurzer Schwinger 
auf 6 V bzw. 6 Ampere, 60fache Überschreitung. (In dieser Disziplin war 
das Korad KA3005P+ absolut fehlerfrei). Dennoch : als Notladegerät oder 
als längerer Batterieersatz ganz brauchbar.

Tatsächlich ist die Frage nach dem gewünschten Anwendungszweck keine 
"Hobbytheorie", sondern aus meiner Sicht zwingend für die Auswahl eines 
geeigenten Gerätes.

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