Forum: HF, Funk und Felder Sonnenstürme Auswirkung


von Stefan M. (derwisch)


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Schon in 2012 hatte ich einmal einen Thread eröffnet (Offtopic) in dem 
ich mich und Euch fragte, warum Sonnenstürme, sofern sie die Erde 
treffen so starkes Zerstörungspotenzial für unsere Stromnetze 
darstellen.

Evtl. ist die Frage in "HF, Funk und Felder" sinnvoller platziert.
Eine richtig nachvollziehbare Erklärung fehlt mir noch immer.

In Fernsehdokus etc. wird immer auf dramatische Weise dargestellt, wie 
Umspannwerke und Überlandleitungen förmlich explodieren oder mindestens 
abbrennen.
Flächendeckende Stromausfälle sind die Folge.
Das ist ja auch Tatsache und alles bereits passiert.
Eine saubere Erklärung, warum ein Sonnensturm derart hohe Ströme im 
Leitungsnetz induziert (tut er das?) fehlt aber in den Dokus 
grundsätzlich völlig.
Wer weiss, was da genau passiert?

von Kilo S. (kilo_s)


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Stefan M. schrieb:
> Wer weiss, was da genau passiert?

Kann man hier Nachlesen:

https://www.mps.mpg.de/sonnenstuerme-sonnenaktivitaet-faq/4

von Stefan M. (derwisch)


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Danke Kilo S.

Das klingt logisch, aber dennoch erstaunlich.
Die Änderungsgeschwindigkeit der Magnetfeldverformung muss ja dann 
ziemlich flott sein.
Ich hätte vermutet, dass die Vorgänge viel zu langsam sind, um irgendwas 
"schlimmes" zu bewirken.
So als ob man gaaanz langsam an einem Fahrraddynamo dreht.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Erstmal explodiert da nichts und es brennt auch nichts ab.

Der Versuch, es einfach auszudrücken: Starke Sonnenstürme verschieben 
das Magnetfeld der Erde und sich ändernde Magnetfelder erzeugen Strom. 
Aufgrund der weiten Ausdehnung des Stromnetzes und seiner sehr guten 
Leiter werden dadurch niederfrequente Ströme in den Leitungen induziert 
und wenn sich Potentiale von Erdpunkten verändern, fließen 
Ausgleichströme. Diese Ströme können so stark werden, daß die Leitungen 
wegen Überlastung abschalten oder sie können Transformatoren 
magnetisieren, so daß diese in Sättigung geraten (was effektiv einem 
Kurzschluss der speisenden Leitung entspricht).

von Michael B. (laberkopp)


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Stefan M. schrieb:
> Wer weiss, was da genau passiert?

Jeder der in Physik aufgepasst hat, als  elektrische Induktion erklärt 
wurde.

Sonnenstürme sind elektrisch geladene Teilchen von der Sonne die durch 
das Magnetfeld der Erde an den Polen zur Erdoberfläche hin abgelenkt 
werden, ein Bremseffekt sind die Nordlichter.

Hochspannungsnetze sollen NETZE sein, bilden also von Knoten 
(Umspannwerk) zu Knoten (nächstes Umspannwerk) grosse Schleifen bis 
zurück zum ersten Umspannwerk, und um so grösser so eine Schleife als 
Spulenwindung ist und um so mehr elektrische Teilchen hindurchfliegen 
können, um so grösser wird der induzierte Strom. Kann der Strom nicht 
fliessen (Schalter offen in der Leiterschleife), steigt stattdessen die 
Spannung BIS der Strom fliesst, also ein Funkenüberschlag an der 
Trennstelle, Schalter oder Trafoisolierung, auftritt.

Die elektrische Leistung eines Sonnensturms liegt bei 100GW, also der 
Leistung von 100 Atomkraftwerken. Man kann froh sein, dass so selten so 
wenig passiert.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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So wie es dort beschrieben ist, entstehen Gleichspannungen entlang der 
Leitungen. Ein paar Volt pro Kilometer.

von Kilo S. (kilo_s)


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Michael B. schrieb:
> Man kann froh sein, dass so selten so wenig passiert.

2012 sind wir knapp einem sehr großen Plasmaauswurf "Entkommen" weil die 
Erde bereits aus der "Schusslinie" war.

https://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/sonnensturm-2012-fast-katastrophe-auf-erde-plasma-verfehlt-planet-a-982652.html

Stefan M. schrieb:
> Danke Kilo S.

Nichts zu danken, das Thema ist für mich auch interessant. ;-)

Funker eben.

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Ich hätte vermutet, dass die Vorgänge viel zu langsam sind,
> um irgendwas "schlimmes" zu bewirken.
Sie sind sehr langsam, aber gemessen an der Größe der Erde sind sie 
schnell genug und unsere Stromnetze sind im Vergleich zu solchen 
Naturgewalten verdammt schwachbrüstig und filigran gebaut.

von Falk B. (falk)


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Stefan M. schrieb:
> In Fernsehdokus etc. wird immer auf dramatische Weise dargestellt, wie
> Umspannwerke und Überlandleitungen förmlich explodieren oder mindestens
> abbrennen.

jaja, Welt der Wunder, NTV und Galileo lassen grüßen.

> Flächendeckende Stromausfälle sind die Folge.
> Das ist ja auch Tatsache und alles bereits passiert.

So ein UNSINN!!! Du plapperst auch jeden Müll nach, was?

> Eine saubere Erklärung, warum ein Sonnensturm derart hohe Ströme im
> Leitungsnetz induziert (tut er das?) fehlt aber in den Dokus
> grundsätzlich völlig.
> Wer weiss, was da genau passiert?

https://en.wikipedia.org/wiki/Geomagnetically_induced_current

von Falk B. (falk)


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Kilo S. schrieb:
> 2012 sind wir knapp einem sehr großen Plasmaauswurf "Entkommen" weil die
> Erde bereits aus der "Schusslinie" war.
>
> 
https://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/sonnensturm-2012-fast-katastrophe-auf-erde-plasma-verfehlt-planet-a-982652.html

Alles reichlich theoretisch. Die Astrophysiker haben keine Ahnung von 
E-Technik und der Schutztechnik von HV-Netzen. Der Weltuntergang wurde 
schon ZU oft vorhergesagt, ist dann aber "leider" ausgefallen.

"Hätte sich die Eruption eine Woche vorher ereignet, wäre die Erde im 
Weg gewesen", sagt Baker. "Wir haben unglaubliches Glück gehabt."

Alles nur übertreibung! Man muss ja eine "Story" verkaufen. Alltag in 
einer total reizüberfluteten Welt.

"Der Sturm vor zwei Jahren hätte verheerende Auswirkungen gehabt, 
berichtet die Nasa: Stromausfälle auf der ganzen Welt hätten "alles 
lahmgelegt, das an eine Steckdose angeschlossen ist".

Na sicher! Wenn das die NASA sagt und es im Spiegel steht! (OMG!)

"Berechnungen der National Academy of Sciences der USA haben laut Nasa 
gezeigt, dass Stürme dieser Größe Schäden von zwei Billionen Dollar 
(rund 1,5 Billionen Euro) verursachen könnten - 20-mal mehr als der 
Hurrikan "Katrina" im August 2005 im Golf von Mexiko."

Waren das die gleichen Berechnungsmethoden, die Millionen Coronatote 
allein in Deutschland vorhergesagt haben?

"Rileys Studien zufolge aber liege die Wahrscheinlichkeit für einen 
Treffer dieser Stärke bei etwa eins zu acht im Laufe der nächsten zehn 
Jahre. "Eine ernüchternde Statistik", kommentiert der Forscher seinen 
Befund."

Der Artikel ist von 2014, als 9 Jahre. Die 12,5% haben uns also 
geschützt? Und was ist mit den 10 Jahren davor? War da alles anders?

Ein Artikel nur minimal über BILD-Niveau!

: Bearbeitet durch User
von Stefan M. (derwisch)


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Falk B. schrieb:
> jaja, Welt der Wunder, NTV und Galileo lassen grüßen.

Falk B. schrieb:
> So ein UNSINN!!! Du plapperst auch jeden Müll nach, was?

Das ist kein Unsinn. z.B. 1989 in Kanada...

Unsinn ist Deine Agressivität.

Ich schaue kein Galileo etc.

von Falk B. (falk)


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Stefan M. schrieb:
>> So ein UNSINN!!! Du plapperst auch jeden Müll nach, was?
>
> Das ist kein Unsinn. z.B. 1989 in Kanada...

Was war da? Viel Schnee im Winter?

> Unsinn ist Deine Agressivität.

Wenn man gegen so viel Dummheit ankämpfen will, muss man etwas lauter 
sein.

von Stefan M. (derwisch)


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Ben B. schrieb:
> Sie sind sehr langsam, aber gemessen an der Größe der Erde sind sie
> schnell genug und unsere Stromnetze sind im Vergleich zu solchen
> Naturgewalten verdammt schwachbrüstig und filigran gebaut.

Das ist genau der Punkt, auf den ich hinaus wollte.
Warum zum Henker wird das auch in guten Dokus mit vernünftigem Niveau 
nicht erklärt.
Ich hätte wirklich vermutet, dass die Vorgänge viel zu langsam ablaufen 
um Probleme zu verursachen.

von Kilo S. (kilo_s)


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Falk B. schrieb:
> Alles reichlich theoretisch.

Natürlich, immerhin haben die aber Daten gesammelt und wenn gleich das 
alles Theorie ist... Erleben wollen würde ich sowas nur sehr ungern.

Aber, mal angenommen ein Plasmaauswurf wie er ja öfter vorkommt hat 
(rein fiktiv!)
1 Tonne Masse in Form von Plasma.
Dessen Auswirkungen auf die Infrastruktur sind bekannt beim Auftreffen 
auf das Magnetfeld, weil schon unzählige male passiert.

Nun kommt aber ein Auswurf mit sagen wir 10...100 Tonnen an Plasma. Ich 
kann mir gut vorstellen das der wirklich für Zerstörung sorgen könnte.
Wie gesagt rein fiktive zahlen zur Darstellung der Größenordnung...

Weiß jemand eigentlich was für Vorbereitungen und Schutzmaßnahmen bisher 
getroffen wurden um so ein Ereignis "abzufangen"?

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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Kilo S. schrieb:
> Nun kommt aber ein Auswurf mit sagen wir 10...100 Tonnen an Plasma. Ich
> kann mir gut vorstellen das der wirklich für Zerstörung sorgen könnte.
> Wie gesagt rein fiktive zahlen zur Darstellung der Größenordnung...

Du hast nicht den blaßesten Schimmer wovon du redest. Alles was du hast 
ist Angst und Albträume.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Damals in Kanada gab's kaputte Stromversorgungen.

von Falk B. (falk)


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Tsunamis sind relativ selten, aber 2004 und 2011 gab es zwei, die sich 
gewaschen haben! Japan hat traditionell einen sehr guten 
Katastrophenschutz, aber auch der konnte die 16.000 Toten nicht 
verhindern. Vermutlich hat er aber viele Tausend weitere Tote 
verhindert.

Thailand und Sri Lanka, die Hauptopfer des Tsunami 2004 waren da 
DEUTLICH schlechter aufgestellt, mit dem Ergebnis von um die 250.000 
Toten! Autsch!

Wenn eine große Katastrophe sehr lange nicht eintritt, vergessen die 
Leute die Gefahr. Welche REALE Gefahr ein Sonnensturm mit Volltreffer 
für die Erde WIRKLICH darstellt, wissen wir nicht, denn den gab es noch 
nie. Nur sehr kleine, lokale Ereignisse. Und wie man Gefahren massiv 
übertreiben kann und welche Folgen das hat, haben wir in den letzten 
drei Jahren alle live erlebt . . .

von Falk B. (falk)


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Abdul K. schrieb:
> Damals in Kanada gab's kaputte Stromversorgungen.

Nö. Automatische Abschaltungen. Mehr steht nicht in dem Link. Hast 
BELASTBARE Informationen?

https://en.wikipedia.org/wiki/Geomagnetically_induced_current

"On 13 March 1989, a severe geomagnetic storm caused the collapse of the 
Hydro-Québec power grid in a matter of seconds as equipment protective 
relays tripped in a cascading sequence of events.[5] Six million people 
were left without power for nine hours, with significant economic loss."

Böse Zungen würden behaupten, daß deren FI-Schalter zu sensitiv 
eingestellt war. ;-)

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Meine Info war aus der Presse und gespeichert in meiner Birne die lange 
Zeit.

Damals gab es das große Schwurbelnet noch nicht im heutigen Sinne. Und 
auch du warst deutlich ruhiger!

von Falk B. (falk)


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Abdul K. schrieb:
> Damals gab es das große Schwurbelnet noch nicht im heutigen Sinne. Und
> auch du warst deutlich ruhiger!

Früher war alles besser! Und es gab mehr Lametta! Heute gibt es mehr 
Lamento! ;-)

: Bearbeitet durch User
von Kilo S. (kilo_s)


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Falk B. schrieb:
> Alles was du hast ist Angst und Albträume.

🤣🤣🤣🤣

Nicht im geringsten!

Im Gegensatz zu vielen teils gleichaltrigen kann ich noch jede Menge 
Dinge die für ein Leben ohne Strom nötig sind.

Aber wenn du nicht in der Lage bist einen vereinfachten Vergleich zu 
verstehen (wer muss für sowas mit realen zahlen spielen?) bist du auch 
der falsche Ansprechpartner um meine Frage zu beantworten.

: Bearbeitet durch User
von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Falk B. schrieb:
> Früher war alles besser! Und es gab mehr Lametta! Heute gibt es mehr
> Lamento! ;-)

Frag doch mal die uC.net-Außenstelle Edmonton. Gerhard ist doch schon 
lange dort.

von Hans Markus G. (stromspannung)


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Ben B. schrieb:
> Starke Sonnenstürme verschieben
> das Magnetfeld der Erde und sich ändernde Magnetfelder erzeugen Strom.
> [...] sie können Transformatoren
> magnetisieren, so daß diese in Sättigung geraten (was effektiv einem
> Kurzschluss der speisenden Leitung entspricht).

Doofe frage: Induziert Strom gegen was.
Bei den großen Überlandleitungen werden ja eigentlich nur die 
Außenleiter übertragen. Eine Mangentfeldänderung sollte auf diesen 
Außenleitern ja "nur" eine Gleichtaktstörung verursachen. Davon sollte 
ein Trafokern aber nicht gesättigt werden.

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Doofe frage: Induziert Strom gegen was.
Gegen andere Leitungen und gegen die Erdung.

> Bei den großen Überlandleitungen werden ja eigentlich
> nur die Außenleiter übertragen.
Da gibt es verschiedene Varianten, wie man solche Netze auslegen kann, 
ob der Sternpunkt geerdet ist oder nicht. Bei geerdetem Sternpunkt 
fließt der sehr niederfrequente Strom (im Vergleich zu den üblichen 
50/60Hz kann man das als Gleichstrom betrachten) durch die Trafos.

Bei nicht geerdeten Netzen weiß ich es nicht genau, aber irgendwo 
brauchen diese auch einen Potentialausgleich. Ohne diesen würden sich 
sehr hohe Spannungen gegen Erde aufbauen und ich vermute, daß diese 
irgendwann zu Problemen wie Überschlägen führen.

von Karl B. (gustav)


Angehängte Dateien:

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Was ist da falsch:
"...Das ist typisch für eine gesteigerte Reflexionsfähigkeit der 
Ionosphäre, die sich durch den Teilchensturm stark aufgeladen hat. Die 
elektromagnetischen Wellen des Senders werden dann wesentlich weniger 
abgeschwächt, so dass sie die Erde sogar nach Reflexionen mehrfach 
umrunden können und beim Radioempfänger als Echo zu hören sind, oder bei 
starker Richtwirkung der Sendeantennen erst nach einmaliger Umrundung 
der Erde von der gegenüberliegenden geografischen Seite her beim 
Empfangsgerät eintreffen.

Als Ursache ist der Beschuss mit von der Sonne ausgeworfenen Teilchen zu 
sehen.
Der Sonnenwind besteht hauptsächlich aus Wasserstoffionen (Protonen und 
Elektronen) sowie aus Helium-4-Isotopen (Alphateilchen). Das Magnetfeld 
der Erde verhindert das Eindringen der Teilchen in Schichten der hohen 
Erdatmosphäre. Nur starke Sonnenwinde können vordringen.
Die Wasserstoffionen treffen dann auf Sauerstoff- und Stickstoffatome in 
den oberen Schichten der Erdatmosphäre und ionisieren diese. Bei der 
nach kurzer Zeit wieder erfolgenden Rekombination wird neben sichtbarem 
Nordlicht auch elektromagnetische Strahlung ausgesandt. Nicht nur die 
Sonnenwindpartikel selbst sondern auch diese Rekombinations-Strahlung 
erhöhen den Pegel des „statischen Rauschens“.
Die Sonnenwindpartikel werden in der Richtung des Erdmagnetfeldes 
abgelenkt. Dabei wird die Magnetosphäre durch Unregelmäßigkeiten des 
Sonnenwindes in Schwingung versetzt. Bei der Anregung mit 
elektromagnetischen Schwingungen solcher Frequenzen entstehen stehende 
Wellen, die so genannten Schumannwellen. Man hört gegen Ende der 
Aufnahme diese tieffrequenten Niederfrequenzanteile, soweit das 
Bandgerät diese überhaupt aufzeichnen konnte..."

ciao
gustav

von Karl B. (gustav)


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Hi,
bin aber auch eher der Meinung, dass entsprechende Schutzeinrichtungen 
bei den in Mitleidenschaft gezogen Transformatoren in Kanada damals 
entweder nicht vorgesehen waren oder schlichtweg versagt haben. Dann gab 
es den berüchtigten Dominoeffekt, was zum flächenhaften Ausfall der 
Stromversorgung führte.

Diese Sachen sind nicht neu. Hochspannungsleitungen (Freileitungen) 
haben eine Eigenresonanz. Wird durch Blitzschlag oder Schaltvorgänge 
diese angeregt, kommt es zu den gefürchteten "Wanderwellen" mit 
Spannungsüberhöhungen. Man hat aber schon früh gewusst, entsprechende 
Schutzeinrichtungen einzugeplanen. Einmal SAWs (Spannungsabhängige 
Widerstände), die so ähnlich wie VDRs arbeiten. Und Dämpfungs"drosseln", 
die grob vereinfacht, bildlich gesprochen wie Stoßdämpfer wirken und 
direkt vor die Trafo-Anschlüsse montiert werden. Oder die ersten 
Windungen auf der Oberspannungsseite haben schon eine dem Rechnung 
tragende Geometrie.

Man gab ja auch hinterher inoffiziell zu, dass die Ami-(Kanada-)Trafos 
veraltet waren.
Ist glaube ich sogar immer noch ein Tagesordnungspunkt: Marodes 
Stromnetz.

ciao
gustav

P.S.: https://www.vde-verlag.de/previewpdf/70532047.pdf

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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Karl B. schrieb:
> Hi,
> bin aber auch eher der Meinung, dass entsprechende Schutzeinrichtungen
> bei den in Mitleidenschaft gezogen Transformatoren in Kanada damals
> entweder nicht vorgesehen waren oder schlichtweg versagt haben. Dann gab
> es den berüchtigten Dominoeffekt, was zum flächenhaften Ausfall der
> Stromversorgung führte.

Woher weißt du das?

https://en.wikipedia.org/wiki/Geomagnetically_induced_current

Hier steht, daß die Schutzeinrichtungen angesprochen haben und 
abgeschaltet haben.

"On 13 March 1989, a severe geomagnetic storm caused the collapse of the 
Hydro-Québec power grid in a matter of seconds as equipment protective 
relays tripped in a cascading sequence of events.[5] Six million people 
were left without power for nine hours, with significant economic loss."

Klar ist dann der Strom weg, aber es ist nix abgefackelt und es hat auch 
nix versagt!

Hast du andere, BELASTBARE Informationen?

> Man gab ja auch hinterher inoffiziell zu, dass die Ami-(Kanada-)Trafos
> veraltet waren.

Alles nur Spekulation. Wo sind deine Quellen?

von C. D. (derschmied)


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Falk B. schrieb:
> Alles nur Spekulation. Wo sind deine Quellen?

Das ist eben Generation YouTube / Pro 7. Je weiter weg vom Basiswissen, 
umso abstruser die Ansichten, umso beeinflußbarer, umso empfänglicher 
für Sensationen die gar keine sind. Mach's wie ich, ich hab mich auf die 
Seite Sancho Pansas geschlagen. Von der Warte aus betrachtet isses ganz 
amüsant Kämpfe gegen Windmühlflügel zu beobachten.

Gruß, DerSchmied

: Bearbeitet durch User
von Hans K. (Firma: privat) (sepp222) Flattr this


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Da ist wohl der 11 jährige Sonnenfleckenzyklus zuständig.Mit seinem 
Funkreichweitenmaximum.
                          Hans

von Falk B. (falk)


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Hans K. schrieb:
> Da ist wohl der 11 jährige Sonnenfleckenzyklus zuständig.Mit seinem
> Funkreichweitenmaximum.

Das allein ist es nicht. Es gibt da noch andere Zyklen und Effekte, die 
dann hin und wieder zu größeren Massen- und Teilchenströmen führen.

von Jens B. (dasjens)


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Falk B. schrieb:

>
> Wenn eine große Katastrophe sehr lange nicht eintritt, vergessen die
> Leute die Gefahr. Welche REALE Gefahr ein Sonnensturm mit Volltreffer
> für die Erde WIRKLICH darstellt, wissen wir nicht, denn den gab es noch
> nie.

Du bist seit entstehung der Erde dabei?

>Nur sehr kleine, lokale Ereignisse. Und wie man Gefahren massiv
> übertreiben kann und welche Folgen das hat, haben wir in den letzten
> drei Jahren alle live erlebt . . .

Was ist klein und lokal?
Die brennenden Telegrafen vorletzten Jahrhunderts in den USA?
Ausgelöst durch Sonnensturm, ok. bei Dir sicher nur ein laues 
Sonnenlüftchen.

von Jens B. (dasjens)


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Falk B. schrieb:
>
> Woher weißt du das?
>
> https://en.wikipedia.org/wiki/Geomagnetically_induced_current
>
> Hier steht, daß die Schutzeinrichtungen angesprochen haben und
> abgeschaltet haben.
> Hast du andere, BELASTBARE Informationen?
>

Wikipedia als Belastbare Quelle?

von Falk B. (falk)


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Jens B. schrieb:
>>Nur sehr kleine, lokale Ereignisse. Und wie man Gefahren massiv
>> übertreiben kann und welche Folgen das hat, haben wir in den letzten
>> drei Jahren alle live erlebt . . .
>
> Was ist klein und lokal?

Eine Großstaddt bzw deren Umfeld.

> Die brennenden Telegrafen vorletzten Jahrhunderts in den USA?

Jaja, alle plappern die selbe Leier nach. Muss ja gaaaanz schlimm 
gewesens ein. Und erst der Kollaps durch nich versendete 
Glückwunschtelegramme!

> Ausgelöst durch Sonnensturm, ok. bei Dir sicher nur ein laues
> Sonnenlüftchen.

Ist es auch! Selbst wenn wir VORSICHTIG annehmen, daß die beschriebenen 
Effekt WIRKLICH so eingetreten sind, was ist denn sonst noch groß 
passiert? Großbrände? Massensterben? Hunger und Elend? NEIN!
Wieviele Telegraphen würde heute bei so einem Ereignis abbrennen?
Das Problem ist, das es von dem immer wieder durchgekauten 
Carrington-Ereignis nur Anekdoten gibt, keine serös wissenschaftlich 
gesichterten Messungen und Beobachtung. Den Rest kannst du dir denken.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Wenn der Sonnensturm zu intensiv werden sollte, fallen Satelliten aus. 
Bisher gingen die plasmatischen Sonnenschüsse irgendwo in den Weltraum.

Jens B. schrieb:
> Wikipedia als Belastbare Quelle?

Es gibt bessere Quellen mit wissenschaftlichen Ansprüchen:
https://www.mps.mpg.de/sonnenstuerme-sonnenaktivitaet-faq/4

Hier eine Quelle für die Durchschnittsbevölkerung:
https://www.swr.de/wissen/sonnenaktivitaet-einfluss-auf-satelliten-und-telekommunikation-100.html

von Falk B. (falk)


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Dieter D. schrieb:
> Hier eine Quelle für die Durchschnittsbevölkerung:
> 
https://www.swr.de/wissen/sonnenaktivitaet-einfluss-auf-satelliten-und-telekommunikation-100.html

Jaja. Weder was Neues noch sonderlich substantziell. Vor allem der 
Abschnitt mit den 40 Satelliten von SpaceX ist eher fragwürdig!

"4. Februar 2022. Das Raumfahrtunternehmen Space X schickt auf einen 
Schlag 49 niegelnagelneue Satelliten ins All. Einen Tag später sind 40 
davon abgestürzt. Die Sonne hatte einen Teilchenschauer ins All 
geschickt, dieser hatte das Erdmagnetfeld getroffen, das nahm Energie 
auf, gab sie an die Erdatmosphäre weiter, diese erwärmte sich und dehnte 
sich aus. Die Satelliten flogen deshalb plötzlich nicht mehr im Vakuum 
des Alls, sondern in der sich nach oben ausdehnenden Luft. Die dabei 
entstehende Reibung brachte sie zum Absturz."

Das wage ich dezent zu bezweifeln. Klingt eher nach ne schönen Ausrede 
für das Versagen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Starlink#Geplante_Netzstruktur

"Die erste Ausbaustufe besteht aus 1584 Satelliten in etwa 550 km Höhe, 
bei der je 22 Satelliten auf 72 Bahnebenen mit 53° Inklination verteilt 
wurden."

In 550km Höhe ist so tierisch wenig Atmosphäre, daß auch eine 
"Ausdehnung" ganz sicher nicht zum Absturz führt! Die ISS fliegt tiefer, 
370-400km!

https://de.wikipedia.org/wiki/Internationale_Raumstation#Umlaufbahn

Ja, Satelliten sind durch den Sonnenwind gefährdet und es gab da auch 
schon Defekt aund Ausfälle. Aber 95% der weltweiten Telekommunikation 
geht über Kabel, das allermeiste über Glasfaser!

Schade, schon wieder kein Weltuntergang.

von Jonny O. (-geo-)


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Falk B. schrieb:
> In 550km Höhe ist so tierisch wenig Atmosphäre, daß auch eine
> "Ausdehnung" ganz sicher nicht zum Absturz führt! Die ISS fliegt tiefer,
> 370-400km!

Die Satelliten befanden sich in etwa 200km Höhe, als der Teilchenschauer 
die besagte Auswirkung hatte. Es war also kurz nach dem Start eine etwas 
unglückliche Konstellation. In der Zielumlaufbahn besteht dieses Problem 
dann nicht mehr. Diese hatten die Satelliten jedoch noch nicht erreicht.

von Falk B. (falk)


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Jonny O. schrieb:
>> In 550km Höhe ist so tierisch wenig Atmosphäre, daß auch eine
>> "Ausdehnung" ganz sicher nicht zum Absturz führt! Die ISS fliegt tiefer,
>> 370-400km!
>
> Die Satelliten befanden sich in etwa 200km Höhe, als der Teilchenschauer
> die besagte Auswirkung hatte. Es war also kurz nach dem Start eine etwas
> unglückliche Konstellation. In der Zielumlaufbahn besteht dieses Problem
> dann nicht mehr. Diese hatten die Satelliten jedoch noch nicht erreicht.

Jaja, noch so ein Märchen. Wenn die Satelliten noch nicht in der 
Umlaufbahn sind, dann schiebt die Trägerrakete! Und die wird durch den 
HAUCH eines HAUCHES von VERMEINTLICHER Luftreibung keine Sekunde 
gebremst!
Alles nur Unfug!

von Jonny O. (-geo-)


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Falk B. schrieb:
> Jonny O. schrieb:
>>> In 550km Höhe ist so tierisch wenig Atmosphäre, daß auch eine
>>> "Ausdehnung" ganz sicher nicht zum Absturz führt! Die ISS fliegt tiefer,
>>> 370-400km!
>>
>> Die Satelliten befanden sich in etwa 200km Höhe, als der Teilchenschauer
>> die besagte Auswirkung hatte. Es war also kurz nach dem Start eine etwas
>> unglückliche Konstellation. In der Zielumlaufbahn besteht dieses Problem
>> dann nicht mehr. Diese hatten die Satelliten jedoch noch nicht erreicht.
>
> Jaja, noch so ein Märchen. Wenn die Satelliten noch nicht in der
> Umlaufbahn sind, dann schiebt die Trägerrakete! Und die wird durch den
> HAUCH eines HAUCHES von VERMEINTLICHER Luftreibung keine Sekunde
> gebremst!
> Alles nur Unfug!

Die Satelliten werden in einer ersten Phase nicht direkt auf die 
Zielumlaufbahn gebracht, sondern in eine Parkbahn. Dies hat auch den 
Zweck defekte Satelliten zu ermitteln und gezielt zum Absturz zu 
bringen, bevor diese auf den Zielorbit gebracht werden und dort zur 
Erhöhung des Weltraumschrotts führen können. Die Prozedur eines 
Satellitenstarts bis hin zur letztendlichen Zielumlaufbahn ist weitaus 
komplexer als gemeinhin angenommen wird. :-)

: Bearbeitet durch User
von Kurt (heliosh)


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Dieter D. schrieb:
> Bisher gingen die plasmatischen Sonnenschüsse irgendwo in den Weltraum.

Die Erde wird ständig von Koronalen Massenauswürfen getroffen. Derzeit 
im Durchschnitt einer pro Woche.

Von der NOAA gibt es eine Skala(*) zu den daraus folgenden 
geomagnetischen Stürmen. Die intensivste Kategorie G5 tritt im 
Duchschnitt 4 mal pro Zyklus auf.
Die möglichen Auswirkungen werden so beschrieben:
"Widespread voltage control problems and protective system problems can 
occur, some grid systems may experience complete collapse or blackouts. 
Transformers may experience damage."



* https://www.swpc.noaa.gov/noaa-scales-explanation

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Falk B. schrieb:
> Das wage ich dezent zu bezweifeln. Klingt eher nach ne schönen Ausrede
> für das Versagen.

Das mit der "Reibung" dürfte schon stimmen, aber nicht in der genannten 
Weise. Die Ausdehnungen sind große lokale Bereiche, die das GPS-Signal 
vorwiegend in der Höhenangabe beeinflussen. Die Satelliten dürften daher 
den Treibstoff für die Antriebsdüsen für Flugbahnkorrekturen dabei 
verbraucht haben. Letzteres wirst Du kaum Medienmitarbeiter*Innen 
repetierfähig vermitteln können. ;o)

von Karl B. (gustav)


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Etwas Hühnerfutter:
Zitat:
"...Da der Gleichstrom über die Wicklungen der Leistungstransformatoren 
fließt, kommt es zu einer teilweise magnetischen Sättigung des 
magnetischen Kerns im Transformator, mit der Folge einer stark 
steigenden Verzerrungsblindleistung am Transformator. Dies kann in 
Extremfällen zur Notabschaltung oder zur thermischen Beschädigung des 
Transformators führen.[3][2] Folge davon sind Stromausfälle. Da in 
elektrischen Energienetzen zur Überwachung der Parameter üblicherweise 
induktive Stromwandler eingesetzt werden, die Gleichströme nicht und 
sehr niederfrequente Wechselströme nur unzureichend erfassen können, 
werden GIC von Seiten der Netzschutzeinrichtungen nicht oder nur 
unzureichend wahrgenommen. Für die Freileitungen stellen GIC, wegen der 
im Vergleich zu den Betriebsströmen nur geringen Gleichströme, keine 
direkte Gefährdung dar.

Einer der größten durch geomagnetisch induzierte Ströme ausgelösten 
Stromausfälle fand am 13. März 1989 im Höchstspannungsnetz der 
Hydro-Québec in Kanada statt. Er verursachte einen mehrstündigen 
Stromausfall in der Region um Montreal mit einem Schaden an der 
Infrastruktur von mehreren Millionen Dollar, primär die Kosten der 
thermisch zerstörten Transformatoren. In den Folgejahren wurden 
verschiedene Adaptionen im Stromnetz der Hydro-Québec vorgenommen, um 
durch GIC verursachte Stromausfälle zu vermeiden oder in den 
Auswirkungen zu minimieren.[6] Beispielsweise werden durch zusätzlich 
angebrachte Messeinrichtungen, basierend auf Hallsensoren, auch 
Gleichströme am Sternpunkt der Leistungstransformatoren messtechnisch 
erfasst..."
/Zitat
Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Geomagnetisch_induzierter_Strom

ciao
gustav

von Falk B. (falk)


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Karl B. schrieb:
> Einer der größten durch geomagnetisch induzierte Ströme ausgelösten
> Stromausfälle fand am 13. März 1989 im Höchstspannungsnetz der
> Hydro-Québec in Kanada statt. Er verursachte einen mehrstündigen
> Stromausfall in der Region um Montreal mit einem Schaden an der
> Infrastruktur von mehreren Millionen Dollar, primär die Kosten der
> thermisch zerstörten Transformatoren.

Das wage ich zu bezweifeln. Das sind vermutlich Fake News, weil ein Depp 
irgendwelchen Mist abgeschrieben hat, den er nicht versteht. Es muss 
SEHR viel passieren, bis ein Großtrafo themmisch beschädigt wird!

> Quelle:
> https://de.wikipedia.org/wiki/Geomagnetisch_induzierter_Strom

Toll. Komischerweise steht davon in der englischen Version des Artikel 
nicht. Da war wohl der Übersetzer etwas zu kreativ und hat den Relotius 
gemacht, was?

Alles nur Geschwafel ohne BELASTBARE Quelle!

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Karl B. schrieb:
> Beispielsweise werden durch zusätzlich
> angebrachte Messeinrichtungen, basierend auf Hallsensoren,

Es werden durch die Sonnenstürme niederfrquentige Ströme induziert. Im 
Falle eines Sonnensturmes wird die Spannung abgesenkt, um mehr Reserven 
gegenüber Überschlägen zu erreichen. Der Strom (Leistung) wird auch 
abgesenkt, da die niederfrequenten Ströme zwischen den geerdeten 
Nulleitern bei einen Trafo die Stromsättigungsgrenze herabsetzen.

Vorwarnzeiten:

a) Keine für Röntgenblitz (Flare) erreicht die Erde in weniger als zehn 
Minuten und kann einen Sonnensturm ankünden.
b) Nach ungefähr einer Stunde wird die Erde von hochenergetischen 
Partikeln, zumeist Protonen, getroffen.
c) Der koronale Massenauswurf selbst (eine Plasmawolke aus geladenen 
Teilchen) erreicht die Erde nach ca. 1 bis 2 Tagen. Vorwarnzeit bei 18 
bis 36 Stunden.

von (prx) A. K. (prx)


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Falk B. schrieb:
> BELASTBARE Quelle!

Übersicht über das Ereignis:
A 21st Century View of the March 1989 Magnetic Storm
https://doi.org/10.1029/2019SW002278

von (prx) A. K. (prx)


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Falk B. schrieb:
> Es muss
> SEHR viel passieren, bis ein Großtrafo themmisch beschädigt wird!

Seite 73: "strong evidence that GIC-induced half-cycle saturation of 
transformers can indeed produce enough heat to severely damage or even 
destroy exposed large power transformers." Mit Bild.
https://irp.fas.org/eprint/geomag.pdf

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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(prx) A. K. schrieb:
>> Es muss
>> SEHR viel passieren, bis ein Großtrafo themmisch beschädigt wird!
>
> Seite 73: "strong evidence that GIC-induced half-cycle saturation of
> transformers can indeed produce enough heat to severely damage or even
> destroy exposed large power transformers. "

"There is strong evidence that there is cheese growing on the moon."

Nur weil jemand so einen Satz aufschreibt, wird er noch lange nicht 
wahr.

von Karl B. (gustav)


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Da steht aber auch "most likely" und nichts Exaktes.
Zitat
"...The first ICME caused a series of substorms, the third of which had 
a rapid onset that induced large GICs in the Hydro-Québec power system 
and, within 90 s, caused a system collapse. electrojet extending across 
the continent (Boteler & van Beek, 1992) producing effects on many power 
systems and was the likely cause of the overheating of transformers on 
the East Coast of the United States..."
/Zitat
Quelle:
https://doi.org/10.1029/2019SW002278
Übersetzung:
"..Der erste ICME verursachte eine Reihe von Teilstürmen, von denen der 
dritte schnell einsetzte, große GICs im Stromnetz von Hydro-Québec 
induzierte und innerhalb von 90 s einen Systemzusammenbruch verursachte. 
Elektrojet, der sich über den gesamten Kontinent ausbreitete (Boteler & 
van Beek, 1992), Auswirkungen auf viele Energiesysteme hatte und 
wahrscheinlich die Ursache für die Überhitzung von Transformatoren an 
der Ostküste der Vereinigten Staaten war ...“


ciao
gustav

von (prx) A. K. (prx)


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Falk B. schrieb:
> Nur weil jemand so einen Satz aufschreibt, wird er noch lange nicht
> wahr.

Nicht nur diesen Satz lesen. Wenn du nicht einmal solche Werke zumindest 
als Grundlage akzeptierst, dann ist jede sachliche Diskussion sinnlos.

von Falk B. (falk)


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(prx) A. K. schrieb:
> https://irp.fas.org/eprint/geomag.pdf

Jaja, in dem Dokument kommt verdammt oft das Wort "Model" und 
"Simulation" vor. Und wir wissen ja alle, daß die Modelle und Simulation 
ABSOLUT der Realität entsprechen, nicht wahr . . . .

Natürlich sind theoretische Überlegungen wichtig, aber man muss sie 
trotzdem mit Vorsicht genießen, in BEIDE Richtungen! Aber die jüngste 
Vergangenheit hat schon mehrfach gezeigt, wie mit Modellen und 
Simulation haushoch übertrieben wurde . . .

Aber OK, deine beiden Quellen scheinen oberflächlich erstmal relativ 
belastbar zu sein. Danke dafür. Durcharbeiten dürfte recht anspruchsvoll 
und zeitaufwändig werden.

von (prx) A. K. (prx)


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Karl B. schrieb:
> Da steht aber auch "most likely" und nichts Exaktes.

Exaktes gibts in der Bibel und der Mathematik. In offiziellen 
technischen Untersuchungen sind Ausdrucksweisen wie "likely cause" 
üblich.

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Falk B. schrieb:
> Durcharbeiten dürfte recht anspruchsvoll und zeitaufwändig werden.

Oder Energietechnik Praktikum an der TU/TH mitmachen. Dann darfst Du 
zwei Drehstromtransformatoren über den Sternpunkt im leitfähigen Sand 
erden. Zwischen zwei Trafos darfst Du eine leistungsstarke 1,2 NiCd 
(jetzt vermutlich nur noch NiMH) hängen und dann kannst Du zusehen, wie 
je nach Polarität der Trafo bei der negativen oder positiven Halbwelle 
in die Sättigung geht und ein extra dafür gebauter Schutz zuschlägt. Du 
darfst aber nicht zu langsam sein den Screenshot des Kurvenverlaufs zu 
machen. Weil sonst darfst Du 20 Minuten warten um es nochmal zu 
versuchen. Die anderen gehen alle vor Dir, weil diese mit ihren 
Versuchen durch sind und drehen Dir eine lange Nase. ;o)

Nur so lernt man Grundlagen richtig.

von (prx) A. K. (prx)


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Dieter D. schrieb:
> im leitfähigen Sand erden

Im Zusammenhang mit dem 1989 Event wird auch gelegentlich darauf 
hingewiesen, dass Quebecs "Erde" eine ziemlich miserable Erdung 
darstellt. Weil der sehr felsige Untergrund nicht sonderlich gut leitet.

von Falk B. (falk)


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(prx) A. K. schrieb:
> Im Zusammenhang mit dem 1989 Event wird auch gelegentlich darauf
> hingewiesen, dass Quebecs "Erde" eine ziemlich miserable Erdung
> darstellt. Weil der sehr felsige Untergrund nicht sonderlich gut leitet.

Was aber im Widerspruch zu den GIC steht, denn das veränderliche 
Magnetfeld erzeugt erstmal nur eine Spannung! Ein für Trafos kritischer 
Strom wird erst daraus, wenn gut leitfähige Erdungen vorhanden sind. 
Hmmm?

von Falk B. (falk)


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Dieter D. schrieb:
> hängen und dann kannst Du zusehen, wie
> je nach Polarität der Trafo bei der negativen oder positiven Halbwelle
> in die Sättigung geht und ein extra dafür gebauter Schutz zuschlägt.

Ja eben. Dann schaltet die Sicherheitseinrichtung ab. Das bedeutet zwar 
Stromausfall, aber eben kein Abbrennen oder gar explodieren des Trafos.
Und genau DARUM ging es am Anfang dieser Diskussion. Ich bin kein 
Magnetsturm- und GIC Leugner ;-)

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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(prx) A. K. schrieb:
> dass Quebecs "Erde" eine ziemlich miserable Erdung
> darstellt.

Gerade das verschlimmbessert in bestimmten Situationen das Problem, weil 
daher bevorzugt gemeinsame Erdungen realisiert wurden. Die Erdung ist 
dabei so leistungsfähig ausgeführt, dass ein 400kA-Blitz versenkt werden 
kann und die Schrittspannung nicht über 100V/m erreicht. Für die 
Erdungsanlagen wird daher dort mehr Metall im Boden versenkt.

von Jens B. (dasjens)


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Falk B. schrieb:
> Karl B. schrieb:
>> Einer der größten durch geomagnetisch induzierte Ströme ausgelösten
>> Stromausfälle fand am 13. März 1989 im Höchstspannungsnetz der
>> Hydro-Québec in Kanada statt. Er verursachte einen mehrstündigen
>> Stromausfall in der Region um Montreal mit einem Schaden an der
>> Infrastruktur von mehreren Millionen Dollar, primär die Kosten der
>> thermisch zerstörten Transformatoren.
>
> Das wage ich zu bezweifeln. Das sind vermutlich Fake News, weil ein Depp
> irgendwelchen Mist abgeschrieben hat, den er nicht versteht. Es muss
> SEHR viel passieren, bis ein Großtrafo themmisch beschädigt wird!
>

War klar. "bezweifeln, vermutlich, etc"
Keine Ahnung aber andere dumm anmachen.

Keine direkten Angaben, nur wikilinks und die große Klappe.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Das Szenario nach dem Bild tritt dabei auf.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Das schrieb ich schon vor Äonen ganz oben, gähn.

von Karl B. (gustav)


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Natürlich will keines der EVUs Schuld zugeben, und rückt mit Detailinfos 
nicht raus, denn durch Totschweigen entgeht man eher Schadenersatzklagen 
in Milliardenhöhe wegen Folgen des Energie-Lieferausfalles. (Oder 
Billionenhöhe, wie die Amis das nennen.)
Für mich stellt sich die Sache so dar, dass zumindest für den Nordosten 
von Amiland eine Lastspitze vorhanden war, bei Trafos, die so wie so an 
der Leistungsgrenze betrieben wurden, dann stellte der GIC nur den 
bildlich gesprochenen Tropfen dar, der das Fass völlig zum Überlaufen 
brachte.
Und explodierende Trafos sind in Amiland garnicht so selten.
BTW: Trommeltrafo-Rauchsäulen wurden sogar schon mal mit UFOs 
verwechselt.
Vielleicht ab und zu mal ein Ölwechsel fällig.;-)

ciao
gustav

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Für mich stellt sich die Sache so dar [..]
möööp Das berühmte ich glaube was mir passt.

> Und explodierende Trafos sind in Amiland garnicht so selten.
Hier auch nicht. Google nach AKW Krümmel.

Beitrag #7422864 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Karl B. (gustav)


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Hi,
alles Lüge oder was:
https://www.turnto23.com/news/national/officials-fire-at-hoover-dam-extinguished-before-crews-arrived-at-scene

und der Satz ist auch interessant:
"...The cause of the fire is under investigation..."

ciao
gustav

von (prx) A. K. (prx)


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Karl B. schrieb:
> und der Satz ist auch interessant:
> "...The cause of the fire is under investigation..."

Was ist daran interessant? Das ist ein nichtssagender Standardsatz, der 
bei frisch nach dem Event geschriebenen und primär berichtenden und 
nicht wertenden Artikeln praktisch immer dran steht, wenn der Redakteur 
noch Platz hatte.

Danach schiessen erst einmal die Spekulationen ins Kraut und werden je 
nach Medium brav durchgereicht oder auch nicht (im Volksmund: 
"unterdrückt"), und Monate oder Jahre später gibt es einen 
Untersuchungsbericht. Steht in dem nichts Überraschendes drin, oder hat 
den Fall niemand mehr auf dem Radar, kriegt das keiner mehr mit.

: Bearbeitet durch User
von Karl B. (gustav)


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Hi,
ich kenn das nur so, dass es bei großen Firmen extra Abteilungen gibt, 
die sich "Maintenance" oder so ähnlich nennen. Dort sind Leute nur damit 
beschäftigt, Statistiken über Ausfallswahrscheinlichkeiten von 
Bauteilen, Baugruppen bis hin zu größeren Assy zu führen. 
Dementsprechend ein Ersatzteilmanagement zu planen etc. Dazu gehört eben 
auch, die Ausfallswahrscheinlichkeit von derartigen Transformatoren zu 
bestimmen.
Leider stimmt die statistisch errechnete Lebensdauer wie man sieht, 
nicht mit der Realität überein. Dann werden Berechnungsgrundlagen aus 
solchen Vorfällen wieder angepasst, bis es wieder knallt. Und so weiter. 
Oft wird auch ganz ohne Redundanz "gefahren". Beim zitierten 
"Hoover-Brand" war wohl genug Redundanz vorhanden.
Aber wenn alles auf Volltouren ausgelastet ist, kurz vor der 
Überlastung, und dann noch ein weiterer Faktor dazukommt, sieht das 
schon nicht mehr so rosig aus. Und genau das war eben beim oben im 
Thema-Anfang stehenden Ereignis der Fall.
Ich wehre mich gegen die Behauptung, dass es in Amerika keine 
Trafobrände gegeben hätte.
Andererseits ist in den Medien die Sache mit dem Stromausfall in Kanada 
schon so dramaturgisch aufbereitet worden, dass es so auch nicht ganz 
stimmt. Das ärgert mich auch immer.
Das Einzige, was mir zugänglich war, ist der 
Kurzwellenbereich-Mitschnitt.
Und das da was nicht stimmte, kann man ja deulich hören.
Einige Amateurfunker kriegten das auch mit und sagten, dass die Russen 
wohl wieder eine Atombombe gezündet hätten. Dies Argument war aber 
schnell vom Tisch.

ciao
gustav

von (prx) A. K. (prx)


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Karl B. schrieb:
> Leider stimmt die statistisch errechnete Lebensdauer wie man sieht,
> nicht mit der Realität überein.

Und? Es ist das Wesen solcher Statistiken, nichts über den Einzelfall 
auszusagen. Versicherungen sind sehr gut darin, die vorraussichtliche 
Restlebensdauer deiner Kohorte zu berechnen. Das führt aber nicht dazu, 
dass bei deinem Besuch am Alleebaum der Baum ausweicht, bloss weil du 
ohne ihn gemäss Statistik noch ein paar Jahre hättest.

Obendrein haben Statistiken ziemliche Probleme mit bestimmten seltenen 
Wasservögeln. Den Schwarzen Schwänen.

: Bearbeitet durch User
von DSGV-Violator (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Ja eben. Dann schaltet die Sicherheitseinrichtung ab. Das bedeutet zwar
> Stromausfall, aber eben kein Abbrennen oder gar explodieren des Trafos.
> Und genau DARUM ging es am Anfang dieser Diskussion.


Die Sicherheitseinrichtungen funktionieren auch bei Angriffen mit 
speziell entworfenen Anti-E-Werk aka Graphit-Bomben, wie man beim 
Serbien Krieg 1999 festsstellen musst.

Der Nato war es irgendwann zu blöde zuzusehen wie die Serben die 
HV-Infrastruktur nach massiven Kurzschlußen immer wieder intakt setzen, 
das sie es dann mit herkömmlichen Sprengtbomben platt machten:
https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/welt-europa/weltpolitik/369427_In-weiten-Teilen-gingen-die-Lichter-aus.html

Ähnliches gilt für EMP und andere Schauermärchen, die Sicherung wird 
aktiv und verhindert das aus aus der Störung 'ne Zerstörung wird.

von (prx) A. K. (prx)


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Karl B. schrieb:
> schon so dramaturgisch aufbereitet worden, dass es so auch nicht ganz
> stimmt. Das ärgert mich auch immer.

Weshalb ich zum Ereignis von 1989 zwei Links präsentierte, die nicht 
nach dramaturgisch optimierter Medienberichterstattung aussehen.

Dazu müsstest du dich nun, ausgehen von dem Bericht über den 
Hoover-Brand und den darin enthaltenen Identifikationsmerkmalen, nach 
dem Ergebnis der erwähnten Untersuchung umsehen. Ist halt mehr Arbeit.

: Bearbeitet durch User
von DSGV-Violator (Gast)


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> > Und explodierende Trafos sind in Amiland garnicht so selten.

Explosion und Abbrand sind nicht dasselbe, gerade die Maschinentrafos 
sind so gebaut und aufgestellt, das sie "in Ruhe abbrennen".

https://de.wikipedia.org/wiki/Maschinentransformator


PS: Auch beim Panzerbau kann man darauf achten, das der Munibunker 
ab-brennt und nicht explodiert wie kürzlich gut im Osten zu sehen war.

von (prx) A. K. (prx)


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DSGV-Violator schrieb:
> Ähnliches gilt für EMP und andere Schauermärchen, die Sicherung wird
> aktiv und verhindert das aus aus der Störung 'ne Zerstörung wird.

Transformatoren sind zwar kein Transistoren. Aber könnte es sein, dass 
es in dieser Leistungsklasse bestimmte Ereignisse gibt, bei denen die 
Reihenfolge ähnlich ist? Bei denen der Transformator mindestens so 
schnell ist wie die real verbaute Sicherung?

: Bearbeitet durch User
von DSGV-Violator (Gast)


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> Aber könnte es sein, dass
> es in dieser Leistungsklasse bestimmte Ereignisse gibt, bei denen die
> Reihenfolge ähnlich ist? Bei denen der Transformator mindestens so
> schnell ist wie die real verbaute Sicherung?

Das wäre ein Konstruktionsfehler sondersgleichen. Machinentrafos werden 
seit über hundert Jahren unter den strengen Augen der Aufsichtsbehörden 
geprüft und abgenommen. Da ist bspw. träges Öl drin, das auch zur 
Funkenlöschung verwendet wird etc. pp.

https://de.wikipedia.org/wiki/Transformatoren%C3%B6l
https://de.wikipedia.org/wiki/Buchholz-Relais


Und wie schnell kann ein tonnenschweres massives Teil überhaupt werden, 
vergleich mal deine Sprunghöhe nackig und mit 3 Zementsäcken auf der 
Schulter ;-)

von (prx) A. K. (prx)


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DSGV-Violator schrieb:
> Ähnliches gilt für EMP und andere Schauermärchen, die Sicherung wird
> aktiv und verhindert das aus aus der Störung 'ne Zerstörung wird.

Wie schnell trennen Sicherungen bei solcher Technik? Und zwar nicht die 
theoretisch möglichen und vielleicht sauteuren Sicherungen, sondern die 
real verbauten? Könnte es sein, dass man aus Kostengründen ein selten 
auftretendes Risiko für den Trafo in Kauf nimmt?
Beitrag "Re: Sonnenstürme Auswirkung"

DSGV-Violator schrieb:
> Das wäre ein Konstruktionsfehler sondersgleichen.

Ich bin mit dieser Technik nicht vertraut. Sicherungen allgemein dienen 
freilich nicht allein zur Verhinderung von Schaden an einem Bauteil, 
sondern auch zur Verhinderung eines grösseren Schadens trotz des bei 
einem Ereignis auftretenden Defekts am Bauteils.

: Bearbeitet durch User
von DSGV-Violator (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:

> Ich bin mit dieser Technik nicht vertraut. Sicherungen allgemein dienen
> freilich nicht allein zur Verhinderung von Schaden an einem Bauteil,
> sondern auch zur Verhinderung eines grösseren Schadens trotz des bei
> einem Ereignis auftretenden Defekts am Bauteils.

Dann nennt man das gerne "Sollbruchstelle".
In gewisser Weise ist schon ein PKW voll mit solchen "Sollbruchstellen", 
das heisst dann "Knautschzone".

https://de.wikipedia.org/wiki/Sollbruchstelle
https://de.wikipedia.org/wiki/Knautschzone

von Gerhard O. (gerhard_)


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von (prx) A. K. (prx)


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Wer den oben genannten abgebrannten Trafo darin sucht: Der stand in 
Salem, NY, also in den USA.

: Bearbeitet durch User
von Jörg K. (joergk)


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(prx) A. K. schrieb:
> Ich bin mit dieser Technik nicht vertraut. Sicherungen allgemein dienen
> freilich nicht allein zur Verhinderung von Schaden an einem Bauteil,
> sondern auch zur Verhinderung eines grösseren Schadens trotz des bei
> einem Ereignis auftretenden Defekts

Sicherungen sind bei großen Trafos (>1MVA) im Allgemeinen nicht verbaut.
In Umspannwerken sitzen auf der Oberspannungsseite Leistungsschalter 
eindrucksvoller Größe.

Ausgelöst werden die über Schutzrelais.

von (prx) A. K. (prx)


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Und wie schnell sind die? Eines der Dokus besagt, dass Sättigung bereits 
in einer halben Periode den Trafo himmeln kann.

von Jörg K. (joergk)


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(prx) A. K. schrieb:
> Und wie schnell sind die? Eines der Dokus besagt, dass Sättigung bereits
> in einer halben Periode den Trafo himmeln kann.
In der Kurzschluss-Stufe erfolgt das Auslösekommando innerhalb einiger 
ms. Da kommt die Verhzugszeit des Schalters 50ms dazu. Ein paar 
Halbwellen kommen also schon zusammen. Große Trafos sind allerdings für 
Kurzschlußdauern von 1..2s spezifiziert. Das heißt leider aber nicht, 
saß das immer gut geht (einige Kurzschlüsse an 1,8MVA-Trafos habe ich 
erlebt bzw. war 5min später vor Ort, die sind Trafoseitig gut gegangen).

von DSGV-Violator (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> Und wie schnell sind die? Eines der Dokus besagt, dass Sättigung bereits
> in einer halben Periode den Trafo himmeln kann.

In welcher Kausalkette?
Mit der Sättigung steigt der Strom, mit dem Strom die Thermische 
Energie, aber wegen der hohen kalorischen Masse (ölgekühlt) steigt die 
Temperatur eher langsam. Und steigende Temperatur bedeudet nicht 
Explosion. Dazu bedarf es noch einer explosiven Atmosphäre.

Beitrag "Stromverlauf Transformator bei Sättigung"


Oder soll "himmelnde Sättigung" besagen, das es den guten Trafo 
"Magnetisch" zerlegt?! So wie im MRT?

Beitrag "Magnetfeld und MRT-Installation"

von (prx) A. K. (prx)


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DSGV-Violator schrieb:
> In welcher Kausalkette?

Siehe Link in
Beitrag "Re: Sonnenstürme Auswirkung"

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Das Problem bei Hochspannungs-Leistungstransformatoren ist nicht die 
thermische Belastung bei einem Kurzschluss über 'ne Sekunde, sondern die 
dabei auftretenden magnetischen Kräfte. Gerade bei 
Maschinentransformatoren, wo sowieso schon eine extreme Leistung bei 
relativ wenig Spannung (die Ausgangsspannung eines 1400MVA-Generators 
eines AKW-Blocks beträgt nur 35..37kV) anliegt, liefert der Generator 
bis zur Abschaltung dabei so viel Strom, daß die Wicklung von ihrem 
eigenen Magnetfeld zerquetscht wird.

Bei Transformatoren im Übertragungsnetz ist das Problem nicht ganz so 
extrem, die Leitungen sind hochohmiger als die Transformatoren und 
dadurch bricht die Klemmspannung ein. Der Strom ist viel geringer als er 
bei Nennspannung wäre, es wird vergleichsweise wenig Wärme im Trafo 
frei.

von Kilo S. (kilo_s)


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Falk B. schrieb:
> Das bedeutet zwar Stromausfall, aber eben kein Abbrennen oder gar
> explodieren des Trafos.
> Und genau DARUM ging es am Anfang dieser Diskussion.

Wo?

Schaden anrichten und explodieren oder Abbrennen sind ja wohl ganz 
unterschiedliche Dinge.

Abgesehen davon das nicht nur das Transportnetz sondern eventuell daran 
angeschlossene Geräte in Haushalten, Krankenhäusern, Behörden und 
Industrie davon beschädigt werden könnten.(!)

Grrr...
Fetsgefahrener Sturkopf!

Mit solchen Menschen über Theorie zu reden ist wie einer Mauer das 
Radfahren beibringen zu Wollen.

von Falk B. (falk)


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Kilo S. schrieb:
> Falk B. schrieb:
>> Das bedeutet zwar Stromausfall, aber eben kein Abbrennen oder gar
>> explodieren des Trafos.
>> Und genau DARUM ging es am Anfang dieser Diskussion.
>
> Wo?

Hier!

Beitrag "Re: Sonnenstürme Auswirkung"

Und hier.

Beitrag "Re: Geomagnetische Stürme, Carrington Ereignis und Abschirmung"

> Schaden anrichten und explodieren oder Abbrennen sind ja wohl ganz
> unterschiedliche Dinge.

Eben!

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> einer Mauer das Radfahren beibringen
Wenn das die Alternative zum Versuch einer
Diskussion auf Augenhöhe mit Falk ist? - Schaffe ich.

: Bearbeitet durch User
von Karl B. (gustav)


Angehängte Dateien:

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Rein akustisch über Kurzwelle.

ciao
gustav

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Karl B. schrieb:
> Rein

Bitte kein Falken zum Absturz bringen.

von DSGV-Violator (Gast)


Angehängte Dateien:

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(prx) A. K. schrieb:
> Falk B. schrieb:
>> Es muss
>> SEHR viel passieren, bis ein Großtrafo themmisch beschädigt wird!
>
> Seite 73: "strong evidence that GIC-induced half-cycle saturation of
> transformers can indeed produce enough heat to severely damage or even
> destroy exposed large power transformers." Mit Bild.
> https://irp.fas.org/eprint/geomag.pdf

Isses das im Anhang?

Also bei dem Trafo (1000 MVA) ist wohl die interne Isolation verbrannt 
und interne Leiter geschmolzen. Ursache "Lokale Überhitzung" und deren 
Ursache wird jetzt ausserhalb des Trafo-Kerns verortet:

" ... inflected because of the high levels of stray magnetix flux and 
circulating currents that were occuring outside the transformator Core 
due to half-cycle saturation ... "

Also weil der Trafokern für ne Halbwelle in die Sättigung ging traten 
ausserhalb des Kerns hohe Strome und Magnetfluß auf?!

Und der Text verweist weiter, das die Öl-Kühlung nicht ausreichend war 
"... Inspite beeing immersed in oil ... for cooling"
Folgend dann "when these fluxes ... concentrate an impinge on regions 
... not expected to receive such exposures for normal operation ..."

Also der Fluß konzentrierte sich auf Regionen die nicht dafür ausgelegt 
waren unter solchen bedingungen zu arbeiten?!

Daraus kann man jetzt zwei Fehlerquellen/Gegen-Massnahmen ableiten:
-Konstruktionsfehler, die Berechnung des Flusses für diesen Fall fehlte 
resp. die Ergebnisse flossen nicht in die Konstruktion ein
-Betriebsfehler, der Trafo hätte nicht zugeschaltet sein dürfen.
(was bei dem konkreten Boilden eventuell schwierig wird, weil der direkt 
an Generatorausgang des Reaktors hockt. Wenn man allerdings vorher 
simulieren kann, das dieses Trafogrossschwein ein Problem im Sonnenwind 
bekommt, hätte man IMHO schon die Leistung vorher drosseln können.

Da mal zwei Brochüren zu einem solchen "Oschi" (GSU ist wohl das 
englische Pedant zu Maschinentrafo)

https://new.abb.com/docs/default-source/ewea-doc/generator-step-up-and-system-intertie-power-transformers.pdf

https://www.daelimtransformer.com/gsu-transformer.html

von Karl B. (gustav)


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Hühnerfutter gefällig?
komm bi bi bi ;-)

https://www.vde-verlag.de/proceedings-de/455353073.html

ciao
gustav

P.S.:
So so. Gleich oben "Radio Issue" WWPC taucht also auch im Bericht auf.

: Bearbeitet durch User
von DSGV-Violator (Gast)


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Bei Beitrag "Re: Sonnenstürme Auswirkung"

sind  mir beim zitieren Tippfehler unterlaufen.
Bspw. "concentrate an impinge" statt "concentrate and impinge". Also am 
besten im angehangen Original lesen.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Naja das schrieb ich doch schon ganz oben und jemand hat auch gut 
gezeichnet was da passiert. Das ist auch nicht nur eine einzige 
Halbwelle, denn die Effekte mit den niedrigfrequenten induzierten 
Strömen bauen sich relativ langsam auf, halten über Stunden an und 
flauen dann wieder ab wenn die Front des Sonnensturms vorüber ist. Wenn 
ich das recht in Erinnerung habe, bewirkt das Auftreffen der Front die 
stärksten/schnellsten Änderungen im Erdmagnetfeld.

Und ja, man muss den Trafo natürlich abschalten wenn man Probleme 
bemerkt (starke Überlastung während einer Halbwelle aufgrund von 
Sättigung). Schließlich ist ja bekannt, daß es ein erdmagetischer Sturm 
ist, das weiß man bei starken Ereignissen mindestens 18 Stunden vor dem 
Eintreffen auf der Erde. Wenn man versucht, das mit Ach und Krach laufen 
zu lassen bis es knallt, dann darf man sich nicht wundern, wenn das 
irgendwann auch passiert. Ich würde annehmen, daß man die Auswirkungen 
auf moderne Stromnetze damals evtl. noch unterschätzt hat bzw. nicht gut 
genug kannte. Aber ein paar Stunden abschalten ist besser als wochenlang 
reparieren.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Ben B. schrieb:
> Aber ein paar Stunden abschalten ist besser als wochenlang
> reparieren.

Das passiert erst, wenn ein Schaden erlebt und erlitten wurde. Vorher 
wird das von der Leitung nicht akzeptiert, wenn das eigene technische 
Personal warnt.

von (prx) A. K. (prx)


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Dieter D. schrieb:
> Das passiert erst, wenn ein Schaden erlebt und erlitten wurde. Vorher
> wird das von der Leitung nicht akzeptiert, wenn das eigene technische
> Personal warnt.

Und danach rechnet man aus, was die diversen Varianten kosten und wie 
wahrscheinlich sie sind. Und akzeptiert manche sehr seltenen Szenarien. 
Ist ganz klar höhere Gewalt und fällt sehr wahrscheinlich nicht in die 
eigene Verantwortung, sondern allenfalls in die eines Nachfolgers.

: Bearbeitet durch User
von DSGV-Violator (Gast)


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Dieter D. schrieb:
> Ben B. schrieb:
>> Aber ein paar Stunden abschalten ist besser als wochenlang
>> reparieren.
>
> Das passiert erst, wenn ein Schaden erlebt und erlitten wurde. Vorher
> wird das von der Leitung nicht akzeptiert, wenn das eigene technische
> Personal warnt.

So einfach ist das auch nicht. Beim Dichtungsring des SpaceShuttle weiss 
eigentlich jedes Kind, das der bei Frost nicht elastisch genug ist. Und 
auch aus der Vergangenheit wusste man das. Aber da der Ring nicxht auf 
der Liste der kritischen Bauteile auftauchte entschied sicxh das 
Managment ganz nach der vorher als verbindlich abgenickten 
Geschäftsordnung, das Bedenken wegen tiefen temperaturen und  O-Ring 
hier nicht als kritisch anzusehen ist. ..

Und manche behaupten, es sind die Maulesel der Alten Römer die Schuld am 
Desaster tragen.


https://de.wikipedia.org/wiki/Challenger-Katastrophe#Das_Challenger-Ungl%C3%BCck
https://scientific.at/2014/roe_1421.php

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Naja das passiert halt, wenn man sich seiner Sache zu sicher ist und die 
Gefahren ignoriert, etwa weil man schlicht nicht weiß, daß es 
schiefgeht... das berühmte Neuland, die Lernkurve... kann man nennen wie 
man will.

Bei der Challenger ist auch nicht unbedingt das eingetreten, was die 
zweifelnden Wissenschaftler erwartet hatten. Die Dichtringe haben zwar 
tatsächlich versagt und die Katastrophe verursacht, aber die 
Wissenschaftler hatten mit einer Explosion des Shuttles noch auf der 
Rampe gerechnet, unmittelbar beim Zünden der Booster und nicht erst 73 
Sekunden nach dem Start.

Es gab auch Vorfälle, wo vorher tatsächlich niemand wusste, daß das 
schiefgehen könnte. Bestes Beispiel der Atomtest Castle Bravo. Die Bombe 
war die erste Kernfusionsbombe mit festem Kernbrennstoff 
(Lithiumdeuterid), welcher aus zwei Isotopen bestand, Lithium-6 und 
Lithium-7. Das Lithium-6 war der eigentliche Kernbrennstoff der 
Fusionsstufe, das Lithium-7 sollte nicht an der Reaktion teilnehmen. Man 
wusste nicht, daß Lithium-7 während der Reaktion ein Neutron abgibt - 
und es damit zu Kernbrennstoff wird. Die Bombe entwickelte daraufhin 
anstatt 6 Megatonen vorhergesagter Sprengkraft satte 15 Megatonnen, das 
2,5fache der Vorhersage. Als Folge davon hat man sich durch die nun zu 
geringen Sicherheitsabstände fast selbst damit weggepustet und es kam zu 
so starkem Fallout, daß man sich selbst und ein japanisches Fischerboot 
dadurch verstrahlte. Der Test Castle Romeo ein paar Tage später 
verwendete ein geringfügig schwächeres Design, erzeugte aber ebenfalls 
11 Megatonnen Sprengkraft anstelle der vorausgesagten 4 Megatonnen. Die 
Mark 17/24 Bomben kann man daher getrost als Fehlschlag bezeichnen, sie 
waren nun deutlich zu groß und viel zu klobig als man brauchen konnte 
und sie wurden nur drei Jahre nach ihrer Indienststellung schon wieder 
ausgemustert.

von Kilo S. (kilo_s)


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Für mich ist das wie mit einem plötzlichen Vulkanausbruch.

Um es scherzhaft zu formulieren: wenn die Sonne irgendwann mal einen 
Auswurf hat, wie ein mit Fastfood und Bier vollgestopfter Mensch... Sind 
wir die sprenkel am Rande der Schüssel.

von DSGV-Violator (Gast)


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Kilo S. schrieb:

> Um es scherzhaft zu formulieren:

Auch wenn es ein Scherz ist, könnte man wenigstens die Astronomischen 
Verhältnissen in Betracht ziehen und mal die Wahrscheinlichkeit 
überschlagen das ein Pfurz aus 150 Mio km Entfernung einen Ball mit ca 
6400 km durchmesser trifft und was von den Pfurz dann noch "riechbar" 
ist ... Schliesslich sind wir hier doch in einem Forum mit technischen 
Anspruch.

von Kilo S. (kilo_s)


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DSGV-Violator schrieb:
> und mal die Wahrscheinlichkeit überschlagen das ein Pfurz aus 150 Mio km
> Entfernung einen Ball mit ca 6400 km durchmesser trifft und was von den
> Pfurz dann noch "riechbar" ist

Genau das ist ja das Problem, wir Wissens nicht.

Es kann genau jetzt plötzlich passieren das die Sonne einen riesengrosen 
unvorhersehbaren Auswurf hat. Eben wie bei einem Vulkan, da gibt's auch 
manchmal Ausbrüche die nicht vorhergesagt waren.

Das kannst du nicht berechnen.

von (prx) A. K. (prx)


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Es ist genau wie beim Furz: Man hört ihn, bevor man ihn riecht, weil die 
Schallwellen schneller als sind, als sich das Gas ausbreiten kann.
Beitrag "Re: Sonnenstürme Auswirkung"

: Bearbeitet durch User
von Kilo S. (kilo_s)


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(prx) A. K. schrieb:
> Es ist genau wie beim Furz: Man hört ihn, bevor man ihn riecht

Das wir das ganze vor Eintreffen mitbekommen ist ja auch schön und gut.
Bringt nur nichts wenn wir das wissen und aufgrund der Intensität 
trotzdem hilflos dastehen. Wenn (!) ein Ereignis auftreten würde das 
stark genug wäre um auch Geräte die nicht am Versorgungsnetz hängen zu 
beschädigen, bringt es nur den wenigsten etwas das 18 Stunden vorher zu 
wissen.

Wasserfest in Alufolie verpackte und verbuddelte Geräte wären dann 
mangels Infrastruktur auch erst Mal nutzlos. Falls das ausreichend 
Schutz gewährleisten würde.

Und sowas ist nun mal nicht mit Modellen und Berechnungen Vorherzusagen.

: Bearbeitet durch User
von Jonny O. (-geo-)


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Kilo S. schrieb:
> das
> stark genug wäre um auch Geräte die nicht am Versorgungsnetz hängen zu
> beschädigen

Die Effekte eines Sonnensturms sind eher für sehr große Leiterstrukturen 
(Versorgungsnetze) relevant, da die Magnetfeldänderungen sehr langsam 
ablaufen. Im Gegensatz zu einem EMP (Atomwaffe), bei dem sich das 
elektromagnetische Feld im Nanosekundenbereich ändert und dann auch sehr 
kleine Strukturen betroffen sind.

: Bearbeitet durch User
von Karl B. (gustav)


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Hier noch eine Google Übersetzung von Seite: des Dokuments oben.

"...Während des Zusammenbruchprozesses Das Stromnetz von Quebec wurde 
dauerhaft beschädigt. Der unkontrollierte Betrieb von Leistungsschaltern 
in schneller Folge im gesamten Stromnetz, die das Feuer noch weiter 
anheizten
vorübergehende Überspannungen (Lastrückhalteüberspannungen) an 
bestimmten Punkten im Netz, Dies führte zu dauerhaften Schäden an zwei 
735-kV-Transformatoren an der LG4-Station in der James Bay-Komplex, ein 
735-kV-Nebenschlussreaktor in Nemiscau (auf halber Strecke zwischen 
James
Bay und Montreal) und der Ausfall eines 735-kV-Blitzableiters..."

Leider keine schönen Google Bildchen:
Nur sowas:
https://www.flickr.com/photos/axelrd/4906684538/in/photostream/

Also doch Trafos kaputt in CA. Nicht nur in USA Salem.

ciao
gustav

von DSGV-Violator (Gast)


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Kilo S. schrieb:
> DSGV-Violator schrieb:
>> und mal die Wahrscheinlichkeit überschlagen das ein Pfurz aus 150 Mio km
>> Entfernung einen Ball mit ca 6400 km durchmesser trifft und was von den
>> Pfurz dann noch "riechbar" ist
>
> Genau das ist ja das Problem, wir Wissens nicht.

Doch auch Wahrscheinlichkeiten, hier wohl eher Unwahrscheinlichkeiten 
kann man berechnen. Das heisst dann "Theoretisch möglich, praktisch 
Null."
Beispiel Perpetumm mobile, 2. Art., eigentlich die gesamte Thermodynamik

> Es kann genau jetzt plötzlich passieren das die Sonne einen riesengrosen
> unvorhersehbaren Auswurf hat. Eben wie bei einem Vulkan, da gibt's auch
> manchmal Ausbrüche die nicht vorhergesagt waren.
>
> Das kannst du nicht berechnen.

Das gibt es auch nicht. Bei Vulkanen muss immer erst eine Magmakammer 
voll laufen und das passiert über mehrere Wochen und das kann man auch 
gut beobachten. Sowas wie ein riesengroßer plötzlicher Vulkanausbruch 
gibt es nicht. Bei dem konkreten Ablauf gibt es dann Unwägbarkeiten, so 
bei St. Helena, der seitlich, statt senkrecht losging. Aber auch diese 
Möglichkeit war zumindest denen die Kamschatka kannten bewußt wurde aber 
von anderen schlicht ignoriert.

Beim Überschlagen der Gefährlichkeit einer Sonneneruption muss man eben 
die "Verdünnung" /Zerstreuung des dichten Plasmas berücksichtigen.

Ist halt so wie bei einer Explosion, steht man direkt daneben, haut's 
einen aus den Latschen, ist man 200m weg, wackelt nur kurz das 
Trommelfell.
Würde sich die Sonne an die Erdumlaufbahn ausdehnen, wäre die 
(Flächenbezogene) energiedichten nur noch 1/50000. Bei eine Protuburanz 
ist aber nur ein Bruchteil der Sonnenmasse im Spiel, das steckt die 
Atmosphäre locker weg. So wie die ca 100kt kosmisches Gestein, die 
täglich draufknallen. Und dann schirmt noch das Magnetfeld ... eine 
Gefahr durch koronalen Massenauswurf besteht schlicht nicht, auch nicht 
bei richtige großen: 
https://www.mdr.de/wissen/umwelt/sonne-schiesst-plasma-ins-all-interview-mit-sonnenphysiker-volker-bothmer-100.html. 
Anderfalls hättes es schon längst alle Wolken von der Venus rasiert, die 
ist ja bekanntlich deutlich näher dran.

von DSGV-Violator (Gast)


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Karl B. schrieb:
> Hier noch eine Google Übersetzung von Seite: des Dokuments oben.

Google Übersetzung  .. jajaja ein Quell unbändiger Scherze

> "...Während des Zusammenbruchprozesses Das Stromnetz von Quebec wurde
> dauerhaft beschädigt. Der unkontrollierte Betrieb von Leistungsschaltern
> in schneller Folge im gesamten Stromnetz, die das Feuer noch weiter
> anheizten

jajaja die Leistungschalter hüpften völlig unkontrolliert zwischen ON 
und OFF hin und her und heizten durch ihren wilden Tanz die Stimmung 
aehm Spannung weiter auf ...


> (Lastrückhalteüberspannungen)

Was soll das sein: "Last-rückhalte-über-spannungen" sowas wie die 
Kolbenrückzugsfeder beim Verbrennermotor ???? Oder der Schmerz, wenn man 
beim Urinieren vorne feste zudrückt ???

Google findet jedenfall diese zusammengestzte Substantiv nicht, 
typischer KI Übersetzungsunfall eben, damit kann man höchsten kleine 
Kinder erschrecken.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Hier noch eine Google Übersetzung
Das ist keine Übersetzung, das ist eine Verschlüsselung
oder Hash-Funktion. Lesen kann ich das jedenfalls nicht mehr.

von Jens B. (dasjens)


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Ben.B==Falk.B?

Inhaltlich kommt zumindest nicht mehr Inhalt rüber.

von Arno H. (arno_h)


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DSGV-Violator schrieb:
> Auch wenn es ein Scherz ist, könnte man wenigstens die Astronomischen
> Verhältnissen in Betracht ziehen und mal die Wahrscheinlichkeit
> überschlagen das ein Pfurz aus 150 Mio km Entfernung einen Ball mit ca
> 6400 km durchmesser trifft und was von den Pfurz dann noch "riechbar"
> ist ... Schliesslich sind wir hier doch in einem Forum mit technischen
> Anspruch.

Welchen Planeten meinst du?

Arno

von Falk B. (falk)


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Arno H. schrieb:
>> Auch wenn es ein Scherz ist, könnte man wenigstens die Astronomischen
>> Verhältnissen in Betracht ziehen und mal die Wahrscheinlichkeit
>> überschlagen das ein Pfurz aus 150 Mio km Entfernung einen Ball mit ca
>> 6400 km durchmesser trifft und was von den Pfurz dann noch "riechbar"
>> ist ... Schliesslich sind wir hier doch in einem Forum mit technischen
>> Anspruch.
>
> Welchen Planeten meinst du?

Ja mei, er hat halt Durchmesser und Radius der Erde verwechselt. Soll 
vorkommen, ohne daß Selbige untergeht.

Die projezierte Fläche der Erde in ihrer Umlaufbahn um die Sonne beträgt 
~113e6 km^2, das sind aber nur ~4e-8%, 4e-4ppm, 4e-1ppb oder 1:2,5 
Milliarden der Kugeloberfläche der Erdumlaufbahn.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Ben.B==Falk.B?
Diesen Vergleich empfinde ich als strafbare Beleidigung.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Dann schreib doch einfach 0

von DSGV-Violator (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Arno H. schrieb:
>>> Auch wenn es ein Scherz ist, könnte man wenigstens die Astronomischen
>>> Verhältnissen in Betracht ziehen und mal die Wahrscheinlichkeit
>>> überschlagen das ein Pfurz aus 150 Mio km Entfernung einen Ball mit ca
>>> 6400 km durchmesser trifft und was von den Pfurz dann noch "riechbar"
>>> ist ... Schliesslich sind wir hier doch in einem Forum mit technischen
>>> Anspruch.
>>
>> Welchen Planeten meinst du?

Die 150 Mio km sollten doch als gerundeter Werter des durchschnittlichen 
AQbstands Erdde-Sonne bekannt sein, auch als "Astronomische Einheit" 
bekannt.
> Ja mei, er hat halt Durchmesser und Radius der Erde verwechselt. Soll
> vorkommen, ohne daß Selbige untergeht.

Ja da sollte "Radius" statt Durchmesser stehen, mein Verwechsler


> Die projezierte Fläche der Erde in ihrer Umlaufbahn um die Sonne beträgt
> ~113e6 km^2, das sind aber nur ~4e-8%, 4e-4ppm, 4e-1ppb oder 1:2,5
> Milliarden der Kugeloberfläche der Erdumlaufbahn.

Genau, einfach das Ganze mal überschlagen als grobe Abschätzung der 
Trefferwahrscheinlichkeit. Dann kann man sich noch weiter der Realität 
annähern, indem man abschätzt was von der Energiedichte nach der 
Reisezeit übrigbleibt. Und ob es eine Vorzugsrichtung beim Aussstoß 
gibt.

von Karl B. (gustav)


Angehängte Dateien:

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Hi,
nochmal Bildchen gucken:
Ähhm, wo ist das mitlaufende Erdungsseil (Blitzschutz) wie bei den 
Deutschländern?("Niederländer" haben sogar drei Seile ganz 
außen...afaik)
Würde sowas in der Art nicht auch den GIC-Effekt zumindest etwas 
abmildern, oder im Gegenteil noch was reininduzieren?
Eure Meinung ist gefragt.

ciao
gustav

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Wegrationalisiert. Man verlässt sich in amerikanischen Stromnetzen eben 
auf die Überspannungsableiter bzw. Kurzunterbrechung mit automatischer 
Wiedereinschaltung. Das machen die sogar mit ihren Mittelspannungsnetzen 
um Äste aus den Freileitungen zu brennen, dadurch kommen die tollen 
Flacker-Videos zustande. Die Netze sind im ländlichen Gebiet auch sehr 
viel schwächer ausgelegt als hierzulande bzw. wir haben gar nicht so 
dünn besiedelte Gebiete wie die in Nordamerika.

Ob ein Erdseil was bringen würde... weiß nicht, vermutlich nicht viel, 
die haben keine so hohen Querschnitte und können nicht bei Überlast 
abgeschaltet werden, evtl. würden sie bei starken Ereignissen mit großer 
Potentialverschiebung sogar wegbrennen.

von Karl B. (gustav)


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von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Die gibt's in Mitteldeutschland "Zone" auch. Werden hier als russische 
bezeichnet. Die Größe mag unterschiedlich sein.

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