Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Mikrotaster und Gehäuse


von Mirko (mirkomikro)


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Hallo,

Ich wollte euch mal fragen, wie ihr Mikrotaster in euren Projekten 
verbaut.
In Standard Plastikgehäusen oder Holz ist es unmöglich. Und selbst mit 
3D Drucker ist es schwierig passende Gehäuse und Tastenabdeckungen 
herzustellen.


Einfacher wäre es natürlich Taster mit Gewinde zu kaufen aber die Mikros 
habe ich zu genüge da...

von Rainer W. (rawi)


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Mirko schrieb:
> In Standard Plastikgehäusen oder Holz ist es unmöglich.

Warum eigentlich?
Die Taster sitzen auf einer Platine, die entweder von hinten gegen die 
Frontplatte geschraubt ist oder eine abgewinkelte Tastervariante sitzt 
am Platinenrand. In der Frontplatte sind Löcher und die Aktuatorlänge 
ist passend zur Frontplattendicke gewählt.

Mirko schrieb:
> ... aber die Mikros habe ich zu genüge da...

Zum Glück gibt es hunderte Varianten.

Mit 3D-Druck brauchst du ein über ein "Scharnier" angekoppeltes 
Bedienflächenelement (mit umlaufendem Profil als Staubschutz), dass z.B. 
über einen Stößel den Kontakt zum Aktuator herstellt und außen auf der 
Frontplatte sitzt.

: Bearbeitet durch User
von Peter N. (alv)


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Mirko schrieb:
> Ich wollte euch mal fragen, wie ihr Mikrotaster in euren Projekten
> verbaut.

Taster auf Platine,
Platine hinter Frontplatte befestigen,
Taster durch die Frontplatte mit passenden Stößeln betätigen.

von Michael B. (laberkopp)


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Mirko schrieb:
> ihr Mikrotaster in euren Projekten verbaut

Kommt auf die Mikrotaster an. Denn, Überraschung: es gibt mehr als 1 
Variante, auch wenn du bisher nur 1 zu kennen scheinst.

https://www.ebay.de/itm/174292800685

Am Besten macht man das so, wie die Industrie auch: auf eine Platine 
löten die hinter der Frontplatte sitzt, und entweder den Stössel durch 
die Frontplatte ragen lassen, eine Frontplattenfolie drüber legen, oder 
extra Plastiktastenkappen dazwischenbauen.

Denn eines möchte die Industrie auf keinen Fall: jemanden mühsam jeden 
Taster durch ein Loch stecken und festschrauben lassen und dann noch 
Kabel anlöten.

von Mirko (mirkomikro)


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Rainer W. schrieb:
> Die Taster sitzen auf einer Platine, die entweder von hinten gegen die
> Frontplatte geschraubt ist oder eine abgewinkelte Tastervariante sitzt
> am Platinenrand. In der Frontplatte sind Löcher und die Aktuatorlänge
> ist passend zur Frontplattendicke gewählt.

Im Umkehrschluss lese ich aus deinem Post, dass du zu deinem Gehäuse 
immer die passenden Mikrotaster dazu bestellst. Das ist natürlich eine 
Lösung



Peter N. schrieb:
> Taster auf Platine,
> Platine hinter Frontplatte befestigen,
> Taster durch die Frontplatte mit passenden Stößeln betätigen.

Dann hast du entweder ein Gehäuse mit Gewinde im "Innenraum" damit du 
die Platine gegenschrauben kannst, oder du bohrst durch das Gehäuse und 
hast auf der Frontseite sichtbare Schrauben?



Michael B. schrieb:
> Denn, Überraschung: es gibt mehr als 1
> Variante, auch wenn du bisher nur 1 zu kennen scheinst.

Interessant es gibt mehrere Taster? Überraschung: es gibt Menschen die 
mehr kennen als du zu meinen scheinst.



Meine Interesse bestand eigentlich an individuellen, kreativen Lösungen. 
So genannte "Bastel-Lösungen" Aber gut. Hier scheint alles eher 
professioneller zu sein.

: Bearbeitet durch User
von Ich A. (alopecosa)


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Mirko schrieb:
> Meine Interesse bestand eigentlich an individuellen, kreativen Lösungen.
> So genannte "Bastel-Lösungen" Aber gut. Hier scheint alles eher
> professioneller zu sein.

Warum soll man sich eine "Bastel-Lösung" ausdenken, wenn die etablierten 
"professionellen" Lösungen für den "Heimgebrauch" genauso einfach 
funktionieren?!


Druckt man sein Gehäuse selbst, kann man Aufnahmen für Einpressmuttern 
vorsehen, nimmt man kommerzielle Gehäuse guckt man halt das die nötigen 
Befestigungsmöglichkeiten vorhanden sind.

Wo ist also das genaue Problem?!

von Harald K. (kirnbichler)


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Mirko schrieb:
> Meine Interesse bestand eigentlich an individuellen, kreativen Lösungen.
> So genannte "Bastel-Lösungen"

Für einzelne Taster auch möglich: Man nehme eine alte Fernbedienung mit 
runden Knöpfen, entnehme die Silikonmatte, zerschneide sie (so daß man 
z.B. eine Tastenreihe erhält) und packe die zwischen Gehäuse mit 
Bohrungen und die Platine mit den (natürlich im passenden Raster) 
angeordneten Mikrotastern. Das Gehäuse muss notfalls durch ein 
hinterlegtes Brettchen ausreichend dick gemacht werden, damit die 
Gummistößel der Fernbedienungstastatur ausreichend seitlich geführt 
sind.

Die nächste Variante verwendet statt der zerfledderten Fernbedienung auf 
dem 3d-Drucker gedruckte Bedienknöpfe, die genauso von hinten in die 
Frontplatte eingesetzt werden.

Und wer Zugang zu einer Drechselmaschine hat, kann solche Knöpfe auch 
aus Holz anfertigen.

Wenn die vorhandenen Taster ausreichend lange Bedienstößel haben, kann 
man auch aus einem Stück Dübelholz entsprechende Kappen konstruieren, 
auf passende Länge absägen und auf der Rückseite ein Loch bohren, das 
eng genug ist, um auf die Bedienstößel zu passen.

Alternativ kann man auch 'ne Frontplattenfolie verwenden, die über 
Löcher in der Frontplatte geklebt wird, und hinter dem Loch verbergen 
sich die Taster, als Zwischenstück zwischen Taster und Folie kann auf 
die Folie wiederum ein Abschnitt Dübelholz aufgeklebt werden 
(Durchmesser kleiner als Frontplattenbohrung), und mit dem die 
Bedienunung auf den (Kurzhub!) Taster übertragen werden.

von Peter N. (alv)


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Mirko schrieb:
> Dann hast du entweder ein Gehäuse mit Gewinde im "Innenraum" damit du
> die Platine gegenschrauben kannst, oder du bohrst durch das Gehäuse und
> hast auf der Frontseite sichtbare Schrauben?

Hängt vom Gehäuse ab.
Schrauben (z.B. Linsenkopf) können auf einer Frontplatte auch gut 
aussehen.

Oder Senkschrauben und dann eine undurchsichtige Folie über die gesamte 
Frontplatte kleben (die Tasterstößel stehen dann nur als Gnubbel hoch).

Desweiteren gibt es viele Möglichkeiten innen an der Frontplatte 
Abstandshalter mit Gewindebohrungen anzukleben.

von Michael B. (laberkopp)


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Mirko schrieb:
> Interessant es gibt mehrere Taster? Überraschung: es gibt Menschen die
> mehr kennen als du zu meinen scheinst.

Nur DU scheinst nur 1 Variante zu kennen  sonst hättest du z.B. einen 
Link angegeben um deutlich zu machen, welche du meinst.


> Meine Interesse bestand eigentlich an individuellen, kreativen Lösungen.
> So genannte "Bastel-Lösungen"

Ach du Kacke, Heisskleber ? Fällt nach absehbarer Zeit wieder ab

Auf die Vorderseite des Gehäuses setzen, die Anschlussbeine durch Löcher 
ins Gehäuse stecken, und innen Kabel anlöten, die Lötperlen verhindern 
gleichzeitig dass der Taster nach vorne raus fällt ? Sieht halt blöd aus 
und ist nicht wasserfest.

Es gibt sicher noch mehr möglichen Pfusch.

von Rainer W. (rawi)


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Michael B. schrieb:
> ... und ist nicht wasserfest.

Wenn man die Löcher nicht zu groß bohrt, mit geeigneter Temperatur lötet 
und evtl. etwas "nachmodelliert", wird das zumindest IP64 ;-(

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Rainer W. schrieb:
> Wenn man die Löcher nicht zu groß bohrt und heiß genug lötet, wird das
> zumindest IP64 ;-(

Mit blanken aussenliegenden Anschlussdrähten würde ich das bezweifeln, 
zudem sind die Zaster selbst nicht dicht.

von Mirko (mirkomikro)


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Harald K. schrieb:
> Für einzelne Taster auch möglich: Man nehme eine alte Fernbedienung mit
> runden Knöpfen, entnehme die Silikonmatte, zerschneide sie (so daß man
> z.B. eine Tastenreihe erhält) und packe die zwischen Gehäuse mit
> Bohrungen und die Platine mit den (natürlich im passenden Raster)
> angeordneten Mikrotastern. Das Gehäuse muss notfalls durch ein
> hinterlegtes Brettchen ausreichend dick gemacht werden, damit die
> Gummistößel der Fernbedienungstastatur ausreichend seitlich geführt
> sind.

>>> Das ist mal eine geniale Idee. Die Dinger liegen ja imemr Haufenweise rum. Und 
bedruckt sind sie meistens auch. Das muss ich im nächsten Projekt gleich mal 
ausprobieren! Eine clevere Idee!


> auf dem 3d-Drucker gedruckte Bedienknöpfe
> Und wer Zugang zu einer Drechselmaschine hat

>>> Kleine Wohnung, leider kein Platz für solche Art von Gerätschaften.


> Alternativ kann man auch 'ne Frontplattenfolie verwenden,

Peter N. schrieb:
> Oder Senkschrauben und dann eine undurchsichtige Folie über die gesamte
> Frontplatte kleben (die Tasterstößel stehen dann nur als Gnubbel hoch).

>>> Welche Art von Folie benutzt du und mit welchem Drucker kann man diese 
verwenden?



Und zu guter letzt
Michael B. schrieb:
> Nur DU scheinst nur 1 Variante zu kennen  sonst hättest du z.B. einen
> Link angegeben um deutlich zu machen, welche du meinst.

>>> Ich gehe jetzt mal nicht weiter darauf ein, aber ich denke du hast selbst 
gemerkt, dass solche Kindergarten-Spielchen in einem Forum wie diesem nichts zu 
suchen haben. Auch wenn hier alles anonym ist, sollte man sich respektvoll 
verhalten und andere nicht für dumm verkaufen.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Moin,
Falls es interessiert:

Folgend sind Beispiele von mir. Das erste verwendet ITT Schadow LP 
Drucktaster hinter einer Plastikfolie. Zwischen Folie und Schalter 
befinden sich dünne Filzselbstklebescheibchen um die Tastenoberflächen 
filigran zu wölben. So sieht das von vorne aus:
https://www.mikrocontroller.net/attachment/51562/QT300_Frontpanel1b.jpg
Wenn man mit dem Finger über das Tastenfeld gleitet, spürt man schön die 
leichte Wölbung, was ihnen eine angenehme Haptik verleitet.

Im zweiten Beispiel verwende ich populäre LP Taster und Kappen wie sie 
in der Bucht häufig zu finden sind. Die Taster sind auf der LP 
Unterseite aufgelötet.
Beitrag "Ein Füllstandmesser auf Einperlungsbasis"
Man könnte auch hier Folien überkleben.

Hier ging ich ähnlich vor, allerdings mit Abstandsmontierung der Kappen:
Beitrag "Re: Zeigt her eure Kunstwerke (2017)"
Hier kann man im folgenden Beitrag die Montierung der Kappen sehen.
https://www.mikrocontroller.net/attachment/368459/Buttons2.jpg

In beiden Fällen verwendete ich Abacom Frontdesigner auf Spezialpapier 
aufgedruckt und mit Satinfolie beklebt. Im letzten Beispiel wurde aber 
graviert.

Andere Konstrukteure hier im Forum haben ihre diesbezüglichen Lösungen 
auf ihre Weise gut gelöst.

: Bearbeitet durch User
von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Mirko schrieb:
> In Standard Plastikgehäusen oder Holz ist es unmöglich.

Blödsinn. Auf Aliexpress schmeißen sie dich mit Tastenkappen für alle 
möglichen Bauformen zu. Kleine Auswahl
https://de.aliexpress.com/item/32890066634.html
https://de.aliexpress.com/item/32525398695.html
https://de.aliexpress.com/item/32770297469.html
https://de.aliexpress.com/item/32891579029.html

Und für dickes Frontplattenmaterial (Holz) oder wenn du einen weiten 
Abstand zwischen Platine und Frontplatte haben musst nimmst du Taster 
mit langem Schaft:
https://de.aliexpress.com/item/1005001629305461.html
https://de.aliexpress.com/item/32912263133.html

> Und selbst mit
> 3D Drucker ist es schwierig

Das ist jetzt mehr so ein 3D-Drucker Fanboy-Ding, oder?

Wenn du wirklich ein cooler Hecht sein möchtest, dann lässt du dir eine 
Folientastatur nach Maß fertigen. Preise sind leider deutlich gestiegen. 
Aber wenigstens fertigen dir chinesische Hersteller ein 
Einzelstück/Prototyp. Deutsche oder europäische Hersteller scheißen sich 
bei so was für Privatkunden ins Höschen.

https://www.jrpanel.com/switch/buy/

> Einfacher wäre es natürlich Taster mit Gewinde zu kaufen aber die Mikros
> habe ich zu genüge da...

Ach, DIESE Mikrotaster. Ja, genau DIE kennt jeder.

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