Hallo, ich würde gerne einmal in die Entwicklung mit FPGAs schnuppern. Jedoch bin ich da aktuell sehr erschlagen von der Auswahl. Gibt es ein "gutes" und günstiges Dev Board am Markt, welches sich in diesem Bereich an Einsteiger widmet? Am liebsten schon mit einigen IOs (LEDs, Taster, etc..) Im Bereich MC bin ich recht Fortgeschritten. In FPGA habe ich allerdings noch keinerlei Erfahrungen sammeln können. Ich würde auch ungern Preise in Höhe umme 300€ bezahlen wollen / können. (Ja ich weiß: Qualität kostet) Liebe Grüße René
Sipeed Tang Nano 9k (20€) oder 20k und bei Bedarf bau dir dein eigens PCB mit IO/buttons, etc. Klassische einsteiger boards sind Digilent Nexys serie jedoch kosten die deutlich mehr. Arrow Max 1000, tinyfpga, etc. gibt es auch noch.
Prinzipiell fand ich das Max1000 von Trenz ganz gut, aber so wie es aussieht ist das nicht mehr richtig zu bekommen!? Ansonsten finde ich die Boards von Terassic ganz cool. Beim DE0 hast du schon einen dicken Brocken für einen Einsteiger: https://www.terasic.com.tw/cgi-bin/page/archive.pl?Language=English&CategoryNo=139&No=593#contents Nach oben hin natürlich keine Grenzen. Die nächste Stufe: Beim DE10nano auch noch mit 2xA9 Cores als SoC. Erstes sehr günstig, falls erhältlich. Nachfolgende 2 unter 300€.
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> ich würde gerne einmal in die Entwicklung mit FPGAs schnuppern. Jedoch > bin ich da aktuell sehr erschlagen von der Auswahl. Wer in die "Entwicklung mit FPGA" reinschnuppern will, braucht kein FPGA-Board, weil der überwiegende Teil am PC ganz ohne Board geschieht und der gemeine FPGA-Entwickler 90% seiner Zeit verbringt sich mit den Tools (Vivado, Graphik, mentor Graphics, ...) rumzuschlagen. Also installiere eines dieser Tools (Quartus/Altera/intel scheint die Wahl der Billigheimer zu sein) und fang an Tuterials nachzustellen bis du ein ladbares Design hast. Wenn das per GUI-Stocherei kannst, wiederhole das Ganze ohne GUI, nur mit Scripten. Wenn das dann läuft, kennst die die Tools ausreichend genug, das man Dich auch mal unbeaufsichtigt FPGA erstellen lassen kann. > Gibt es ein "gutes" und günstiges Dev Board am Markt, welches sich in > diesem Bereich an Einsteiger widmet? Am liebsten schon mit einigen IOs > (LEDs, Taster, etc..) > Ich würde auch ungern Preise in Höhe umme 300€ bezahlen wollen / können. Der üblich Preis für neue Einsteiger Boards aka Starterkits liegt eher darunter so um die 100 €., bei Sonderaktionen oder ganz einfachen boards auch schon mal unter 50€. Hier sollte man allerdings nach einem Gebrauchten (erfahrungsgemäß meist unbenutzen) Board suchen und den Preis auf 25 bis 30 % runterhandeln. Hinweis: mit dem Board hören die Investitionen oft nicht aus, da braucht es auch Messequipment (Scope bspw.) Der Distri "Avnet" ballert öfters Einstiegsboard raus: https://www.avnet.com/wps/portal/us/products/avnet-boards/ Auch Trenz hat mal seine Boards über avnet vertickert: https://shop.trenz-electronic.de/de/Produkte/Trenz-Electronic/ https://shop.trenz-electronic.de/de/Produkte/Trenz-Electronic/MAX1000-Intel-MAX-10/ Wenn dir an diesem boards die Knöpfe fehlen, ja dann muss man die sich eben dran löten. So ist das eben im richtigen FPGA-Leben, da ist man sehr nah an der Hardwareentwicklung und weit weg von der Arduino-Bespassung. > Im Bereich MC bin ich recht Fortgeschritten. Das ist eher hinderlich, sinnvoller wären Erfahrungen in der Computerarchitektur und klassischen Logikdesign (TTL-Grab).> > In FPGA habe ich allerdings > noch keinerlei Erfahrungen sammeln können. Du kannst an den Erlebnissen mancher FPGA-Möchtegerns vor dir partizipieren, indem du alle Beiträge in diesem Unterforum exzerpierst: https://www.mikrocontroller.net/forum/fpga-vhdl-cpld Geht besser wenn man wenigstens die google Suchfunktion nutzt: https://www.google.de/search?q=site%253Amikrocontroller.net+FPGA+starterkit
Ich würde mich da just4fun anschließem, die HW brauchst Du eigentlich gar nicht, wenn's nur um das Reinschnuppern geht. Über die Simulation läßt sich nahezu alles erst mal ausprobieren, was allerdings neben der FPGA-Codiererei eben auch die Einarbeitung in die Simulations-Tools erfordert. Der riesen Vorteil der Simulation ist halt auch, dass man praktische jede Node und jedes Register erreicht, ohne das vorher auf irgend einen Pin geroutet zu haben. Weiter gibt es dann auch noch die Möglichkeit die Simulationen inkl. der Timing-Information aus dem Compiler zu fahren. Da bist du dann schon sehr nahe an der Realität. Bis wir den FPGA-Code das erste mal in HW laden sind erst mal zig Stunden Simulation in's Land gegangen.
N. M. schrieb: > Prinzipiell fand ich das Max1000 von Trenz ganz gut, aber so wie > es aussieht ist das nicht mehr richtig zu bekommen!? Das stimmt so nicht. Mit dem Kauf des Buches „FPGA für alle“ bekommt man einen Code mit dem man das Board direkt beim Verlag bestellen kann. Das Board ist dort lieferbar. Es gibt eine Kooperation zwischen Verlag und Trenz. In folgendem Thread gibt es näheres zu dem Buch: Beitrag "neues FPGA buch: "FPGA für alle""
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Rene K. schrieb: > ich würde gerne einmal in die Entwicklung mit FPGAs schnuppern. Jedoch > bin ich da aktuell sehr erschlagen von der Auswahl. Für Dein erstes Projekt kann ich die Lattice MachXO/XO2/XO3/XO3D empfehlen. Gründe dafür: - es gibt sie auch in kleinen, handhabbaren Gehäusen wie QFN36, QFN72 oder LQFP. BGA ist schon eine gewisse Hürde. - Es gibt die Teile als reine 3.3V Versionen. Bei den größeren Teilen brauchst Du immer noch weitere Spannungen für den Kern (1.2 oder 1.8V) und oft noch 2.5V für irgendwas anderes. Die Lattice-Teile sind da so einfach, wie es nur geht. 3.3V, Abblockkondensatoren, JTAG rausführen, gut. - Der JTAG-Programmer ist ein FT2232, da reicht notfalls auch irgendein China Breakout Board. Schau Dir die Schaltung des MachXO2 Breakout Boards an. - Sie sind günstig und lieferbar, und das ohne irgendwelche China-Quellen, einfach so bei Mouser, Digikey etc. Alternativ vielleicht noch die ice40 Serie, aber die habe ich bislang noch nicht selber eingesetzt. fchk
Maik D. schrieb: > Das stimmt so nicht. > Mit dem Kauf des Buches „FPGA für alle“ bekommt man einen Code mit dem > man das Board direkt beim Verlag bestellen kann. Meine Aussage bezog sich auf die Lagerbestände (0) bei Trenz direkt: https://shop.trenz-electronic.de/de/Produkte/Trenz-Electronic/MAX1000-Intel-MAX-10/
Frank K. schrieb: > Für Dein erstes Projekt kann ich die Lattice MachXO/XO2/XO3/XO3D > empfehlen. Weiterer Vorteil von Lattice: die IDE verbraucht gegenüber anderen Herstellern deutlich weniger Resourcen! Der Speicherplatzverbrauch bei mir: - Lattice Diamond 3.12 - ca. 6.5 GB - Xilinx Vivado 2023.1 - ca. 57 GB (schon abgespeckt)
Hallo, da auch ich mich erst unlängst in deiner Situation befand, teile ich mal meine Erfahrungen: An der Uni haben wir letztens mit der ZYNQ-7000 Reihe auf dem ZedBoard gearbeitet. Zwar ist dieses SoC für den Einstieg mehr als nur großzügig dimensioniert, aber aufgrund seiner hohen Popularität stehen zur Genüge Beispiele und Demos zur Verfügung. Auch das Blockdesign in Vivado macht die Erstellung von größeren Projekten etwas übersichtlicher und intuitiver. Einen Nachteil gibt es allerdings: Die Entwicklungsumgebung Vivado (& Vitis für den eingebetteten Prozessor) ziehen ganz schön Speicher (44GB bei mir) Günstigere Dev-Boards wären das Cora Z7 oder ein gebrauchets Zybo Z7. Damit hat man den vorteil dass alle Boardfiles und Constraint-Files leicht zur Verfügung stehen. PS: Meine Erfahrungen beschränken sich auf Xilinx, mit andernen Herstellern habe ich noch nicht gearbeitet, weshalb isch auch keine Vergleich machen kann. Sebastian
Wenn du nur ein wenig an > FPGAs schnuppern willst, reicht das kleinste Cyclone2 Board aus China (+ JTAG-Adapter). > Im Bereich MC bin ich recht Fortgeschritten. Aha, aber > einige IOs (LEDs, Taster bekommst du nicht an so ein Board angeschlossen? Wenn es etwas aktuelleres sein soll, was nur zum "Schnuppern" nicht unbedingt notwendig ist, dann vielleicht das hier: https://www.mikrocontroller.net/attachment/475474/beMicro_max10.jpg
Ich würde die Lattice ice40 Serie für den Einstieg empfehlen. Besonders bei den ice40 FPGAs, die icecube2 unterstützen, weil die IDE recht überschaubar ist und man sich dadurch eher aufs Entwickeln auf der Hardware, als auf die Tools konzentrieren kann. Boards gibt es ab 20 Euro, einen Programmer braucht man möglicherweise noch, ein USB Dongle, der SPI über einen FTDI Chip bereitstellt, soll wohl auch funktionieren.
Motopick schrieb: > Aha, aber >> einige IOs (LEDs, Taster > > bekommst du nicht an so ein Board angeschlossen? Doch doch, selbstverständlich. Auch genügend Testequipment habe ich zu Hause stehen. Ein Board ohne Löten wäre da aber natürlich um einiges eleganter. ☺️ Ich habe mir mal ein Protoboard mit einem MachX0 bestellt - das war preislich mit 50€ relativ angenehm. Dürfte dann nächste Woche eintreffen. Ich danke euch allen für die vielen Infos!
Gelegentlich gibt es boards zum reduzierten Studentenpreis, nennt sich gern "academic". Vor dem grossen Boom des Online-Versandes konnte man auch über manche Profs an preiswerte Boards kommen, das spart dann mal 100€, MWSt. und so. > An der Uni haben wir letztens mit der ZYNQ-7000 Reihe auf dem ZedBoard > gearbeitet. Zwar ist dieses SoC für den Einstieg mehr als nur großzügig > dimensioniert, aber aufgrund seiner hohen Popularität stehen zur Genüge > Beispiele und Demos zur Verfügung. Auch das Blockdesign in Vivado macht > die Erstellung von größeren Projekten etwas übersichtlicher und > intuitiver. Naja FPGA und SoC ist zweierlei und die Schnittmenge ist je nach Betrachtungsweise sehr gering. Statt FPGA-Module selbst zu entwickeln, werden da lediglichg fertige IP-Cores zusammengelickt und das Ganze gerät dann eher zu einem Mikrocontroller-Programmierproject (oder gar (Penta-)Linux-Project) was mit dem Anfangsfrage "Kennenlernen von Digitalentwicklung mit Verilog/VHDL/...)" kaum noch was zu tun hat. Beim Zybo bspw. kann man zwar mit der Hardwareumgebung reine FPGA-Componenten (Also ohne Nutzung der ARM-Cores) entwicklen und Synthetisieren, die werden aber nur flüchtig (als bit-Stream) in den Zynq configuriert, aber nicht permanent. Permanent (non-volatile) in den Flash packen benötigt neben den FPGA-HDL-Tools auch das Software-Development-Kit (SDK), weil eben der Boot vom Flash des SoC's ein mehrphasicer Process ist, der auch die ARM-Cores involviert auch wenn lediglich das in der (vor?)-etzen Phase geladenen Logic-design "aktiv" ist. reines FPGA-Design (bspw Spartan, Artic) ist IMHO nur halb so komplex wie ein SoC-Design.
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