Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Welches USB-Osszi oder Multimeter für 8h Spannungs-Logging?


von Markus S. (euroretter)


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Hallo Forum,

es geht darum, den zeitlichen Verlauf einer Gleichspannung (0 bis 5V) 
für ca. 8 Stunden am Tag aufzuzeichnen.
Dabei reicht es aus, die Spannung sekündlich aufzuzeichnen (8h *3600s = 
28800 Messwerte je Tag).

Erste Idee war, dass mit einem USB Oszilloskop zu machen, welches man am 
Notebook anschließt (Windows 10/11). Was würde sich hier emfpfehlen für 
250€ max?

Für diese Aufgabe könnte ich aber doch einfach auch ein Multimeter mit 
Logging Funktion und USB-Anschluss verwenden.

Was halte ihr von dem UNI-T UT61E+ (Preis aktuell kapp 120€), das mit SW 
auch für Windows kommt und damit auch gesteuert weden kann: 
https://meters.uni-trend.com/product/ut61plus-series/

Data Logging damit, YT-Video hier: 
https://www.youtube.com/watch?v=aG7u8poit58

So wie ich das sehe gibt es hier keine Beschränkung in Bezug auf die 
Länge der aufgezeichneten Daten?! Die Samples werden dirket im PC 
geloggt vermute ich und solange da Platz auf der SSD ist aufgezeichnet?!

Habt ihr noch andere Vorschläge?

Danke euch für jedes Feedback

von Marcel B. (mabu1)


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Je nach Genauigkeitsanforderungen kannst du dir natürlich auch mal den 
Artemis openlog ansehen - kannst du konfigurieren, kann über serielle 
Schnittstelle an den Rechner senden oder auch direkt auf SD speichern.

Gab es damals glaube ich um 20-30€

von Rainer W. (rawi)


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Markus S. schrieb:
> Habt ihr noch andere Vorschläge?

Arduino Nano, SD-Karte und evtl. ein Spannungsteiler.

Wie genau musst du überhaupt messen und mit welcher Auflösung?

von Thomas W. (goaty)


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Alternativ ein spezieller Spannungs-Datenlogger wie z.B. Lascar 
Electronics EL-USB-3.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Lascar Electronics EL-USB-3.

Den setze ich in der Firma fuer 4-20mA ein, tut.

Privat bin ich aber arm und beduerftig. Da nutze ich einen
Elitech RC-5 (war mal fuer 7Euro zu haben) wo ich den
Temperaturfuehler entfernt habe und stattdessen Spannungen
messe.

Vanye

von Vanye R. (vanye_rijan)


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Bei den aktuellen Preisen des Elitech RC5 lohnt es sich vermutlich
nicht mehr. Aber falls es mir einer nachmacht, man muss dann
die Messwerte umrechnen:
1
/**************************************************************************/
2
/* Rechnet Temperaturwerte in Einganspannung AD-Wandler um                */
3
/* Dabei wird auch die Linearisierung des NTC wieder rausgerechnet        */
4
/**************************************************************************/
5
double datalog::temperatur2voltage(double x)
6
{
7
    return ( 0.0000028464 * x*x*x - 0.00019211 * x*x - 0.02815 * x + 2.3234  );
8
}

Das macht als im Prinzip die Linearisierung des verwendeten NTCs
wieder Rueckgaengig.

Vanye

von Bauform B. (bauformb)


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Markus S. schrieb:
> Was halte ihr von dem UNI-T UT61E+ (Preis aktuell kapp 120€)

Die Messbereiche finde ich unpraktisch, für 24V braucht man den 
220V-Bereich, aber der reicht nicht für Netzspannung. Bei diesen 
Spannungen ist es nicht genauer als die billigen 161C/D.

Das UT*1*61E gibt's bei Reichelt

https://www.reichelt.de/multimeter-digital-20-000-counts-usb-hfe-ut-161e-p302792.html?&nbc=1

Kommentar zu einem anderen UniTrend Video:
1
@xistencestudios8904 2 years ago
2
Can you explain why the UT161E and the UT61E+ exist at the same time?
3
They look the same on the surface but haven't seen any reviews on the
4
UT161E. Did you make the safety worse or it's just a rebrand
5
6
@UniTrendTechnology 2 years ago
7
Hi Sir, they're same except the only difference that the UT161E
8
is CE certified, suitable for the European market.

https://www.youtube.com/watch?v=Fqc5c-_x8LA

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Markus S. schrieb:
> Erste Idee war, dass mit einem USB Oszilloskop zu machen, welches man am
> Notebook anschließt (Windows 10/11). Was würde sich hier emfpfehlen für
> 250€ max?
Nimm das billigste Picoscope:
- https://www.meilhaus.de/picoscope-2000.htm

: Bearbeitet durch Moderator
von Stephan S. (uxdx)


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nochmals die Frage nach der erforderlichen Genauigkeit.

Evtl tut es ja ein ESP8266/ESP32/Ardudingsbums, ggf mit einem besseren 
ADC dran als eingebaut ist

: Bearbeitet durch User
von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Lothar M. schrieb:
> Nimm das billigste Picoscope:

Wenn es um die billigste Lösung geht, werfe ich mal eine Soundkarten 
Oszi SW in den Raum.
Beitrag "kostenlose Soundkarten-Oszilloskop-Programme"

von Harald W. (wilhelms)


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Markus S. schrieb:

> es geht darum, den zeitlichen Verlauf einer Gleichspannung (0 bis 5V)
> für ca. 8 Stunden am Tag aufzuzeichnen.
> Dabei reicht es aus, die Spannung sekündlich aufzuzeichnen (8h *3600s =
> 28800 Messwerte je Tag).
> Für diese Aufgabe könnte ich aber doch einfach auch ein Multimeter mit
> Logging Funktion und USB-Anschluss verwenden.
>
> Was halte ihr von dem UNI-T UT61E+ (Preis aktuell kapp 120€), das mit SW
> auch für Windows kommt und damit auch gesteuert weden kann:

Hier im Forum gab es auch mal ne Beschreibung, wie man bei einem
Billigmultimeter von Lidl die Loggingfunktion nachrüstet.

von Ralf X. (ralf0815)


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Harald W. schrieb:
> Hier im Forum gab es auch mal ne Beschreibung, wie man bei einem
> Billigmultimeter von Lidl die Loggingfunktion nachrüstet.

Diese DMM sind bei Lidl schon länger auch online nicht mehr gelistet, 
also keinenfalls eine zeitnahe Alternative, wenn man keines hat.

von Harald W. (wilhelms)


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Ralf X. schrieb:

>> Hier im Forum gab es auch mal ne Beschreibung, wie man bei einem
>> Billigmultimeter von Lidl die Loggingfunktion nachrüstet.
>
> Diese DMM sind bei Lidl schon länger auch online nicht mehr gelistet,
> also keinenfalls eine zeitnahe Alternative, wenn man keines hat.

Ich dachte, das hätte ich erst letzte Woche bei Kaufland gesehen.
Vielleicht war das aber auch nur ein ähnliches und kein gleiches.

von Markus S. (euroretter)


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Rainer W. schrieb:
> Wie genau musst du überhaupt messen und mit welcher Auflösung?

Denke 0,1V langen als Genauigkeit.

von Markus S. (euroretter)


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Lothar M. schrieb:
> Nimm das billigste Picoscope:
> - https://www.meilhaus.de/picoscope-2000.htm

Danke für den Hinweis. Scheinen ja ziemlich bekannt zu sein diese 
PicoScopes.

von Jörg R. (solar77)


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Markus S. schrieb:
> es geht darum, den zeitlichen Verlauf einer Gleichspannung (0 bis 5V)
> für ca. 8 Stunden am Tag aufzuzeichnen.
> Dabei reicht es aus, die Spannung sekündlich aufzuzeichnen (8h *3600s =
> 28800 Messwerte je Tag).
>
> Habt ihr noch andere Vorschläge?
>
> Danke euch für jedes Feedback

Vielleicht kommt so etwas in Frage:

https://www.electronic-software-shop.com/bundles/usb-messwerterfassung-mit-acht-eingaengen-komplettset.html

..oder..

https://www.electronic-software-shop.com/hardware/spannung/usb-adc-8-eingaenge-12-bit-4095-v.html

..in Verbindung mit..

https://www.electronic-software-shop.com/elektronik-software/profilab-expert-40.html

Die Software gibt es auch bei Reichelt, etwas günstiger:

https://www.reichelt.de/pc-software-profilab-expert-version-4-0-profilab-expert-p69552.html?search=profilab

Das USB-Modul benötigt allerdings einen Spannungsteiler vor dem Eingang, 
weil es nur bis max. 4,096V misst.

Das wird Dir vermutlich zu teuer sein..

https://www.meilhaus.de/produkte/daq/redlab/

: Bearbeitet durch User
von Manfred P. (pruckelfred)


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Markus S. schrieb:
> Was halte ihr von dem UNI-T UT61E+ (Preis aktuell kapp 120€), das mit SW
> auch für Windows kommt und damit auch gesteuert weden kann:
> https://meters.uni-trend.com/product/ut61plus-series/

Wenn uni-trend inzwischen anständige Software hat, wäre das ein 
bezahlbarer Weg.

Ich habe mir 2014 ein UT61-D gekauft, die Software dazu finde ich 
unbrauchbar. Das Ding meldet sich als HID an und speichert nicht 
automatisch.

>> Habt ihr noch andere Vorschläge?
> Arduino Nano, SD-Karte und evtl. ein Spannungsteiler.

> Evtl tut es ja ein ESP8266/ESP32/Ardudingsbums, ggf mit einem besseren
> ADC dran als eingebaut ist

Sowas habe ich mit einem Arduino Pro-Mini 8MHz und einem ADS1115 
gemacht, Betrieb aus einer LiIon 18650. Die Genauigkeit ist sehr gut. 
Ich würde allerdings ein einfaches ASCII-Display verwenden, der hohe 
Ressourcenbedarf des OLED hat mir heftig Ärger bereitet. Das Ding läuft 
(Display aus) über 400 Stunden:
Beitrag "Re: Arduino China-ProMini stürzt ab"

von Jörg R. (solar77)


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: Bearbeitet durch User
von Carsten S. (dg3ycs)


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Markus S. schrieb:
> Was halte ihr von dem UNI-T UT61E+ (Preis aktuell kapp 120€), das mit SW
> auch für Windows kommt und damit auch gesteuert weden kann:
> https://meters.uni-trend.com/product/ut61plus-series/
>
> Data Logging damit, YT-Video hier:
> https://www.youtube.com/watch?v=aG7u8poit58
>
> So wie ich das sehe gibt es hier keine Beschränkung in Bezug auf die
> Länge der aufgezeichneten Daten?! Die Samples werden dirket im PC
> geloggt vermute ich und solange da Platz auf der SSD ist aufgezeichnet?!

Habe ich bei einem vorherigen Arbeitgeber regelmäßig mit den 
Vorgängermodellen (UT61D, ohne +) gemacht. Die Spannung und je nach 
Messaufbau auch den Strom von 9V Blockbatterien bei verschiedenen 
Entladungsszenarien zu überwachen. Es liefen dann immer mehrere 
Aufbauten gleichzeitig. (Ging um Auswahlentscheidungen bei 
Produktwechsel sowie Eingangskontrolle der jeweiligen Chargen. Bei nicht 
so ganz kleinen Stückzahlen pro Charge ja angebracht ;-) )

Dafür reichten die vööölllliiiggg aus. Waren natürlich vorher von mir 
immer Kalibriert worden. QM halt...

Hier zuhause habe ich ein UT61E was ich fürs logging auch manchmal nutze 
obwohl reichlich besseres hier rumsteht. Aber wenn es nur darum geht am 
ende eine Tabell oder CSV Liste mit Zeitstempel und Messwerten zu haben 
ist das eine einfache Lösung.

Manfred P. schrieb:
> Wenn uni-trend inzwischen anständige Software hat, wäre das ein
> bezahlbarer Weg.
>
> Ich habe mir 2014 ein UT61-D gekauft, die Software dazu finde ich
> unbrauchbar. Das Ding meldet sich als HID an und speichert nicht
> automatisch.

Naja, die Software (für die 61er ohne +, für die + bzw 161er weiß ich 
nicht) ist nicht dolle, aber sie macht was sie soll. Zeigt die Messwerte 
an, man kann einstellen ob und in welchen Zeitabständen gespeichert 
werden soll und natürlich wo.
Und es läuft ohne erst große Libs/Softwarepakete etc. zu installieren 
oder Konfigurationsorgien vorzunemen. Software starten, Comport (der USB 
Stecker meldet sich als virtueller ComPort) auswählen und fertig.
Am Ende hat man eine Liste mit Daten die man mit dem Programm seiner 
Wahl (z.b. Excel oder ein Python script) weiterverarbeiten kann.

Allerdings muss ich sagen, das ich erstaunt bin wie teuer die Dinger 
geworden sind. Die 61er haben in der D Variante irgendwie 50-60 Euro 
gekostet, die E Variante um die 70...
Ob die 161 oder die 61+ besser als das jeweils andere ist kann ich nicht 
sagen. Würde aus dem Bauch raus auch eher das günstigere nehmen...

Gruß
Carsten

von Stephan S. (uxdx)


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Markus S. schrieb:
> Rainer W. schrieb:
>> Wie genau musst du überhaupt messen und mit welcher Auflösung?
> Denke 0,1V langen als Genauigkeit.

Das sind 6 Bit, also z.B. ein ESP32, davor ein Spannungsteiler 22+33 
kOhm und ein Arduino- oder Micropython-10-Zeiler

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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von Jörg R. (solar77)


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Michael schrieb:
> Markus S. schrieb:
>> andere Vorschläge?
>
> Einen fertigen Datenlogger kaufen.
> 
https://www.reichelt.de/datenlogger-gleichspannung-0-30-v-dc-peaktech-5186-p163772.html?PROVID=2788

Misst aber minimal nur alle 10 Sekunden, der TO hätte gerne 1 Messung je 
Sekunde. Wobei natürlich die Frage ist ob alle 10 Sekunden nicht 
ausreicht.

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Laut Beschreibung alle 2Sek und was der TO wirklich braucht, weiß nur 
der TO.
Vielleicht reichen ihm ja auch 2 oder 10sek.

von Jörg R. (solar77)


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Michael schrieb:
> Laut Beschreibung alle 2Sek und was der TO wirklich braucht, weiß
> nur der TO.
> Vielleicht reichen ihm ja auch 2 oder 10sek.

Lt. Beschreibung von Reichelt 2 Sek. bis 24 Std.
Lt. Bedienungsanleitungen des Herstellers 10 Sek. bis 12 Std.

Wobei 360 Messungen pro Stunde auch nicht wenig ist. Ansonsten ist das 
Teil schon interessant und während der Messung autark.

Bei meinen Lösungsvorschlägen muss der PC leider mitlaufen.

: Bearbeitet durch User
von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Bei meinen Lösungsvorschlägen muss der PC leider mitlaufen.

DAs ist leider oftmals ein Problem. Nicht nur vom Aufwand,
man muss auch immer mal kurz darueber nachdenken ob man 
Potentialtrennung
hat und ob man sie braucht.

Vanye

von Motopick (motopick)


Angehängte Dateien:

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Frueher™ haette man das einfach wie im Bild gemacht.

Edith:
Hat man die noetigen "Kleinteile" geht das auch heute noch.

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Michael schrieb:
> werfe ich mal eine Soundkarten Oszi SW in den Raum

Können Soundkarten neuerdings DC-Kopplung?

von Motopick (motopick)


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> Können Soundkarten neuerdings DC-Kopplung?

Manche schon.
Manche davon haben sogar 24 bit Codecs.
Bei TI kann man diese Codecs sogar kaufen.

von Rolf (rolf22)


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Markus S. schrieb:
> Für diese Aufgabe könnte ich aber doch einfach auch ein Multimeter mit
> Logging Funktion und USB-Anschluss verwenden.

Dumme Frage: Wie lange hält denn da die Batterie? Kann sich das 
Multimeter per USB versorgen?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Motopick schrieb:

> Bei TI kann man diese Codecs sogar kaufen.

Hilft halt nur nichts, wenn in der Soundkarte jemand einen Kondensator 
davor geschaltet hat. Wobei ich mich schon frage, was man mit 24 bit 
anstellen will. Da sind doch die unteren gefühlt 8 bit eh bloß 
Störeinstrahlung vom PC und Umgebung – aber das ist 'ne andere Sache 
jetzt.

von Mi N. (msx)


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Stephan S. schrieb:
> Das sind 6 Bit, also z.B. ein ESP32, davor ein Spannungsteiler 22+33
> kOhm und ein Arduino- oder Micropython-10-Zeiler

Das würde ich auch so angehen und dabei die Messwerte per USB direkt an 
den Rechner übergeben.
Ein PicoPi könnte die täglichen 28800 Bytes auch im internen RAM 
ablegen. Der Platz reicht für gut eine Woche Aufzeichnung und das Board 
kann batteriebetrieben laufen, wenn der Rechner nicht permanent 
eingeschaltet sein soll.
Eine günstige Lösung und wiederverwendbar.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Es gibt auch Multimeter mit eingebautem Logger, bspw. diese hier:

https://www.bueromarkt-ag.de/multimeter,m-ausfuehrung:mit_datenlogger.html?sort=price.asc

Die sind allerdings nicht ganz billig, dafür muss der PC nicht ständig
laufen. Das Peaktech 3440 kann die Messdaten sogar grafisch darstellen,
allerdings kann eine Messreihe maximal 9999 Werte umfassen (obwohl der
interne Speicher deutlich größer ist).

Rolf schrieb:
> Markus S. schrieb:
>> Für diese Aufgabe könnte ich aber doch einfach auch ein Multimeter mit
>> Logging Funktion und USB-Anschluss verwenden.
>
> Dumme Frage: Wie lange hält denn da die Batterie? Kann sich das
> Multimeter per USB versorgen?

Ja, das sollte vor dem Kauf geklärt werden. 8 Stunden sollten durchaus
möglich sein. Notfalls kann man an die Batterieklemmen auch ein Netzteil
anschließen.

Schicker ist diesbezüglich natürlich ein Tischmultimeter. Es gibt da ein
paar aus China, die nicht viel teurer als vergleichbare Handmultimeter
sind.

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Jörg W. schrieb:
> Können Soundkarten neuerdings DC-Kopplung?

USB Soundkarten kosten <5€
Ein eventueller Koppelkondensator sollte mit vertretbarem Aufwand zu 
finden sein.
Das Problem ist eher:
Es gibt für diese einfache Anforderung so derart viele Möglichkeiten, 
das die Wahl schwerfällt.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Michael schrieb:
> Lothar M. schrieb:
>> Nimm das billigste Picoscope
> Wenn es um die billigste Lösung geht
Ich meinte nicht unbedingt "die am wenigstens Geld kostende Lösung, die 
man sich denken kann", sondern eher sowas wie "die billigste 
professionelle Variante eines USB-Scopes reicht für diese Anwendung aus 
und liegt mitten im geplanten Budget".

Markus S. schrieb:
> Scheinen ja ziemlich bekannt zu sein diese PicoScopes.
Ich habe neben dem üblichen 4-kanaligen Rigol auch noch das 
vorgeschlagene kleinste Picoscope und in der Firma seit neuestem für 
genau solche Langzeitmessungen auch noch ein 4+16 MSO von denen. Und 
weil das nicht die einzigen Messgeräte sind, die ich verwendet habe, 
kann ich sagen: ja, die taugen schon was.

Und wiel man so ein Oszi für die Elektronikentwicklung sowieso braucht, 
ist das eine Investition für die Zukunft.

Oder andersrum: wenn ich nur ein Multimeter mit Logging-Funktion hätte, 
würde ich ab&zu ein Oszi schmerlich vermissen. Weil ich aber ein Oszi 
(auf für Langzeitmessungen) habe, vermisse ich ein Multimeter mit 
Logging überhaupt nicht.

: Bearbeitet durch Moderator
von Mi N. (msx)


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Auch Pico (RP2040):
1
#define ADC_0   26                    // Pin26 = ADC0
2
3
void setup()
4
{
5
  Serial.begin(19200);                // per USB ausgeben
6
  analogReadResolution(8); 
7
//  pinMode(ADC_0, INPUT);            // optional 
8
}
9
10
void loop(void)
11
{
12
  Serial.println(analogRead(ADC_0));  // per USB ausgeben
13
  delay(1000);                        // 1 Sekunde warten
14
}

Für den gewünschten Bereich 2:1 Spannungsteiler vorschalten und im 
Rechner skalieren.

von Stefan K. (stk)


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Lothar M. schrieb:
> Markus S. schrieb:
>> Scheinen ja ziemlich bekannt zu sein diese PicoScopes.
> Ich habe neben dem üblichen 4-kanaligen Rigol auch noch das
> vorgeschlagene kleinste Picoscope und in der Firma seit neuestem für
> genau solche Langzeitmessungen auch noch ein 4+16 MSO von denen. Und
> weil das nicht die einzigen Messgeräte sind, die ich verwendet habe,
> kann ich sagen: ja, die taugen schon was.

Sehr gut ist bei den PicoScopes die sehr gute Unterstützung auch alter 
Geräte durch die aktuelle Software. Ich habe ein PicoScope 3224 mit 
wahnsinnigen 20 MS/s maximale Abtastrate und 10 MHz analoger Bandbreite, 
wahrscheinlich aus dem aus dem Jahr 2006. Die PicoScope 5 Software lief 
damals bei mir auf Windows XP und die Versionen 6 und 7 laufen heute auf 
Windows 10.
Ich nutze das Gerät immer noch manchmal, wenn die Bandbreite reicht und 
ich die 12 Bit Auflösung brauche.

von Stephan S. (uxdx)


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Mi N. schrieb:
> Auch Pico (RP2040):
>
1
> #define ADC_0   26                    // Pin26 = ADC0
2
> ...
3
> ...
4
>

in MicroPython wäre das etwa so (habs aber nicht getestet):
1
from machine import ADC, UART, time
2
# ADC und UART definieren und Pin-Nrn. vergeben
3
adc = ADC(pin_adc)
4
uart1 = UART(1, baudrate=19200, tx=pin_tx, rx=pin_rx)
5
while true:
6
    val = adc.read_u16()    # raw-Wert des ADC  
7
    uart1.write(str(val))
8
    time.sleep_ms(998)

: Bearbeitet durch User
von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Können Soundkarten neuerdings DC-Kopplung?

Haengt von den Faehigkeiten des Besitzers ab:

Beitrag "Basteltip USB / Oszi"

Das Problem ist im uebrigen nicht so sehr der Kondensator
sondern das die ihren Bezuglevel wohl eher nicht auf GND
sondern irgendwo in der Mitte haben.
Das muss man unter umstaenden korrigieren.

Vanye

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Vanye R. schrieb:
> das die ihren Bezuglevel wohl eher nicht auf GND
> sondern irgendwo in der Mitte haben.

Hätte ich jetzt auch vermutet, schließlich sind Audiodaten ja 
vorzeichenbehaftet.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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von Mi N. (msx)


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Wenn es eine Soundkarte machen soll, müßte man einen 
Spannungs-Frequenz-Wandler vorschalten. Ein Attiny25 reicht, 
Quarztaktung ist optional: 
http://mino-elektronik.de/Generator/takte_impulse.htm#bsp6
Bei Uin = 0 V werden noch 5 Hz ausgegeben.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Mi N. schrieb:
> Wenn es eine Soundkarte machen soll,

Naja, die Idee war ja schon, den ADC der Soundkarte als solches zu 
benutzen und nicht irgendwie erst das Signal umzuwandeln.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Mi N. schrieb:
> Wenn es eine Soundkarte machen soll, müßte man einen
> Spannungs-Frequenz-Wandler vorschalten. Ein Attiny25 reicht,

Sobald ein Mikrocontroller ins Spiel kommt, wird die Soundkarte
ja überflüssig.

von Motopick (motopick)


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> Hilft halt nur nichts, wenn in der Soundkarte jemand einen Kondensator
> davor geschaltet hat.

Das sollte die geringste Sorge sein.
Mann muss bei DC-faehigen Codecs auch den DC-Mode aktivieren.
Und genau das tun natuerlich die Audiotreiber nicht.
Insoweit wird hier im Fred jede Menge heisse Luft verbreitet.

von Mi N. (msx)


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Yalu X. schrieb:
> Sobald ein Mikrocontroller ins Spiel kommt, wird die Soundkarte
> ja überflüssig

Ach ja, dann meinetwegen ein NE555 oder XR220x ;-)
Ist das dann in Ordnung?

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Yalu X. schrieb:
> Sobald ein Mikrocontroller ins Spiel kommt, wird die Soundkarte
> ja überflüssig.

Umgekehrt aber auch.
Und für die Soundkarte gibts fertige Treiber und Oszi Software.

Ohje, habe ich gerade 'Jehova' gesagt?
Also natürlich ist das alles nur sinnvoll mit einem ESP32 mit Webserver 
zu lösen, der über MQTT und Grafana die Daten visualisiert und eine KI 
gestütze Auswertung macht, die einem im Stile von Jimmy Hendrix auf der 
E-Gitarre vorgespielt werden.

Ist die Frage was man will.
Die einfachste, die billigste, die schnellste oder die spannenste 
Lösung.
Soll es für diese eine Sache sein, oder später auch mehr können.
Es gibt zahllose möglichkeiten die einfachste aller Logging Aufgaben zu 
lösen.
Eine langsame und ungenaue Spannungsmessung.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Michael schrieb:
> Ohje, habe ich gerade 'Jehova' gesagt?

Nein, haben andere schon vor dir, und die Frage, ob das auch tatsächlich 
DC-tauglich ist, scheint nach wie vor durchaus offen zu sein.

von Gunnar F. (gufi36)


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Michael schrieb:
> USB Soundkarten kosten <5€
> Ein eventueller Koppelkondensator sollte mit vertretbarem Aufwand zu
> finden sein.
> Das Problem ist eher:
> Es gibt für diese einfache Anforderung so derart viele Möglichkeiten,
> das die Wahl schwerfällt.

Meines Erachtens sind das aber immer Delta-Sigma-Wandler und die können 
sicher kein DC. S. Decimation Filter.

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Gunnar F. schrieb:
> Meines Erachtens sind das aber immer Delta-Sigma-Wandler und die können
> sicher kein DC. S. Decimation Filter.

Du meinst die 24bit 192khz Stereo ADCs würden dann auf unter 6bit ENOB 
kommen bei geforderten 1Hz maximale Samplingrate?
Das halte ich für eine steile These.

Aber wie gesagt, da geht ja wohl einfach alles.
Auch der Tiny mit Usb Seriell Wandler und simplen 8bit Uart Datenwort, 
jeder Arduino Clone.
Uart Log als CSV wegschreiben, ab in die Tabellenkalkulation damit und 
pimpen.
Mir fällt gerade nicht ein was solch geringen Anforderungen NICHT 
erfüllen würde.

Man könnte ein Gewicht an einen 5V Hubmagneten hängen und bei Ausfall 
auf einen Wecker fallen lassen, der dann stehenbleibt.
Es geht auch sicher noch primitiver aber natürlich auch beliebig 
kompliziert.

von Mi N. (msx)


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Michael schrieb:
> Es geht auch sicher noch primitiver ...

Am Audio-Ausgang einen Rechteck (10 kHz, 5 Vss) ausgeben und auf das 
Gate eines LL-FETs legen. Dieser zerhackt das DC-Signal über einen 
Serienwiderstand. Die Ausgangsamplitude Vss entspricht dem DC-Pegel.
Oder sind FET + Widerstand auch schon zu viel?

von Jobst Q. (joquis)


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Das OWON 18B (29,99 bei Pollin) hat eine Logging-Funktion über 
Bluetooth.

Bis zu 10000 Messwerte kann es offline loggen.

Mit Bluetooth-Verbindung wird es auf Smartphone oder PC geloggt. Wegen 
höherem Stromverbrauch bräuchte es dann aber für 8 Stunden und mehr 
vermutlich eine Stromversorgung mit höherer Kapazität.

von Alexander T. (Firma: Arge f. t. abgeh. Technologie) (atat)


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> Mit Bluetooth-Verbindung wird es auf Smartphone oder PC geloggt. Wegen

Ich hätte auch das Owon empfohlen, nur noch ein kleiner Zusatz: Solange 
es per BT abgefragt wird, schaltet es sich auch nicht automatisch ab.

von Tom A. (toma)


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Hallo Markus.

Wäre eine Lösung, wenn man das Multimeter hat und mit 
ATTiny2313-Controllern umgehen kann. Das "Parkside PDM-300" sendet 
automatisch ca. 2-3 Messwerte je Sekunde, muss aber etwas modifiziert 
werden. Das Multimeter gibt es ab und zu, für kleines Geld, bei LIDL.

Hatte dazu das mal veröffentlicht.
Beitrag "Interface für Parkside PDM-300 Multimeter"

Tom

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Markus S. schrieb:
> Erste Idee war, dass mit einem USB Oszilloskop zu machen, welches man am
> Notebook anschließt (Windows 10/11).

> Für diese Aufgabe könnte ich aber doch einfach auch ein Multimeter mit
> Logging Funktion und USB-Anschluss verwenden.

Falls dein Notebook eine Kamera hat und du bereits ein Multimeter ohne
Logging-Funktion hast, brauchst du eigentlich nur noch eine Software,
die über die Kamera die Messwerte vom Display des Multimeters abliest.

Weil gerade schlechtes Wetter ist, habe ich mal etwas in dieser Richtung
zusammengebastelt, was dank Python und OpenCV gar nicht einmal so schwer
ist.

Um das Multimeter leichter im Elektrogerümpel zu finden, habe ich es mit
einem ArUco-Marker versehen:

  https://docs.opencv.org/4.8.0/d5/dae/tutorial_aruco_detection.html

Das angehängte Programm liest in einer Schleife Farbbilder von der
Kamera ein, konvertiert dieses in ein Grauwertbild und wendet darauf den
ArUco-Detektor an. Die farbige Markierungen im Fenster "color image"
zeigen das Ergebnis. Aus den vier Eckpunkten wird die perspektivische
Transformation gewonnen, mittels derer das Display des Multimeters, das
etwa in der selben Ebene wie der Marker liegt, entzerrt wird. Das
Ergebnis ist ein unverzerrtes und aufrecht stehendes Bild des Displays
(Fenster "ROI image").

Da die Kamera meines Notebooks stark rauscht, passiert das Bild ein
Gauß-Filter (deswegen ist "ROI image" ziemlich unscharf, was aber nicht
stört), bevor es mittels adaptivem Thresholding binarisiert wird
(Fenster "binarized image"). Da das Display etwas tiefer als der Marker
liegt, erscheinen auf Grund der Parallaxe die Ziffern je nach
Orientierung des Multimeters nicht immer an der gleichen Position im
Bild. Die Kreuzkorrelation mit einem vordefinierten Muster der Anzeige
(Datei refimage.png) liefert eine genauere Position. Das funktioniert
auch dann ganz gut, wenn nur ein kleiner Teil der Segmente aktiv ist,
was ja normalerweise auch der Fall ist.

Die Datei refimage.png enthält auch die Positionen der Mittelpunkte der
einzelnen Ziffernsegmente. Mit dieser Information kann festgestellt
werden, welche Segmente schwarz (aktiv) und welche weiß (inaktiv) sind.
Zur Erhöhung der Zuverlässigkeit wird nicht nur jeweils ein einzelnes
Pixel, sondern ein 5×5-Block ausgewertet.

Die Liste der aktiven Segmente wird mittels einer Tabelle dekodiert. Das
Ergebnis sind die Zahlenwerte der vier Ziffern, die Position des
Dezimalpunkts und das Vorzeichen. Aus diesen Informationen wird der
Messwert zusammengebaut.

Dieser wird zusammen mit der Zeit seit dem Beginn der Messreihe in eine
Datei geschrieben. Ein Ausschnitt davon ist auch im Fenster "log" zu
sehen. Die Datei kann dann bspw. mit Gnuplot oder Excel als Graph
visualisiert werden.

Die Software ist mit heißer Nadel gestrickt und dient lediglich als
Proof-of-Concept. Dennoch funktioniert sie schon recht gut. In plot.png
ist eine etwa 38 Minuten lange Messreihe zu sehen. Das gemessene Signal
ist ein Sinus mit 2mHz und einer Amplitude von 5V. Das Multimeter wurde
dabei knapp 15000-mal abgelesen.

Für andere Multimeter müssten einige Dinge angepasst werden, was
aber keinen allzu großen Aufwand darstellt. Im Wesentlich muss dazu

- ein Marker mit zu dem Multimeter passenden Dimension angefertigt und
  angebracht werden,

- die ROI festgelegt werden,

- die Daten der ROI und des Markers in das Programm eingetragen werden,

- ein PNG mit dem Referenzbild und den Referenzsegmentpunkten erstellt
  werden und

- die Erkennung der sich ständig ändernden Messbereiche im Autorange
  angepasst werden. Bei Multimetern ohne oder mit abschaltbarem
  Autorange kann dieser Schritt entfallen.

Einige diese Tätigkeiten könnten durch interaktive Softwaretools
unterstützt werden.

Da ArUco-Marker auch eine ID enthalten (im konkreten Fall 14), könnte
die Software dahingehend erweitert werden, dass mehrere Instrumente
(nicht nur Multimeter, sondern bspw. auch eine digitale Wetterstationen
und dergleichen) im Sichtfeld der Kamera simultan abgelesen werden.
Durch verschiedene IDs können die Ablesungen eindeutig einem bestimmten
Instrument zugeordnet werden, auch wenn diese zwischen zwei Messreihen
ihre Aufstellpositionen tauschen.

von Robert M. (r0bm)


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Markus S. schrieb:
> Habt ihr noch andere Vorschläge?

Owon B35T+ oder B41T+, beide mit BT-Schnitstelle und offline Datenlogger 
bis max. 7 Tage.

https://eleshop.de/owon-b35t-plus-multimeter.html

https://eleshop.de/owon-b41t.html

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