Hallo zusammen, ich möchte mir für mein Akkordeon ein Mikrofonarray entwickeln, dass entweder von außen angeklemmt oder von innen angebracht werden soll. Wer nicht weiß, was ein Akkordeon ist: https://de.wikipedia.org/wiki/Akkordeon ;) Ich bin nur an der rechten Hand, also dem Melodieteil, nicht am Bass (linke Hand) interessiert. Ein Akkordeon hat einen ziemlich hohen Dynamikumfang, d.h. man setzt es mit niedrigen als auch hohen Lautstärken ein und man nutzt es auch für sehr weiche, verbundene Legatopassagen, aber auch für stark betonte, kurze Staccatotöne. Der Schalldruckpegel kann an die 120 dB reichen, unmittelbar an den Stimmzungen gemessen. Man bekommt die Aufnahmen grundsätzlich mit externen Mikros in den Griff. Die sind aber nichts für die Bühne auf der ich mich ab und zu befinde - zu viel Feedback und Fremdschall. Momentan helfe ich mir da mit Midi aus, macht aber nicht so viel Spaß. Daher die Idee, eine Variante zu bauen, die näher an der Schallquelle sitzt und somit hoffentlich einen besseren SNR bzw signal to Umgebungslärm besitzt und auch feedback unempfindlicher ist. Es gibt solche Geräte, aber für ziemlich stolze Preise. Hier mal ein paar Links, damit ihr euch was vorstellen könnt: - https://www.musictech-midi.it/eng/mic-systems-and-amps/mics-for-piano-accordions/mt-04n - https://www.akkordeonfreund.de/Mikrofonsystem-Rumberger-TA3000eco - https://petosa.com/collections/accordion-amplification-microphone-pickups - https://www.lamalleauxaccordeons.fr/en/178-external-accordion-microphone-system-musictech-mt05en.html Die Teile gehen so bei 400 € los und gehen auch mal bis 1000 €. Ob das gerechtfertigt ist oder nicht kann ich absolut nicht einschätzen, aber wenn ich mir die Platinen auf den Fotos so anschaue scheint nicht viel drauf zu sein. Hat irgendwer sowas in der Richtung schonmal gebaut? Oder Erfahrungen mit den verschiedenen Systemen gesammelt? Akkordeonspieler gibts ja nicht mehr sooo viele. Was ich mal zusammengetragen habe, ist dass die eigentlichen Mikrofonkapseln häufig sogenannte Electret Mikrofone zum Einsatz kommen, https://de.wikipedia.org/wiki/Elektretmikrofon. Das sind wohl Kondensatormikrofone, die einen schön linearen Frequenzgang haben, relativ günstig sind und gut klingen. Um Feedback zu dämpfen brauche ich wohl welche mit unidirektionaler Charakteristik. Die Hersteller, z.B. https://petosa.com/collections/accordion-amplification-microphone-pickups/products/harmonik-stereo-amplification-ac5001-hq erwähnen ebenfalls Kondensatormikrofone. Hier mal ein Versuch einer Anforderungsliste: - unidirektional Mikrofonkapseln - möglichst linearer Frequenzgang von ~100 Hz bis max 20 kHz (das Akkordeon lebt leider von vielen Obertönen) - Eingangsspannungsbereich entweder 48 V (Phantomspeisung), oder halt 9 V Block oder 1.5 V Akkus/Batterien - Stromverbrauch zweitrangig - möglichst wenig Feedback/Fremdeinstrahlung - zur benötigten Sensitivität und SNR kann ich leider noch nix sagen - keine Erfahrungswerte. Andere Hersteller geben für die teuren Varianten z.B. 67 dB @ 1 kHz an - < 300 € - Montage von außen via Klettband, oder Klemmvorrichtung, oder von innen unter die Abdeckung, auch z.B. via Klettband - das Audiosignal wird per XLR oder TRS Stecker zu einem https://focusrite.com/products/scarlett-8i6 mit recht passablem Mikrofon Eingang geführt, welches eh auf der Bühne steht Habt ihr irgendwelche Vorschläge, in welche Richtung ich gehen könnte? Mikrofonhersteller und empfehlenswerte Audio OPAmps wären ein toller Anfang. Könnte eine aktive Rauschunterdrückung sinnvoll sein? Sollte ich auch mal in Richtung MEMS Mikros gucken? Die sind allerdings meistens digital. Ich selbst bin eher der Software Heini, habe aber ein ET Studium erfolgreich hinter mich gebracht und arbeite in einer Firma mit gut ausgestattetem E-Labor (heißt diverse Lötstationen, Scopes, Labornetzteile, diverse SMD Standardkomponenten), das ich außerhalb der Arbeitszeit wohl nutzen könnte. Eine Schallkammer o.ä. haben wir allerdings nicht. Das ist übrigens ein Hobbyprojet - ich verdiene damit nichts. Vielen Dank fürs Reinschauen!
Was mir da umgehend in den Sinn kommt: James Last, Biscaya Wird aber schwer werden ein Akkordeon im Stil einer E-Gitarre umzurüsten. Viele Musiker sind hier nicht unterwegs... DerSchmied
Da wird die Mechanik anspruchsvoller sein als die Elektronik. Die allermeisten kleinen Elektretmikros sind nicht für Musik geeignet weil auf Sprache optimiert. Und deren eingebaute Impedanzwandler/Vorverstärker rauschen auch ziemlich heftig. MEMS Mikrofone funktionieren ohne aufwändige DSP gar nicht, der Originalklang wäre grottig. Gute Elektretkapseln kosten gern über 10€. In den Beispielbildern sieht man gut den mechanischen Aufbau. Die Kapseln sollten möglichst erschütterungsfrei „hängen“, traust du dir das zu?
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Coole Idee! Ein paar Ideen dazu findet man auf Youtube: https://www.youtube.com/results?search_query=akkordeon+mikrofon Reichen unter dem Strich vier EC-Mikrofonkapseln auf einer Leiste, die man zusammenmischt und auf eine Klinkenbuchse nach außen führt? Wenn ja, mit rauscharmen Operationsverstärkern sollte das kein Problem sein. Also quasi sowas 4x aufbauen: https://www.mikrocontroller.net/attachment/454484/rauscharmer_VV_fuer_ECM_-1024x543.png Beitrag "rauscharmer ECM-Vorverstärker" Dann mit einem Summierer die vier Kanäle zusammenmischen und den Ausgang über ein Kabel zum Mischpult. "Invertierender Addierer/Summierverstärker" https://de.wikipedia.org/wiki/Operationsverst%C3%A4rker#Invertierender_Addierer/Summierverst%C3%A4rker Vermutlich gibt es EC-Mikrofone, die besser und welche, die schlechter für Dein Vorhaben geeignet sind. https://de.wikipedia.org/wiki/Elektretmikrofon Vielleicht gibt es ja auf dieser Seite hier einen Fachmann, der mehr dazu sagen kann...
Du könntest mit den Monacor MCE4001 anfangen. In der Preisklasse wirst du kaum Nierencharakteristik finden. Brauchst du auch bei den geringen Abständen zur Tonquelle nicht. Dann noch einen einfachen aber rauscharmen Summierverstärker um die Signale zusammenzubringen. Das sollte mit jedem Mikrofonverstärker gehen bei dem die Eingangsbeschaltung angepasst wird, z.B. mit NE5532.
Hallo Jan, ich hoffe es hilft ein wenig weiter: ich habe mal mit meinem Onkel zusammen ein solches Gerät mit zwei (oder waren es drei?) Elektretmikrofonen in sein Akkordeon eingebaut. Ich hatte dafür einen ganz einfachen Verstärker auf Lochraster aufgebaut. Als OPs habe ich WIMRE irgend welche TLC-Typen (72er, 74er) verwendet. Versorgt wurde das mit einem 9V-Block. Eingebaut in ein einfaches Gehäuse mit Batteriefach, Schalter, Lautstärkeregler, evtl. noch einen Balanceregler zwischen den beiden Mikro-Kanälen (da bin ich allerdings nicht sicher), Klinkenbuchse für den Anschluss an den Amp. Verwendet habe ich handelsübliche Elektretmikrofone aus dem Elektronikversand, also nix von Sennheiser etc. Ich kann mich nicht erinnern, dass es da größere Probleme mit Rauschen etc. gab. Und ich kann schon sehr genau hinhören. ;-) Ich habe nach dem Einbau meinen Onkel leider nicht mehr nach dem Ergebnis gefragt. Beim Probespielen nach dem Einbau war er jedenfalls ganz zufrieden. Offensichtlich bei weitem besser als die Abnahme mit einem externen Mikro! Resumee: Selbst mit einfachen Mitteln und Standardschaltungen scheint sich der Einbau ggü. externen Mikros auf jeden Fall zu lohnen. Ich denke der komplette Materialeinsatz lag auf jeden Fall unter 20,- EUR. Ich denke, man sollte auf die mechanische Entkopplung der Mikros vom Akkordeon-Gehäuse achten. Wie wir das damals gelöst haben, weiß ich leider nicht mehr. Bei Gelegenheit könnte ich meinen Onkel mal fragen, ob die Schaltung noch lebt und wie die Tonqualität und das Handling im Live-Einsatz ist/war. Sorry, dass meine Ausführungen sehr im Ungefähren bleiben. Aber das ist sicher mehr als zehn Jahre her, und ich weiß nicht mal, ob ich den auf Fresszettel gezeichneten Schaltplan überhaupt noch habe. Es war auf jeden Fall ganz klassische OP-Amp-Schaltungstechnik. ciao Marci
Sennheiser bietet ihr hervorragendes Elektretmikrofon MKE2 in einer Version für besonders hohe Schalldrücke an: https://www.sennheiser.com/de-de/catalog/products/mikrofon/mke-2/mke-2-2r-gold-c-004734 Hat aber, wie alle diese winzigen Elektretmikros Kugelcharakteristik. Elektret mit Nierencharakteristik wäre das MKE40-4. Auch das ist für hohe Schalldrücke gar nicht schlecht: https://www.sennheiser.com/de-de/catalog/products/drahtlossysteme/mke-40/mke-40-4-003579 Kosten aber alle Geld.
Ich würde es mal hiermit versuchen: https://www.ebay.de/itm/123971061814?hash=item1cdd404836:g:zMgAAOSws5Ni-m-o
Das Problem an Mikrophon Arrays ist, dass man die (unbekannte) Verarbeitung entweder vor Ort, dh am Mikrophon macht, oder einiges an Kabeln rumfuehren muss. Die Verarbeitung wird einiges an Entzerrung, resp Frequenzgang Anpassung benotigen, ich wuerd zu einem DSP tendieren. Damit hast du ein Fass aufgemacht. Mein Tipp. Dir das vorgeschlagene Teil zeigen lassen und kaufen. Es gibt immer noch viel zu tun.
> Gute Elektretkapseln kosten gern über 10€.
Das muss nicht sein. Sehr gute (= eng tolerierter Frequenzgang und
Empfindlichkeit) bekommt man von Panasonic guenstig zu kaufen.
Wofuer ein Elektretmikro optimiert ist, bestimmt eher der
mechaniche (= akustische) Aufbau des Mikrofons als die Kapsel.
Extern wuerde ich da nichts anbauen wollen. Im Akkordeon ist
schliesslich genug Platz und sehr gross sind Elektretkapseln nicht.
Ausserdem leidet der Frequenzgang dabei maechtig.
Einfach nur zusammenmischen wuerde ich die Mikros auch nicht.
Da wird man mit Allpaessen und Filtern sicher noch besseres herausholen.
Viel Spass dabei. :)
P.S. Den Bass muesstest du aber genauso abnehmen. Das wuerde sonst arg komisch klingen.
Wie cool, vielen Dank für die zahlreichen und sinnvollen Antworten, ich geh mal auf einige ein. C. D. schrieb: > Was mir da umgehend in den Sinn kommt: > > James Last, Biscaya Kenn ich, schon zig mal gespielt ;) > > Wird aber schwer werden ein Akkordeon im Stil einer E-Gitarre > umzurüsten. Viele Musiker sind hier nicht unterwegs... Tatsächlich spiele ich momentan live eher mit einer Keytar, siehe Anhang. Thomas R. schrieb: > Da wird die Mechanik anspruchsvoller sein als die Elektronik. Die > allermeisten kleinen Elektretmikros sind nicht für Musik geeignet weil > auf Sprache optimiert. Und deren eingebaute > Impedanzwandler/Vorverstärker rauschen auch ziemlich heftig. Das könnte natürlich sein. Diese hängende Konstruktion macht aber offenbar nur https://petosa.com/collections/accordion-amplification-microphone-pickups/products/harmonik-stereo-amplification-ac5001-hq. Der Rest hat eher angelötete und ggf. mit Schaum oder so umschlossen > > MEMS Mikrofone funktionieren ohne aufwändige DSP gar nicht, der > Originalklang wäre grottig. ok > > Gute Elektretkapseln kosten gern über 10€. Ist ein kleines Akkordeon, mehr als 4 brauche ich nicht - wäre i.O. > > In den Beispielbildern sieht man gut den mechanischen Aufbau. Die > Kapseln sollten möglichst erschütterungsfrei „hängen“, traust du dir das > zu? In der ersten Iteration definitiv nicht. Wie gesagt, das machen auch nicht alle. Daniel C. schrieb: > Ein paar Ideen dazu findet man auf Youtube: > https://www.youtube.com/results?search_query=akkordeon+mikrofon > Thx! > Reichen unter dem Strich vier EC-Mikrofonkapseln auf einer Leiste, die > man zusammenmischt und auf eine Klinkenbuchse nach außen führt? > Wenn ja, mit rauscharmen Operationsverstärkern sollte das kein Problem > sein. Ja, für eine erste Version könnte sowas reichen. Thomas R. schrieb: > Du könntest mit den Monacor MCE4001 anfangen. In der Preisklasse > wirst > du kaum Nierencharakteristik finden. Brauchst du auch bei den geringen > Abständen zur Tonquelle nicht. > > Dann noch einen einfachen aber rauscharmen Summierverstärker um die > Signale zusammenzubringen. Das sollte mit jedem Mikrofonverstärker gehen > bei dem die Eingangsbeschaltung angepasst wird, z.B. mit NE5532. Danke! Konkrete Bauteile sind super :) Marci W. schrieb: > Bei Gelegenheit könnte ich meinen Onkel mal fragen, ob die Schaltung > noch lebt und wie die Tonqualität und das Handling im Live-Einsatz > ist/war. Magst du ihn mal fragen? Wäre sehr interessant. Matthias S. schrieb: > Sennheiser bietet ihr hervorragendes Elektretmikrofon MKE2 in > einer > Version für besonders hohe Schalldrücke an: > https://www.sennheiser.com/de-de/catalog/products/mikrofon/mke-2/mke-2-2r-gold-c-004734 > Hat aber, wie alle diese winzigen Elektretmikros Kugelcharakteristik. > > Elektret mit Nierencharakteristik wäre das MKE40-4. Auch das ist für > hohe Schalldrücke gar nicht schlecht: > https://www.sennheiser.com/de-de/catalog/products/drahtlossysteme/mke-40/mke-40-4-003579 > > Kosten aber alle Geld. Sehr gut, danke! Mark S. schrieb: > Ich würde es mal hiermit versuchen: > https://www.ebay.de/itm/123971061814?hash=item1cdd404836:g:zMgAAOSws5Ni-m-o Warum ausgerechnet diese? Hast du Erfahrung damit? Da ist nämlich weder Frequenzgang noch Charakteristik spezifiziert. Purzel H. schrieb: > Das Problem an Mikrophon Arrays ist, dass man die (unbekannte) > Verarbeitung entweder vor Ort, dh am Mikrophon macht, oder einiges an > Kabeln rumfuehren muss. Hmm, bei den Teilen die man so sieht gibts nur ein Kabel das rausführt und das ist die (ggf. symmetrische) Klinke. > Die Verarbeitung wird einiges an Entzerrung, resp Frequenzgang Anpassung > benotigen, ich wuerd zu einem DSP tendieren. Damit hast du ein Fass > aufgemacht. > Dann müsste ich aber weg von der analogen Domäne. Macht es schon komplizierter. Gibt es analoge ICs für die Frequenzganganpassung, die parametriert werden können? Da das ganze eh über das Audiointerface läuft, könnte ich sogar für v1 auf dem PC in der DAW in Echtzeit filtern. Aber natürlich nur die Summe. Um vernünftig entzerren zu können müsste ich natürlich erstmal den echten Frequenzgang aufnehmen können... > Mein Tipp. Dir das vorgeschlagene Teil zeigen lassen und kaufen. Es gibt > immer noch viel zu tun. Ich weiß, das wäre die einfachste Lösung. Möchte aber gerne auch basteln. Motopick schrieb: >> Gute Elektretkapseln kosten gern über 10€. > > Das muss nicht sein. Sehr gute (= eng tolerierter Frequenzgang und > Empfindlichkeit) bekommt man von Panasonic guenstig zu kaufen. > Wofuer ein Elektretmikro optimiert ist, bestimmt eher der > mechaniche (= akustische) Aufbau des Mikrofons als die Kapsel. Panasonic wurde in einigen englischsprachigen Foren häufiger fallen gelassen, aber auch, dass die keine Elektrets mehr bauen; hat sich das geändert? > > Extern wuerde ich da nichts anbauen wollen. Im Akkordeon ist > schliesslich genug Platz und sehr gross sind Elektretkapseln nicht. > Ausserdem leidet der Frequenzgang dabei maechtig. > Ich habe mal Testmessungen gesehen, da hat sich bis auf den Schalldruck und eben SNR erstaunlicherweise gar nicht viel getan zwischen intern und extern. Aber ja, es ist genug Platz und wäre sinnvoll. > Einfach nur zusammenmischen wuerde ich die Mikros auch nicht. > Da wird man mit Allpaessen und Filtern sicher noch besseres herausholen. > Ja, bestimmt ;) Aber dafür braucht man einen Anhaltspunkt in welche Richtung es gehen könnte. Ich bin relativ fit im (digitalen) Filtern, aber habe von Akustik leider nicht wirklich Ahnung. Gibt es Simulationsprogramme? Ansys Acoustics habe ich gesehen, das ist leider nicht in unserer Lizenz mit drin ;) > Viel Spass dabei. :) Habe ich. Motopick schrieb: > P.S. > > Den Bass muesstest du aber genauso abnehmen. > Das wuerde sonst arg komisch klingen. In erster Version nicht. Ich spiele auch jetzt nur die rechte Hand auf der Keytar und würde es vorerst auch dabei belassen - macht die Sache nämlich nochmal deutlich komplizierter, weil man das Kabel durch den Balg legen muss und so.
> Aber dafür braucht man einen Anhaltspunkt in welche > Richtung es gehen könnte. Das Problem bei Arrays ist die Laufzeit zwischen den Mikros, die frequenzabhaengig Schallanteile einfach ausloeschen kann. Der 1. Anhaltspunkt waere eine Phasen/Laufzeitmessung zwischen zwei benachbarten Mikrofonen am Anbringungsort. Daraus koentest du dann, vermutlich mehrere Allpaesee konstruieren, die dem entgegenwirken. Filter fuer bestimmte Anteile des Spektrum per Mikrofon tun dann ein uebriges. Zuviel gefiltert tut aber auch nicht gut. Es sollen ja alle Toene etwa gleich laut und gleicht gut klingen. Und nicht nach "Plastebecher". Moeglicherweise reicht es auch, jedes Mikrofon durch einen langsam laufenden Chorus zu leiten.
Ich würde sagen bau irgendein Mikro mit Kugelcharakteristik mittig unter die Abdeckung. Dann guckst/hörst du dir mal das Signal an. Was ist zu leise/zu laut, da kann man noch ein bisschen filtern. Aber auf der Bühne hat man ja auch oft Techniker die einem mal schnell einen EQ hindrehen können. Den kann man dann als passiven Filter im Nachgang noch mit ins Instrument einbauen. Arrays mit Kammfiltern willst du glaube ich eher nicht, das mit den vielen Mics ist ohne aufwendige DSP Bearbeitung Augenwischerei. Eine Herausforderung könnten Windgeräusche sein, evtl. musst du die Kapsel noch mit Schaumstoff umhüllen.
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Hallo Jan K., hast du dir dann ein solches Array zusammengebaut? Ich bin gerade auch auf das Thema gestoßen. VG
Ich denke als beruflicher Musiker, daß manche Zahlen eher laut Tradition kommen als wirklich durchgedacht sind. Z.B.: wenn man alles bis 20 kHz haben will, hat man wirklich Versuche gemacht? Beim Klavier ist der höchste Ton c5, das ist ca. 4200 Hz. Eine Orgel kann viel mehr: typisch hat eine Orgel bis e3-g3, was für einen 1' 10,55 - 12,55 kHz bedeutet. Dabei merke ich selbst, daß 1' ganz oben kaum zu hören ist - obwohl ein Meßgerät zeigt, daß alles richtig klingt... Braucht man Frequenzgang bis 20 kHz für Akkordeon wirklich? Ich glaube, 10 kHz ist mehr als ausreichend. Untere Grenze 100 Hz ist m.E. richtig einkalkuliert. Tiefere Töne bestehen bei Akkordeon nur aus Obertönen und erst in unseren Ohren werden daraus richtige Bässe entstehen. Wenn ein Mikrofon wirklich innerhalb von Gehäuse eingebaut wird, dann ist Rauschen nicht von Bedeutung. Erstens, eine durchschlagende Zunge hat eine Schwelle, sie braucht etwas Winddruck (so nennt man Luftdruck in Musikinstrumentenbau), um mit Schwingen zu beginnen. Je teurer ist das Instrument, umso leiser kann es spielen. Wirklich leise ist das erst aus einiger Entfernung, das eingebaute Mikrofon wird nur "laut" und "sehr laut" haben. Zweitens wird bei so nah zu Schalquelle eingebauten Mikrofon Trakturrauschen sehr hoch, auch deshalb sind leise Klänge kaum realisierbar. Deshalb denke ich, billige Elektret-Kugelkapseln für 2-3 € pro Stück sind genau was man hier braucht. Nur sollte man berücksichtigen, daß das Mikrofon ziemlich nah von der Schallquelle steht und die Spielventile, die von Mikrofon entfernt sind, werden weniger laut aufgenommen. D.h. man braucht mehrere Mikrofone. Vielleicht 10 oder auch mehr (besonders bei mehrregistrigen Instrumenten, wo oft sogenannte "gebrochene Decke" vorhanden ist). Aber bei billigen Elekrets ist das ja kein Problem. Einfachste Speiseteil, um aus gewöhnlichen 48 Volt Mikrofon-Phantomspeisung ein paar Volt für Mikrofone abzuleiten, und eine Ausgangsstufe, vielleicht pseudosymmetrisch, das reicht.
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Moin, Maxim B. schrieb: > Z.B.: > wenn man alles bis 20 kHz haben will, hat man wirklich Versuche gemacht? > Beim Klavier ist der höchste Ton c5, das ist ca. 4200 Hz. Eine Orgel > kann viel mehr: typisch hat eine Orgel bis e3-g3, was für einen 1' 10,55 > - 12,55 kHz bedeutet. Dabei merke ich selbst, daß 1' ganz oben kaum zu > hören ist - obwohl ein Meßgerät zeigt, daß alles richtig klingt... Ziemlich viele Menschen können da oben nicht mehr viel hören. Früher konnte ich auch hören, ob im Raum ein Fernseher läuft (Zeilenfrequenz), später nicht mehr. Aber bei der Betrachtung vergisst du die Obertöne, welche für den Klang ja wichtig sind. Anders gesagt: ein 10kHz Ton auf Akkordeon klingt genau so wie der selbe Ton auf Geige oder Orgel. Weil man die Obertöne nicht mehr hört. Die Frage ist, welche Obertöne im Spektrum drin sind. > ist das ja kein Problem. Einfachste Speiseteil, um aus gewöhnlichen 48 > Volt Mikrofon-Phantomspeisung ein paar Volt für Mikrofone abzuleiten, > und eine Ausgangsstufe, vielleicht pseudosymmetrisch, das reicht. Die große Kostenfrage wäre, ob man einfach mehrere Elektretmikros parallel schalten kann. Was deren Qualität angeht, denke ich das die ausreichet. Solch ein Mikro in Profiversion gekauft kostet vielleicht 400€. Jetzt muss man aber bedenken, in welchen Stückzahlen solche Geräte verkauft werden. Und was das Gehäuse kostet und und und. Da werden in den Profigeräten wahrscheinlich auch nur Mikrokapseln für 2€/Stück drin sein. Gruß, Roland
Roland D. schrieb: > Die Frage ist, welche Obertöne im Spektrum drin sind. Die Praxis ist das alleinige Kriterium für die Wahrheit, sagte ein Buchhalter Karl Marx... Wie schrieb Hector Berlioz in "Die moderne Instrumentation und Orchestration", wie kann angenehm oder unangenehm etwas sein, was nicht zu hören ist? Außerdem: zwischen 10 kHz und 20 kHz ist nur eine Oktave. > Die große Kostenfrage wäre, ob man einfach mehrere Elektretmikros > parallel schalten kann. lieber über eine Summierschaltung mit OV. Je Widerstand und Kondensator pro Mikrofonkapsel, das ist nicht zu aufwendig.
Maxim B. schrieb: > Außerdem: zwischen 10 kHz und 20 kHz ist nur eine Oktave. Zwischen Kammerton a und 10 kHz sind es mehr als 4 Oktaven. Dabei geht es nicht nur um die Amplituden der Obertöne. Man muss auch die Wellenlängen bedenken. 1 kHz ergibt 34 cm. Im Instrumenten-Gehäuse entstehen also Phasenüberlagerungen und Auslöschungen zwischen den Mikrofonen, und zwar auch schon beim Grundton.
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Rolf schrieb: > Im Instrumenten-Gehäuse > entstehen also Phasenüberlagerungen und Auslöschungen zwischen den > Mikrofonen, und zwar auch schon beim Grundton. Alles in Wirklichkeit nicht so schlimm wie Theorie sagt. Es gibt noch eines: wenn wir eine fertige Aufnahme übertragen, dazu noch von vielen Musikinstrumenten und noch Gesang dazu, dann sollte die ganze Kette möglichst linear bleiben. Im Fall wie hier aber darf Mikrofonsystem weniger linear sein, da das zu dem "ursprünglichen" Klang des Instrumentes gehört. Werden einige Bereiche etwas heller oder etwas dunkler klingen - so ist das Instrument insgesamt, das ist nicht schlimm und kann von Musiker beim Spiel berücksichtigt werden. Klangerzeugung in Akkordeon selbst ist auch alles andere als linear und ausbalanciert.
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