Forum: Offtopic Leds Geschichte Helligkeit Entwicklung Taschenlampen, Wahnsinn!


von Der G. (Firma: schlechthin) (gastgeber)


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Das erste mal kam ich in Berührung mit Leds als es diese lustigen 
kleinen Knopfzellen Schlüsselanhänger als Werbegeschenk gab. Die hatten 
blaue Leds. Das war ca. um 2000? Kurze Zeit später gab es dann 5mm Led 
Taschenlampen mit meist 3xAAA. 2006 gab es dann die ersten High Power 
Leds mit 1A CREE XRE und ca. 100lm/W. Bei Aldi gab es dann um 2008 10E 
Taschenlampen mit 2xAA und XRE Leds, mit einem Dreh kopf, der konnte an 
<> aus <> blinken. War eine ziemliche Fehlkonstruktion. Im selben Jahr 
gab es ziemlich dunkle E27 Led Birnen, für 25E im Laden und einem 
Markenhersteller. 2017 fing es an dass CREE XML und XPG2 mit 18650 den 
breiten Markt erreicht haben. Heute gibt es SST40 Taschenlampen mit 2000 
Lumen.

Eigenes Experiment, Resultate:
Vergleicht man heute gute 5mm Leds mit den damaligen blauen Leds dann 
ist der Unterschied kaum zu glauben. Hab so eine CV CC Poti Netzteil auf 
4V 19mA eingestellt und verschiedene 5mm Leds getestet. Die alten blauen 
die ich noch aufgehoben hatte von 2001 leuchten einen Bereich dunkel 
aus, so dass man gerade mal die Umrisse erkennen kann bei 3V, während 
eine weiße aktuelle 5mm Led den Bereich knallig hell ausleuchtet bei 
2,7V. Auch ältere weiße 5mm leds bringen gerade mal 1/2 bis 1/3 der 
Helligkeit. Hab auch alte Taschenlampen mit neuen 5mm Leds ausgestattet 
und der Helligkeitsunterschied ist wirklich enorm. Der Test von XRE 
(2008) zu XPG3 (2018) fällt nicht ganz so deutlich aus ca. 1/3 mehr 
Licht wenn überhaupt.  Wichtig hierbei, led Chips werden nur von einer 
Handvoll Anbietern produziert, deswegen ist es eher schwierig niedrige 
Effizienz zu erwerben auch wenn man noname günstige Leds kauft, dann 
handelt es sich eher um alte Bestände auf die man so gut wie nie trifft.

Die ersten Taschenlampen von 1900 hatten 3 Lumen und gingen 3 Minuten 
und waren nicht wiederaufladbar!

Wie habt ihr die Entwicklung erfahren? Gibt es andere Bereiche die sich 
so prägnant wie die Halbleiterindustrie entwickeln konnten?

Beitrag #7568345 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Steve van de Grens (roehrmond)


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Der G. schrieb im Beitrag #7568345:
> Wie habt ihr die Entwicklung erfahren?

Ebenso.

Als ich Teenager war, benutzte man noch häufig Glühlampen in 
Bedienfeldern. LEDs waren damals für viele Anwendungsfälle noch zu 
schwach, andererseits aber wegen der langen Lebensdauer attraktiv.

In den 80er Jahren hatte eine durchschnittliche 5mm LED nur einstellige 
Milli-Candela. Heute sind dreistellige Werte normal, also grob um Faktor 
100. Und die speziellen LEDs für Beleuchtung sind noch heller.

> Gibt es andere Bereiche die sich so prägnant
> wie die Halbleiterindustrie entwickeln konnten?

Schau dir mal an, wie stark die Produktion von Nahrungsmitteln relativ 
zur verfügbaren Fläche gestiegen ist. Ja, die Menschen sind damit zu 
weit gegangen, aber zurück ins Mittelalter wäre weder für die Umwelt 
noch die Menschen besser. Die Lösung liegt irgendwo dazwischen.

: Bearbeitet durch User
von Der G. (Firma: schlechthin) (gastgeber)


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Super, genau die Landwirtschaft, einfach Wahnsinn. Ja der Umweltschutz 
ist ein Problem das auf jeden Fall ansteht. Das wichtigste ist wohl dass 
die Menschheit zusammenhält und sich global wissenschaftsbasiert 
organisiert.

von Martin L. (makersting)


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Der G. schrieb im Beitrag #7568345:
> Hab so eine CV CC Poti Netzteil auf 4V 19mA eingestellt und verschiedene
> 5mm Leds getestet.

Den Elko am Ausgang hast du nicht bedacht.

von Tim 🔆 (solarlicht)


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Meine ersten blauen Leds habe ich in den 1990ern bei Conrad gekauft. Die 
leuchteten nicht mal richtig blau, eher hellblau, fast weiß und recht 
schwach. Die waren bestenfalls als Kontrollanzeige gut.

Kürzlich brauchte ich bunte LEDs und da ich ja Jahrzehnte alles 
gesammelt habe, griff ich ein paar rote und grüne 5mm-LEDs verschiedener 
Hersteller heraus. Die konnte man allesamt bei normaler Raumhelligkeit 
kaum erkennen. Damals kam mir das nicht so vor, aber wenn ich genau 
darüber nachdenke (ich habe dabei meinen selbst gebauten NiCad-Lader vor 
Augen), waren die damals auch so funzlig. Ich bin es einfach nur nicht 
mehr gewohnt.

Der G. schrieb im Beitrag #7568345:
> Wie habt ihr die Entwicklung erfahren? Gibt es andere Bereiche die sich
> so prägnant wie die Halbleiterindustrie entwickeln konnten?

In speziellen Bereichen auch die Medizin. Z. B. die Herzschrittmacher 
früher und heute, es gibt inzwischen elektrodenfreie Herzschrittmacher 
und das sind echte Winzlinge. Dann die Fortschritte bei der 
Organtransplantation oder die CRISPR/Cas-Methode.

von Gerald B. (gerald_b)


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Ich habe den Entwicklungsweg bei LEDs noch etwas eher begonnen zu 
verfolgen. Anfang der Achziger gab es die ersten roten, grünen und 
gelben LEDs in den Bastlerläden für Markbeträge. Diese Funzeln brauchten 
10-20 mA und das sie leuchten, erkannte man nur in einem schummrigen 
Nerdkeller.
Dann kamen blaue LEDs und später auch weiße LEDs. Zum Beleuchten taugten 
die aber nicht, weil sie entweder hässlich kaltweiß oder etwas, was als 
"warmweiß" verkauft wurde, aber einen derben Grünstich hatte.
Ich erinnere mich noch, wie das Glühlampenverbot kam, wie die Leute 
wetterten. Inzwischen wird kaum jemand ernsthaft eine klassische 
Glühlampe zurückhaben wollen.
Hier habe ich mal eine Umrüstung von Ziffernanzeigen dokumentiert:
Beitrag "alte DDR-Lichtschachtanzeigen VQBxx tunen"

Ähnlich verlief die Entwicklung bei SSDs und sie wird bei 
Elektrofahrzeugen sicherlich ebenso verlaufen, dessen bin ich mir 
sicher.

von Harald W. (wilhelms)


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Der G. schrieb:

> Die ersten Taschenlampen von 1900 hatten 3 Lumen und gingen 3 Minuten
> und waren nicht wiederaufladbar!

Nunja, Taschenlampen aus den 1970er Jahren hatten mit Halogenlampen
immerhin bis zu 25 Lumen pro Watt. Es hat lange gedauert, bis auch
LEDs mit ählichen Werten in den freien Handel kamen. In meinen
Küchenoberschrank leuchten sind Halogenlampen mit ca. 500 Lumen,
Sockel GY6.35 verbaut. Dafür habe ich nirgendwo Ersatz mit mindes-
tens der gleicen Helligkeit gefunden.

von Tim 🔆 (solarlicht)


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Ihr seid im falschen Thread. Der Eingangsbeitrag wurde versehentlich 
zweimal gepostet.

https://www.mikrocontroller.net/topic/562913

von Harald W. (wilhelms)


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Tim 🔆 schrieb:

> Ihr seid im falschen Thread. Der Eingangsbeitrag wurde versehentlich
> zweimal gepostet.
>
> https://www.mikrocontroller.net/topic/562913

Vielleicht wird das ja von einem Mod umsortiert. :-)

: Bearbeitet durch User
von Ralf X. (ralf0815)


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Harald W. schrieb:
> Nunja, Taschenlampen aus den 1970er Jahren hatten mit Halogenlampen
> immerhin bis zu 25 Lumen pro Watt.

Klar.
Allerdings musste man dafür die guten aus China kaufen.
Osram & Co schaffen das bis heute trotz permanenten Verbesserungen 
kaum..

von Bruno V. (bruno_v)


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Die Fernlicht-Kontrollleuchte war seit jeher Blau. Nur nicht im Golf 
Ende der 80er: bei der Umstellung auf (billige und haltbare) LEDs gab es 
noch keine blauen.

Bei Taschenlampen und Fahrradscheinwerfer war bis ins neue Jahrtausend 
die Wärme das Problem: Bei ähnlichem Wirkungsgrad durfte der 
Leuchtkörper nicht warm werden. Darum geschränkte es sich auf 
Mini-Taschenlampen. Erst dann ging es stufenweise los mit Ledlenser und 
Fenix, während Maglite den Zug verpasst hat.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Bruno V. schrieb:
> bei der Umstellung auf (billige und haltbare) LEDs gab es
> noch keine blauen.

Ich habe mal irgendwo gelesen, das eine Firma ganz früh bunte LEDs 
hatte.
Das waren alles rote Chips (es gab noch nichts anderes außer IR), aber 
die Gehäuse waren bunt, und eben auch blau. Wenn ich recht erinnere, 
waren die LEDs auf runden weißen Keramikträgern, mit einem bunten 
Tropfen oben drauf, sah ähnlich eines Transistors aus, mit goldenen 
Beinchen.
Kann mich aber nicht mehr erinnern wer oder wo das war, nur das es um 
1980 +- ein paar Jahre gewesen sein müsste.
Kennt das jemand?

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Jens M. schrieb:
> Kennt das jemand?

Nee.

Ein Bekannter erzählte mir mal, er habe eine blaue Fake-LED gesehen, die 
in Wirklichkeit eine Glühlampe war. Aber halt im Format einer 5mm LED.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Die erste umgebaute Taschenlampe mit den ersten grün-gelben LEDs gab es 
schon in den 70ern.

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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Tim 🔆 schrieb:
> Ihr seid im falschen Thread.

Jetzt ist er der richtige. Ich habe beide Threads zusammengeführt.

von Klaus (feelfree)


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Steve van de Grens schrieb:

> Ein Bekannter erzählte mir mal, er habe eine blaue Fake-LED gesehen, die
> in Wirklichkeit eine Glühlampe war. Aber halt im Format einer 5mm LED.

Fernlicht Kontrollleuchte im Golf 2.

von Harald W. (wilhelms)


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Gerald B. schrieb:

> Inzwischen wird kaum jemand ernsthaft eine klassische
> Glühlampe zurückhaben wollen.

M.E. haben zumindest Halogenlampen auch heute noch ihre Berechtigung,
zumindest dort, wo man nicht dauernd Licht anhat.

von Harald W. (wilhelms)


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Frank M. schrieb:

>> Ihr seid im falschen Thread.
>
> Jetzt ist er der richtige. Ich habe beide Threads zusammengeführt.

Danke!

von Harald W. (wilhelms)


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Jens M. schrieb:

> Ich habe mal irgendwo gelesen, das eine Firma ganz früh bunte LEDs
> hatte.
> Das waren alles rote Chips (es gab noch nichts anderes außer IR), aber
> die Gehäuse waren bunt, und eben auch blau.

Nunja, auch eine rote LED im blauen Gehäuse leuchtet rot. Die einzige
Möglichkeit, Licht mit niedriger Energie in Licht mit höherer Energie
umzuwandeln gibt es m.W. bei grünen Lasern. Dort wird mit einem spe-
ziellen Kristall IR-Licht frequenzverdoppelt und damit grün.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Steve van de Grens schrieb:
> Ein Bekannter erzählte mir mal, er habe eine blaue Fake-LED gesehen, die
> in Wirklichkeit eine Glühlampe war. Aber halt im Format einer 5mm LED.

Die angemerkte "Blaue LED" im Golf war eine ebensolche Minilampe im 
Gummiüberzieher, weil es keine Fernlichtfähigen LEDs gab.
Legenden behaupten, VW hätte bei den zuständigen Stellen vorgesprochen 
und gebeten die Farbe der Fernlichtkontrolllampe ändern zu dürfen um das 
Cockpit vollständig in zukunftssicherer wartungsfreier LED-Technik 
realisieren zu dürfen, aber der deutsche Amtsschimmel sagte das die 
Lampe blau zu sein hat und damit basta!

von Bruno V. (bruno_v)


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Jens M. schrieb:
> aber der deutsche Amtsschimmel sagte das die
> Lampe blau zu sein hat und damit basta!

Zumindest zeit- oder modell-weise gab es den Golf2 mit anderer (ich 
glaub gelber) Fernlicht-LED.

von Klaus (feelfree)


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Bruno V. schrieb:
> Zumindest zeit- oder modell-weise gab es den Golf2 mit anderer (ich
> glaub gelber) Fernlicht-LED.

Das war der Golf 1, mit Ausnahmegenehmigung im Fahrzeugschein.

von Heinrich K. (minrich)


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Es gab im Audi50, Polo 1, Golf 1, Passat sowohl die blau überzogene 
Glühlampe für die Anzeige "Fernlicht", wie auch in gelb, per LED. Die 
Ausnahmegenehmigung für die gelbfarbige Fernlichtanzeige war aber im 
Fahrzeugschein extra erwähnt.

Alle anderen Anzeigen waren LEDs in rot, gelb und grün, alle gesteckt in 
Sockeln, nicht gelötet.

von Enrico E. (pussy_brauser)


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Steve van de Grens schrieb:
> Ein Bekannter erzählte mir mal, er habe eine blaue Fake-LED gesehen, die
> in Wirklichkeit eine Glühlampe war. Aber halt im Format einer 5mm LED.

Ja, in einem der Conrad Kataloge aus den 80ern gab es diese blaue 5mm 
LED mit Glühfaden. Die nannte sich dann "blaue Pseudo LED".

von Gerald B. (gerald_b)


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Enrico E. schrieb:
> Ja, in einem der Conrad Kataloge aus den 80ern gab es diese blaue 5mm
> LED mit Glühfaden. Die nannte sich dann "blaue Pseudo LED".

Inzwischen dürften die Echten heller sein :D

von Manfred P. (pruckelfred)


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Steve van de Grens schrieb:
> In den 80er Jahren hatte eine durchschnittliche 5mm LED nur einstellige
> Milli-Candela.

Hier liegen noch viele rote 5mm HLMP-3315, die laut Datenblatt min. 
13,8mcd@10mA liefern. Auf der Tüte "QC 8818", sind vermutlich Mitte der 
80er auf den Markt gekommen.

> Heute sind dreistellige Werte normal, also grob um Faktor 100.

Schon länger werden viersttellige mcd verkauft. Die sind aber nicht 
vergleichbar, weil sie stark vom Abstrahlwinkel abhängen. Das (mcd) hat 
nichts mit der Effizienz zu tun, Lumen pro Watt ist eine andere Sache.

Tim schrieb:
> bei Conrad gekauft
...

von Stefan M. (derwisch)


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Ca. 1985 oder 86 fragte ich mal bei einem örtlichen Elektronikhändler 
(eher Großhändler der Privatkunden nicht sonderlich mochte) nach einer 
blauen LED.
Die könne man besorgen, aber preislich oberhalb 300 DM...

Erst im Jahr 2000 habe ich dann auch so einen Knopfzellen 
Schlüsselanhänger mit blauer LED besorgt (ich meine so um 20 DM).
Sehr faszinierend damals.
Ein paar Kumpels und ich haben die Dinger dann an die Rollenschiene 
unserer Inline Skater gebastelt, als "Scheinwerfer" knapp über dem 
Asphalt.
Dann haben wir damit diverse "Inliner by Night" Aktionen mitgemacht.
War ein echter Hingucker.

Der Chef eines Freundes (E-Installateur) meinte sehr lange, dass eine 
Beleuchtung von Räumen oder Strassen mit LEDs nie funktionieren wird.
Da gab es die ersten -nicht sehr hellen- weißen LEDs schon.
So kann man sich täuschen.

von Lasst mich A. (ich_bin_durch)


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Und heute ist die Nacht taghell beleuchtet. Jeder Häuslebauer hat eine 
Schlossbeleuchtung an seiner Bude. Und jede einzelne LED leuchtet mir 
komischerweise ständig in die Augen. Nein, komisch finde ich das nicht.

Auch die Taschenlampen haben heute mehr Funktionen als die 
Mondlandefähre damals. Unter 20 Leuchtmodis gibt es anscheinend nichts. 
Und ständig verklicke ich mich in diesen dämlichen Stroboskopmodus.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Ich gucke abends aus dem Fenster: Nein, da ist kein A320 gelandet, es 
ist nur eine Frau, die ihre zwei Hunde ausführt.

Schon irgendwie toll, mit welch geringem Strom man LEDs deutlich 
sichtbar betreiben kann.

von Harald W. (wilhelms)


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Manfred P. schrieb:

> Ich gucke abends aus dem Fenster: Nein, da ist kein A320 gelandet, es
> ist nur eine Frau, die ihre zwei Hunde ausführt.

Wohnst du in Stenkelfeld?
https://www.familie-ahlers.de/witze/stenkelfeld/weihnachtsbeleuchtung.html

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Manfred P. schrieb:
> mit welch geringem Strom man LEDs deutlich
> sichtbar betreiben kann.

In meinen neueren Schaltungen treibe ich die LED nur noch mit max. 2 mA. 
Und rote und grüne leuchten schon bei 200-300µA Srom ordentlich.

von Bruno V. (bruno_v)


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Matthias S. schrieb:
> LED nur noch mit max. 2 mA

Das erinnert mich an die 3 Jahrzehnte, wo viele extra 2mA LEDs (Low 
current) kauften, wenn sie sie mit 2mA statt 20mA betreiben wollten.

Wo es also nicht auf die mCd/mA bei gegebenem Öffnungswinkel (Lumen war 
noch nicht üblich) ankam oder auf den Preis, sondern einfach nur auf den 
Nennstrom.

Irgendwie wirkte die Erfahrung mit Glühlampen nach, dass die bei 10% 
oder 1% ja nicht leuchten können (ich hab 2006 eine weiße LED als 
Kontrollleuchte im Industrieprodukt mit 68uA betrieben, weil es sonst zu 
hell war)

von Manfred P. (pruckelfred)


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Matthias S. schrieb:
> Und rote und grüne leuchten schon bei 200-300µA Srom ordentlich.

Rote eher nicht, aber die hellgrünen LEDs sind richtig gut geworden.

Die Kamera mag diesen Akku nicht mehr, weil sein Innenwiderstand 
gewaltig gestiegen ist. Das liegt als Nachtlicht auf einem Treppenabsatz 
und schafft noch etwa 200 Tage, bis seine integrierte Schutzschaltung 
trennt.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Manfred P. schrieb:
> Rote eher nicht

Doch, ich habe hier neue 3mm rot, die den grünen nicht nachstehen.
https://www.pollin.de/p/quadrios-led-3-mm-lichtfarbe-rot-gehaeusefarbe-klar-2500-mcd-625-nm-2-54-mm-121873

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Manfred P. schrieb:

>> Und rote und grüne leuchten schon bei 200-300µA Srom ordentlich.
>
> Rote eher nicht, aber die hellgrünen LEDs sind richtig gut geworden.

Was wohl hauptsächlich dran liegt, das das Auge bei grünem Licht
die höchste Empfindlichkeit hat.

von Martin L. (makersting)


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Ich habe mich in den letzten Jahren mehrfach gewundert, wie groß Rv 
ausfallen musste, um aus einer Signalisierung nicht eine stördende 
Beleuchtung werden zu lassen.

von Peter D. (peda)


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Auch bei den LEDs für 230V hat sich einiges getan.
Ich habe mir für den Flur eine E14 gekauft, die nur 2,5W braucht als 25W 
Glühbirnen Ersatz. Da verbraucht ja mein DSL-Router deutlich mehr. Da 
der Schalter so blöd angebracht ist, lasse ich sie einfach nachts 
durchgehend an.

von Harald W. (wilhelms)


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Peter D. schrieb:

> Auch bei den LEDs für 230V hat sich einiges getan.
> Ich habe mir für den Flur eine E14 gekauft,
> die nur 2,5W braucht als 25W Glühbirnen Ersatz.

Wobei die Helligkeit (Lumen pro W) meist nicht die Helligkeit einer
Glühlampe erreicht.

von Bruno V. (bruno_v)


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Harald W. schrieb:
> Wobei die Helligkeit (Lumen pro W) meist nicht die Helligkeit einer
> Glühlampe erreicht.

Ups: Im Vergleich mit Leuchtstoffröhren oder Energiesparlampen mag das 
im Einzelfall richtig sein. Aber Glühlampen haben die LEDs vor fast 20 
Jahren überholt. Waren nur Anfangs zu teuer.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Harald W. schrieb:
> Wobei die Helligkeit (Lumen pro W) meist nicht die Helligkeit einer
> Glühlampe erreicht.

Selbst vor 10 Jahren schon haben LEDs Halogenlampen um ca. Faktor 10 
übertroffen (Lampenleistung zu Lumen), normale Glühlampen sicher schon 
vorher. Und damit meine ich erhältliche Standardleuchtmittel, nicht 
irgendwelche Datenblattangaben.
Bloß der Preis...

Erstaunlich hingegen: Leuchtstoffröhren und die unsäglichen 
"Energiesparlampen" werden immer noch nicht erreicht, da wird immer mit 
dem Öffnungswinkel getrickst.

von Stefan K. (stk)


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Peter D. schrieb:
> Auch bei den LEDs für 230V hat sich einiges getan.
> Ich habe mir für den Flur eine E14 gekauft, die nur 2,5W braucht als 25W
> Glühbirnen Ersatz.

In einer alten 6-flammigen Deckenleuchte waren mir die 8W LED-Lampen mit 
denen ich die 40W Glühlampen vor Jahren ersetzt hatte zu hell und ich 
habe die jetzt durch Philips 2,3 W ultraefficient Filament LED-Lampen 
ersetzt. Das Licht gefällt mir und es ist immer noch mehr als 
ausreichend hell. Die Dinger sollen 485 Lumen haben und sind damit 
heller als die klassischen 40W Glühlampen. Die Lampen entwickeln kaum 
Wärme und mit 210lm/W viel Licht. Nachteile der Lampen sind der hohe 
Preis und der sehr hefige Einschaltstromstoß. Es werden mit 2 Schaltern 
2 Dreiergruppen in der Leuchte geschaltet, das sollten die Schalter 
aushalten.

: Bearbeitet durch User
von Jens M. (schuchkleisser)


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Stefan K. schrieb:
> der sehr hefige Einschaltstromstoß

Woher weißt du das? Das sind ja nur 7W Nennleistung...

von Stefan K. (stk)


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Jens M. schrieb:
> Woher weißt du das? Das sind ja nur 7W Nennleistung..

Beitrag "Re: Kontaktfestbrennen durch viele LED?"

von Harald W. (wilhelms)


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Jens M. schrieb:

> Selbst vor 10 Jahren schon haben LEDs Halogenlampen um ca. Faktor 10
> übertroffen (Lampenleistung zu Lumen), normale Glühlampen sicher schon
> vorher.

Ich denke, einen "Wirkungsgrad" von 250 Lumen/Watt werden auch
heutzutage nur wenige, spezielle Exemplare im Labor erreichen.
Bei den normal bei den Discountern erhältlichen Exemplaren kann
man froh sein, wenn sie 80 Lumen haben. Dabei beziehe ich mich
auf die Angaben auf dem Karton. Nachgemessen habe ich das nicht.

: Bearbeitet durch User
von Bruno V. (bruno_v)


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Harald W. schrieb:
> Ich denke, einen "Wirkungsgrad" von 250 Lumen/Watt werden auch
> heutzutage nur wenige, spezielle Exemplare im Labor erreichen.

Das bisher beste Leuchtmittel mit 200Lumen/Watt ist die Philips "Dubai 
Lamp" (https://www.mea.lighting.philips.com/consumer/dubai-lamp) die nur 
dort erhältlich ist. (Weil Kooperation, großer Absatz und auch weil 
Wüstenbewohner andere Lichtfarben bevorzugen)

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


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Falls von Interesse:

Ich arbeitete vor Jahren mit einem Hamamatsu Foto Multiplier Modul um 
einen 50MHz Messverstärker für das Modul zu entwickeln. Mit dem PMT 
konnte ich noch LEDs mit nur 5ns Einschaltdauer deutlich erkennen.

Eine rote LED konnte ich auch noch mit 5uA Arbeitsstrom im Dunklen mit 
nackten Auge erkennen.

Ein VQC10 Display liefert im Dunklen noch mit nur 5us Einschaltdauer der 
LED Zeilen eine erkennbare Anzeige.

von Stefan K. (stk)


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Bruno V. schrieb:
> Das bisher beste Leuchtmittel mit 200Lumen/Watt ist die Philips "Dubai
> Lamp" (https://www.mea.lighting.philips.com/consumer/dubai-lamp) die nur
> dort erhältlich ist.

Philips/Signify verspricht für die "ultraeffizienten" LED-Lampen 
210lm/W.
Auf der Website führen mich alle Links auf eine Fehlerseite, im 
(Versand-)Handel sind sie erhältlich.
https://www.lighting.philips.de/consumer/ultra-efficient

von Christoph Z. (christophz)


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Der G. schrieb:
> 2006 gab es dann die ersten High Power Leds mit 1A CREE XRE und ca. 100lm/W.

Freunde von mir in der Berufsschule haben die ersten Luxeon Lumileds mit 
1 W im Frühling 2003 mitgebracht. Das war sehr beeindruckend und 350 mA 
durch eine LED war gegen alles, was wir bis dahin gelernt hatten ;-)

Ein Jahr später hatte ich dann meine erste Fahrradlampe mit einer 
Lumiled drin. Musste ich selber bauen weil Hersteller wie Cateye etc. 
noch 1-2 Jahre länger brauchten:
http://brain4free.org/wiki/doku.php/elektronik:velolampe

Mit dieser Lampe konnte ich dann das erste mal im Dunkeln durch den Wald 
fahren und tatsächlich etwas sehen. Das war dadurch ein sehr 
befriedigendes Projekt.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Christoph Z. schrieb:
> Mit dieser Lampe konnte ich dann das erste mal im Dunkeln durch den Wald
> fahren und tatsächlich etwas sehen. Das war dadurch ein sehr
> befriedigendes Projekt.

War für mich ebenfalls ein echtes Erlebnis, ein Wow-Effekt geradezu! Ab 
Herbst war ich mit den 10-Lux-Halogenfunzeln im Wald nicht mehr 
unterwegs. Dann habe ich auf 100 Lux aufgerüstet (Busch-Müller Lumotec 
IQ X). Die Lampe für damals knappe 90 Euro ist jeden Cent wert. Mir ist 
schließlich auch meine Gesundheit etwas wert. Die Lampe hat meinen 
Aktionsradius mit dem Fahrrad deutlich erweitert.

Würde mir sogar eine noch hellere Lampe kaufen, wenn es sie gibt, also 
mit Dynamo-Antrieb. Gibt's sowas? Stärkerer Dynamo wäre kein Problem, 
ich erstrample gerne zusätzliche 10 Watt fürs Licht, wenn's sein muss.

Ja, der Titel "Leds Geschichte Helligkeit Entwicklung Taschenlampen, 
Wahnsinn!" ist bei mir tatsächlich mit einem endlich brauchbaren 
Fahrradlicht verbunden.

von Bruno V. (bruno_v)


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Stefan K. schrieb:
> im (Versand-)Handel sind sie erhältlich.

tatsächlich, Danke! Wird wohl nun alles unter "signify" vermarktet. Und 
seit 2016 immerhin 5% und Lebensdauer verdoppelt (25.000 -> 50.000).

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Gerhard O. schrieb:
> Mit dem PMT
> konnte ich noch LEDs mit nur 5ns Einschaltdauer deutlich erkennen.

Und ich muss die blaue Power-On LED in meiner Flachglotze abkleben, weil 
sie so hell ist, das sie blendet. Man muss sich schon fragen, ob die 
Herren Entwickler bei Nordmende (aber 'Made in Czech Republic') sich den 
Fernseher mal im Betrieb angeschaut haben. Ohne Photodivider gehts also 
nicht (als Gegensatz zu deinem Multiplier) :-)

von Bruno V. (bruno_v)


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Bruno V. schrieb:
> und Lebensdauer verdoppelt (25.000 -> 50.000).

ups, ist wohl nur Marketing bzw. andere Grenzwerte: Die Diagramme 
hiesiger Signify (ab 2022) was Ausfallraten und Leuchtreduzierung 
betrifft. (5% mehr Effizienz ist vermutlich ähnlicher Schwindel)

: Bearbeitet durch User
von Ralf X. (ralf0815)


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Matthias S. schrieb:
> Und ich muss die blaue Power-On LED in meiner Flachglotze abkleben, weil
> sie so hell ist, das sie blendet. Man muss sich schon fragen, ob die
> Herren Entwickler bei Nordmende (aber 'Made in Czech Republic') sich den
> Fernseher mal im Betrieb angeschaut haben.

Von  Nordmende existiert einzig noch der Name.
Und den darf jeder benutzen und auf seine Geräte pappen, der an den 
Markeninhaber Talisman Brands/Established entsprechende Gebühren 
bezahlt.
Ein Markenrechteverhökerer mit Sitz im Steuerparadies Delaware...

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