Hallo zusammen, nur eine theoretische Frage! Schalplatten müssen ja beim abspielen gemäß RIAA (zumindest die meisten nach RIAA) entzerrt werden. Sind bezogen auf 1kHz +20dB bei 20Hz, - 20dB @ 20kHz -> 40dB Entzerrung gesamt. Ich habe mich gefragt mit AD Wandlern die Dynamiken von ~125dB Analog erreichen, warum entzerrt man nicht komplett Digital? So gut ist die Platte ja sowieso nicht, ich meine im Maximum so 60dB SNR -> 100dB SNR vom ADC + Headroom reichen aus. Lange suchen musste ich nicht, RME (Mit die beste Studioelektronik) und ein Hifi Hersteller haben etwas passendes im Programm: https://www.youtube.com/watch?v=BEpRZcDsLuI Was mich jetzt aber wundert, ich hätte erwartet das das Signal so weit angehoben wird das der ADC fast voll ausgesteuert wird, dann wird aktiv abgeschwächt. Was in Wirklichkeit gemacht wird, das Signal minimal Verstärkt an den Eingang gelegt, die Entzerrung im DSP macht die meiste Pegelanhebung. (Minute 5:50 im Video) Macht das Tatsächlich keinen Unterschied bezüglich SNR ob man den ADC minimal aussteuert und Digital den Pegel anhebt oder ob man das Signal Analog hochverstärkt und Digital nur abschwächt? Gruß Jan
Jan K. schrieb: > Macht das Tatsächlich keinen Unterschied bezüglich SNR ob man den ADC > minimal aussteuert und Digital den Pegel anhebt oder ob man das Signal > Analog hochverstärkt und Digital nur abschwächt? Jein. A/D-Wandler lösen teilweise Nanovolt auf. bei manchen OpAmps geht das schon im Rauschen unter, vor allem dem 1/f knee, da nützt verstärken nichts. Trotzdem sollte man die Entscheidung im Einzelfall durchchecken. Bei Mikrophonen wird teilweise auch nur noch A/D gewandelt weil Verstärkung nur rauscht. Bei den Maximalspannungen mancher A/D, wie 1V, kommt man eh schon mit nacktem Photo/Mikro Signal nah an Vollaussteuerung.
Danke, da lag mein Denkfehler. Ich habe mir mal als "HighEnd" Lösung einen PCM4222 ausgesucht, der schafft exzellente 124dB Dynamik. In der üblichen Beschaltung sind 4,2Veff nötig für Vollaussteuerung. Das heißt, das Rauschen liegt bei ca. 2,65uV. So mit der Rauschärmste Audio OPV ist der LT1028, typischerweise 1nV/√Hz @ 10Hz. Bei 20kHz Bandbreite heißt das das Eigeneingangsrauschen des Chips liegt im Bestfall bei 141nV. (-> 1nV/√Hz x Wurzel 20kHz) Das heißt doch, würde ich den LT1028 das Signal um ~ Faktor 20 anheben lassen wäre er das Rauschlimit nicht mehr der ADC. Das heißt sämtliche Signalverarbeitung könnte im DSP gemacht werden, ohne irgendwelche Nachteile oder analoge Verstärkungsfaktorumschaltung, egal was für ein Tonabnehmer. Richtig gedacht? Gruß Jan
https://www.ti.com/document-viewer/lit/html/SSZT554 Die ADC Referenz muss auch ausreichend rauschfrei sein, was dank DC einfacher zu filtern geht
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Jan K. schrieb: > Das heißt doch, würde ich den LT1028 das Signal um ~ Faktor 20 anheben > lassen wäre er das Rauschlimit nicht mehr der ADC. Das heißt sämtliche > Signalverarbeitung könnte im DSP gemacht werden, ohne irgendwelche > Nachteile oder analoge Verstärkungsfaktorumschaltung, egal was für ein > Tonabnehmer. > Richtig gedacht? Hallo Jan, ja, deine Überlegung ist soweit richtig. Durch die Verstärkung mit einem rauscharmen Vorverstärker, kannst du die eingangsbezogene Rauschleistung des ADC reduzieren und in die Nähe der Rauschleistung des Vorverstärkers kommen. Die Entwickler des, von dir oben genannten, gemischt Analog-Digitalen Vorverstärkers haben sich vermutlich die Frage gestellt, wie gering die Rauschleistung denn sein muss, um eine gute Qualität zu ermöglichen. Dabei hat sich gezeigt, dass sie keine zusätzliche Vorverstärkung brauchen, sondern der reine ADC ausreicht. Viele Grüße, Simon
Simon D. schrieb: > Die Entwickler des, von dir oben genannten, gemischt Analog-Digitalen > Vorverstärkers haben sich vermutlich die Frage gestellt, wie gering die > Rauschleistung denn sein muss, um eine gute Qualität zu ermöglichen. > Dabei hat sich gezeigt, dass sie keine zusätzliche Vorverstärkung > brauchen, sondern der reine ADC ausreicht. Wo liegt das typische Signal eines MM Tonabnehmers? Irgendwo bei 0.5-10 mV?. Wenn du 60 dB SNR erreichen willst, und der ADC 10 uV Eingangsrauschen (ohne A Gewichtung) hat, dann ist das grenzwertig. Die Bässe sind ja durch die RIAA Kennlinie um 40 dB abgesenkt, und mein Gefühl sagt mir das du ohne RIAA Entzerrung im Bassbereich Abstriche beim SNR haben wirst, wenn du 1:1 an den ADC Eingang gehst. Da ist es schon besser, das MC Signal einfach um 20 dB zu verstärken. Der Aussteuerbereich nach oben ist damit halt schlechter (Kratzer). Einen Verstärker (Buffer) mit Filter brauchst du sowieso immer, sonst erreicht der ADC die Datenblatt Schönwetterangaben nicht. Da würden kompetente Entwickler die Handvoll RIAA Bauteile mit einbauen (wenigstens rudimentär). Aber vielleicht braucht das Marketing ein Gimmick um ihr überteuertes Spielzeug an den Mann zu bringen.
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Udo K. schrieb: > Wo liegt das typische Signal eines MM Tonabnehmers? Irgendwo bei 0.5-10 > mV?. Genormt. 5mV bei 315 Hz für 0dB. Mehr als +20dB also 50mV kommen nie raus, weil da das Ubersteuerungslimit des Presswerks liegt, schneller kann das die Schneide nicht auslenken. Und die meisten Nadeln können dem nur bis +17dB also 35mV folgen.
Hinzu kommt das Rumpeln, das besonders bei der Eigenresonanz des Tonabnehmers wesentlich größere Amplitude haben kann, als das Nutzsignal. Das Rumpeln erzeugt überwiegend vertikale Bewegungen, die erscheinen gegenphasig an den Signalleitungen. Im Video wird erwähnt, dass bei dem gezeigten Verstärker die tiefen Töne zum Monosignal zusammengefasst werden. Dann ist die Amplitude der gegenphasigen Rumpelfrequenzen viel geringer. Analoge Entzerrer-Vorverstärker werden deshalb mit relativ hoher Betriebsspannung versorgt, z. B. ± 15 V, um Clipping zu verhindern.
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Simon D. schrieb: > Die Entwickler des, von dir oben genannten, gemischt Analog-Digitalen > Vorverstärkers haben sich vermutlich die Frage gestellt, wie gering die > Rauschleistung denn sein muss, um eine gute Qualität zu ermöglichen. > Dabei hat sich gezeigt, dass sie keine zusätzliche Vorverstärkung > brauchen, sondern der reine ADC ausreicht. Danke nochmal, ich hatte mich Ermstal gewundert warum auch die Gain "Umschaltung" Digital erfolgt. Udo K. schrieb: > Wo liegt das typische Signal eines MM Tonabnehmers? Irgendwo bei 0.5-10 > mV?. Wenn du 60 dB SNR erreichen willst, und der ADC 10 uV > Eingangsrauschen (ohne A Gewichtung) hat, dann ist das grenzwertig. Die > Bässe sind ja durch die RIAA Kennlinie um 40 dB abgesenkt, und mein > Gefühl sagt mir das du ohne RIAA Entzerrung im Bassbereich Abstriche > beim SNR haben wirst, wenn du 1:1 an den ADC Eingang gehst. Da ist es > schon besser, das MC Signal einfach um 20 dB zu verstärken. Der > Aussteuerbereich nach oben ist damit halt schlechter (Kratzer). Geht so ab 100uV (MC) los bis hin zu 10mV für die lautesten MMs. Udo K. schrieb: > Einen Verstärker (Buffer) mit Filter brauchst du sowieso immer, sonst > erreicht der ADC die Datenblatt Schönwetterangaben nicht. Da würden > kompetente Entwickler die Handvoll RIAA Bauteile mit einbauen > (wenigstens rudimentär). Aber vielleicht braucht das Marketing ein > Gimmick um ihr überteuertes Spielzeug an den Mann zu bringen. Sollte dann unnötig sein, ich hatte zuerst aber auch vermutet das zumindest die Höhenentzerrung passiv ist als ich den RME gefunden habe.
Das Video zeigt hauptsächlich die Vorzüge des neu entwickelten Konzeps auf, rühmt sich sogar mit fehlenden Verzerrungs-Lnien im Spektrum und stellt dem irgend einen normalen Phonoverstärker gegenüber, der weshalb auch immer diese Verzerrungsspitzten aufweist. Die Messbedingungen werden verschwiegen. Das neue Wunderkästel mag durchaus interessant sein, was völlig fehlt ist die Beschreibung der analogen Fiter, die NACH jeder Digital-Analog-Wandlung nötig sind. Ebenso das Thema Anti-Aliasingfilter am Eingang scheint nicht relevant zu sein. Nicht umsonst treiben die Hai-Endflossen-Hersteller überdimensionalen Aufand mit Spannungsversorgungen und Ausgangsfiltern, damit perfekter Klang heraus kommt. Genau dieser Teil wurde im Video eigentlich gar nicht angesprochen. Und was das Marketing angeht: Gezeigt wurde ein Dual 506 Plattenspieler, wenn ich das richtig abgelesen habe, aus den 70er Jahren, der für normale Ansprüche mehr als ausreichend sein dürfte und in einer Preisklasse heute von 30...100€ sich bewegen dürfte. Es ging auch nur um MM-TA, nicht um MC-TA, die für gehobene Ansprüche gedacht sind. Wer sich wirklich die Analogwiedergabe auf die Fahnen schreibt, will entweder mit allen Unzulänglichkeiten der bekannten Schallplattenwiedergabe auskommen, ohne weiter zu perfektionieren, oder wer bereits im vierstlligen Bereich unterwegs ist, wird eher weiter "Vollanalog" unterwegs sein wollen, dafür gibt es genügend Hersteller, deren Geräte Monatsgehälter kosten und ebenso unscheinbar aussehen. Ein anderes passendes Kästel könnte man in ein volldigital entzerrendes Tapedeck einbauen. Da werden ähnliche Klimmzüge gemacht wie bei Phono. Ich fand die Leistungen, die ein 750...1000 DM Vollverstärker von etwa 1990 am Phonoeingang bietet, durchaus beeindruckend, wenn auch die Schaltmöglichkeiten für Eingangsimpedanzen und Abschlußwiderstände fehlen und man sich eingeladen fühlt, diese nachzurüsten. mfg
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Christian S. schrieb: > Das neue Wunderkästel mag durchaus interessant sein, was völlig fehlt > ist die Beschreibung der analogen Fiter, die NACH jeder > Digital-Analog-Wandlung nötig sind. Ebenso das Thema Anti-Aliasingfilter > am Eingang scheint nicht relevant zu sein. Nicht umsonst treiben die > Hai-Endflossen-Hersteller überdimensionalen Aufand mit > Spannungsversorgungen und Ausgangsfiltern, damit perfekter Klang heraus > kommt. Genau dieser Teil wurde im Video eigentlich gar nicht > angesprochen. Die Filter sind doch kein Hexenwerk, spätestens seit Sampleraten >48kHz halte ich das für uninteressant. Moderne Chips wie der PCM4222 bringen ihre eigene Referenz mit die man meistens noch mit externen Cs Filtern darf. So richtig eingreifen kann man da nicht, muss man sicher auch nicht. Christian S. schrieb: > Gezeigt wurde ein Dual 506 Plattenspieler, wenn ich das richtig > abgelesen habe, aus den 70er Jahren, der für normale Ansprüche mehr als > ausreichend sein dürfte und in einer Preisklasse heute von 30...100€ > sich bewegen dürfte. Es ging auch nur um MM-TA, nicht um MC-TA, die für > gehobene Ansprüche gedacht sind. Der RME kann nur MM, das stimmt. Das lässt sich mit einem externen Übertrager lösen, so einen richtigen Vorteil haben (Low Output) MCs aber uch nicht mehr wirklich. MI oder High Output MCs gibt es in allen Qualitätsstufen. Der relativ günstige Plattenspieler, RME ist halt nicht in der HiFi Welt zuhause, erst recht nicht in der Analogen. Ich würde das nicht als Qualitätseinschätzung herziehen das ein "billiger" Plattenspieler daneben steht, ich meine das es eher um die Optik ging. Christian S. schrieb: > Wer sich wirklich die Analogwiedergabe auf die Fahnen schreibt, will > entweder mit allen Unzulänglichkeiten der bekannten > Schallplattenwiedergabe auskommen, ohne weiter zu perfektionieren, oder > wer bereits im vierstlligen Bereich unterwegs ist, wird eher weiter > "Vollanalog" unterwegs sein wollen, dafür gibt es genügend Hersteller, > deren Geräte Monatsgehälter kosten und ebenso unscheinbar aussehen. Beides geht natürlich. Ich finde die Idee spannend, wenn man Monitore mit DSP Weiche oder ein DSP zur Raumentzerrung verwendet finde ich das Interessant auch die Platte gleich Digital zu entzerren.
Jan K. schrieb: > Ich finde die Idee spannend, wenn man Monitore > mit DSP Weiche oder ein DSP zur Raumentzerrung verwendet finde ich das > Interessant auch die Platte gleich Digital zu entzerren. Das sind aber völlig unterschiedliche Formen der Entzerrung - insbesondere bei Raumentzerrung. Bei Platten wird das eigentlich schon ewig gemacht. Die anzuwendende Kennlinie ist ja auch genau bekannt. Einen optimierten Filter dafür zu bauen, ist vergleichsweise easy. Sowas haben wir vor 20 Jahren schon mit der Mixtreme gemacht. Jan K. schrieb: > So mit der Rauschärmste Audio OPV ist der LT1028, Es kommt nicht nur auf den ADC an. Die Eingangsbeschaltung die man unweigerlich hat sowie die Einstreuungen über die Kabel sind da relevant. Daher sitzen die Vorverstärker bei hochwertigen Mikros auch in dem Mikro selber, bzw im nahegelegenen Speiseteil, um das erst einmal richtig niederohmig zu bekommen.
Christian S. schrieb: > Das neue Wunderkästel mag durchaus interessant sein Spätestens wenn man alte Schallplatten richtig wiedergeben will, braucht man umschaltbare Entzerrer https://www.stereo.de/hifi-test/produkt/lab-12-melto2-phono-2099 Das geht digital natürlich einfacher.
Das andere Wunderkästel "Lab 12 melto2 Phono" beeindruckt durch die Leistungsaufnahme "Leistungsaufnahme Leerlauf: 94 W" für die sechs Vorstufenröhren, die da eingebaut sind, und die sieben Kühlkörper an Halbleitern. Also wird es bei dieser Gehäusegröße ordentlich heiß ohne Lüfter. Zum Vergleich: Hier der Grundig 4395 von 1962 mit Stereoempfang-Vorbereitung hat eine ELL-Röhre als Stereo-Ausgang, die seeeehr heiß wird, drei ZF-Röhren, eine ECC85 im UKW-Teil, eine EM-Anzeigeröhre, den Netztrafo mit Kühlfahnen und hat einen Verbrauch von 50...60 Watt bei stattlicher Baugröße. In die Verlegenheit, Entzerrungskurven umschalten zu wollen, bin ich noch nie gekommen, denn außer Schellackplatten für Uralt-Plattenspieler habe ich nur Mikrorillen-Platten ab den 60er Jahren. Das Kästel ist sicherlich eine Begutachtung wert. mfg
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Wenn man es richtig machen würde dann wäre der komplette ad Wandler oder riaa verstärker direkt auf dem Tonarm (besser an der Nadel). Aber das macht auch heute noch niemand, wegen dem Gewicht. Kann aber auch sein das sich jemand mit Geld noch nicht dran getraut hat die Bauteile auf eine keramik drauf zu bonden. Ansonsten gibt es auch sehr gute riaa entzerrer zu vernünftigen Preisen.
J. S. schrieb: > Das sind aber völlig unterschiedliche Formen der Entzerrung - > insbesondere bei Raumentzerrung. Da habe ich mich falsch ausgedrückt. Ich würde dem Phono Entzerrer schon sein eigenen DSP spendieren, Weiche und eventuell Raumentzerrung läuft dann im DSP des Lautsprechers. (Genelec hat da z.B. Lösungen) J. S. schrieb: > Es kommt nicht nur auf den ADC an. Die Eingangsbeschaltung die man > unweigerlich hat sowie die Einstreuungen über die Kabel sind da > relevant. Daher sitzen die Vorverstärker bei hochwertigen Mikros auch in > dem Mikro selber, bzw im nahegelegenen Speiseteil, um das erst einmal > richtig niederohmig zu bekommen. Das halte ich auch für einen Riesen Nachteil, im Studiobereich saß der Entzerrer zumindest im Plattenspieler selbst. (EMT, Sonys Profizeug...) Man könnte Symmetrisch arbeiten, hat aber auch wieder Nachteile bezüglich Rauschen. (außer bei Übertragern) Christian S. schrieb: > Das andere Wunderkästel "Lab 12 melto2 Phono" beeindruckt durch die > Leistungsaufnahme Die Kiste kenne ich nicht, ich meinte den M2Tech Joplin MkIII. Der verwendet intern einen PGA2500, besitzt aber leider nur RCA Eingänge. Dirk E. schrieb: > Wenn man es richtig machen würde dann wäre der komplette ad Wandler oder > riaa verstärker direkt auf dem Tonarm (besser an der Nadel). > Aber das macht auch heute noch niemand, wegen dem Gewicht. > Kann aber auch sein das sich jemand mit Geld noch nicht dran getraut hat > die Bauteile auf eine keramik drauf zu bonden. Zumindest in den Plattenspieler selbst, beim Tonarm geht es auch ums Gewicht.
Jan K. schrieb: > Zumindest in den Plattenspieler selbst, beim Tonarm geht es auch ums > Gewicht. Ohne das jetzt näher zu beleuchten oder gar zu propagieren: Ich würde mal schätzen, dass eine passende Elektronik kaum Masse mitbringt, die da relevant ist. Die Tonarme selber haben ja auch ein gewisses Gewicht und brauchen sogar Trägheit, um spielen zu können. Bewegt werden soll da nur die Nadel. Gute Plattenspieler haben eher schwerere Tonarme, nach meiner Beobachtung. Die Masse wäre auch leicht zu tarieren, weil die Plattenspieler ein einstellbares Gegengewicht haben, das dafür sorgt, dass das Trägheitsmoment in die relevanten Richtungen wirkt und die Auflagekraft der Nadel in der Rille ausreichend ist. Was wir allerdings wirklich brauchen, ist eine Laserabtastung der Platte oder eine Mikrokamera mit passender Erkennung. Ganz generell bin ich kein Freund von der Schallplattenqualitätstheorie was den guten Klang angeht, allein schon wegen der grundsätzlichen Problematik der nach innen kurzer werdenden Spuren. Das Verhältnis von Elongation zur Trägheit des Arms verändert sich, was Auswirkungen auf das Klangverhalten hat. Habe das auch schon mal untersucht und etwas SW dazu gemacht. Beitrag "Modellierung der Funktion einer Schallplattennadel" Wurde aber nicht zu Ende verfolgt. Ich habe es ansatzweise in meinem DJ-Teller-System verbaut, das aber WAVs und CDs nutzt und die Daten dann vinylisiert.
J. S. schrieb: > Was wir allerdings wirklich brauchen, ist eine Laserabtastung der Platte > oder eine Mikrokamera mit passender Erkennung. Solche Vorsprünge gab es bereits früher schon, leider ohne wirklichen Erfolg. Die Details müßte ich aber erst heraus suchen. J. S. schrieb: > und die Daten dann > vinylisiert. Aaaahhh, daß ich die Gnade habe, diese Wortschöpfung noch mit erleben zu dürfen als Zeitzeuge. mfg
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Christian S. schrieb: > Solche Vorsprünge gab es bereits früher schon, leider ohne wirklichen > Erfolg. Die Details müßte ich aber erst heraus suchen. Ich weiß, ich war live bei solche einem Projekt beteiligt. :-) Die Schwierigkeit ist einfach die Kamera: Allein die Kamera- die Linsen und die Beleuchtungstechnik ist einfach zu anfällig und zu teuer, um es a) sicher und b) gut zu machen - ganz ohne Kosten für Bildverarbeitungssoftware. Es gibt auch einfach keinen Bedarf. Diejenigen, die hochwertige Platten haben, haben die längst digitalisieren lassen, um es regelmäßig zu hören und ihre Platten nicht abzunutzen. Und die DJs, die regelmäßig alten Platten auflegen, kaufen sich ihren Fundus in 4-5facher Ausfertigung zusammen, um die Platten tauschen zu können, wenn hinüber. Die modernen Platten, die einer wegen des Scratchens und anderer Effekte am Player haben will, lassen die sich auch gleich 10x pressen und legen sich die Duplikate in den Keller. Von einem DJ, dessen Mixes ich mal produziert habe, weiß ich dass er sich gleich 100 Platten hat machen lassen. Die abgedudelten, die er nicht mehr spielen will, kriegen ein Autogramm und werden verhökert oder verschenkt. Sind die Platten alle, werden neue bestellt. Es gibt einfach keinen wirklichen Markt für Plattenspieler und Schallplatten, dass sich so ein System rechnen würde. Wie bei vielen anderen Sachen im Bereich Audio.
Wer z.B. den https://www.hifi-henkes.de/benz-micro-lp-s-low-output-moving-coil-tonabnehmersystem/ montiert hat, wird an der optischen Abtastung nicht mehr interessiert sein. J. S. schrieb: > Die Tonarme selber haben ja auch ein > gewisses Gewicht und brauchen sogar Trägheit, um spielen zu können. > Bewegt werden soll da nur die Nadel. Gute Plattenspieler haben eher > schwerere Tonarme, nach meiner Beobachtung. Nun, wir bewegen uns da bei den Angaben bezüglich Tonarmmassen im Bereich von 10 Gramm, da sind schon 14 Gramm "mittelschwer" und weitere Abstufungen in Schritten von 3 Gramm zu erwarten. Das Pendant dazu ist dann die Nedelnachgiebigkeit, die zusammen mit der Tonarmmasse ein schwingfägiges Gebilde im Infraschall-Bereich ergibt, damit rein mechanisch der Abtaster der Rille folgen kann, auch wenn es Berg und Tal geht, oder wie bei der einen Fehlpressung von Ende der 60er Jahre, die bei mir liegt, pro Umdrehung zwei Mal 5 mm Seitenschlag hat. Da ist die Auslenkung schon so stark, daß man sie als Tonhöhenschwankung bei jeder Umdrehung hört. Die im Link gezeigte Tonarmwaage, die weiter unten links für 65€ angeboten wird, habe ich gebraucht/neuwertig für 12€ bekommen und kostet sonst woanders nur 15€, da Chinaware. "Digitale Tonarmwaage TW001" mfg
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J. S. schrieb: > Ich würde mal schätzen, dass eine passende Elektronik kaum Masse > mitbringt, die da relevant ist. Die Tonarme selber haben ja auch ein > gewisses Gewicht und brauchen sogar Trägheit, um spielen zu können. > Bewegt werden soll da nur die Nadel. Gute Plattenspieler haben eher > schwerere Tonarme, nach meiner Beobachtung. Kann man so nicht unbedingt sagen, momentan ist Mittelschwer eher modern. Die meisten Hochwertigen Tonabnehmer fühlen sich an Mittelschweren Tonarmen am wohlsten. J. S. schrieb: > Was wir allerdings wirklich brauchen, ist eine Laserabtastung der Platte > oder eine Mikrokamera mit passender Erkennung. Es gab da etwas von der Firma ELP: https://www.gearnews.de/elp-laser-turntable-spielt-vinyl-schallplatten-ohne-beruehrung-ab/ Aber fängt ab ~12500€ an. Christian S. schrieb: > Wer z.B. den > > https://www.hifi-henkes.de/benz-micro-lp-s-low-output-moving-coil-tonabnehmersystem/ > > montiert hat, wird an der optischen Abtastung nicht mehr interessiert > sein. Bei mir hat es "nur" zum Glider gereich, auch ein schöner TA. :-)
Christian S. schrieb: > Wer z.B. den > montiert hat, wird an der optischen Abtastung nicht mehr interessiert > sein. Ja, das meinte ich. Die elektrische und magnetische Technik ist gut und ausgereift genug. > wir bewegen uns da bei den Angaben bezüglich Tonarmmassen im > Bereich von 10 Gramm, da sind schon 14 Gramm "mittelschwer" und weitere > Abstufungen in Schritten von 3 Gramm zu erwarten. Das ist in der Tat weniger, als ich so im Hinterkopf hatte. Ich denke aber dennoch, dass man einen VV da reinbekommen müsste.(?) > damit rein mechanisch der Abtaster der Rille folgen kann, > auch wenn es Berg und Tal geht, oder wie bei der einen Fehlpressung > von Ende der 60er Jahre, die pro Umdrehung zwei Mal 5 mm Seitenschlag > hat. Das angedachte optische System beinhaltete auch eine Lichtleiterlösung, ein Konzept wie man es bei Mikroskopen und Beleuchtung nutzt. Massemäßig müsste spätestens das hinkommen. Damit wäre auch eine Anstandsregelung möglich, um dieses Problem zu lösen. Schrittmotorsteuerung für den Tonarm inbegriffen. > Da ist die Auslenkung schon so stark, daß man sie als Tonhöhenschwankung > bei jeder Umdrehung hört. Auch dafür hätte ich ein Gegenmittel: Ich musste man Bänder digitalisieren, die auch so einen Lagerbedingte Schwankung hatten. Wurde mit einem AD-Wandler entsprechend synchronisieren und kompensierte. Eine widerkehrende Tönhöhenänderung würde man heute wahrscheinlich mit Autotune anfassen.
Michael B. schrieb: > Bei Mikrophonen wird teilweise auch nur noch A/D gewandelt weil > Verstärkung nur rauscht. Auf welche Art von Mikrofonen bezieht sich das? Welche Ausgangsspannungen haben diese, daß das zufällig zu dem Eingangsbereich des Wandlers passt?
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