Forum: Fahrzeugelektronik Neuer CAN Bus Analyzer mit billigen Adaptern


von Elmü M. (elmue)


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Hallo

Es gibt ein neues Tool, das unter Anderem einen CAN Bus 
Analyzer/Debugger/Paketinjektor enthält.

HUD ECU Hacker ist eigentlich ein unverseller ECU Scanner für OBD2 und 
proprietäre Protokolle etlicher ECU Modelle und erlaubt auch das Tuning 
der Delphi MT05.2 ECU. Aber es gibt auch etliche zusätzliche Analyse 
Tools, unter anderem einen CAN Bus Analyzer.

Im Gegensatz zu anderen CAN bus Analyzern, die man so im Internet 
findet, kann man HUD ECU Hacker mit billigen Adaptern benutzern. Ein 
chinesischer Tactrix Klon (J2534) für 20€ funktioniert perfekt. Aber 
auch andere Adapter werden unterstützt. Über die Vor- und Nachteile der 
verschiedenen Adapter gibt es ein ausführliches Kapitel in der Hilfe.

Zuerst muß man im CAN Filter definieren, von welchen CAN ID's man die 
Daten sehen will. Siehe Screenshots.

Nach dem Öffnen des Adapters erscheinen die CAN Pakete in Echtzeit in 
der Trace Ausgabe. Selbstverändlich können die gesnifften Daten auch in 
eine Logdatei geschrieben werden.

HUD ECU Hacker hat auch einen Coder und Decoder für das ISO 15765 
Protkoll, das es erlaubt, bis zu 4095 Bytes in einer CAN Bus Message zu 
versenden oder empfangen, die in mehreren 8-Byte Frames übertragen wird.

J1939 ist auch teilweise implementiert.

Im CAN Terminal kann der Benuzter manuell Pakete an ein Gerät am CAN Bus 
senden.

Und das Sahnhäubchen ist, dass empfangene CAN Daten mit Macro Scripten 
verarbeitet werden können oder auch automatisch gesendet werden könnnen. 
Die Macro Scripte in der C# Programmiersprache werden in Maschinencode 
kompiliert und sind damit so schnell wie der Prozessor.

Einer der Screenshots zeigt ein simples Beispiel Script, das ein CAN 
Paket an alle 11 bit CAN ID's von 001 bis 7FF sendet.

Es können auch Daten aus empfangenen CAN Paketen in einem Script 
extrahiert werden. Nach der Installation von HUD ECU Hacker finden sich 
Beispiel Macro's im Unterordner "Macros". Eines davon zeigt die 
Extraktion von Calibrationstabellen in eine XML Datei aus dem CAN Bus 
Traffic mit einer Deni ECU.

Außerdem hat HUD ECU Hacker einen eingebauten ECU Emulator, der 100% vom 
Benutzer in einer XML Datei und optional einem C# Macro Script 
programmiert werden kann. Der ECU Emulator kann außer der ECU jedes 
beliebige Gerät am CAN Bus simulieren. Detaillierte Beschreibung in der 
Hilfe. Siehe Screenshot.

HUD ECU Hacker ist Qualitätssoftware, die von einem Software Entwickler 
mit 40 Jahren Erfahrung im Programmieren und Reverse Engineering 
geschrieben wurde. Obwohl ich mehrere Jahre an diesem Programm 
gearbeitet habe, verdiene ich keinen Cent daran. HUD ECU Hacker ist 
Charityware, das heißt der Benutzer wird um eine Spende an eine 
gemeinnützige Organisation seiner Wahl gebeten.

Download und detaillierte Beschreibung:
https://netcult.ch/elmue/hud%20ecu%20hacker/

: Bearbeitet durch User
von Alexander (alecxs)


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Das klingt ja alles ganz spannend, nur über OBD2 hat es nicht so viel 
mit CAN zu tun.

von Elmü M. (elmue)


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> nur über OBD2 hat es nicht so viel mit CAN zu tun.

Du glaubst also, dass es OBD2 nicht auch über CAN Bus gibt?
Ich sehe du hast da eine gewaltige Informationslücke.

Schau dir mal den angehängten Screenshot an, der die Initialisierung 
über CAN ID's 7E0/7E8 mit einer OBD2 ECU über das ISO 15765 Protokoll 
zeigt.

Ich empfehle dir, erst mal die ausführliche Dokumentation zu lesen bevor 
du hier falsche Schnellschuß Rückschüsse postest:

https://netcult.ch/elmue/hud%20ecu%20hacker/index.php#CAN_Bus

: Bearbeitet durch User
von Alexander (alecxs)


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Es ist nun mal leider so, dass man bei den meisten Fahrzeugen über den 
OBD2 nur an den Diagnose-CAN ran kommt, und da herrscht naturgemäß 
Funkstille. Um Daten zu empfangen muss man sie anfragen. Das hat mit CAN 
nicht mehr viel zu tun. Könnte man denn die K-line FT232R Option nutzen 
um einen CAN-Transceiver direkt zu lesen?

Kannst Du einen Tactrix Klon mal auf AliExpress verlinken? Würde mir 
gerne einen kaufen, aber mit PayPal.

von Elmü M. (elmue)


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Hallo

Deine Fragen sind ziemlich konfus.

> Um Daten zu empfangen muss man sie anfragen.

So generell ist das nicht richtig.
Es gibt Geräte am CAN Bus, die permanent Daten broadcasten. Diese Daten 
muß man nicht anfragen. Und es gibt andere Daten, die man anfragen muß.

Wie du im Screenshot im vorigen Post siehst sendet HUD ECU Hacker eine 
Anfrage und bekommt eine Antwort.

> Das hat mit CAN nicht mehr viel zu tun.

Wieso das mit CAN Bus nichts zu tun haben soll ist mir ein absolutes 
Rätsel. Wenn also ein Gerät mit einem anderen Gerät am CAN Bus 
kommuniziert hat das deiner Meinung nach nichts mit CAN Bus zu tun??

Weißt du überhaupt was CAN Bus ist, was K-Line ist und was OBD2 ist?
Ich habe den Eindruck, alle diese Begriffe sind für dich komplettes 
Neuland.


> Könnte man denn die K-line FT232R Option nutzen um einen CAN-Transceiver direkt 
zu lesen?

Jetzt wird es vollkommen absurd! Entweder benutzt dein Fahrzeug CAN Bus 
oder K-Line. Du willst das jetzt mixen?

Du mußt dir schon die Mühe machen, ausführliche Fragen zu stellen, wenn 
du willst, daß Andere dich verstehen.


> Kannst Du einen Tactrix Klon mal auf AliExpress verlinken?

Da gibt es unzählige Anbieter.
Ich habe die aber in der Hilfe nicht verlinkt, weil die Links morgen 
schon wieder ungültig sind.

Hier ein Tacrix Klon auf Aliepress:
https://es.aliexpress.com/item/1005005975425600.html

Der kann sowohl K-Line als auch CAN Bus.

von Paul B. (paule201)


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Kommt auf da BJ des Fahrzeugs an. Es gibt Fahrzeuge, da gibt es nur DEN 
CAN. Also einen Bus, der hängt dann teilweise auch auf der OBD Dose und 
man sieht alle zyklischen Daten + Diaganfragen und Antworten.

Bei modernen Fahrzeugen gibt es weit mehr als nur einen CAN, auf die OBD 
Dose ist dann der Diag-CAN geklemmt, der zum Diag-Gateway geht und 
welches die Daten bei den einzelnen Steuergeräten abfragt und 
durchroutet.

Demnächst wird das noch besser geschützt, Thema IT Security im Fahrzeug.

Aber abgesehen davon: Was nützt dir der Datenstrom ohne dbc? Ein paar 
Sachen wie Schalter, Drehzahl und co bekommt man ja übers Reengineering 
raus, aber Sensorwerte und co sind ja nahezu unmöglich zu übersetzen, da 
man weder den Multiplikator noch den Offset kennt.

von Elmü M. (elmue)


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> Bei modernen Fahrzeugen gibt es weit mehr als nur einen CAN

Das weiß ich.
Und wo ist das Problem?
Dann mußt du dich halt an den richtigen CAN Bus ranklemmen, der dich 
interessiert.

Du solltest natürlich in der Lage sein, wenn der Stecker des Tactrix 
Adapters nicht auf die anderen Busse paßt, 4 Drähte zu löten, die CAN 
Hi, CAN Lo, Ground und 12 Volt mit dem Fahzeug verbinden.

> Was nützt dir der Datenstrom ohne dbc?

Das ist nicht das Thema meines Postings.
Es gibt etliche Leute, die die CAN Bus Daten reverse engineeren.
Es gibt etliche Foren, wo Leute viel Zeit investieren, die Daten auf 
ihrem CAN Bus zu verstehen und zu verwerten.

Für diese Leute ist HUD ECU Hacker ein nützliches Werkeug.
Für dich offenbar eher nicht.

Der Name des Programmes (... Hacker) sagt ja schon Vieles.
Das CAN Terminal ist zum Hacken der CAN Daten nützlich und auch zur 
Fehlersuche. Selbstverständlich für Leute, die sich damit auskennen.


HUD ECU Hacker kann im übrigen an JEDES Fahrzeug zum Scannen angepasst 
werden. Du fügst eine XML Datei hinzu, die die Befehle definert, die 
gesendet werden und wie die Anworten interpretiert werden. Wie das genau 
geht, ist ausführlich in der Hilfe beschrieben.


Die Motordrehzahl anzuzeigen sind Anfänger Tasks.
Forgeschrittenere Leute befassen sich mit Firmware Upload oder dem 
Anpassen einer ECU an einen Immobilizer. All das kann mit Macro Scripten 
gemacht werden.

: Bearbeitet durch User
von Alexander (alecxs)


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Elmü M. schrieb:
> Du solltest natürlich in der Lage sein, wenn der Stecker des Tactrix
> Adapters nicht auf die anderen Busse paßt, 4 Drähte zu löten, die CAN
> Hi, CAN Lo, Ground und 12 Volt mit dem Fahzeug verbinden.

Ich habe keinen Tactrix Adapter. Daher die Frage wie man den 
CAN-Transceiver mit dem PC verbindet, um den CAN Bus Analyzer nutzen zu 
können. Für K-Line hast Du einen FT232R als Option angeboten. Damit 
sollte man doch einen CAN-Transceiver direkt lesen können (z.B. einen 
MCP2551).

Die Headline "mit billigen Adaptern" hat mich gecatcht - mein billiger 
Adapter ist ein µC mit CAN-Controller und einem TJA1055.

Elmü M. schrieb:
> Hier ein Tactrix Klon auf AliExpress:
> https://es.aliexpress.com/item/1005005975425600.html

Danke, habe mal einen bestellt.

: Bearbeitet durch User
von Elmü M. (elmue)


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Hallo

> Damit sollte man doch einen CAN-Transceiver direkt lesen können
> (z.B. einen MCP2551).

Endlich verstehe ich was du meinst.
Wenn du das 3 Postings vorher geschrieben hättest, hätte ich dich gleich 
verstanden.

Du hast wirklich extrem naive Vorstellungen!
Ich sehe, du hast dich noch nie mit CAN Bus befasst.

Was du vorhast, ist !VOLLKOMMEN! unmöglich.
Dieser Chip ist nichts weiter als ein primitiver CAN Bus Treiber, der 
die Signale von einem Mikroprozessor mit TTL Level an die symmetrischen 
CAN Leitungen liefert, die mit 60 Ohm abgeschlossen werden müssen.
Der MCP2551 ist nur ein Leitungstreiber, wie du leicht im Datenblatt 
siehst.

Zitat:
When TXD is Low, CANH and CANL are in the Dominant state. When TXD is 
High, CANH and CANL are in the Recessive state, provided that another 
CAN node is not driving the CAN bus with a Dominant state.

Also mit anderen Worten: Dieser Chip ist nichts weiter als ein 
Pegelwandler, der Datenkollision erkennt und seinen Sender abschaltet, 
wenn ein andere Teilnehmer am CAN Bus gleichzeitig Daten sendet. All die 
CAN Bus Logik muß im Mikroprozessor implementiert sein.

Was du brauchst zwischen dem MCP2551 Chip und dem USB Kabel ist nicht 
ein FTDI Chip sondern ein CAN Bus fähiger Microprozessor. Zum Besipiel 
ein Teensy 4.0, den du auch mit der Arduino Bibliothek programieren 
kannst:
https://www.pjrc.com/store/teensy40.html

Extrem wichtig sind hier die CAN Filter, die in einem CAN Bus fähigen 
Microprozessor aus der CAN Bus Datenflut das ausfiltern, was interessant 
ist. Dieser MCP2551 hat keine Filter. Er leifert ALLES was über den Bus 
läuft in ECHTZEIT. (Die CAN Bus Filter sind auch in meiner Hilfe 
beschrieben)

Was an den TX Pin des MCP2551 geliefert werden muß, um ein Paket auf den 
CAN Bus zu senden, ist das komplette CAN Paket mit SOF, 11 Bit Header, 
SRR, IDE, 18 Bit identifier, DLC, 8 Data Bytes, 15 Bit CRC, ACK Slot, 
EOF.
Alles detailliert in der HUD ECU Hacker Hilfe beschrieben.

Der Micropozesser braucht außerdem einen FIFO für mehrere CAN Pakete, um 
diese zwischenzuspeichern, während diese von einem Interrupt Handler 
verarbietet werden. Jedes CAN Paket wird in einem Puffer mit mindestens 
4 Byte für die CAN ID plus 8 Byte für die Daten zwischengespeichert.

Wie soll das gehen mit einem FTDI Chip, der dir die Daten im RS232 
Format liefert mit Start Bit und Stop Bit?

Es ist VOLLKOMMEN UNMÖGLICH einen CAN Bus Treiber Chip direkt mit einem 
FTDI Chip anzusteuern.

Deshalb gibt es ja schließlich die ganzen J2534, ELM327, ObdLink, 
UsbCAN, VAG K+CAN Adapter.

Und wenn du so billig einen Tactrix Klon fertig kaufen kannst, verstehe 
ich nicht, wieso du dir die Arbeit machen willst, montatelang so etwas 
Komplexes selbst zusammenzulöten und dann zu programmieren?

So einen CAN Bus Mikroprozessor zu programieren ist extrem schwierig und 
erfordert sehr viel Code. Und du hast mit Sicherheit nicht die 
Kenntnisse, das hinzukriegen.

Elmü

von Alexander (alecxs)


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Elmü M. schrieb:
> Ich sehe, du hast dich noch nie mit CAN Bus befasst.

Das siehst Du falsch. Meine Frage zielte darauf ab, inwiefern dein CAN 
Bus Analyzer kompatibel/nutzbar ist direkt an einem nackten CAN Bus. 
Also nicht am OBD2 Stecker. Offensichtlich gar nicht. Bei Dir geht es 
über J2534 OBD2 Passthrough, hat für mich nicht mehr viel mit CAN zu 
tun, das sind höherliegende Protokolle.

Elmü M. schrieb:
> Was du brauchst zwischen dem MCP2551 Chip und dem USB Kabel ist nicht
> ein FTDI Chip sondern ein CAN Bus fähiger Microprozessor. Zum Beispiel
> ein Teensy 4.0, den du auch mit der Arduino Bibliothek programieren
> kannst:
> https://www.pjrc.com/store/teensy40.html

Ich nutze für den Teensy die <FlexCAN_T4.h> mit sehr komfortabler 
Bedienung.

Elmü M. schrieb:
> So einen CAN Bus Mikroprozessor zu programieren ist extrem schwierig und
> erfordert sehr viel Code.

Ich behaupte nicht das zu können, aber man muss ja das Rad nicht neu 
erfinden. An einem Arduino ist gar nichts komplex, zumindest nicht für 
den Anwender.

von Rudolph R. (rudolph)


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Da werfe ich doch mal selber was mit in den Raum: 
https://github.com/jgressmann/supercan

Neben meinen eigenen Adaptern die vielleicht etwas schwieriger 
nachzubauen sind wird von der Firmware z.B. auch das "Adafruit Feather 
M4 CAN Express" unterstützt.
Und primär sind wir mit CAN-FD unterwegs, classic-CAN Adapter gab es 
schon genug.

von Elmü M. (elmue)


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Hallo Alex

> Meine Frage zielte darauf ab, inwiefern dein CAN
> Bus Analyzer kompatibel/nutzbar ist direkt an einem nackten CAN Bus.
> Also nicht am OBD2 Stecker. Offensichtlich gar nicht.


Also hast du überhaupt nichts verstanden von all dem, was ich dir 
erklärt habe und in meiner ausführlichen Hilfe geschrieben habe.
Meine Screenshots wo "nackte" CAN Pakete zu sehen sind, hast du also 
auch nicht angeschaut.
Sehr schade. War alles umsonst.


Alle CAN Adapter, die mein Programm unterstützt, können "nackte" CAN 
Pakete empfangen und senden.

Lediglich das ISO 15765 ist ein "höherliegendes Protokoll", wie du es 
nennst. Aber das mußt du ja nicht benutzen, wenn du es nicht brauchst. 
Es ist optional.

Wenn du "nackets" CAN willst, wie du es nennst, dann wählst du halt "CAN 
Raw" und du siehst alle Pakete EXAKT so wie über den Bus laufen.


> Also nicht am OBD2 Stecker.

Ich habe schon vor langem geschrieben dass du dich an JEDEN beliebigen 
CAN Bus anklemmen kannst und nicht auf den OBD Stecker limitiert bist. 
Wenn der Stecker nicht paßt mußt du halt 4 Drähte selber löten oder dir 
einen Adapter basteln. Kann ja wohl nicht so schwer sein. Ich verstehe 
nicht warum das schwer zu verstehen ist?

: Bearbeitet durch User
von Elmü M. (elmue)


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Hallo Rudolph

CAN FD ist nicht implementiert. Könnte ich theoretisch machen. Aber 
alles, was da in Github an unterstützter Hardware aufgelistet ist, sind 
nackte Platinen.

Die Benuzter meines Programmes wollen fertige Adapter kaufen und nicht 
erst rumlöten, eine Firmware auf einen Mikrokontroller laden und ein 
Gehäuse basteln.

Wenn du einen handlichen Adapter mit einem robusten Gehäuse kennnst, so 
wie zum Beispiel der Tactrix, dann ließe sich darüber reden.

Ich habe extrem schlechte Erfahrungen mit solchen Selbstbau Projekten 
gemacht. Ich habe ein Jahr lang an einem extrem komplexen USB Sniffer 
gearbeitet der mit dem Teensy 3.2 perfekt funktioniert hat. Nach wenigen 
Jahren wurde dann auf einmal die Produktion des Prozessors für den 
Teensy 3.2 einfach so eingestellt. Alles umsonst!

Auch mit einer anderen Mikroprozessor Platine im Arduino Steckformat 
hatte ich vorher schon die selbe Erfahrung gemacht. Die war nicht mal 5 
Jahre auf dem Markt!

Auch eine RFID Karte von Adafruit, an der ich ein Jahr gearbeitet habe. 
gibt es heute nicht mehr:
https://www.codeproject.com/Articles/1096861/DIY-electronic-RFID-Door-Lock-with-Battery-Backup

Ich werde diesen Fehler nicht nochmal machen, auf solche Selbstbau 
Platinen von Adafruit o.ä. zu vertrauen. Die sind morgen nicht mehr 
verfügbar.

Wenn du aber einen universellen standard Adapter im Format wie J2534 für 
CAN FD kennst, ließe sich darüber reden, den zu implementieren.

von Alexander (alecxs)


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Elmü M. schrieb:
> Kann ja wohl nicht so schwer sein. Ich verstehe nicht warum das schwer
> zu verstehen ist?

Dein Programm arbeitet nur mit diesen OBD2 Adaptern. Ich habe einen µC 
mit CAN-Controller und CAN-Transceiver, nix OBD2 und nix J2534. Das CAN 
Raw Terminal habe ich gesehen. Ich habe verstanden dass mir im Teensy 
Code fehlt um es nutzen zu können, und Windows mit einem CAN-Transceiver 
nix anfangen kann. Stand heute kann ich also nix tun.

Ich warte nun auf den Tactrix und dann sehen wir weiter. Ich bin mir 
aber 99 % sicher dass auf dem CAN in der OBD2 Steckdose keine Daten 
waren. SAE J2534 ist für mich auch ein höherliegendes Protokoll, über 
welches man den Adapter überreden kann das zu ändern. Mit solchen 
Adaptern habe ich mich noch nicht beschäftigt, vielleicht habe ich da 
auch etwas falsch verstanden.

Wenn diese OBD2 Adapter an deinem Auto funktionieren ist ja schön, bei 
mir jedenfalls nicht.

: Bearbeitet durch User
von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Es gibt ein neues Tool, das unter Anderem einen CAN Bus
> Analyzer/Debugger/Paketinjektor enthält.

Also ich finde das ja auch interessant, aber unter welchem Linux
laeuft das Programm den? :-)

Was mich bei sowas immer wundert, sitzt ihr dann Tagelang mit dem
Laptop im Auto und hackt immer irgendwas? Man braeuchte sowas
als Software auf einem Raspberry PI. Den koennte ich dann im
Auto anklemmen und dann entspann ueber WLAN am Schreibt dort
arbeiten.

Vanye

von Thomas V. (thomas_v270)


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Vanye R. schrieb:

> Was mich bei sowas immer wundert, sitzt ihr dann Tagelang mit dem
> Laptop im Auto und hackt immer irgendwas?

natürlich.
Ich habe gut ein Jahr lang an einem GM Fahrzeug am "Bus geschnüffelt" 
und war am Ende in der Lage jedes Stellglied per Arduino anzusteuern und 
alle relevanten Daten am Bus zu dekodieren.
Viel Arbeit, macht aber ungeheuren Spaß.

von Dieter S. (ds1)


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Vanye R. schrieb:
>
> Was mich bei sowas immer wundert, sitzt ihr dann Tagelang mit dem
> Laptop im Auto und hackt immer irgendwas? Man braeuchte sowas
> als Software auf einem Raspberry PI. Den koennte ich dann im
> Auto anklemmen und dann entspann ueber WLAN am Schreibt dort
> arbeiten.

Das ist relativ einfach möglich, es gibt z.B. schon seit vielen Jahren 
CAN auf Ethernet Gateways. Mit zwei Stück davon bekommt man bei Bedarf 
sogar den CAN-Bus per Ethernet an eine fast beliebige Stelle, je nach 
Ausstattung des Gateways auch mehrer CAN-Busse gleichzeitig. Wenn es um 
das exakte Timing auf dem CAN-Bus geht ist das eventuell problematisch, 
für viele Dinge funktioniert es problemlos.

von Frank O. (frank_o)


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Elmü M. schrieb:
> Jetzt wird es vollkommen absurd! Entweder benutzt dein Fahrzeug CAN Bus
> oder K-Line. Du willst das jetzt mixen?

Jein!
Es gibt durchaus noch solche Mischungen, da geht das am Stecker über 
K-Line, aber intern auf CAN.

von Joe J. (j_955)


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Thomas V. schrieb:
> Ich habe gut ein Jahr lang an einem GM Fahrzeug am "Bus geschnüffelt"
> und war am Ende in der Lage jedes Stellglied per Arduino anzusteuern und
> alle relevanten Daten am Bus zu dekodieren.
> Viel Arbeit, macht aber ungeheuren Spaß.

Wie machen es denn sonst auch die Anbieter für 
Werkstattausrüstung(Gutmann&Texa&Bosch&Co) für Multimarken-Diagnose?
Die werden vermutlich auch sniffen. Zusätzlich dazu kommen eventuell 
noch Datenkäufe. Das interessante ist, das solche Zugänge per Gesetz 
offen gehalten werden müssen, damit freie Werkstätten arbeiten können am 
Markt. Bin gespannt, wie das mit Security vereinbar ist.

: Bearbeitet durch User
von Dieter S. (ds1)


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Joe J. schrieb:
>
> Wie machen es denn sonst auch die Anbieter für
> Werkstattausrüstung(Gutmann&Texa&Bosch&Co) für Multimarken-Diagnose?
> Die werden vermutlich auch sniffen.

Das geht alles über die Diagnose per OBD Stecker, darüber können 
üblicherweise alle Steuergeräte gezielt angesprochen werden. Genauso 
machen es auch die Original-Diagnosesystem der Fahrzeughersteller.

von Joe J. (j_955)


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Hallo Dieter, das war keine Frage-Es ging um das Re-Engeneering der 
Daten.

von Dieter S. (ds1)


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Joe J. schrieb:
> Hallo Dieter, das war keine Frage-Es ging um das Re-Engeneering der
> Daten.

Wenn es um die Diagnose in der Werkstatt geht kann man sich ansehen was 
die Original-Diagnosesysteme der Fahrzeughersteller an der OBD Buchse 
machen. Daraus kann man relativ einfach ableiten wie die Diagnose 
funktioniert.

Zugriff auf den internen CAN-Bus ist dafür nur selten nötig da die 
Diagnose über den OBD Stecker abläuft.

von Rudolph R. (rudolph)


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Ich sag mal so, CAN-FD ist der aktuelle Stand, ich habe gerade erst eine 
ECU geflasht über CAN-FD auf dem Diagnose CAN, das Fahrzeug dazu ist 
auch schon ein paar Jahre in Serie.
Wenn Dich das noch nicht betrifft, gut für Dich, aber kommen wird das. 
:-)
Und ein CAN-FD Adapter unterstützt auch Classic-CAN.

Und wie ich schrieb, das Adafruit Feather M4 CAN ist zumindest eine 
Platine die man fertig kaufen kann: 
https://www.adafruit.com/product/4759
Gehäuse, tja, das hat es nicht.

Meine Platinen sind für was anderes gedacht: 
https://github.com/RudolphRiedel/USB_CAN-FD
Nur verkaufe ich die nicht und leider ist auch noch keine Firma auf die 
Idee gekommen die Dinger herzustellen, soweit ich weiß.

Wir haben auch Software, nur ist die proprietär und war vorher schon 
vorhanden, die unterstützt auch andere Interfaces.

Also wenn das für Dich nicht interessant ist, dann ist das eben so.

von Alexander (alecxs)


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Bevor man da Arbeit investiert sollte man sich überlegen wofür. Ich 
denke damit ist alles gesagt.

Elmü M. schrieb:
> Wenn du aber einen universellen standard Adapter im Format wie J2534 für
> CAN FD kennst, ließe sich darüber reden, den zu implementieren.

Heißt ja nicht automatisch uninteressant. Mach doch einen eigenen Thread 
auf?

von Elmü M. (elmue)


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Hallo Alex

> SAE J2534 ist für mich auch ein höherliegendes Protokoll,

"für mich"?
J2534 ist nicht nur für dich!
J2534 ist für alle und es ist überhaupt KEIN Protokoll.

Das ausführliche PDF Dokument zu J2534 findest du auf meiner Homepage. 
Wenn du die ausführliche Beschreibung gelesen hast, hast du den Link 
bereits gesehen. Da ist alles erklärt. Du mußt dir halt nur mal die Mühe 
machen, zu lesen bevor du hier dein Unwissen kund tust.

J2534 ist der "OpenPort" Standard der auf der untersten Ebene ein
USB Gerät ist, das  mehrere USB Interfaces enthält und im Gegensatz zu 
FTDI keinen COM Port erzeugt, wenn der richtige Treiber installiert ist.

Aber in erster Linie beinhaltet J2534 die sogenannte Windows DLL, welche 
es Programmierern leicht macht, mit einem J2534 Adapter über eine 
standardisierte API Schnittstelle zu kommunizieren. Die API Befehle und 
deren Parameter sind alle in dem PDF Dokument erklärt.

Der große Vorteil davon ist, dass jeder Adapter Hersteller seinen 
eigenen Adapter bauen kann und dieser dann über eine standardisierte 
Schnittstelle genutzt werden kann. Ich schreibe also einmal in HUD ECU 
Hacker den Code, der die J2534 Schnittstelle programmiert und der 
Benuzter meines Programmes kann dann irgendeinen J2534 Adapter benutzen, 
egal ob dieser von Tactrix oder von Drewtech hergestellt wurde.

Jeder Hersteller liefert seinen Adapter und Treiber, aber die PC 
Software muß nur einmal geschrieben werden für alle J2534 Adapter.

J2534 ist also eine API Schnittstelle und kein Protokoll.

J2534 Adapter können in der Regel die Protokolle:

- CAN Raw ("nacktes" CAN wie du es nennst, beinhaltet auch J1939)
- ISO 15765 (CAN Bus)
- ISO 9141 (K-Line)
- ISO 14230 (K-Line)
- J1850

- Auch einige proprietäre Protokolle wie Honda lassen sich mit J2534 
programmieren.

- Das proprietäre KW1281 Protokoll von Bosch geht nicht, das ist aber 
auch uralt und extrem langsam.


> Wenn diese OBD2 Adapter an deinem Auto funktionieren ist ja schön,
> bei mir jedenfalls nicht.

Dann ist an deinem Auto also etwas kaputt.
Es macht ja wohl keinen Sinn, dass da ein OBD2 Stecker ist und der 
angeblich zu nichts nutze ist. Ich kann daraus nur schließen, dass du 
was falsch gemacht hast.

Oder hast du eine Oszilloskop angeschlossen und nichts gesehen?
Dann liegt das wohl daran, dass du erst mal einen Befehl an deine ECU 
senden mußt bevor du eine Antwort bekommst.

Der OBD2 Standard ist bei allen Fahrzeugen, die nicht uralt sind, 
gesetzlich vorgeschrieben zur Überwachung der Abgas Emissionen. Wenn du 
so einen Stecker hast, dann funktioniert der selbstverständlich auch! Da 
kann sich dann z.B. der TÜV dranklemmen oder eine Werkstatt.

Wenn der bestellte Adapter bei dir ankommt, installierst du in HUD ECU 
Hacker den Tactrix Treiber und schaltest HUD ECU Hacker in der 
Autodetect Modus und du wirst sehen, dass dein Stecker sehr wohl zu 
etwas nützlich ist.

Elmü

von Elmü M. (elmue)


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Hallo Vanye

> Was mich bei sowas immer wundert, sitzt ihr dann Tagelang mit dem
> Laptop im Auto und hackt immer irgendwas?

Mit Sicherheit nicht.
Wer sich ernsthaft mit dem Hacken einer ECU befaßt, der hat eine ECU auf 
dem Tisch liegen, an 12 Volt angeschlossen und über den CAN Bus und 
einen Adapter mit dem PC verbunden.

Da kann man z.B. das Flashen des Firmware Uploads cracken, was man zum 
Tuning braucht.
Die meiste und zeit-aufwändigste Arbeit ist aber das Reverse Engineeren 
des ECU Codes. Und das ist meist ekliger Assembler Code. So was:

                             FUN_c26dca
          c26dca 88 80           mov        [-r0],r8
          c26dcc da c1 ac ae     calls      FUN_c1aeac
          c26dd0 f0 d4           mov        r13,r4
          c26dd2 f2 fc 6a c0     mov        r12,[0xC06A]
          c26dd6 da c2 52 88     calls      FUN_c28852
          c26dda f0 84           mov        r8,r4
          c26ddc d7 40 80 03     extp       #0x380, #1
          c26de0 f2 fc ee 08     mov        r12,[0x08EE]
          c26de4 f2 fd 62 c9     mov        r13,[0xC962]
          c26de8 da c2 52 88     calls      FUN_c28852
          c26dec f0 c4           mov        r12,r4
          c26dee d7 40 80 03     extp       #0x380, #1
          c26df2 f3 f2 f4 08     movb       RL1,[0x08F4]
          c26df6 2d 1c           jmpr       cc_EQ,LAB_c26e30
          c26df8 f3 f4 3c c9     movb       RL2,[0xC93C]
          c26dfc 49 44           cmpb       RL2,#0x4
          c26dfe 2d 02           jmpr       cc_EQ,LAB_c26e04
          c26e00 49 41           cmpb       RL2,#0x1
          c26e02 3d 16           jmpr       cc_NE,LAB_c26e30

Wenn man das verstanden hat, kann man dann z.B. den Algorithmus finden, 
wie man den Security Access zu einer ECU bekommt. Die ECU sendet eine 
Zufallszahl und die Software, die eine Firmware hochladen will, muß über 
eine geheime Formel den richtigen Schlüssel berechnen und zur ECU 
senden.

Dann kann man in HUD ECU Hacker ein Macro Skript schreiben um das zu 
testen.

Oder wenn du z.B du einen Sensor hast, bei dem du nicht weißt, ob er 
richtig funktioniert, kannst du dich über CAN Bus damit verbinden und 
die Daten sehen, die er sendet.


> Man braeuchte sowas als Software auf einem Raspberry PI

Nein.
Der nützt dafür überhaupt nichts.

Elmü

von Frank O. (frank_o)


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Der Tuner, der mein Auto getuned hat, er geht auch über die OBD2 
Schnittstelle rein.
Da ist nichts "zu und unerreichbar". Man muss halt die richtigen Befehle 
kennen. Ich denke "gehackt" ist da vieles nicht. Da wurde sicher 
vorhandenes Wissen geteilt. Von einem Mitarbeiter, der diese Daten hat
Auf jeden Fall rennt mein Auto ganz fürchterlich.😆
Ich habe mich vor Jahren angefangen mit der Diagnose zu beschäftigen.
Wenn ich jünger wäre, würde ich auch ins Tuning einsteigen.
Total interessant, dass man "sein Auto bauen kann."

: Bearbeitet durch User
von Joe J. (j_955)


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Frank O. schrieb:
> Total interessant, dass man "sein Auto bauen kann."

Oder sein Auto in einen tonnenschweren Ziegelstein verwandeln kann, wenn 
man nicht weiß was man tut.

von Dieter S. (ds1)


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Elmü M. schrieb:
>
> Die meiste und zeit-aufwändigste Arbeit ist aber das Reverse Engineeren
> des ECU Codes. Und das ist meist ekliger Assembler Code. So was:

Was ist am Assembler Code des C166/ST10 eklig? Der lässt sich doch gut 
lesen.

Aus welchem Fahrzeug ist das denn, das dürfte schon etwas älter sein.

von Michael B. (laberkopp)


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Frank O. schrieb:
> Der Tuner, der mein Auto getuned hat, er geht auch über die OBD2
> Schnittstelle rein.

Das funktioniert bei den meisten älteren Autos weil Firmwareupdates 
damals so implementiert waren. Heute ja oft daran vorbei over the air.

> Da ist nichts "zu und unerreichbar".

Doch, natürlich, auf dem OBD Bus gibt es bei nicht uralten Autos nur die 
gesetzlich geforderten Abgaskontrollbefehle. Alles andere ist nicht 
zugänglich sondern läuft auf weiteren anderen CAN Bussen hinter einem 
Gateway oder nennen wir sie besser Firewall.

> Man muss halt die richtigen Befehle
> kennen.

Eben die Gateway-Befehle sind nicht dokumentiert, oft auch noch 
verschlüsselt und weder du noch die Fremdhersteller von Diagnosesoftware 
bekommen sie vom Automobilhersteller, der sie teilweise selbst nicht 
kennt weil das ganze Zeug unzureichend dokumentierte Zulieferteile sind.

Joe J. schrieb:
> Das interessante ist, das solche Zugänge per Gesetz offen gehalten
> werden müssen, damit freie Werkstätten arbeiten können am Markt.

Vergiss es. Zahnloses Gesetz. Die Zugänge sind alle verrammelt. Die 
freie Werkstatt hat ein Diagnosegerät von einem Drittanbieter. Der kann 
die gesetzlichen Abgaswerte, hat weitere Zugänge "Parkbtemse lösen, 
Benzinpumpe ansteuern" teilweise gesnifft und lässt sich das je nach 
Automodell teuer bezahlen und andere "Blinker an/aus" hat er einfach 
nicht. Ende Gelände.

Nirgends gibt es eine Hersteller-Doku, wie ein Sensor oder Aktor über 
den CAN Bus redet. Ausser selten mal ein geleaktes Dokument eines OEM 
ohne Automodellbezug. Da ist man vollkommen auf Tools wie diesen HUD ECU 
Hacker angewiesen und endlose Hacking-Sessions. Keine freie Werkstatt 
hat Bock, so was zu machen.

Das machen nur Autotuner, die für ihre Arbeit Phantastillionen fordern.

Frank O. schrieb:
> Total interessant, dass man "sein Auto bauen kann."

Vergiss es. Wer wirklich 'sein' Auto baut, schmeisst die Hersteller-ECU 
raus und installiert eine dokumentierte ECU eines Fremdanbieters. Nicht 
dass die Hersteller-ECU nicht alles könnte was man braucht, aber sie ist 
eben undokumentiert und verrammelt.

Joe J. schrieb:
> Oder sein Auto in einen tonnenschweren Ziegelstein verwandeln kann, wenn
> man nicht weiß was man tut.

Eben.

Selbst simpelste Autoreparatur ist inzwischen weitgehend verhindert. 
Nicht nur weil die versteckten Plastikrastnasen abgebrochen sind beim 
Versuch Zugang zu bekommen, sondern weil es mit dem einfachen Austausch 
eines Teil lang nicht getan ist. Die Dinger sind verdongelt auf diese 
Fahrgestellnummer und ohne Freischaltung mit Onlineverbindung zum 
Automobilhersteller (so lange du noch Glück hast dass es ihn gibt) 
bekommst du das Ersatzteil nicht eingebunden, diesen Zugang haben 
natürlich nur Markenwerkstätten.

Schon die Theorie, dass man über das Diagnosesystem erfährt, wo das 
Problem liegt, Steuergerät stromlos oder kaputt, Kabel Kontaktproblem 
oder Signalstörabstand zu schlecht, vom Steuergerät angesprochenes 
Bauteil defekt oder Leitung dorthin, ist Humbug. Zwar liegen die 
gesamten Diagnosezustände intern vor, aber sie sind nicht zugänglich, 
werden nicht kommuniziert, schon gar nicht an den Fahrer per 
Multifunktionsdisplay, aber viele auch nicht an die Diagnosesysteme 
selbst der Markenhersteller.

Autos sind heute Schrott ab Werk. Je luxuriöser und teurer, je schneller 
wertlos weil unreparabel.

von Joe J. (j_955)


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Michael B. schrieb:
> Nirgends gibt es eine Hersteller-Doku, wie ein Sensor oder Aktor über
> den CAN Bus redet. Ausser selten mal ein geleaktes Dokument eines OEM
> ohne Automodellbezug. Da ist man vollkommen auf Tools wie diesen HUD ECU
> Hacker angewiesen und endlose Hacking-Sessions. Keine freie Werkstatt
> hat Bock, so was zu machen.

Würde ich nicht sagen. Die Hersteller liefern Dokus gegen bares. Ein 
Beispiel ist, das du Schaltpläne auf Herstellerportalen abrufen kannst. 
Ebenso gibt es Dokus zu den Formeln und Einheiten für 
Parameter/Diagnosedaten. Ist natürlich für Privatpersonen tlw. aber 
uninteressant, da nicht immer einfach zugänglich oder zu teuer. 
Zumindest bei den Diagnose- und Konfigurationsdaten ist das so.

: Bearbeitet durch User
von Joe J. (j_955)


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Michael B. schrieb:
> Autos sind heute Schrott ab Werk. Je luxuriöser und teurer, je schneller
> wertlos weil unreparabel.

Das ist korrekt. Zumindest finger weg von den neuen Modellen, die 
allesamt bei den Kunden nachreifen - klassische Bananenprodukte.
Wenn ich sehe, was an Fehlereinträgen bei Neufahrzeugen auslesbar 
ist..Spasshalber pflegen wir im Unternehmen Ranglisten - um die meisten 
Fehler in den Steuergeräten bei Kollegen mit neuen Firmenfahrzeugen zu 
dokumentieren. Das ist schon krass. Aber das Problem haben alle 
Hersteller irgendwo.

: Bearbeitet durch User
von Frank O. (frank_o)


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Michael B. schrieb:
> Vergiss es. Wer wirklich 'sein' Auto baut, schmeisst die Hersteller-ECU
> raus und installiert eine dokumentierte ECU eines Fremdanbieters. Nicht
> dass die Hersteller-ECU nicht alles könnte was man braucht, aber sie ist
> eben undokumentiert und verrammelt.

Gibt es so etwas für einen bestimmten Type?

von Elmü M. (elmue)


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Hallo Michael

> Selbst simpelste Autoreparatur ist inzwischen weitgehend verhindert.

Es ist beeindruckend wie sich der Markt in wenigen Jahrzehnten von einem 
Extrem zum anderen geändert hat.

Ich habe noch ein Phillips Röhrenradio aus der Zeit, als UKW gerade 
moden war, bevor Stereo auf den Markt kam. Auf der Rückwand ist der 
Schaltplan aufgedruckt und an der Seitenwand ist ein Tütchen mit 2 
Ersatzsicherungen angetackert. Das Radio funktionierte heute noch!

Damals lebten wir noch in einer anderen Welt! Heute undenkbar.
Damals waren Geräte noch dazu gedacht, repariert zu werden.
In den 80'er Jahren habe ich Fernseher reparieret.
Es gab Schaltpläne vom Hersteller und Ersatzteile.
Damals galt das Motto "Der Kunde ist König".
Zu der Zeit kostete aber ein neuer Fernseher auch 1000 Mark!

Die Globalisierung hat das alles kaputt gemacht.
Lange bevor China zu einem global Player wurde, kamen japanische 
Ferneher auf den deutschen Markt. Vollkommen unreparierbarer Schrott.
Danach kamen die Chinesen und Koreaner und es wurde noch schlimmer.
(Ich werde nie wieder ein Produkt von LG kaufen!)

Und die unzähligen deutschen Marken, die ich damals repariert habe, sind 
alle Pleite gegangen, weil der König Kunde lieber billigen Schrott aus 
Asien gekauft hat als deutsche Qualität.

Das beste Beispiel war dann der Kampf zwischen Video 2000 und VHS.
Video 2000 von Phillips und Grundig war viel besser, aber teurer. Wer 
hat den Kampf gewonnen? Das billige aber schlechtere VHS aus Japan.

Daraus haben deutsche Firman natürlich gelernt:
Es lohnt sich nicht, Qualitätsprodukte herzustellen!
Der geizige Kunde läßt sie im Regal verstauben.

An der Entwicklung ist der König Kunde selber schuld, der lieber den 
Billigschrott aus Asien kauft, der NICHT dafür entwickelt wurde, 
reparierbar zu sein.

___________________________________

Allerdings muß ich sagen im Falle von Autos und Motorrädern ist es auch 
gut, dass die Elektronik so kompliziert ist.
Alle modernen Fahrzeuge haben einen Immobilizer, der es unmöglich macht 
ein gestohlenes Auto ohne den original Schlüssel zu starten.
Wenn die (CAN Bus) Kommunikation zwischen ECU und Immobilizer leicht zu 
cracken wäre, gäbe es mehr Autodiebstähle und morgen wäre dein Auto 
vielleicht nicht mehr da, wo du es geparkt hast.

___________________________________

> Die freie Werkstatt hat ein Diagnosegerät von einem Drittanbieter.
> Der kann die gesetzlichen Abgaswerte, hat weitere Zugänge
> "Parkbtemse lösen, Benzinpumpe ansteuern" teilweise gesnifft
> und lässt sich das je nach Automodell teuer bezahlen.

Da ich ja selbst so eine Diagnosesoftware seit 4 Jahren entwickele, kann 
ich hier aus Erfahrung sprechen:

Dass der "Drittanbieter" sich das teuer bezahlen läßt, ist für mich 
vollkommen verständlich. Ich nehme mal an, dass du dir nicht mal in 
deinen schlimmsten Albträumen vorstellen kannst, wie viel Arbeit in HUD 
ECU Hacker steckt.
Wie viel Arbeit es ist, einfach "nur" die Parameter der ECU anzuzeigen.
Siehe angeängter Screenshot.
Was glaubst wie lange ich daran gearbeitet habe?

Und was Firmware Upload angeht oder einer ECU beizubringen, mit einem 
neuen Immobilizer zu funktionieren, ist noch mal eine ganz andere 
Hausnummer.
Ich kann es vollkommen verstehen, dass "Drittanbieter" sich das teuer 
bezahlen lassen. Bei all den unzahligen Arbeitsstunden, die da in 
Reverse Engineering investiert wruden, kann es sogar sein, dass die da 
gar nicht viel dran verdienen. Denn wie viele Kunden kaufen schon so 
eine hoch spezialisierte Software? Das ist nicht die Masse an Kunden, 
die sich jedes Jahr ein neues Handy kauft!

Und auch ich kann nicht den Rest meines Lebens umsonst arbeiten. Ich muß 
auch meine Rechnungen bezahlen. Und so denke auch ich darüber nach, in 
Zukunft bezahlte Extra Features in HUD ECU Hacker einzubauen.

Elmü

: Bearbeitet durch User
von Alexander (alecxs)


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Sorry aber hier passiert gar nix. Absolute Ruhe, wie erwartet. Zündung 
ist an und auf dem Teensy ist Traffic.

von Alexander (alecxs)


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Elmü M. schrieb:
> Ich habe schon vor langem geschrieben dass du dich an JEDEN beliebigen
> CAN Bus anklemmen kannst und nicht auf den OBD Stecker limitiert bist.
> Wenn der Stecker nicht paßt mußt du halt 4 Drähte selber löten oder dir
> einen Adapter basteln. Kann ja wohl nicht so schwer sein. Ich verstehe
> nicht warum das schwer zu verstehen ist?

Hab mir den Tactrix mal genauer angesehen. Da ist ein TJA1050 drauf. Das 
Layout des TJA1055 ist größer, umlöten ist nicht 1:1 möglich. Könnte man 
allenfalls mit Apdapterplatine versuchen, aber dann bekommt man das 
Gehäuse nicht mehr zu.

Selbst wenn ich es umlöten würde, so kann man immernoch nicht die 83.333 
kbaud auswählen, es gibt nur 250.000 und 500.000 zur Auswahl. Ich sehe 
keine Möglichkeit wie das mit JEDEM beliebigen CAN-Bus gehen soll.

von Elmü M. (elmue)


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Hallo Alexander

Wieder mal bestätigst du deine fehlenden Kenntnisse.

Du glaubst, dass du einfach einen Befehl an den CAN Bus sendest, den du 
irgendwo gefunden hast und dann sprudelt der CAN Bus vor lauter Daten?
Du hast wriklich sehr naive Ideen.

> und auf dem Teensy ist Traffic.

Also jetzt widersprichst du dir selbst!
Es sind Daten auf dem Bus, aber sind keine zu sehen?
Und wo ist der Screenshot der Daten ?


Alles was auf dem CAN Bus passiert wirst du auch in HUD ECU Hacker 
sehen, vorausgestetzt natürlich du hast den Adapter richtig 
konfiguriert.
Und natürlich vorausgesetzt du hast alle Kabel richtig angeschlossen.


Und hast du versucht dich im AutoDetect Modus mit deinem Auto zu 
verbinden?
Das ist der aller erste Test !
Davon schreibst du aber gar nichts!
Du wählst ECU Model = "Autodetect (All OBD2 compliant ECU's)"
Hast du das versucht?

Wenn dein Auto OBD2 compliant ist, dann geht das.
Sonst muß dein Auto sehr alt sein.

Es sollte selbstvertändlich sein, dass du dich dafür mit dem OBD2 
Stecker verbindest und nicht mit dem Body CAN Bus.


> Das Layout des TJA1055 ist größer,

Keine Anhnung was das wieder für eine absurde Idee ist?
Es gibt absolut keinen Grund am Tactrix IRGENDETWAS rumzulöten!
Der Tactrix ist ein universeller Adapter an dem es NICHTS zu ändern 
gibt.


> Selbst wenn ich es umlöten würde, so kann man immernoch nicht die 83.333
> kbaud auswählen, es gibt nur 250.000 und 500.000 zur Auswahl.

Also jetzt wird es WIRKLICH peinlich!
Du hast also auch keine Kenntnisse von grundlegender Windows Bedienung!
Das Control, wo du die Baudrate auswählen kannst, heißt ComboBox.
Dort kannst du entweder aus der DropDown Liste auswählen oder manuell 
die Baudrate eintippen.

Du tippst du einfach 83333 ein und der Tactrix macht das ohne Probleme.
Wie du hier siehst fehlen dir nicht nur CAN Bus Kenntnisse, sondern auch 
grundlegende Windows Kenntnisse:



Open J2534 adapter,  Protocol: CAN Raw,  83333 baud
Command ID: 7E0, Response ID: 608
ConnectFlags: NONE
Adapter: OpenPort 2.0 J2534 ISO/CAN/VPW/PWM
Vendor: Tactrix Inc.
Serial Number: TAhJALxt
Firmware Version: 1.17.4877
Pass-Thru API Version: 04.04
Windows DLL Version: 1.02.4820 Jul  6 2016 17:20:04
Measure the vehicle voltage at the J2534 adapter
Battery voltage: 11.89V
Set pass ALL filter
Clear Rx buffer




Und schon ist der Adapter mit 83.333 kBaud geöffnet !
Wenn du schon dabei scheiterst eine Baudrate einzutippen, na dann gute 
Nacht.



> Sorry aber hier passiert gar nix. Absolute Ruhe, wie erwartet.


Ich arbeite seit 4 Jahren mit dem Tactrix Adapter und es ist mir noch 
NIE passiert, dass er Daten auf dem CAN Bus nicht anzeigt.
Das ist auch kein Wunder, denn dafür wurde er ja schließlich entwickelt.

Du bist der Einzige, der hier Probleme hat.
Wieso klappt das bei mir und bei dir nicht ?



Ich sehe ganz klar wie du schon im Vorraus mit vollkommen negativem 
Denken an die Sache rangehst. Statt wie ein Wissenschaftler zu arbeiten 
gehst du von vornherein davon aus, dass das sowieso nicht funktioniert.
Dann lass es doch !

Wenn du keine Ahnung von CAN Bus hast und nicht mal in der Lage bist, 
meine Postings hier zu lesen, wo ich dir die Dinge erkläre, dann gibt es 
für dich keinerlei Hoffunung.
Du willst ja nur bestätigen, dass du Recht hast und es nicht 
funktioniert.

Selbstvertändlich wirst du Betätigung dafür leicht bekommen indem du 
Kabel falsch anschließt oder die falsche Baudrate benutzt oder Befehle 
sendest die deine ECU nicht kennt.

Da dir grundlegende Kenntnisse fehlen und du auch nicht bereit bist zu 
lernen, rate ich dir, den CAN Bus den Experten zu überlassen.

: Bearbeitet durch User
von Alexander (alecxs)



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Elmü M. schrieb:
> Alles was auf dem CAN Bus passiert wirst du auch in HUD ECU Hacker sehen

Auf dem Diagnose-CAN (OBD2 Stecker) passiert aber nichts!1elf

Alexander schrieb:
> Es ist nun mal leider so, dass man bei den meisten Fahrzeugen über den
> OBD2 nur an den Diagnose-CAN ran kommt, und da herrscht naturgemäß
> Funkstille. Um Daten zu empfangen muss man sie anfragen.

Das entsprechende Wake-up command habe ich gesendet. Dieses soll (nach 
meinem Verständnis) den gesamten CAN-Traffic über das Diagnose-Gateway 
zu Diagnosezwecken spiegeln/tunneln.

https://github.com/rnd-ash/mercedes-hacking-docs/blob/master/Chapter%203%20Connecting%20to%20the%20Vehicle.md#mercedes-benz-model-codes

Wenn der Adapter ordnungsgemäß konfiguriert ist (500.000 kbaud) blinkt 
als Bestätigung auch die LED der Klimaanlage wenn ich die Msg sende (bei 
250.000 kbaud nicht). Allerdings scheint es das falsche Wake-up command 
zu sein, denn auf dem Diagnose-CAN bleibt es still.

Elmü M. schrieb:
> Da dir grundlegende Kenntnisse fehlen und du auch nicht bereit bist zu
> lernen, rate ich dir, den CAN Bus den Experten zu überlassen.

Ich habe mir eine Platine entworfen für den TJA1055 und diese am 
Komfort-CAN angeschlossen. Ich lese mit einem Mikrocontroller den CAN-B 
bei 83.333 und das funktioniert einwandfrei. Empfangen wird das 
Klimabedienteil und gesteuert wird der Klimakompressor.
https://gitlab.com/aIecxs/w211-ac-control

Ich denke grundlegende Kenntnisse besitze ich und ich bin auch bereit zu 
lernen.

Wenn Du mir sagst wie ich einen High Speed CAN Transceiver TJA1050 an 
einen Low Speed/Fault Tolerant CAN Bus anschließen und beschalten muss, 
dann probiere ich es gerne aus. Ansonsten nützt mir der Tactrix relativ 
wenig. Das was da über OBD2 von der ECU kommt ist für mich 
uninteressant, das kann ich auch mit einem ELM327 und der Torque App 
über Bluetooth auf dem Handy haben, und flashen kann ich mit C4 und 
Vediamo.

Elmü M. schrieb:
> Ich sehe ganz klar wie du schon im Vorraus mit vollkommen negativem
> Denken an die Sache rangehst.

Ich respektiere deine Arbeit und bewundere deine umfangreiche 
Dokumentation. Da steckt eine Menge Lebenszeit drin. Ich erwarte auch 
keinen kostenlosen Support. Du hast aber hier speziell den CAN Bus 
Analyzer beworben, an dem ich primär interessiert war.

: Bearbeitet durch User
von Soul E. (soul_eye)


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Alexander schrieb:
> Wenn Du mir sagst wie ich einen High Speed CAN Transceiver TJA1050 an
> einen Low Speed/Fault Tolerant CAN Bus anschließen und beschalten muss,

Das funktioniert tatsächlich. Der FT-CAN muss terminiert sein, der 
HS-Transceiver wird einfach direkt an CAN_H und CAN_L geklemmt.

Das ist natürlich keine Lösung für die Serie, aber so kann man zumindest 
messen wenn man das falsche CANpiggy drin hat.

von Alexander (alecxs)


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Das mag funktionieren wenn man mit Spannungsteilern die Pegel anpasst. 
Problem ist es hält dann den Bus wach. Terminieren darf man da nix, der 
Bus ist schon terminiert.

von Elmü M. (elmue)



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Hallo, zum letzten Mal


> Wenn Du mir sagst wie ich einen High Speed CAN Transceiver TJA1050 an
> einen Low Speed/Fault Tolerant CAN Bus anschließen und beschalten muss,
> dann probiere ich es gerne aus.

Das ist VOLLKOMMENER UNSINN!


Diese TJA chips sind nichts weiter als primitive Treiber / 
Spannungswandler. Die haben mit der Baudrate nichts am Hut. Die haben ja 
nicht mal einen Quartz. Die geben nur an den Bus weiter was der 
Prozessor ihnen sendet. Das gesamte CAN Bus Timing wird im Prozessor 
gemacht, nicht in diesen Chips.


Du hast im Tactrix einen CAN Bustreiber Chip der bis 1 Mbaud 
funktioniert.
Selbstverständlich kann der auch langesamere Baudraten.
Ich habe den Tacrix hier mit 5 kBaud (FÜNF!) am Daten Übertragen.
Der Tactrix funktioniert mit 5 kBaud und mit 1 Mbaud.
Und rate mal was dazwischen liegt!
83.333 kBaud geht selbstverständlich auch.
Am Tactrix gibt es GAR aber absolut GAR Nichts dran rumzulöten!
Der Tactrix ist ein hochwertiger unverseller Adapter.


> Ansonsten nützt mir der Tactrix relativ wenig.

Ich kann es jetzt wirklich nicht mehr hören!
Ich sage es dir jetzt zum letzten Mal:
Du kannst den Tactrix am Mercedes Body CAN Bus mit 83333 Baud 
einwandfrei benutzen.

Ich habe keine Ahnung was du da die ganze Zeit falsch machst?
Aber ich habe es hier ausprobiert und es geht einwanbdfrei.

Hier der Beweis:


Ich habe 2 Tactrix Adapter.
Einen originalen von Tactrix und einen chinesischen Klon.
Ich habe beide mit 83.333 kBaud geöffnet und kann problemlos Daten 
übertragen von einem zum Anderen in beide Richtungen.

Siehe erster angehängter Screenshot.

Um zu bestätigen, dass der Tactrix auch die Baudrate richtig erzeugt, 
habe ich für dich auch noch einen Oscilloskop Screenshot angehängt.

83333 baud bekommst du zum Besipiel wenn du einen 12 MHz Quartz durch 
144 teilst. 12000000 / 144 = 83333

Die Periodendauer eins Bits ist exakt 12 µs.
1 / 83333 Hertz = 12 µs

Wie du auf meinem Oszilloskop siehst, hat der Tacrix diese Baudrate 
extrem präzise eingestellt. 5 Bits = 5 x 12 µs dauern genau 60 µs, wie 
du siehst.

So, und wenn du mir jetzt nochmal erzählst, dass der Tactrix bei dir 
nicht funktioniert, dann liegt das an deinen fehlenden Elektronik 
Kenntnissen, die ich schon in deinem ersten Posting festgetellt habe, 
aber nicht am Tactrix Adapter. Ich kann dir da leider nicht mehr weiter 
helfen.

Elmü

: Bearbeitet durch User
von Alexander (alecxs)


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Elmü M. schrieb:
> dann liegt das an deinen fehlenden Elektronik Kenntnissen,

Deine Aussage der TJA1050 ginge an jedem beliebigen CAN Bus ist einfach 
falsch... Du hast anscheinend nicht mal ins Datenblatt geschaut.

Beitrag "Low Speed Can Pegel Terminierung"

Alexander schrieb:
> Problem ist es hält dann den Bus wach.

Osche R. schrieb:
> Wahrscheinlich schlägt der dominant timeout zu. Wenn der
> Highspeed-Transceiver zu viele dominante lowspeed-Bits nacheinander
> sieht, glaubt er, da wäre ein Kurzschluß und schaltet ab.
>
> Für die Transceiver ist immer eine minimale Bitrate spezifiziert.
>
>
> Davon abgesehen passt die Terminierung nicht und der
> Eindraht-Rückfallbetrieb geht ebenfalls schief.

Ich melde mich wieder falls ich das J2534 "Protokoll" auf einem 
Mikrocontroller zum laufen gekriegt habe, vielleicht kann ich (und 
andere) damit Dein Programm ja irgendwann auch mal nutzen. Bis dahin 
vielen Dank.

https://github.com/rnd-ash/j2534-arduino-win

: Bearbeitet durch User
von Sebastian W. (wangnick)


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Elmü M. schrieb:
> Ich habe den Tacrix hier mit 5 kBaud (FÜNF!) am Daten Übertragen.
> Der Tactrix funktioniert mit 5 kBaud und mit 1 Mbaud.

Der TJA1050 hat eine Dauerdominanzabschaltung, die nach min 250us typ 
450us max 750us zuschlägt, siehe Datenblattauszug. Auf dem CAN-Bus folgt 
nach maximal 5 Dominanzbits ein rezessives Stuffbit. Das bedeutet, dass 
der TJA1050 beim Senden ab 20kBaud und drunter nicht mehr funktionieren 
könnte und ab 6.6kBaud und drunter sicher nicht mehr funktionieren wird. 
Die Signalisierung von Fehlerzuständen, die bei CAN sechs dominante Bits 
in Reihe benötigt, könnte sogar schon ab unter 24kBaud beeinträchtigt 
sein.

LG, Sebastian

: Bearbeitet durch User
von Np R. (samweis)


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Ich habe den Eindruck, dass a jemand mehr aus der (PC-)Software-Ecke 
kommt und Andere vielleicht mehr aus der Hardware- und embedded Ecke, 
für die folgendes gar keine schreckliche Vorstellung wäre:

Elmü M. schrieb:
> montatelang so etwas
> Komplexes selbst zusammenzulöten und dann zu programmieren?
>
> So einen CAN Bus Mikroprozessor zu programieren ist extrem schwierig und
> erfordert sehr viel Code.

Für die ist vielleicht auch ein Selbstbau-Projekt etwas Anderes als der 
Erwerb eines Teensy:
Elmü M. schrieb:
> Ich habe extrem schlechte Erfahrungen mit solchen Selbstbau Projekten
> gemacht. [...] Nach wenigen
> Jahren wurde dann auf einmal die Produktion des Prozessors für den
> Teensy 3.2 einfach so eingestellt. Alles umsonst!

Jedenfalls würde es der Lesbarkeit dieses Threads enorm gut tun, wenn da 
jemand etwas auf die Bremse träte, gerne auch rein mechanisch 
angesteuert.
Ich finde den Thread nämlich eigentlich interessant

von Soul E. (soul_eye)


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Elmü M. schrieb:
> Diese TJA chips sind nichts weiter als primitive Treiber /
> Spannungswandler.

FT-CAN (TJA1055) und HS-CAN (TJA1050) haben unterschiedliche Pegel.

FT-CAN:
CANH dominant 5 V, rezessiv 0 V
CANL dominant 0 V, rezessiv 5 V
Es reicht, wenn der dominante Pegel auf einer Leitung vorhanden ist. 
D.h. der Bus funktioniert auch, wenn eine Leitung unterbrochen ist. Die 
Treiber sind open drain bzw source mit Pullup-Widerstand für den 
Ruhepegel.

HS-CAN:
CANH dominant 5 V, rezessiv 2,5 V
CANL dominant 0 V, rezessiv 2,5 V
Um Reflexionen zu vermeiden, wird die Leitung an ihren Enden mit 
Wellenwiderstand (100 - 120 Ohm) abgeschlossen. Der stellt gleichzeitig 
den Ruhepegel ein.

Der HS-CAN kommt aber auch mit rezessiven Pegeln von 0 V bzw 5 V klar. 
Daher kann man einen TJA1050 auch an einen FT-CAN klemmen. Das ist 
natürlich keine Serienlösung, aber für ein nur temporär angeklemmtes 
Diagnosegerät durchaus machbar.

Damit lässt sich der o.g. "Tactrix Adapter" auch an einem FT-CAN 
verwenden.

von Thomas F. (igel)


Angehängte Dateien:

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Soul E. schrieb:
> HS-CAN:
> CANH dominant 5 V, rezessiv 2,5 V
> CANL dominant 0 V, rezessiv 2,5 V

Ich kenne den HS-CAN dominant mit 1,5/3,5V. So ist jedenfalls die 
Lehrmeinung.

von Alexander (alecxs)


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Soul E. schrieb:
> Damit lässt sich der o.g. "Tactrix Adapter" auch an einem FT-CAN
> verwenden.

Ich probiere es mal aus. Ich habe schon andere Projekte gesehen wo das 
angeblich gehen soll mit den Arduino Platinchen über SPI, da ist ja auch 
ein TJA1050 drauf. Bei mir hat das damals nicht geklappt, allerdings 
hatte ich nur einen mit 8 MHz Quarz. Ich hatte auch versucht mit 
Widerständen die Pegel anzupassen.

Damit die Fahrzeugbatterie nicht nach drei Tagen leer ist habe ich es 
anders gelöst.

https://www.mikrocontroller.net/topic/goto_post/7253407

: Bearbeitet durch User
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