Forum: Platinen SMD Mikrofon löten Erfahrung, und komisches PCB in Alugehäuse ohne el. Anschlüsse, Smartp galaxy s6


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von Der G. (Firma: schlechthin) (gastgeber)



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Samsung Galaxy S6 hatte defektes SMD Mikrofon,

https://www.infineon.com/export/sites/default/media/press/Image/press_photo/2023/MEMS_Microphones_product.jpg_1327153037.jpg 
entspricht optisch, nicht identisch!

hab es mit Heissluft Station rausgelötet und dabei ist die Kappe 
abgegangen, die nur aufgelötet war, deshalb die Einsicht in das MEMS 
Mikrofon. Unter den beiden kreisrunden Dingern da ist das Loch für das 
Mic das auf das Loch auf der Platine kommt, mann kann dann von der 
andren Seite der Platine durchschauen und ins Gehäuse des Mikrofons 
reinschauen.

Kolophonium als SMD Flussmittel!

Anlöten ging auch gut, hab frisches Bleilot auf die Lötstellen 
aufgetragen und mit einer Entlötlitze das Lot von der kreisrunden 
Lötstelle abgenommen, damit es nicht in die Mikrofonöffnung drückt. 
Kolophonium in Spiritus gelöst und auf die Lötpads aufgetragen, dann das 
Bauteil aufgesetzt und mit Heissluft angelötet und kurz angetippt damit 
das überschüssige Lot rausfetzt.
https://www.youtube.com/watch?v=hk6tzMN3HQw

Komisches PCB:
Dann hab ich im Alu Rahmen des Telefons so merkwürdige zwei kleine PCBs 
entdeckt, die haben nirgens nen elektrische Verbindung. Müsste irgend 
wie eine Funktion für NFC übernehmen. Nehme an es ist eine Antenne in 
diesem schwarzen SMD Bauteil, ein Kondensator um Energie zu speichern. 
Wisst ihr mehr?

: Verschoben durch Moderator
von Alexander (alecxs)


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Erfahrungen keine. Aber viel Glück

Beitrag "Re: Schwieriges Löten"

von Der G. (Firma: schlechthin) (gastgeber)


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Guter Link mit interessanten Details. Aber die Grafiken von dem 
verlinkten Post brauchst du nur, wenn du deine industrielle Anlage 
richtig einstellen willst.
Ohne ein bisschen Erfahrung kann man kein SMD Mikro erfolgreich anlöten, 
hab die durch Löten von high power SMD Leds gesammelt.
(Mit Feuerzeug, wie hier ganz am Ende: 
https://www.youtube.com/watch?v=B3F68ubfBkk)

Wichtig war hier das Flussmittel, ohne geht es nicht, und rosin ist hier 
das Wundermittel der Wahl. Und ein niedrigschmelzendes Lötzinn, also 
Bleilot, auch extrem wichtig. Station auf 380 Grad und Lüfter auf min, 
von oben draufhalten und kucken dass das Lot auch schön durchgeschmolzen 
ist, und nicht ausversehen das Bauteil wegblasen, sonst fällt die Kappe 
ab. Wichtig, das Teil muss auf den Lötpads schwimmen, dazu etwas 
seitlich berühren, dann sieht man dass es zurückfedert, dann von oben 
antippen, so dass das Lötzinn gleichmäßig auf den Pads verteilt wird, 
bzw. zur Seite gedrückt wird, dabei darf man die aufgelötete Kappe oben 
nicht runterhauen. Mit der Technik kann man auch BGA Löten ohne Masken 
oder sonstigen Firlefanz.

Kolophonium rosin, das beste Flussmittel für Elektronik, für grobe 
Metallarbeiten ist Lötfett das beste.
https://www.youtube.com/watch?v=9xk76e7nzcw

Das habe ich mit einer 30-Euro-Heißluftstation 858D gemacht, die taugt 
was, und man bekommt dafür Ersatzteile.

Klar, aller Anfang ist schwer, aber mit Übung schafft man das Meiste.
Leider wird oft von Leuten, die Elektronik verkaufen suggeriert, dass 
Reparieren so gut wie unmöglich ist. Dafür wird dann abenteuerliche 
Argumentationsakrobatik benutzt.

: Bearbeitet durch User
von Andreas S. (bastelmax)


Angehängte Dateien:

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Versuch mal mit niedrig Temparaturlötzinn (z.B. 138°C) oder verbleites
Lötzinn.
Platine vorverzinnen, die Platine erhitzen bis das Zinn schmilzt und 
dann die Bauteile aufsetzen und "einschwimmen" lassen.
Für kleine Platinen nehme ich gern diesen Preheater :
https://de.aliexpress.com/item/1005006511425365.html
Der wurde u.a. hier getestet :
Beitrag "Mini-Heizplatte"
Ich nehme allerdings dann nur das 138°C Lötzinn mit viel Flussmittel
und das geht z.B. bei QFN (siehe Foto) wunderbar.

: Bearbeitet durch User
von Crazy Harry (crazy_h)


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Andreas S. schrieb:
> 138°C Lötzinn

Hast du da mal eine Empfehlung bzw. einen Link? Danke 🙂

von Andreas S. (bastelmax)


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Crazy Harry schrieb:
> Andreas S. schrieb:
>> 138°C Lötzinn
>
> Hast du da mal eine Empfehlung bzw. einen Link? Danke 🙂

https://de.aliexpress.com/item/4000031703033.html

Ich hatte dass mal bei Ali zum Testen bestellt, eventuell
gibt es auch in EU noch andere Shops.
Ansonsten lohnt sich dass nur zu bestellen,wenn man noch was anderes
aus den Shop mit bestellt.
Mein kleiner USB Preheater schafft je nach Netzteil so um die 250°C
Das reicht für dieses 138°C Lötzinn dicke aus - ich stelle dabei auf
170°C ein.
Effektiv sind es dann an der Lötstelle weniger - aber dass reicht und
man sieht zur Kontrolle, dass das Lötzinn fließt.
Eventuell muss man je nach Chipgröße die Temperatur etwas höher 
einstellen.
Der Vorteil ist auch, dass das Flussmittel / Gel nicht verbrennt und
sich schön auf der Platine verteilt und die Bauteile werden nicht
thermisch gestresst.
Optisch sehen die Lötstellen auf Grund der Legierung etwas matt aus.

: Bearbeitet durch User
von Andreas S. (bastelmax)


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Hab noch was vergessen ...
Lötpaste mit 138°C gibt es auch - ich persönlich mache alles
ohne Lötpaste.

von Der G. (Firma: schlechthin) (gastgeber)


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Das ist ein interessanter Vorschlag, hier wird es demonstriert:
https://www.youtube.com/watch?v=r6YB0DygKlw
https://www.youtube.com/watch?v=PQsGJP9Rrr8
Bismut ist aber nicht kompatibel mit Bleilot, es ist brüchiger, und 
nicht geeignet für Teile die heiß werden.

Ich bin überzeugter Bleilot User, weil es 60/40 bei 185° schmilzt, statt 
220°, und es sich bewährt hat. Medizinische Geräte durften während der 
Umstellung nur mit diesem gefertigt werden. Blei zu verbannen war aber 
natürlich die richtige Entscheidung, denn in der Produktion kann man 
sich darauf einstellen, jedoch gibt es öfter kalte Lötstellen.

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