Hallo, ich habe eine DCF77 "Funkuhr", die vor ca. 40 Jahren von Conrad vertrieben wurde. Seit ein paar Tagen kann sie das Signal (in Südfrankreich) nicht mehr empfangen, die Feldstärke geht nicht mehr über 1-2 hinaus (vorher 4-5, nur nachts). Ich vermutete getrocknete Kondensatoren, die Elkos mit 1 + 22 uF habe ich aber schon getauscht. Es gibt noch den Parallelkondensator an der Ferritantenne, der ist beschriftet mit: (T) 6821 (könnte auch 682l sein) 100PPN Was ist das für ein Wert? Oder könnte eher der Quarz defekt sein? Der ist nicht beschriftet, welche Frequenz könnte es sein, 77,5 kHz? Besten Dank für Tipps...
Ich glaube nicht, dass irgend ein Bauteil seinen Geist aufgegeben hat. Südfrankreich ist schon an der Empfangsgrenze tagsüber, Nachts sollte es besser gehen. Aber suche doch mal einen neuen Standort! Ich glaube eher, dass irgendein Störer dazugekommen ist: Schaltnetzteil, Monitor, Handy, Laptop, Dimmer oder ähnliches Gerümpel. Suche mal eine Stelle im Freien, ob es dann besser geht. Oder eine mit freier Sicht Richtung Nordosten.
Danke, aber habe ich schon probiert. Das Teil lief ca. 15 Jahre problemlos, aber tatsächlich nur nachts und wenn die Antenne korrekt zum Sender ausgerichtet ist. Jetzt Position nachts auf der Terrasse, ca. 15 m vom Haus war auch erfolglos. Ich nehme sie mit nach Deutschland, wohne ca. 200 km von Mainflingen entfernt.
Nach Südfrankreich ist es nicht weiter als nach Dänemark, weniger als 1000 km, das müsste ein DCF-Empfänger doch schaffen.
Es sind exakt 715 km, und wie gesagt, war früher (noch vor 6 Wochen) nachts kein Problem...
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KT T. schrieb: > Ich vermutete getrocknete Kondensatoren, die Elkos mit 1 + 22 uF habe > ich aber schon getauscht. Die übrigen sind unverdächtig. Womöglich hast du aber einen neuen Störer hinzubekommen. Schaltnetzteile jeglicher Art sind verdächtig. Die Feldstärkeanzeige wird wohl nicht einfach die Antennenspannung messen, sondern den Unterschied bei den sekündlichen Pegelabsenkungen.
Sollte ein 15 m Umkreis mit nur Pflanzen nicht ausreichend ungestört sein? Das blöde ist, dass man die Uhr nicht manuell stellen kann. Ich brauche zumindest gelegentlich Empfang. Ich habe schon an den DCF77 Simulator gedacht: https://github.com/luigicalligaris/dcfake77
Miss mal, ob die Spule der Antenne Durchgang hat. Auf dem Bild sieht man, dass der Kondensator früher Kontakt mit der Spule hatte, vielleicht hat der Draht deshalb eine Macke
KT T. schrieb: > (T) 6821 (könnte auch 682l sein) > 100PPN > Was ist das für ein Wert? 682J = 6800 pF, 5% Toleranz, glaube aber auch nicht, dass er das Problem ist.
Der Kondensator hatte Klebekontakt bis heute morgen, ich musste ihn abziehen um die Beschriftung lesen zu können. Aber nicht 'mal der Lack vom Spulendraht wurde dabei beschädigt. Wie sieht es mit dem Quarz aus?
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Stephan S. schrieb: > Nach Südfrankreich ist es nicht weiter als nach Dänemark, weniger als > 1000 km, das müsste ein DCF-Empfänger doch schaffen. Mein DCF-Wecker hatte sogar auf den Kanaren Empfang; allerdings auch nur nachts um drei Uhr.
KT T. schrieb: > Ich vermutete getrocknete Kondensatoren, die Elkos mit 1 + 22 uF habe > ich aber schon getauscht. > > Es gibt noch den Parallelkondensator an der Ferritantenne, der ist > beschriftet mit: > Was ist das für ein Wert? (T) 6821 Ich glaube auch nicht, das es der Kondensator ist, aber wenn Du den wirklich austauschen willst, must Du anschliessend einen Neuabgleich mit passenden Equipment auf die Resonanzfrequenz 77,5 kHz machen.
Equipment und Wissen eher nicht vorhanden. Ein Oszi hätte ich. Könnte ich an einem Punkt messen?
KT T. schrieb: > Equipment und Wissen eher nicht vorhanden. Ein Oszi hätte ich. Könnte > ich an einem Punkt messen? Würde ich nicht machen. Bringt keine Erkenntnis.
Auch die Keramikkondensatoren altern. Zwar nicht so schnell, aber das Ding ist ja jetzt schon so alt dass das durchaus in Frage kommt. Siehe hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Keramikkondensator#Alterung Du musst sie also optimalerweise kurz über 120°C erhitzen und dann langsam abkühlen lassen. Vermutlich reicht es aber das Lot an beiden Seiten mit dem Lötkolben kurz aufzuschmelzen.
KT T. schrieb: > Equipment und Wissen eher nicht vorhanden. Ein Oszi hätte ich. Oszi ist das halbe Equipment, du musst die Resonanzfrequenz des Schwingkreises aus Spule und Parallel-C bestimmen. Auch das geht mit Lissajous-Figuren, im Resonanzfall haste eine Phasenverschiebung von 90° und damit einen Kreis: * https://de.wikipedia.org/wiki/Schwingkreis#Phasenverschiebung * https://www.spektrum.de/lexikon/physik/lissajous-figuren/9114 Du brauchst also einen Sinusgenerator, den du um 77.5 kHz durchdrehen kannst. > Könnte > ich an einem Punkt messen? Für Lissajous brauchste zwei Eingänge und xy-Betrieb, sollte eigentlich jedes Scope können.
KT T. schrieb: > Es gibt noch den Parallelkondensator an der Ferritantenne, Finger weg von dem. Harald W. schrieb: > must Du anschliessend einen Neuabgleich > mit passenden Equipment auf die Resonanzfrequenz 77,5 kHz machen. KT T. schrieb: > Ein Oszi hätte ich. Könnte ich an einem Punkt messen? Oszi genügt nicht, man braucht einen Signalgenerator mit präzisen 77500Hz und einer Antenne dran. Ob sich ein Meßpunkt finden lässt?
Hallo zusammen, den Abgleich des Schwingkreises kann man sich sparen. Das Stichwort ist hier die Güte. Die Schwingkreise in diesen Funkuhren sind so breitbandig ausgelegt (hohe Kapazität, niedrige Induktivität) dass man über einen weiten Bereich eine Resonanz hat. Die eigentliche Selektion findet im Quarz start. Daher ist auch bei Alterung des Kondensators kein Problem zu erwarten. Wenn man einen Eigenbau-Geradeausempfänger ohne Quarz bauen möchte, dann nimmt man genau die umgekehrten Verhältnisse, also eine hohe Induktivität (600-1000 Windungen auf der Ferrit-Antenne) und einen Kondensator mit niedriger Kapazität, z.B. 100pf und dazu einen Trimmer mit etwa 40pF parallel. Das lässt sich dann sehr genau und sehr schmalbanding auf Resonanz bringen. Einige Weltempfänger lassen sich auf 77.5kHz einstellen, so dass man ggfs. mal die Signalgüte akustisch überprüfen könnte. Sollte es eine neue Störquelle geben, kann man eine Aktiv-Antenne für 77.5kHz bauen und diese an günstiger Stelle aufstellen. Das Signal ließe sich induktiv über eine Koppelspule auf den Wecker einkoppeln. Aber ob es den Aufwand wert ist?
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Jens J. schrieb: > den Abgleich des Schwingkreises kann man sich sparen. Das Stichwort ist > hier die Güte. Die Schwingkreise in diesen Funkuhren sind so breitbandig > ausgelegt (hohe Kapazität, niedrige Induktivität) dass man über einen > weiten Bereich eine Resonanz hat. Die eigentliche Selektion findet im > Quarz start. Daher ist auch bei Alterung des Kondensators kein Problem > zu erwarten. Hier läuft ein klassisch aufgebauter Geradeausempfänger nach PTB / Funkschau von 1974. Die Antenne ist ziemlich schmal abgestimmt. Das Stichwort dürfte Weitabselektion heißen, was mir die Antenne vom Hals hält, stopft den nachfolgenden Empfänger nicht zu. Die heutzutage käuflichen Empfängermodule habe ich noch nicht versucht, mal zu messen. Ich bin erstaunt, wie gut die funktionieren, sehe aber andererseits auch unpräzise Impulszeiten und Jitter.
Der Empfänger ist ziemlich simpel. Da reicht schon die kleinste Störung und der Empfang ist passe.
Mani W. schrieb: > KT T. schrieb: >> Wie sieht es mit dem Quarz aus? > > Könnte sein... Quarze altern insbesondere am Anfang der Betriebsdauer. In der Regel liegt die Frequenzdrift bei 2 ppm pro Jahr und reduziert sich später. Allerdings ist auf dem Foto des TO weit und breit kein 77,5 kHz Filterquarz zu erkennen. Man sieht nur einen billigen 32,768 kHz Uhrenquarz im runden TC38 Gehäuse für eines der gebräuchlichen RTC-Clock ICs. Das eigentliche China-Uhrenmodul ist mit dem Display auf der Frontplatte integriert und der angesteckte DCF-77 Empfänger wird wie bei den meisten dieser Uhrenmodule aus Stromspargründen nur jede ein bis zwei Stunden kurz eingeschaltet, um die RTC Uhr zu synchronisieren. Wenn man sich das Foto der Platine im Eingangsbeitrag betrachtet, dann darf bezeweifelt werden, dass es sich um einen klassisch diskret aufgebauten DCF77 Empfänger handelt. Man sieht an den Leiterbahnen, dass ein SMD IC verwendet wird, das unter einem schwarzen Klecks Isoliermasse verborgen ist. So findet man es bis heute bei den meisten billigen DCF-77 China-Modulen. Heutzutage handelt es sich dabei meist um einen CME6005 Schaltkreis, auf älteren DCF-77 Modulen wahrscheinlich um einen der Vorgänger. Datenblatt https://www.shotech.de/Datasheet/c-max/CME6005%20Datasheet%20A23.pdf CME6005 Design hints: https://www.shotech.de/Datasheet/c-max/CME6005-AN001-A1.pdf
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In den früheren Conrad Modulen wurde meist der Vorgänger des CME6005, der UE2124 von TEMIC verwendet. Dazu gab es auch einen Thread hier im Forum. Beitrag "Datenblatt zu alten DCF77-Modul von Conrad" Angehängt nochmal eine Beschreibung eines damaligen Conrad AK2124 Moduls als Anhaltspunkt, die Zeitzeichen-Empfänger ICs aus Heilbronn sind bis heute alle ähnlich. Der verwendete Quarz ist nicht wie im Vorpost fälschlich vermutet ein 32,768 Uhrenquarz, sondern tatsächlich ein billiger 77,5 kHz Filterqurz im runden TC38 Gehäuse.
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Ralf S. schrieb: > Der Empfänger ist ziemlich simpel. Ein Grab mit 4 × TCA440 und 5 abzugleichenden Schwingkreisen würde ich jetzt nicht unbedingt als "ziemlich simpel" bezeichnen. Zwei Quarzoszillatoren mit Ziehtrimmer sind auch noch drauf, demnach ist das wohl kein simpler Geradeausempfänger, sondern ein Doppelsuperhet. Das ist weder vom Schaltungskonzept, noch vom Abgleich her simpel. Insbesondere, wenn man es mit einem der üblichen IC-basierten Geradeausempfänger mit Filterquarz vergleicht. Nur ein IC und abgleichfrei.
Besten Dank für die interessanten Beiträge, aber das Problem ist gelöst. Nachdem ich heute um 0:30 auf der Terrasse guten Empfang hatte, aber nicht an der normalen Position in der Wohnung kam doch ein Schaltnetzteil in Verdacht. Das ist zwar schon länger im Einsatz, möglicherweise aber einen Meter weiter entfernt von der Uhr (Mehrfachstecker am Kabel). Warum es auf der Terrasse bei früheren Tests nicht funktionierte ist unklar, möglicherweise atmosphärische Störungen? Gewitter hatten wir genug. Kann man das Netzteil irgendwie wirksam abschirmen? Alufolie oder so?
> Kann man das Netzteil irgendwie wirksam abschirmen?
Ja, Abschirmblech (Neusilber?, Kupferfolie) , aber meist ist eher das
Netzkabel die Stelle an der die Störungen abgestrahlt werden. Die
simpelste Gegenmassnahme an einer solchen Stelle sind Klappferrite.
Allerdings sollte man bedenken das man für DCF eine Schirmung im LW und
nicht im HF-Bereich braucht.
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KT T. schrieb: > Kann man das Netzteil irgendwie wirksam abschirmen? Sinnvoller ist es, so eine Störschleuder wirksam zu entsorgen.
Ja, ist ein simples 12V/1A Netzteil für eine Kamera, Lieferumfang von Reolink. Nur: Wie kann man nicht-strahlende Steckernetzteile erkennen? Die gibt's doch nur noch aus Fernost. Ich hätte noch uralte Netzteile mit Trafo.
> Wie kann man nicht-strahlende Steckernetzteile erkennen? > Die gibt's doch nur noch aus Fernost. Bei Markenherstellern hat man bessere Chancen auch wenn alles Made in China ist. Du kannst mal ein MeanWell-Netzteil ausprobieren.
> Schaltnetzteil in Verdacht. Das ist zwar schon länger im Einsatz,
Vielleicht Entstör-Kondensator kaputt gegangen?
Ein 5V/1A Netzteil vom selben Hersteller scheint das gleiche Problem zu haben. Wohl eher konstruktionsbedingt. Wenn man neu baut sollte man echt ein 12V/5V DC-Netz mit verlegen ;) . Braucht man ja fast öfter als 230V.
KT T. schrieb: > Wie kann man nicht-strahlende Steckernetzteile erkennen? > Die gibt's doch nur noch aus Fernost. Am Gewicht! Spass beiseite, da ist was Wahres dran. Netzteile mit ausreichend Entstördrosseln und Kondensatoren drin, wiegen oft mehr als mitgelieferte Billigstteile, bei denen jeder Cent an Beuteil-Investitionen für die Störfestigkeit gespart wird, um den Profit zu erhöhen. Bei Markennetzteilen wie Friwo, Anker oder Meanwell ist die Chance eine Störschleuder zu erwischen gering. Die werden zwar auch großteils in Fernost gefertigt, aber die Chinesen können auch Qualität, wenn man bereit ist, dafür etwas mehr zu bezahlen. You get what you pay for! Es ist übrigens nicht das Netzteil allein, das Störungen abstrahlt. Es sind überwiegend die Schaltimpulse der Netzteilelektronik, die ohne ausreichende Entstörfilterbauteile über den Netzanschluss leitungsgebunden ins Hausnetz gelangen, das dann als ausgedehnte Antenne wirkt und die Störungen abstrahlt. Darum hilft auch keine Abschirmung des Netzteils.
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Einen Ferritring hatte ich hier noch liegen. Habe die 12V Leitung mit 2 Windungen direkt am Netzteil durchgeführt, heute Nacht 'mal sehen, ob das reicht.
Die Hauptteil der Störungen eines primärgetakteten Schaltneztteils läuft nicht über die 12 V Leitung, sondern raus ins Netz. Ein Ferrit auf der 12 V Seite wird wahrscheinlich wenig nützen. Tu der EMV-Umwelt was Gutes und führe das Teil der Elektroschrottverwertung zu.
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Das Netzkabel passt nicht durch den Ring, Klappferrite sind aber schon bestellt. Ich habe zwar Anker Netzteile hier, aber eben nur 5V USB, kein 12V Hohlstecker. Mal sehen, was ich in Deutschland noch habe, alte Panasonic Handy-Ladegeräte und so. Ein Spectrum Analyzer wäre hilfreich...
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Jetzt kommt's: Gerade festgestellt, dass die Uhr um 13 Uhr synchronisieren konnte! Das ging auch früher nicht. Vielleicht die neuen Elkos? Oder außergewöhnliches Funkwetter? Wie dem auch sein, alles bestens jetzt. (Die streuenden Netzteile müssen trotzdem weg)
KT T. schrieb: > Ein Spectrum Analyzer wäre hilfreich... Der zeigt nur das, was du sowieso schon weißt. Das bringt dich einer Lösung nicht näher.
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KT T. schrieb: > Einen Ferritring hatte ich hier noch liegen. Habe die 12V Leitung mit 2 > Windungen direkt am Netzteil durchgeführt, heute Nacht 'mal sehen, ob > das reicht. Du brauchst nicht bis zur Nacht warten. Schalte Deine Uhr einfach aus und wieder ein.
Ralf S. schrieb: > Der Empfänger ist ziemlich simpel. Der sieht eher aus, als ob der Entwickler an Bovine spongiformer Enzephalopathie erkrankt ist. KT T. schrieb: > kam doch ein > Schaltnetzteil in Verdacht. Das ist zwar schon länger im Einsatz, Schon länger - prüfe die Kapazität des netzseitigen Ladeelkos. KT T. schrieb: > Ich hätte noch uralte Netzteile mit Trafo Die sind auf jeden Fall störungsfrei. Wenn der Trafo anständig ist, ist auch der Wirkungsgrad unter Last nicht deutlich schlechter. Al schrieb: > Die Hauptteil der Störungen eines primärgetakteten Schaltneztteils läuft > nicht über die 12 V Leitung, sondern raus ins Netz. Vor einigen Jahren waren in meinem Haus alle DCF-Uhren ohne Empfang. Als Störsender entpuppte sich das Schaltnetzteil vom SAT-Multiswitch, die Netz-Zuleitung geht fast mittig senkrecht durchs Haus. Nach Ersatz des Ladeelkos war wieder gut.
Al schrieb: > Tu der EMV-Umwelt was Gutes und führe das Teil der > Elektroschrottverwertung zu. So ein Quatsch. So lange wie nicht messtechnisch nachgewiesen ist, das es an diesem Netzteil liegt, tus du der Umwelt damit gar keinen Gefallen... Al schrieb: > Der zeigt nur das, was du sowieso schon weißt. Damit der Spekki nicht nur Hausnummer zeigt, braucht es auch noch eine Koppelzange oder eine Netznachbildung. Sich mit geeigneten Messungen Klarheit zu verschaffen ist allemal besser, als nur wilde Vermutungen zu aufzustellen.
Rick schrieb: > Al schrieb: >> Tu der EMV-Umwelt was Gutes und führe das Teil der >> Elektroschrottverwertung zu. > So ein Quatsch. So lange wie nicht messtechnisch nachgewiesen ist, das > es an diesem Netzteil liegt, tus du der Umwelt damit gar keinen > Gefallen... Es war von der EMV-Umwelt, der Verseuchung mit Störaussendungen die Rede. Rick, wenn du den Thread gelesen hast und nicht nur die letzten Posts, dann hast du ja mitbekommen , dass das mitgelieferte China-Netzteil einer Kamera zweifelsfrei als Ursache lokalisiert wurde. Da braucht man nichts groß "messtechnisch nachzuweisen". Es reicht, den Störer vom Netz zu trennen und festzustellen, dass die Störung weg ist. Wenn man berücksichtigt, dass man für die ordnungsgemäße und sichere Messung von leitungsgebundenen Störemissionen eines Netzteils eine LISN braucht, wäre das bei einem Billig Steckernetzteil mit Kanonen nach Spatzen geschossen. Da stünde der Aufwand in keinem Verhältnis zum Ertrag. Dann ist es ratsamer sich eine andere Uhr zuzulegen und die 40 Jahre alte Conrad Funkuhr in den Ruhestand zu schicken. Zumal laienhafte Eingriffe in ein primärgetaktetes China-billig-Netzteil niemandem zu empfehlen sind.
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Zweifellos stimmt leider nicht mehr, denn letzte Nacht hatte ich wieder nur auf der Terrasse Empfang obwohl beide China-Netzteile abgeschaltet waren. Wenn ich überlege, welche Geräte in der letzten Zeit meinen Park ergänzt haben, und welche vielleicht in unterschiedlicher Intensität abstrahlen, bin ich auf einen Verdächtigen gekommen, den ich heute Nacht testen werde. Nur soviel: Es handelt sich um ein hochwertiges Markengerät. Mein Herz hängt echt an der uralten Funkuhr weil sie - anders als anderes Elektronikspielzeug - sich nur auf ihre einzige Aufgabe konzentriert und diese seit Jahrzehnten perfekt erledigt: Das anzeigen der präzisen Uhrzeit in großen, auch mit Altersweitsichtigkeit gut ablesbaren Ziffern. (Punkt) Ist auch ökologisch sinnvoll: Vermeidung von Elektronikschrott und die Batterien (2xAAA) halten mehrere Jahre.
Das coole an der C-Uhr ist, das man da noch weitere Uhren dranhängen kann, sie sozusagen als Masteruhr verwenden kann, wenn man möchte.
Al schrieb: > Bei Markennetzteilen wie ... Anker bitte? Ich hatte eine Anker Powerbak mit der war ich zufrieden die konnte parallel laden und geladen werden, als USV. Als der Akku verbraucht war kaufte ich wieder eine Anker Powerbank mit gleichen Daten, nur diese konnte entweder geladen werden oder selber laden. Anker ist kein Hersteller sie kleben auch nur Namensschildchen auf und liefern sonst Ü-Eier.
Joachim B. schrieb: > Anker ist kein Hersteller sie kleben auch nur Namensschildchen auf und > liefern sonst Ü-Eier. Namensschildchen aufkleben schließt eine anständige Qualität nicht aus. Dann man darf erwarten, dass ein renommierter Importeur von OEM Komponenten für die Konformität seiner Markenartikel mit den EMV-Normen sorgt und ein Qualitätssicherungsystem unterhält - im eigenen Interesse. Dass es da auch Ausreißer gibt, ist nicht von der Hand zu weisen. Hersteller mit urdeutschem Namen wie Ansmann oder Friwo lassen in Fernost produzieren. Und auch die vertreiben unterschiedliche Qualitäten in unterschiedlichen Preisklassen. Die Zeiten sind schon lange vorbei, in denen Produkte einer bestimmten Marke vom Markeninhaber selbst gefertigt werden. Kein einziges Netzteil von den üblichen Notebookherstellern wird von HP, Lenovo, Samsung oder Apple in eigenen Produktionsanlagen gefertigt. NUr weil Siemns draufsteht ist nicht unbedingt Siemens drin. Das sind in aller Regel OEM Produkte von großen Herstellern in Fernost, und das muss nichts Schlechtes bedeuten. Die liefern Qualität, wenn man dafür bezahlt, und die liefern minderwertige Ware, wenn man es besonders billig will.
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Bradward B. schrieb: > Die simpelste Gegenmassnahme an einer solchen Stelle sind Klappferrite. Klappferrite helfen nur gegen Gleichtaktstörungen.
Nachdem ich auch einen HP Elitedesk im Verdacht hatte der kürzlich einen Raspi ersetzt hat, konnte ich aber das Reolink 12V Netzteil als Verursacher bestimmen. Auch wenn gelegentlich trotzdem Empfang ist und gelegentlich ohne Netzteil kein Empfang. Ist wohl die Atmosphäre. Wird getauscht...
Beitrag #7766289 wurde von einem Moderator gelöscht.
Thorsten S. schrieb: > Ein Grab mit 4 × TCA440 und 5 abzugleichenden Schwingkreisen würde ich > jetzt nicht unbedingt als "ziemlich simpel" bezeichnen. > > Zwei Quarzoszillatoren mit Ziehtrimmer sind auch noch drauf, demnach ist > das wohl kein simpler Geradeausempfänger, sondern ein Doppelsuperhet. Eher ist das wohl ein altes Design mit vier fest abgestimmten Einfach-Supern. Damals gab es ausser dem DCF77 und dem britischen MSF60 auch noch OMA50 bei Prag und HBG75 bei Prangis am Genfer See.
Meine DCF77-Uhr von Conrad sieht etwas anders aus. In der Firma haben wir damals eine Sammelbestellung gemacht, ich hatte mehre davon. Im Laufe der Jahre sind einige verreckt, die hier ist noch funktionsfähig und hat korrekt auf Winterzeit umgestellt. Im Gegensatz dazu haben die Funk-Zeigeruhrwerke von Conrad alle denselben Softwarefehler, sie stellen erst eine Nacht später um.
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Die muss ja noch älter sein, mit reichlich diskreten Bauteilen. Meine gab es damals zum Sonderpreis von 20 Mark im Conrad-Shop Bielefeld. Vermutlich reduziert, weil das hintere Gehäuseteil zu kurz konstruiert wurde. Hergestellt wurde sie wohl von der Fa. Hopf die heute noch existiert und u. a. Industrieuhren herstellt. Ich vermute, dass das Mitte der 80er Jahre gewesen sein muss. Die Zeitumstellung erfolgt bei mir immer pünktlich.
Mahlzeit! Und die Sommerzeit heißt dann amtlich "Telefonbau"? https://de.wikipedia.org/wiki/Tenovis Meine Uhr konnte man noch über einen digitalen Eingang auf Temperaturanzeige umschalten. Ich habe mir dazu eine simple Schaltung aus einem Transistor ausgedacht, um das regelmäßig umzuschalten. Das Empfangsmodul sitzt senkrecht seitlich von der Ferritantenne. Auf der Platine hinter dem LCD sitzt noch ein IC unter schwarzer Pampe, wenn ich recht weiß. Der Einzelpreis lag irgendwo um 100 DM, Mit Mengenrabatt für Lehrer um 60 DM. Also wurde die Sammelbestellung von einem Lehrer erledigt. Übergabe an mich auf der HamRadio Friedrichshafen. Der Softwarefehler betrifft nur "schleichende" Zeigerwerke.
Ralf S. schrieb: > Der Empfänger ist ziemlich simpel. Da reicht schon die kleinste Störung > und der Empfang ist passe. So etwas wollte ich vor einigen Jahren mal selber bauen. Ich habe noch einen Vorrat an TCA440. Weil es nicht simpel ist, habe ich das dann aufgegeben.
Thomas B. schrieb: >> Der Empfänger ist ziemlich simpel. Da reicht schon die kleinste Störung >> und der Empfang ist passe. > > So etwas wollte ich vor einigen Jahren mal selber bauen. > Ich habe noch einen Vorrat an TCA440. > Weil es nicht simpel ist, habe ich das dann aufgegeben. Der TCA440 wurde damals häufig für den AM-Emfang in vielen Transistor- Radios verwendet. So schlecht kann der eigentlich garnicht sein.
Es gab mehrere DCF77-Schaltungen in der Elrad. Beitrag "Re: Unsere DCF-77 Funkuhren: nach einigen Jahren keine Synchronisation mehr" Heft 4/88 ein Superhet mit 625Hz ZF, TDA1072 Ich meine es gab später ein Update mit OP-Gyratoren im ZF-Filter, das habe ich nachgebaut. In 12/1989 gab es eine Superhetschaltung mit TCA440 gleiche ZF wie 1988
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Christoph db1uq K. schrieb: > Es gab mehrere DCF77-Schaltungen in der Elrad. > Beitrag "Re: Unsere DCF-77 Funkuhren: nach einigen Jahren keine Synchronisation mehr" > Heft 4/88 ein Superhet mit 625Hz ZF, TDA1072 > > Ich meine es gab später ein Update mit Gyratoren ium ZF-Filter, das habe > ich nachgebaut > > In 12/1989 gab es eine Superhetschaltung mit TCA440 gleiche ZF wie 1988 Die ZF wurde damals so gewählt, das die fünffache Zeilenfrequenz ausgeblendet wurde. Das war um die Zeit der grösste potenzielle Störer für DCF-Uhren.
Die Mischfrequenz konnte man aus einem 5MHz-Quarz gewinnen, ein CD4060 teilte :64 auf 78,125 kHz herunter. Hier hatte sich 2021 der Autor der Gyratorschaltung gemeldet: Beitrag "Re: Einfacher Mischer für DCF77-Superhet gesucht" Ich habe aber immer noch nicht die Heftnummer.
Christoph db1uq K. schrieb: > Hier hatte sich 2021 der Autor der Gyratorschaltung gemeldet: > Beitrag "Re: Einfacher Mischer für DCF77-Superhet gesucht" > Ich habe aber immer noch nicht die Heftnummer. Du meinst Du das hier? Beitrag "DCF77 Empfänger nach Elrad 04-88"
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Ach das war schon die zweite Version, dann ist "Heft 7-8/85" das Original. Ich habs gefunden. Die erste Schaltung unterscheidet sich nur in der Operationsverstärkerschaltung.
KT T. schrieb: > Die Zeitumstellung erfolgt bei mir immer pünktlich. Das ist ja nun bei einer Digitaluhr keine schwere Kunst, die schon mein Eigenbau von 1992 beherrscht. Läastig ist es bei den analogen Uhren, die dann um 03:00 anfangen, 11 Stunden lang auf 02:00 zu rappeln. Christoph db1uq K. schrieb: > Mahlzeit! > Und die Sommerzeit heißt dann amtlich "Telefonbau"? > https://de.wikipedia.org/wiki/Tenovis Unsinniger Beitrag. Unbenommen dessen war T&N der führende Hersteller von Uhrenanlagen in Deutschland. Es ist eine Schande, wie dieser Laden "den Bach runter" gegangen ist. Die haben eigene Kunststoffteile gefertigt, Stecker gestanzt, Leiterplatten gefertigt und und und, eine heutzutage undenkbare Fertigungstiefe. Harald W. schrieb: > Der TCA440 wurde damals häufig für den AM-Emfang in vielen Transistor- > Radios verwendet. So schlecht kann der eigentlich garnicht sein. Ist er auch nicht, aber 77,5 Khz als Superhet mit einem Radio-IC hat seine Fallen. Der erste Empfänger nach PTB-Vorlage war Geradeaus, leider war der Quarz riesengroß und heftig teuer. Was später kommerziell kam, waren durchweg Geradeausempfänger, seit man Quarze billig bauen kann. Harald W. schrieb: > Die ZF wurde damals so gewählt, das die fünffache Zeilenfrequenz > ausgeblendet wurde. Das war um die Zeit der grösste potenzielle > Störer für DCF-Uhren. Fernseher mit Bildröhre, wo hohe Spannungen und Magnetismus im Spiel waren.
Kann man eigentlich was mit den Tuner-IC´s, LA1266, LA1260 anfangen? Hat da jemand Erfahrung? Den TCA440 hat Reichelt noch auf Lager. Der Preis von 10 Euro ist noch akzeptabel. Bin gerade am ausmisten. Jetzt merkt man erst, was man in über 40 Jahren alles gesammelt hat. Einige Bauteile kannte ich noch gar nicht,...:) Die Edelteile lasse ich mir einpacken, als Grabbeigabe.
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Zurück in D habe ich die beiden alten Elkos einmal nachgemessen: 24 statt 22 uF, 1 uF passt. Das kann es also auch nicht gewesen sein...
KT T. schrieb: > Zurück in D KT T. schrieb: > wohne ca. 200 km von Mainflingen entfernt. Und, ist der Empfang dort ebenso instabil? KT T. schrieb: > habe ich die beiden alten Elkos einmal nachgemessen: 24 > statt 22 uF, 1 uF passt. Das kann es also auch nicht gewesen sein... Bei einem batteriebetriebenem Gerät sollten die ohnehin unkritisch sein.
In F war der Empfang in den letzten Tagen problemlos, sogar oft tagsüber. Daher habe ich das Teil dort gelassen. Keine Ahnung, was die Störungen ausgelöst hat.
KT T. schrieb: > Oder außergewöhnliches Funkwetter? In dieser Abituraufgabe wird die Auslöschung von Langwellen in größerer Entfernung schön vorgerechnet: https://www.leifiphysik.de/elektrizitaetslehre/elektromagnetische-wellen/aufgabe/der-zeitsignalsender-dcf77-abitur-2014-ph11-a2-2 "Bei einem Empfänger, der vom Sender entfernt ist, trifft das Signal auf zwei Wegen mit näherungsweise gleicher Intensität ein: Die Bodenwelle breitet sich parallel zur Erdoberfläche aus, die zunächst vereinfachend als ebene Fläche angenommen wird. Die Raumwelle wird in der Höhe an einer Atmosphärenschicht in Richtung des Empfängers reflektiert. Tatsächlich findet beim Empfänger eine Auslöschung des Signals statt, da die Reflexion der Raumwelle an der Atmosphärenschicht einen sogenannten Phasensprung der Welle bewirkt, der den Gangunterschied von Boden- und Raumwelle um den Bruchteil z mit einer Wellenlänge vergrößert. " Ansonsten wurde vor Ort nicht das tatsächlich empfangbare Signal beobachtet, sondern nur das Verhalten der Funkuhr heran gezogen. Das TCA440 wurde im Grundig RR1140 verbaut, der hatte immerhin LM, MW und KW auf drei Bereiche gespreizt als Einfachsuper mit ansehnlicher Trennschärfe. mfg
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Ich habe die alte Conrad-Beschreibung meines Moduls von 1989 wiedergefunden. Die Bestellnummer war 198935. Da steht, dass man damit auch Analoguhren ansteuern konnte und die Zeitzone umstellen.
KT T. schrieb: > Nur: Wie kann man nicht-strahlende Steckernetzteile erkennen? Mit einem "Strahlungsmeßgerät". Am besten eins mit Batteriebetrieb, welches man in den Laden mitnimmt, wo man seine Netzteile kauft. :-)
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