Moin, Wer an VHF Synthesizer Fehlersuche interessiert ist, bitte weiterlesen: Ich verbrachte den Sonntag, ein TM-3530A Kenwood VHF F.G. zu reparieren, welches ich vor ein paar Wochen in äußerlich sehr guten Zustand in der Bucht erwarb. Wie so oft, wollen sich die Verkäufer manchmal von ihren vermeintlich schwer reparierbaren, teuer, oder nicht reparierbaren Geräten trennen. Das war vermutlich auch bei mir der Fall. Wer das Schaltbild sehen möchte, findet es im Internet leicht als TM-2530A u.ä. Das Schaltbild zeigt zwar nur die 2-m TM-25xxA Versionen, ist aber repräsentativ für das TM-3530A. http://www.radiomanual.info/schemi/KENW_VU/TM-2530A_TM-2550A_E_sch.pdf Ich erhielt den 3530A vor ein paar Wochen, hatte aber derzeit noch kein Mikrofon dafür und legte es daher weg. Dieses kam aber am W.E. an und ich befaßte mich damit endlich. Ich mußte dann gleich feststellen, daß der RX nur in einem engen Frequenzfenster oder Abstimmbereich funktionierte. Also, öffnete ich die Haube und untersuchte den PLL Teil. Am Loopfilter TP2 fiel mir auf, daß da starke NF-Schwingungen (~ 1.5Vpp) feststellbar waren, die aber im oberen Abstimmbereich mit eingerasteter PLL verschwanden. Da das aktive Loopfilter am MC145155P invertiert, ist die Abstimmdiode D5 im VCO nicht an Masse zurückgeführt sondern an 8V gelegt, über ein RC-GLied von 470 Ohm und 47uF mit VHF Abblock-C von 1n. Diese Einzelheiten sind wichtig, wie ich gleich erklären werde. Wenn nun die Frequenz verändert wurde, stellten sich über 1.5V Vt diese beobachteten Schwingungen ein. Das aktive Loopfilter hat einen nominalen Abstimmbereich von 0.5 - 7.5V, die PLL funktionierte aber nur bis knapp 2V; darüber stellten sich aber die Schwingungen ein. Ich überprüfte den VCO Abstimmbereich. Alles gut. Die Aktiv-Filter Integrier-Cs (C51, C52) hatten keinen bemerkenswerten Leckstrom. Gleichstrom Arbeitspunkte waren alle in Ordnung. Woher kommen also diese Schwingungen, bzw. die Schlaufen-Instabilität? An die VCO Abstimmbeschaltung dachte ich zuletzt. Ich überbrückte dann zuletzt den Abstimmdioden Kathoden Anschluß Filter-C, 47uF C57. Der VCO reagierte sofort mit einem Ausrasten. Komisch dachte ich, der sollte eigentlich doch nur Brumm- und Rauschen vernichten. Ich lötete dann den externen 47uF (C57) provisorisch an und korrigierte die VCO Abstimmung. Voila, der Synthesizer funktionierte nun wieder korrekt über den gesamten Abstimmbereich. Aber warum reagierte die Schleife so empfindlich auf die extrem schwache Last am Ausgang des Schleifenfilters? Man sollte meinen, die kleine D5 Abstimmdioden-Kapazität sollte da überhaupt keine Rückwirkung zeigen. Für die UKW Frequenzen war ja nur der 1n, C58 zuständig. Ich war anfänglich der Meinung, daß ab R55/C56 die Reaktanz/Belastung wenig Einfluß auf die Schleifenstabilität haben sollte. Wie kann C57 die Schleifenstabilität so beeinflussen? Ob man das simulieren kann? Mir fiel dann auch auf, daß das braune Zeug an der Wand und LP kein Kontaktzement war, sondern ein Elektrolyt Ausfluß vom Elko. Der hat geleckt. Nach sorgfältiger Säuberung, lötete ich den Ersatz permanent ein und kalibrierte den VCO Abstimmbereich. Jedenfalls hat der Ersatz von C57 den Fehler klar behoben. Der VCO sitzt in einem abgeschirmten Gehäuse und ist mit Wachs ausgefüllt um Mikrofonie zu unterbinden. Ist allerdings ein Ärgernis, wenn man daran arbeiten will. Die Fehlersuche war ziemlich herausfordernd. Ich hoffe es hat einige von Euch interessiert. Gerhard
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Ich vermute mal, das C53 und C77 vom gleichen Typ sind. Hast du vor dem Verschliessen der PLL hoffentlich gleich mit getauscht. Ansonsten sehr interessanter Fehler mit ausgezeichneter Schnüffelnase des Servicemannes :-)
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Matthias S. schrieb: > Ich vermute mal, das C53 und C77 vom gleichen Typ sind. Hast du > vor dem > Verschliessen der PLL hoffentlich gleich mit getauscht. Ansonsten sehr > interessanter Fehler mit ausgezeichneter Schnüffelnase des Servicemannes > :-) Danke für die Blumen:-) Ich habe den C53 noch nicht getauscht. Der Ersatz C kam aus der Bastelkiste und ist auch nicht neu. Ich werde mir ein paar neue Cs von Digikey bestellen und bei der Gelegenheit überfliegen, welche sonst noch Auswechsel-Kandidaten wären. Alle Elkos ohne triftigen Grund auszuwechseln, hat auch wenig Sinn. Da denkt man, man hätte alles im Leben schon erlebt und stolpert dann über einen solchen Fall.
Gerhard O. schrieb: > Alle Elkos ohne triftigen Grund > auszuwechseln, hat auch wenig Sinn. Den triftigen Grund hast du allerdings schon, denn der baugleiche Elko hats ja hinter sich. Und ehe du jetzt den Abschirmkasten wieder aufsetzt, ist die Gelegenheit doch günstig. Kost' doch nix.
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Matthias S. schrieb: > Und ehe du jetzt den Abschirmkasten wieder > aufsetzt, ist die Gelegenheit doch günstig. Neeeeeeee ...... sparen koste es was es wolle!
Matthias S. schrieb: > Gerhard O. schrieb: >> Alle Elkos ohne triftigen Grund >> auszuwechseln, hat auch wenig Sinn. > > Den triftigen Grund hast du allerdings schon, denn der baugleiche Elko > hats ja hinter sich. Und ehe du jetzt den Abschirmkasten wieder > aufsetzt, ist die Gelegenheit doch günstig. Kost' doch nix. Ja. Das hat was für sich. Werde mal Schaltplan Inventur machen. Wird allerdings einige Arbeit machen, die Brüder auszuwechseln. Aber das kann man in Stufen machen. Rom entstand schließlich auch nicht an einen Tag;-) Meine Erfahrung ist, daß die meisten nicht mit Ripplestrom belasteten Elkos bei dauerhafter Dichtung sehr lange halten. Dieser Fall war eher eine Ausnahme. Im Funkgerät sind ja die meisten Elkos nur zur Stützung, Siebfunktion gegen Störungen und Koppelung eingesetzt. Außer dem 12V Eingangs-Elko dürfte da kaum echte Strombelastung vorkommen. Ich habe einen R&S Mobilfunktester aus den 80er Jahren, Da waren intern in den Karten massenhaft deren braunrote Roederstein Elkos kurzgeschlossen und verursachten einen Kollateralschaden im Stromversorgungs-DC2DC Konverter. Da mußte ich alle auswechseln. Ich war damals sehr überrascht, daß so etwas einer großen Firma, wie die in München, passieren konnte;-)
Wastl schrieb: > Matthias S. schrieb: >> Und ehe du jetzt den Abschirmkasten wieder >> aufsetzt, ist die Gelegenheit doch günstig. > > Neeeeeeee ...... sparen koste es was es wolle! Sei nicht so hart mit mir;-)
Moin, Ich habe übrigens den schadhaften C57 gemessen. Er wies (stattliche) 125pF(!) auf. Von wegen 47uF:-) Gerhard
Matthias S. schrieb: > mit ausgezeichneter Schnüffelnase des Servicemannes :-) Obwohl kein Rauch aufstieg ;) Bin auch beeindruckt, Daumen hoch.
Gerhard O. schrieb: > Er wies (stattliche) > 125pF(!) auf. Von wegen 47uF:-) Waren wohl hauptsächlich seine Anschlussbeinchen :-)
Moin, Hier gebe ich noch einen FG. Reparaturbericht zum Besten. Wem es interessiert bitte weiterlesen: "Nur ein Schalter" Mir ist kürzlich noch ein "aufgegebenes" Kenwood TR-7950 Mobilfunkgetät mit einem "interessanten" Fehler zugelaufen. Vorweg, diese Generation der 80er Jahre zeichnet sich durch solides Design, Modularität, und ziemlich gute Servicefreundlichkeit und leichte Reparierbarkeit aus. Der RX ist sehr störfest. Intermodulationsstörungen habe ich noch nie erlebt. Bedienung funktioniert ohne irgendwelche Menüs und ist ohne Doku selber intuitiv ergründbar und einfach. Kurz und gut, es ist ein Gerät mit dem man seine Freude haben kann. Aber, jetzt genug mit dem Lob und Preis, Hi. Wie gesagt, es wurde vom vorhergehenden Besitzer als unreparierbar aufgegeben und sollte bald in den Müll landen. Es mußte also schnell gehandelt werden und konnte so ein Schicksal Anbetracht der sonst positiven Attribute des von mir geschätzten Geräts nicht zulassen und erstand es noch rechtzeitig vor der ihm zugedachten Katastrophe von ihm. Fehlersymptom: Gerät reagierte auf keine Tasteneingabe, Programmierung von Frequenzkanälen ging nicht. Man konnte nur mit dem Knopf die Kanäle durchwählen. Tastatur schien schadhaft. Für dieses Gerät wäre natürlich eine tatsächlich schadhafte Tastatur eine Katastrophe, weil die Rückseite mit zugeschweissten Plastik Stakes gehalten wird. Mein erster Ansatz war, intern durch Drücken des internen Reset Tasters die Speicherdaten des uC wieder in einen definierten Zustand zu bringen. Ferner war die CMOS BU Lithiumzelle aufgebraucht. Da dies eine spezielle CR2032 ähnliche Bauform mit angeschweissten Anschluß-Streifen war, lötete ich einen CR2032 Halter ein, um handelsübliche Zellen weiterhin verwenden zu können. Gut, das habe ich hinter mir. Dann spielte ich noch ein bisschen herum, um zu ergründen, ob noch irgendwelche andere Eingaben funktionsfähig waren. Es stellte sich gleich heraus, daß die Tastatur-Eingabefunktion des CTCSS Ton Wählers noch möglich war. Das bedeutete also, daß die Tastatur doch noch (teils) funktionierte. Ferner funktionierte der Offset Wähl-Taster. Sonst aber nichts. Nun fiel mir aber auf, daß der Tastatur/Kanal Kipp-Umschalter, rechts unten, überhaupt keinen Effekt hatte. Obwohl er sich mechanisch in guten Zustand anfühlte, hatte er keinen Effekt. Aha, dachte ich, täuscht der Schalter vielleicht seine Funktion nur vor? Mit dem Ohmmeter ergab sich sofort der Sachverhalt: der Schalter schaltete überhaupt nicht. Die Spannung am uC Eingang Schaltkontakt blieb auch permanent auf 5V. OK, was nun? Ersatz gibt es natürlich anbetrachtlich des hohen Alters nicht zu kaufen; aber man konnte ihn ausbauen und leicht auseinandernehmen. Wie gesagt, so getan. Ich reinigte die Innereien, säuberte die Kippwippen, ein leichter Cramolin-Überzug auf den Unterseiten und oben etwas Gleitfett für die Federwippen. Nach Zusammenbau, funktionierte der Schalter wieder zuverlässig mit unter 20mOhm Übergangswiderstand. Visuell sahen die versilberten Schaltwippenkontakte nicht abgenutzt aus. Time will tell, wie dauerhaft sich diese Überholung erweisen wird. Die Hoffnung besteht... Wieder eingebaut, voila. Die Umschaltung auf Tastaturbetrieb ging wieder. Eine kurze Probe-Konfigurierung ergab, dass nun wieder alles brav funktionierte. Die Hauben wieder drauf, eine behutsame äussere Reinigung, und er spielt wieder wie neu. Eine Funktionkontrolle mit dem Mobilfunktester ergab eine 100%ige Betriebsfähigkeit. Ich habe vor, das Gerät einem wenig bemittelten Funkfreund zu schenken, weil ich ja schon zwei davon selber in Betrieb habe. Jedenfalls ist es befriedigend, gute Geräte zu einem "Weiterleben" zu verhelfen. Wie gesagt, diese Generation von Kenwood FG sind von vorzüglicher Qualität und Elektronik-Performanz und wert, weiterhin benützt zu werden. Die Modulationsqualität wird übrigens allgemein auch als sehr gut bewertet. Mit 45W und guten Antennen weist es auch eine sehr gute Reichweite auf. Es hat alle Eigenschaften, die den Funkbetrieb damit angenehm machen. Wem zuverlässige Funktion ohne "Bells and Whistles" ausreicht, wird mit dieser Generation von Funkgerät seine dauerhafte Freude haben. Ich hoffe, ihr habt Euch nicht zu sehr gelangweilt. Dem Forum-Minusmann kann ein Normalsterblicher ohnehin nichts recht machen und fährt mit seinem Ausdruck seiner permanenten Unzufriedenheit weiterhin fort, hier herumzugeistern... Gerhard
Moin, Falls Euch Geräte Fehlersuchen interessieren, berichte ich hier über einen ungewöhnlichen Funkgerät Komponentenfehler: "Nur ein Widerstand" Es geht um einen fernöstlichen 220MHz AFU UKW-Transceiver älterer Bauart der in D allerdings unbekannt ist. (Cobra 200 oder Midland 13-509) https://www.repeater-builder.com/midland/pdf/13-509-owners-manual.pdf Fehlersymptom: FM-Rauschpegel ohne Signal ist sehr niedrig und Squelch Abschalt-Poti-Position ist wesentlich höher und ungenügend bei 0.5uV. UKW-Empfindlichkeit war aber noch relativ gut. Da die Empfindlichkeit, bzw. der Signal/Rauschabstand noch gut war, konnte der Fehler eigentlich nur weiter "hinten" liegen. Eine schnelle Stufenüberprüfung ergab bestätigend, daß bis zum zweiten Mischer alles in Ordnung schien. Eine sich weiter ausdehnende Fehlersuche ergab, daß nach dem 10.7MHz auf 455 kHz Mischer die Verstärkung nominal war, aber die Mischverstärkung wesentlich zu niedrig lag. Eine Pegelmessung ergab also eine wesentlich zu geringe Mischverstärkung. Also ist der Hauptverdächtige höchstwahrscheinlich nur dort zu suchen. Mischer DC-Arbeitspunkt schien aber soweit normal zu sein. Der 10.245 MHz Colpitts Umsetz-Oszillator Pegel schien mir aber zu niedrig, um den Mischertransistor adäquat durchzusteuern. Da fiel mir aber gleich auf, daß mit Oszillator DC-Arbeitspunkt etwas nicht stimmte. Anstatt rund 1.8V am Emitter, waren es über 5.5V. Das vereint sich nicht mit dem Basis-Spannungsteiler von 33K/15K Werten. OK. Ich lötete den NPN aus und überprüfte die Basisspannung. Die war mit über 6V immer noch viel zu hoch. Laut 8.7VDC Arbeitsspannung sollten aber dann dort nur rund 2.3V anliegen. Wo kommen also die 6V her? Der einzige Verdächtige konnte also nur der "sogenannte" 33K sein. Eine Messung ergab aber nur einen Wert von nur rund 5K. Aha! Wie kann ein solcher Widerstand mit den richtigen Farbringen, der sich überhaupt nicht anstrengen muß und keine äusserliche Beschädigung hatte, so weit vom Nominalwert abweichen? Nach Ersatz des 33K mit einem "ehrlichen" 33K Wert und Wiedereinbau des Oszillator-Transistors ergab sich beim Wieder-Einschalten starkes Rauschen und richtige Squelch Poti-Position. Gesamt-Empfindlichkeit war wieder gut. Jedenfalls war das eine sehr ungewöhnliche Fehlerursache. Man kann also nur spekulieren. Mir lief das Gerät vor einigen Jahren unbenutzt zu und kann nicht beurteilen, ob der Fehler irgendwann auftrat oder schon bei der Auslieferung. Es ist ja entfernt möglich, daß der Widerstand bei der Herstellung falsch eingestuft wurde. Allerdings sollten solche Fehler überhaupt nicht vorkommen und kann man wahrscheinlich ausschliessen. Gerhard
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Gerhard O. schrieb: > Wie kann ein solcher Widerstand mit den richtigen > Farbringen, der sich überhaupt nicht anstrengen muß und keine > äusserliche Beschädigung hatte, so weit vom Nominalwert abweichen? Gute Frage. Daß Widerstände ab und zu mal hochohmig werden, haben wir sicher schon alle mal erlebt, aber von 33k auf 5k runter ist schon eigenartig.
Matthias S. schrieb: > Gerhard O. schrieb: >> Wie kann ein solcher Widerstand mit den richtigen >> Farbringen, der sich überhaupt nicht anstrengen muß und keine >> äusserliche Beschädigung hatte, so weit vom Nominalwert abweichen? > > Gute Frage. Daß Widerstände ab und zu mal hochohmig werden, haben wir > sicher schon alle mal erlebt, aber von 33k auf 5k runter ist schon > eigenartig. Hier ist das Corpus Delicti, in flagranti vom Fluke DMM ertappt... Mir ist dieser Fall in meiner gesamten Praxis noch nie vorher passiert. Das ist ein "first".
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Gerhard O. schrieb: > Hier ist das Corpus Delicti Als könnte ihn kein Wässerchen trüben - sieht absolut harmlos aus. Die Dinger kennen wir ja aus japanischen Geräten der 70er und 80er Jahre. Da kommste echt nicht drauf.
Matthias S. schrieb: > Gerhard O. schrieb: >> Hier ist das Corpus Delicti > > Als könnte ihn kein Wässerchen trüben - sieht absolut harmlos aus. Die > Dinger kennen wir ja aus japanischen Geräten der 70er und 80er Jahre. Da > kommste echt nicht drauf. No kidding! Es ist aber möglich, daß irgendwo in der Fabrik eine blöde Verwechslung vorkam und falsch gestempelt wurde. Als 5.6K Widerstand wäre der Wert legitim. Ich habe ihn aufgeheizt und abgekühlt und der Wert ändert sich nur dem TK gemäß. Als 5.6K gestempelt, durchaus OK. Vielleicht hat das Gerät nie richtig funktioniert. Vielleicht hat sich dort jemand auch nur einen üblen Scherz erlaubt, Hi. Man sollte aber meinen, daß schon damals der Widerstandsfertigungsprozess vollautomatisiert war und die Farbringe nicht mit der Hand aufmalte. Wie konnte dies passieren? Obwohl man meinen müsste, daß das nicht durch die Fertigung so schlüpfen sollte. Jedenfalls war der Performanz-Unterschied zwischen Vorher und Nachher gewaltig. Ich hoffe, diese Reparaturberichte interessieren Euch teilweise und ich finde diese Reparaturen schon irgendwie faszinierend. Ist wie im Krimi.
Gerhard O. schrieb: > und ich finde diese Reparaturen schon irgendwie faszinierend Ich finde es auch sehr interessant. Vor allem lerne ich etwas. :) Deshalb danke, dass du das "teilst".
Meine Erklärung: Die Herren Widerstandsfabrikanten haben die Bandstrasse von 5,6k auf 33k umgestellt und das ist der eine Widerstand, der versehentlich schon die 33k Codierung bekommen hat, weil er in der Maschine klemmte :-)
Matthias S. schrieb: > Meine Erklärung: > Die Herren Widerstandsfabrikanten haben die Bandstrasse von 5,6k auf 33k > umgestellt und das ist der eine Widerstand, der versehentlich schon die > 33k Codierung bekommen hat, weil er in der Maschine klemmte :-) Moin, Deine Geschichte hat schon etwas für sich. Es könnte sich durchaus so abgespielt haben. Es scheint auch naheliegend, daß man ab diesen Zeitpunkt die gegurteten Widerstände nicht noch einmal verifizierte. Dann könnte man davon ausgehen, daß der Widerstand bei mir nicht schadhaft, sondern lediglich falsch markiert ist. Wenn ich noch ein Lehrling oder Schüler wäre, würde es mich in den Fingern jucken, mir irgendeinen Spaß mit einem Kumpel damit zu machen:-) Schade, daß der Widerstand keine falsch markierte Briefmarke ist, ansonsten könnte der eines Tages Millionen wert sein, Hi. Duck und weg
900ss schrieb: > Gerhard O. schrieb: >> und ich finde diese Reparaturen schon irgendwie faszinierend > > Ich finde es auch sehr interessant. Vor allem lerne ich etwas. :) > Deshalb danke, dass du das "teilst". Danke. Gern geschehen. Der Grund für diesen Thread ist natürlich, den Foristen zu zeigen, welch toller Hecht ich bin:-) Spaß beiseite. Ich war durch Fehlersuche in den alten Funkschau(en) inspiriert und las sie früher gern. War irgendwie nützlich und dachte mir, das könnte auch hier gut reinpassen. Nur muß man die Berichte "spannend" machen, sozusagen wie ein Krimi, damit es nicht zu langweilig wird. Ich hoffe halt, daß es es nicht zu trocken wurde.
Hallo Gerhard, ganz nebenbei bemerkt: Weißt du wie deine Krokoklemmen mit dem Kabel verbundenen sind? Ich kenne jetzt deine Qualität nicht, aber ich möchte die Mitleser warnen, diese Krokoverbindungen, welche man gerne im Bündel für wenige Euro kaufen kann, unbeschwert zu benutzen. Die Kabel sind oftmals nicht gecrimpt noch verlötet und stets ein Quell unzuverlässigen Messungen. Wenn ich mein Bild wieder finde, stelle ich das hier mal ein. Gruß Dirk
Dirk R. schrieb: > Hallo Gerhard, > > ganz nebenbei bemerkt: Weißt du wie deine Krokoklemmen mit dem Kabel > verbundenen sind? Ich kenne jetzt deine Qualität nicht, aber ich möchte > die Mitleser warnen, diese Krokoverbindungen, welche man gerne im Bündel > für wenige Euro kaufen kann, unbeschwert zu benutzen. Die Kabel sind > oftmals nicht gecrimpt noch verlötet und stets ein Quell unzuverlässigen > Messungen. Wenn ich mein Bild wieder finde, stelle ich das hier mal ein. > > Gruß Dirk Guter Einwand. Danke! Das trifft aber bei mir fast nicht mehr zu. Die gezeigten "Krokos" sind alle von mir neu mit ultraflexiblen 50-Drahtiger Litze nachbearbeitet und verlötet. Die sind 100% zuverlässig und halten jahrelang. Gehen aber mit der Zeit auch kaputt. Gerade dort wo sie hinten herauskommen. Diese Biegestelle verkraften sie nicht unbegrenzt. Das Anbringen eines Schrumpfschlauchs verzögert es nur. Leider habe ich keine Bezugsquellenangaben zu dieser Drahtlitze. Ansonsten stimme ich vollkommen zu. Ich habe welche in der Arbeit und mussten auch alle nach bearbeitet werden. Echter Schei**!
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Dirk R. schrieb: > Wenn ich mein Bild wieder finde, stelle ich das hier mal ein. Hallo Gerhard und Mitleser, anbei das angesprochene Bild. Nach dem zurückschieben der Kunststofftülle zeigte sich diese desolate "Verbindung". Gruß Dirk
Dirk R. schrieb: > zeigte sich diese desolate "Verbindung". Ich habe noch keine anderen gesehen. Ist ab Werk Schrott. Ich habe meine alle mit anderer Litze versehen, benutze sie aber trotzdem sehr selten. Die Hirschmann Kleps halten einfach besser an einem Draht.
900ss schrieb: > Dirk R. schrieb: >> zeigte sich diese desolate "Verbindung". > > Ich habe noch keine anderen gesehen. Ist ab Werk Schrott. Ich habe meine > alle mit anderer Litze versehen, benutze sie aber trotzdem sehr selten. > Die Hirschmann Kleps halten einfach besser an einem Draht. Meine überarbeiteten Krokos sind mindestens 40+ Jahre alt, teilweise nich von meiner Zeit in D stammend. Nur die Litzen müssen hin und wieder neu angelötet werden, weil sie eventuell doch durch den Biegestress zerstört werden. Wie sehen Deine Hirschmann Klepse aus? Sind das die mit langen Stil und Bananenbuchse oben, wie ich sie aus meiner Röhrenzeit noch kenne? Die wurden schon damals als Klepse bezeichnet.
Dirk R. schrieb: > Dirk R. schrieb: >> Wenn ich mein Bild wieder finde, stelle ich das hier mal ein. > > Hallo Gerhard und Mitleser, > > anbei das angesprochene Bild. Nach dem zurückschieben der > Kunststofftülle zeigte sich diese desolate "Verbindung". > > Gruß Dirk Ja. So sehen die im Handel aus... Schrecklich anzusehen. Eine schwierige Passage und Zumutung für die armen Elektronen...
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Gerhard O. schrieb: > Wie sehen Deine Hirschmann Klepse aus? Es sind diese: https://www.reichelt.de/klemmpruefspitze-haken-schwarz-loetanschluss-kleps-2-sw-p130668.html 2mm Serie von Hirschmann
900ss schrieb: > 2mm Serie von Hirschmann Ich verwende mit Masse die Klepse aus dem 0,64er Programm. An der Spitze hat man zwei Haken und man kann an einem Kleps zwei Anschlüsse realisieren. Das sind die kleinen in der Mitte. Rechts ein passendes Anschlusskabel. Gruß Dirk
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Gerhard O. schrieb: > Ich war durch Fehlersuche in den alten Funkschau(en) > inspiriert und las sie früher gern. Wenn du sie noch nicht kennst, sind die Geschichten von Les Lawry-Jones, einem englischen Fernsehtechniker in den 70er Jahren, sehr empfehlenswert. Nicht nur amüsant zu lesen, sondern auch erstaunliche Begegnungen mindestens der zweiten Art. Man beachte auch die ab und zu mit gescannten Anzeigen in der 'Television' von damals. https://www.vintage-radio.info/llj
Matthias S. schrieb: > Gerhard O. schrieb: >> Ich war durch Fehlersuche in den alten Funkschau(en) >> inspiriert und las sie früher gern. > > Wenn du sie noch nicht kennst, sind die Geschichten von Les Lawry-Jones, > einem englischen Fernsehtechniker in den 70er Jahren, sehr > empfehlenswert. Nicht nur amüsant zu lesen, sondern auch erstaunliche > Begegnungen mindestens der zweiten Art. > Man beachte auch die ab und zu mit gescannten Anzeigen in der > 'Television' von damals. > https://www.vintage-radio.info/llj Moin, Vielen Dank. Die lesen sich wirklich nett. Da muß ich mich im Vergleich eher verstecken. Der Mann kannte sein Metier. Auch die kleinen Erwähnungen seines Hundes, sind amüsant. Gerhard
900ss schrieb: > Gerhard O. schrieb: >> Wie sehen Deine Hirschmann Klepse aus? > > Es sind diese: > https://www.reichelt.de/klemmpruefspitze-haken-schwarz-loetanschluss-kleps-2-sw-p130668.html > > 2mm Serie von Hirschmann Vielen Dank für die Bezugshinweise. Ich kannte diese Art schon, nur sind meine aus Fernosten und die sind leider absoluter Schrott. Die Bronzefedern verbiegen sich so leicht, daß sie praktisch unbrauchbar sind. Ich muß recherchieren, ob es bei uns auch Hirschmann Produkte im Handel gibt. Ich würde mir gern bessere Klepse dieser Art wieder zulegen. Bei Hirschmann hätte ich keine Zweifel bezüglich der Qualität.
Dirk R. schrieb: > 900ss schrieb: >> 2mm Serie von Hirschmann > > Ich verwende mit Masse die Klepse aus dem 0,64er Programm. An der Spitze > hat man zwei Haken und man kann an einem Kleps zwei Anschlüsse > realisieren. > > Das sind die kleinen in der Mitte. Rechts ein passendes Anschlusskabel. > > Gruß Dirk Danke. Ich werde versuchen, meinen Bestand zu erneuern.
Gerhard O. schrieb: > Ob man das simulieren kann? Hast du mal bei LTspice oder ggf. PSpice geschaut, ob es für alle betroffenen Bauteile passende Modelle gibt?
Kay-Uwe R. schrieb: > Gerhard O. schrieb: >> Ob man das simulieren kann? > Hast du mal bei LTspice oder ggf. PSpice geschaut, ob es für alle > betroffenen Bauteile passende Modelle gibt? Vielleicht später einmal. Momentan lenken mich die Weihnachtlichen Aktivitäten und Pflichten zu sehr ab. Abgesehen davon, werden solche Unternehmungen viel Zeit verschlingen. Die LTspice Modellbeschaffung bzw. Erstellung ist nicht gerade trivial, weil ich mir noch fast nie die Mühe machte, Modelle zu erstellen. Was Simulation betrifft, vermute ich, daß der schadhafte Elko den Phase Margin der PLL so sehr verschob, so daß die PLL dadurch teilweise unstabil wurde. Ob das tatsächlich der Fall ist, kann nur eine detaillierte Untersuchung ans Licht des Tages bringen. Auch weiß man nicht, wie der Hersteller die PLL berechnete. Das könnte man allerdings aber analysieren und mit einen Bode-Plot zur Analyse belegen. Im Open Loop Zustand ließ sich der VCO nämlich schon noch richtig abstimmen. An sich gab der VCO, so betrieben, keine Clues für die Ursache der Schleifen-Stabilität. Erst bei geschlossener Schleife wurde ja dieser Sachverhalt offenkundig. Mal sehen, ob ich mich mit diesem Rätsel irgendwann wieder weiter befassen werde. Momentan funktioniert das Funkgerät erstklassig. Bin sehr damit zufrieden. Das schöne an dieser Generation von Konstruktion ist die Modularität der einzelnen Baugruppen. Das ist mir lieber als die hochkonzentrierten Einzelbord SMD Konstruktion der heutigen Zeit. Dazu kommt, daß Service Unterlagen leicht erhältlich sind. Da tut man sich bei derFehlersuche doch leichter. Gruß, Gerhard
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