Moinsen, wie unterscheidet sich die Weller Lötstation WTCP-S von der WTCP-50? Bislang habe ich so ein wenig das Gefühl, dass die -50 der "Nachfolger" der -S ist, bzw. der Typ umbenannt wurde. Ist dem so? Das Funktionsprinzip, der Lötkolben, die Spitze, die Leistung und alles ist ja gleich, lediglich das Gehäuse der -50 macht einen aktuelleren Eindruck, oder? Wenn ich online nach einer Anleitung / Beschreibung für die -50 suche, komme ich immer wieder zur -S. Besten Dank für die Mühe!
> Ist dem so?
Wuerde ich auch so sehen. Die haben das Teil wohl ueber 50Jahre immer
mal modernisiert. Ich glaube bei den Uraltmodellen hatten die sogar
noch Schraubklemmen fuer die Kabel vom Loetkolben. Das ist knapp nach
Kupferblock in Kohlenpfanne. :-D
Und mehr wie ein Trafo ist da ja auch nicht drin weil der Schalter im
Griff ist und sonst braucht es da ja nichts fuer die Temperaturreglung.
Sind heute aber alle Total veraltet.
Leistung fuer bleifrei und moderne Platinen zu gering.
Der Loetkolben ist fuer moderne kleine Bauteile zu klobig.
Die Loetspitzen gibt es nicht mehr sondern nur noch einen Adapter
auf die "moderneren" LT-Spitzen.
Vanye
Ok, besten Dank für die Bestätigung. Klemmen für den Kolben haben unsere nicht mehr ;-) Ja, die modernsten sind das nicht, aber für die allermeisten Hobbyisten dürften die noch mehr als gut genug sein. Bislang habe ich nicht nichts vermisst, aber wir arbeiten auch nur mit bedrahteten Bauteilen und einfachen Schaltungen. Ich fürchte, die Weltwirtschaft würde binnen Wochen zusammenbrechen, wenn alle Dinge solange verwendet werden würden, wie es sinnvoll möglich ist. Die Lötspitzen sind doch noch zu haben, zumindest habe ich gestern welche bestellt. Natürlich kann man mit dem Adapter das Feld der verfügbaren Lötspitzen erweitern, alle Typen gibt es im Original auch wohl nicht mehr.
Das "beste" an den WTCP sind die Schaltvorgänge, die empfindliche Bauteile zerstören beim Lötvorgang
Eine Magnastat ist wunderbar, aber eine Lötstation mit direktbeheizten Lötspitzen ist haushoch überlegen.
> Ich fürchte, die Weltwirtschaft würde binnen Wochen zusammenbrechen, > wenn alle Dinge solange verwendet werden würden, wie es sinnvoll möglich > ist. Nein nein, gerade der WTCP haelt die Weltwirtschaft gut am laufen. Das wirst du merken wenn du einen neuen Magnetschalter brauchst und die aktuellen Preise siehst. > Das "beste" an den WTCP sind die Schaltvorgänge, die empfindliche > Bauteile zerstören beim Lötvorgang Es ist umgekehrt. Wer mit dem WTCC entwickelt uebersteht danach selbst die haertesten Einstrahlungen und ESD in der EMV. :-D Aeusserst charmant auch das abschalten des Trafos. Ich glaube jedes Oszi in 1m Abstand triggert dann sofort. Vanye
Vanye R. schrieb: > Ich glaube bei den Uraltmodellen hatten die sogar > noch Schraubklemmen fuer die Kabel vom Loetkolben. Die mir bekannt älteste war schwarz und hatte eine Lüsterklemme unter der Kappe, habe ich noch. Dann in blau, beide noch ohne Netzschalter. Meine schwarze hatte ich mal umgebastelt, ist nicht mehr im regulären Betrieb. Später kam eine Variante mit Polklemmen, bevor dann dieser idiotische DIN-ähnliche Stecker Einzug hielt. Der Kolben war ursprünglich schwarz, dann kam dieses Markentypische Türkisblau. Danach wieder schwarz, aber im Gegensatz zum Anfang ESD-gerechter Kunststoff. Mechanisch passte alles, Heizelement und Magnetschalter wurden nicht verändert. Scheinbar bauen sie keine Magnastat-Spitzen mehr, aber Aufsteckkappen für die Spitzen der elektronisch geregelten WECP plus einer verlängerten Montagehülse. Mal G* mit "Weller TCP" füttern und Bilder auswählen.
Peter K. schrieb: > Das "beste" an den WTCP sind die Schaltvorgänge, die empfindliche > Bauteile zerstören beim Lötvorgang Hunderttausenden Elektronikern und Millionen von Bauteilen ist dieses entgangen, ihnen fehlt(e) Deine Phantasie.
Manfred P. schrieb: > Hunderttausenden Elektronikern und Millionen von Bauteilen ist dieses > entgangen, ihnen fehlt(e) Deine Phantasie der prucklige Dummschwätzer mal wieder - das ist keine Phantasie, sondern Erfahrung - löt mal einen uc am Clockeingang, wenn der Magnatat schaltet
Manfred P. schrieb: > Peter K. schrieb: >> Das "beste" an den WTCP sind die Schaltvorgänge, die empfindliche >> Bauteile zerstören beim Lötvorgang > > Hunderttausenden Elektronikern und Millionen von Bauteilen ist dieses > entgangen, ihnen fehlt(e) Deine Phantasie. Moin, Nicht so voreilig. Das Schalten des Magnastats kann man auch sinnvoll zum Testen der EMP-Empfindlichkeit digitaler getakteten Schaltungen mit FFs und uC ausnützen. Wenn man das Lötkolbenkabel in die Nähe der Schaltung platzierte, reagieren ungenügend gehärtete Digitalschaltungen meist ziemlich empfindlich darauf. Man wußte, man hat Brauchbares, wenn das über den uC gelagte Kabel keine Reaktionen mehr hervor rief. Schon alleine aus dem Grund, ist es nützlich, dem WTCP das Gnadenbrot nicht zu verweigern. Für bedrahtetes Löten ist der WTCP immer noch ein nützlicher Lötkolben. Früher lötete ich auch oft Abschirmboxen aus Weißblech oder FR4 und hat mit den Eck-Nähten nie Schwierigkeiten. Mein erster WTCP hatte sogar 60W. Es empfiehlt sich auch wegen der hohen Ersatzkosten des Magnastat Schalters ihn nur das Gate eines TRIACS zu betätigen lassen. Man kann relativ leicht flexibles, mehradriges Silikon Lötkolbenkabel aus Asien beziehen, so daß der TRIAC in der Lötstation verbleiben kann. Da ich ihn nur noch extrem selten verwende, habe ich das allerdings noch nicht verwirklicht. Ausser der Klobigkeit ist bei Normal-Lot nicht viel gegen ihn auszusetzen. Ich baute damit früher alles und auch sehr dichte Luftverdrahtete Elektronik. Da ich in der Arbeit nur extrem selten löte, habe ich am Schreibtisch eine WTCPS. Mit der kann ich so ziemlich alles machen, was anfällt. Die Kollegen die den ganzen Tag mit dem Lötkolben arbeiten, haben mehr Recht auf fortschrittliches Lötgerät. Jedenfalls gehe ich mit den Vorurteilen Visavis WTCP eher vorsichtig um. Da ich übrigen ein HAKKO Anhänger bin, habe ich vor kurzem bei Digikey gesehen, dass es nun wieder eine Version mit Einstelldrehknopf gibt (FX-888DX). So schließt sich der Kreis... Ich habe mittlerweile die HAKKO nun über drei Jahre daheim im Betrieb und löte immer noch mit der ersten Spitze. Man merkt überhaupt keine Abnutzung. Die Standzeit der Hakkospitzen ist beachtlich. Temperatur ist 360DEGC und brauche sie nie nachzustellen. Ich bin eigentlich der Meinung, daß die Hakko-Station nicht die gebührende Beachtung geschenkt kriegt, die sie eigentlich verdient und bin mit ihr wirklich sehr zufrieden. Auch ist die Kleinheit der Station sehr angenehm. Manche stören sich bekanntlich am Design Look. Man gewöhnt sich aber sehr schnell daran und finde sie sogar sehr putzig. Mechanisch ist sie aber sehr solide gebaut und hält auch einen Sturz vom Arbeitstisch ohne irgendwelche Bruchgefahr aus. Mach das mal mit der Weller WT1010. Die würde in einzelne Stücke brechen. Auch der Stand ist Aluminium Metallguss mit Aufnahme für Messingwolle und ein Schwamm und Lotabwurfbehälter. Einzig die Bedienung ist etwas gewöhnungsbedürftig und das Fehlen eines Abschalt-Timers. Aber ihr wollt ja diese Lobpreisung nicht hören, Hi. Gruß, Gerhard
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Beitrag #7786224 wurde vom Autor gelöscht.
Peter K. schrieb: > Manfred P. schrieb: >> Hunderttausenden Elektronikern und Millionen von Bauteilen ist dieses >> entgangen, ihnen fehlt(e) Deine Phantasie > > der prucklige Dummschwätzer mal wieder - das ist keine Phantasie, > sondern Erfahrung - löt mal einen uc am Clockeingang, wenn der Magnatat > schaltet Wer macht das schon? Löten am laufenden Gerät? Das wäre eigentlich eine Unart:-) Sachen gibts...
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Manfred P. schrieb: > Später kam eine Variante mit Polklemmen, bevor dann dieser idiotische > DIN-ähnliche Stecker Einzug hielt. Dieser "idiotische" Stecker enthält den dritten Kontakt zur Erdung der Lötspitze, was, wenn man nicht nur Röhrensockel verlötet, sinnvoll sein kann.
Moinsen, ich wollte keinen Glaubenskrieg auslösen, sorry. Das eine Station aus dem letzten Jahrtausend nicht allen heutigen Ansprüchen genügt dürfte und muss jedem klar sein, aber uns langen die Stationen völlig hin. Neue, passende Originalspitzen (PTA7, PTB7) sind heute geliefert worden. Besten Dank für die Beteiligung und Gruß, Thomas
Gerhard O. schrieb: >> Peter K. schrieb: >>> Das "beste" an den WTCP sind die Schaltvorgänge, die empfindliche >>> Bauteile zerstören beim Lötvorgang >> Hunderttausenden Elektronikern und Millionen von Bauteilen ist dieses >> entgangen, ihnen fehlt(e) Deine Phantasie. > Nicht so voreilig. Das Schalten des Magnastats kann man auch sinnvoll > zum Testen der EMP-Empfindlichkeit digitaler getakteten Schaltungen mit > FFs und uC ausnützen. Ich löte nicht in Schaltungen herum, die in Betrieb sind. Aber gut, das als Test zu nutzen, kam mir noch nicht in den Sinn. > Für bedrahtetes Löten ist der WTCP immer noch ein nützlicher Lötkolben. > Früher lötete ich auch oft Abschirmboxen aus Weißblech oder FR4 und hat > mit den Eck-Nähten nie Schwierigkeiten. Mit der fetten 8er-Spitze und deren Wärmekapazität mag es gehen. Du kennst aber auch moderne Systeme mit Direktheizung, die das ebenfalls könnten. > Da ich in der Arbeit nur extrem selten löte, habe ich am Schreibtisch > eine WTCPS. Mit der kann ich so ziemlich alles machen, was anfällt. Bei mir steht eine Station mit zwei TCP auf dem Tisch, die Basis mit zwei Trafos ist ein Eigenbau. Ich nutze sie selten, die Weller-RT haben mich verwöhnt. Eine WTCP hat vor einer Weile den Weg zu einem Mitforisten gefunden und wird gegen seinen 220V-Ersa ein deutlicher Fortschritt sein. Harald K. schrieb: >> DIN-ähnliche Stecker Einzug hielt. > Dieser "idiotische" Stecker enthält den dritten Kontakt zur Erdung der > Lötspitze, was, wenn man nicht nur Röhrensockel verlötet, sinnvoll sein > kann. OK, die Erdungsbuchse macht Sinn, wenn man sie denn auch anschließt, die Station selbst ist ja SK2 ohne PE. Trotzdem hätte Weller gerne einen üblichen DIN-Stecker verwenden können - oder hatten sie Bedenken, dass da jemand seinen Kasettenrecorder ansteckt? Thomas M. schrieb: > ich wollte keinen Glaubenskrieg auslösen, sorry. Suche andere Lötkolbenthreads, das muss so! > Das eine Station aus dem letzten Jahrtausend nicht allen heutigen > Ansprüchen genügt dürfte und muss jedem klar sein, aber uns langen die > Stationen völlig hin. Auch die alte schwarze lötet nicht schlechter als eine 'neue' WTCP-S.
Manfred P. schrieb: > Ich löte nicht in Schaltungen herum, die in Betrieb sind. Aber gut, das > als Test zu nutzen, kam mir noch nicht in den Sinn. davon war nie die Rede
Peter K. schrieb: > Gerhard O. schrieb: >> Löten am laufenden Gerät? > > ?? - das hat niemand behauptet Ich hab's eigentlich nicht ernst oder bös gemeint. Nur etwas anzüglich;-) ... der prucklige Dummschwätzer mal wieder - das ist keine Phantasie, sondern Erfahrung - löt mal einen uc am Clockeingang, wenn der Magnatat schaltet ... Das könnte man schon diesbezüglich auslegen;-)
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Manfred P. schrieb: > OK, die Erdungsbuchse macht Sinn, wenn man sie denn auch anschließt, die > Station selbst ist ja SK2 ohne PE. Wer versteht, wie ESD funktioniert, kann auch einfach die Lötunterlage hochohmig mit dem Erdungsanschluss verbinden. Eine Verbindung mit dem Fundamenterder des Hauses ist nur in manchen Glaubensgemeinschaften erforderlich. > Trotzdem hätte Weller gerne einen üblichen DIN-Stecker verwenden können > - oder hatten sie Bedenken, dass da jemand seinen Kasettenrecorder > ansteckt? Einer der Gründe, einen anderen Stecker zu verwenden, findet man in der mechanischen Verriegelung. Vielleicht sind herkömmliche DIN-Stecker auch eher nicht für die fließenden Ströme (hier immerhin 2 A) konzipiert? Die sind konstruktiv nicht unbedingt die besten, und es ist eigentlich auch schön, daß dieser Steckertyp in der Versenkung verschwunden ist (nicht, daß alles, was später eingeführt wurde, zwangsweise besser wäre).
Harald K. schrieb: > Einer der Gründe, einen anderen Stecker zu verwenden, findet man in der > mechanischen Verriegelung. DIN-Stecker gibt es seit Jahrzehnten mit Renkverschluß oder Gewinde. > Vielleicht sind herkömmliche DIN-Stecker auch eher nicht für die > fließenden Ströme (hier immerhin 2 A) konzipiert? Für 10ct vom Ramschmaxe vielleicht nicht, aber die gibt es auch in anständig.
> Für 10ct vom Ramschmaxe vielleicht nicht, aber die gibt es auch in > anständig. Alleine das ist ein Grund von der DIN-Kacke abstand zu halten. Wenn du garantierte Werte fuer einen Steckverbinder willst dann sollten beide Seiten vom selben Hersteller stammen. Nur dann kann es sowas die wie einen bestimmten Arbeitsstrom garantieren. Ausserdem hatte Weller doch unterschiedliche Loetkolben wo man auch ueber die Kodierung verhindern muss das jemand einen Kolben in eine falsche Station steckt. Zuhause vielleicht nicht so relevant, in der Firma aber schon. Vanye
Ich habe zwar jahrzehntelang mit einer Magnastat* gelötet, bin aber froh, es nicht mehr tun zu müssen. Insofern kann ich die Begeisterung für eine aus heutiger Sicht minderwertige Technik nicht nachvollziehen. Ja, minderwertig, da keine freie Temperatureinstellung (sondern nur grob gerastert in 100 °F-Schritten, und mit Lötspitzenwechsel), und minderwertig, wegen großer thermischer Widerstände zwischen Heizung und dem Vorderteil der Lötspitze, und minderwertig wegen zu großem Abstand zwischen dem noch anfassbaren Teil des sich erhitzenden Handgriffs und der Lötspitze. Damals(tm), da hatten wir halt nichts anderes (ein Spruch, den man jetzt besonders gerne von Menschen hört, die der kuscheligen Mangel- und Improvisationswirtschaft hinterherjammern), aber das schöne an diesem "Damals" ist auch, daß es lange vorbei ist. Und heute gibt es halt direktbeheizte Lötspitzen mit ordentlich Wumms und einer präzisen und schnellen Temperaturregelung, und das Zeug ist so gut geworden, daß sogar zierliche USB-PD-Lötkolben damit konstruiert werden können. Früher war manches anders, vieles war aber auch einfach schlecht. *) allerdings nur mit dem Original-Handstück, bereits das Kabel war ein anderes, und die "Station" war lange Zeit ein irgendwo aufgetriebener 24V-Trafo, bis der irgendwann durch ein ausgemustertes Schaltnetzteil ersetzt wurde - der Magnetschalter hat den dann möglichen Lichtbogen jedenfalls noch die nächsten > 10 Jahre überlebt. Und ja, ich verwendete dafür genau die von Manfred gezeigten Steckverbinder von Preh (die ich bei meinem Uher-Tonbandgerät kennen und schätzen gelernt hatte).
Es heisst, dem Hungrigen schmeckt alles. Ich denke aber, man kann das Thema so zusammenfassen: Obwohl die Magnastat geregelte Lötstation damals in den 70er Jahren einen beeindruckenden gewaltigen Fortschritt darstellte, erfüllen inzwischen innovative neue Methoden, wie z.B. direkt geheizte Lötspitzen, die höheren Ansprüche der Gegenwart, wie sie durch bleifreies Löten und Multi-Lagen LP Arbeiten alltäglich und notwendig sind. Für mich als armer Lehrling in den 70ern, war die Magnastat ein gewaltiger Fortschritt vom ungeregelten Ersa 30 Lötkolben, mit dem ich durchaus gut arbeiten konnte. Wie groß war damals die Freude, als Kollegen im Betrieb mir die Einzelteile schenkten um mir den Magnastat Lötkolben selber zusammenbauen zu können. Den Trafo berechnete und wickelte ich selber, nebst Einbau. Ich arbeite damit Jahrzehnte, bis ich mir später eine WESD51 kaufte. Momentan ist die Hakko neben der JBC meine Alltags Lötstation. Die JBC nehme ich nur für SMD, weil sich der T220 Lötgriffel so gut dafür eignet, weil man ihn so nahe an der Lötspitze halten kann. Beim Löten kommt eben auch die Erfahrung ins Spiel. Oft ist bei stärkeren Lötungen nur die falsche Spitze vorn dran, die nicht genug Hitzenergie transferiert. Man muß sich immer Gedanken machen das richtige Werkzeug zu wählen. Auch mit der JBC und ihen direkt geheizten Spitzen gibt es unzureichende Hitzeübertragung, wenn die Spitze nicht genug Fläche hat. Ich machte vor Jahren Vergleiche zwischen meinen verschieden Lötgerät, wo ich eine 2.5 Quadrat cm Fläche aufheizte und das Temperaturverhalten beobachtete. Die Unterschiede waren nicht besonders frappierend. Die Hauptsache ist, bei allen Lötkolben eine gleich große Meisselspitze zu haben. Es war nicht einmal die JBC, die da gewann. Es war mit Abstand die 90W Pace Station. Am schlechtesten schnitt die Hakko mit chinesischer Spitze, die mechanisch zu groß war und eine grottenschlechte Hitzeübertragung zwischen Heizelement und Spitze verursachte. Mit der Original Hakko Spitze gab es vergleichsweise keine Probleme. Auch die Metcal ist im Vergleich zu JBC eher mittelmässig. Bei der Wahl, Metcal vs. JBC würde ich immer die JBC wählen. Die Metcal kränkelt ja am selben Problem wie der Magnastat. Es müssen schon besondere gewichtige firmen-politische Gründe vorliegen, um eine Metcal verwenden zu müssen. Das Fazit ist, solange der Hitzetransfer und der thermischen Widerstand zwischen Heizelement ausreichend ist und nicht kontinuierlich Energie nachgeliefert werden muß, haben sonst alle Lötstationen, die ich getestet habe, ausreichende Fähigkeiten. Das gilt auch für den Magnastaten. Wo der Magnastat in der Praxis schlechter abschneidet, ist seine Klobigkeit im Vergleich zu modernen Alternativen. Wenn Klobigkeit kein Faktor ist und nicht bleifrei gelötet werden muß, lässt sich auch mit dem Magnastat noch viel machen. In der Hand des Fachmann, der die Grenzen seiner Werkzeuge kennt und berücksichtigt, kann auch der Magnastat noch effektiv sein. Wenn ich an filigranen SMD LP arbeite, dann nimmt man eben dafür das geeignete Werkzeug. Übrigens war für mich die WT1011 eine der enttäuschendsten Lötstationen. Schwach gebaut, keinen Sturz vom Tisch aushaltend, lange Aufheizzeit, keine Speicherwahl, war sie in meinen Augen ein Rückschritt im Vergleich zu anderen Modellen der Firma. Weller hat teils immer gute Station gemacht, aber für die WT1010 sollten sie sich schämen. Die Gehäusekonstruktion ist im Vergleich zu deren üblichen, vorher eingesetzten Design, eine Fehlkonstruktion. Das passiert, wenn man im 3D CAD hypnotisiert wird. Da merkt man oft nicht die Design-Plunder, wenn man nicht erfahren genug ist. Vielleicht musste es einfach auch nur so billig wie möglich sein. So gesehen, ist die Hakko im Vergleich zur WT1010 eine wesentlich durchdachtere Station und sehr robust. Die Hakko heizt in 20s auf. Die WT1010 braucht vergleichsweise fast eine Minute. Der Hitzetransfer ist bei der Hakko besser. Die Standzeit der Spitze ist beachtlich. Was Weller betrifft, wären frühere neuzeitliche Modelle auch eine gute Wahl. Die teuren High-Tech Weller WX Stationen aber, finde ich maßlos überzüchtet und störanfällig und nicht einmal so bedienungsfreundlich. Die WP80 und Station mit ihren LT Spitzen finde ich auch ziemlich gut. Jedenfalls hatte Weller teils sehr gute Stationen. Anhand meiner früheren Untersuchungen, habe ich einen ziemlich guten Überblick was man von den verschiedensten Station halten soll. Duck und weg...
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Gerhard O. schrieb: > Die Hakko heizt in 20s auf. Was für eine "die Hakko" soll das sein? Das kommt mir sehr lahm vor.
Harald K. schrieb: > Gerhard O. schrieb: >> Die Hakko heizt in 20s auf. > > Was für eine "die Hakko" soll das sein? Das kommt mir sehr lahm vor. Fx-888D oder DX Model.
Ah, das ist noch der alte indirekt beheizte Kram (T18). Das erklärt das. Für eine Hakko mit T12 bzw. T15 (wie sie in Europa genannt werden) wäre das wie gesagt äußert lahm. Das nämlich sind direktbeheizte Lötspitzen, insofern vergleichbar mit denen von JBC, nur viel größer. Die sind für Betrieb bei 24 V ausgelegt und liefern dann etwa 70 Watt ab.
Harald K. schrieb: > Insofern kann ich die Begeisterung > für eine aus heutiger Sicht minderwertige Technik nicht nachvollziehen. > Ja, minderwertig, da keine freie Temperatureinstellung (sondern nur grob > gerastert in 100 °F-Schritten, und mit Lötspitzenwechsel), und > minderwertig, wegen großer thermischer Widerstände zwischen Heizung und > dem Vorderteil der Lötspitze, und minderwertig wegen zu großem Abstand > zwischen dem noch anfassbaren Teil des sich erhitzenden Handgriffs und > der Lötspitze. Ich finde Deine Formulierung höchst unfair. Als der Magnastat auf den Markt kam, war der allen anderen Lötkolben überlegen und wurde nicht ohne Grund Standard in allen Fertigungen. Später kam die Version mit elektronischer Einstellung und Regelung, die sich weitere xx-Jahre hielt. Metcal lassen wir mal außen vor, die mochte kaum jemand bezahlen. Ab welchem Jahr übernahmen denn günstig direktbeheizte den Markt, ich denke, erst ab Anfang der 2000er. Gerhard O. schrieb: > Es heisst, dem Hungrigen schmeckt alles. > Ich denke aber, man kann das Thema so zusammenfassen: > > Obwohl die Magnastat geregelte Lötstation damals in den 70er Jahren > einen beeindruckenden gewaltigen Fortschritt darstellte, erfüllen > inzwischen innovative neue Methoden, wie z.B. direkt geheizte > Lötspitzen, die höheren Ansprüche der Gegenwart, Ich schreibe gerne "verwöhnt". Fast alles würde ich mit dem TCP löten können, aber der direktbeheizte Kolben ist komfortabler. > Für mich als armer Lehrling in den 70ern, war die Magnastat ein > gewaltiger Fortschritt vom ungeregelten Ersa 30 Lötkolben, mit dem ich > durchaus gut arbeiten konnte. Der Ersa 30 mit 40W war Standard in der Fernsehklitsche. > Wie groß war damals die Freude, als > Kollegen im Betrieb mir die Einzelteile schenkten um mir den Magnastat > Lötkolben selber zusammenbauen zu können. In meiner Gegend ging gerade ein Fernsehwerk seinem Ende zu, da wurde mir ein kompletter TCP günstig angetragen. Ja, gegenüber dem Ersa war das zweimal Weihnachten am selben Tag! Als in der Firma viele Jahre später die TCP ausgemustert wurden, konnte ich Lötspitzen bunkern. Einen Heizkörper und Magnetschalter habe ich auch noch da. Im Regal verstaubt noch ein unbenutzter T-3000, der die Regelelektronik im Griff hat. G* findet den auf µC-net mit dem gewohnten Dummlall: Beitrag "Re: Hilfe, Weller Lötstation versagt ihren Dienst !"
> Später kam die Version mit elektronischer Einstellung und Regelung, die > sich weitere xx-Jahre hielt. Ich persoenlich erlaube es mir ja die LT-Spitzen am WSP80 als direkt beheizt anzusehen sobald man sie angeschraubt hat. .-) Vanye
Manfred P. schrieb: > Ich finde Deine Formulierung höchst unfair. Welchen Teil von "aus heutiger Sicht" hast Du nicht verstanden? Manfred P. schrieb: > Ab welchem Jahr übernahmen denn günstig direktbeheizte den > Markt, ich denke, erst ab Anfang der 2000er. Schon mal auf den Kalender geguckt? Nein, nicht den alten, mit den netten Bildern, den Du vielleicht mal wieder abstauben, sondern auf den, der mit dem Datum von heute zu tun hat. Oder wird hier so eine Art "Altersheim für Werkzeug" betrieben? Bloß keinen neumodischen Schnickschnack wie Kreuzschlitzschrauben verwenden, oder dieses andere Zeugs, Schlitzschrauben sind auch wunderbar! Und wozu einen TFT-Monitor am Computer, der Monitor IBM 5151 ist doch hervorragend? Der hat allerbeste Dienste geleistet, der muss nicht weg!
Der prucklige wieder mit seinem Hang zur Selbstdarstellung... das Bild von seinem Hightech-Lötplatz würde optisch gut zu den High-End Angeboten vom alten Knacker passen
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Manfred P. schrieb: > Der Ersa 30 mit 40W war Standard in der Fernsehklitsche. Damit habe ich angefangen. Dann bekam ich einen Magnastat geschenkt. Nicht mit Original-Trafo, sondern mit einem 24 Volt-Trafo in einem Hammerschlag-Gehäuse. Selbstbau. Nicht von mir, sondern vom Schenker. War ja egal, es funktionierte. Wo nun bleifreie Platinen häufiger vorkamen, ist der Magnastat leider erledigt. Die Lötspitze ist untrennbar mit der Heizung verschweißt. :(( Vielleicht hat jemand Interesse am Trafo? Wie gesagt 24 Volt und zwei Bananenbuchsen als Ausgang. Ggfls. mache ich vom Trafo und Gehäuse gerne ein Foto.
Moin, Im Link ist ein Bild von meiner damaligen Selbstbau WTCP. Allerdings, V2.00. Meine erste damals in D, verwendete eine gerade verfügbare kleine Geld-Box aus Hammerschlag lackierten Eisenblech. Beitrag "Re: Zeigt her eure Kunstwerke (2)" Heutzutage darf sie halt bei den (wohlverdienten) Ruhestand genießen und arbeite mit zeitgerechteren Mitteln. Aber anschauen darf ich sie mir noch... Der Lötkolben ist auch nicht mehr Original (zwei Drähtekabel) sondern ein modernerer Ersatz mit Schutzleiter. Mein Original Heizer hatte damals übrigens 60W und war etwas anders konstruiert. Die ersten TCP waren anders als die neueren.
Harald K. schrieb: > Manfred P. schrieb: >> Ich finde Deine Formulierung höchst unfair. > Welchen Teil von "aus heutiger Sicht" hast Du nicht verstanden? Deshalb muß Du mich nicht persönlich angreifen. Die TCP und WECP sind heutigen Anforderungen nicht mehr gewachsen, aber dennoch tust Du ihnen mit "minderwertig" Unrecht. Rainer Z. schrieb: > Wo nun bleifreie Platinen häufiger vorkamen, ist der Magnastat leider > erledigt. Aus diesem Grund und auch wegen kleinerer Bauteile steht bei mir eine Station mit Weller WMRT-Griffstück daneben, direktbeheizt. > Die Lötspitze ist untrennbar mit der Heizung verschweißt. :(( Das kenne ich vom "klassischen" wie Ersa30 mit eingesteckter Spitze. Bei den Weller TCP faulten gerne die Überwurfhülsen fest. > Vielleicht hat jemand Interesse am Trafo? Wie gesagt 24 Volt und zwei > Bananenbuchsen als Ausgang. So habe ich meinen auch angelegt, zwei Polklemmen dran und Lötkolben abschaltbar. Gerhard O. schrieb: > Meine erste damals in D, verwendete eine gerade verfügbare kleine > Geld-Box aus Hammerschlag lackierten Eisenblech. > Beitrag "Re: Zeigt her eure Kunstwerke (2)" Schneller: https://www.mikrocontroller.net/attachment/190398/WTCP_Eigenbau6.jpg https://www.mikrocontroller.net/attachment/190399/WTCP_Eigenbau5.jpg Nett genacht, wor allem die Lötspitzenschublade gefällt mir.
Manfred P. schrieb: > aber dennoch tust Du ihnen mit "minderwertig" Unrecht. Nochmal: Aus heutiger Sicht. Ich schrieb ja schon, daß ich mehrere Jahrzehnte eine Magnastat verwendet habe, also bilde ich mir ein, ihre Stärken und Schwächen recht innig zu kennen. Daran ist nichts "unfair", das ist einfach die Realität.
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